Schlanders - Der Schlanderser BM Dieter Pinggera rechtfertigt die Vorgangsweise für den Abriss beim Kasernenareal mit Sicherheitsbedenken und mit dem zu erwartenden Widerstand. Außerdem sagt Pinggera, dass derzeit der Dialog mit Landesregierung und Denkmalamt laufe. Als Bezirkspräsident erläutert Pinggera den Personalmangel in den sanitären Einrichtungen aus seiner Sicht.
Vinschgerwind: „Wir waren die Deppen. Wir wurden beschimpft.“ Das sagte Gemeinderat Franz Winkler bei der letzten Ratssitzung, weil Sie die Gemeinderäte nicht über den Abriss im Kasernenareal informiert haben. Der Vinschgerwind hatte also doch Recht, Sie als Rambo zu bezeichnen?
Dieter Pinggera: Den Umstand haben wir sehr genau bewertet, auch im Gemeindeausschuss. Wir sind zum Schluss gekommen, dass die Vorgehensweise für einen Abriss großer Verschwiegenheit bedarf und deshalb haben wir uns gezwungen gesehen, die Entscheidung vorab nicht publik zu machen.
Vinschgerwind: Also doch Rambo?
Dieter Pinggera: Ich sehe die Vorgehensweise weder dramatisch noch draufgängerisch. Sie ist aus unserer Sicht rechtlich völlig abgedeckt und die Vorgehensweise war im Wesentlichen den Sicherheitsbedenken geschuldet.
Vinschgerwind: Es gab großen Protest über die Vorgangsweise. Auch viele Südtiroler Medien waren entsetzt. Würden Sie diese Vorgangsweise, also die Bagger ab halb 6 mit Nachtgenehmigung auffahren zu lassen, aus heutiger Sicht nochmals angehen?
Dieter Pinggera: Mir und dem Gemeindeausschuss war im Vorfeld bewusst, dass dies eine schwierige Entscheidung ist. Ich habe mir diese Entscheidung bei Gott nicht leicht gemacht und diese über einige Wochen abgewogen. Aber die Situation hat uns dazu gedrängt, diese Vorgangsweise zu wählen. Wir sahen nur in dieser Vorgangsweise die Möglichkeit, die Interessen der Gemeinde Schlanders zu wahren.
Vinschgerwind: Diese Vorgangsweise war nur sehr schwer mit Ihrem bisherigen politischen Stil in Einklang zu bringen.
Dieter Pinggera: Das ehrt mich, wenn es so gesehen wird. Ich wiederhole: Es war eine schwierige Entscheidung. Aber eine Serie von Umständen haben uns gezwungen, diese Art zu wählen.
Vinschgerwind: Diese Serie von Umständen würden uns interessieren.
Dieter Pinggera: Es ging in erster Linie um Sicherheitsbedenken, aber auch um den zu erwartenden Widerstand bestimmter Kreise. Deshalb hat es da keine große Vorlaufzeit geben dürfen.
Vinschgerwind: Haben sich die Gefahrenstellen im Areal nach dem Teilabbruch sogar vermehrt?
Dieter Pinggera: Das ist eindeutig so! Die Situation ist heute noch gefährlicher als sie es schon war und hat auch nach dem Teilabbruch zu einem laufenden Austausch mit dem Denkmalamt geführt. Auch LH Arno Kompatscher hat zu einem Vermittlungsgespräch geladen. Für die unmittelbaren Dringlichkeiten hat das Denkmalamt bautechnische Vorschläge unterbreitet. Wir sind dabei in Absprache mit dem Amt für Denkmalpflege diese ingenieurstechnisch bewerten zu lassen. In diesen Tagen werden nächste Entscheidungen fallen.
Vinschgerwind: Der sicherheitstechnisch Verantwortliche für das Areal war bisher der Verwahrer, also der Schlandeser Generalsekretär Georg Sagmeister. Wer hat derzeit die sicherheitstechnische Verantwortung?
Dieter Pinggera: Diesbezüglich gibt es keine Veränderungen. Der Generalsekretär Sagmeister als Verwahrer und ich als Vertreter der Eigentümerin Gemeinde Schlanders stehen in der Verantwortung. Das sehen wir als Schieflage im Rechtssystem. Wenn andere Maßnahmen ergreifen, die uns die Hände binden, aber gleichzeitig die Verantwortung bei uns belassen, ist das eine Schieflage.
Vinschgerwind: Was heißt Sicherung „im Dringlichkeitswege“?
Dieter Pinggera: Wir müssen zeitnah bewerten, welche Teilabbrüche, welche Säuberungen oder ob gar ein Totalabbruch vorzunehmen sind, um Schäden an Dritten zu vermeiden.
Vinschgerwind: Konkret könnte das heißen, dass die derzeit noch stehende Ostfassade der Palazzina Commando abgebrochen werden muss?
Dieter Pinggera: Ich habe die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten. Wenn uns die Ingenieure sagen, dass es mit Säuberungen an den Teilabbrüchen getan ist, dann werden wir uns dem fügen. Wenn nicht, werden der Verwahrer und ich die Sicherheit garantieren müssen.
Vinschgerwind: Mit dem Einleiten des Verfahrens für den Denkmalschutz ist einem weiteren Abbruch vorerst Einhalt geboten. Die Entscheidung liegt bei der Landesregierung. Welche Entscheidung erwarten Sie von der Landesregierung?
Dieter Pinggera: Abgesehen davon, dass die Landesregierung den Abbruch schon zwei Mal genehmigt hat und diese Genehmigungen unsere Rechtsposition untermauern und unsere Vorgangsweise rechtlich abdecken, hat es bereits ein erstes Treffen zwischen Denkmalamt, Landesrätin und Gemeinde Schlanders unter Vermittlung des Landeshauptmannes gegeben. Der Dialog ist eröffnet, und wir suchen im Dialog eine Lösung.
Vinschgerwind: Wie kann man sich diesen Dialog vorstellen? Lautstark?
Dieter Pinggera: Der Dialog war sachlich, vertraulich und sehr ehrlich.
Vinschgerwind: Auf der Basis dieses Dialogs - was erwarten Sie sich von der Landesregierung?
Dieter Pinggera: Es wurde vereinbart, dass die Dinge in diesem Dialog intern vertieft werden und es wurde Stillschweigen nach außen vereinbart. Deshalb kann ich hier nichts vorwegnehmen.
Vinschgerwind: Wir erlauben uns, Ihre Verschwiegenheit zu übersetzen. Sie erwarten von der Landesregierung „Abbruch“.
Dieter Pinggera: Das haben Sie jetzt behauptet.
Vinschgerwind: Themenwechsel: Was sagen Sie als Bezirkspräsident zur „Deaktivierung“ der Medizin 3 im Krankenhaus Schlanders?
Dieter Pinggera: Wir sind laufend in Kenntnis gesetzt, auch von besorgten Mitarbeiter:innen am Krankenhaus. Von Sanitätslandesrat LH Arno Kompatscher und Generaldirektor Florian Zerzer wurde mir glaubhaft versichert, dass die „Deaktivierung“ keine politische Entscheidung ist und keine Rationalisierungs- oder Einsparungsmaßnahmen darstellt. Diese Entscheidungen sind dem akuten Personalmangel geschuldet, so dass eine innerbetriebliche Umstrukturierung notwendig ist, um einerseits das Personal nicht weiterhin zu überlasten und auf der anderen Seite essentielle Dienste aufrechterhalten zu können. Sobald sich die Personalsituation verbessert, werden diese Maßnahmen unverzüglich rückgängig gemacht.
Vinschgerwind: Sind Sie besorgt über die Personalentwicklung in den sanitären Einrichtungen wie Krankenhaus und Seniorenheimen und welche Maßnahmen ergreift der Bezirk auf politischer Ebene?
Dieter Pinggera: Sie sprechen da ein sehr zentrales und schwieriges Thema an. Der eigentliche Hintergrund dieser Entwicklung ist der demografische Wandel. Wenn jährlich 8.500 Leute in Pension gehen und 5.000 Leute in die Arbeitswelt eintreten, verlieren wir jedes Jahr in Südtirol 3.500 Arbeitskräfte. Dieser Umstand macht sich in allen Bereichen bemerkbar - im sanitären Bereich gleich wie im Verwaltungsbereich, in der Industrie, im Handwerk, in der Gastronomie. Die Bezirksgemeinschaft Vinschgau steht trotz großer Konkurrenz aus der Schweiz, sehr gut da, auch im sozialen Bereich. Wir sind auch durch die Pandemie gut durchgekommen.
Vinschgerwind: Bleiben wir bei den sanitären Einrichtungen. Was machen die Sozialdienste in der Bezirksgemeinschaft vorbildhaft gut, was man auf andere Bereiche anwenden könnte?
Dieter Pinggera: Das ist eine komplexe Frage. Sanitätsbetrieb, Seniorenheime und Sozialdienste sind alles öffentliche Einrichtungen. Es gibt eine ständige Diskussion zwischen diesen, wer wem das Personal abwirbt. Es gibt tarifliche Unterschiede, die etwa das Personal am Krankenhaus besserstellen als jenes in den Seniorenheimen. Es gibt unterschiedliche Dienstzeiten, Turnusdienste, Nachtdienste usw., die oft als belastend verspürt werden. Letztlich ist es auch eine Frage von Führungskultur und Führungsstil.
Vinschgerwind: Wie kann die politische Ebene da aktiv werden und einwirken?
Dieter Pinggera: Es hat eine Serie von Treffen der Bezirkspräsidenten mit den Spitzen des Sanitätsbetriebes, auch mit dem Landesrat für Schule, gegeben und es gibt eine Serie von Maßnahmen. Ich denke da an neue Berufsbilder, die man aufwerten will, um berufsbegleitende Ausbildungen, die man in der Peripherie anbieten möchte, damit Hilfspflegekräfte angelernt werden können. Da geht es um einen deutschsprachigen Ableger der Claudiana in Bruneck...
Vinschgerwind: ...haben Sie einen Ableger der Claudiana auch für den Vinschgau gefordert?
Dieter Pinggera: Im Vinschgau haben wir mit 7 – 8 Prozent der Bevölkerung dafür nicht die kritische Masse an Bevölkerung. Bruneck war der vernünftigste Standort.
Vinschgerwind: Die laufende Amtsperiode ist ihre vorerst letzte als BM. Sie sind dann nach 15 Jahren mandatsbeschränkt. Kann man damit rechnen, dass Sie im kommenden Jahr Lust auf eine Kandidatur für den Landtag haben werden?
Dieter Pinggera: Davon gehe ich nicht aus.
Interview: Erwin Bernhart
Fürstenburg/Salern/Dietenheim - Ärgerlich ist es für die Landwirtschafts- und Forstschulen im Lande, wenn aus irgendwelchen Spargründen Ausbildungsstunden gerade die Sicherheit betreffend gestrichen werden. Die Schulen sehen sich gezwungen, Experten aus dem benachbarten Ausland zu holen. Ein Unding.
von Erwin Bernhart
Weil die Landesabteilung Land- und Forstwirtschaft unter dem Abteilungsdirektor Günther Unterthiner für das laufende Schuljahr Referentenstunden zusammengestrichen hat, drohte für die landwirtschatlichen Schulen eine wichtige Säule einzustürzen. Etwa an der Fachschule für Land- und Forstwirtschaft Fürstenburg. Dort gehört es zur Ausbildung, den Schüler:innen in den 3. Klassen einen Grundkurs vor allem für die Sicherheit bei der Anwendung der Motorsäge. Eine Woche lang werden die Schüler:innen auch im Wald an der Motorsäge ausgebildet. Diesen Kurs haben bisher eigens dafür ausgebildete Instruktoren aus dem Forstwesen sehr zur Zufriedenheit der Fachschule abgehalten. Und für heuer stand diese Ausbildung auf der Kippe - eben wegen der Einsparmaßnahmen aus Bozen. Den Instruktoren wurden die Referentenstunden so zusammengestrichen, dass die Schulen auf der Strecke blieben. Alle anderen Bereiche wurden bedient, die Schulen eben nicht. Ein Unding, gerade in einem solch sensiblen Bereich, in dem die fachgerechte Anwendung und die Sicherheit eine große Rolle spielen. Es gehört für die Fachschulen, so auch in der Fürstenburg, zum Schulplan und zur Selbstverständlichkeit, ihren Schüler:innen auch in diesem Bereich eine gediegene praktische Ausbildung auch zur immanent wichtigen Arbeitssicherheit zukommen zu lassen. Die Arbeitsgeräte, die Motorsägen samt Zubehör, sind schulintern vorhanden.
In der Fachschule war für heuer beim Motorsägenkurs keine Planungssicherheit gegeben und „wir sind blöd dagestanden“, wie es ein Insider formuliert. Aufgrund der guten Kontakte nach Österreich, in die dortige Landwirtschaftliche Landeslehranstalt Rotholz, konnte dem völlig unverständlichen Sparzwang aus Bozen entgegengewirkt werden. Kurzerhand konnten Instruktoren aus Rotholz für den Kurs an der Fürstenburg gewonnen werden, die diesen zur völligen Zufriedenheit und auch mit Hilfe von hiesigen Forstarbeitern abgewickelt haben. Bezahlt werden mussten die Rotholzer natürlich aus der Schulkasse der Fürstenburg.
Ein bitterer Beigeschmack und eine gute Portion Ärger bleiben in den Landwirtschaftsschulen des Landes, verknüpft mit der Frage, wie es denn sein könne, dass im reichen Land Südtirol, eine Sicherheitsausbildung der Schüler:innen auf der Strecke bleiben soll und plötzlich die dafür notwendigen Gelder in Richtung Rotholz fließen müssen.
Val Müstair/Val Mora - Beschwerde der Umweltverbände gegen SAC-Hütte Alp Sprella abgewiesen:
Nachdem im Sommer 2021 die Umweltverbände WWF Graubünden, Pro Natura Graubünden und die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz Beschwerde gegen den Bauentscheid der Gemeinde Val Müstair zugunsten der Umnutzung der Alp Sprella in eine SAC-Hütte eingereicht haben, ist vor wenigen Tagen der Entscheid beim kantonalen Verwaltungsgericht bekannt ge-worden. Die Beschwerde wird in allen Punkten abgewiesen.
Die Val Mora ist eine einzigartige Naturlandschaft im Val Müstair und bei Wanderern und Mountainbikern sehr beliebt. Die SAC Sektion Engiadina Bassa Val Müstair möchte die nicht mehr landwirtschaftlich genutzten Gebäude in eine SAC-Hütte umbauen und damit seinen Gästen ein Naturerlebnis in dieser faszinierenden Naturlandschaft ermöglichen.
In den vergangenen Jahren wurde das Projekt mehrfach überarbeitet, redimensioniert und optimiert, so dass ein sehr massvolles Projekt entstanden ist. Der Umbau der Gebäude erfolgt schonend, so dass der ursprüngliche Charakter erhalten bleibt. Gästekapazitäten und Betriebszeiten wurden so ausgelegt, dass der Lebensraum der zahlreichen Wildtiere erhalten bleibt. Natur- und Landschaftsschutz stehen mit der touristischen Nutzung optimal im Einklang.
Das Projekt erfüllt weiter auch die gemeinsamen Ziele der Gemeinde Val Müstair sowie der Biosfera Val Müstair. Der Naturpark strebt eine nachhaltige regionale Entwicklung an und engagiert sich in Bereichen wie natur- und kulturnaher Tourismus, zertifizierte Regionalprodukte, Bildung für nachhaltige Entwicklung und der Aufwertung von Natur und Landschaft.
Die Verträglichkeit und die sorgfältige Planung und damit die gute Verträglichkeit in der sensiblen Umgebung hat nun auch das Verwaltungsgericht Graubünden in sämtlichen Punkten bestätigt und die Beschwerde der Umweltverbände abgewiesen. Die Gemeinde Val Müstair sowie der SAC sind über diesen Entscheid sehr erleichtert und freuen sich, nach einem langjährigen Stillstand, die Realisierung des Projektes an die Hand zu nehmen. (r)
Schlanders - Die Gemeinde Schlanders hat ihr Glasfasernetz verkauft. Am vergangenen Freitag, den 25. November um 10 Uhr, war Abgabetermin für eine von der Gemeinde angesetzte Privatversteigerung. Für knapp 1,5 Millionen Euro wechselt so das vorhandene und bisher von der Gemeinde Schlanders finanzierte Glasfasernetz im Gemeindegebiet den Besitzer. Der landeseigene Glasfaserbetrieb Infranet ist der Käufer, auch weil er der einzige Anbieter gewesen ist.
Die Gemeinde Schlanders musste das Netz zwangsläufig verkaufen, weil sie auf Aufforderung des Landes und in eine rechtlichen Grauzone hinein das Netz gebaut hat und keinen Rechtstitel hat, das Netz als Ganzes zu führen. Damit aber des Glasfasernetz trotzdem auf Gemeindeebene vervollständigt wird, hat die Gemeinde Schlanders in den Kriterien der Privatversteigerung festgehalten: „Der Zuschlagsempfänger hat die Pflicht, das Glasfasernetz in den Zonen Zerminiger, Malaun und in Göflan zu bauen bzw. zu vervollständigen, auf eigene Kosten.“ Infranet wird also subito fertigbauen. (eb)
Vom Wind gefunden - Nach UN-Berechnungen wurde am 15. November 2022 die Schwelle von acht Milliarden Menschen erreicht. Vor 2000 Jahren lebten rund 300 Mio., vor 1000 Jahren ebenfalls rund 300 Mio. Nach diesem Stillstand der Bevölkerungsentwicklung im ersten Jahrtausend begann das Wachstum im Hochmittelalter, erlitt im Spätmittelalter jedoch Einbrüche durch Pest, Pocken und andere Seuchen. Vor 500 Jahren betrug die Weltbevölkerung rund 500 Millionen. Nach dem Jahr 1700 setzte ein rapides Bevölkerungswachstum ein. Um das Jahr 1804 überschritt die Weltbevölkerung die Anzahl von einer Milliarde Menschen. 1927 (nach 123 Jahren): 2 Milliarden, 1960 (nach 33 Jahren): 3 Milliarden, 1974 (nach 14 Jahren): 4 Milliarden, 1987 (nach 13 Jahren): 5 Milliarden, 1999 (nach 12 Jahren): 6 Milliarden, 2011 (nach 12 Jahren): 7 Milliarden und 2022 (nach 11 Jahren): 8 Milliarden Menschen. Seit Ende der 1960er Jahre nimmt das jährliche Wachstum prozentual wieder ab. Erst ab den 2080er-Jahren soll die Menschheit den Prognosen zufolge nicht mehr weiter wachsen. Gerechnet wird dann mit rund 10,4 Milliarden Menschen. Am meisten Menschen leben in Asien (China und Indien), die stärkste Bevölkerungszunahme ist in Afrika. Die Bevölkerungsverteilung und das Bevölkerungswachstum auf der Erde sind sehr unterschiedlich. Am 11. Juli 1987 überschritt die Weltbevölkerung die Zahl von fünf Milliarden Menschen. Um auf die damit verbundenen Probleme aufmerksam zu machen, wurde 1989 durch das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen der 11. Juli eines jeden Jahres zum Internationalen Weltbevölkerungstag erklärt. (hzg)
Mals/Vinschgau - Sepp Noggler ist auf Ochsentour. Noggler tritt bei den landesweiten Vorwahlen an, die von den Mitgliedern des Südtiroler Bauernbundes bestritten werden. Der Bauernbund bzw. dessen Mitglieder legen mit dieser Wahl fest, welche Kandidat:innen bei den Landtagswahlen im kommenden Jahr von der mächtigsten Lobby im Land unterstützt werden.
Noggler ist vom Bezirksbauernrat in Absprache mit den Granden im SBB für die Vorwahlen nominiert worden. In der Bauernzentrale in Bozen würde man den erfahrenen Noggler künftig strategische Bedeutung zumessen. Im Vorfeld wurde auch einer gefragt, der sich aus der politischen Arena mandatsbeschränkt zurückziehen hat müssen, nämlich der ehemalige Laaser BM, der ehemalige Bezirkspräsident und der ehemalige Bezirksbauernobmann Andreas Tappeiner. Der hat dankend abgelehnt. Bleibt Noggler für die Bauern. Für Noggler und wohl auch für die Bezirks-SVP wird das Ergebnis der BB-Vorwahl zum Lackmustest. Kommt Noggler nicht unter die ersten Vier, wird’s brenzlig. Denn dann wirft Noggler möglicherweise grundsätzlich das Handtuch, was für den SVP-Bezirk weitreichende Auswirkung hat. Kandidaten-Neuaufstellungen mit Vorwahlen im Bezirk? Auch das derzeitige Zaudern und Wanken von LH Arno Kompatscher für eine weitere Kandidatur bringt alles eher als Sicherheit in das Wahl-Vorgeplänkel. Es bleibt vorerst Tee trinken und Sepps Ochsentour abzuwarten. (eb)
Die berechtigte Kritik am öffentlichen Nahverkehr reißt nicht ab. Entweder sprechen die Busfahrer nicht die Landessprachen oder die Fahrgäste erhalten schlichtweg keine Informationen. Die freiheitliche Landtagsabgeordnete Ulli Mair fordert vom zuständigen Landesrat Alfreider sich ein Bild über diese Missstände zu machen. Die Dienstleister im öffentlichen Nahverkehr sind verpflichtet Personal einzusetzen, das den Landessprachen mächtig ist.
Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Der Advent, so sagt man, ist die stille Zeit, die Zeit der Besinnlichkeit, die Zeit der Muse, die Zeit der Vorbereitung auf das Weihnachtsfest. Ist er das, der Advent? Jedenfalls geht es bei den Christkindlmärkten in den größeren Städten heuer wieder hoch her. Da rollt der Rubel, da klimpern die Weihnachstsweisen in Endlosschleifen, da riecht’s nach Glühwein nicht nur aus den Töpfen. Gäste und Einheimische willkommen. Altroché Besinnlichkeit. Das war tatsächlich vor einem und vor zwei Jahren anders. Man erinnere sich: Corona. Da hat man tatsächlich den Trubel vermisst und fast herbeigesehnt. Da war nichts. Da war verordnete und damit verärgerte Besinnlichkeit. Und das war überhaupt keine Besinnlichkeit. Diese Zeit scheint weit weg zu sein. Fast vergessen, jedenfalls verdrängt. Wer will dahin zurück? Mir ist da der Trubel lieber. Denn Trubel bietet immer eine Wahl: Hingehen oder Nichthingehen. Ich muss mich nicht dem Trubel hingeben, ich kann aber. Ich muss mich nicht über den Trubel beklagen, ich kann aber. Zumindest etwas ruhiger und besinnlicher sind unsere kleinen Weihnachtsmärkte im Tal. Die sind im Vergleich zu den großen Märkten genießbarer und vor allem mit überwiegend hochwertigeren Waren bestückt.
Also genießen Sie diese magische Zeit wie Sie es mögen, besinnlich oder turbulent. Besinnlich und turbulent müssen sich gar nicht ausschließen.
erwin@vinschgerwind.it
Langtaufers - Melag wird am 17. und 18. Dezember Schauplatz der zweitägigen Veranstaltung „La Venosta“ für Ski Classics Pro Teams und Amateure. Die stärksten Pro Teams in der internationalen Rangliste haben sich angemeldet.
Schnee macht alles magischer, färbt die Dächer der Häuser und die Landschaften weiß und sorgt für verzauberte Landschaften und weihnachtliche Stimmung. Es gibt eine versteckte Ecke in Südtirol, eine der spektakulärsten und einzigartigsten der Region: das wilde und „weiße“ Langtauferer Tal, Schauplatz der dritten Ausgabe des Langlaufrennens am 17. und 18. Dezember unter der Leitung des erfahrenen Organisators Gerald Burger.
Langlaufen in der malerischen Landschaft von Melag wird am Samstag, den 17. Dezember, die Augen der Pro Teams der Ski Classics zum Staunen bringen, wenn La Venosta Criterium, ein 42 km langes Rennen in klassischer Technik, um 8.15 Uhr für die Frauen und um 10.30 Uhr für die Männer gestartet wird.
Die junge Langlaufveranstaltung La Venosta hat sich schnell zu einem Meilenstein des Südtiroler Skilanglaufs entwickelt. Am Sonntag, den 18. Dezember, können sich passionierte Langläufer auf der anspruchsvollen Strecke mit fesselnden Anstiegen und technischen Abfahrten, die je nach gewählter Distanz zwei oder drei Runden umfasst, bei dem Open Rennen über 23 km und 33 km austoben.
Für die Profi-Athleten der Ski Classics ist La Venosta der letzte Wettkampf vor der Weihnachtspause.
Dynafit Vinschgau Cup - Seit 10 Jahren gibt es nun schon den Dynafit Vinschgau Cup, ein Skitouren- und Schneeschuhevent für Wettkämpfer, Hobbyläufer und Wanderer. Bei dieser Ausgabe wird es wieder vier Rennen geben. Das erste Rennen findet am 16. Dezember in Schöneben statt. Im Jänner geht es am Watles weiter, anschließend wird ein Bewerb auf der Haideralm ausgetragen. Insgesamt werden bei den vier Rennen 15 Kilometer und 2300 Höhenmeter zurückgelegt. Das große Finale findet am 25. Februar in Maseben statt. Weitere Informationen sowie die Online-Anmeldung findet man unter www.ski-running.com (sam)
Weltcupeinsätze, WM-Teilnahmen und ein Italienmeistertitel – auf diese Erfolge kann der ehemalige Biathlet Klaus Höllrigl zurückblicken. Nach seinem Karriereende wollte der heute 42-Jährige zunächst dem Biathlon den Rücken kehren. Doch dann kam alles anders, vielmehr noch: Es ging in die andere Richtung. Vor kurzem ist der Goldrainer sogar zu Italiens höchstem Biathlon-Funktionär aufgestiegen.
Von Sarah Mitterer
Viele Jahre lang waren die Loipen und Schießstände dieser Welt das zu Hause von Klaus Höllrigl. Mit elf Jahren entdeckte er den Biathlonsport für sich. Damals gründete Andreas Kuppelwieser beim ASV Latsch die Sektion Biathlon und Höllrigl, der zuvor das Langlaufen durch seine Großeltern erlernt hatte, entschied sich dafür, diese für ihn neue Sportart einmal auszuprobieren. Sofort war er vom Biathlon gefesselt und in ihm reifte der Entschluss, Profisportler zu werden. Mit 14 Jahren entschied er sich, die neu gegründete Sportoberschule in Mals zu besuchen, um seinen Traum verwirklichen zu können. Durch sein Talent, seinen Ehrgeiz und Einsatz wurde er mit gerade einmal 17 Jahren in die Sportgruppe der Carabinieri sowie in die Nationalmannschaft aufgenommen. Sein internationales Debüt gab er bei der Junioren-WM 1999 in Pokljuka. Es folgten die ersten Weltcupeinsätze und im Jahre 2003 erlebte er schließlich sein persönliches Karriere-Highlight: Die Nominierung für die Weltmeisterschaft in Chanty-Mansijsk. Damit ging für den damals 23-Jährigen ein großer Traum in Erfüllung. „Nun war ich endlich da, wo ich immer hinwollte“, erzählt Höllrigl voller Stolz. Auch im Folgejahr konnte er wieder an der WM teilnehmen und sicherte sich zudem den Italienmeistertitel in der Verfolgung. Doch eine Erkrankung an Pfeifferschem Drüsenfieber warf ihn zurück. „Danach fand ich nicht mehr zu alter Stärke“, berichtet er. Im Alter von 28 Jahren beendete Höllrigl schließlich seine aktive Karriere als Biathlet und wollte sich ganz aus der Sportwelt zurückziehen: „Ich hatte mehr vor, als ich am Ende geleistet habe und wollte eigentlich nichts mehr vom Biathlon wissen.“ Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung trat die Sportoberschule Mals an ihn heran und bot ihm einen Trainerposten an. Höllrigl wagte sich ans neue Abenteuer und fand immer mehr Gefallen an dieser Arbeit. Acht Jahre lang war er dort tätig, ehe er 2016 sein Engagement beendete und sich an eine neue berufliche Herausforderung abseits der Sportwelt wagte. Doch seine Liebe zum Biathlon war nie erloschen, im Gegenteil: „In dieser Zeit merkte ich, wie sehr mir der Sport fehlte“, begründet Höllrigl seine Rückkehr zum Biathlon. Zunächst nahm er einen Trainerposten bei der italienischen B-Mannschaft an, nur ein Jahr später wurde er Teil des Trainerteams der A-Mannschaft. Seit Mai 2022 ist er der sportliche Leiter im italienischen Biathlonsport und startete Ende November mit dem Weltcupauftakt im finnischen Kontiolahti in seine erste Saison als Italiens Biathlonchef.
Biathlon - Vor kurzem erhielt Martell den Zuschlag für die Ausrichtung der Biathlon-Europameisterschaft 2025. Die Titelrennen werden vom 28. Januar bis zum 2. Februar ausgetragen. (sam)
Biathlon - Klaus Höllrigls Vertrag als sportlicher Leiter der „Azzurri“ dauert aktuell bis 2026. In jenem Jahr finden in Mailand und Cortina die Olympischen Winterspiele statt. „Wir wollen bei Olympia eine konkurrenzfähige Staffel sowohl bei den Herren als bei den Damen ins Rennen schicken“, so Höllrigls Ziel. (sam)
Wolfgang Platter, am Tag der Hlg. Katharina von Alexandrien, 25.11.2022
Dietmar Gander, Jahrgang 1967, Agumser, Naturfotograf aus Leidenschaft seit Kindheit an, ist Arbeiter im Marmorwerk Laas. Dietmar fotografiert seit der Analog-Fotografie mit Canon-Spiegel-reflexkameras. Einfühlsam, geduldig und ihre Ansprüche respektierend, fotografiert er Tiere und Pflanzen. Seine heute abgedruckten Bilder sind eine Hommage an ihn und „seine“ Prader Sand mit ihren verschiedenen Lebensräumen: Bachdelta, Trockenlahn, Fischteich.
Mals/Glurns/Schlanders - Langsam kommt die Weihnachtliche Stimmung wieder in unsere Stuben. Passt es da nicht ideal eine Bienenwachskerze selbst zu ziehen? Diese Möglichkeit bietet sich Kindern und Erwachsenen zwischen dem 03. und 17. Dezember in Mals, Glurns und Schlanders, organisiert vom Verein Waldorf Vinschgau.
Das Kerzenziehen ist ein altes, traditionelles Handwerk. Dabei tauchen Kinder und Erwachsene den Kerzendocht in warmes, flüssiges Bienenwachs. Mit jedem Eintauchen wächst die Kerze. So hat das Kerzenziehen seinen eigenen Rhythmus, der Geduld abverlangt: eintauchen, abkühlen lassen und wieder eintauchen. Nach ca. 45 Minuten des eigenen Eintauchens in diese besinnliche Stimmung, den Geruch von Bienenwachs und den Rhythmus des Kerzenziehens kann eine selbst gezogene Kerze mitgenommen werden. Der Duft nach Bienenwachs und das warme Licht der Kerze können dann in unseren Stuben zu Hause zur weihnachtlichen Stimmung beitragen.
Das Angebot findet an folgenden Orten und Daten statt:
3. Dezember von 10 bis 17 Uhr in der Alten Handelsschule in Mals;
8. bis 11. Dezember von 11 bis 21 Uhr im Rahmen des Glurnser Advent in einer temporären Kerzenwerkstatt im Schallerhaus;
17. Dezember von 10 bis 18 Uhr auf dem Schlanderser Weihnachtsmarkt, in den Räumlichkeiten des Bioladen Holzer.
Die Teilnahme kostet 5 Euro pro Kerze. Wir begleiten Kinder ab dem Schulalter während des Kerzenziehens, jüngeren Kindern empfehlen wir die Teilnahme am Kerzenziehen in Begleitung eines Erwachsenen.
Eine Anmeldung auf der Homepage
(www.waldorf-vinschgau.it/kerzenziehen) oder vor Ort ist am Tag der Veranstaltung notwendig, da das Kerzenziehen in Intervallen stattfindet.
Der Erlös des Kerzenziehens kommt dem Stipendienfonds des Vereins zugute, der Kindern aus finanziell schwächeren Verhältnissen Zugang zu dessen Einrichtung ermöglicht.
Laas - Der Grauner Schriftsteller Sepp Mall steht der Südtiroler Regionalgruppe der „Grazer Autorinnen Autorenversammlung“ (GAV) vor und organisiert jährlich ein Lesefest. Heuer hat es die GAV zusammen mit der Bibliothek und dem Bildungsausschuss im Marmor- und Literaturdorf Laas ausgerichtet. Drei Autorinnen lasen aus ihren Werken.
Die Schriftstellerinnen Anne Marie Pircher, Sabine Gruber und Tanja Raich gaben bei einer Matinee am 19. November 2022 in der Bibliothek „Franz Tumler“ Einblicke in ihre Neuerscheinungen. Moderiert wurde die überaus gut besuchte Veranstaltung vom Journalisten Patrick Rina. Er schmeichelte den Laaser:innen, indem er ihr Dorf als „kleines, aber wichtiges Gravitationszentrum der Literatur“ bezeichnete und lud zu einer Reise in die literarische Welt ein. Mit „Bücher sind für alle da“ forderte er die Zuhörer:innen dazu auf, sich der Kraft der Sprache hinzugeben. Im Publikum saßen zahlreiche Vertreter:innen der Vinschger Kunstszene.
Anne Marie Pircher (geb. 1964, Schenna/Kuens) las aus ihrem Erstlingsroman „Iris und Pupille“, 2022 in der edition laurin im Innsbrucker Universitätsverlag erschienen. Darin schildert sie eine mehrdeutige Reise, eine wahrhaftige und als Ausbruch zu lesende, die ihre Protagonistin Maria von Südtirol nach Amerika führt. Und eine Reise in das Innere der Figur, die sie im Gespräch mit Rina noch näher charakterisierte. Das autobiographisch gefärbte Buch vermochte das Publikum zu beeindrucken, wie eine Fragerunde des Moderators ergab.
Anschließend nahm Sabine Gruber (geb. 1963, Lana/Wien) am Podium Platz, die bekannte Romanautorin ist auch Lyrikerin und als solche präsentierte sie ihren Band „Am besten lebe ich ausgedacht“ (Haymon, 2022). Ihre rhythmischen, exakt gesetzten Gedichte sind jeweils mit einem Monat oder Tag und einem Ort verbunden. Manche ziehen Linien zu anderen literarischen Texten. Vom Moderator als „Notizen der Seele“ gedeutet, entzog sich Gruber der Interpretation und eröffnete, dass wenig Autobiographisches, aber viel Recherchiertes eingeflossen sei. Für die lyrische Form und die großteils 20-Zeiler habe sie sich aufgrund einer Schreibkrise entschieden, da sie in einer Trauerphase die Konzentration besser in der kleinen Form üben habe können. Für 2023 kündigte Sabine Gruber einen neuen Roman an.
Tanja Raich (geb. 1986, Lana/Wien) beschloss mit ihrer Lesung aus „Schwerer als das Licht“ (Blessing, 2022) den wortreichen Vormittag. Begleitet von Musik führte sie in ihren Inselroman ein (mehr dazu im Vinschgerwind 19/22), dem sie diverse Lesarten einräumt. „80 Prozent habe ich gemacht, die restlichen 20 machen Sie als Lesende, dann ist es erst ein vollständiges Buch“, bekräftigte sie zu persönlichen Deutungen. Ihr metaphorischer Text über eine rätselhafte Frau in einer absterbenden Natur könne auf die Klimakatastrophe heruntergebrochen werden, lasse aber weitere Auslegungen zu. Raich hielt in ihrer Doppelrolle als Autorin und Lektorin ein Plädoyer fürs Lesen und ermunterte das Publikum, zu Weihnachten Bücher zu verschenken. An den Tod des Buches im digitalen Zeitalter glaube sie nicht, „es wird immer wieder neues Aufbäumen geben.“ Wie unterschiedlich Literatur gestaltet und wie tief wirksam sie sein kann, vergegenwärtigte das Lesefest.
Maria Raffeiner
Naturns - Lametta ist an Christbäumen aus guten Gründen out, doch im Steghof als Kunstschau äußert beliebt. In diesem Zentrum der schönen Künste und des Feierns am Eingang des Schnalstals funkelte vom 11.-13. November ein besonderer Markt, zu dem sich viele Gäste einfanden. Einerseits die mehr als dreißig Kunstschaffenden mit ihren Ausstellungsstücken. Und andererseits viele Besucher:innen, die sich auf adventliche Gemütlichkeit einstimmten und gemäß dem Motto von Lametta bewusst schauten, kauften und genossen. Oder sich von der Atmosphäre im renovierten Stadel inspirieren ließen. Die Aussteller:innen gaben gerne Auskunft über ihre Exponate, sodass ein reges Treiben und Plaudern herrschte. Kulinarisch wie auch künstlerisch waren viele Stilrichtungen vertreten. Vegetarisches (Greiterhaus, Eyrs), Hauswürste (Künstler/Wurstmacher Paul Thuile), Süßes (Karins Konditorei, Naturns) und Getränke (Lehengut, Galsaun) stärkten für den Rundgang. Lametta vereinte eine große Palette an Künsten und zeigte die raffinierte Bearbeitung von diversen Materialien: Malerei, Zeichnung, Produkt- und Möbeldesign, Beleuchtung, Druckgrafik, Schmuck, Fotografie, Handwerkskunst, Upcycling waren einige der vertretenen Richtungen. Objekte aus Holz, Leder, Papier, Keramik, Porzellan, Marmor, Textil und Metall luden zur sinnlichen Auseinandersetzung ein. Lametta bedeutet nicht nur, sich von Lichtreflexen verzaubern zu lassen, sondern auch, sich zu spiegeln. Zahlreiche Künstler aus dem In- und Ausland nutzten die Gelegenheit, ihre Kunst im Steghof von Klaudia Wolf zu präsentieren. Unter ihnen drei, die in BASIS-Ateliers in Schlanders arbeiten: Daniel Costa, Laura Pan und Ariel Trettl. Die beiden Laaser Bildhauer Bernhard Grassl und Elias Wallnöfer hatten ihre unverkennbaren weißen Stelen und Skulpturen nach Naturns gebracht, auch die Plauser Malerin Heike Haller stellte aus.
Lametta läutete dezent die Vorweihnachtszeit ein.
Maria Raffeiner
AVS Ortstelle Mals - „Wandern tut mir gut“ – Seniorenwanderungen AVS Ortsstelle Mals
Auch die AVS Ortsstelle Mals, Sektion Obervinschgau bietet Wanderungen den Senior:innen des Einzugsgebietes der Gemeinde Mals und umliegenden Dörfern von März bis Oktober an. Sie erfreuen sich bei den Teilnehmern mittlerweile größter Beliebtheit, denn der Bus ist meistens ausgebucht. Die Endabsicht dieser Wanderungen liegt im Kennenlernen anderer Gegenden, Förderung der Gesundheit durch Bewegung in der Natur, wie auch Gesellschaft erfahren, Kontakte knüpfen und Gemeinschaftssinn erleben.
Die Hauptorganisatorin Erika Tschenett mit den Wanderbegleitern Toni und Kassl sucht für die monatlichen Wanderungen interessante, attraktive Zielorte aus. Im Frühjahr sind Routen im wärmeren Überetsch geplant, es geht auch in das benachbarte Trentino (Valsugana), in die verschiedenen Seitentäler Südtirols, aber auch nach Tirol, so z.B. in diesem Jahr nach Gries am Sellrain und zum Haiterwangersee. Die Wanderer/innen können je nach gesundheitlicher Verfassung zwischen zwei bis drei Varianten wählen, deren Dauer von 1,5 – 4 Std. reicht. Die noch sehr Rüstigen und Erprobten steigen auch zu einem Berggipfel auf. Es ist für alle eine Wandermöglichkeit dabei. Geschätzt wird auch das organisierte gemeinsame Mittagessen nach Beendigung der Wanderung.
Den Abschluss des Wanderjahres bildet eine Törggelewanderung, meistens im Eisacktal, bei der bei köstlichem Essen lustige Erlebnisse und erlebte Höhepunkte ausgetauscht werden, bevor man sich in die Winterpause verabschiedet. Der Dank aller Wanderer/innen geht an Erika, Toni und Kassl für die reibungslose Organisation und Begleitung, sowie auch dem Wettergott, der es besonders heuer mit den Senioren/innen gut gemeint hat. Erika kann somit der AVS-Ortsstelle Mals von einem von Verletzungen verschonten erfolgreichen Wanderjahr berichten.
R.P.
Martell - Vor kurzem fand in Martell die diesjährige Ortsversammlung des Wirtschaftsverbandes hds statt. Dabei wurde auch Gerlinde Fleischmann als Ortsobfrau und Vertrauensperson des hds vor Ort bestätigt. Sie dankte den anwesenden Verbandsvertretern, Bezirkspräsident Dietmar Spechtenhauser und Bezirksleiter Aaron Pircher, sowie BM Georg Altstätter für ihren Einsatz zum Wohle der lokalen Wirtschaft.
Spechtenhauser berichtete über die Werte, Visionen und Tätigkeiten des hds. Vor allem die Gutscheinaktion „monni“ stößt auf großes Interesse. Der BM betonte, wie wichtig ein derartiges System sei, um Umsatz für die lokalen Betrieben zu generieren und um die Kaufkraft vor Ort zu halten. Altstätter lobte die Nahversorgung, die vor allem während der Pandemie stark zur Geltung gekommen sei.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die enge Zusammenarbeit zwischen Handel und Tourismus, die intensiviert werden sollte. So gesehen, ist die Eröffnung eines neuen Campingplatzes im Tal, ein wichtiger Aspekt auch für die Nahversorger und eröffnet neue Möglichkeiten der Kooperation.
Bozen/Graubünden/Vinschgau - Mehrere Themen von gemeinsamem Interesse standen im Mittelpunkt einer Arbeitssitzung der Bündner Regierung mit der Südtiroler Landesregierung am 18. November im NoiTechpark in Bozen.
LH Arno Kompatscher und Regierungspräsident Marcus Caduff erinnerten daran, dass das Land Südtirol und der Kanton Graubünden durch die gemeinsame Grenze historisch, kulturell, sozial, wirtschaftlich und politisch verbunden seien.
Stilfserjoch GmbH
Sehr interessiert zeigten sich die Gäste aus Graubünden am Projekt zur nachhaltigen Aufwertung der Passhöhe und Passstraße am Stilfserjoch. Dazu hatten die Region Lombardei und das Land Südtirol im April 2022 die Gesellschaft „Stilfserjoch GmbH“ aus der Taufe gehoben. Sie soll die Passhöhe selbst attraktiver gestalten und sie soll die Festung von Gomagoi als Besucherzentrum aufwerten. Die Regierungen vereinbarten, einen Beobachterstatus Graubündens in der Gesellschaft anzustreben, um so den Informationsaustausch und eine unterstützende Zusammenarbeit Graubündens im Rahmen der grenzüberschreitenden Möglichkeiten sicherzustellen.
Stand der Eisenbahnverbindung Terra Raetica
Auf den neuesten Stand brachten sich die beiden Regierungen auch bei der Machbarkeitsstudie zu einer alpenquerenden Eisenbahnverbindung im Gebiet der Terra Raetica, jenem Gebiet, das Tirol, Südtirol, Graubünden und die Lombardei verbindet. Gemeinsam will man dazu in den kommenden Jahren eine definitive Trassenführung ausfindig machen. Die dazu nötigen geologischen und hydrogeologischen Untersuchungen mit vertiefenden Studien müssen die ökologische, soziale und ökonomische Nachhaltigkeit berücksichtigen und sind teils noch in Arbeit. Der Vorsitz der Arbeitsgruppe Terra Raetica liegt aktuell beim Kanton Graubünden. Die Regierungen teilen die Vision, dass die Schiene als Rückgrat des öffentlichen Nahverkehrs für die grenzüberschreitende Mobilität im Dreiländereck in Zukunft eine wichtige Rolle spielen soll.
Neues Interreg-Programm Italien-Schweiz
Auch die verschiedenen Projekte zur grenzübergreifenden Zusammenarbeit im Rahmen des Interreg-Programms Italien-Schweiz stand unter der Lupe. Das künftige Programm für den Zeitraum 2021-2027 dürfte in Kürze von der EU-Kommission genehmigt werden. Insgesamt stehen rund 144 Millionen Euro zur Verfügung, die von der EU, Italien und der Schweiz gemeinsam finanziert werden. Besonders interessant für die Regierungen war die neu im Programm enthaltene Förderung von Kleinprojekten.
Besprochen wurde auch das Thema Großraubwild. Risse stellen sowohl im Kanton Graubünden als auch im Land Südtirol ein großes Problem dar. Man vereinbarte, den Datenaustausch zu intensivieren und vor allem auf die bereits umfangreiche Bündner Erfahrung zurückzugreifen.
Als positives Beispiel gelebter Zusammenarbeit nannten die Regierungen auch die Möglichkeit, dass das Gesundheitszentrum Val Müstair auch für Patientinnen und Patienten aus dem Obervinschgau zugänglich ist. Dies sieht ein entsprechendes Abkommen vor. Das Spital im Münstertal liegt nur wenige Kilometer von der Grenze entfernt und ist somit für Menschen aus dem Einzugsgebiet im westlichen Vinschgau schneller erreichbar als das Krankenhaus Schlanders. In diesem Rahmen diskutierten die Regierungen auch über weitere Angebote grenzüberschreitender Gesundheitsversorgung.
Familiengeld-Auszahlung: Definitive Lösung angestrebt
Ein Südtiroler Dank an Graubünden geht für eine vorläufige unbürokratische Lösung durch die der Bündner Ausgleichskasse bei einem Problem der Auszahlung des Familiengeldes an Grenzpendelnde aus Südtirol. Aufgrund einer Reform in Italien bestehen Schwierigkeiten der gegenseitigen Bestätigung zwischen dem italienischen Fürsorgeinstitut INPS und der Bündner Ausgleichskasse. Es wurde vereinbart, auf Expertenebene eine Lösung zu erreichen.
Weitere Themen waren eine gemeinsame nachhaltige Entwicklung in den grenznahen Einzugsgebieten im Münstertal und oberen Vinschgau, aber auch die Zusammenarbeit beim Bevölkerungs- und Zivilschutz und der Denkmalpflege zu intensivieren.
Vinschgau/Falstaff - Falstaff ist als österreichisches Wein- und Gourmetmagazin ein Kompass für den kulinarischen Lifestyle. Es gibt u.a. einen online Südtirol-Restaurantführer heraus. In der aktuellen Ausgabe des Restaurantguides 2023 haben die Bewerter:innen 450 empfehlenswerte Betriebe ausfindig gemacht. Vinschger Küchenchef:innen und Gastgeber:innen erzielten hervorragende Ergebnisse.
Ist die Kriterienliste der Restauranttester:innen vollends erfüllt, vergeben sie 100 Punkte und symbolisch vier Gabeln. Damit darf sich nur das St. Hubertus im Rosa Alpina in St. Kassian schmücken. Der größte Falstaff Pokal ging also an Norbert Niederkofler ins Gadertal. Doch auch auf die Gaumenfreuden aus dem Vinschgau entfielen sensationelle 94 Punkte: Für das Kuppelrain Gourmet Restaurant der Familie Trafoier in Kastelbell. Falstaff betont neben den „Kunstwerken“ aus Jörg Trafoiers Küche die „großartigen Weine“, womit Auswahl und Beratung von Sommeliére Sonya Egger Anerkennung erfahren. Die Punkte betreffen die Bereiche Essen, Service, Wein und Ambiente. Das Kuppelrainer Gesamtpaket schafft es südtirolweit auf den 5. Platz, ex aequo mit anderen namhaften Restaurants, unter ihnen befindet sich auch das Gourmetrestaurant Luisl Stube von Luis Haller. Es liegt vor dem Eingang des Vinschgaus beim Schlosswirt in Forst/Algund.
91 Punkte erhielt das Gourmetrestaurant Mamesa im Hotel Weisses Kreuz in Burgeis, die Gerichte aus der „Cross-over-Küche“ von Marc Bernhart konnten beachtlich punkten. Überzeugt haben auch die Kompositionen vom Restaurant Flurin in Glurns (90 Punkte, volle Punktezahl im Bereich Ambiente!) und die klassisch-traditionelle Küche des Oberraindlhofs in Schnals (auch 90 Punkte). Ihnen wies Falstaff drei der begehrten Gabeln zu, einige weitere Lokale freuten sich entsprechend der Bewertung über zwei verliehene Gabeln oder wurden mit einer Falstaff-Gabel gewürdigt. Der Vinschgau ist im Ranking der angesagten Restaurants stark vertreten.
Falstaff ermittelte zudem elf Kategoriesieger, gleich zwei davon gingen an Vinschger Betriebe. Die „Gourmethütte des Jahres“ wurde in Schnals, genauer gesagt im Pfossental, auf über 2000 m aufgespürt. Im Eishof begeistern der Riffianer Ulrich Haller und sein junges Team, indem sie Schmackhaftes und Unterhaltsames kredenzen. Neben köstlich Zubereitetem aus lokaler Zulieferung gibt es Events am Lagerfeuer und in der Stube. Der Eishof macht seinem Namen im Winter alle Ehre, weshalb die Crew bis Mai 2023 pausiert.
Ein weiterer Award ging nach Glurns: Dort steht Thomas Ortler seit einigen Jahren hinterm Herd. Dem Flurinsturm hat er neues Leben und spezielle Düfte eingehaucht, für seine erfrischende Betriebs- und Küchenführung wurde er zum Newcomer des Jahres (best young chef) gekürt. Lobend hervorgehoben wird die „nachhaltig kreative“ kleine Speisekarte, die ankündigt, was im Flurin auf den Teller kommt: Lokale und saisonale Zutaten in originellen Kombinationen. Oder wie Falstaff befindet: „Auch geschmacklich kann Ortler auf hohem Niveau kochen, sodass Regionalität auf Kreativität trifft, Farbe auf Geschmack, Passion auf Genuss. Unser Newcomer des Jahres.“
Maria Raffeiner
Drei Fragen an Simon Staffler, Falstaff-Redakteur und Sommelier aus Meran
Vinschgerwind: Wie kommt Falstaff zur Auswahl und Bewertung der Restaurants?
Simon Staffler: Unsere Gourmetmitglieder testen sie und geben dann ihre subjektive Meinung ab. Die Ergebnisse werden anschließend von einer Expertenjury, der Othmar Kiem (Chefredakteur Falstaff Italien) und ich vorstehen, nach genauen Vorgaben überprüft.
Vinschgerwind: Mit welchen Begriffen umschreiben Sie die Vinschger Kulinarik?
Simon Staffler: Gebietsbezogen, einfallsreich, zeitgemäß. Und im Aufschwung, genauso wie die Vinschger Weinkultur.
Vinschgerwind: Ein Ausflug in den Vinschgau: Wo treibt es Sie hin und welches Flaschl sollte nicht fehlen?
Simon Staffler: Ich möchte gerne mal wieder auf den mystischen Tartscher Bühel. Zum Kloster Marienberg ist es dann nicht mehr weit, dazu passt der dort angebaute Wein von Hilde van den Dries. Heimwärts lockt mich eine Kalbshaxe beim Gasthof Falkenstein in Naturns.
Burgeis/Vinschgau - Am Freitag, 11. November 2022 luden der Beratungsring Berglandwirtschaft (BRING) in Zusammenarbeit mit der Fachschule für Land- und Forstwirtschaft Fürstenburg und dem Südtiroler Bauernbund, Bezirk Vinschgau wiederum gemeinsam zum Vinschger Berglandwirtschaftstag ein. Eröffnet wurde die Veranstaltung von der Direktorin der Fachschule Fürstenburg Monika Aondio.
Anschließend richtete Landwirtschaftslandesrat Arnold Schuler seine Grußworte und unterstrich die große Bedeutung der Nutztiere für Südtirol. Wie Südtirol in Zukunft aussehe, hänge stark von der Landwirtschaft ab. Entscheidend sei, wie es mit der Milch- und Fleischwirtschaft weitergeht. Die Anforderungen an die Landwirtschaft steigen, durch Flächenprämien können Betriebe unterstützt und die Preise moderat gehalten werden. Schuler betonte, dass einiges an Potential in der Zusammenarbeit der Milchhöfe ausgeschöpft werden könne. Zudem sollte das Label „Made in Südtirol“ gestärkt werden.
SBB-Bezirksobmann Raimund Prugger unterstrich die Wichtigkeit der Tagung nicht nur zum Informationsaustausch aber auch als Gelegenheit der Zusammenkunft und des sozialen Kontakts. Er betonte, dass die Ansprüche der Konsumenten hoch sind und diese auch mit Kosten für die Landwirtin und den Landwirt verbunden sind, was natürlich eine große Herausforderung darstellt.
Können wir auf Nutztiere verzichten?
Dieser Frage widmete sich Wilhelm Windisch, Professor und Forscher an der TU in München, im Rahmen des heurigen Vinschger Berglandwirtschaftstag. Nutztiere gelten als Nahrungskonkurrenten, Umweltsünder und Klimaschädlinge. „In der Tat beruht ein großer Teil des aktuellen Angebots an Fleisch, Milch und Eiern auf Futtermitteln, die auf Kosten lebensmittelliefernder Kulturen angebaut wurden und teilweise sogar essbar gewesen wären“, so der Wissenschaftler. Viele Stimmen fordern deshalb eine Drosselung der Nutztierhaltung bis hin zur völligen Aufgabe. Dabei wird jedoch übersehen, dass Nutztiere im landwirtschaftlichen Stoffkreislauf eine unverzichtbare Rolle spielen. Entscheidend ist die richtige Balance der Tierproduktion im Gesamtsystem der landwirtschaftlichen Kreislaufwirtschaft.
Nutztiere verwerten nicht-essbare Biomasse
Die Erzeugung von Lebensmitteln pflanzlicher und tierischer Herkunft ist aufs Engste miteinander verzahnt. Das Bindeglied ist die große Menge an nicht-essbarer Biomasse, die bei der Gewinnung von veganer Nahrung im Verhältnis von 4:1 entsteht. Sie muss dem landwirtschaftlichen Stoffkreislauf wieder zurückgeführt werden. Bei der direkten Einarbeitung in den Boden erfolgt die Freisetzung der Pflanzennährstoffe unkontrolliert. Wesentlich effizienter ist dagegen die Transformation der nicht-essbaren Biomasse in lagerbare organische Dünger, d.h. in Gärreste aus Biogasanlagen bzw. in Wirtschaftsdünger durch Verfütterung an Nutztiere. Solche Dünger steigern die Produktivität des Pflanzenbaus. Bei Verfütterung an Nutztiere entstehen zusätzlich Lebensmittel und zwar ohne Nahrungskonkurrenz zum Menschen. Die dabei freigesetzten Emissionen sind nahezu umwelt- und klimaneutral, denn sie fallen ohnehin an, egal ob durch bloßes Verrotten auf dem Feld oder durch Verwertung über Biogasanlagen bzw. Nutztiere. Dies gilt bei mittelfristiger Betrachtung auch für das von Wiederkäuern emittierte Methan (es ist kurzlebig und reichert sich in der Atmosphäre im Gegensatz zu CO2 nicht an).
Verzicht auf Nutztiere keine Entlastung für die Umwelt
Der Verzicht auf Nutztiere bringt keine prinzipielle Entlastung von Umwelt und Klima, sondern reduziert lediglich die Gesamtproduktion an Lebensmitteln je Flächeneinheit. Zur Kompensation müsste die vegane Produktion intensiviert und/oder mehr Ackerland in Nutzung genommen werden, was wiederum umwelt- und klimaschädigende Emissionen zur Folge hätte. Emissionen, die der Nutztierhaltung unmittelbar angelastet werden können entstehen nur dann, wenn über die unvermeidlich anfallende, nicht-essbare Biomasse hinaus zusätzlich Futter angebaut wird.
Sind „Alternativen“ zu tierischem Lebensmittel die Lösung?
Viele „Alternativen“ zu Lebensmitteln tierischer Herkunft erweisen sich als Konkurrenten bereits existierender vegane Nahrung (z. B. Fleisch aus Zellkulturen). Eine Ausnahme bilden vegane Substitute (z.B. Soja als Milchalternative). Deren Herstellung generiert jedoch erhebliche Nebenströme an nicht-essbarer Biomasse, die wiederum am besten als Nutztierfutter verwertet werden können.
Insgesamt erreicht die Erzeugung von Lebensmitteln ihr Minimum an Umwelt- und Klimawirkungen nur durch Einbindung der Tierproduktion in den landwirtschaftlichen Stoffkreislauf. Dies setzt voraus, dass die Nutztierfütterung auf eine Nahrungskonkurrenz zum Menschen verzichtet. Allerdings nimmt dann auch die produzierte Menge an Lebensmitteln tierischer Herkunft erheblich ab.
Das Potenzial von Grünlandbeständen nutzen
Über die Wichtigkeit einer angepassten Bewirtschaftung von Grünland sprach Thomas Prünster, Berater für Grünland und Ackerfutterbau beim BRING.
Das Grünland prägt das Südtiroler Landschaftsbild und übernimmt eine Vielzahl von Funktionen und Leistungen, wie z. B. Erosionsschutz, Kohlenstofffixierung oder Erholungsraum für Gesellschaft und Tourismus. „Hauptaufgabe des Grünlandes ist aber die Futterproduktion“, unterstreicht der Berater. In sämtlichen Leistungen, die das Grünland bereitstellt gibt es noch Verbesserungspotential. Wobei eine optimale standortangepasste Bewirtschaftung unter Berücksichtigung der Intensität im Vordergrund stehen sollte. Damit extensive und mittelintensive Wiesen langfristig genutzt und erhalten werden können muss einiges beachtet werden bzw. die verschiedenen Bewirtschaftungsfaktoren wie Schnitthäufigkeit, Schnitthöhe, Schnittzeitpunkt und Düngung müssen an den Standort und an den Pflanzenbestand angepasst sein. Unsachgemäße Bewirtschaftung kann die Ausbreitung von ungewünschten Pflanzen und Giftpflanzen zur Folge haben. Die Durchführung von verschiedenen Pflegemaßnahmen sind wichtig, damit das Grünland auf lange Sicht eine optimale Grundfutterqualität bereitstellen kann.
Stallumbauplan- vom Anbinde zum Laufstall
Die Absolventin der Fachschule für Land- und Forstwirtschaft Fürstenburg, Sarah Tribus, stellte ihr Maturaprojekt vor. Dabei handelt es sich um die Umbauplanung des Wirtschaftsgebäudes des elterlichen Betriebes, dem Karneilhof in Grissian. Sarah hatte es sich zum Ziel gesetzt einen auf den Betrieb angepassten Plan zu erstellen, bei dem die Verbesserung des Tierwohls sowie der Aspekt der Arbeitserleichterung im Vordergrund stehen.
Neben dem Sammeln von Informationen über den Betrieb bis hin zum Festhalten der Grundrisse, unternahm Sarah auch Betriebsbesichtigungen um Best-Practice-Beispiele von Umbaulösungen zu sehen. Schritt für Schritt hat die Schülerin in Begleitung ihres Tutors Elias Theiner, Lehrer an der Fachschule Fürstenburg, und unter Mithilfe von anderen Experten im Bereich Stallbau, aus dem bestehenden Anbindestall einen an den Betrieb angepassten Laufstall geplant. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Der neue Stall bietet Platz für 20 Kühe in Laktation und für fünf Kälber. Das Projekt ist somit erfolgreich abgeschlossen und es gilt nun den Umbauplan in die Wirklichkeit umzusetzen.
Der erfolgreiche Investitionsprozess- aus Bankensicht
Dazu sprach Markus Moriggl, Direktor der Raiffeisenkasse Obervinschgau, im abschließenden Vortrag. Moriggl betonte wie wichtig es sei, sich über die eigenen unternehmerischen Ziele und Entwicklungen im Klaren zu sein, bevor man die ersten Schritte einer Investition tätigt. Vor allem geht es darum zu ermitteln bzw. abzuschätzen, ob hinsichtlich Investitionskosten und Wirtschaftlichkeit die gesteckten Ziele auch realisierbar sind. Die Kontakte für die Landwirtin und den Landwirt sind in dieser Phase das Landwirtschaftsinspektorat, landwirtschaftliche Beratungsorganisationen sowie der eigene Bankberater. Sobald alle Daten und Unterlagen beisammen sind, geht man zum Finanzierungsprozess über. Die wichtigen Kontakte in dieser Phase sind Steuerberater und Bankberater. Wurde der Kauf getätigt bzw. mit dem Bau begonnen, so muss die Investition regelmäßig überprüft werden, um u. a Baukostenüberschreitungen schnell festzustellen und eingreifen zu können. Der gesamte Investitionsprozess stellt für jeden Unternehmer eine hohe Belastung dar. Die Tätigkeiten sind nicht alltäglich, somit sollte man sich begleiten lassen und Beratung annehmen. Man sollte sich viel Zeit für strategische Entscheidungen und die Planung nehmen, denn Fehler im Investitionsprozess können teuer werden. Mut, Zuversicht, Flexibilität und auch Resilienz machen den Unternehmer aus. (r)
Montag, 12.12.2022 um 19.30 Uhr in der BASIS in Schlanders
weitere Termine sind:
Mittwoch, der 14.12.2022
Montag, der 19.12.2022
Donnerstag, 22.12.2022
Bildungsausschuss Schlanders
Genießen Sie die besondere Adventstimmung mit
• dem Eyrser Viergesang
• Trio 1 & 2
• Musikensemble der Jungschar Tschars
Sonntag, 04. Dezember 2022
18.00 Uhr
Pfarrkirche Tschars
Eintritt: Freiwillige Spende
Der Bildungsausschuss Kastelbell-Tschars
freut sich auf rege Beteiligung.
Bildungsausschuss Kastelbell/Tschars
Freitag, 2. Dezember 2022
um 19.30 Uhr
MALS - Kulturhaus
Es laden herzlich ein: Bildungsausschuss und Bibliothek Mals
An diesem heiter-besinnlichen Abend spricht Alfred E. Mair u. a. Texte von Hanns Dieter Hüsch, Ephraim Kishon und Karl Heinrich Waggerl
Außerdem singt er Lieder, die das Weihnachtsfest von verschiedenen Seiten
beleuchten
Alle Jahre wieder ... (H)eilige Zeiten
Bildungsausschuss Mals
Samstag, 03.12.2022
um 18.00 Uhr
Pfarrkirche Schluderns
Bildungsausschuss Schluderns
Freitag, 2. Dezember
• Kinderrorate um 16:30 Uhr
Sonntag, 4. Dezember
2. Adventssonntag
• Ab 16:00 Uhr „Lorvnausstellung“
(darunter auch original „Tauferer Lorvn“)
• 17:00 Uhr Entzünden der
zweiten Kerze,
anschließend „Scheimen rennen“
Montag, 5. Dezember
Nikolaus
• Hl. Messe mit
anschließendem Nikolausumzug
Freitag, 9. Dezember
• Kinderrorate um 16:30 Uhr
Samstag, 10. Dezember
• „Ein Esel geht nach Bethlehem“ -
ein tierisches Schattentheater
um 16:00 Uhr im Reiterstübl Hotel Tuberis
Sonntag, 11. Dezember
3. Adventssonntag
• 17:00 Uhr Lichterwanderung.
Start: Dorfplatz
• Entzünden der dritten Kerze
Montag, 12. Dezember
• Elki – basteln in der Bibliothek
ab 15:00 Uhr
Freitag, 16. Dezember
• Kinderrorate um 16:30 Uhr
Samstag, 17. Dezember
• 17:00 Uhr Weihnachtstheater
in der Schulturnhalle
• Verkauf und Ausgabe des
Adventskistls
• Christbaumverkauf ab 10:30 Uhr auf dem Dorfplatz
Sonntag, 18. Dezember
• Entzünden der vierten Kerze
um 17:00 Uhr
Mittwoch, 21. Dezember
• Vorlesenachmittag
in der Bibliothek
von 14:30 Uhr bis 16:00 Uhr
Samstag, 24. Dezember
• Kindermette um 16:00 Uhr
Das Tauferer Adventkistl
Authentisch - lokal - nachhaltig
Erhältlich mittels Bestellung täglich ab 17.00 Uhr
unter Tel. 340 7350626
Ausgabe des Adventkistl am Samstag, 17.12.2022 um 17.00 Uhr
Schulturnhalle Taufers i. M.
Bildungsausschuss Glurns/Taufers i. M.
2. Adventsonntag
4. Dezember
in Toul
17 Uhr
Treffpunkt Pazin - Wanderung bis Perwarg
3. Adventsonntag
11. Dezember
af Graun
17 Uhr
4. Adventsonntag
18. Dezember
af Reschn
17 Uhr
Bildungsausschuss Graun
pr-info hds vinschgau
Sensibilisieren
informieren
stärken
Für Klein- und familiengeführte Betriebe wird es immer anspruchsvoller langfristig Stabilität zu finden, sei es aufgrund steigender Energiepreise, Fachkräftemangel oder der Corona-Nachwehen. Diesem gefährlichen Sog-Effekt kann jeder einzelne effektiv gegensteuern: Mit gutem Beispiel vorangehen und seine Einkäufe vor Ort tätigen, das ist die Message hinter do leb i. do kaf i. … meine Weihnochtsgschenke!, der neuen Sensibilisierungskampagne des Wirtschaftsverbandes hds zur Stärkung der Betriebe in ihrem täglichen Handeln.
„Die Unterstützung und Belebung der lokalen Wirtschaft und der regionalen Kreisläufe sind unser Antrieb und Ziel. Besonders in der aktuellen Situation und durch die Pandemie stark angeschlagenen Handelsbetriebe sehen wir diese Kampagne als wichtige Unterstützung zur Stärkung der regionalen Kreisläufe und zum Erhalt der Nahversorgung im Vinschgau“, sagt Bezirkspräsident Dietmar Spechtenhauser im Namen des gesamten Ausschusses.
Die schon seit Jahren recht erfolgreiche Aktion do leb i. do kaf i. wurde heuer im Frühjahr mit einem Gewinnspiel für die Kunden umgesetzt. Nun wird diese Werbemaßnahme erweitert und soll die Kunden ermuntern, neben ihrem lokalen Einkauf, speziell auch ihren Weihnachtseinkauf vor Ort zu tätigen. 109 engagierte Betriebe aller Handelssparten im Vinschgau unterstützen mit viel Begeisterung, Herz und Verstand als Botschafter der Kampagne die Message, die es gilt in allen Landesteilen zu verbreiten, mitzunehmen und mitzutragen. Der Beitrag eines jeden einzelnen ist wichtig. Immerhin tragen der stationäre Handel und die Dienstleistungen vor Ort wesentlich zur Wirtschaftsleistung des Landes bei und sichern die Grundversorgung. Sie beleben die Ortskerne und erfüllen eine wichtige soziale Funktion.
Visuelle Akzente setzen neben den Plakaten – sowohl in den Betrieben als auch auf öffentlichen Werbeflächen -, Anzeigen in den Bezirksblättern, Pressetexte in den Print- und Onlinemedien sowie Posts in den sozialen Netzwerken des Wirtschaftsverbandes hds.
Alle Informationen zur Initiative sowie die Liste der unterstützenden Betriebe sind auf www.hds-bz.it/dolebi zu finden.
Mals/Filmabend - Hubert Unterweger war 16 Jahre lang Dekan von Mals, er betreute von 1978 bis 1994 die Pfarrgemeinde Mals. In dieser Zeit hat Unterweger in Mals und in den umliegenden Dörfern viele gesellschaftliche Ereignisse gefilmt. Das Filmmaterial hat der 1933 geborene Altdekan im Seniorenheim in Girlan, wo er seinen Lebensabend verbring, gelagert. Vor einigen Monaten kontaktierte er Karl Bernhart von den Filmfreunden Prad und übergab ihm das umfangreiche Material, um aus dem „alten Zeug“ etwas zu machen. Bernhart ließ die Filmrollen vom Amt für Film und Medien in Bozen digitalisieren und hat zusammen mit Peter Grutsch aus Stilfs einen Film zusammengestellt. Aus dem Filmmaterial entstand in mühevoller Kleinarbeit ein rund 75 Minuten langer Film über verschiedene Feste und Feiern in Mals aus den 70er und 80er Jahren. Am 24. November konnten die Filmfreunde Prad und Stilfs, zusammen mit Michael Pinggera vom Bildungsausschuss im Kulturhaus von Mals den Film „Streiflichter von Dekan Unterweger“ präsentieren. Viele Malser kamen ins Kulturhaus. Angereist war auch Hubert Unterweger, der mit bewegter Stimme seine große Freude über das Filmprojekt und seinen Besuch in Mals zum Ausdruck brachte. Gezeigt werden im Film kirchliche und weltliche Ereignisse wie die 100-Jahrfeier der Feuerwehr, das Schützenspiel, Schulsportfeste und Schulausflüge, Feiern des Kirchenchors, Schützenaufmärsche, der Almauftrieb nach Rasass, die Fahnenweihe der Musikkapelle, eine Männerwallfahrt und eine Frauenwallfahrt, die Nikolausfeier, die Sternsinger, ein Radtag, Frauen beim Langlauf, die Renovierung des Jugendraumes und der Krypta, die 25-Jahrfeier des AVS und eine Grillpartie der Sänger. Gezeigt wurden auch das 25-jährige Priesterjubiläum von Dekan Unterweger im Jahre 1984, Seiltänzer und Akrobaten, die in Schluderns auftraten und zwei Hochzeiten, die zu einem gesellschaftlichen Ereignis in Mals wurden. Einmal war es die Hochzeit von Kurt Pitscheider und Emma Pobitzer und die Hochzeit des damals jungen Bürgermeisters Albert Flora und Paula Ursch. (hzg)
pr-info Eisnherz, Prad
Laternen in verschiedenen Größen, Feuerschalen, Lampen, Dekorationen für jeden Anlass und für jeden Geschmack: „Eisnherz“ in Prad verbindet Eisen und Herz. Blumen und Trockengestecke, kleine Geschenksideen, Dekos für Privat und für Hotels - im Prader Unternehmen Gritsch-Metall von Edith, Max und Sascha Gritsch wird das Design im hauseigenen technischen Büro für die Dekorationen entworfen, ausgelasert und geschweißt. Sämtliche Stücke entstammen aus heimischen Handwerk. Doris Hilber und Sabrina Platzer stehen im neuen Geschäft am Hauptplatz, Ecke Abzweigung nach Glurns, beratend zur Seite. Denn jeder Spruch, jedes Design kann nach individuellen Wünschen der Kunden angefertigt werden. „Verschönern mit Herz und Eisen“ heißt die Devise und die gelingt im Gartenbereich ebenso wie im Wohungsbereich.
ww.eisnherz.com
Hauptstraße 84 - Prad am Stilfserjoch
pr-info Glurnser Advent
Unter dem bewährten Motto „Licht, Düfte, Klänge“ findet bereits zum 20. Mal vom 8. bis 11. Dezember der Glurnser Advent statt. In den romantischen Laubengängen, am Stadtplatz und im Schulhofareal „Glurns Festival“, mit der Kulisse der mittelalterlichen Stadt, ist dieser Adventmarkt einzigartig und geprägt von besinnlichen und musikalischen Momenten mit Bläsergruppen, Alphornbläser und Chören. Musikalische Darbietungen in der Pfarrkirche zum Hl. Pankratius und offenes Singen in der Frauenkirche tragen zur Besinnung im Advent bei. Die Kindertheatergruppe wird in der Frauen- und Pfarrkirche mit ihrer Herbergssuche auf die kommende Weihnachtszeit einstimmen.
Über 50 Händler bieten ihre selbst erzeugten und kunsthandwerklichen Arbeiten und Produkte an. Für Kinder sind Weihnachtsbasteln, Spiele und Märchenerzählungen und ein Streichelzoo angesagt. Der Nachtwächter schließt täglich den Adventmarkt. All dies eingebettet in ein mittelalterliches Ambiente der kleinsten Stadt Südtirols wo „weniger mehr ist“. Besuchen Sie den Glurnser Advent und genießen Sie in paar Tage Ruhe, besinnliche Adventstimmung, vorweihnachtliche Kultur ohne Kitsch und Schnörkel: einfach und authentisch!
Wir freuen uns auf Ihr Dabeisein!
Die detaillierte Programmbroschüre und weitere Informationen rund um die Veranstaltung Glurnser Advent findet der Besucher unter der Webseite: www.glurns.eu
pr-info VEK
Mein Name ist Tobias Kapeller, bin 22 Jahre jung und komme aus Taufers im Münstertal.
Seit Mitte/Ende Oktober absolviere ich ein Praktikum in der Verwaltung bei VION/VEK in Glurns.
Wie bin ich zu diesem Praktikum gekommen?
Ich habe eine Stellenanzeige von VION für „Mitarbeiter in der Verwaltung“ gesehen und habe mir gedacht, das wäre eine Arbeit für mich. Da ich jedoch noch unsicher war (wenig Arbeitserfahrungen in diesem Bereich), habe ich mich entschieden, mich vorerst für ein Praktikum zu bewerben, um Erfahrungen in diesem Bereich zu sammeln. Wenige Wochen nach dem Bewerbungsgespräch bekam ich die Zusage für das Praktikum.
Meine bisherigen Aufgabenbereiche
Meine bisherigen erledigten Aufgaben waren hauptsächlich das Eintragen neuer Genossenschafts-Mitglieder in Excel, Eintragen des Bezahldatums von Rechnungen in der digitalen Datenbank und das Eintragen des vorherigen bzw. zukünftigen Stromanbieters von Kunden, die zu VION wechseln bzw. bei VION waren und nun wieder zu anderen Anbietern wechseln. Meine Aufgabenbereiche beziehen sich also auf allgemeine Tätigkeiten in der Verwaltung.
Was schätze ich an meinem Arbeitsplatz?
Ich schätze, dass es ein lokaler Betrieb ist und auch super mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar ist. Auch das Arbeitsumfeld mit einem höflichen und hilfsbereiten Team schätze ich sehr.
Schlanders/Volkstheater Wien - Gerti Drassl, die bekannte Schauspielerin aus Eppan, faszinierte am 22. November im Kulturhaus Schlanders mit ihrem 90 Minuten Monolog im Stück „Heldenplätze“. Drassl schlüpft in die Rolle von Theresa und erzählt lebendig und witzig ihre Lebens- und Familiengeschichte. Ihr Bruder Pepi will Skiläufer werden, so wie Toni Sailer, der Nationalheld und erfolgreiche Skifahrer, Schauspieler und Sänger. Zuhause wird immer nur geschrien, aber wenn der Film „Der schwarze Blitz“ mit Toni Sailer in der Hauptrolle läuft, wird alles still und alle sitzen beisammen. Der Bruder stirbt bei einem Autounfall und Theresa plagt sich mit Schuldgefühlen. Die Mutter verliert das Gedächtnis, sie hat Alzheimer. Theresas Tante Gitti ist Alkoholikerin. Theresa ist Restauratorin. Sie überdeckt und überklebt Risse und Beschädigungen von alten Bilder. Und stellt sich die Frage, was vom ursprünglichen Bild noch bleibt? Sie philosophiert über Wahrheit, die Macht der Erinnerung, über Ängste, Helden und Denkmäler, die dunklen Seiten der Helden und die Narben, die nicht heilen wollen. Ihr eigentlicher Held ist Odysseus aus der griechischen Sagenwelt, der auf seinem langen Weg nach Hause viele Abenteuer und Irrfahrten erlebt. Für die Familie und ganz Österreich ist Toni Sailer der große Held. Doch das Idol bekommt Risse, als 2018 Vergewaltigungsvorwürfe aus dem Jahre 1974 gegen Toni Sailer neu aufgerollt werden. Die dunklen Seiten des großen Idols sollen vertuscht, verschwiegen werden. Im Interesse der Nation. Doch wie gehen die Menschen damit um? Was bleibt von den Helden, wenn ihre Schatten sichtbar werden? Das Stück Heldenplätze vom Volkstheater Wien ist ein Erzähltheater mit einem grandiosen Monolog von Gerti Drassl. Immer wieder werden Ausschnitte aus dem Film „Der schwarze Blitz“ aus dem Jahre 1958 gezeigt und Bilder und Dokumente auf die Leinwand projiziert. Was behalten wir im Gedächtnis, was nicht? Denn, nur weil es vorbei ist, ist es noch lange nicht vergangen. (hzg)
Bei den 26. Marienberger Klausurgesprächen vom 13. bis 15. Oktober stand die Courage, die Ermutigung zum gemeinsamen Handeln für eine nachhaltigere, gerechtere Welt im Mittelpunkt der vielen Referate. In einer immer komplexer werdenden Welt mit großem Autoritätsverlust braucht es Mut zum Wandel, meinte Günther Andergassen, der Präsident vom Kuratorium Marienberger Klausurgespräche. Es geht darum, Analysen gegen „alternative Fakten“, Maßhalten gegen alle maßlosen Ismen, Verantwortung gegen Egoismus und Mut gegen Angst in einer Zeit des notwendigen Wandels zu entwickeln. Über drei Referate von ganz unterschiedlichen Persönlichkeiten möchten wir etwas ausführlicher berichten. Der Nordtiroler Bischof Hermann Glettler sprach am 13. Oktober zum Thema „Mut und Verwundbarkeit – mehr Herz ist gefragt“. Am zweiten Tag der Marienberger Klausurgespräche referierten am Vormittag zuerst die junge Sozioökonomin Daria Habicher zum Thema „Mit Courage in eine neue Zeit – Südtirol 2030“ und anschließend die ehemalige österreichische Staatssekretärin und Industriemanagerin Brigitte Ederer über „Couragiert sein, couragiert bleiben – zwischen Ethik und Sachzwang“.
Mut, Verwundbarkeit und Herzensqualitäten
Wir leben in nervösen Zeiten, meinte der Nordtiroler Bischof Hermann Glettler. Die Empörungsbereitschaft steigt, genauso wie die Unberechenbarkeit. Man fühlt sich getrieben und unfrei. Die Zukunft taugt nicht als Versprechen. Deshalb gibt es viele Untergangsszenarien. Gab es früher einen starken Fortschrittsglauben, so ist heute die Zuversicht und damit auch die Zukunft beschädigt. Neben Verteilungskämpfen, muss man mit zunehmender Vereinsamung und Migrationsströmen rechnen. Es braucht Herz und Mut und mehr Verantwortung für das Gemeinwohl. Der Mensch ist vor allem ein Beziehungswesen. In der Selbstverwirklichung kann der Mensch sich auch verlieren. Es geht nach Grettler um eine Balance zwischen dem Ich und dem Wir. Die Egoagentur kennt keine Verantwortung für die Gemeinschaft. Mit Mut meinte der Bischof nicht Hochmut, sondern Großmut, Sanftmut, Demut und Langmut. Es braucht Geduld, um das Band der Einheit zu stärken, Mut zur Zärtlichkeit, Mut zur Begrenztheit, Mut, die eigene Meinung zurückzustecken und zuzuhören. Das sind Herzensqualitäten, die das Herz zu einem Resonanzraum, einen Marktplatz und Speicherplatz machen, der Spannungen aushält und nicht alles gleich haben will. Unsere Verwundbarkeit macht uns zu Menschen, die auch Schwäche zeigen können, so der Bischof. In der Pandemie haben wir gemerkt, dass nicht nur die Menschen, sondern ganze Systeme und Einrichtungen angreifbar und verwundbar sind. Je komplexer das System, umso verwundbarer ist es. Die nukleare Bedrohung ist real. Vulnerabilität, die Verwundbarkeit bzw. Verletzbarkeit ist Teil des Lebens. Sie kann auch zu Solidarität, zu Engagement führen und in uns Energien freisetzen. Der Aufstand der Frauen im Iran hat gezeigt, dass Herz und Mut etwas auslösen können, das zusammenschweißt und Kraft gibt, um gemeinsam für etwas zu kämpfen.
Politiker müssen etwas wollen
Brigitte Ederer war EU-Staatssekretärin im österreichischen Bundeskanzleramt zu der Zeit, als sich Österreich auf den EU-Beitritt vorbereitete und später Wiener Finanzstadträtin. Nach der politischen Tätigkeit ging sie in die Wirtschaft, war Vorstandsmitglied der Siemens AG und im Aufsichtsrat der Österreichischen Bundesbahnen. Die ehemalige SPÖ Politikerin berichtete über die Widerstände bei den Verhandlungen zum EU-Beitritt Österreichs, über Drohbriefe und niederschmetternde Berichte in den Medien. Als Politiker muss man etwas wollen, ein klares Ziel haben, meinte Ederer. Und man muss Spannungen aushalten. Wer große Entscheidungen trifft, ist oft einsam, wird auf Widerstand stoßen und Narben davontragen. Man muss schauen, dass diese wieder zuwachsen. Wer verändern will, braucht viel Energie und muss sich klar sein, dass man auch scheitern kann. Deshalb muss man einen Plan B haben, um nicht Gefangener seiner selbst zu sein, so die ehemalige Staatssekretärin. Bei ihrem Referat in Marienberg rief sie aber auch dazu auf, die Jungen zu ermutigen, damit sie sich engagieren. Die jungen Politiker:innen dürfen aber nicht nur Posten besetzen und sich ausschließlich an Meinungsumfragen orientieren, sie müssen klare Ziele haben und eine gewissen Hartnäckigkeit an den Tag legen. Die schwierigste Aufgabe in ihrem Leben war es 3.000 von insgesamt 18.000 Beschäftigte abzubauen. Das rüttelt an den eigenen Grundwerten, meinte die Sozialdemokratin. Ethisches Handeln ist nicht immer leicht, vor allem wenn man vor Sachzwängen und schwierigen Alternativen steht, wenn die Gefahr besteht, dass Großaufträge verloren gehen und dadurch Arbeitsplätze abgebaut werden. Dabei den ethischen Kompass nicht zu verlieren und sich nicht durch kurzfristige Gewinne täuschen zu lassen, das erfordert nicht nur Mut, sondern auch tiefe Überzeugungen. Wir sind auf Erfolg getrimmt. Dabei wäre es besonders für Jugendliche wichtig, zu lernen, dass man auch scheitern kann. Und zu lernen mit dem Scheitern umzugehen und nicht zu verzagen, so die ehemalige Politikerin.
Zukunftsvisionen: Südtirol 2030
Die Wissenschaftlerin Daria Habicher hat als Projektleiterin vier „Zukunftsszenarien für ein nachhaltiges Südtirol 2030+“ zusammen mit einem wissenschaftlichen Team der EURAC erarbeitete. Es geht bei den erarbeiteten Szenarien um den Grad der Transformation und eine Kultur der Zusammenarbeit auf regionaler bzw. globaler Ebene. Szenario I betont das regionale Bewusstsein und die Stärke der Tradition, Szenario II das globale Denken und lokales Handeln, Szenario III die individuellen Freiheiten und Szenario IV grüne Innovationen durch technische Lösungen. Habicher eröffnete ihre Ausführungen mit fünf Thesen zur globalen Lage. Wir haben die Grenzen ökologischer Belastungen erreicht. Die Klimakrise, die Ozeanversauerung und die Unversehrtheit der Biodiversität sind die Folgen. Wir leben auf zu großem Fuß und verbrauchen zu viele Ressourcen. Die Einkommensungleichheit zwischen den Ländern im Norden und Süden wird immer größer. Das Wirtschaftswachstum hat ausgedient und kann nicht weiter gesteigert werden. Immer mehr Menschen leiden an Depressionen, Burnout und psychischen Belastungen. Deshalb stehen wir heute vor dem dritten großen Transformationsprozess, der Nachhaltigkeitsrevolution. Nach der neolithische Revolution und der Sesshaftigkeit des Menschen, sowie der Industriellen Revolution, stehen wir vor den dritten großen Umwälzungen in der Menschheitsgeschichte, so Habicher. Dazu braucht es Mut und Zivilcourage, um die Weichen richtig zu stellen. Standen bisher die Wirtschaft, das Wirtschaftswachstum und die Gewinnmaximierung im Vordergrund, die Menschen und die Umwelt eher im Hintergrund, so braucht es auch diesbezüglich ein Umdenken. Die Umweltsituation ist die Basis für eine nachhaltige Wirtschaft und ein nachhaltiges Sozialgefüge, meinte Habicher. Allein durch die Technik wird es nicht gehen. Wir müssen unser Konsumverhalten hinterfragen und den Lebensstil ändern. Durch den Klimaplan „Südtirol 2040“ der Landesregierung und verschiedene Strategiepapiere sind wir in Südtirol auf dem Papier auf Nachhaltigkeit ausgerichtet. Nun geht es um die Umsetzung hin zu einer nachhaltigen Lebensweise und Wirtschaftsweise, so die Wissenschaftlerin.
Heinrich Zoderer
Kulturhaus Karl Schönherr - Schlanders - Grandioses Gospelkonzert mit den Golden Voices of Gospel:
„Die GOLDEN VOICES OF GOSPEL“ laden auf ihre ganz persönliche und unnachahmliche Art zu einer Reise ein, die durch ein Jahrhundert der Spirituals, Traditionals und Gospels führt. Diese Musik drückt wie keine andere das Lebensgefühl, den Stolz und die Hingabe des weitaus größten Teils der schwarzen Bevölkerung der USA aus. Das umfangreiche musikalische Repertoire dieser charismatischen Stimmen lässt uns erahnen, dass die Wurzeln fast aller bedeutenden „modernen“ Musikrichtungen des letzten Jahrhunderts (Blues, Jazz, Rock, Beat, etc) zur Gospel-Musik reichen.
Die teils melancholischen, teils mitreißend temperamentvollen Gospels „gehen unter die Haut“ und laden das Publikum zum Zuhören und Mitmachen ein. Dann heißt es: „Klatscht in die Hände...“, „stampft mit den Füßen...“, „ruft Halleluja.…“!
Freuen Sie sich sowohl auf moderne Gospelstücke als auch auf bekannte Lieder wie “Oh When The Saints“, “Glory Glory Halleluja“, “Swing Low Sweet Chariot “, “Motherless Child“, “Joshua fit the Battle of Jericho “, “O Happy Day“!
Karten sind im Büro des Kulturhauses und an der Abendkasse ab 18.00 Uhr erhältlich.
Vormerkungen:
Telefon 0473 737777 oder
kulturhaus@schlanders.it.
Unterstützt vom Amt für deutsche Kultur, Marktgemeinde Schlanders, Raiffeisenkasse Schlanders, Stiftung Sparkasse, Rechtsanwaltskanzlei Pinggera und Fa. Schönthaler A.& Söhne.
Kalender - Der Euregio-Fotokalender 2023 ist erschienen. Auch in seiner siebten Auflage besticht er mit Natur- und Landschaftsaufnahmen. Aus einem Fundus von über 3000 eingereichten Fotos konnte das gemeinsame Büro der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino auf die für den Euregio-Kalender geeignetsten zurückgreifen. 49 Bilder von Fotografiebegeisterten aus allen Teilen der Europaregion hat die Jury schließlich für den Jahreskalender 2023 verwendet. Im Kalender sind auch Ausflugstipps zu finden. Informationsvideos dazu sind über einen QR-Code auf der Euregio-Website zugänglich.
Der Euregio-Fotokalender 2023 ist am Sitz der Europaregion im Waaghaus in Bozen kostenlos erhältlich oder kann dort beantragt werden (info@europaregion.info).
Prad/Bozen/Innsbruck - Engagierte junge Südtiroler:innen, die an der Universität Innsbruck ihr Masterstudium für italienisches Recht absolvieren, stehen kurz vor ihrem Start in die Berufswelt. Kürzlich untermauerten sie ihr Können als künftige Rechts- und Staatsanwälte:innen bei simulierten Strafverhandlungen am Landesgericht in Bozen. Es handelte sich um die dritte Ausgabe des zweisprachigen Strafrecht - Moot Courts. Vier Teams traten gegeneinander an. Die Studenten:innen hatten vorher Anklage- und Verteidigungsschriftsätze ausgearbeitet und duellierten sich dann mit leidenschaftlichen Plädoyers vor dem Richter. Eine Fachjury kürte die Gewinner:innen. Den Sieg im Bereich Verteidigung holten sich die Vinschgerin Julia Niederl aus Prad und Teresa Schwienbacher aus Ulten. Im Bereich Anklage siegten Johanna Steger und Lisa Wierer aus dem Pustertal. Die Leistungen der Studentinnen in Bozen wurden dann am Fakultätstag am 9. November 2022 an der Universität Innsbruck mit einer begehrten Auszeichnung honoriert. Die Masterstudentinnen wurden in die „Dean‘s List“ (Bestenliste) aufgenommen. Es handelt sich dabei um eine Anerkennung, mit der herausragende Studierende ausgezeichnet werden. Chapeau! (mds)
Jugendtreff „fResch Reschen“ kocht:
Zutaten für 3 – 4 Personen
• 250 g Reisnudeln
• 1 Karotte
• 1 Zucchini
• etwas Lauch
• 1 EL Öl zum Anbraten
• 1 Zehe Knoblauch
• 3 EL Erdnussmus
• 200 ml Wasser
• 4 EL Sojasoße
• 1 TL Sesamöl optional
• 1 EL Zitronensaft
• 1 TL Chiliflocken je nach Schärfe
• 1/2 TL Salz
• 1/2 TL Pfeffer
Toppings
• 1 EL Sesam
• 2 EL Röstzwiebeln
• 2 EL Erdnüsse gehackt
Zubereitung
1. Reisnudeln mit kochendem Wasser übergießen und 5-10 Minuten je nach Sorte (siehe
Packungsanleitung) quellen lassen.
2. Karotte schälen, Karotten und Zucchini in Stifte schneiden, Lauch in Ringe schneiden, Ingwer und Knoblauch schälen und fein würfeln.
3. Öl in einer Pfanne erhitzen. Karotte in der Pfanne bei mittlerer bis hoher Hitze 5 Minuten anbraten. Anschließend Zucchini, Knoblauch und Lauch zu den Karotten hinzugeben und weitere 5 Minuten anbraten.
4. Erdnussmus mit 200 ml heißem Wasser verrühren, Zitronensaft, Sojasoße, Sesamöl und Gewürze unterrühren.
5. Die Nudeln in ein Sieb abgießen und zum Gemüse in die Pfanne geben, die Soße darüber gießen, alles vermischen und 2-4 Minuten ziehen lassen, bis die Soße von den Nudeln gut aufgenommen wurde.
6. Auf zwei Teller aufteilen und mit Sesam, Röstzwiebeln oder/ und Erdnüssen servieren.
Das Jugendhaus Phönix hüpft in der Trampolinhalle EasyJump in Neumarkt - Endlich mal auspowern, das konnte sich die Gruppe von Jugendlichen in der Trampolinhalle wirklich. Nach einer anstrengenden „Reise“ nach Neumarkt und sobald die Trampolinhalle nur mehr wenige Fußmeter weit entfernt war, konnten wir in strahlende Gesichter schauen.
Ungeduldig rein in die Halle, super schnell in die Spezial-Socken zum Trampolinspringen geschlüpft und schon ging`s los. Wer kommt höher, wer kommt weiter? Ausgelassen und voller Enthusiasmus gaben die Jugendlichen alles, bis sie verschwitzt und sehr durstig wieder aus der Trampolinwelt raus und in die Schuhe hinein sprangen.
Sehr glücklich ging es auf die Heimfahrt mit Zwischenstopp. Natürlich musste auch gegessen werden, nach einer so intensiven und auslaugenden Aktion. Fahrpläne wurden studiert, Rätsel zwischen Gleisen und Haltestellen gelöst und Züge zu Partyzügen umgemodelt. Voll getankt mit Adrenalin und übermutig wurde der Bahnhof von Schluderns erreicht und die Jugendlichen in den wohl verdienten Feierabend entlassen.
Schlandersburg/Arunda 103 - Magdalena Dietl Sapelza war seit 1996 Redakteurin der Bezirkszeitung „Der Vinschger“ und ist seit 2005 Mitarbeiterin der neuen Bezirkszeitung „Vinschgerwind“. Sie hat seit 1997 rund 400 Lebensgeschichten über verschiedene Menschen, die im Vinschgau leben bzw. aus dem Vinschgau stammen, geschrieben. Vor rund einem Jahr wurden 93 dieser Porträts in der Arunda 102 in Buchform herausgegeben. Das Buchprojekt war ein großer Erfolg und in relativ kurzer Zeit war die gesamte Ausgabe vergriffen. Anstatt eine Neuauflage zu drucken, beschloss man andere Porträts in einer neuen Arunda herauszugeben. So entstand die Arunda 103 mit dem Titel „Magdalenas Menschenbilder“, wiederum als Gemeinschaftsprojekt der Kulturzeitschrift Arunda mit Ulrich Wielander und der Bezirkszeitung Vinschgerwind mit dem Chefredakteur Erwin Bernhart als Herausgeber. Elena Kaserer, die Grafikerin vom Vinschgerwind, übernahm auch bei dieser Ausgabe mit viel Geduld und jugendlichem Elan die grafische Gestaltung. Auf insgesamt 206 Seiten werden 92 Porträts in Wort und Bild dargestellt. Es sind vielfältige Lebensgeschichten von drei Generationen, Menschen mit ganz unterschiedlichen Berufen, Lebensläufen, mit verschiedenen Lebensträumen und Lebenstraumata. Erzählt wird z.B. über den langjährigen Schuldirektor Paul Thöni, Jahrgang 1926, der im Krieg ein Bein verlor und in die amerikanische Kriegsgefangenschaft kam oder von Daniel Felderer, Jahrgang 1998, der sich als Tierrechtsaktivist und Influencer engagiert und vegan lebt. Am 24. November gab es eine erste Buchvorstellung in der Bibliothek Schlandersburg. Magdalena Dietl las einige Porträts vor und Martin Trafoier, der die Buchvorstellung exzellent moderierte, führte ein Gespräch über das Buchprojekt und seine Entstehungsgeschichte mit der Autorin und Fotografin Magdalena Dietl und den beiden Herausgebern Ulrich Wielander und Erwin Bernhart. Beide dankten dabei auch den Hauptsponsoren: den Raiffeisenkassen des Vinschgaus und der Bezirksgemeinschaft Vinschgau. (hzg)
Info: Eine Buchvorstellung in größerem Rahmen, begleitet von den Tauferer Wirtshausmusikanten, gibt es am Freitag, den 9. Dezember um 18:00 Uhr im Kultursaal von Schluderns.
Schluderns - In der Katharinawoche rund um den Schludernser Kirchtag organisiert der Bildungsausschuss des Ortes unter der Leitung von Anni Thaler seit einigen Jahren das einst von ihr angeregte Veranstaltungsprogramm unter dem Motto „Kultur/Musik/Kunst/Tradition“. Unterstützung kommt unter anderem von den Verantwortlichen der Gemeinde und der öffentlichen Bibliothek. Den Auftakt der diesjährigen Kulturwoche vom 19. bis 27. November 2022 bildeten der „Katharinamarkt“ und die Ausstellung der Schludernser Freizeitmaler:innen Stefan Folie, Gregor Frank, Andrea Kuppelwieser Wolfram Nutzinger, Martha Stecher, Anni Thaler und Rita Zwerger. Weitere Programmpunkte waren eine Lesung aus den Arunda – Publikationen „Menschenbilder“ mit Magdalena Dietl Sapelza in der Bibliothek, ein Familienkonzert mit der Gruppe „Bluatschink“, „Fermentieren von Gemüse“ mit Irene Hager, ein Workshop für Kinder „In der Weihnachtsbäckerei“, ein Informationsabend zur Feuerbestattung mit Volksanwältin Gabriele Morandell, David Bertoldin vom Bestattungsinstitut Angelus, und Gemeindereferent und VizeBM Peter Trafoier, und ein Vortrag „Die Vogelwelt in Schluderns“ mit Udo Thoma. Wie es zu einem Kirchtag gehört, wurde das Patrozinium am Freitag festlich in der Kirche gefeiert. Anschließend lud die Freiwillige Feuerwehr Schluderns zum weltlichen Kirchtagsfest mit Speis, Trank und Musik in die Feuerwehrhalle. Dort konnte vor der beginnenden Adventszeit noch einmal nach Herzenslust getanzt werden, entsprechend dem alten Gebot der Kirche: „Kathrein stellt den Tanz ein“. Doch was in vergangenen Jahrhunderten noch strikt befolgt wurde, wird heute nicht mehr so ernst genommen. Ernst genommen wird aber nach wie vor das traditionelle „Schemenrennen“, mit dem die Kleinsten am Abend des Markttages beginnen dürfen. Bis zum Nikolausabend werden die „Schemen“ in den Gassen und auf dem großen Platz dann mit jedem Tag größer. (mds)
pr-info Schöneben
Herzlich willkommen: Am Donnerstag, den 8. Dezember ist Opening im Skigebiet Schöneben. Das Schöneben-Team freut sich auf alle großen und kleinen Wintersportler, auf alle, die Lust auf Schnee haben, die Lust auf Skifahren und Snowboarden verspüren und die Lust auf Natur und und Unterhaltung haben. Die Vorbereitungen sind abgeschlossen, die Pisten in Bestzustand, die Restaurants in Vollbetrieb. Der Snowpark ist prächtig und wiederum attraktiv geworden, die Funline ruft.
Mit der Schneesicherheit vom ersten Tag an und bis in den Frühling hinein startet Schöneben in die neue Skisaison. Die Schönebenhütte erstrahlt in neuem Glanz und die neue „Plamortstube“ bietet Gemütlichkeit und Geborgenheit nach sportlichen Schwüngen auf den Pisten und mit der neuen Pizzeria wird das kulinarische Angebot ausgebaut und erweitert. Die bewährten regionalen Köstlichkeiten werden in den Hütten beibehalten und sollen Augen und Gaumen erfreuen und für notwendigen Energie-Nachschub sorgen.
Ab Februar gibt es auf der Sonnenterrasse in Schöneben jeden Sonntag Live-Musik.
Vorweihnachtliche Stimmung wird es bereits am 11. Dezember mit Noah Thanei und Kevon Jopa (Bild oben) geben.
SVP Bezirk Vinschgau/Pressemitteilung - Beim Schülerheim in Mals wird „ein Gang“ zugelegt und Krankenhaus-Dienst-Zusammenlegungen sind zeitweilig und provisorisch wegen allgemeinem Pflegenotstand im ganzen Land.
Beim kürzlich im Halbjahresrhythmus in Mals stattgefunden Treffen der Kontaktgruppe Vinschgau mit dem Landeshauptmann Arno Kompatscher wurden mehrere Themen besprochen.
„In Schlanders bestehe Pflegenotstand wie in allen anderen Krankenhäusern, inklusiv Bozen. Leider seien nicht alle coronasuspendierten Pfleger*innen zurückgekommen, auch seien in der Zwischenzeit viele in Pension gegangen. Man sei gezwungen, wie auch in allen anderen Krankenhäusern Strukturen zeitweilig zusammenzulegen und einzelne Abteilungen zu schließen, in denen der Gesamtbetrieb am wenigsten in Mitleidenschaft gezogen wird und es am wenigsten sog. „Kollateralschäden“ gebe. Dies sei leider nun bei der Medizin Frauen (3. Stock) der Fall“, so der Vinschger SVP Bezirksobmann.
„Der SVP Bezirk stelle fest, dass das Krankenhaus Schlanders in den vergangenen Jahren mit dem Landesrat Thomas Widmann und nun mit dem Landeshauptmann Arno Kompatscher sehr aufgewertet worden sei, auch in der Coronazeit. Man werde zwar genau hinschauen, aber man sei fest überzeugt, dass auch diese Schwierigkeiten durch langfristige Maßnahmen für mehr und besser bezahlte Pflegeberufe überwunden werden können“.
„Beim Schülerheim Mals oder der „Tiefbauhalle“ bei der Landesberufsschule in Schlanders wolle man „einen Gang zulegen“ und einen verbindlichen Zeitplan liefern, habe der Landeshauptmann beim Treffen versprochen. Als Finanzlandesrat werde er sich um die noch fehlenden Finanzmittel kümmern.“ so Plangger weiter.
„Beim Dauerthema „Nationalpark“ habe der Landeshauptmann die versprochenen Abänderungen des Nationalparkgesetzes sowie einen raschen Abschluss des Fachplanverfahrens und somit mehr Rechtssicherheit für die Parkverwaltung und den Gemeinden bei der Umsetzung des neuen Parkplans zugesichert„.
„Das Projekt „Direkt-Bus“-Stundentakt Bahnhof Mals/Bahnhof Landeck sei wegen der Landtagswahlen in Nordtirol und durch das Ausscheiden von Mobilitätslandesrätin Felipe leider liegen geblieben. Der Landeshauptmann habe aber versprochen den Finanzierungsschlüssel zwischen Süd- und Nordtirol rasch zu verhandeln. Mobilitätslandesrat Alfreider werde jetzt rasch mit seinem neuen Amtskollegen Zumtobel die Verhandlungen aufnehmen“, so der Bezirksobmann abschließend.
„Ein Treffen aller Interessenten – wie vom Bezirk Vinschgau vorgeschlagen – mit beiden Landesräten, den Bürgermeistern und dem Bezirkspräsidenten bzw. dem Bezirkshauptmann in Landeck, in Pfunds oder Nauders solle weiterhin prioritär verfolgt werden. Dabei sollen auch die Auswirkungen der Sanierungsarbeiten an der Lueg-Brücke im Tiroler Wipptal und die Ausweichroute im Einbahnverkehr über die Schweiz und die „Norberts-Höhe“ im Falle einer längeren Sperre der Reschenbundesstraße im Bereich „Finstermünz“ thematisiert werden.“
Forst/Vinschgau - Die diesjährige Ausgabe des Forster Weihnachtswaldes glänzt mit seinem magischen Ambiente und weiteren Neuheiten, wie der einzigartigen Tierfotografie-Ausstellung des renommierten Fotografen Paul Croes am Hauptsitz der Brauerei FORST in Algund, vom 16. November 2022 bis 8. Januar 2023. Der zauberhafte Forster Weihnachtswald ist im Laufe der Jahre zu einem festen Bestandteil geworden, um die besinnlichste Zeit des Jahres zu erleben. Funkelnde Lichter, knisternde Feuerstellen, ein nostalgischer Holzstadel mit Weihnachtsbäckerei, magische Weihnachtshütten, ein Stall mit Schafen und viele weitere aufregende Besonderheiten, wie der heilige Nikolaus oder Krampus erstaunen Jung und Alt.
Betritt man das geschmückte Areal fällt die große Forster Friedensglocke auf. Sie lässt die Botschaft von Frieden und Nächstenliebe in die Welt erklingen. Dies spiegelt auch die malerische Gestaltung auf der Flasche, des traditionellen FORST Weihnachtsbieres wider. Die Sondergestaltung der limitierten 2-Liter Glasflasche zeigt neben der Friedensglocke den Engel des Herrn. Im Hintergrund, der helle Lichtstrahl vom Himmel zum Geburtsort Jesu, das Gelände der Spezialbier-Brauerei FORST, das Dorf Algund und die umliegende Texelgruppe.
Initiative Drususkaserne - Housing first – Finnland ist das einzige Land in Europa, in dem die Obdachlosenzahlen kontinuierlich sinken. Nach diesem Modell braucht der Mensch als Erstes eine Wohnung - alle anderen Probleme, seien es Suchterkrankungen oder Arbeitslosigkeit, lassen sich mit einem Dach über dem Kopf viel leichter lösen.
Die Zahl derer, die in Finnland in Notunterkünften oder auf der Straße leben, wird heute auf 655 geschätzt. Der Staat lässt es sich einiges kosten, neue Wohnungen zu akquirieren. Berücksichtigt man jedoch die Kosten für medizinische Behandlungen oder Polizeieinsätze, so spart sich der Staat mit dem Housing-first-Ansatz 15.000 Euro pro Jahr und Person. Die Beseitigung von Obdachlosigkeit ist zwar teuer, ist also nicht nur unter menschlichen Aspekten richtig, sondern zahlt sich auch finanziell aus.
Südtirol ist von diesem Konzept Lichtjahre entfernt. Zwischen Eigentumswohnungen, egal ob frei oder konventioniert, und dem sozialen Wohnbau, für den ein Großteil der Bevölkerung die Zugangsvoraussetzungen nicht erfüllt, gibt es einen Mietmarkt, der zunehmend unter Druck gerät. Es häufen sich Berichte von Arbeitern, die im Auto übernachten oder in prekären Unterkünften ohne festen Wohnsitz untergebracht sind.
Durch die steigenden Zinsen, die Inflation und die hohen Baukosten bleibt der Traum vom Eigenheim ein kaum erreichbares Ziel. Auch können viele durch die derzeitige Preisentwicklung ihre Kredite nicht mehr bedienen und sind gezwungen, ihr Haus zu verkaufen, um nicht in eine unumkehrbare Schuldenfalle zu schlittern.
Der demografische Wandel trägt dazu bei, dass die Nachfrage an kleinen Mietwohnungen steigt. Die Anzahl der Haushalte, bestehend aus 1 bis 2 Personen, betrug 2021 in Schlanders bereits um die 60%, Tendenz steigend. Zudem kommt noch hinzu, dass sich junge Menschen heutzutage weniger binden wollen als früher – Freiheit und Mobilität spielen eine größere Rolle als ein fester Wohnsitz.
Spätestens, wenn im Krankenhaus und im Altersheim ganze Abteilungen wegen Personalmangel
schließen müssen, muss ein „Weiter-wie-bisher“ in Frage gestellt werden. Ein Grund des Personalmangels ist u.a. auch auf das Fehlen leistbarer Mietwohnungen zurückzuführen.
Aber wie Leonhard Resch von der Arche im KVW klar dargelegt hat: Wohnraum zu schaffen, um diesen für den Landesmietzins zu vermieten, zahlt sich nicht aus. Die Gemeinde Schlanders will garantieren, dass leistbare Mietwohnungen geschaffen werden. Sollte das Kasernenareal an einen privaten Investor versteigert werden, wäre das wohl eher Wunschdenken als Realpolitik. Mit einem Pilotprojekt sollen nun über gemeinnützige Stiftungen in ganz Südtirol 300 Wohnungen geschaffen werden. Ist dieser Weg zukunftsweisend, bleibt zu hoffen, dass bis dahin das gesamte Kasernenareal nicht bereits in privater Hand ist…
Der Gemeindeausschuss wird indes nicht müde zu betonen, dass man bereits seit 10 Jahren am Projekt Drususkaserne arbeitet. Was ist damit gemeint? Da innovative Konzepte bzw. klare Zahlen bezüglich Mietwohnungen nicht vorliegen, wird trotz enorm gestiegener Baukosten abgerissen.
Der eine Obdachlose, der sich in der Kommandozentrale „eingemietet“ hatte, wird sich nun wohl eine neue Bleibe suchen müssen.
Was ist eure Meinung? Schreibt uns unter idrukas@gmail.com
Bozen/Vinschgau/Südtirol - Der Großteil der Interessierten vergangenen 24. November im MUSEON in Bozen kam aus Schlanders. Vor dem Hintergrund der Drususkaserne war das Thema, zu dem der Club Alpbach Südtirol geladen hatte, ein gefühltes: Nach-Zwischen-Neunutzung der Kasernenareale. Die Gäste am Podium waren ein Querschnitt aus vielen Bereichen.
von Angelika Ploner
Die jüngste Abrissaktion der Kommandozentrale im Kasernenareal Schlanders wurde nicht angesprochen. Zumindest nicht direkt. Dafür wurde im MUSEION in Bozen bei der Diskussion um die Nach-, Zwischen- und Neunutzung der Kasernenareale BASIS Vinschgau Venosta nicht nur einmal als Vorzeigebeispiel in den Mund genommen. Hannes Götsch, CEO dort, und Daniel Costa von der Initiativgruppe Drususkaserne waren zwei der Gäste auf dem Podium, die der Club Alpbach eingeladen hatte. Die weiteren: LH Arno Kompatscher, Landeskonservatorin Karin dalla Torre, VizeBM von Meran Katharina Zeller, der Präsident des Unternehmerverbandes Heiner Oberrauch und Philip Rier, Raumplaner. Mit BASIS Vinschgau Venosta konnte sich - dank der Gemeinde - ein positives Beispiel in einem strukturschwachen Gebiet entwickeln, „das dem Ort gut tut“, sagte Hannes Götsch, „Quartiere wollen sich um Begegnungsräume entwickeln.“ Es sind emotionsgeladene Diskussionen in der Bevölkerung, jene, der Kasernenareale. „Viele sagen weck mit dem Fasciodreck“, sagte Costa, „diesen militärischen faschistischen Aspekt muss man sich anschauen bei einer Nutzung.“ Wichtig sei es die Türen zu den Kasernen zu öffnen, dann beginne ein Prozess. „Kasernen sind tabuisierte Orte. Deshalb braucht es uns als Filter“, erklärte Karin dalla Torre. Und in Richtung Schlanders: „Zwischen tabula rasa und Denkmalschutz liegen Welten. Zuerst sollte man schauen, was umgenutzt werden kann. Bevor alles ausgelöscht wird, sollte man es langsam angehen.“ Darin waren sich alle einig: Die Nutzung der Kasernenareale muss langsam und stückchenweise erfolgen und immer wieder an die sich ändernden Bedürfnisse angepasst werden. Man darf nicht alles hier und jetzt verbauen, sondern muss einen Teil der Fläche offen für die nächsten Generationen lassen. „Es soll nicht so sein, dass sechs Köpfe im Stadtrat über eine Nutzung entscheiden“, sagte Katharina Zeller vor dem Hintergrund der riesigen Herausforderung der künftigen Nutzung der Rossikaserne in Meran. Arno Kompatscher brachte den ökonomischen Aspekt in die Diskussion ein: „Wir haben 260 Millionen an Darlehen für den Ankauf aufgenommen. Die Entwicklung der Areale muss irgendwann auch ökonomisch ins Gleichgewicht kommen.“ Leistbares Wohnen wurde von allen Podiumsgästen gefordert, ein Begriff, der vielen Vorstellungen stand halten muss und dem es an konkreten Inhalten fehlt. Heiner Oberrauch: „Eine Mischform zwischen privat und öffentlich mit gedeckelten Preisen wäre anzudenken.“ Miete statt Eigentum wird die Zukunft sein. Ein Paradigmenwechsel scheint mit der Nutzung der Kasernenareale einher zu gehen.
Die Buchvorstellung in der Bibliothek Schlandersburg am Donnerstag, 15. Dezember um 15 Uhr wird zu einem besonderen Erlebnis. Sieben der Erzähler:innen aus der Gruppe 60 Plus tragen Kostproben aus ihrem Buch „Berg und Tool kemmen net zomm ...“ vor. Sie haben sich im Jahr 2017 im AfB Meran, heute Adlatus, zu einer Erzählrunde zusammengefunden. Vom Lieben und vom Leiden, vom Kaffeetrinken, von allerlei Vorlieben, vom kleinen Glück, von Kindertagen und wie’s früher war, ist die Rede. Interessant, gleich vier der Lebensgeschichten haben im Vinschgau ihren Anfang genommen.
Kolping im Vinschgau - Eine Besonderheit von Kolping ist seine Internationalität. Es gibt keinen Kontinent, auf dem die Ideen Adolph Kolpings nicht Fuß gefasst hätten – auch in Australien! So war es der Wille unseres Verbandsgründers, dass sein Werk eine überregionale, ja weltweite Verbreitung finden sollte.
„Ich brenne vor Verlangen, diesen Verein noch im ganzen katholischen Deutschland eingeführt zu sehen.“
(A. Kolping 1848)
Durch ausgedehnte Reisen – auch zweimal nach Südtirol – und intensive publizistische Tätigkeit verfolgte Kolping konsequent die Ausbreitung des Gesellenvereins. Er legte den Grund für das heutige Internationale Kolpingwerk.
Einige Zahlen: in 62 Ländern der Welt vertreten mit etwa 6.000 Kolpingsfamilien und zirka 460.000 Mitgliedern.
Kolping ist ein internationales Netzwerk von verbandlichen Gremien und Gliederungen, Ebenen und Einrichtungen, Mitgliedern und Verantwortlichen, jüngeren und älteren Menschen, Frauen und Männern. Kolping ist ein lebendiger und dynamischer Organismus, an dem jedes Mitglied ein wichtiger Teil ist. Einheit und Vielfalt ergänzen und bedingen einander und lassen im Geiste Adolph Kolpings Großes geschehen – immer laut der Aussage Kolpings – „Wir können viel, wenn wir nur nachhaltig wollen; wir können Großes, wenn tüchtige Kräfte sich vereinen.“
Die Mitgliedschaft bei Kolping lenkt den Blick über den eigenen Kirchturm hinaus und lässt uns global denken und handeln. Kolping arbeitet mit Menschen in und aus anderen Ländern ideell, personell und materiell zusammen.
Otto von Dellemann
Der einundzwanzigjährige Florian Platzer aus Morter lebt den beruflichen Traum von vielen kleinen Jungs und Mädchen, die mit Holz- und Playmobil Zügen spielen und einmal Zugfahrer werden wollen, wenn sie „groß“ sind.
von Katja Trafojer
Florian hat sich selbst vor einiger Zeit dazu entschieden, Lokführer zu werden.
„Irgendwo wusste ich immer schon, dass ich einmal Zugfahrer werden möchte“, sagt Florian. Er besuchte die TFO in Schlanders und arbeitete nach der Matura zunächst als Schlosser. Auf die Idee zunächst in einer Schlosserei zu arbeiten kam er durch ein Praktikum, das ihm gut gefiel. Es war ihm wichtig, sich auch anderweitig auszubilden und einen anderen Beruf auszuprobieren.
Sein Vater ist bereits seit vielen Jahren Lokführer, sodass man sagen kann, das Zugfahren wurde Florian in die Wiege gelegt. Nach gefasstem Entschluss, selbst Lokführer werden zu wollen, schrieb Florian eine Bewerbung an die SAD. Die Voraussetzungen, um eine Ausbildung beginnen zu können, sind ein Zweisprachigkeitsnachweis und die Matura. Nachdem Florian diese Kriterien erfüllte, ging es für ihn weiter zum physischen und psychischen Check. Dabei wurde die mentale und körperliche Gesundheit der Zugfahranwärter und Zugfahranwärterinnen kontrolliert. Danach ging es zum theoretischen Teil, wo vor allem für Ernstfälle trainiert und gelernt wird, wie sich ein Lokführer oder eine Lokführerin verhalten soll, wenn etwas nicht nach Plan läuft. Bis dahin war alles Theorie. Dann, einige Monate später, begann der spannende Teil: die praktische Ausbildung. Die sah so aus: fünftausend Kilometer mit einem Ausbilder an der Seite fahren. Fünftausend Kilometer. Schwer vorstellbar wie weit das ist? So weit wie von Morter bis nach Moskau und zurück. Auch schwer vorstellbar. Lokführer auf der Strecke Meran – Mals, bzw. zurzeit Meran – Töll fahren durchschnittlich vier Fahrten am Tag, das sind ungefähr zweihundert Kilometer. „Fünfundzwanzig Arbeitstage bin ich mit dem Ausbilder gefahren, bis ich die fünftausend Kilometer zusammen hatte“, erklärt Florian. Danach folgte die Prüfung, bei der mehrere Prüfer die Zugfahrkünste von Florian bewerteten. „Seit bestandener Prüfung darf ich mich zertifizierter Lokführer für die Linie von Mals bis zur Töll nennen“, sagt Florian.
Ausgebildet wurde Florian für die Strecke von Mals bis zur Töll. Weil es zurzeit keine Möglichkeit gibt, bis zur Endstation nach Meran zu fahren, wird es erst möglich sein, die Ausbildung endgültig abzuschließen, wenn die Züge wieder die komplette Strecke passieren können.
„Die Strecke durch den Vinschgau ist echt schön, es gibt immer etwas zu sehen. Da kann man fast von einer Panoramastrecke sprechen“, meint Florian. Als Lokführer hat er aber weit mehr zu tun, als aus dem Fenster zu schauen. Er trägt die volle Verantwortung für den Zug, den er fährt. „Die „Groschen“ muss man schon bei der Sache haben“, sagt Florian. Erst kürzlich sei es bei einer Fahrt zu einem gewaltsamen Vorfall gekommen, in den mehrere Männer verwickelt waren. Bei solchen Vorfällen wird der Lokführer verständigt. „Dann verständige ich den Notruf und warte am nächsten Bahnhof darauf, dass die Personen, die in den Vorfall verwickelt sind, von den Carabinieri abgeführt werden“, erklärt Florian.
Solche Vorfälle gehören eben dazu. Insgesamt ist Florian aber zufrieden mit seinem Beruf. Er geht gerne zur Arbeit. Die Frage, ob er immer auf dieser Strecke bleiben oder irgendwann eine Langstrecke fahren möchte, kann er so nicht beantworten. „Die Strecke von Mals bis Meran ist wirklich schön, aber es ist auch immer gut sich weiterzubilden“, sagt Florian dazu.
Am Zugfahren sieht Florian die Schokoladenseite des Lebens. Und es macht ihm Spaß, auch wenn der Wecker zur ersten Frühschicht sehr früh klingelt - um 3:50 Uhr oder sogar noch früher.
Als Ausgleich zur Arbeit ist Florian gerne mit seinem Hund in den Bergen unterwegs oder er ist bei der Freiwilligen Feuerwehr Morter anzutreffen – dort ist er seit einigen Jahren Feuerwehrmann. Und wichtig sind für Florian auch seine Freunde. Diese kann er immer mit dem Zug mitnehmen. Oft sagt er im Scherz zu ihnen: „Wenn ihr von einer Partynacht nicht nach Hause kommt, dann kommt einfach zum Bahnhof.“
Kulturhaus Karl Schönherr - Schlanders - Der kleine Wassermann – Theater für unsere Kleinsten ab 4 Jahren
Wer kennt ihn nicht, den Kinderbuchklassiker von Ortfried Preußler!
Eines Tages bekommt die Wassermannsfamilie im Mühlenweiher Nachwuchs. Der kleine Wassermann mit grünen Haaren und Schwimmhäuten zwischen den Zehen gedeiht prächtig und findet überall Freunde. Schon bald beginnt er seinen Weiher zu erforschen. Er lernt sich im Weiher zurechtzufinden und erlebt tagtäglich neue Abenteuer. Er kennt bald alle Tiere mit Namen und ist allzeit zu Streichen aufgelegt, die nicht immer ein gutes Ende finden! Auch mit den Menschen macht der kleine Wassermann gute und böse Erfahrungen.
Am Mittwoch, den 14. Dezember um 16 Uhr spielt das österreichische theater tabor das Stück „Der kleine Wassermann“ nach dem gleichnamigen beliebten Kinderbuch.
Die Fassung von theater tabor bietet auch Raum für den Umweltschutz und seine Bedeutung für alle Lebewesen. Lasst euch überraschen!
Karten sind im Büro des Kulturhauses und an der Theaterkasse ab 15.00 Uhr erhältlich.
Vormerkungen:
Telefon 0473 737777 oder
kulturhaus@schlanders.it.
Unterstützt vom Amt für deutsche Kultur, Marktgemeinde Schlanders, Raiffeisenkasse Schlanders, Stiftung Sparkasse, Fa. Karl Pedross AG und Raumausstattung Fleischmann Martin.
pr-info Gärtnerei Schöpf
Hingehen, staunen, genießen: Es ist jedes Jahr aufs Neue ein Fest für die Sinne, wenn die Gärtnerei Schöpf in Vetzan die Türen zur Adventsausstellung öffnet. Ein festliches und kreatives Ambiente haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um Hanspeter Schöpf wiederum gezaubert und die Gärtnerei in eine weihnachtliche Ideen- und Inspirationsquelle verwandelt. Viele Tage wurde daran gearbeitet. Der Zauber der Adventszeit entfaltete sich in adventlicher Floristik und Dekorationen, in Adventskränzen, Weihnachtsgestecken, Christbaumschmuck, Gebinden mit Kerzen und getrockneten Blumen - vor allem in festlichem Gold, in klassischem Rot, Grün, Weiß oder Rose‘. Die Christrosen erblühten pünktlich und waren in ihrer vielfältigen Farbenpracht in der Gärtnerei Schöpf ein besonderer vorweihnachtlicher Bote. Die Kinder banden eifrig Adventskränze und folgten aufmerksam den Anweisungen von Elisabeth Schöpf. Der Christbaumverkauf hat in der Gärtnerei Schöpf bereits begonnen: Die Vinschger Nordmanntannen aus eigener Züchtung verbinden Nachhaltigkeit und Regionalität auf vorbildliche Weise.
Auch eine Gastausstellung hat Tradition, wenn in der Gärtnerei Schöpf eine Woche vor dem 1. Adventsonntag traditionell zur Adventsausstellung geladen wird. Gastausstellerin heuer war Antonella Miotti mit Objekten aus Lagenaria, zu Deutsch Flaschenkürbis. Der Flaschenkürbis ist ein Kürbisgewächs, gehört zu den ältesten Kulturpflanzen der Welt und wurde in Messopotamien als Trinkflasche genutzt. Natur, Design und Handwerk verbinden sich in „magie dalla terra“, jedes kreierte Objekt ist ein Unikat, eine zeitgenössische Metamorphose. Die Adventsausstellung war für viele eine willkommene Gelegenheit, um stimmungsvolle Stunden in inspirierender Atmosphäre zu verbringen. Für die Gärtnerei Schöpf ist sie jedes Jahr eine Herzensangelegenheit als Einstimmung auf die bevorstehende Advents- und Weihnachtszeit. (ap)
Vinschgau - In Südtirol öffnen immer mehr private Kliniken. Wird das Recht auf Gesundheit zum Privileg für jene wird, die es sich leisten können? Steht das öffentliche Gesundheitssystem zu unrecht in der Kritik? Antworten gab ff-talks „Perspektive Sanität“ am 16. November in der BASIS Vinschgau.
von Angelika Ploner
Unterm Strich fiel das Fazit für den Südtiroler Sanitätsbetrieb letztlich sehr milde aus. Wohl auch weil die Brixner Primaria für Frauenheilkunde Sonja Prader das öffentliche System mit beherzten Worten und vielen Argumenten und Beispielen verteidigt hat. Prader: „Bei allen Problemen, die es zweifellos gibt, steht das öffentliche Gesundheitssystem in Südtirol gut da. Wir jammern alle auf einem sehr hohen Niveau.“ Dem mussten auch die zwei weiteren Gäste am Podium Alexander Gardetto, der ärztliche Leiter der Brixana und Rupert Waldner, der Generaldirektor der Melittaklinik zustimmen.
Schwachstellen sind zweifelsohne da. 280 Tage beträgt etwa derzeit die Wartezeit auf eine beidseitige Mammografie. Zum einen. Zum anderen ist da die Bürokratie. Waldner: „Seit 2013 bekommen unsere Patienten alles digital.“ Zudem, so Waldner, brauche es im Südtiroler Sanitätsbetrieb ein Prämiensystem, um jene zu honorieren, die viel arbeiten. Und zu guter Letzt werden die gebremst, die sich weiterentwickeln wollen. Gardetto: „Was ich entwickelt habe, wäre im öffentlichen Gesundheitsbereich nie möglich gewesen.“ Gardetto, der eine fühlende Prothese gegen den Phantomschmerz entwickelt hat, hat deshalb vor sechs Jahren im Südtiroler Sanitätsbetrieb gekündigt. „Wir schätzen natürlich die Spritzigkeit und Schnelligkeit der Privatkliniken. Das haben wir vor allem bei Corona gesehen“, lobte Prader, „aber ich verwehre mich gegen die öffentliche Meinung, ich bin privat bei einem guten Arzt und im öffentlichen Bereich sind die, die übrig geblieben sind.“
Dass private Kliniken, „wie Pilze aus dem Boden schießen“ (Moderatorin und ff-Direktorin Verena Plieger), daran tragen - und darin waren sich alle einig - Banken und Versicherungen mit ihrem Angebot an Gesundheits- und Krankenversicherungen eine Mitschuld.
Ein versöhnlicher Ausklang der Diskussionsrunde stand am Ende mit mehreren Zukunftsszenarien, sprich Perspektiven: Der Bedarf an Privatkliniken wird in absehbarer Zeit gesättigt sein. Die Gesundheits- und Krankenversicherungen werden stark ansteigen, sodass sich diese wieder viele nicht leisten können (Prader und Waldner) und der Sanitätsbetrieb wird wieder an Bedeutung gewinnen. Und: Ein Nebeneinander wäre wünschenswert. Waldner: „Wieso sollen die Privatkliniken nicht eine Hilfe für den öffentlichen Dienst sein? Und umgekehrt.“ Konkret: In den Privatkliniken sollen mit Konventionen jene Leistungen abgearbeitet werden, wo im öffentlichen Gesundheitsbetrieb die Wartezeiten zu lange sind. Dass das Thema ein gefühltes ist, zeigte das Publikum: Es waren wohl alle anwesend in der BASIS Vinschgau Venosta in Schlanders, die in Südtirols Privatkliniken und im Sanitätsbetrieb etwas auf sich halten.
Autos ins Zentrum!
In Ermangelung von Tiefgaragen im Zentrum von Schlanders passiert es immer wieder, dass konsumfreudige Kundschaften den Weg zu Geschäften und Gastbetrieben einfach nicht finden. Und wenn sie sie dann doch gefunden haben, beklagen sie sich zu Recht, dass sie die reich gefüllten Taschen mühsam zu ihrem fern geparkten Auto schleppen müssen. Die Folgerung aus diesen belastenden Tatsachen kann nur heißen: Die Straßen wieder öffnen für hautnahe Begegnung mit schicken BMW, Audi und SUV und so Autos und Geschäfte wieder zusammenführen, am besten weg mit der Fußgängerzone! Dann zieht wieder Bewegung und geschäftiges Leben ein! Und alle werden aufatmen, wieder frische Luft atmen - Menschen und Natur!
Erich Daniel, Schlanders
Kapuzineranger als Oase der Ruhe
Am 09.09.2022 hat die Gemeindeverwaltung von Schlanders den Bürgerinnen und Bürgern von Schlanders das Projekt zur Neugestaltung des Kapuziner Angers vorgestellt. Bei dieser Veranstaltung wurden die Bewohner von Schlanders darüber informiert, dass im Kapuziner Anger eine Streuobstwiese und Gemeinschaftsgärten entstehen sollen. Zusätzlich gab es 3 Arbeitstische, an denen man seine Meinung kundtun konnte. Ich frage mich, warum hat man die Bevölkerung nicht ZUERST befragt, bevor man ein Projekt in Ausarbeitung gab? Das neue Landesgesetz für Raum und Landschaft sieht ausdrücklich vor, dass die die Entwicklungsprozesse einer Gemeinde in einem partizipativen Prozess stattfinden sollen. Dazu gab es in letzter Zeit auch viel Information und Aufklärung in den Medien. Ich würde mir also wünschen, dass man die Vorgaben der Landesregierung umsetzt und die Bevölkerung mitreden und mitgestalten lässt, nicht nur was den Kapuziner Anger betrifft, sondern auch alle anderen Themen der Gemeindeentwicklung in Schlanders. (Verkehr, Tourismus, Räume für Freizeitaktivitäten, Jugendarbeit uvm.) Mittels der Rundschau könnte die Gemeinde zu anstehenden Themen Umfragen an die Bürgerinnen und Bürger schicken, sodass jeder die Möglichkeit hat seinen Beitrag zu leisten. Zudem könnten Bürgerinnenräte gebildet werden oder auch ein offener Stammtisch eingerichtet werden, an dem aktuelle Themen besprochen werden können. Das sind nur einige Vorschläge meinerseits, wie Mitsprache und Bürgerbeteiligung stattfinden kann. Zudem haben ich und Gertrud Wellenzohn auch einen alternativen Vorschlag zur Neugestaltung des Kapuziner Angers in einem Projekt zusammengestellt und dem Bürgermeister vorgelegt. Das Projekt sieht vor die Streuobstwiesen und die Gemeinschaftsgärten im Priel anzulegen. Im Kapuziner Anger hingegen sollte eine Ruhe Oase entstehen; ein Park mit großen Schatten spendenden Bäumen, die nicht nur Sauerstoff produzieren und CO2 adsorbieren, sondern auch die Temperatur im Sommer senken. Wie wir alle wissen, sind das wichtige Maßnahmen gegen die aktuelle Klimaerwärmung. Das Projekt heißt Schlanders und wird auch von Prof. Dr. Florineth in Wien unterstützt. Jeder, der sich für dieses Projekt interessiert und aktiv oder nur durch seine Unterschrift unterstützen möchte, kann sich bei mir melden.
Edeltraud Matzohl, Schlanders
Ab 11. Dezember neue Bus- und Zugfahrpläne
Am 11. Dezember tritt der neue Fahrplan 2023 in Kraft und dieser ist heuer bereits zum dritten Mal mit direkter Bürgerbeteiligung gestaltet worden. Mit der südtirolmobil-App und auf der Webseite www.suedtirolmobil.info haben Fahrgäste alle Infos sowie die stets aktuellen Fahrpläne schnell und kostenlos zur Hand. Auch eine Routenplanung ist über die App möglich.
Vinschgau, Meran und Umgebung
Deutlich aufgestockt werden die Fahrten bei den Buslinien 261 Naturns – Schnals und 276 Langtaufers – Graun: es gibt zusätzliche Fahrten frühmorgens und abends sowie einen durchgehenden Stundentakt auch sonntags. Die Direktfahrten nach Meran bei der Linie 261 werden gestrichen. Hier kann in Naturns auf die Linie 251 oder auf die Bahnlinie umgestiegen werden. Die Linien 267 Latsch – Staben und 269 Latsch – Tarsch zirkulieren jetzt stündlich. Die Linie 262 Martell – Schlanders hat mehr Fahrten an Sonn- und Feiertagen und verkehrt am Samstagabend länger. Die Busverbindungen der Linie 811 Zernez – Mals (Postauto Schweiz) werden sowohl morgens als auch abends ausgebaut.
Zusätzliche Fahrten in den frühen Morgenstunden werden bei den Linien 272 Mals – Prad – Spondinig und 273 Mals – Martina eingeführt. Der Citybus Mals, Linie 274, verkehrt jetzt auch an Sonn- und Feiertagen. Einen früheren Saisonstart gibt es für die Linie 264 Hintermartell – Martell Dorf, während die Linie 266 ab Naturns jetzt bis zur Texelbahn fährt und nicht mehr bis Partschins. Die Ortschaften Vertigen – Quadrat erhalten mit der Linie 268 ganzjährig eine neue Busverbindung, die auch die Ortschaften Partschins und Rabland direkt miteinander verbindet. Im Passeiertal bietet die Linie 239 spätabends zwei zusätzliche Fahrten an, bei der Linie 241 werden einige Fahrten ab / bis Rabenstein verlängert. Im Abschnitt Meran – Staben gibt es bei der Linie 251 frühmorgens zwei zusätzliche Fahrten.
Krankenhaus Schlanders Bettenschließung
Mit Entsetzen habe ich von der Schließung einer Medizinischen Abteilung im Krankenhaus Schlanders gelesen! ich wundere mich, wie die Situation von den Politikern und der Sanität beschwichtigt und kleingeredet wird. Hörte man schön vorher mit zwei medizinischen Abteilungen immer wieder von Bettennot, so kann sich jeder ausrechnen, wie sich die Situation zuspitzen wird. Den vorhandenen Personalmangel und Abwanderung der Pflegekräfte, vor allem in die Schweiz, bezweifle ich nicht.
1. Hätte es sicher eine andere Lösung gegeben.
2. Sollte man das Personal mehr wertschätzen und besser entlohnen.
So wünsche ich allen VinschgerInnen „bleibt gesund“
Evelyne Schnitzer, Prad
HAIKU
ausgewählt vom Haiku-Kreis der Deutsch-Japanischen Gesellschaft München, mit Übersetzung für das Japan Art Festival im Metropolitan Theatre TOKYO und im Schloss Nymphenburg MÜNCHEN im November 2022:
*
Sich den Herbsthimmel
teilen – mit Reisenden, die
das Herz beflügeln.
© Helga Maria Gorfer, Schlanders
Kontakt für die Haiku-Gruppe Südtirol
im Vinschgau: helga.gorfer58@gmail.com
Auf Pardell. Der Winter scheint keine Eile zu haben, und die Schafe genießen die letzten herbstlichen Sonnenstrahlen vor den langen schattigen Tagen, die bestimmt kommen werden.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it
Am Samstag, den 3. Dezember 2022 mit Beginn um 19.30 Uhr, stellt Roman Koch im Kulturhaus von Schluderns den Roman „Der Rosenkranz“ vor. Erschienen ist Kochs erster Roman im Noel-Verlag. Die Geschichte spielt nach dem 2. Weltkrieg. Das Geschehen dreht sich um den Fund zweier Leichen, die jahrzehntelang in einem Brunnenschacht verborgen waren, um jahrelanges Schweigen, um die stumme Maria, die von der Vergangenheit eingeholt wird und Halt im Glaube an Gott findet.
Eyrs/Vinschgau - Die holzius Heimstatt in Eyrs nimmt Form und Gestalt an. Der Firstbaum, eine Fichte aus dem Forstgebiet Prad, wurde pünktlich und feierlich für das Richtfest am vergangenen 19. November auf dem Dachstuhl angebracht. Das Richtfest selbst war ein gemütliches Beisammensein bei Speis und Trank, ein Austausch mit der Öffentlichkeit, ein „Fest unter Freunden“ (Herbert Niederfriniger) und ein Tag im Zeichen von Freude und Dankbarkeit. Den beteiligten Handwerkern und Planern, Architekt Jürgen Wallnöfer und natürlich den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zollte Herbert Niederfriniger großen Dank. „Wir haben die besten Mitarbeiter, die man sich wünschen kann.“ Stationen in der künftigen Produktionshalle der holzius Heimstatt luden die zahlreich erschienenen Interessierten ein, das holzius-Bausystem kennenzulernen, ein patentiertes Holzbausystem aus leim- und metallfreien Vollholzelementen, das für den Fortbestand einer intakten Natur, der Schonung von Ressourcen und eine lebenswerte Umgebung steht. Kinder werkelten in einer Bastelecke mit dem Werkstoff Holz und zimmerten etwa Vogelhäuschen. Großformatige Bilder und Drohnenaufnahmen informierten über den Baufortschritt und ein Projekt mit Vorbildcharakter und beeindruckenden Zahlen (siehe Infokasten), die dahinter stehen.
Die Rückschau erzählt sich wie eine Geschichte. Herbert Niederfiniger: „Ein Bergbauernbua aus Tanas lernt Tischler, besucht die Holztechnikerschule und wird Förster. Für sich und seine Familie will er ein natürliches Haus bauen. Er lässt sich selbst eine Verbindungstechnik einfallen und gründet zusammen mit Armin Strickner eine Firma, meldet Patent an und stößt auf der Suche nach einem Partner auf Rubner. Rubner ist interessiert mit einer Prämisse: Der Kopf, sprich Herbert Niederfriniger, muss bleiben.“ Heute ist holzius ein Holzbaubetrieb mit Vorzeigecharakter, wo Nachhaltigkeit gelebte Realität ist, und rund 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt sind. Diese Zahl soll in Zukunft auf rund 75 anwachsen.
Verläuft alles nach Plan werden im Jänner die ersten Deckenelemente in der neuen Produktionshalle gefertigt werden. Die Wandproduktion muss noch etwas warten, einen Produktionsausfall kann man sich bei holzius nicht leisten. Denn die Nachfrage nach einer naturnahen und nachhaltigen, gesunden Bauweise ist sehr gefragt. (ap)
Es ist dies kein regulärerTanz-kurs sondern jeder Lernabend ist eine abgeschlossene Einheit, gewissermaßen ein „Stützunter-richt“. Für 5 Euro kann man sie auch einzeln besuchen auch ohne Abmeldung.
Jeden Dienstag ab 19,00 Uhr in der Feuerwehrhalle Goldrain.
Man kann sich noch jederzeit anmelden
in Goldrain oder Latsch.
349 35 36 828 (Sepp) oder 388 84 74 470 (Franz)
Vinschgau/Bozen - Den Heimvorteil wusste Manuel Kofler zu nutzen: Der Maler und Lackierer holte bei der Special Edition der „WorldSkills Competition 2022“ in der Messehalle in Bozen ein Exzellenzdiplom - ein Medallion for Excellence. Die persönlichen Erwartungen hat Kofler erreicht. „Ich möchte ein gutes Resultat erzielen“, sagte Kofler im Oktober zum Vinschgerwind. Stolz auf die Leistungen des jungen Malers ist unter anderem auch Fachexperte Bruno Giongo, der den Teilnehmer auf den Wettbewerb vorbereitet hat.
Es liegen emotionsreiche und spannende vier harte Wettbewerbstage hinter dem Maler aus aus St. Felix am Deutschnonsberg. Kofler trat vom 3. bis zum 6. November in Bozen gegen die weltbesten Maler und Lackierer an. Nervenkitzel, Anspannung und enormer Leistungsdruck waren in der eigenen Heimat besonders groß. Trotz der Unterstützung von Familie, Freunden und Berufskollegen muss man diesem Druck erst standhalten. Daher ist die Freude über den erfolgreich gemeisterten Wettbewerb groß.
Intensiv vorbereitet hatte sich Kofler auf die Special Edition der „WorldSkills Competition 2022“ unter den Argusaugen von Tutor Bruno Giongo in der Landesberufsschule Schlanders. Ein besonderer Dank geht deshalb an Virginia Tanzer, der Direktorin, welche die Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt hatte. (ap)
Schluderns/Vintschger Museum - Die Initiativgruppe „Reschenbahn 2.0“, seit 2019 aktiv, strebt eine Objektivierung der Diskussion über mögliche Zugverbindungen an. In Schluderns. Sicher ist: „Die Zukunft ist die Bahn“. O-Ton: Die Reschenbahn ist technisch möglich.
von Erwin Bernhart
Siegfried Gohm bringt das Ziel der Initiativgrupp „Reschenbahn 2.0“ gleich zu Beginn klar zum Ausdruck. Man wolle eine Bahn über den Reschen und nicht um den Reschen herum. Ziel sei es auch, eine mögliche Reschenbahn ins Zielnetz der Österreichischen Bundesbahnen bis 2025 einzupflegen. „Da müssen wir uns bewegen“, sagt Gohm. Im Vintschger Museum hat am 18. November eine überschaubare Zahl an Zuhörer Platz genommen. Das Land Tirol, so sagt es Gohm, bekenne sich zur Reschenbahn und sehe diese in Verbindung mit einer Fernpassbahn. Die Bürgermeister von Landeck bis Nauders haben einen einstimmigen Beschluss für die Rechenbahn gefasst, sagt Hans Kröll. Schließlich gehe es auch um die Anbindung von 7 Skigebieten, es gehe darum den Touristenströmen, die zu 53% von Norden kommen, eine zukunftsweisende Bahnalternative bieten zu können. Je mehr Autoverkehr, umso mehr werden die Dörfer durchschnitten und riesige Investitionen würden anfallen, die Dörfer zu umfahren oder zu unterqueren. Die aktuelle Unterführung in Pfunds koste etwa 32 Millionen Euro. Der Glacier Express verzeichne, so Hans Kröll, rund 180.000 Fahrgäste im Jahr, die Vinschgerbahn um die 2 Millionen. Eine reine Touristenbahn wolle man nicht haben. „Etwas muss kommen. Entweder eine Bahn oder eine Autobahn“, sagt Kröll. Kröll stellt sich einen direkten Zug von Berlin nach Nauders vor. „Die Zukunft ist die Bahn.“ Der im Tiefbau erfahrene und versierte Ingenieur Franz Starjakob erläuterte die Idee einer Reschenbahn 2.0 und brachte Kostenvergleiche. Während die Verbindung Mals-Scuol-Landeck rund 3,3 Milliarden Euro kosten könnte, würde das Verbindungsdreieck Mals-Nauders-Landeck-Sellestunnel-Scuol rund 2,8 Milliarden Euro kosten. Starjakob wies darauf hin, dass die EU für die Planung rund 50% zahlen könnte, für den Bau allerdings nur 20-40%. 40% der Baukosten werden von der EU z.B. beim Brennerbasistunnel getragen. Es sei unwahrscheinlich, dass die EU mehr Finanzmittel für eine Zugverbindung im Rhätischen Dreieck zur Verfügung stellen würde, schon gar nicht für eine Verbindung in Richtung Schweiz. Die Trassenführung sei ein Planungsvorschlag, es gebe zig Möglichkeiten, diesen Vorschlag anzupassen. Für den Bau stünden ausreichend Gesetze und Regelungen zum Schutz von Boden, Wasser, Luft, Flora, Fauna usw. zur Verfügung. Hans Öttl, der ehemalige Gemeindearzt von Nauders sagte: „Wir fühlen uns in der Verantwortung für die heutigen Zustände. Wenn der Tunnel nach Scuol kommt, bleibt der Auto-Verkehrsstrom von Norden nach Süden gleich. Die Reschenbahn hat von daher einen hohen ökologischen Wert.“
Der ehemalige BM von Schluderns Kristian Klotz hat sich damals vehement für die Inbetriebnahme der Vinschgerbahn eingesetzt. Das sei zu Beginn alles belächelt worden, sagte Klotz. Es sei gut, dass die Initiativgruppe die Reschenbahn verfolge. „Ich bin dafür“, sagte Klotz.