Die Mehrheit der Vinschger können sich heute mit dem Zug identifizieren. Er ist kaum mehr wegzudenken. Aber er ist kein Selbstläufer gewesen sondern hart erkämpft und im Rahmen großartiger Leistungen geschaffen worden.
von Peter Tscholl
Von damals bis heute: Am7. Juli 1903 wurde die Vinschgerbahn als staatlich garantierte private österreichische Lokalbahn konzessioniert. Am 1. Juli 1906 wurde sie gleichzeitig mit dem neuen Bahnhof Meran eingeweiht. Erzherzog Eugen winkte aus dem ersten Zug, als er den Bahnhof von Meran das erste Mal Richtung Mals verließ. Den Betrieb führten die k.k. österreichischen Staatsbahnen. Die Freude an der neuen Eisenbahn dauerte aber nicht lange. Es kam der 1. Weltkrieg. Wie er ausgegangen ist, ist allen bekannt. Südtirol kam zu Italien und die italienischen Staatsbahnen übernahmen den Betrieb der Vinschger Bahn. Bald schon fuhr die berühmt-berüchtigte „Littorina“ durch unser Tal. Ende der 80er Jahre wurden allerdings die Gerüchte über eine Stilllegung der Bahn immer lauter. Am 9. Juni 1990 fuhr der letzte Zug der alten Ära.
Ende der 90er Jahre übernahm das Land Südtirol die Bahnstrecke. Sie wurde auf den neuesten Stand gebracht. Am 5.5.2005 begann eine neue Eisenbahn Ära im Vinschgau. Heute wird die Bahnlinie zwischen Meran und Mals von den Südtiroler Transportstrukturen (STA) betrieben. Sie ist verantwortlich für die Instandhaltung und Wartung der gesamten Infrastruktur.
2010 wurde im Rahmen eines durch die EU finanzierten Interreg-Projekts eine Studie in Auftrag gegeben, welche eine Verbindung mit dem schweizerischen Kanton Graubünden prüfen sollte. Das Projekt, welches 2013 vorgestellt wurde, sollte das Schweizer Mittelland mit Oberitalien bzw. Graubünden mit Südtirol verbinden. Das Projekt fand damals bei der Südtiroler Landespolitik breite Unterstützung. Ins Gespräch gebracht wurde auch eine Neuauflage der nie verwirklichten Reschenbahn ins österreichische Nordtirol, nach Landeck. Aber außer Studien ist diesbezüglich bis heute noch nichts gemacht worden.
Am 5. September 2020 fand am Bahnhof in Latsch eine schlichte Feier zur 15-jährigen Wiederinbetriebnahme der Vinschger Bahn statt. Eine derartige Feier wird jedes Jahr an einem anderen Bahnof des Vinschgau abgehalten. Es ist immer eine Gelegenheit zurückzuschauen, aber gleichzeitig auch um vorauszuschauen. Die Einladung erfolgt von den Freunden der Eisenbahn und der jeweiligen Gemeindeverwaltung. Eingeladen werden die Bürgermeister des Tales, der zuständige Landesrat und die politischen Vertreter des Tales (Abgeordneten im Landtag und Parlament).
LR Arnold Schuler und Daniel Alfreider ließen sich entschuldigen. Von der Gemeindeverwaltung Latsch erschienen Bürgermeister Helmut Fischer sowie vom Gemeinderat Harald Plörer und Stefan Bauer. Ebenso der Einladung gefolgt ist der Bürgermeister von Schluderns Peter Trafoier. Nicht gefehlt hat natürlich Walter Weiss, der Präsident der Freunde der Eisenbahn. Als Kämpfer der ersten Stunde für die Vinscherbahn war Richard Theiner anwesend.
„Wenn 1998/99 eine Volksabstimmung gemacht worden wäre, wäre sie sicherlich verloren gegangen.“
Gespräch mit Ex-Landserat Richard Theiner
Vinschgerwind: Du warst 2005 bei der Wiederinbertriebnahme der Bahn Landesrat. Erzähle wie es dazu kommen konnte?
Richard Theiner: Im Vinschgau hatte sich schon die Umweltschutzgruppe immer ganz klar und deutlich für den Zug ausgesprochen. Auch andere Organisationen und Verbände, wie z.B. die Kaufleute waren dafür. Von den Bürgermeistern im Tal haben sich nur 3 für den Zug ausgesprochen - heute gehören übrigens ¾ der Bürgermeister zum Verein „Freunde der Eisenbahn“. Vor 25 Jahren haben die Leute einfach noch nicht daran geglaubt, dass wieder einmal der Zug kommen könnte. 1998, bei meiner ersten Kandidatur zum Landtag haben sie mich noch regelrecht ausgelacht. Der kommt nie, das ist eine Utopie, meinten sie. Mit meinem persönlichen Referenten Martin Matscher habe ich mich aber immer wieder für die Vinschgerbahn eingesetzt. Wir beide haben uns im Ausland verschiedene Konzepte eines öffentlichen Nahverkehr angeschaut, insbesondere für Züge im ländlichen Raum. Wir haben in mehreren Dörfern Vorträge gehalten und somit auch Freude und Begeisterung geweckt. In dieser Zeit, vor fast 20 Jahren gründete auch Walter Weiss die Freunde der Eisenbahn, was ebenso für die Stimmung wichtig war. Ich war der einzige politische Vertreter aus unserem Bezirk in Bozen und musste viel Überzeugungsarbeit leisten. Wenn damals 1998/99 eine Volksabstimmung bezüglich de Bahn gemacht worden wäre, wäre sie sicherlich verloren gegangen. Erst so langsam fand man Interesse an dem Projekt und als LH Luis Durnwalder sah, dass die Mehrheit der Vinschger dahinterstehen, hat auch er die Pläne für eine Wiederinbetriebnahme voll unterstützt. Man kann schon sagen, dass damals allgemein eine Aufbruchstimmung im Land herrschte, es wurde viel gemacht und gebaut. Als Martin und ich in den verschiedenen Dörfern des Vinschgau die ersten Foto von den Zügen der Firma Stadler am Bodensee zeigten, wurde die Sache immer konkreter. Auch Landesrat Di Puppo, damals zuständig für die Mobilität, und später Thomas Widmann haben sich für uns ins Zeug gelegt.
Vinschgerwind: Jetzt wird an der Elektrifizierung gearbeitet. Wie siehst du das Ganze? Positiv oder gibt es auch Nachteile?
Richard Theiner: Ich sehe es sehr positiv. Wenn ab Dezember 2022 mit dem Winterfahrplan die Züge im ½ Stunden Takt fahren, ist das für einen ländlichen Raum wie den Vinschgau schon gewaltig. Der einzige Nachteil ist, dass dann keine Schnellzüge mehr fahren können. Denn damit Schnellzüge möglich wären, bräuchte es Kreuzungsmöglichkeiten, nicht nur an Bahnhöfen sondern auch entlang der Strecke, also zweigleisige Streckenabschnitte. Für Berufspendler wären Schnellzüge schon sehr wichtig.
Vinschgerwind: Was sind deine Zurufe an die Politik?
Richard Theiner: Dass man jetzt schon daran denkt zweigleisige Streckenabschnitte zu errichten. Die Landesverwaltung arbeitet bereits an Arbeitsplänen für den Streckenabschnitt Meran – Bozen um die Fahrtzeiten zu verkürzen. Dabei sollte aber gleichzeitig auch an den Vinschgau gedacht werden.
Vinschgerwind: Wie wichtig ist für dich eine Weiterführung der Bahn in die benachbarte Schweiz bzw. nach Österreich?
Richard Theiner: Eine Weiterführung der Bahn nach Scoul (Engadin) ist sehr wichtig weil es konkrete Überlegungen gibt für eine Eisenbahnverbindung von Scoul nach Landeck. Man sollte meiner Meinung nach noch weiter denken, auch an eine Eisenbahnverbindung vom Vinschgau in den Veltlin, nach Bormio. Das hätte aber nur dann einen Sinn wenn die Lombarden eine Verbindung von Tirano nach Bormio machen würden. Bezüglich einer Verbindung von Mals nach Scoul wäre eine regionenübergreifende Entscheidung, d.h. dass man sich auf einen Trassenverlauf einigt, dringend notwendig. Klar ist, dass so etwas nicht von heute auf morgen geschehen kann. Es sind enorme Investitionen, aber damit überhaupt die Chance besteht, dass eines Tages ein derartiges Projekt verwirklicht werden kann, muss heute schon der Trassenverlauf dafür in die Bauleitpläne der betroffenen Gemeinden eingetragen werden. Sonst nützen die ganzen Studien nichts. Eine Weiterführung der Bahn ist für den ganzen Vinschgau von grundlegender Bedeutung, speziell für den Obervinschgau. Sie ist nicht nur von wirtschaftlicher Bedeutung sondern auch von größter gesellschaftlicher Bedeutung. Es geht um unsere Zukunft, um die Zukunft unserer Kinder und Kindeskinder.
Interview: Peter Tscholl
Naturns - Bei der letzten Ratssitzung in Naturns verabschiedet sich BM Andreas Heidegger und verlässt nach 35 Jahren die politische Bühne.
von Erwin Bernhart
Eigentlich wurde erwartet, dass die Abänderung des Durchführungsplanes für den Lindenhof auf der Tagesordnung gesetzt ist. Dem war nicht so. Eine von der Generalsekretärin Katja Götsch als dringlich eingestufte Bilanzänderung rechtfertigte die letzte Ratssitzung vor den Gemeinderatswahlen. Ein Raumordnungsvertrag mit Peter Moser - auch auf der Tagesordnung - wurde vertagt, weil die Diskussion dafür erst noch vertiefend zu führen sei.
Andreas Heidegger, seit 15 Jahren BM der Gemeinde Naturns (zuvor war er 15 Jahre lang Gemeindereferent und davor 5 Jahre einfacher Gemeinderat), nutzte das Forum, um mit einem Anflug von Wehmut Rückblick zu halten und auch dem neuen Gemeinderat an Weichenstellungen zu erinnern. Kontroverse Diskussionen im Gemeinderat und auch im Ausschuss seien wichtig gewesen, damit daraus gute Beschlüsse entstehen konnten. Es sei gelungen den Großteil des vor 5 Jahren gefassten Programmes umzusetzen. Das Begleitete Wohnen sei auf Schiene, der Bau des Kindergartens auch, das Naturparkhaus nehme Formen an, für die Feuerwehrhalle der FF Tabland sei der Grund angekauft, das Geld für den möglichen Neubau des Recyclinghofes sei reserviert. Die Schulden der Gemeinde Naturns konnten auf aktuell 5,5 Millionen Euro gedrückt werden. Heidegger erinnerte an den Bau von Gehsteigen und Kreisverkehren in der gesamten Gemeinde, an die Optimierung von Wanderwegen gemeinsam mit dem Alpenverein. Die Liste der getanen Arbeiten war lang, die partizipative Erarbeitung der Vision 2030+, die energetischen Sanierungen vom Mehrzweckhaus in Staben und von der Mittelschule, die Unterstützung der Bergbauern, die Förderung der Kultur und vieles mehr. Heidegger sprach auch Weichenstellungen an, die er dem neuen Gemeinderat an Herz legte. Der Bau des Fernheizwerkes, die Wohnbauzone Lahn, der Gefahrenzonenplan, ein Nutzungskonzept für das Thermalwasser aus der Quelle Kochenmoos II. Bedankt hat sich Heidegger bei den Mitgliedern des Gemeindeausschusses für deren großen Einsatz. Es habe sich gezeigt, dass die Delegierung große Motivation hervorgerufen habe. Dank zollte er auch der Sekretärin Katja Götsch und allen MitarbeiterInnen in der Gemeinde.
Er habe versucht mit bestem Wissen und Gewissen die Geschicke der Gemeinde Naturns zu leiten. „Ich war gern Bürgermeister - mit allen Höhen und Tiefen.“
Vom wind gefunden - Sprache ist der Schlüssel zur Welt. Die deutsche Sprache ist eine schwierige Sprache. Wenn Fachwörter und Fremdwörter verwendet werden, wird die deutsche Sprache auch für Deutsche zu einer unverständlichen Sprache. Genauso ist es auch in anderen Sprachen. Deshalb wurde in den 70er Jahren in Amerika der Verein „Leichte Sprache“ und später in Deutschland das „Netzwerk Leichte Sprache“ gegründet. Menschen mit Lern-Schwierigkeiten, die nicht so gut lesen können, die nicht so gut Deutsch können, Menschen mit einer Seh-Behinderung oder gehörlose Menschen sollen auch die Texte verstehen. Folgende Regeln müssen beachtet werden: Kurze Sätze. Keine Fremdwörter und Fachwörter. Schwierige Wörter werden erklärt. Bilder helfen beim Verstehen. Große und klare Schrift. In Deutschland werden viele Gesetze, Wahlprogramme und wichtige Informationen auch in leichter Sprache veröffentlicht. In Südtirol wurde erstmals auch das neue Gesetz zur Teilhabe und Inklusion von Menschen mit Behinderungen in leichter Sprache „übersetzt“.
Es gibt seit kurzer Zeit auch eine Internetseiten vom Land Südtirol in Leichter Sprache unter: https://leichte-sprache.provinz.bz.it/ (hzg)
Mals - Die Geschäftsführung der Ferienregion Obervinschgau und der Touristik und Freizeit dürfte eine Art Schleudersitz sein. Nach dem unfreiwilligen Abgang von Patrick Holzknecht vor gut einem Jahr trifft es nun Karin Meister. Meister, die diese und die Funktion der Geschäftsführerin am Watles ein Jahr lang ausgeführt hat, hat die Ferienregion mit 31. August 2020 verlassen. Verlassen müssen. Ihr Jahresvertrag, bestehend aus zwei Teilzeit-Arbeitsverträgen, wurde nicht verlängert. Meister bedauert in einem Rundschreiben diesen Umstand, zumal „die Motivation, etwas zu bewegen und zu bewirken“ im Laufe des vergangenen Jahres zugenommen habe. Der Präsident der Ferienregion Lukas Gerstl begründet die stillschweigende Nichtverlängerung des Arbeitsvertrages mit dem Hinweis auf Einsparungen, die man auf allen Ebenen vornehmen wolle. (eb)
Naturns - Ein bedauerlicher Fehler ist uns in der letzten Vinschgerwind-Nummer unterlaufen. Wir haben der Liste „Zukunft Naturns“ ein Logo, ein Erkennungszeichen zugedacht, welches eine andere kandidierende Liste in Naturns verwendet. Wir bedauern den Fehler und stellen ihn hiermit richtig. Gerade in der Vorwahlzeit der Gemeinderatswahlen ist es für die BürgerInnen und für die sich zur Wahl stellenden Parteien und Listen wichtig, Parteien und Listen sowie Kandidaten auseinanderhalten zu können. Zudem legt die Liste „Für Naturns“ Wert auf die Feststellung, dass sie keinen der in Naturns antretenden Bürgermeisterkandidaten unterstützt und sich damit in dieser Frage neutral verhält. (eb)
Graun/Reschen - Die Gemeinderäte von Graun traten am Montag (31.08) zur letzten Sitzung in der Amtsperiode zusammen. Sie behandelten sieben Bauleitplanänderungen. Eine davon betraf die Ausweisung einer Tourismuszone in Reschen/Froj. Die „Das Gerstl am Reschensee GmbH“ hat im landwirtschaftlichen Grün am Hang zwischen den Zufahrtsstraßen nach Froj und Schöneben Grund angekauft mit der Absicht, ein vier Sterne superior Hotel für 108 Betten zu bauen. Der Gemeindeausschuss hat mit einem entsprechenden Beschluss das Verfahren eröffnet und den Akt an die Landesraumordnungskommission geschickt. Das Projekt wurde nach Einholung verschiedener Gutachten von der zuständigen Kommission mehrheitlich abgelehnt und mit entsprechender Begründung an den Gemeinderat zurückgeschickt. Die Gemeinde hat daraufhin einen Landschaftsökologen beauftragt, die von der Raumordnungskommission beanstandeten Punkte zu widerlegen bzw. anzupassen. Das Blockgebäude wurde auf 10 Meter Höhe reduziert und in 3 Baukörper gegliedert, damit es landschaftlich unauffälliger ist, die Baumaterialien wurden so gewählt, dass sie mit der Umgebung harmonieren und die Straßen bleiben unberührt. Das so überarbeitete und begründete Projekt wurde nun vom Gemeinderat mit 11 Jastimmen und 3 Enthaltungen genehmigt. Dieser Beschluss geht zurück an die Landesregierung, welche endgültig entscheiden wird. „Die Touristiker in der Gemeinde begrüßen das Projekt. Es ist zwar ein Schreiben von einem Hotelier eingetroffen, welches nicht in der Rekursfrist, die bereits im Februar abgelaufen ist, eingegangen ist“, so Bürgermeister Heinrich Noggler. Die Gesuchstellerin sei eine einheimische, erfahrene Touristikgesellschaft. Das garantiere gute Aussichten auf wirtschaftlichen Erfolg, sei eine Bereicherung für das Skigebiet und die Region und wertvolle Werbung für unser Gebiet. Bedarf sei noch gegeben. Der Bürgermeister ist überzeugt, dass die Verwirklichung des Projektes die Nutzung der Infrastruktur der Gemeinde und die wirtschaftliche Entwicklung optimieren wird. „Es könnte für uns ein weiterer Leitbetrieb werden, der viele andere mitzieht“, ist der Bürgermeister überzeugt. (aw)
Latsch - Mit Mauro Dalla Barba (SVP) und Michele Modica (Bürgerliste „Mitanond - Insieme Latsch-Laces“) bekommt der amtierende BM von Latsch Helmut Fischer ernsthafte Konkurrenz. Alle drei Genannten treten als BM-Kandidaten auf. Fischer ist sich dieser Konkurrenz offensichtlich nicht bewusst, bzw. seiner Sache dermaßen sicher, dass er sogar den gesamten SVP-Koordinierungsausschuss und die SVP-Gemeinderatskandidaten düpiert und arg verärgert. Denn Anfang August zeigt Fischer den rund 25 Leuten in der Koordinierung die kalte Schulter. Auf der Tagesordnung der Koordinierungssitzung mit den Gemeinderatskandidaten stand ein gemeinsames Wahlprogramm. Fischer wollte davon nichts wissen, stand auf und verließ den Saal, angeblich um mit dem BM der Partnerstadt Calw einen heben zu gehen. Eine Art „selbstschädigende Prioritätensetzung“, wie es in Latsch mit einem für Latsch typischen Sarkasmus formuliert wird. Es wurden dann Programmpunkte besprochen, von denen man nun nicht weiß, ob Fischer überhaupt dahintersteht. Fischer hatte nur ein Interesse, nämlich als erstgenannter Kandidat ins Rennen gehen zu dürfen, obwohl er bei den SVP-Vorwahlen hinter Dalla Barba auf Platz zwei gelandet ist. Die Gemeinderatswahlen und die BM-Wahlen in Latsch werden deshalb spannend. Auch weil der Bauernbund den Bauer Fischer nicht offiziell unterstützt, was einiges darüber aussagt, wie der amtierende BM in Bauerskreisen verwurzelt ist. (eb)
Die Staatsanwaltschaft Bozen hat Anklage gegen den Agrarreferenten des Umweltinstituts München, Karl Bär, sowie gegen Alexander Schiebel („Das Wunder von Mals“) erhoben. Weil sie den massiven Pestizideinsatz in Südtirol öffentlich kritisiert hatten, erstattete Arnold Schuler, Landesrat für Landwirtschaft Strafanzeige wegen übler Nachrede zum Schaden der Südtiroler Landwirtschaft. Der Strafprozess gegen Karl Bär startet am 15. September in Bozen.
Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Demokratie funktioniert im Vinschgau - und wir sind Teil davon. Mit Freude nehmen wir daher zur Kenntnis, dass sich Meinungsdifferenzen, Debatten und auch harte Wahlkampfpfeile im Vinschgerwind wiederfinden. Dass Wahlkämpfe öffentlich ausgetragen werden, ist richtig und wichtig und trägt zur Meinungsbildung bei. Wo lebendig und oft auch mit harten Bandagen diskutiert und um Gegenwart und Zukunft einer Gemeinde gestritten wird, sind Kompromisse angesagt. Kompromisse sind der Garant dafür, Extremismen vermeiden zu können. Es geht aber auch anders im Vinschgau. Machtkonzentration und Selbstherrlichkeit, einhergehend mit der Angst um Machtverlust: Die Großgemeinden Schlanders und Mals sind zwei solche Beispiele. Dort hat die an sich unangefochtene SVP es zu vermeiden gewusst, den eigenen Wählern (und auch anderen) eine Auswahl zu bieten. Die dortigen BM-Kandidaten leiten gleichzeitig den jeweiligen SVP-Koordinierungsausschuss - Löwen gleich. Auf die Anzahl der weißen Stimmzettel ist man gespannt, sowohl für den Langjährigen in Schlanders als auch für den Neuen in Mals. Verzeihlicher sind jene Solo-Kandidaturen in den kleineren Gemeinden, auch in den Seitentälern wie Martell und Schnals. Dort sind die Personaldecke dünn und wohl die Zustimmung für die amtierenden BM weit unterhalb des Leidensdruckes. Spannende Ergebnisse versprechen Graun, Taufers, Glurns, Schluderns, Prad, Laas, Latsch, Naturns und Partschins. Dort geht’s im Vorfeld jedenfalls lebendiger zu.
Die Wanderung auf die Madritschspitze ist gletscherfrei. Wer eine gute Kondition und Ausdauer besitzt, für den ist die Bergtour zur Madritschspitze problemlos zu schaffen. Orientierung bietet die neue Markierung Nr. 41.
TOURENINFO: Das Auto parkt man im Talschluss im hinteren Martelltal. Wanderer folgen dem breiten Waldweg, der hoch zur Zufallhütte führt, die eine beliebte Einkehre auch für Familien ist uns allein für sich schon ein lohnendes Wanderziel ist. Ab der Zufallhütte folgen Wanderer der Markierung 150 und orientieren sich ab der alten Staumauer an dem Wegschild Casatihütte. Es geht idyllisch und ohne größere Anstrengungen hinein ins Tal bis kurz vor der Holzbrücke des Putzenbaches (2.600 m). Hier beginnt rechts der Einstieg ins Putzental, den die Bergwanderer nehmen müssen. Orientierung bietet der Wegweiser Nr. 41, der Weg zur Madritschspitze ist vor wenigen Jahren neu markiert worden und bietet perfekte Orientierung.
Bergwanderer halten sich im weiteren Verlauf rechts, orientieren sich immer an der Markierung und gehen vorbei an einem See in Richtung Geröllhang. Über zwei Geröllhänge verläuft der Aufstieg zum Gipfel. Relativ einfach steigt man bis zum Grat hinauf und gelangt über einen weiteren Geröllhang zum Gipfel mit seinem etwas nach hinten versetzten Gipfelkreuz. Nun belohnt die Aussicht für alle Mühen: Vis a vis von Ortler, Zebrù und Königsspitze sitzen Bergsteiger am Gipfel, ein unvergleichlich traumhaftes Panorama.
Wanderinfos:
Dauer: insgesamt ca. 5 - 6 h
Dauer Aufstieg: 3 - 4 h
Höhendifferenz: 1.200 hm
Strecke: 14,4 km
Max. Höhe: 3.265 m
Wegverlauf:
Talschluss hinteres Martelltal - Zufallhütte - Weg Nr. 150 - Putzental - Madritschspitze.
Abstieg wie Aufstieg
Tipp: Die Einkehr auf der Zufallhütte lohnt sich!
Vinschgau - Trotz der Enttäuschung über die Absage vieler Events und Wettbewerbe hat das OK-Team des DYNAFIT Vinschgau Cups für den vergangenen Sommer einen virtuellen Hüttencup ins Leben gerufen. Bei dem Bewerb konnten Familien mit Kindern, Wanderer aber auch Wettkämpfer im Zeitraum vom 01. Juli bis 31. August 2020 teilnehmen und gleichzeitig die Abstandsregeln befolgen. Die Rennklasse bewältigten die Strecken laut STRAVA (mobile App und Website von Sportlern für Sportler). Die Wettläufer konnten sich mit den Besten der Szene auf den STRAVA-Segmenten messen. Alle anderen hatten die Möglichkeit, die Strecken frei zu wählen. Die Initiative stieß auf großes Interesse. 520 Personen registrierten sich entsprechend dem Reglement auf www.skirunning.com und nahmen dann auch teil. Für den Hüttencup waren folgende Ziele gewählt worden: die Masebenhütte, die Sesvennahütte, die Plantapatschhütte und die Hütte auf der Haideralm. Mindestens drei der vier Hütten mussten besucht werden. Auf der ersten besuchten Hütte gab es die Stempelkarte und den Stempel. Sobald mindestens drei Hütten mit Stempel dokumentiert waren, konnten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erneut auf der Dynafit-Homepage eintragen. Diese Registrierung bildet nun die Grundlage für die „Siegerehrung“ mit der Ausgabe der T-Shirts am 15. September am Glurnser Sportplatz und am 18. September im Freizeitzentrum Schlanders. Dabei wird auch das Nenngeld von 20 Euro für Erwachsene und 12 Euro für Kinder einkassiert. Wie immer bei den Bewerben des Dynafit Vinschgau Cups werden 5€ pro Teilnehmer/in gespendet. Der Erlös geht diesmal an die Südtiroler Kinderkrebshilfe Regenbogen. (mds)
Nauders - Reschenpass - Bereits zum zweiten Mal fand auf den 3-Länder Endurotrails das generationenübergreifende Bike-Wochenende vom 7. bis 9. August statt. Innerhalb kürzester Zeit war die actionreiche Familien-Veranstaltung ausgebucht. Insgesamt 100 Väter und trailbegeisterte Sprösslinge waren bei den Father & SonDays 2020 in Nauders am Reschenpass dabei.
Gemeinsam mit den Bike-Legenden Holger Meyer und Karen Eller entwickelte Nauders Tourismus das besondere Event für sportliche Vater-Kind-Momente. Coaches der Rasenmäher, die Mountainbike- und Fahrtechnikcamps veranstalten, sorgten für einen reibungslosen Ablauf. Unterstützt wurden sie von Guides des Bikeclub Nauders und Umgebung. Genau wie die erste Auflage der Father & SonDays im Jahr 2019, sorgte die Veranstaltung auch heuer für Trail-Abenteuer mit familiärem Charakter.
Die 3-Länder Endurotrails sind ein bekanntes und beliebtes Revier in der MTB-Szene. Auch für das sportliche Familienprogramm erwiesen sie sich bereits zum zweiten Mal als perfekte Location. Nach actionreichen Bike-Abfahrten genossen die 100 Teilnehmer, darunter auch Kids des Bikeclub Nauders, gemütliche Augenblicke am Lagerfeuer. Bei originellem Barbecue wurden Erfahrungen ausgetauscht und Erfolge gefeiert. Mit den Father & SonDays möchte die Bikeregion den Kindern den Einstieg in das Trailfahren ermöglichen. „Immer mehr Kids begeistern sich für das Biken. Besonders der neue Zirmtrail eignet sich für Einsteiger perfekt “, berichtet TVB-Geschäftsführer Manuel Baldauf. Technik-Tipps und Tricks sorgten für Abwechslung und das nötige Wissen. Auch Testmaterial und eine Expo-Area mit Marken wie Endura, Scott, Vpace, Propain, FiveTen, Adidas, Norco Bicycles standen zur Verfügung. Die internationalen Bikemagazine Born BIKE Magazin, MTB News und Outville begleiteten die Veranstaltung.
Nach den zwei erfolgreichen Event-Wochenenden 2019 und 2020 ist für nächstes Jahr eine Fortsetzung geplant. Die Bikeregion Nauders am Reschenpass bietet Vätern und ihrem sportlichen Nachwuchs mit einfachen Einsteigertrails eine ideale Möglichkeit für Familien-Ausflüge. Abwechslungsreiche Singletrails, horizontale Passagen und landschaftliche Erlebnisse ergänzen das Angebot der 3-Länder Endurotrails.
Eisfix Hockey School - Das Projekt „Eisfix Hockey School“ findet auch in diesem Jahr wieder statt. In den vergangenen zwei Jahren besuchten viele Kinder die Eisfix-Hockeyschule und konnten wenig später beim Hockeytraining der U7 mitmachen. Auch in diesem Jahr möchte der AHC Vinschgau interessierten Kindern die Möglichkeit bieten, auf spielerische Art und Weise Einblick in die Welt des Eissports zu erhalten. Neben dem Erlernen des Eislaufens wird den Kindern auch der Umgang mit Stock und Puck beigebracht. Zudem werden Werte wie Teamplay und Fairplay den Sprösslingen vermittelt.
Das neue „Schuljahr“ startet voraussichtlich am 14. September. Zwei Mal in der Woche (die Wochentage werden noch bekannt gegeben) treffen sich die Kleinsten im IceForum von Latsch auf dem Eis und üben jeweils 45 Minuten. Die Kosten für die Teilnahme an der Hockeyschule betragen 50 Euro. Die Ausrüstung wird gegen eine Kaution zur Verfügung gestellt. (sam)
Weitere Informationen findet man auf der offiziellen Homepage des Vereins (www.ahc-vinschgau.com) unter der Rubrik „Trainingspläne“.
Endlich ist die beliebteste Mannschaftssportart der Welt – der Fußball – wieder da! Nach der Corona-Zwangspause, welche Spielern und Fußballfans wie eine gefühlte Ewigkeit vorkam, darf man sich wieder auf spannende Duelle freuen. Die Jagd nach Punkten und Siegen ist seit dem 5. September wieder eröffnet. Während es aufgrund des Meisterschaftsabbruchs in den Amateurligen keine Absteiger gab, durften die Tabellenführer der einzelnen Ligen – darunter drei Mannschaften aus dem Vinschgau – eine Spielklasse höher aufsteigen, weshalb es in der neuen Spielzeit wieder brisante Vinschger Duelle geben wird.
Von Sarah Mitterer
Landesliga
In der Saison 2020/21 werden erneut drei Mannschaften aus dem Vinschgau in der Landesliga auflaufen. Es sind dies Naturns, Partschins und Latsch. Naturns kämpfte in der vergangenen Saison lange um den Titel, man sicherte sich sogar den Herbstmeistertitel, doch in der Rückrunde lief es bis zum Saisonabbruch alles andere als nach Wunsch. In der neuen Saison wollen die Gelb-Blauen, die wie Partschins zum erweiterten Favoritenkreis gehören, den Wiederaufstieg in die Oberliga schaffen. Latsch möchte sich einen Platz im Mittelfeld sichern.
1. Amateurliga
Nach langer Zeit treffen wieder einmal drei Vinschger Teams in der 1. Amateurliga aufeinander. Während Schlanders und Schluderns bereits in der vergangenen Spielzeit die Meisterschaft der 1. Amateurliga bestritten, gelang Plaus der mehr als verdiente Aufstieg. Das Team beendete die Hinrunde der abgelaufenen Saison auf Platz 1. Im Frühjahr wurde die Meisterschaft abgebrochen und die Plauser, die ein Jahr zuvor den Aufstieg knapp verpassten, sicherten sich endlich den lang ersehnten Startplatz in der 1. Amateurliga.
2. Amateurliga
In diesem Jahr gibt es in der 2. Amateurliga die meisten Vinschger Derbys. Gleich sechs Teams stammen aus dem Vinschgau. Es sind dies Mals, Oberland, Kastelbell-Tschars, Goldrain, Morter und Prad. Morter und Prad belegten in der 3. Amateurliga nach der Hinrunde gemeinsam Platz 1, somit durften beide in die höhere Liga aufsteigen. Während Prad somit der sofortige Wiederaufstieg gelang, ist es für Morter eine Premiere. Kastelbell-Tschars gehört zum Favoritenkreis und möchte endlich wieder zurück in die 1. Amateurliga.
3. Amateurliga
Nach dem Aufstieg von Prad und Morter bestreiten in der Saison 2020/21 fünf Vinschger Teams die 3. Amateurliga. Es sind dies Kortsch, Eyrs, Laas, Laatsch/Taufers und Schnals.
Landesliga: Latsch, Naturns, Partschins
1. Amateurliga: Plaus, Schluderns, Schlanders
2. Amateurliga: Oberland, Mals, Goldrain, Kastelbell, Prad, Morter
3. Amateurliga: Laatsch/Taufers, Eyrs, Laas, Kortsch, Schnals
Landesliga - Pokalspiele
Die beiden Vinschger Landesligisten feierten jeweils einen Sieg im Pokalhinspiel. Naturns besiegte Milland mit 2:0, Partschins feierte einen 3:0 Sieg gegen Freienfeld. Das Pokalspiel der Latscher gegen die Auswahl Ridnauntal wurde aufgrund der Schlechtwetterlage abgesagt. Die Rückspiele finden am 16. September statt. (sam)
1. Amateurliga - Pokalspiele
Aufsteiger Plaus besiegte im Pokalhinspiel Ulten mit 3:1. Schluderns gelang gegen Nals ein 1:1 Unentschieden.
Das Pokalspiel von Schlanders (gegen Gargazon) musste wegen Schlechtwetter abgesagt werden. Die Rückspiele finden am 9. September statt. (sam)
Wolfgang Platter, am Tag des Hlg. Ägidius, 1. September 2020
Mein heutiger Beitrag ist eine Verneigung in Wertschätzung, eine Verneigung in Wertschätzung vor den Bergbauern, die nicht aufgeben, sondern ausharren. Am Beispiel Planeil. Planeil kann exemplarisch stehen für St. Martin im Kofel, Tanas, Matsch und die weiteren Streusiedlungen oder Einzelhöfe am trockenen und heißen Sonnenberg und am schattseitigen Nörderberg. Planeil, das so gekonnt von Karl Plattner porträtierte Haufendorf, steht für mich für Bescheidenheit, Schinderei, Handarbeit der Menschen. Planeil steht für Steilheit der Wiesen, Kleinparzellen des Grundbesitzes nach Jahrhunderter andauernder Realteilung, Trockenheit durch Niederschlagsarmut, Zusammenrücken im Wohnen, Verbundenheit in Nachbarschaft und mit Heimat und Boden.
Kleine Hangverebnung
Nach dem Namensforscher Egon Kühebacher (in „Die Ortsnamen Südtirols und ihre Geschichte“, Bd. 1) leitet sich der Name vom lateinischen Planiola ab, das zu Planiól(a) kontrahiert wurde, und bedeutet „kleine Hangverebnung“. In der Tat ist das Dörfllein auf der kleinen Ebene am Unterlauf eines orografisch linken Seitentales der Etsch auf 1.600 Metern Meereshöhe wie ein Schwalbennest an den Hang gebaut. Erst bergseits des Dorfes weitet sich das V-Tal zu einem breiteren U-Tal. Dort liegen die größeren Flächen der Mähwiesen. 200 Menschen trotzen der Trockenheit. Oftmals muss ein Zweitberuf das wirtschaftliche Auskommen sichern.
Die Katastralgemeinde Planeil hat 3.844 Hektar Ausdehnung. Zum Wald nach oben und zum Talschluss nach hinten gehen die Wiesen direkt in Hof- und Almweiden über.
Petasettes
Ein ökologisches Kleinod ist das kleine Feuchtgebiet Petasettes, etwa eine Fußweg-Stunde hinter dem Dorf gelegen. Hier am Unterlauf eines Bächleins und eines Lawinenkegels kann man beobachten, wie Pionierbesiedlung durch Pflanzen abläuft, wie die Besiedlung vom Wasser zum Land stattfindet: Schachtelhalme sprießen, einem kleinen Wäldchen gleich, aus dem sandigen Boden, es folgen Sumpfseggen als nässeresistente Sauergräser, dann erste Süßgräser, die Grünerle als verholzender vielsprossiger Strauch, der sich den im ausgewaschenen Boden fehlenden Stickstoff über die Knöllchenbakterien aus der Luft holt. Weiden kümmern, verdorren und bieten als kahle Äste die Sitzwarten für das Braunkehlchen. Dieses Braunkehlchen (Saxicula rubetra) ist ein ornithologisches Kleinod der Planeiler Wiesenlandschaft. Am 21. August d.J. konnten wir in Petasettes ein Paar beim Insektenfang beobachten: Ansitzjagd vom Weidenast oder vom Stängel eines Doldenblütlers, kurzes Auffliegen und Erhaschen des vorbeifliegenden Insekts.
Das Braunkehlchen
Das Braunkehlchen ist ein Insektenfresser und als solcher bei uns Sommervogel. Wiesen, Weiden und Äcker mit Einzelbüschen, aber auch Moore, Sümpfe und trockene Heiden sind sein Lebensraum. Namensgebend ist die ockerbraune Kehle des Männchens; Erkennungsmerkmal außerdem der dunkle Kopf und der weiße Überaugenstreif. Das Braunkehlchen brütet im Gras am Boden. Dabei baut es ein napfförmiges Nest aus Gras und Moos. Die 5-7 Eier werden vom Weibchen allein in 14-tägiger Brutzeit erbrütet. Die nesthockenden Jungen sind nach 13-14 Tagen flügge. Das Braunkehlchen war in Südtirol bis in die 80-er Jahre des vergangenen Jahrhunderts ein regelmäßiger Brutvogel der Wiesenlandschaft in mittleren und höheren Lagen. Durch die Intensivierung in der Landwirtschaft, das Entfernen der Ruderalstreifen, das Trockenlegen von Feuchtwiesen und den Einsatz von anorganischem Dünger, aber auch von Erntemaschinen bei früher Mahd während der Brutzeit hat seither die Zahl der brütenden Paare dieses Bodenbrüters dramatisch abgenommen. Planeil bietet ihm noch Heimat, Lebensraum und Brutplatz.
Bartgeierpaar Planeil
Auch der Bartgeier fühlt sich wohl in Planeil. Seit Jahren hat ein Paar die Felsen im hinteren Talschluss als Brutplatz ausgewählt. Die Vögel sind auch wiederholt zur Eiablage und zur Brut geschritten. Aber aus bis heute unerklärlichen Gründen ist der Bruterfolg ausgeblieben. Ob einer der beiden Brutpartner unfruchtbar ist? Bartgeier leben nach bisher konsolidiertem Kenntnisstand ihrer Biologie monogam, d. h. lebenslang treu in Einehe.
In der Mittelschule Naturns wird ab sofort eine Menge Energie eingespart.
Die Fenster sind zum Großteil ausgetauscht, die Fassaden und das Dach gedämmt.
In Naturns werden Maßnahmen gegen den Klimawandel ernst genommen.
Die Gemeinde Naturns ist klamm bei Kasse und trotzdem ist es gelungen, das Mehrzweckgebäude in Staben und die Mittelschule „Simon Ybertracher“ in Naturns energetisch zu sanieren.
Bis kurz vor Schulbeginn in der vergangenen Woche ist in der Mittelschule Naturns auf Hochtouren gearbeitet worden. Pünktlich zu Schulbeginn sind die Klassen und die Nebenräume bezugsfertig. Kinder und LehrerInnen können sich freuen. Denn neue dreifachverglaste Fenster, eine gut gedämmte Gebäudehülle und ein pico bello gedämmtes Dach sorgen für eine völlig neue Athmosphäre. Wenn auch noch nicht alles fertig ist, lässt sich schon eines sagen: Die Mittelschule Naturns wird künftig weniger als die Hälfte der bisherigen Wärme-energie benötigen. Das ist ein ganze Menge. Ermöglicht worden ist die energetische Sanierung des 40 Jahre alten Gebäudes mit Hilfe von Geld aus der Europäischen Union. Vor gut drei Jahren hat man die Gelegenheit wahrgenommen, beim Europäische Fonds für regionale Entwicklung, kurz EFRE, um Beiträge anzusuchen. Denn aus eigener Kraft hätte die Gemeinde Naturns eine solche Sanierung, die rund 1,5 Millionen Euro kostet, nicht stemmen können. Das wohlvorbereitete Ansuchen bekam grünes Licht aus Brüssel und zwar für beide Gebäude, das Schulgebäude in Staben (1 Million Euro) und die Mittelschule Naturns: Über EFRE, Staat und Autonomer Provinz werden rund 85 Prozent der Kosten beigesteuert. Die energetische Sanierung des Mehrzweckgebäudes in Staben konnte rasch in Angriff genommen und bald abgeschlossen werden. Bei der Mittelschule Naturns gingen einige Ausschreibungen zunächst leer aus, so dass die Ausführungen auf zwei Jahre aufgeteilt werden mussten und im zweiten Teil, also im heurigen Sommer, größere Maßnahmen vorgenommen worden sind.
Neben dem Austausch der Fenster und der Dämmung der Gebäudehülle kommt als wesentliche Maßnahme die Raumlüftung zum Einsatz. Eine eigene Raumlüftungsanalge ist für jede Klasse vorgesehen, insgesamt 22 Stück. Der für Schule und Kultur verantwortliche Referent Michael Ganthaler sagt, dass die Anlagen vor allem im Hinblick darauf ausgewählt worden sind, dass sie geräuscharm und somit für Klassenräume geeignet seien. Der Luftaustausch erfolgt vollautomatisch mit Bewegungssensoren und mit CO2-Messfühler. So ist es gewährleistet, dass die Lüftungsanlagen nach dem Verlassen der Klasse abgeschaltet werden. Bis Allerheiligen, so hofft Ganthaler, werden sämtliche Lüftungsanlagen in den Klassen eingebaut sein. Mit dieser Form der Lüftung werden große Energieeinsparungen erwartet. In den vergangenen Jahren hat man das Ausmaß der Energiezufuhr für die Mittelschule in der Gemeinde Naturns in Form von Geld schmerzlich zu spüren bekommen. Denn das Fernheizwerk wird mit Gas betrieben, nachdem die Hackgutanlage stillgelegt werden musste.
Im Zuge der Arbeiten konnten auch Wünsche der LehrerInnen miteingearbeitet werden. So sind die Verkabelungen für die Rollo und die Leitungen für die Beamer in jeder Klasse verlegt worden. Der Gemeinde zugute ist der Umsand gekommen, dass mit dem Schulwart Leo Stocker ein Gemeindeangestellter das Baugeschehen im Laufe des Sommers permanent überwacht hat.
Ganthaler hat die SchülerInnen der Mittelschule Naturns lang vor der Corona-Zeit über die energetischen Sanierungsmaßnahmen aufgeklärt. Auch darüber, wie wichtig es ist, im Hinblick auf die Schonung des Klimas möglichst wenig CO2 zu produzieren.
Die öffentliche Förderung für die energetische Sanierung der Mittelschule Naturns setzt sich wie folgt zusammen:
- Beitrag EFRE EU (50%) 657.078,55 €
- Beitrag EFRE Provinz (15%) 459.954,98 €
- Beitrag EFRE Staat (35%) 197.123,56 €
- Eigenmittel der Gemeinde 231.910,08 €
Es gibt kaum etwas, das mehr Gemütlichkeit ausstrahlt, als ein Holzfeuer. Zum einen. Zum anderen ist Heizen mit Holz natürlich umweltfreundlich, unterstützt die heimischen Kreisläufe und ist kostengünstig. Das Wichtigste beim Heizen mit Holz ist naturgemäß der Brennstoff selbst: das Holz.
Von Angelika Ploner
Das optimale Brennholz ist jenes, das zwei Jahre lang luftgetrocknet wurde. Am Besten bereits als Stückholz und an einem gut belüfteten Ort so aufgeschichtet, dass Luft durchströmen kann. In geschlossenen Räumen oder im Keller kann Holz nicht trocknen. Die einfache Regel lautet: Je feuchter das Brennholz ist, desto weniger Wärme liefert es. Nasses Holz erkennt man am höheren Gewicht und einer schwer entfernbaren Rinde. Je feuchter das Holz ist, desto mehr schädliche Emissionen werden beim Verbrennen freigesetzt. Zudem bilden sich Ruß und Rauch.
Der zweite wichtige Punkt beim Heizen mit Holz: die Größe des Scheitholzes. Klein dimensionierte Scheite verbrennen natürlich besser, als große. Ideal ist gehacktes Holz mit einer Länge von 25 bis 33 Zentimetern. Zu groß gehacktes Holz führt zu Verbrennungsproblemen. Das beobachten auch die Kaminkehrer im Vinschgau immer wieder.
Das Anfeuern. Spanlen sind dafür die richtige Anzündhilfe. Wurden früher Papier oder Reisiger verwendet, so ist das heute absolut tabu. Papier, Zeitungen, Kartone oder Verpackungsmaterialien sind mit Chemikalien behandelt.
Bei der Verbrennung werden genau diese freigegeben. Papier, Spanplatten oder sogar Müll zu verbrennen oder zu feuchtes Holz zu verwenden, zählen auch im Vinschgau zu den weit verbreiteten Fehlern und Sünden beim Heizen mit Holz. Darauf machen immer wieder die Kaminkehrer des Vinschgaus aufmerksam und sensibilisieren für dieses Thema. Papier oder Taschentücher werden oft den Sommer über in den Herd oder Ofen geworfen, um dann in einem zweiten Moment zusammen mit Holz angefeuert zu werden. Viele sind sich nicht bewusst, dass sie dadurch sich selbst und dem eigenen Umfeld am meisten schaden. Denn: Bei der Verbrennung werden Feinstaub und Schadstoffe freigesetzt, die dann zum Teil im Raum verbleiben.
Auch die Anzündmethode ist heute eine andere. Die beste Methode zum Anzünden: von oben nach unten. Dabei werden zuerst die größeren Holzscheite - gitterähnlich und mit genügend Abstand dazwischen - im Verbrennungsraum platziert. Dann werden die Spanlen und eine genormte Anzündhilfe darauf gelegt und angezündet. Mit dieser neuen Methode erlangt man die optimale Verbrennung und Energieausbeute und vermindert die Rauchentwicklung. Warum das so ist, kann anhand einer Kerze erklärt werden: Die entstehenden Gase strömen durch die heiße Flamme nach oben und brennen dadurch vollständig aus. Das Feuer ist bereits nach wenigen Minuten rauchfrei.
Wichtig für den gesamten Verbrennungsprozess ist, dass ausreichend Verbrennungsluft zuströmen kann – insbesondere während des Anheizens. Der Anlage muss permanent Frischluft zugeführt werden, ob mit einem direkten Rohr oder einer Unterdruckklappe, ist einerlei. Erst wenn das Feuer gut brennt, darf die Luftzufuhr etwas verringert werden. Helle, hohe Flammen signalisieren einen günstigen Abbrand.
Grundsätzlich gilt: Beim Anfeuern und überhaupt beim Heizen kurz und regelmäßig lüften. Das Ofeninnere bleibt bei richtiger Luftzufuhr hell und rußfrei, die Asche ist beim richtigen Heizen fein, weiß oder hellgrau.
Mindestens genauso wichtig, wie richtiges Befeuern, sind die Pflege und die Wartung der Heizanlage. Die Kaminkehrer des Vinschgaus empfehlen mindestens einmal im Jahr alle Anlagen reinigen und überprüfen zu lassen. Mindestens. Denn nur so können Funktionstüchtigkeit und die Sicherheit gewährleistet werden. Der Nebeneffekt: Mit einer sauberen und gut gewarteten Anlage spart man bares Geld.
Falsches Heizen mit Holz...
....verursacht Kosten durch geringeren Wärmegewinn und Sanierungsbedarf.
....belastet die Atemluft durch gesundheitsgefährdende Schadstoffe, allen voran durch Feinstaub.
....schädigt Ofen und Kamin.
Tipp: Heizen mit Pellets
Vom Kaminofen bis hin zum Pelletofen mit automatischer Befeuerung: Heizen mit Holz bietet eine große Auswahl. Holz bzw. Pellets sind ein nachwachsender Rohstoff. Pellets verbrennen sehr gleichmäßig und lassen sich sehr gut portionieren. Hinzu kommt, dass es sich bei der Pelletheizung um eine Heizquelle mit nahezu neutraler CO2-Bilanz und einem hohen Wirkungsgrad handelt.
Thermo-Ton
Der Partner für Öfen & Umbauarbeiten
Versiert im Hafner- und im Maurerhandwerk: Das macht dem Meisterbetrieb Thermo-Ton in Partschins/Töll niemand so schnell nach. Die Öfen aus der Hand von Hafnermeister Eduard Rungg und seinem Team sind Qualitätshandwerk, das seinesgleichen sucht. Mit demselben Qualitätsanspruch werden nun auch kleinere Umbauarbeiten angeboten und durchgeführt. Das heißt Thermo-Ton setzt dort an, wo es oft schwierig ist, jemanden zu finden: Kleine Umbau- oder Maurerarbeiten, die in den Auftragsbüchern oft gerne nach hinten geschoben werden und Kundinnen und Kunden lange warten lassen.
Gearbeitet wird bei Thermo-Ton mit Sorgfalt und Sauberkeit und einem genauen Zeitplan. Terminversprechen werden eingehalten. Dafür ist der Meisterbetrieb auf der Töll bekannt und bei den vielen Kundinnen und Kunden geschätzt. Die Öfen, die von Thermo-Ton realisiert werden, sind einzigartig und unverwechselbar. Die Referenzliste von Eduard Rungg und seinem Team ist eine lange und zeigt vor allem eines: Technik auf hohem Niveau und Design bis ins letzte und kleinste Detail. Die Wünsche der Bauherren versteht Eduard Rungg als Auftrag. Die Öfen selbst sind Unikate, die Wärme, Gemütlichkeit, Design und Behaglichkeit in ein Haus oder eine Wohnung bringen: unvergleichlich in der Optik, unverzichtbar für ein wohliges Zuhause.
Was die wenigsten wissen: Der Meisterbetrieb Thermo-Ton ist auch auf die Schamottierung von Hackschnitzelanlagen und Fernheizwerken spezialisiert.
BEIKIRCHER GRÜNLAND
Kluge Köpfe lagern im Sommer kühle Pellets ein!
Als Pionier von Holzpellets in Südtirol beliefert die Firma Beikircher Grünland seit 20 Jahren viele Privatkunden, Hotels, Industriebetriebe und öffentliche Gebäude mit zertifizierten und entstaubten Holzpellets bester Qualität.
Qualität und Nachhaltigkeit wird bei uns großgeschrieben, deshalb beziehen wir unsere Holzpellets von zertifizierten Herstellern aus dem Alpenraum und garantieren somit 100% Regionalität und kurze Transportwege. Wir sind zertifiziert nach ENplus-A1 und garantieren somit die Qualität durch den behutsamen Umgang mit den Holzpresslingen vom Hersteller bis zum Lager des Kunden. Vor dem Beladen unserer LKW werden die Pellets 2-fach abgesiebt und der Staub abgesaugt. Damit garantieren wir unseren Kunden eine saubere Verbrennung und eine konstant hohe Wärmeleistung.
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Regional, nachhaltig, hochwertig und kundenorientiert, unsere Kriterien für 100% zufriedene Kunden! Wir würden uns freuen, auch Sie zum Kreis unserer zufriedenen Kunden zählen zu dürfen! Unser Verkaufsteam steht Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung.
Thermosol
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Vereinzelt hat es auch im heurigen Sommer Veranstaltungen und Möglichkeiten gegeben, sich von Musik, Kunst oder Theater anregen zu lassen. Doch von einem Kultursommer, wie wir ihn gewohnt waren, kann keine Rede sein. Ein Grund, bei Künstler*innen nachzufragen, wie sie die Corona-Krise erleben, ob sie sich dem Thema künstlerisch stellen und welche Perspektiven ihnen neuen Aufwind geben.
Patrick Strobl (Schlanders, 34), Sänger und Gitarrist der beliebten Folkrock-Band Mainfelt, war gerade mit seinen Musikerkollegen auf Tour in Deutschland und bewarb das neue Album „Royal Rover“, als sich die Lage zuspitzte, Südtirol zur roten Zone erklärt wurde und Grenzschließungen drohten. Mainfelt musste die Tour abbrechen, finanzielle Einbußen und organisatorische Schwierigkeiten hinnehmen. In Südtirol ging das Leben noch seinen gewohnten Gang, ärgerlich für die gestoppten Musiker, die viel Arbeit und Herzblut in das neue Album und die Tour gesteckt hatten. Dann führten die steigenden Infektionszahlen und schweren Krankheitsverläufe auch in Südtirol zu drastischen Maßnahmen. Zunächst erholte sich Strobl zuhause in Brixen während der Ausgangssperre von anstrengenden Monaten, genoss die Ruhe, doch bald ließ es die Ungewissheit in ihm brodeln. Wie wird es weitergehen? Brauche ich einen neuen Job? Durch im Netz übertragene Wohnzimmerkonzerte hielt er Kontakt zu seinen Fans und hatte das erforderliche online-Projekt später vorzuweisen, auf das die Südtiroler Landesregierung/Abteilung Kultur pochte, um den 600-Euro-Beitrag zu gewähren. Der zweite Teil des Hilfspakets, 2000 Euro, war aufgrund der Auflagen für ihn nicht erreichbar. Den Sommer überbrückte Strobl mit Privatkonzerten und Cateringaufträgen seiner Agentur „Feierlust“. Doch gerade die Feierlust der Südtiroler*innen wurde durch die Einbremsung der Kulturszene abgedreht. Strobl ist kein Jammerer, er setzte sich hin und arbeitete ein Konzept aus, vernetzte sich, übergab politischen und medialen Vertretern sein Ideenpaket. Was zunächst auf Anklang stieß, versandete wieder. Die mangelnde Musik-Lobby im Verbandsland Südtirol, die nicht einfache Suche nach Verbindlichkeit innerhalb der Kunstszene, vor allem aber politische oder persönliche Animositäten von Involvierten zündeten Strobls Version eines Neustarts nicht. Den Neustart, den Südtirol verkündete, lässt er im Kulturbereich nicht gelten. Zu groß waren die Auflagen, zu hart die Maßnahmen, die das soziale Leben störten. Aufgeben wird er nicht, er plant das Mainfest, mit Gleichgesinnten überlegt er weiterhin Formen der Zusammenarbeit innerhalb der Südtiroler Szene und seine Band hat einen Plattenvertrag mit Sony in der Tasche. Die finanzielle Unterstützung möchte er nicht kritisieren, aber im Verhältnis zu den Beiträgen, die etwa die IDM erhalte, findet er sie viel zu gering. Viel mehr sieht er den Umgang mit dem Virus in der Öffentlichkeit als Problem, auch die Vorsichtsmaßnahmen richten Schaden an. Tanzverbot? Nachts Masken im Freien? Im Vinschgau würden Selbstmorde deutlich mehr zu Buche schlagen als Coronafälle, Zeit also, zurück ins Leben zu führen, gibt sich Patrick Strobl kämpferisch.
www.mainfelt.com
Ausgerechnet am Tag ihrer Ausstellungseröffnung „Fine Corsa“ (Sackgasse) in der Galerie Doris Ghetta (St. Ulrich) trat das Dekret des Parlaments ein und untersagte öffentliche Veranstaltungen. Für die 32-jährige Künstlerin Julia Frank aus Laatsch, Studium in Carrara, Granada und London, folgte eine Welle von Absagen. Sie hielt sich gerade in Südtirol auf, was den Besuch von Freunden und Familie ermöglichte und die Situation erleichterte. Kurz vor der Schließung der Grenzen kehrte sie nach Wien zurück. Ihr wurde schnell bewusst, dass neue Wege der Vermittlung gefragt sind. Um mit Kurator*innen in den Dialog zu treten, erstellte sie eine Präsentation aus Dokumentationsmaterial ihrer Arbeiten (u.a. Malerei, Installation, Fotografie). Digitale Kunstplattformen reagierten sehr gut darauf. Währenddessen stiegen die Infektionszahlen. Julia Frank verfolgte täglich die Entwicklung der Pandemie, zögerliche Entscheidungen der WHO blieben ihr unerklärlich: „Da wütet ein Virus wie eine Explosion schnell und aggressiv umher und der Kapitalismus bleibt Priorität und das Allgemeinwohl sekundär.“
Seit Corona nennt die Künstlerin ihren Wohnort „Holy Austria“. Es gab allgemein und auch für die Kreativwirtschaft ein hohes Angebot an Unterstützung. Ihr wurde es nicht gewährt, weil sie erst 2019 von London nach Wien gezogen war. Privat verarbeitete Julia Frank die Pandemiestimmung durch gemeinsame Arbeitsphasen auf dem Balkon, las und telefonierte viel, führte Diskussionen auf nächtlichen Spaziergängen über das Jetzt und die mögliche Zukunft. Im Rückblick war es ein „Gegenseitiges Auf- und Verarbeiten unter dem Motto Let’s make the best possible out of it“. Da sie Teil einer Arbeitsgruppe ist, die vom Südtiroler Künstlerbund initiiert wurde, war sie über die Unterstützung hier im Land im Bilde. Das Kunsthaus Meran lud sie zur Teilnahme an der Plakataktion „KOPFhoch“ ein, ihr Projekt zur Visualisierung des Lockdowns wurde mit 2000 Euro aus dem Hilfspaket vergütet. Willkommen, um die laufenden Kosten der Wohnung, des Studios und von Projekten zu finanzieren, und letztlich auch nicht geschenkt. Innerhalb der Szene wünscht sie sich mehr Zusammenhalt für dieselbe Sache, nämlich die berufliche Ausübung, und weniger Ringen um den eigenen materiellen Radius.
Das Virus und seine tiefgreifenden Veränderungen forderten sie zur Auseinandersetzung heraus. Frank schuf eine Serie von fragilen Masken aus Material, das in der Wohnung zu finden war. Für sie ein Versuch einer Revolte gegen das Virus, da es keine physische Identität besitze und daher die Panik steigere. Außerdem starteten sie als Paar eine Nacht- und Nebelaktion im 10. Wiener Bezirk, einem Arbeiterviertel, das von einer großen türkischen Gemeinschaft bewohnt wird, die kaum Deutsch oder Englisch spricht. Die neuen Verhaltensnormen sorgten für Missverständnisse, ihnen sollte die Aktion im öffentlichen Raum entgegenwirken. Zu zweit brachten sie mehrsprachige Plakate samt Emojis mit hausgemachtem Kleister auf Fußgängerflächen an und riefen so zu Zusammenarbeit und Zusammenhalt auf.
Julia Frank weist auch auf Perlen hin, die aus der Krise entstanden sind. Die Vereinigung AWI (Artist Workers Italia) vereint Einzelpersonen aus dem Kunst- und Kulturbetrieb und setzt sich auf nationaler Ebene für sie ein. Es kam in Deutschland ans Licht, wie miserabel es in den Fleischereien zugeht und auch EU und WHO wurden vor Augen geführt, dass sie noch einiges nachzuholen hätten. Lauter Themen, die mit dem Virus in Zusammenhang stehen und genauso wie die BlackLivesMatter-Bewegung den politischen Sinn der Künstlerin treffen. In den vergangenen Monaten war sie auf mehreren Demonstrationen, um ihre Meinung kundzutun oder ihre Solidarität zu zeigen.
In die Zukunft schaut sie gelassen, auch wenn die Perspektiven neu kalibriert wurden. „So wie es kommt, wird es gut sein, weil man es selbst reguliert.“ Spannende Projekte und Zusammenarbeiten haben schon begonnen oder sind in Aussicht. Etwas heikler ist das Thema der Kunstankäufe, doch Frank hat eine Lösung: Wer jetzt in Kunst investiere, kaufe sich eine Zeitspur und könne später an die Krise denken, die durch das Werk leichter wurde. Vielleicht könnte Kunst gar vor der Neurose bewahren.
www.juliafrank.art
pr-info Family Support - Sprengelgebiete Naturns und Mittelvinschgau: Nach der Ersteinschulung durch die Fachkräfte Evi Gufler (Elki Naturns) und Elisabeth Schweigl (Elki Schlanders) können ab sofort Familien mit Neugeborenen begleitet werden.
Einer Familie mit einem Neugeborenen Zeit schenken, das ist der einfache Gedanke hinter dem Projekt Family Support. In der Umsetzung ist die Unterstützung der Familien allerdings komplexer und professionell organisiert. Jede Familie mit einem Neugeborenen soll die Möglichkeit haben, sich von einer Freiwilligen besuchen zu lassen, die ihre Zeit zur Verfügung stellt. Es handelt sich um eine alltagspraktische Unterstützung, welche die Eltern entlastet und stärkt.
In den Sprengeln Naturns und Schlanders konnten auf Anhieb 12 Freiwillige gefunden werden. Sie haben eine Ersteinschulung absolviert und sind bereit, eine Familie zu unterstützen. Über die Trägerorganisation (Elki Naturns und Elki Schlanders) sind sie versichert und werden von einer professionellen Fachkraft begleitet durch Beratung und Gruppentreffen. “Family Support baut auf einem einfachen Rezept auf: füreinander da sein am Beginn von Familie. Die Menschen können damit etwas anfangen. Es funktioniert, macht Sinn“, so Evi Gufler, Fachkraft für Family Support vom Elki Naturns, die bereits im Juni 5 Freiwillige eingeschult hat.
Auch das Elki Schlanders konnte im Juli mit der Einschulung von 7 freiwilligen Familienbegleiterinnen starten: „Ich freue mich, mit diesen hoch motivierten und einfühlsamen Frauen zusammenzuarbeiten! Außerdem bin ich laufend in Kontakt mit neuen interessierten Freiwilligen, die im Zuge der nächsten Monate eingeschult werden. Wir haben nun eine gute Basis, um mit dem Projekt an die Öffentlichkeit zu gehen und in Zusammenarbeit mit den bestehenden Diensten gut für die Familien da zu sein“, so Elisabeth Schweigl, die für die Projektkoordination im Mittelvinschgau zuständig ist.
Die ersten Freiwilligen sind nun also in beiden Sprengelgebieten bereit, die Familien zu besuchen und sie durch alltagspraktische Unterstützung zu entlasten und stärken.
Die Initiative ist für alle Familien da und kostenlos. Interessierte Familien und natürlich auch neue Freiwillige können sich gerne bei den Fachkräften persönlich melden:
> Für Partschins, Naturns und Umgebung, Plaus und Schnals: Evi Gufler, naturns@family-support.it, Tel.: 348/8078108
> Für Kastelbell-Tschars, Latsch, Martell, Schlanders und Laas-Eyrs: Elisabeth Schweigl,
schlanders@family-support.it Tel.: 371 4589648
Rabland - Am Freitag, den 31. Juli 2020, traf sich die Jungschargruppe von Rabland das erste Mal nach der Coronavirus-bedingten Pause wieder. Das Treffen war allerdings auch das letzte im Jungscharjahr 2019/20, es stellte nämlich das diesjährige Abschlussfest dar. Hierfür ließen sich die Jungscharleiterinnen von Rabland, Schaki, Isi, Hanna, Thalia und Anna, etwas ganz Besonderes einfallen: Ein Freilichtkino im Garten des Jungscharraums.
Die Rablander Jungscharkinder wurden um 18:00 Uhr in Empfang genommen und nach der Fieberkontrolle und dem sorgfältigen Händedesinfizieren ging es zu allererst zur Eisdiele ,,Panorama“ in Rabland. Dort genossen alle ein leckeres Eis und tauschten sich über die vergangenen Monate aus.
Nachdem sich die Truppe etwas abgekühlt hatte, ging es wieder zurück zum Jungscharraum. Dort angekommen teilten die Jungscharleiterinnen ihren Jungscharkindern ein kleines Geschenk aus: Jedes Kind bekam ein kleines Säckchen mit seinem Namen darauf. Im Säckchen befanden sich lauter Aufmerksamkeiten und Geschenke, über die sich die Kinder sehr gefreut haben. Nach der ,,Bescherung“ ging es weiter mit tollen Gemeinschaftsspielen. Aber auch nach dem ganzen Spielen wurde noch lange nicht schlapp gemacht: Einige Jungscharmädels tanzten Choreographien vor, die sie bei ihrem Tanztraining gelernt hatten. Somit verwandelte sich der Garten des Rablander Vereinshauses kurzer Hand in eine flotte Tanzshow.
Den Abschluss, welcher gleichermaßen auch das Highlight des ganzen Abends darstellte, bildete das von den Jungscharleiterinnen organisierte Freilichtkino. Im Garten des Jungscharraums wurde eine Leinwand aufgebaut, auf welcher die Kinder begeistert den Film ,,Boss Baby“ verfolgen konnten. Um ca. 22:30 Uhr wurden die Kinder wieder von ihren Eltern abgeholt. Ein durchaus gelungener Abend - auch mit Sicherheitsabstand und Mundschutzmaske.
Jacqueline Kneissl
JuMa Mals - Buabmcamp war angesagt. Zwischen 25. und 27 August nahmen 7 Jungs das JuMa unter Beschlag. Sie planten ein tolles Programm: Trampolinhalle EasyJump in Neumarkt, Schwimmen am Montiggler See und ein gemütlicher dritter Tag im JuMa mit selbstgemachtem Essen, Cocktails und Eis. Letztlich blieb nur die Frage: Wie, die drei Tage sind schon um?
JuZe Naturns - Hinter unserem Haus haben wir ja einen kleinen aber feinen Garten, der manchmal liebevoll und oft aber auch vernachlässigt wird, da nicht immer genügend Zeit & Muse dafür bleibt. Was das JuZe aber immer versucht, und auch macht, ist, „alte“ Dinge zu verwerten und nicht achtlos wegzuwerfen. Da durch die neue Außengestaltung die alten Waschbetonplatten nicht mehr verwendet wurden, entschieden wir uns einen Teil davon als Markierung des Gartens umzufunktionieren. Unter höchstem körperlichen Einsatz wurde der ganze Bereich zuerst vom Unkraut befreit und dann gruben wir tiefe Fugen entlang des Gartelebereichs um die Platten zu setzen. Es kostete viel Schweiß, aber die Arbeit hat sich gelohnt. Nun stellte sich die Frage, was sinnvoll wäre zu pflanzen. Wir entschieden uns für Zucchini, Bohnen, Radieschen, Rettich, Tomaten und Karotten. Während die Johannisbeeren schon geerntet und in Blechkuchen verarbeitet worden sind, warten wir nun auf die restliche Ernte.
Jugendtreff „Juze“ Hoad - Endlich ist es nun soweit: der durch den Standortwechsel des Weißen Kreuzes freistehende Übungsraum (gegenüber Musikschule) ist die neue Lokalität, an der „Juze Hoad“ nun Freiraum für Jugendliche bieten wird.
Man traf sich bereits vor über einem Jahr, um mit der Referentin für Jugend und den Vertretern der Jugendlichen, dem JuZe-Team, größere Räumlichkeiten für den (vor allem samstags) übervollen Jugendtreff zu finden. Es wurde schnell klar, dass die frei werdenden Räume unterhalb des Escape Rooms perfekte Möglichkeiten bereitstellen könnten. So gibt es mehrere abgetrennte Räume, die für die unterschiedlichsten Bedürfnisse der Kids wie z.B. Musik hören, sich unterhalten, chillen, Spielkonsole spielen usw. geeignet sind.
Nachdem dann auch das Team des Weißen Kreuzes ihre restlichen Gegenstände im Frühjahr 2020 ausgeräumt hatte, Sofas und weitere ausrangierte Möbel gespendet wurden und die Gemeinde wichtige Instandhaltungs- und jugendtrefftaugliche Arbeiten in die Wege geleitet und umgesetzt hatte, kann es nun endlich losgehen:
Jetzt seid ihr gefragt!!! Alle Kids ab der 1. Klasse Mittelschule sind herzlich willkommen im neuen Juze. Macht mit und helft, den Treff nach euren Ideen und Vorstellungen zu gestalten! Wir freuen uns auf euch!
Jugendzentrum Freiraum Schlanders - Am 14.08.2020 fuhr das Jugendzentrum Freiraum Schlanders auf Wunsch einiger Jugendlichen nach Missian zum Paintballspielen. Paintball versteht sich als Teamsport, bei dem vor allem Teamwork, taktisches Geschick und Bewegung gefordert sind. Nach einer langen Anfahrt in strömendem Regen wurden die Regeln erklärt, die Sicherheitsausrüstung verteilt und zwei Mannschaften gebildet, welche die nächsten drei Stunden gegeneinander auf dem Gelände antraten, um sich gegenseitig mit Farbpatronen, den sogenannten Paintballs zu markieren. Das Gelände befindet sich in einem Waldstück mit einigen Verstecken, einem Bunker der von zwei Seiten zugänglich ist und einer Sicherheitszone, in der sich die von einem Paintball getroffenen Spieler zurückziehen können, um auf das Ende der Runde zu warten. Nach drei tollen und doch recht anstrengenden Stunden voller Action und Spaß, kehrten wir dreckig und zufrieden nach Hause zurück und alle freuten sich auf eine warme Dusche.
Graun - Stimmungsvoller hätte es kaum sein können am Ufer des Reschensees an diesem 14. August: angenehme Temperatur, kurz zarter Regen, Abenddämmerung, kaum Wind. Die vielen Zuhörer ließen sich mit Blick auf den Altgrauner Kirchturm nieder, während gegen 20 Uhr die MS Hubertus noch einmal in See stach. Mit an Bord waren der erfolgreiche italienische Buchautor Marco Balzano aus Mailand und der pensionierte Lehrer und Geschichtskenner Ludwig Schöpf aus Reschen. Auf Initiative vom Grauner Bildungsausschuss und der Ferienregion Reschenpass gaben die beiden Leseproben aus dem Werk von Balzano „Resto qui“ (Einaudi 2018) sowie aus der druckfrischen deutschsprachigen Übersetzung „Ich bleibe hier“ (Diogenes 2020). Zwischendurch gab es Marschmusik von der Musikkapelle Reschen, die vom Bootssteg aus die Veranstaltung begleitete. Balzano, von Ferienregion-Geschäftsführer Gerald Burger als wichtiger Werbebotschafter begrüßt, richtete persönliche Worte ans Publikum und erzählte, wie er zufällig nach Graun gekommen war und eigentlich nichts mit Bergen am Hut hatte. Doch dann hatte sich etwas Neues ergeben, er sah den scheinbar schwimmenden Turm und begann nachzuforschen. Die Geschichte, die unter dem Wasser liegt, hat es ihm angetan und mit Unterstützung vor Ort hat er seinen auf Fakten basierenden Roman verfasst, inzwischen mehrfach ausgezeichnet und stark im Verkauf. Ludwig Schöpf lobte Balzano, er sei gut informiert, habe die Geschichte studiert und ein wichtiges Buch herausgegeben, das den Vorfahren einen Namen gibt. „Ich bleibe hier“ ergreife Partei für die Menschen, die den Faschismus und dann den Bau des Stausees erleiden mussten. Es sei heute schwer zu verstehen, dass sich an diesem romantischen Ort Zerstörung und Tragödien verbergen, meinte Balzano nachdenklich. Bei seinen Nachforschungen war ihm das Unternehmen Montecatini, bei dem sein Vater und Großvater beschäftigt gewesen waren, keine Hilfe. Dieses Schweigen sei bezeichnend. Er mahnte an, dass nicht nur die Geschichte Grauns in Italien unbekannt sei, die Geschichte Südtirols sei allgemein nicht präsent: „non sappiamo niente“ und „sono storie espulse“, ausgeschlossen aus italienischsprachigen Geschichts- und Schulbüchern, die das Geschichtsverständnis des Kollektivs formen.
Bewusst habe er eine junge Frau zur Hauptfigur des Romans erhoben, eine Lehrerin einer Katakombenschule. Trina steht für die vielen Frauen, die sich verbotenerweise für den Erhalt der deutschen Sprache eingesetzt hatten. Für Balzano waren sie die ersten gewesen, die sich gegen die Unterdrückung der Faschisten gewehrt hatten. Trina hat ein reales Vorbild, denn Balzano hatte sich bei seinen Recherchen mit Zeitzeugen auch mit einer Katakombenlehrerin unterhalten. Hinter der literarischen Figur Trina steckt aber noch eine reale Person: s‘ schworza Trinali, Katharina Hechenberger, die uns durch historische Fotografien und die Nacherzählung von Elsa Patscheider (Olt-Graunr Gschichtn) im Gedächtnis geblieben ist, wie sie beim Einlassen des Stausees ihr Haus nicht verlassen wollte und samt Hennen immer einen Stock höher zog. „I gäa ett“, soll sie gesagt haben, doch Carabinieri holten sie schließlich ab. Balzano erhob diesen Kampf gegen das Unrecht zum literarischen Prinzip und erinnerte auch an diesem Abend daran. Und so enthalte das Buch nicht alleine die Geschichte Grauns oder Südtirols, es sei ein metaphorischer Ort für viele weitere Geschichten, unterschlagene Geschichten, Geschichten über Grenzen und Krisen, über das Menschsein und über den Widerstand.
Das Schlusskapitel widmete Marco Balzano bei der Lesung seinen Freunden im obersten Vinschgau. Ihre Worte hätten ihm das Warum erklärt, sonst wäre der Kirchturm von St. Katharina ein schwimmender Turm geblieben.
Maria Raffeiner
Der Roman „Ich bleibe hier“ wird in einer der nächsten Ausgaben des Vinschgerwind vorgestellt.
Fuldera/Mals - Mit der „CD–Taufe“ und einer kleinen Kostprobe der auf der CD festgehaltenen Lieder in der Chamonna Legnai in Fuldera ging ein großer Wunsch von Sarah Eberhöfer in Erfüllung. Begleitet wurde sie von ihrem Vater Hubert Eberhöfer und dem Produzenten Jonny Petrelli. Schon lange vorher hatte die 26-jährige Krankenschwester Sarah aus Mals daran gedacht, ihre Lieder auf CD festzuhalten, damit sie nicht verloren gehen. Die CD sollte gewissermaßen als gesichertes Archiv dienen. Doch das Projekt wurde immer wieder hinausgezögert. Dann kam der Corona Lockdown mit viel Zeit, die Sache anzugehen. Sarah hat im Zeitraum der vergangenen zehn Jahre eine Vielzahl an Liedern geschrieben, darunter einige mit persönlichen Widmungen wie zum Tode ihres Opas Meinrad Dietl, des jungen Sebastian Wiesler und ihres Onkels Valentin Zerz, wie zum Beispiel „Du fehlst“. Und es sind Lieder - größtenteils in englischer Sprache, die Geschichten erzählen, von Fröhlichkeit, aber auch von schmerzhaften Gefühlen und mit gesellschaftskritischen Betrachtungen. Vieles entspringt aus ihrer Fantasie. „Keine Sorge, alles Traurige in meinen Texten, habe ich nicht selbst erlebt“, beruhigt Sarah. Mit Jonny Petrelli fand sie einen Produzenten, der mit ihr in seinem Tonstudio die Aufnahmen machte. Das Album wurde analog auf Fostexbänder aufgenommen, ohne digitale Nachbearbeitung. Die drei Stimmen für den perfekten Klangeffekt sang Sarah alle selbst. Es wurden also keine künstlichen computergesteuerten Begleit-Stimmen genutzt. Alles ist authentisch. „Wia’s gsungen isch, so isches drauf“, betont Sarah. Die drei Begleitinstrumente Gitarre, Bassgitarre und Akkordeon spielte Petrelli ein. Und er sorgte auch für die richtige Tonmischung. „Jonny hat unzählige Stunden investiert, und ich bin im unendlich dankbar dafür“, sagt Sarah. Sie hat den Künstlernamen „Sarah Giolia“ gewählt.
Sie dankte auch ihren Eltern und ihrem Freund Gildo für die Unterstützung. Die Gäste bei der „CD-Taufe“, darunter Freunde und Bekannte, erfreuten sich an ihren beherzt vorgetragenen Liedern und danken mit viel Applaus. (mds)
Kaunertal - Er ist einer der dunkelsten Nachthimmel Österreichs – faszinierend und geheimnisvoll. Die Tiroler Umweltanwaltschaft bietet zusammen mit dem TVB Kaunertal und den Kaunertaler Gletscherbahnen im Rahmen des Interreg-V-A-Projektes „FUTOURIST“ heuer erneut eine spezielle „Sternenwanderung“ an. Geführten Touren am „Gepatsch“ im Kaunertal finden noch am 9. sowie 16. September 2020 statt.
Kaunertal, am 28. August 2020. Ob Großer Wagen, Kleiner Bär, Sirius oder Abendstern: Mitten in der vom Gletschereis geformten Bergwelt des Kaunertals, fernab von großen und kleineren Städten, kommt man bei den geführten Sternenwanderungen dem Himmelszelt besonders nah. Erschlossen wird diese „dunkle Welt“ durch die Kaunertaler Gletscherstraße, die über 26 Kilometer und rund 1500 Höhenmeter von Feichten bis an den Rand des Weißseeferners führt – der Nachthimmel im Kaunertal gilt als einer der dunkelsten Österreichs, umso beeindruckender erstrahlen hier die Sterne.
Wandern im Schein von Halbmond und Gestirnen
Die Sterne hatten immer einen großen Einfluss auf die Menschen, bis heute sind wir fasziniert von den leuchtenden Himmelskörpern. Warum das so ist, was man alles sehen und daraus schließen kann, was die Sterne für Mensch und Natur bedeuten, erklären ausgebildete Guides während der Wanderung.
Nächtliche Treffen an einer der schönsten Sackgassen der Welt
Die maximal 20 Teilnehmer treffen sich je nach Termin zwischen 19.30 und 20.15 Uhr an der Mautstelle in Feichten an der Kaunertaler Gletscherstraße. Ohne künstliche Lichtquellen wandert die Gruppe in rund dreieinhalb Stunden auf Wanderwegen bis zu einem Platz, von dem aus man den Nachthimmel besonders gut beobachten kann.
Über FUTOURIST
„Sternennächte erwandern im Kaunertal: ein Highlight an der Kaunertaler Gletscherstraße“ wurde im Rahmen des Interreg-V-A-Projektes FUTOURIST entwickelt, das von der Tiroler Umweltanwaltschaft gemeinsam mit der Handelskammer der Provinz Belluno und der Gemeinde Asiago in Vicenza länderübergreifend in Österreich und Italien umgesetzt wird. FUTOURIST hat sich der Förderung der Natur- und Kulturschätze in den Alpen durch sportliche, touristische und umweltfreundliche Maßnahmen verschrieben. Das Projekt wird durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und Interreg V-A Italien-Österreich 2014-2020 gefördert.
Schnalstal - Die Schnalser Bauern und Hirten treiben ihre Schafe seit Jahrhunderten im Frühsommer über Jöcher und Gletscher zu ihren Weiderechten ins Ötztal und Mitte September wieder zurück. Dieses historische Ereignis nennt sich Transhumanz, also Wanderweidewirtschaft und hat eine Jahrtausend alte Tradition. Die Schnalser Schafe sind auf das Leben im hochalpinen Raum perfekt eingestellt und werden dort auf den saftigen, kräuter- und mineralhaltigen Weideflächen den Sommer lang mit bestem ökologischem Futter versorgt.
Am 11. Dezember 2019 wurde in Bogota/Kolumbien die länderübergreifende Tradition der Wanderweidewirtschaft „Transhumanz“ in die Repräsentative UNESCO-Liste des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Die Transhumanz erhält sozusagen Welterbestatus. Das ist ein großer Erfolg für das Schnalstal, wo diese Tradition bis heute gepflegt und gelebt wird.
Passend zur Rückkehr der Schafe von den Sommerweiden zurück ins Schnalstal, laden die Schnalser Gastronomiebetriebe zu den beliebten Spezialitätenwochen rund um das Schnalser Schaf. Vom heimischen Bauern oder aus eigener Haltung der Gastronomen bezogen, wird feinstes Schnalser Schaffleisch auf den Tellern der Gäste serviert. Rustikal, traditionell, verfeinert, modern oder neu kreiert - für jeden Gaumen gibt es das passende Genusserlebnis.
Die Schnalser Schaf Spezialitätenwochen finden vom 04. - 27.09.2020 in über 14 Gasthöfen, Almen, Bauernhöfen, Schutzhütten und Restaurants statt. Diese Initiative wurde vom HGV Schnals ins Leben gerufen und wird seit vielen Jahren vom Schafzuchtverein Schnals, den Bauern aus dem Tal und dem Tourismusverein Schnalstal unterstützt.
„Nachhaltigkeit und Lokalität sind im Schnalstal kein Trend, sondern eine Lebenseinstellung. Die Landwirtschaft bildet die Basis für uns Gastwirte. Der Stellenwert des Schnalser Schafes soll sich auch in unseren Gerichten spiegeln.“: so der HGV Obmann von Schnals, Benjamin Raffeiner.
Samstag, 12. September 2020 in Vernagt
Bis zu 2.200 Schafe und 300 Ziegen ziehen am frühen Morgen von der „Niedertal-Alm“ im Venter Tal (A) durch hochalpines Gelände hinauf zum Niederjoch (3019 m), zur Similaunhütte, wo der erste Teil der Herde bereits gegen 9.00 Uhr eintrifft. Die Hirten und Schafe werden um etwa 14.00 Uhr in Vernagt erwartet.
Die Tourismusverein bittet die Besucher von Unser Frau (großer Parkplatz) bis nach Vernagt die öffentlichen Verkehrsmittel zu benutzen oder den Wanderweg von Unser Frau nach Vernagt (30 Min.) zu begegehen, da in Vernagt zu wenig Parkplätze vorhanden sind.
Sonntag, 13. September 2020 in Kurzras
Am frühen Morgen starten etwa 1.500 Schafe bei der Rofenberg-Alm im Venter-Tal (A). Von dort führt der Weg durch hochalpines Gelände hinauf zum Hochjoch, zur Schutzhütte Schöne Aussicht (2845m). Dort trifft die Herde zwischen 11.00 und 12.00 Uhr ein. Die Hirten und Schafe werden zwischen 15.00 und 16.00 Uhr in Kurzras erwartet.
(Covid 19 Krisenbedingt finden heuer keine Hirtenfeste statt)
Glurns - Weder Lawinen noch Corona können die Glurnser Senioren stoppen: Alfred Wolf und Peter Gander haben mit mehreren Freiwilligen im Jahre 2013 das Seniorenbrunnl auf der Glurnser Alm errichtet. Dazu kam unter großem körperlichen Aufwand vor knapp zwei Jahren ein schwerer Holztisch mit Bank dazu. Die Naturgewalt in Form einer Lawine hat dieses wunderschöne Werk in den Abgrund gerissen. Wer glaubte, dass Alfred Wolf resigniert, wurde nun eines besseren belehrt. Am Freitag, den 7. August 2020 wurde in Glurns das neue Gipfelkreuz, nachdem das Alte ebenfalls einer Lawine zum Opfer gefallen war, mit einem Helikopter eingesetzt. Gleichzeitig wurde auf Initiative von Alfred Wolf ein Holztisch vom Nationalpark mit zwei Bänken an die alte Stelle gebracht. Hoffentlich bleibt diese neue Garnitur länger von Lawinen verschont. Es ist sehr erfreulich, dass es noch Senioren gibt, die es auf die Berge zieht. Früher gab es den Spruch, dass vor allem Kälber und Kinder in die Höhe steigen. In Glurns trifft das Gott sei dank auch auf Senioren zu. Sie nützen der Almwirtschaft, indem sie Steige pflegen für Mensch und Vieh. Dies ist gelungene soziale Landwirtschaft zu beiderlei Nutzen. Öffentliche Gelder werden eingespart, wenn Senioren so lange wie möglich ihrem Leben einen Sinn geben können, indem sie Wertschätzung erfahren.
In der Landwirtschaft haben Senioren schon immer einen hohen Stellenwert gehabt und sich zu beiderseitigem Nutzen eingebracht.
Wegmann Luis, Hirte auf der Köpflalm 2020
Graun - Mit den Nachmeldungen waren es am Ende knapp 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die bei der ersten Ausgabe des Panoramamarsches am vergangenen 23. August starteten. OK-Chef Gerald Burger, Geschäftsführer der Ferienregion Reschenpass ist sehr zufrieden mit der Resonanz.
Mit Start in Graun beim Turm im See führte der 12,5 Kilometer lange Panoramaweg bis nach Melag, dem Ziel des Marsches. Die Teilnehmer erwanderten die orographisch rechte Talseite des Langtauferer Tales. Nach dem Start beim Turm ging es über den St. Annahügel den alten „Kirchasteig“ nach Raffein, Malsau und Pedross, wo es die erste Verpflegungsstelle gab, bevor es weiter taleinwärts ging. Der Wanderweg Nr. 3 führte oberhalb der kleinen Ortschaften Padöll, Pleif, Pazin, Patscheid, Gschwell, Pratzn bis nach Grub, dem zweiten Versorgungsposten. Auf dem letzten Abschnitt der 12,50 km langen und mit 600 Höhenmeter umfassenden Wanderung ging es Richtung Talschluss über Kappl, Wies bis nach Melag, dem Ziel, wo ein Abschlussfest abgehalten wurde. Zurück nach Graun ging es mit den öffentlichen Verkehrsmitteln oder aber – wer noch fit war – legte die Strecke ein weiteres Mal zu Fuß zurück. Beteiligt haben sich Läufer wie Wanderer. Der Panoramamarsch ist Teil des heurigen Reschenpass-Cups mit den drei Bewerben Reschenseelauf, Panoramamarsch und Saligenmarsch: 3 Events und 45 Kilometer. Der über 17 Kilometer lange Saligenmarsch findet übrigens am 20. September zum fünften Mal in Folge statt. (ap)
Weitere Infos: www.reschenpasscup.it
pr-info VION - Als Stromanbieter hat sich VION im Vinschgau bereits einen Namen gemacht. Im Mai dieses Jahres erfolgte schließlich der Startschuss für den neuen Geschäftszweig „Glasfaser“.
„Wir sind heute in den Gemeinden Latsch, Mals, Laas, in Kürze auch in Eyrs und in Partschins mit unseren Diensten präsent und bieten dort Privat- und Firmenkunden Glasfaser-Anschlüsse an“, erklärt VION-Mitarbeiter Andreas Folie. Ziel sei es, die Tätigkeit mittelfristig auf den gesamten Vinschgau auszuweiten.
Den Kernwerten, auf die das Unternehmen mit Sitz in Glurns seit jeher setzt, bleibt man auch im neuen Geschäftsbereich treu. „Unsere Stärken sind die Nähe zum Kunden und die Präsenz vor Ort, die gerade in der aktuellen Zeit immer mehr an Bedeutung gewinnen und von unseren Kunden geschätzt werden“, betont Alexander Telser, Geschäftsführer von VION.
So kommt es nicht von ungefähr, dass interessierten Glasfaser-Kunden immer ein unverbindlicher Lokalaugenschein mit einem VION-Techniker angeboten wird. Gemeinsam mit dem Kunden wird dabei der optimale Aufbau des hausinternen Netzwerks geplant und im Falle eines Vertragsabschlusses umgesetzt, inklusive der sogenannten Spleiß-Arbeiten.
Das Angebot konnte letzthin durch Telefonie-Dienste erweitert werden, womit VION nun auch verstärkt Firmenkunden anspricht. „Im Gegensatz zu analogen Telefonanschlüssen sind Internet-Telefonanschlüsse direkt an die Glasfaser-Linie gekoppelt“, erklärt Andreas Folie. „Dadurch ergeben sich für unsere Kunden neue Möglichkeiten, insbesondere was die Tarife anbelangt“, so Folie.
Alexander Telser zeigt sich zufrieden über den bisherigen Geschäftsverlauf. „Wir freuen uns über die positiven Rückmeldungen und den regen Zuspruch, mit dem unser neues Angebot angenommen wird.“
Info: Kontakt / Erklärung VEK/VION - Das Vinschgauer Energie Konsortium, kurz VEK, ist der lokale Netzanbieter vor Ort und als solcher mit dem Markennamen VION in den Bereichen Strom und Glasfaser tätig. Sie erreichen uns während der Bürozeiten unter 0473 057 300 und jederzeit per E-Mail unter der Adresse info@vion.bz.it.
Graun - Vor 70 Jahren wurde der Reschensee nach der sogenannten, rücksichtslosen Probestauung im Jahr zuvor das erste Mal bis zum Höchststand gestaut. Graun, Arlund, Reschen, Pitz, die Gorf- und die Stockerhöfe wurden dem Fortschritt geopfert. Prächtige, blühende Wiesen, weite Weiden, alte Straßen, verzweigte Wege, viele altvertraute Plätze, gewachsene Kultur und gut funktionierende Vereine seit Jahrhunderten, alles wurde ohne Rücksicht auf die Bevölkerung dem Hunger nach Energie, Macht und Geld, geopfert. Das nationale Interesse hatte kompromisslos Vorrang. Die Schönheit einer Landschaft musste dem eintönigen Stausee, öde Sandwüste durch Jahrzehnte im Frühjahr, weichen. Der bekannte Turm im Wasser blieb als einsamer, stiller Mahner zurück. Heute wird er immer öfter vor allem zu Werbezwecken verwendet.
Die St. Anna Kirche ist außer dem weltbekannten Turm im Wasser das einzige Bauwerk, das noch an das alte Graun erinnert. Viele alte Schriften und Dokumente berichten und erzählen über den St. Anna Hügel und die weitum sichtbare St. Anna Kirche. Rund um diesen Hügel breiteten sich Felder und Äcker aus. Um 1900 wurde die Kirche außen und innen in größerem Umfang saniert. Damals wurden in ihrer Umgebung auch einige Lärchen gepflanzt, so die Aufzeichnungen. Seit ca. 50 Jahren wurde mit der zunehmenden Höhe der Bäume die St. Anna Kirche verdeckt, die über Jahrhunderte weitum zu sehen war.
Nach vielen Gesprächen, Lokalaugenscheinen und in erster Linie aus Gründen der Sicherheit für die Fußgänger, die Kirche und den Friedhof wurde die Entscheidung getroffen, zum Teil die ursprüngliche Ansicht des St. Anna Hügels mit der St. Kirche durch eine Entnahme der Bäume wieder herzustellen. Von Reschen kommend, überrascht jetzt der ungewohnt offene Blick auf die Kirche. Die Ansicht auf den Turm im Wasser, auf den Friedhof dahinter, auf die St. Anna Kirche darüber, mit dem dahinter aufragenden Berg „Joggl“ bietet einen erhebenden, wohltuenden Blick.
Zäune und Wege sind instandgesetzt. Das Dach der Kirche und der Turm wurden neu eingedeckt. Die Fassade wurde gereinigt, gewaschen, ausgebessert und neu gestrichen. Jetzt folgen noch die Grabungs- und Entfeuchtungsmaßnahmen außen und zuletzt die ebenso umfangreichen Maßnahmen im Inneren der Kirche. Das Denkmalamt steht uns beratend und unterstützend zur Seite.
Der Großteil der finanziellen Aufwendungen wird durch großzügige Beiträge der Gemeinde, des Denkmalamtes, der Fraktion und durch Eigeninitiativen im Dorf abgedeckt. Gemeinsam mit der Raiffeisenkasse Obervinschgau starten wir demnächst ein Spendenprojekt, um fehlende Summen zu decken.
Wir - Steiner Robert, Padöller Manuel und Paulmichl Valentin haben die Vorarbeiten und Planungen in unzähligen Gesprächen, Treffen und Lokalaugenscheinen auf die Wege gebracht und die Arbeiten organisiert und begleitet. Die vielen positiven Rückmeldungen zeigen, dass wir den richtigen Weg eingeschlagen haben. Wenn diese 500 Jahre alte Kirche bald wieder in neuem Glanz außen und innen erstrahlt, wird die Anziehungskraft dieses magischen, altbekannten Ortes sicher viele Menschen zu einem Besuch einladen, zur inneren Ruhe bringen und überzeugen.
Valentin Paulmichl
Schluderns - Wenn Engel reisen, weint der Himmel“: Mit diesen Worten begann die Präsidentin des Schludernser Pfarrgemeinderates die Dankesrede für Pfarrer Paul Schwienbacher zu seinem Abschied. Damit brachte sie es am 30. August 2020 beim Gottesdienst auf den Punkt. Denn es weinte nicht nur der Himmel draußen, sondern auch viele Gläubige in der Kirche. Denn sie lassen ihren Pfarrer nur ungern ziehen, In Bescheidenheit hatte er stets größtes Entgegenkommen gezeigt. „Sie waren ein Pfarrer, wie man sich ihn nur wünschen kann“, betonte Klotz. Und die Menschen in der vollbesetzten Kirche bekräftigten das mit stehendem Applaus. 16 Jahre lang hatte Pfarrer Paul im Ort gewirkt. Dazu kamen im Laufe der Jahre auch die Pfarreien Glurns, Matsch und Taufers i. M. dazu. Anerkennende Dankesworte richtete BM Peter Trafoier an Pfarrer Paul und Altpfarrer Alfred Gander. „Du hattest eine besondere Aufgabe. Du warst der erste, der gleichzeitig Stadtpfarrer, Dorfpfarrer, Bergpfarrer und Grenzpfarrer war.“ Für Schmunzeln sorgte die Laudation von Rita Ruepp, mit Episoden aus Pfarrer Pauls Alltagsleben, das von Offenheit und seinem herzhaften Lachen geprägt war. Mit der Messe von Charles Gounod sorgte der Kirchenchor für eine festliche Stimmung und bunte Fahnenabordnungen flankierten den Altar. Beim anschließenden Umtrunk in der Feuerwehrhalle spielte die Musikkapelle Schluderns. Pfarrer Paul wirkt nun in Welsberg und betreut auch die Pfarreien Taisten, Pichl Gsies, St. Martin und St. Magdalena. Sein Nachfolger Werner Mair ist von dort nach Schluderns gewechselt. Sein Empfang am vergangenen Sonntag war genauso von Herzlichkeit geprägt, wie der Abschied von Pfarrer Paul.
Für die Gläubigen und für beide Seelsorger beginnt ein neuer Abschnitt. Und beide hoffen auf Vertrauen der Menschen, die ihnen neu begegnen. Bei aller Angst vor Veränderung ist eines klar: das Kommen und Gehen bestimmt unser Leben. (mds)
Klimawandel: wir sind gefragt!
Klimamuffel oder Klimaheldin? - Das ist eine von vier Fragen, die wir auf unsere Aktionskarten geschrieben haben und mit denen wir zum Nachdenken über unser eigenes Klimaverhalten anregen wollen.
Der Klimawandel ist nicht nur ein Thema, das uns alle betrifft, Klima fängt auch bei uns allen an. In kleinen tagtäglichen Entscheidungen und Handlungen bestimmen wir mit, wie das Klima in unserer Familie oder unserem gesellschaftlichen Umfeld ist und tragen genauso dazu bei, wie sich das Weltklima entwickelt.
Mit den kleinen Karten, die uns mit einem Satz zum Nachdenken bringen oder unserem Verhalten einen kleinen Spiegel vorhalten können, wollen wir ein kleines Zeichen setzen und damit vielleicht einen positiven Klima-Wandel anstoßen.
Bewusst haben wir keine klassischen Aufkleber produziert, sondern klimaneutral Aktionskarten drucken lassen, die mit einem wasserstoffbasierten Klebepunkt zwar aufgeklebt werden können, sich aber auch wieder leicht ablösen lassen. Sie sollen nicht in unserer Umwelt, sondern in unseren Köpfen langlebige Spuren hinterlassen!
Bezirksservice Vinschgau
Samstag, 12.09.2020
10.00 Uhr
Bahnhof Spondinig Prad Stilfs
Bezirksservice Vinschgau
Freitag 11.09.2020
Grundschule Tanas
Beginn: 20.00 Uhr
Bildungsausschuss Laas
Programm
Markttag mit regionalen Produkten
Samstag, 12.09.2020 – 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr
Ein einzigartiges Produktsortiment rund um die schmackhafte
und vor allem gesunde Birnensorte ist auf dem Themenmarkt
in Glurns zu finden.
Auf dem Markt und in ausgewählten Gastbetrieben von Glurns
werden Palabirngerichte angeboten.
Kultur & Natur
„Morgenerwachen“ Gartenräume-Gartenträume
ein Spaziergang durch Glurnser Gärten
Sonntag, 13.09.2020
Musik: Noah Thanei
Texte: Christof Anstein
Treffpunkt: 7.00 Uhr Frauenkirche Glurns (Ortszentrum)
Eine musikalisch-literarische Wanderung bei Sonnenaufgang begleitet
von Texten und Musik, Stimmen und Stimmungen.
Nach einem besinnlichen Einstieg ruhiger Spaziergang rund
um die Stadt.
anschließend
zu Gast
bei einem Palabirnenbaum zu einem gemeinsamen Frühstück.
Beitrag € 15,00 (für Lesung mit Musik und Frühstück) – Kinder frei
Anmeldung erwünscht im Tourismusbüro Glurns unter der
Tel. 0473 831 097 oder info@glurnsmarketing.it
Die Veranstaltung findet bei jeder Witterung statt.
Kulinarische Stadtführung durch Glurns
Sonntag, 13.09.2020 - 17.00 Uhr
Thomas Ortler, Historiker und Chefkoch des renommierten
Restaurants flurin begleitet Sie auf 4 Etappen durch das
malerische Städtchen Glurns.
Im Zeichen der Historizität und der Kulinarik mit besonderem Fokus auf die Palabirne erhalten Sie ein mobiles Degustationsmenü auf Basis der lokalen und saisonalen Produkte des Obervinschgaus.
Anmeldung für die Veranstaltung unter:
info@flurin.it oder 0473 428 136
Preis: € 70 (4 Gänge – Degustationsmenü mit Weinbegleitung)
Limitierte Teilnehmerzahl
Buchvorstellung
Freitag, 18.09.2020 19.00 Uhr
Gemeindehaus 3. Stock
„Glurns zwischen Spätmittelalter
und Früher Neuzeit”
Zehn namhafte Autorinnen und Autoren schreiben über
bedeutende Ereignisse und Entwicklungen der Stadt Glurns.
Ein unverzichtbares Werk für alle, die Glurns und die Geschichte der Stadt kennen und verstehen wollen.
Musikalische Mitgestaltung
Sophia Sagmeister – Blockflöte begleitet von Dangl Maria – Spinett
Das Buch ist im Buchhandel erhältlich und kann auch bei der
Buchvorstellung gekauft werden.
Veranstalter: Gemeinde Glurns - unterstützt vom
Bildungsauschuss Glurns–Taufers und OK Palabir
Anmeldung erforderlich: Gemeinde Glurns,
Tel. 0473 83 12 09
Die Abhaltung der einzelnen Veranstaltungen werden
kurzfristig aufgrund der Corona – Entwicklung entschieden. Bitte informieren Sie sich im Vorfeld auf www.glurns.eu oder bei der Ferienregion Obervinschgau.
Bildungsausschuss Glurns
Vinschgau/Eurac - Simon Stifter sitzt konzentriert mitten in der bunten Heuwiese, in der einen Hand eine winzige Moosprobe, in der anderen ein Kuvert zum Eintüten. Das mitgebrachte Bestimmungsbuch und die kleine Lupe, die um seinen Hals hängt, kommen immer wieder zum Einsatz. Stifter ist ein Botaniker von Eurac Research. Er ist eines der 10 Teammitglieder des Biodiversitätsmonitorings Südtirol, die seit 2019 im ganzen Land unterwegs sind, um unsere Artenvielfalt und Lebensräume zu untersuchen. 2020 liegt einer der Schwerpunkte im Vinschgau. In der Serie „Erforschung unseres Naturinventars“ stellen wir die Erhebungspunkte im Vinschgau und erste Ergebnisse vor.
Wiesen und Weiden
Die Landschaft Südtirols ist durch eine jahrtausendealte Nutzungsgeschichte geprägt. Um Kühe, Schafe und Ziegen zu füttern, schuf der Mensch großflächig Weiden und Wiesen. In den letzten Jahrzehnten hat sich die Landwirtschaft stark verändert. Wiesen werden vielfach früher und öfter gemäht und auch stärker gedüngt. Dies hat schwerwiegende Auswirkungen auf die Biodiversität. Das Forscherteam untersucht, wie sehr sich die Änderung der Landnutzung und der Klimawandel auf den Artenreichtum in den Wiesen und Weiden auswirken. 2020 werden im Vinschgau eine extensive Wiese bei Mals, eine subalpine Wiese und eine subalpine Weide bei Sulden, sowie eine Wiese bei Kurzras untersucht.
Die weltweit artenreichsten Lebensräume
Vom Menschen genutztes Grasland ist weltweit der Lebensraum mit den meisten Arten auf kleinem Maßstab. So hat Stifter in der extensiven Wiese bei Mals 50 Pflanzenarten auf 100 Quadratmetern finden können. Hier fand er auch seltene Pflanzen, wie das Brand-Knabenkraut oder das Gefleckte Ferkelkraut. Der Blumenreichtum begünstigt den Reichtum an Schmetterlingen. Bei den Schmetterlingserhebungen konnten ganze 16 Arten identifiziert werden. Darunter der seltene und als gefährdet eingestufte Thymian-Ameisen-Bläuling. Eine weitere recht seltene Art, den Schlüsselblumen-Würfelfalter, konnten die Entomologen hier nachweisen. Traditionelle Wiesen bieten einen ausgezeichneten Lebensraum für viele bodenbrütende Vögel. Der Ornithologe Matteo Anderle konnte in direkter Umgebung des Erhebungspunkts insgesamt 22 Vogelarten bestimmen. Darunter den mittlerweile seltenen Neuntöter, der an extensiv bewirtschaftete Wiesen und Weiden als Habitat gebunden ist. In der Wiese bei Kurzras erlauschte Anderle den Steinschmätzer, welcher in der Roten Liste als potenziell gefährdete Vogelart gilt. Bei der subalpinen Wiese in Sulden hingegen konnte der Ornithologe den seltenen Bartgeier beobachten. Der Botaniker fand hier Arten wie Mondraute, Grannen-Klappertopf und Meisterwurz.
Julia Strobl, Eurac Research
Schloss Kastelbell: Es war das letzte Konzert in der Reihe des Sommerprogramms 2020. Am Sonntag, 30. August spielte das Ensemble „Amouage“.
Matteo Bodini moderierte die Matinee gekonnt in deutscher und italienischer Sprache. Er bedankte sich zuerst beim Kuratorium mit dem Präsidenten Gerold Tappeiner, dass sie trotz aller Verunsicherungen in dieser so schwierigen Coronazeit den Mut und das Durchhaltevermögen hatten, das Konzertprogramm auf Schloss Kastelbell durchzuführen.
Normalerweise denkt man bei einem Streichquartett an klassische Musik. Aber durch die einzigartigen Klangmöglichkeiten eines solchen Quartetts kann man alles Mögliche spielen, von originalen Werken der Klassik bis hin zu Arrangements der Filmmusik. Bodini wörtlich: „Die Klangfarben ermöglichen, dass man jede Musik der Welt spielen und arrangieren kann“.
Zu hören waren im Allianzsaal des Schlosses echte Meisterwerke der Filmmusik. Filmmusik ist die speziell für einen Film neu komponierte, oder aus bereits vorhandenen, anderen musikalischen Quellen für einen Film neu zusammengestellte Musik. Sie soll die Stimmungs- und Gefühlsebene in einem Film beeinflussen. Die Musik zum Film „Gladiator“ von Hans F.Zimmer ging echt unter die Haut. Bei der Musik „La vita é bella“ von Nicola Piovani schienen die ersten Sonnenstrahlen durch die Fenster und es kam das Gefühl auf „Das Leben ist schön.“
Die wunderbare Musik ließ für kurze Zeit Corona vergessen. Das Konzert war eine Bestätigung, dass die schönen Künste immer wieder Nahrung für Geist und Seele sind.
Am Ende der Matinee sagte Matteo Bodini: „Es war für uns ein Erlebnis nach so langer Zeit wieder ein Konzert zu spielen und Publikum vor sich zu haben“ und er bedankte sich bei den Anwesenden.
Peter Tscholl
Schlanders - Schlandersburg - Sie lässt sich in keine musikalische Schublade stecken, die Musikgruppe Opas Diandl aus dem Burggrafenamt. Eine ganze Serie von Instrumenten und Stilen bringen die fünf Berufsmusiker zum Klingen, ihr Repertoire reicht von knackig rasanten Stücken (Sarnthein Schwing) bis hin zu gefühlvollen Werken (Neue Welt), enthält überraschend neu interpretierte Volkslieder (Muaters Stübele) und samtige Liebeslieder (Mit dir bei mir). Was auch immer erklingt, es geschieht mit unbändiger Lust und Spielfreude, vielsaitig und vielstimmig. So auch nach langer Pause wieder Ende August in Schlanders, als Abschluss der Sommerabende, veranstaltet von der Bibliothek Schlandersburg. Bibliotheksleiter Raimund Rechenmacher hieß Ensemble und Publikum im Hof willkommen und gab die Moderation an Jodel- und Raffelemeister Markus Prieth. Dieser führte mal komödiantisch, mal nachdenklich durch den Abend und trieb Band und Publikum zu Höchstleistungen an, es jodelten und sangen auch die Zuhörer. Prieth stellte die Musikgruppe vor, die erstmals in neuer Formation auftrat: Kontrabassist Matthias Härtel aus Vorarlberg gab sein erstes Konzert in dieser Runde, nachdem Daniel Faranna sich nach mehr als 10 Jahren für neue Wege entschieden hatte. Härtel führte den Vinschgern ein bisher wohl unbekanntes Instrument vor, die skandinavische Nyckelharpa mit Saiten und Tasten. Thomas Lamprecht (Gitarre, Gesang), Jan Langer (Perkussion) und Veronika Egger (Streichinstrumente, Gesang) gehören zum Stammpersonal von Opas Diandl und brachten viel Schwung in den Abend. Markus Prieth dankte dem Veranstalter für den gebotenen Raum, Kunst zu genießen. Er erinnerte an die Reibung, die entsteht, wenn Publikum und Band in einem Konzert aufeinander- oder Musiker zusammentreffen. Diese dürften auch die Anwesenden gespürt haben, das urige Musikprogramm und die Spielweise zwischen Anmut und Ekstase wurden jedenfalls mit viel Applaus belohnt.
Maria Raffeiner
Naturns/Schlanders - Personalwechsel innerhalb der Diözese werden immer mit September vollzogen. Rudolf Hilpold (Bild), Dekan von Naturns geht in den wohlverdienten Ruhestand. Seinen Lebensabend wird der 76 Jährige in Kaltern verbringen. Der Tartscher Priester war seit 2008 in Naturns tätig. An seiner Stelle kommt ein anderer Vinschger: der aus Schlanders gebürtige Christoph Wiesler, welcher zuletzt im Ahrntal wirkte. Wiesler übernimmt mit der Seelsorgeeinheit Naturns die Pfarreien Naturns, Tabland, Marein/ Kastelbell, Tschars und die Gottesdienstgemeinden Staben und Tschirland (klab)
Schlanders/Vinschgau - Sommer 2020, Gianni Bodini erzählt: „Von Anfang an habe ich gewusst, dass er kommt. Ich habe gewußt ich habe einen Termin, un appuntamento. Da bin ich gegangen ohne zu wissen, woher er kommt, la cometa. Ich bin hinauf zum Sonnwarthof vor Pardell. Es war schon fast finster. Die Bäuerin goss noch ihre Blumen. Ich fragte sie: „Entschuldigung! Sie werden mich nicht kennen?“ Sie sagte: „Jo, jo, i kenn sie schun.“ Ich fragte sie ob ich ein paar Bilder machen könnte hier vom Balkon aus, vom Komet?“ Sie: „Was Komet!? Jo, jo, moch lai.“
Ich habe gewartet, gewartet und auf einmal ist er gekommen, der Komet, la cometa. Die ersten Bilder gingen daneben, so nervös war ich. Nach einiger Zeit war er weg, übers Kortscher Jöchl hoch über Tanas. Morgen komme ich wieder, wieder zu so einem appuntamento. Und so ging es mehrere Abende, 3 bis 4 Mal. Es war eine Liebesbeziehung. Es ist als ob du zu einer Frau gehst, die du nicht haben kannst.
Ich wußte, die Liebesgeschichte ist verurteilt ein Ende zu nehmen. Ich wußte, bald ist sie vorbei, una storia d‘amore impossibile“.
Aufgezeichnet von Peter Tscholl
Mals-Südtirol - Das Südtiroler Frauennetzwerk Wnet-networking women und der Landesbeirat für Chancengleichheit für Frauen war am 1. September 2020 mit der Technikerinnen-Tour bei den Technikerinnen des Ingenieursbüro Patscheider & Partner in Mals zu Gast.
von Magdalena Dietl Sapelza
Der Landtagsabgeordnete Franz Locher bot den Organisatorinnen vom Landesbeirat für Chancengleichheit und vom Frauennetzwerk Wnet.die Steilvorlage für die Technikerinnen-Tour durch Südtirol. Im Zusammenhang mit dem neuen Landesgesetz Raum und Landschaft hatte Locher nämlich folgendes gesagt: „Ich bin überrascht, das muss ich wirklich sagen. Die Frau Hochgruber Kuenzer hat sich in diese Materie unglaublich hineingekniet. Es überrascht mich, wie sie mit dieser Materie zurechtkommt. Es ist halt Technik und wäre eigentlich eine Männersache.“ Dass dem längst nicht mehr so ist und dass vielen Frauen in technischen Berufen arbeiten, zeigte sich kürzlich im Unternehmen Patscheider & Partner in Mals. Dort standen den Tour-Teilnehmerinnen elf Technikerinnen Rede und Antwort, die sich als Frauen behaupten und ihren männlichen Kollegen in nichts nachstehen. Dass es bei der Anstellung im Betrieb ausschließlich um Qualifikation geht und nicht um Geschlecht, Herkunft oder Religion, das unterstrich Walter Gostner bei der Vorstellung des Betriebes. Dieser hat neben dem Hauptsitz Mals auch Filialen in Schwaz und Bozen und ist Arbeitgeber für 50 Personen, darunter 14 Frauen. Laut Gostner sei es ein großes Problem, dass Frauen in der Privatwirtschaft beim Mutterschutz im Vergleich zu öffentlich Bediensteten benachteiligt sind. Die Politik müsste da endlich reagieren und entsprechende Modelle entwickeln, um Gleichberechtigung herzustellen. Als eine Lösung sieht er eine Neudefinierung von Steuermodellen. „Derzeit hängt alles von unserer Flexibilität ab, von außen kommt wenig Hilfe“, so Gostner.
Der Besuch der Technikerinnen-Tour in Mals - begleitet von Astrid Pichler und von Verena Rinner zählte zu den über 10 Veranstaltungen im ganzen Land, die der Sichtbarmachung von Frauen in technischen Berufen dient. Deutlich wird dabei, dass sehr viele gut ausgebildete Frauen tatkräftig „ihren Mann stellen“. Das dürfte inzwischen auch Franz Locher erkannt haben, der bei einigen Technikerinnen-Stopps persönlich anwesend war.
Einfach, übersichtlich und nutzerfreundlich: So präsentiert sich seit 26. August die neue Webseite und die neugestaltete App südtirolmobil mit allen Infos und Diensten rund um die öffentliche Mobilität in Südtirol. Künftig steht das gesamte öffentliche Verkehrsnetz der Regional-, Stadt- und Citybusse sowie alle Züge auf einen Klick zur Abfrage bereit. „Und zwar mit Echtzeitinformationen, die – schrittweise für immer mehr Verkehrsmittel eingeführt – über die tatsächlichen An- und Abfahrtszeiten Auskunft geben“, erklärt Joachim Dejaco, Generaldirektor der STA.
Kolping im Vinschgau - Überall hat die Corona- Pandemie Kolpinger hart getroffen, ganz besonders die Ärmsten. Doch in unserem Kolpingverband wird niemand alleine gelassen: Weltweit setzen Kolpingsfamilien (KF) Zeichen der Solidarität und Hoffnung, so berichtet der Generalsekretär des Internationalen Kolpingwerkes Markus Demele.
Zur großen Angst um die Gesundheit kommt für unzählige Menschen weltweit die Sorge um das existentielle Überleben. “Wovon soll ich meine Familie ernähren, wenn ich zu Hause bleiben und kein Geld verdienen kann?“, fragen sich zum Beispiel vielerorts arme Taglöhner und solche, die sich ihr tägliches Brot auf der Straße verdienen. Afrikanische Kleinbauern blicken mit Bedrängnis auf ihre unbestellten Felder, und auch bei uns kämpfen und bangen Menschen um ihren Job und ihre Existenz.
Umso beglückender ist es, dass im Kolpingverband Nächstenliebe und aktive Hilfe für viele ganz selbstverständlich ist. Rund um die Welt helfen Kolpingschwestern und Kolpingbrüder mit, dass Schlimmste dieser Krise für möglichst viele abzufedern. Es werden Hilfsaktionen von KF in ihren Dörfern und Stadtteilen organisiert: in der Slowakei, in Köln und andernorts werden zum Beispiel Masken genäht. In Rumänien, Chile und Brasilien versorgen Kolpingmitglieder arme Menschen mit Lebensmittelpaketen. Oder in Myanmar wird von Kolping Gesundheitsaufklärung betrieben und Hygiene Pakete werden verteilt. Und wir?
In Südtirol erhielten vor kurzem alle Mitglieder einen entsprechenden Bittbrief!! Und? Darüber nächstens mehr!!!
Otto von Dellemann
pr-info Gamper Karl - Hat ihr Messer keine Schneid, dann ist der Charly zum Schleifen bereit. Denn Karl Gamper, besser bekannt als Charly, ist mobiler und professioneller Messerschleifer und im Verkauf von Messern der Marke VIKTORINOX tätig. Denn Qualität bei den Messern ist das Um und Auf in jeder Küche. Mit 38jähriger Erfahrung als Koch weiß Karl Gamper um die Wichtigkeit von hochwertigen und richtig geschliffenen Messern. Das Schleifen selbst ist eine Kunst für sich. Geschliffen werden von Charly Messer (Preis variiert je nach Klingenlänge, z. B. bis 9 cm 4€), Aufschneidemaschinen, Haushaltsscheren, alle Gartengeräte von Scheren bis Sicheln, kurzum alles, was Schneid braucht. Auch Friseurzubehör schleift Gamper professionell.
Die fixen Stationen von Karl Gamper sind: Jeden 3. Freitag im Monat von 9 - 12 auf dem Rathausplatz in Naturns und jeden 1. Freitag im Monat von 15 - 18 Uhr in Eyrs beim Getränkemarkt Pronto.
Weil Gamper seine fixen Stationen ausbauen möchte, ist er auf der Suche nach Stellplätzen.
Infos und Terminvereinbarungen unter 339 1055947
Landeck/Vinschgau - Am Donnerstag (27.08) lud der Bezirksmuseumsverein Landeck zu einem Pressegespräch in der gotischen Halle auf Schloss Landeck. Anlass war eine Schenkung zahlreicher Werke des Landecker Künstlers Hans Niss. In einer Ausstellung werden diese Werke präsentiert. Das Jubiläum „50 Jahre Galerie im Museum Schloss Landeck“ wurde heuer zwangsweise ohne das umfangreiche Ausstellungsprogramm, das für diesen speziellen Anlass geplant gewesen wäre, gefeiert. „Coronabedingt mussten wir alle Veranstaltungen absagen, wir haben uns entschlossen, alle Ausstellungen auf das nächste Jahr zu verschieben.“, bedauert Christian Rudig, Obmann des Museumsvereins Landeck. „Mit der Einzelausstellung von den Werken des Landecker Künstlers Hans Niss ist uns aber doch noch ein kleines Highlight gelungen.“ Es sind moderne Arbeiten mit Bezug zu seiner Heimatregion und zeigen unter anderen auch das Kloster Marienberg. Hans (Johann) Niss wurde 1940 in Landeck geboren, ist in Landeck aufgewachsen und feierte im Jänner 2020 seinen 80. Geburtstag. Er besuchte das Paulinum in Schwaz und sollte eigentlich Priester werden. Er studierte Philosophie und schloss mit dem Doktorat ab. Sein damaliger Lehrer Wilfried Kirschl förderte die Leidenschaft des Schülers Niss für die Malerei. Bereits als 17-Jähriger stellte er gemeinsam mit anderen Oberländer Künstlern in Landeck aus. Niss arbeitet vorwiegend mit Öl (Ölspachteln) und verwendet ausschließlich biologische Farben. Im Laufe seiner künstlerischen Laufbahn zeigte der langjährige Schulamtsleiter für Innsbruck Land seine Werke in über 40 Ausstellungen im In- und Ausland. So stellte er 2009 auf Schloss Landeck aus, 2012 präsentierte er eine Auswahl seiner Arbeiten in St. Petersburg. Die Sonderausstellung der Werke von Hans Niss sind bis 26. Oktober täglich von 13.00 bis 17.00 Uhr in der Galerie von Schloss Landeck zu sehen. (aw)
Wahlwerbung - SVP-Einheitsliste Laas - Mit Freude - mit Schwung - mit Weitsicht: So präsentiert sich die Einheitsliste der Gemeinde Laas für die kommenden Gemeinderatswahlen im September. Mehr als 17 Jahre hat Andreas Tappeiner als Erster Bürger die Gemeinde verwaltet. Nun stellen sich 16 Kandidatinnen und Kandidaten zur Wahl, um zusammen mit der Bürgermeisterkandidatin Verena Tröger einen guten Übergang zu gestalten und die Gemeinde inhaltlich mit neuen Schwerpunkten in eine gute Zukunft zu bringen; damit unsere Familien, unsere Kinder, unsere Jugend, unsere Senioren und unsere Eltern weiterhin zufrieden und gerne in unserer Gemeinde leben.
Herausforderungen mit Zusammenhalt begegnen
„Die Aufgaben, die die Gemeinden übernehmen müssen, werden nicht nur umfangreicher, sondern auch schwieriger. Eine Herausforderung, der wir mit großem Einsatz und mit Zusammenhalt begegnen möchten. Die Einheitsliste ist das Ergebnis vieler Treffen und Gespräche und Ausdruck unseres Zusammenhaltes“, so die Bürgermeisterkandidatin Verena Tröger.
„Miteinander für alle!“
Unter diesem Motto präsentieren sich die 16 Kandidatinnen und Kandidaten, deren Kompetenzen auf ganz unterschiedlichen Bereichen liegen, erstmals auf einer Einheitsliste. Wir sind davon überzeugt, durch diesen Schritt,
- den Bürgerinnen und Bürgern mehr Möglichkeiten bei ihrer Wahl zu bieten
- gemeinsam erfolgreich für die ganze Gemeinde arbeiten zu können
- durch mehr Zusammenhalt die Potenziale aller Fraktionen und Weiler besser nutzen zu können
- gemeinsam für ein starkes und zufriedenes Miteinander einzustehen
Mit Plan in die Zukunft
Den SVP-Ortsgruppen von Laas, Eyrs, Tschengls, Allitz und Tanas, den SVP- Gremien der Gemeinde ist es deshalb ein Anliegen, gleich nach den Gemeinderatswahlen zusammen mit den gewählten Kandidatinnen und Kandidaten und verschiedenen Stakeholdern ein Konzept zu erstellen, das als Fahrplan für die kommenden 5 Jahre dienen wird und einen Mehrwert für alle Bereiche ergeben muss: Bildung – Kultur- Soziales – Jugend und Sport- Umwelt– Handel - Handwerk – Tourismus - Landwirtschaft- Wirtschaft – Industrie und die Sicherung der Arbeitsplätze.
Die Kandidatinnen und Kandidaten
„Mit diesen Kandidatinnen und Kandidaten sind wir dafür gerüstet, die anstehenden Aufgaben zu übernehmen und die Gemeinde mit neuen Inhalten weiter zu entwickeln,“ zeigt sich die erfahrene und verlässliche Bürgermeisterkandidatin Verena Tröger zuversichtlich.
Mir sein mir. Die Supermächte geben Milliarden aus, um den Mond zu erreichen.
Bei uns, am Stilfserjoch, kann man mit nur ein paar Euro auf den Mond „fliegen“.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it
Bauernbund-Podiumsdiskussion Latsch für alle Mitglieder offen
Falsche Aussagen und Anschuldigungen in der Öffentlichkeit sind nicht korrekt! Nach so viel Populismus ist es den 5 Bauernbundvorständen der Gemeinde Latsch wichtig, einiges richtig zu stellen. Die bäuerlichen Organisationen haben Mitte August eine Podiumsdiskussion mit den Bürgermeisterkandidaten sowie eine Vorstellung der bäuerlichen Gemeinderäte veranstaltet. Diesem Diskussionsabend ist bereits vor Monaten eine Klausurtagung aller Ortsausschüsse von Latsch vorausgegangen, bei welcher wichtige Ziele für die Landwirtschaft ausgearbeitet worden sind. Steger Trafoier war bisher bäuerliche SVP Gemeinderätin und wollte nach eigenen Aussagen nicht mehr für den Gemeinderat kandidieren. Im Winter ist sie überraschend zu einer anderen Liste übergetreten. Sie kritisiert nun in ihrem Leserbrief, dass ihre Liste außen vorgelassen wurde und nur SVP Kandidaten eingeladen worden waren. Das ist nicht wahr. Es war eine Veranstaltung für alle Mitglieder des Bauernbundes, der Bäuerinnen und der Bauernjugend und zwar überparteilich. Steger Trafoier beklagt zudem, dass sie persönlich keine Einladung erhalten hätte. Das ist auch nicht wahr. Sie hat die Einladung sogar zweimal erhalten: als SMS des Bauernbundes (so wie übrigens alle bäuerlichen Kandidaten und Geladenen auch) und als WhatsApp Nachricht der Bäuerinnen. Wäre Steger zur Diskussion gekommen, hätte sie sich als Kandidatin vorstellen können, genau so wie alle anderen bäuerlichen Kandidaten. Das war im Vorfeld mit dem SBB Vizedirektor Dr. Ulrich Höllrigl vereinbart worden. Interessantes Detail am Rande: am Tag zuvor hatte ein Treffen der Wirtschaft von Latsch mit den Bürgermeisterkandidaten stattgefunden. Dazu war kein Kandidat der Bürgerliste eingeladen. Darüber wird kein Wort verloren! Außerdem erhalten die 5 Bauernbund-Ortsgruppen der Gemeinde Latsch keinen Eurocent an Steuergeldern.
Zum Abschluss noch ein Gedanke: den bäuerlichen Organisationen ist nicht wichtig, welcher Partei ein SBB Mitglied/ Kandidat/in angehört, sondern dass er/sie sich sachlich, ehrlich und ohne Polemik für die Bedürfnisse der bäuerlichen Familien einsetzt. Je mehr Gemeinderäte einen Bezug zur Landwirtschaft haben, umso besser. Damit wird ein achtsamer Umgang von Grund und Boden auch für die nächsten Generationen zur Bewirtschaftung gewährleistet. Das ist die Grundlage für unsere Lebensmittelversorgung und soll uns allen bewusst bleiben.
Die SBB Ausschüsse der Gemeinde Latsch
„Unglaubwürdig“
Die Kritik am Bauernbund scheint mir nicht gerechtfertigt. Sämtliche Mitglieder des Bauernbundes und natürlich alle bäuerlichen Kandidaten haben nur eine einzige mittels SMS verschickte Einladung erhalten, die Bäuerinnen sogar zwei. Unter Anderem heißt es in der SMS „… mit kurzer Vorstellung der bäuerlichen Kandidaten …“ Also kein Wort von SVP- oder SBB-Kandidaten. Einige haben es verstanden. Nun, wenn zwei Einladungen nicht reichen, stellen sich mir folgende Fragen: Sind andere Bauern-Kandidaten bewusst fern geblieben um anschließend Stunk zu machen? Sind es nicht die „gewollt Abwesenden“, die den Mitgliedern des Bauernbundes ihre Ideen vorenthalten haben und gleichzeitig dem Bauernbund Bevormundung unterstellen? „Nur gute Kommunikation, gegenseitiger Respekt und klare Worte bringen uns weiter.“ Wer solches schreibt, aber nicht lebt, macht sich unglaubwürdig.
Klaus Lampacher, Latsch
ALLE JAHRE WIEDER
KOMMT DIE SPRITZMASCHIN
IN DIE STILTZER GASSEN
UND SPRITZT ALLES HIN
notwendigkeit oder sauberkeitswahn?
wenn ersteres: wieso denken die verantwortlichen nicht über alternativen zum aggressiven & bestimmt nicht umweltschonenden roundupvorgehen nach?
wenn zweiteres: wieso nicht grünen & blühen lassen? die natur richtet sichs schon selbst.
Günther Pitscheider, Stilfs
Fischers Almhütten
II Brief aus St. Martin im Kofel:
Für den Bau der Leitplanken von Platz nach St. Martin sind unseren Bürgermeister Helmut Fischer 6.000 Euro ein zu hoher Finanzierungsbetrag. Im Gegensatz zu den Almhütten auf dem Albl in St. Martin, war unser Bürgermeister in seinen sechseinhalb Jahren Amtszeit bis heute noch nicht imstande, die Katastereintragung zu vollstrecken. Bei näherem Hinsehen sieht man auch gleich warum! Unsere Vizebürgermeisterin Sonja Platzer ist mit ihren Mann auch stolze Almhüttenbesitzerin. Da versteht sich von selbst, dass man unter Amtskollegen sich nicht gegenseitig in den Gelbeutel steigen will und hier zur Katastereintragung keine Eile besteht! Da interessiert es mich brennend, wie hoch der Verlust der GIS-Einnahmen für die Gemeinde Latsch ist? Ich denke um ein Vielfaches höher als die kolportierten 6.000 Euro, für die Sicherheit auf den Straßen nach St. Martin.
Herr Fischer ich möchte wissen, wann die Fraktion St. Martin im Kofel, endlich zu ihrem Pachtzins, von der Grundstücksbesetzung der Almhütten kommt? Und wird dieser von den letzten sechs bis sieben Jahren, seitdem diese Vereinbarung getroffen wurde, nachbezahlt? Oder bleiben es Null-Zins Almhütten, wo die Bergbauern weiterhin, zum Nulltarif unserer Vizebürgermeisterin, den Almweg instand halten können? Herr Fischer eines ist uns allen klar, wenn die Gemeinde den Almweg instand halten müsste, dann würde dieser genauso verlottern wie der Forstweg von Ratschill nach Annenberg. Herr Fischer, wenn sie als Bürgermeister lieber einige Personen bevorzugen und nicht imstande sind auf die Bergbauern der Gemeinde Latsch zu schauen, dann ist höchste Zeit für einen Wechsel an der Spitze der Gemeinde Latsch!
Perkmann Werner , St. Martin im Kofel
Orgelkonzert
Am 16. August gab es auf der neuen Yves König-Orgel in Schluderns ein Konzert. Geladen hatten die Ferienregion Obervinschgau und der PGR Schluderns.
Peter Waldner (Mals), „ein profunder Kenner des reichhaltigen Repertoires für die Tasteninstrumente Cembalo, Orgel, Fortepiano und der entsprechenden historischen Aufführungspraxis“, in Innsbruck wohnhaft, Organist an der Landschaftlichen Pfarre Mariahilf in Innsbruck und Träger vielfacher Auszeichnungen, hatte sich bei seinen wiederholten Versuchen auf dem neuen Instrument nach dessen Weihe und Übergabe im August 2019 sehr anerkennend in Bezug auf dieses und dessen Klangspektrum erklärt. Er meinte, es wäre für ihn als Instrument zum Üben für barocke Werke gut geeignet. Auch hatte er seine Bereitschaft bekundet, ein Konzert geben zu wollen, was ich sehr begrüßte. Nun war es so weit. Unter dem Titel „Soli Deo Gloria“ hatte er ein aus „Festlichen Orgelwerken des deutschen Barock“ bestehendes Programm erstellt. Zahlreiche Liebhaber der barocken (17. Jh) Orgelmusik waren der Einladung gefolgt. Bekannte Namen wie Georg Muffat, Johann Pachelbel, Dietrich Buxtehude, Johann Sebastian Bach u. a. standen auf dem Programm und machten neugierig.
Frau Karin Thöni, Präsidentin den PGR Schluderns begrüßte die anwesenden Hörer und führte in das Programm ein. Es folgte eine Stunde andächtigen und gespannten Lauschens. An den einzelnen Programmpunkten gefiel mir besonders, wie Peter Waldner die verschiedenen, wohlklingenden Register zum Einsatz brachte. Es war quasi eine Vorstellung der Schönheiten dieses Instrumentes. Am Schluss spielte er die „Toccata & Fuge in d-Moll“ von Johann Sebastian Bach, wobei die Kraft und Vielfalt des Instrumentes voll zur Geltung kam. Kräftiger, nicht enden wollender Applaus war der Dank für die Bravour des Vortrags und bewog den Künstler, eine Zugabe folgen zu lassen.
Dass am selben Abend etwas früher ein Orgelkonzert in Prad von Mario Pinggera angekündigt war, hat wohl manch einen vom Besuch des späteren Konzerts in Schluderns abgehalten. Vielleicht sollten solche Konzerte, die doch eine gewisse Hörerschaft ansprechen, nicht am selben Tag gespielt werden. Vielleicht gäbe es eine Möglichkeit, sich abzustimmen.
Robert Ruepp, Schluderns
...einige Klarstellungen!
Sehr geehrter Herr Perkmann!
Mit Verwunderung habe ich den Brief aus der Fraktion St. Martin im letzten Vinschger Wind gelesen. Da er einige Behauptungen enthält die nicht der Wahrheit entsprechen, bzw. schlecht recherchiert sind, einige Klarstellungen!
Zu Punkt eins. dass die Landesförderung für die Überdachung der Bergstation Seilbahn den Bach runtergegangen sind, sind schlichtweg falsch, da vom Land erneut ein Aufschub der Finanzierung gewährt wurde. Ein solches landschaftlich sensibles Projekt kann man nicht so einfach übers Knie brechen und die involvierten Gremien haben Bedenken diesbezüglich geäußert.
Zu Punkt zwei der Setzung der Straße nach St. Martin wurde vom Land ein geologisches Gutachten gefordert um in den Genuss der Landesförderung zu kommen und das Projekt wurde erst vor einem Monat erneut diesem angepasst, da es sich um ein geologisch heikles, sehr steiles Terrain handelt und auch deswegen Mehrkosten verursacht.
Den Rest des Briefes will ich nicht kommentieren, da Sie selber am besten wissen was Sache ist.
Robert Zagler, Goldrain
„...non sussiste la causa di incompatibilità“
Entgegen des Artikels in der letzten Vinschgerwind-Ausgabe zum Titel „Glurns – Spannung in der Stadt“ bin ich, Kurt Warger, als Kandidat der Bürgerliste FÜR GLURNS nicht nur wählbar, sondern ich darf das Mandat als Gemeinderat – sollte ich gewählt werden und ausreichend Vorzugsstimmen für den Einzug in den Gemeinderat erhalten – auch antreten.
Nach einer diesbezüglichen telefonischen Anfrage über meine Vereinbarkeit als Ratsmitglied trotz der laufenden Gerichtsverfahren gegen Land und Gemeinde Glurns im Zusammenhang mit den Nutzungsrechten der Weide-Interessentschaft Glurns im „Amt für Wahlen und Unterstützung der Gemeindenzusammenschlüsse” der Autonomen Region Trentino-Südtirol wurde ich bereits vor der Unterzeichnung meiner Kandidatur darüber in klärender Weise informiert, dass es für mich keinen Grund der Unvereinbarkeit gäbe. Nun habe ich auf mein schriftliches Ersuchen per E-Mail folgende Antwort von Frau Dr. Loretta Zanon – Direktorin und erste Führungskraft der Regionalabteilung II “öffentliche Körperschaften, Vorsorge und Ordnungsbefugnisse” – erhalten: “Gentile sig. Warger, confermo che la parte in causa con il comune è l‘Interessenza; non sussiste la causa di incompatibilità prevista dalla legge regionale.”
Das bedeutet, dass die Weide-Interessentschaft Streitpartei der Rechtsstreitigkeiten mit der Gemeinde Glurns ist. Weder ich als Obmann, noch die Mitglieder der Interessentschaft, sind deswegen mit einem Grund der Unvereinbarkeit mit dem Mandat eines Gemeinderatsmitgliedes konfrontiert.
Nach der These des Verfassers des eingangs zitierten Artikels im Vinschgerwind wären neben mir auch die Kandidaten Armin Bertagnolli, Martin Prieth und Alois Wegmann als Mitglieder der Weide-Interessentschaft mit der Unvereinbarkeit als Gemeinderatsmitglieder konfrontiert gewesen.
Kurt Warger, Glurns
Facebook-Eintrag der Liste FÜR GLURNS
Ich nehme Bezug auf die Stellungnahme des Herrn Kurt Warger im Facebook mit der Überschrift “Gemeinderatswahlen am 20./21. September 2020”:
Herr Kurt Warger behauptet darin auf der Liste FÜR GLURNS nicht nur wählbar zu sein, sondern das Mandat eines Gemeinderatesmitgliedes auch antreten zu dürfen.
Das ist nicht richtig. Fakt ist, dass Kurt Warger in zwei Verfahren auch im eigenen (als Kurt Warger) Prozesspartei (in proprio) gegen die Gemeinde Glurns ist.
Im Wahlgesetz (Art. 79 – Unvereinbarkeit von Ämtern) steht ganz klar:
Das Amt des Bürgermeisters bzw. das Amt eines Gemeinderatsmitgliedes darf nicht bekleiden (Absatz e) wer als Partei in einem Zivil- oder Verwaltungsverfahren mit der Gemeinde einen Streit anhängig hat.
Luis Frank – amtierender Bürgermeister
...nie Werbung
Auch als pensionierter Wanderführer gelobe ich, dass ich nie Werbung machen werde für Gipfel u. a. Gelände, die durch überflüssige technische Strukturen verschandelt werden.
Erich Daniel, Schlanders
Gemeindeimmobiliensteuer (GIS 2020) – Reduzierung/Befreiung
Die Landesregierung hat mit Gesetz Nr. 9 vom 19. August 2020 (Artikel 4) aufgrund des COVID-19- Notstandes Steuererleichterungen betreffend die Gemeindeimmobiliensteuer GIS 2020 vorgesehen. Gebäude, die für Tätigkeiten im Bereich Industrie-, Handwerk-, Handel- und sonstiger beruflicher Tätigkeiten bestimmt sind und von Betrieben genutzt werden, die im Jahr 2020 einen Umsatzrückgang von mindestens 20% im Vergleich zum Umsatz von 2019 verzeichnen, wird die Gemeindeimmobiliensteuer um 50% reduziert, andernfalls ist die GIS in vollem Ausmaß geschuldet. Sind die Gebäude hingegen für Tätigkeiten in den Bereichen Beherbergung, Gastgewerbe, Kultur und Sport bestimmt und werden von Betrieben genutzt, die einen Umsatzrückgang von mindestens 20 % verzeichnen, ist für das Jahr 2020 die Gemeindeimmobiliensteuer gänzlich nicht geschuldet. Bei weniger als 20% Umsatzrückgang wird die Steuer auf 50% reduziert.
Eine GIS-Befreiung oder Reduzierung ist somit auch für Vermieter/innen vorgesehen. Bei einer Vermietung oder Pacht muss die Miete jedoch mindestens um den Betrag reduziert werden, der ohne Befreiung für das Jahr 2020 als GIS geschuldet wäre.
Wichtig: Um in den Genuss der Begünstigung zu kommen, muss bereits innerhalb 30.09.2020 (also bereits vor Abschluss des Geschäftsjahres und damit im Zweifel bevor feststeht, ob die 20% erreicht werden) bei der zuständigen Gemeindeverwaltung eine Ersatzerklärung eingereicht werden. Wird diese Frist nicht eingehalten, steht die Begünstigung laut aktueller Gesetzeslage nicht zu. Sollte sich am Ende des Jahres herausstellen, dass der tatsächliche Gesamtumsatz von 2020 nicht um mindestens 20% gegenüber dem Jahr 2019 gesunken ist, verfällt die Steuererleichterung und der noch geschuldete GIS-Differenzbetrag muss bis innerhalb 30. Juli 2021, ohne Anwendung von Strafen und Zinsen nachgezahlt werden. Zusätzlich ist der Antragsteller verpflichtet innerhalb 31. Jänner 2021 eine zweite Ersatzerklärung einzureichen, um bekanntzugeben, dass der Umsatzrückgang nun doch nicht 20% erreicht hat. Weitere Informationen hierzu und die zu verwendenden Vordrucke sind auf der Internetseite des Gemeindeverbands, bzw. auf den Internetseiten der Gemeinden veröffentlicht.
Glurns - Im Sommer lässt sich das Glurnser Städtchen bei einer nächtlichen Stadtführung von seiner geheimnisvollen Seite erleben. Verschiedene fachkundige Personen führen die interessierten Nachtschwärmer, am 20.8. war es der Glurnser Historiker Christof Anstein, der beinahe 30 Personen sein Stadtl zeigte und die geschichtliche Entwicklung anhand vom Stadtmodell und von ausgewählten Gebäuden und Plätzen erzählte. Wo stand in alten Zeiten zunächst ein kleines Dorf? Mit welchem Kalkül setzte Machtpolitiker Meinhard II. im Hochmittelalter eine Miniaturstadt samt Mauern neben das Dorf in die grüne Wiese? Mit welchen Kniffen erlebte Glurns einen Aufschwung zur Handelsstadt? Hatte der Glurnser Richter Macht über Leben und Tod? Welche Betriebe waren am Mühlbach angesiedelt? Welche Zerstörungen musste Glurns erleiden und weshalb setzte Kaiser Max den Bündnern und Eidgenossen eine Garnisonsstadt vor die Nase, die zwar bestens gesichert aber dennoch militärisch nicht konkurrenzfähig war? Wozu ist die neuzeitliche Ringmauer neben dem Tauferer Torturm unterbrochen und warum hat Glurns eigentlich nicht vier Tore, sondern nur drei? Welche Faktoren haben dazu beigetragen, dass es mit Glurns wirtschaftlich wieder abwärts ging und die Kleinlandwirtschaft sich durchsetzte? All diese Fragen und noch viele mehr beantworten sich bei der kurzweiligen Stadtführung und bis es stockfinster ist, sind auch Themen wie die Auswirkungen der Vinschger Realteilung und die vorbildliche Glurnser Stadtsanierung der vergangenen Jahrzehnte Thema. Die Geschichten wurden mit Begeisterung und großem Fachwissen serviert und zum Schluss mit dem Mäuseprozess, einer Gruselgeschichte und einem Schlummertrunk garniert. Eine Empfehlung für ein einzigartiges Erlebnis im nächsten Sommer. Informationen erteilt Glurns Marketing.
Maria Raffeiner
Laas - Wir wollen nicht die Generation sein, die das Licht hier ausmacht“, sagt der Generaldirektor der Lasa Marmo Paul Graf am Schluss der Diskussion am 27. August in der Produktionshalle der Lasa. Zuvor hatten die Vertreter der Lasa Marmo ihre Wünsche, ihre Träume und damit ihre Stoßrichtung klar zum Ausdruck gebracht: Man möchte die Jennwand mit einer Straße erschließen und den dortigen Marmor zu Tal bringen. Am liebsten mit Wasserstoff-LKW. Aber der Marmortransport „ist nicht unsere Verantwortung“. Für die Begründung, die Jennwand mittels einer Forststraße erschließen zu wollen, hat die Lasa sämtliche Geschütze aufgefahren: Der Geologe David Wilhalm weist darauf hin, dass sich in der Jennwand dasselbe Marmorband finde wie im Weißwasserbruch. Der Ingenieur Christoph Pföstl sagt, dass die Prognosen für den Weißwasserbruch nur für 2 bis 3 Jahre getätigt werden können. Man benötige unbedingt mehrere Abbruchstellen und aufgrund der Marktsituation seien große Blöcke gefragt. Von den vorhandenen Brüchen taleinwärts habe sich der Brigglbruch als unbrauchbar erwiesen, sagt Paul Graf. Die Jennwand sei ein Traum. Der Betriebsdirektor Erich Tscholl umwarb die rund 200 erschienen Laaser mit der Bedeutung der Lasa Marmo anhand von Geldbeträgen und der Betriebsphilosophie: Die 64 Mitarbeiter kommen allesamt aus dem Vinschgau, mehr als die Hälfte davon aus der Gemeinde Laas. Vom Jahresumsatz der Lasa von rund 8 Millionen Euro bleiben mehr als die Hälfte im Vinschgau. „24 Millionen Euro in fünf Jahren“, sagt Tscholl. Tscholl sagt, dass weltweit laufend neue Marmorbrüche erschlossen werden. Indien, China und die Türkei haben zusammen einen Marktanteil von 60%. „Unsere Lösung heißt Veredelung. Wir bieten eine Gesamtleistung“, sagt Tscholl. Die Lasa behält die Kontrolle über den Marmor bis zum Endkunden. Diese Philosophie könne nur mit vernünftigen Rahmenbedinungen umgesetzt werden. Das seien, so Tscholl, gleiche Bedingungen für alle Bruchbetreiber, die Erschließung neuer Abbaustellen und die Akzeptanz dazu von Seiten der Laaser. Derzeit herrsche große Unsicherheit. Investitionsgelder, so Tscholl, liegen seit mehr als einem Jahr auf Eis.
Der Auftritt der Lasa war geballt und bestechend und die Inhalte werden zu großen Diskussionen in Laas führen. Angeklungen sind Skepsis und Vorbehalte bereits bei der von der ff-Direktorin Verena Pliger geleiteten Diskussionsrunde. „Heute ist die Schrägbahn zu Grabe getragen worden“, sagte etwa Wolfgang Platter und: „Wir werden den Marmortransport durch’s Dorf haben.“ Es sei auch von den Schweizer Investoren versprochen worden, die Schrägbahn zu erhalten, sagte Christian Angerer. Tatsächlich ließ auch Klaus Unterweger, der Chefunterhändler vom Land in der Causa Marmor, keinen Zweifel am Tod der Schrägbahn. Für den Abtransport sei das Juwel Schrägbahn nicht mehr wettbewerbsfähig. Walter Verdross kann sich eine Forstraße durch die sensible Ruhezone nicht vorstellen. Man sei stolz auf die Lasa, sagt Dietmar Spechtenhauser. Der Ursprung allen Übels seien die 60 Euro pro Kubikmeter, die die Gemeinde Schlanders für den Abtransport in Göflan als „unlauteren Zug“ veranschlagt habe. Und nun sei die Schrägbahn auf der Schlachtbank - wegen der Fehler aus der Vergangenheit.
Im Schatten der Forderungen war bei der Diskussion die Fraktion Laas. Oswald Angerer als Fraktionspräsident verlangt ein Gesamtkonzept. Denn eine mögliche Forststraße durch den Tarneller Wald verlaufe durch den Grund der Eigenverwaltung. Zudem verlangt Angerer, dass eine angedachte Konzession für ein E-Werk, gespeist aus dem Wasser des Weißwasserbruches, wenn schon an die Fraktion gehen müsse. Angerer hat den Seilbahningenieur Erwin Gasser damit beauftragt, die Schräbahn auf ihre Fahrtüchtigkeit hin zu untersuchen. Gassers Fazit: Die Schrägbahn sei gut in Schuss und mit einer Investition von knapp 100.000 Euro könne die Schrägbahn, die seit dem Herbst 2019 stillgelegt ist, wieder mit einer 18-Tonnen-Last in Betrieb genommen werden. Angerer verweist darauf, dass die Lasa und die Eigenverwaltung bis zum Konzessionsende 2033 vertraglich an die Schrägbahn gebunden sind.
Dass nach dem Vortrag von Erwin Gasser Kurt Sagmeister Ideen einer touristischen Nutzung vorgetragen hat, mag in der Regie kein Zufall gewesen sein. Denn nach einer Studie von Grisch Consulta würde die Schrägbahn - weil für Personentransport ungeeignet - von einer Standseilbahn - im Retrolook - ersetzt, mit Bergstation, Restaurant, Marmorspielplatz, Marmorlabyinth... 16 Millionen Euro, und wenn eine Art Besichtigungsbalkon für Besucher im Weißwasserbruch errichtet würde - alles zusammen 35 Millionen. Sagmeister sagt, dass man damit einen neuen Wirtschaftsfaktor erstellen würde mit 25 Vollzeitäquivalenten, in der Dimension dem Kleinskigebiet Watles ähnlich.
Dass sich bei der Veranstaltung sowohl BM Andreas Tappeiner als auch der unangekündigte Landesrat Arnold Schuler auf eine moderierende Rolle, höchstens auf Aufrufe, den gordischen Knoten endlich zu „lösen“ (Schuler) beschränkt haben, könnte noch Stein des Anstoßes werden. (eb)
Partschins - Sponsorvertrag Raiffeisenkasse mit Tourismusverein Partschins erneuert: Der Sponsorvertrag zwischen dem Tourismusverein und der Raiffeisenkasse Partschins wurde für das laufende Jahr erneuert. Raiffeisenkasse-Obmann Christian Ungerer und Präsident Philip Ganthaler besiegelten diesen mit ihrer Unterschrift am 31.08.2020. Die Raiffeisenkasse wird als wichtiger Partner des Tourismusvereins gesehen und die finanzielle Unterstützung kommt dem ganzen Dorf zugute. Wenn auch heuer Covid-19 bedingt weniger Veranstaltungen und musikalische Highlights stattfinden konnten, so weisen die dokumentierten Unterlagen auch heuer auf eine rege Tätigkeit des Tourismusvereins hin. Dazu zählen unter anderem das Gesundheitsprojekt „Gsund bleibm! Salute! Take care!“, der Alpinsteig Wasserfall, die Sanierung des Stuanbruchtrails, die Erhaltung und Pflege der Wanderwege, die Kommunikation der Besonderheiten im Lebensraum Partschins und vieles mehr. Ziel ist die Steigerung der Attraktivität der Urlaubsdestination und die ständige Weiterentwicklung des Ferienortes. Philip Ganthaler bedankt sich für die wichtige Unterstützung bei der Raiffeisenkasse, mit welcher der Tourismus in Partschins und die Tätigkeiten des Tourismusvereins wertgeschätzt werden.
Laas - Am 21. August hat sich im Laaser Schwimmbad ein Streich zu einem wahren Kunst-Projekt entwickelt. Als der Bademeister das Schwimmbecken erblickte, dachte er, dass er wohl noch schlafe, denn das, was er sah, konnte nicht real sein. Es stand eine Waschmaschine auf dem kleinen Trampolin, Auto- und große Traktorreifen waren im tiefen Becken versenkt worden, schön angeordnet und aufstehend. Auf dem großen Trampolin hing ein Banner mit der Aufschrift „Kino mit Kumpels“. Und das war auch so: im niedrigen Bereich des Wassers waren Stühle in Reihen angeordnet wie im Kino - alle unter Wasser und vor ihnen in der Mitte ein schwimmender alter Fernseher. Sogar Sonnenschirme wurden in den Pool gestellt. Zur Sicherheit wurde sogar Nylon-Noppen untergelegt. Es wurde also nichts beschädigt.
Eine Installation also, wie man sie im Kunstbereich nennt. Die Künstler waren zuerst unbekannt, doch haben sie sich dann dazu bekannt. Sie möchten dennoch anonym bleiben. Danke an die Künstler, dass sie uns allen so ein schönes Abschiedsgeschenk zum Badesaisonsende gemacht haben.
Vinschgau - Rund 20 Mitglieder des Weinbauvereins Vinschgau trafen sich am 21. August 2020 zur traditionellen Herbstbegehung. Diese führte durch die Rebanlagen an der Sonnenseite bei Staben und am Hügel bei Schloss Juval. Sie dient der Weiterbildung und dem Austausch.
von Magdalena Dietl Sapelza
Die Weinberge an der steilen Sonnenseite bei Staben zeugen von großem Fleiß der Winzer, die dort trotz aller Widrigkeiten des Geländes ihre Reben kultivieren. Die Anlagen sind teilweise nur auf schmalen Stegen zu Fuß erreichbar. Entsprechend arbeitsintensiv ist vor allem die Weinlese. „Bei größeren Arbeiten in unseren Weinbergen brauchen wir jedes Mal einen Hubschrauber“, sagt Oswald Zöschg, der dort Riesling anbaut. Seinen Weinberg besuchten die Teilnehmer der Herbstbegehung genauso wie den von Otto Ilmer, der die Sorte Vernatsch kultiviert, den von Josef Waldboth, der Vernatsch sowie Zweigelt und Bauburgunder gewählt hat, und den Weinberg von Roland Fieg, der sich für pilzresistente Sorte Bronner entschieden hat. Die Weine konnten im Schatten der „Bergeln“ verkostet werden. Dabei entwickelten sich rege Diskussionen über Konsistenz und Geschmacksnoten der edlen Tropfen. Diese Diskussionen sind ganz im Sinne der Organisatoren um den langjährigen Obmann des Vereins Leo Forcher aus Galsaun und den neu gekürten Obmann Matthias Berhart aus Partschins. Denn das Ziel der Begehungen ist es seit 20 Jahren, voneinander zu lernen, um die Qualität des Vinschger Weines zu steigern. Wertvolle Informationen und Tipps rund um Sortenwahl, Pflege und neue naturnahe Pfanzenschutzmethoden gab der Fachmann Thomas Weitgruber vom Südtiroler Beratungsring im Bereich Obst und Weinbau. Von Staben aus ging die Begehung im Weingut Unterortl weiter, wo der Weinfachmann Martin Aurich die Gruppe in einen seiner Weinberge führte. Er erklärte die Anbauweise seiner Rebsorten Riesling, Weißburgunder, Müller Thurgau und anderer. Auch Florian Viertler vom Oberschlosshof gab Einblick in seine Weinbau-Geschichte. Damit angefangen hatte er auf Anregung von Forcher und Aurich 2011 begonnen. Viertler begleitete die Gäste durch den Reben-Hang, von dem aus sich ein einzigartiger Blick ins darunter liegende Tal öffnet. Er kultiviert die Sorten Müller Thurgau und Vernatsch, die von Aurich gekellert werden. Abschließend waren die Weinbauern zu einem Grillfest geladen, bei dem verschiedene Vinschger Weine zur Verkostung kredenzt wurden. Die meisten schmeckten hervorragend und befeuerten auch die Geselligkeit. Eine Tatsache ist unbestritten: Gar einige Vinschger Weine haben sich mittlerweile zu Spitzentropfen gemausert und überzeugen die Weinkenner.
Bei der diesjährigen Herbstbegehung des Vinschger Weinbauvereins erhielt Leo Forcher als Dank und Anerkennung für seine Pionierleistung in Sachen Weinbau einen Steingut-Krug mit eingraviertem Vereinslogo überreicht. 20 Jahre lang hatte er als Obmann wertvolle Aufbauarbeit geleistet. Als Vorstandsmitglied bestimmt er den Weg des Weinbauvereins Vinschgau auch weiterhin mit. (mds)
von Albrecht Plangger - Die erste Vertrauensabstimmung nach der Sommerpause ist gewonnen. Die Abgeordnetenkammer hat – wegen der Covid 19 Epidemiologie – den Ausnahmezustand bis Mitte Oktober verlängert und der Regierung wieder bestimmte Sondervollmachten erteilt. Jetzt kriegen wir vom Senat zur zweiten Lesung das sog. „Vereinfachungsgesetz“, welches durch schnellere Verwaltungsabläufe und Entbürokratisierung helfen soll die Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen. Die positiven Aspekte dieses Gesetzes kommen durch die darin enthaltene Regelung zur Eintragung rein deutschsprachiger Ärzte in die italienische Ärztekammer viel zu kurz. Es gibt dazu wieder haufenweise Polemik. Beim Thema der Ausübung der eigenen Sprache und der in Südtirol geltenden Gleichstellung der deutschen und italienischen Sprache, kann es aber für die sprachliche Minderheit keine Zweifel oder Kompromisse geben. Die Sache ist nun sogar auf dem Tisch des Ministerpräsidenten Conte gelandet. Mal sehen, wie dieser damit umgeht. Danach kommt das Referendum und die Regional – und Gemeindewahlen im ganzen Land. Da ruht die Parlamentsarbeit, damit sich die Parlamentarier in ihren Wahlbezirken in den Wahlkampf einbringen können. Noch sind in Rom alle überzeugt, daß diesmal das „Ja“ gewinnt. Es fehlen aber noch 2 Wochen und da kann viel passieren. Das „Nein“ holt auf, wie schon 2014 beim sog. „Renzi-Referendum“ zur Abschaffung des paritätischen Zweikammernsystems. Vom Ausgang dieses Referendums hängt vieles ab. Die „Messer sind von allen gewetzt“ und man muss sich auf Überraschungen vorbereiten. Dazu kommt jetzt mit Schul- und Kindergartenbeginn wieder die leidliche Impf-Debatte. Viele nicht geimpfte Kinder dürfen nicht in den Kindergarten und somit rückt das Thema wieder in den Vordergrund. Forza Italia hat für die Woche nach dem Referendum schon einen Begehrensantrag im Parlament eingebracht und jetzt müssen sich – nach der Covid 19 Erfahrung – auch die anderen Parteien „outen“. Mal sehen, ob die Corona 19 Epidemiologie auch Auswirkungen auf die Impfdebatte hat.