Laas/Prad/Stilfs/Glurns/Schluderns/Mals/Taufers/Graun - Bozen
Bleiben die Vinschger BM und die Akteure rund um die Stromgeschichte auf Draht, könnte sich der Traum von der Übernahme des Stromnetzes erfüllen. In die Sache ist Bewegung gekommen, auch weil der Landesgeneraldirektor Hermann Berger von LH Luis Durnwalder mit der Sache betraut worden ist. Die Gemeinden sollen eine Revisionsgesellschaft mit der Überprüfung der Machbarkeit beauftragen. Kommen heuer noch Vorverträge für die Netzübernahme zustande? Der obere Vinschgau - von Laas bis Reschen - ist vorbereitet.
von Erwin Bernhart
Zeitung Vinschgerwind Bezirk Vinschgau
Das Einzige, was sich seit dem Übergang des ENEL-Netzes an die SELnet geändert hat, ist, dass die Stromrechnungen nur noch in italienischer Sprache ausgestellt werden“, sagt Bezirkspräsident Andreas Tappeiner süffisant. Die Einwohner der Gemeinden Laas, Glurns, Schluderns, Taufers, Mals und Graun sind ex-ENEL-Kunden, jetzt also SELnet-Kunden. Einige auch in den Gemeinden Prad und Stilfs. Das soll sich grundlegend ändern.
Latsch
Dicke Luft herrscht im Gemeinderat von Latsch und BM Karl Weiss ist der Kritik auch aus eigenen Reihen ausgesetzt. Am vergangenen Freitag ging es bei der Gemeinderatssitzung zum Schluss, unter Allfälligem, lautstark und inhaltlich brachial zur Sache. Es war Sepp Kofler von den Freiheitlichen, der Weiss als Erster hart angegriffen hat. Es ging um die Investition von 140.000 Euro in die Saunalandschaft der Viva Latsch. Nicht so sehr über die Investition als solche sondern über die Vorgangsweise: Weder der Gemeinderat noch, wie sich später herausstellen sollte, die Mehrheit im Gemeindeausschuss waren über die 140.000 Euro informiert.
Schlanders/Bozen/Laas
Das Verwaltungsgericht hat am 21. August 2012 die einstweilige Aussetzung der Marmortransporte vom Wantlbruch über Göflan zurückgewiesen. Seitdem kann wieder transportiert werden. LH Luis Durnwalder hat mehrere Beschlüsse der Marktgemeinde Schlanders anfechten lassen und hat am 1. August 2012 mittels Präsidialverfügung des Verwaltungsgerichtes kurzfristig Recht bekommen. Aber nur bis zum 21. August. Das meritorische Verfahren kommt erst noch. Möglicherweise erst im Frühjahr 2013. In diesem Verfahren soll über die Rechtmäßigkeit der Schlanderser Beschlüsse (Enteignungsverfahren, Klassifizierung der Marmorstraße als Gemeindestraße, Anordnung desBM) befunden werden. BM Dieter Pinggera will den Ball flach halten. Von einem Eigentor, wie der Vinschgerwind getitelt hat, will er nichts wissen. „Wir haben unsere Vorgangsweise dem Nationalpark Stilfserjoch und der Forstbehörde immer mitgeteilt und zudem mit diversen Landesämtern abgesprochen“, sagt Pinggera. Das Verwaltungsgericht hat zudem angeordnet, dass der Nationalpark in das Verfahren eingebunden werden müsse. Und da hat Schlanders einen Trumpf in der Hand: die Ökobilanz-Studie, die derzeit in Absprache mit dem Nationalpark gemacht wird und die bis Prozessbeginn vorliegen wird. (eb)
Burgeis
Die Fraktion Burgeis (Eigenverwaltung bürgerlicher Nutzungsrechte) hat am 20. August 2012 beschlossen, die Parkplätze auf dem „Gmonaocker“ (Bild) mitten in Burgeis, den Anrainern zu einem Entgelt von 300 Euro pro Jahr anzubieten. Bisher war der „Gmoanaocker“ ein freier Parkplatz. Mit diesem Beschluss wischt die Fraktion um Präsident Florian Punt eine mögliche Tiefgarage vom Tisch. Vor eineinhalb Jahren hat der Burgeiser Gemeindereferent Joachim
Theiner eine Machbarkeitsstudie für eine Tiefgarage vorgestellt, die mit Gemeindegeldern verwirklicht hätte werden können, wenn die Fraktion den „Gmoanaocker“ unentgeltlich an die Gemeinde abgetreten hätte. Interessierte hätten dann entsprechende Stellplätze kaufen können. Die Studie hat in Burgeis nicht nur Freunde gefunden und es herrschte danach Funkstille. Bis zum aktuellen Beschluss. Der Beschluss sei der Auftakt, alle Parkplätze auf Fraktionsgrund neu und gegen Entgelt zu vergeben. Auch jene für die Landwirtschaft. Diese allerdings zu moderateren Preisen. Man wolle Ordnung machen. (eb)
Vinschgau/Pfalzen
Am Freitag, den 17. August 2012 empfing Landeshauptmann Luis Durnwalder eine Delegation des Südtiroler Wirtschaftsrings Bezirk Vinschgau in Pfalzen. Dabei nahm der SWR-Bezirk unter Führung der Bezirkspräsidentin Rita Egger die Möglichkeit wahr, um mit dem Landeshauptmann eine Reihe von Themen zu besprechen. Den Auftakt machte die derzeit gültige Gesetzgebung zur Vertragsurbanistik, die den Gemeinden viel Spielraum ermöglicht. Deshalb kommt es immer wieder zu Ungleichbehandlungen und zweifelhaften Kubaturverlegungen. Zudem wird Bauspekulanten Tür und Tor geöffnet. Der Landeshauptmann erklärte, dass ein Großteil der Gemeinden die Richtlinien respektiere, aber einige Gemeinden versuchten aus der Vertragsurbanistik einen Vorteil zu ziehen, was unterbunden werden müsse. Diskutiert wurde auch über die Übernahme des Stromverteilungsnetzes der SELNET durch einzelne Gemeinden, wobei Durnwalder diese Möglichkeit bestätigte und zwar zu denselben Konditionen, wie das Land dieses von der Enel übernommen hatte, zuzüglich Investitions- und Finanzierungskosten. Gleichzeitig stellte er aber den Vorteil für die Gemeinden in Zweifel, zumal damit auch Verpflichtungen einhergehen würden. Ein wichtiger Punkt der Aussprache war die Verbesserung der Erreichbarkeit des Vinschgaus, wobei die SWR-Vertreter sich für eine rasche Verwirklichung der Umfahrung von Kastelbell sowie von Schluderns und Glurns aussprachen. Beide Umfahrungen seien laut dem Landeshauptmann wichtig, wobei er erklärte, dass die Umfahrung Kastelbell neben der Umfahrung Forst prioritär sei, aber wegen Finanzierungsschwierigkeiten noch warten müsse. Bekräftigt hat der Landeshauptmann auch sein Ja zur Verbindung des Skigebietes Langtaufers mit dem Gletscherskigebiet im Kaunertal, sofern die angrenzenden Gemeinden, Fraktionen und alle Skigebiete im Oberland an einem Strang ziehen. Auch die versprochene Finanzierung von 75% stellte er weiter in Aussicht. Weitere Themen des Treffens waren die Berufsschulen, die Schließung der Straße zum Göflaner Marmorbruch und der Technologiepark.
Mals
In den Medien ungerecht behandelt fühlt sich der Malser BM Ulrich Veith (Bild). Bei der letzten Ratssitzung hat er unter Allfälligem in eigener Sache Stellung genommen. Es sei wegen seines Angestelltenverhältnisses nichts aufgedeckt worden, weil er von Beginn an alles transparent dargelegt habe. Er finde die Regelung für die Sozialabgaben für die Bürgermeister nicht richtig, da seien Änderungen notwendig. Er habe aber die Gelegenheit des momentanen Gesetzes genutzt. „Mit Betrügern gleichgestellt zu werden, hat mir weh getan“, sagte Veith. Er frage sich, ob die Kosten für einen BM als einziges Bewertungskriterium für die Leistung hergenommen werden könne. Es werde zu wenig geschaut, was ein BM bringe. Veith listete dann auf, wie viel Geld er der Gemeinde bisher - außerhalb der normalen Zuweisungen - gebracht habe. Veith verglich einen Zweijahreszeitraum: von 2010 bis 2012 habe er über das 27-Gesetz 1,08 Millionen Euro an Land gezogen, von 2007 bis 2008 seien 230.000 Euro über das 27-Gesetz nach Mals geflossen. Den Fluss von EU-Geldern (Interreg usw.) verglich Veith in einem Dreijahreszeitraum: von 2009 bis 2012 seien 2,9 Millionen Euro EU-Gelder nach Mals geflossen, zwischen 2007 und 2009 lediglich 584.000 Euro. In drei Jahren habe er insgesamt rund 2,3 Millionen Euro mehr Geld in die Gemeinde Mals gelotst, als in den drei Jahren vor seiner Wahl geflossen seien. Eine fragliche Argumentation. (eb)
In Latsch geht’s rund. BM Karl Weiss steht in der Kritik. Für die Erweiterung der Sauna beim Latscher Schwimmbad hat er 140.000 Euro aus der Gemeindekassa versprochen. Weder der Gemeindeausschuss noch der Gemeinderat waren darüber informiert. Von einem Beschluss ganz zu schweigen. Kein Wunder also, dass Ausschussmitglieder und Ratsmitglieder über die Vorgangsweise bei der letzten Ratssitzung getobt haben. Weiss hat sich in aller Öffentlichkeit entschuldigt. War’s das?
Die Vorgangsweise scheint einen doppelten Boden zu haben. Offenbar wird in der Mitte der Legislatur bereits um die Weiss-Nachfolge gerangelt. Die Grabenkämpfe haben begonnen. Ausgegangen ist die Aktion „140.000 Euro“ nämlich vom Gemeindereferenten Walter Theiner. Mit dem Ergebnis: Theiner wurde bei der Ratssitzung öffentlich geschont, hat seine Schäfchen ins Trockene gebracht und der Tintige in Latsch ist der gesundheitlich angeschlagene BM Karl Weiss. Leinen los in Latsch.
Badminton Mals
Konstanz - 21.Juli 2012 - Nach 2009 und 2010 gelang es, am Samstag den Wanderpokal zum dritten Mal und somit endgültig in den Obervinschgau zu holen. Das Team Mals war mit 30 NachwuchsspielerInnen von U11-U17 angetreten (insgesamt über 200 Teilnehmer aus 5 Nationen), von denen beachtliche 21 die Qualifikationsgruppen überstanden haben und in die Hauptbewerbe einziehen konnten. Mit weiteren Matchsiegen bis ins Halbfinale vorspielen konnten sich dann nur noch deren fünf.
Stocker Andreas erstmals im Ausland!
Andreas Stocker gewann mit insgesamt 7 Siegen den Buben Einzel U15 Bewerb. Etwas überraschend konnte er im Viertel- und Halbfinale seine etwas höher eingeschätzten Clubkollegen, und im Finale auch noch den Deutschen Simon Discher (BC Gegenbach) bezwingen. Im Oktober letzten Jahres konnte er in Luxembourg bei seinem bis dato größten Finale noch keine so routinierte Leistung abrufen.
Ins HexenCup-Finale schaffte es auch wiedermal Hannah Strobl, im Mädchen Einzel U17 Bewerb, zum unglaublich vierten Mal hintereinander. Aber wieder blieb nur das zweithöchste Stockerl, Hannah konnte Lena Reder (TUS Metzingen) nicht knacken.
Im Halbfinale waren noch Strobl Kevin (U15), Jana Pazeller (U15) sowie Judith Meßner (U17).
Bilanz
Die Vereinsbilanz sind 72 Matchsiege : 54 Niederlagen, wobei wenn bei 30 Spielern nur einer ungeschlagen bleibt, 29 Niederlagen Startkapital sind. (r)
Kastelbell/Tschars
Zu den Pokalspielen: Kastelbell/Tschars schaffte den Turnus gegen die Möltner (2:1 Sieg in beiden Spielen) leicht. Das brachte wieder eine Bestätigung für den Stürmer Andrè Kofler, der beide Heimtore der Kastelbeller schoss.
Auf die Frage über das Saison-Ziel von Kastelbell heuer antwortete (eigentlich wie im Vorjahr) der Präsident (seit 3 Jahren) Gerhard Eberhöfer (im Bild mit Sohn Klaus beim Dorfner Camp): „Vorne mitspielen!“ Auch Sektionsleiter Mengon teilt die Absicht seines Präsidenten, möchte aber einige Spiele abwarten, um sein Ziel festsetzen und preisgeben zu können. Man versteht, dass sein Ziel vielleicht etwas höher liegt. (lp)
Südtirol/Mals
Die ersten Mannschaft des CFS-Südtirol/Damen in der Serie A 2 und die Mädchen „Under 19“ bereiteten sich vom 27. bis 31. August auf den Sportanlagen in Mals auf die kommende Saison vor. Vier Jahre lang ging das Trainigslager der CFS-Damen in Sterzing über den Rasen. Dass Mals als Vorbereitungsort gewählt wurde, hat mit der idealen Infrastruktur zu tun und nicht zuletzt damit, dass die Vizepräsidentin, die einstige Spitzenfußballerin Ruth Warger eine Vinschgerin ist. Sie war Spitzenspielerin bei den Red Lions Tarsch, mit denen der Damenfußball in Südtirol den ersten Auftrieb erhielt. (mds)
Stilfs - 4. Stilfser Dorflauf
Am Samstag, den 25. August fiel der Startschuss zum 4. Stilfser Dorflauf. Zum Bedauern der Organisatoren ASV Stilfs Raiffeisen und ASV Rennerclub Vinschgau war die Teilnehmerzahl diesmal etwas geringer als erhofft. Vor allem der Raiffeisen-3/4-Halbmarathon von Bruneck erwies sich als übermächtige Konkurrenz, ist dieser doch fünfter Lauf der Top7-Serie. „Aber Termine“, so der Verantwortliche des Organisationskomitees Armin Angerer, „kann man sich nicht immer nach Belieben aussuchen!“ Nichtsdestotrotz wurde das Sportevent von allen, Helfern wie Athleten, mit viel Energie und Kampfgeist angegangen. Kein Geringerer als der Stilfser 1. Bürger, BM Hartwig Tschenett, eröffnete das Rennen.
Erfreulich viele Kinder befanden sich in den Startlöchern und bestritten mit großem Einsatz und Ausdauer den anspruchsvollen Dorflauf, wachsam begleitet von zwei mit Drahteseln ausstaffierten „Stilfser Hennen“.
Unter das illustre Publikum mischte sich der Präsident der Bezirksgemeinschaft Andreas Tappeiner, welcher dann auch die Sieger prämierte. Der sportkundige Kommentator Josef Platter führte abermals schwungvoll durch das rundum gelungene Rennspektakel und bekam als Dank dafür einen original Stilfser Geschenkkorb mit Ziegenkäse und Fichtenhonig überreicht. Vor allem die Sportlerfamilie Giusti triumphierte mit Topzeiten und so fanden sich neben dem Vater Maurizio, welcher mit 39‘14.0 auf der 10 km langen Panoramastrecke für den ASV Prad die Tagesbestzeit erzielte, auch die beiden Söhne Samuel und David auf dem obersten Siegertreppchen wieder. (re)
Amateur Tauchclub Athesis
Der Verein wurde im Jahr 2003 gegründet. Hansjörg Gluderer, Pietro und Bruno Giongo, Robert Leggeri, Wolfgang Meister, Christof Drechsler und Heinz Fritz waren die Gründer. Peter Giongo: „Es ist faszinierend, die Welt unter Wasser zu erforschen. Im November waren wir in Cuba, im letzten Jahr in Zanzibar, ein Jahr zuvor auf den Philippinen und in Thailand. Auf ca. 35 Meter langen Schiffen wird zur See gefahren. Derzeit zählt der Verein ca. 70 Mitglieder, davon fast ein Drittel Frauen, aus dem ganzen Vinschau bis Meran.“
Die Ausrüstung. Hauptsächlich die mit gepresster und filtrierter Luft (200 bar Druck) gefüllten Flaschen, Brille und Maske werden vom Verein gekauft und sehr günstig zur Verfügung gestellt. Wie die Sicherheitsvorschriften verlangen, werden die Geräte oft gewartet. Wie Mirko Wegmann aus Prad informiert, dauert die Sauerstoffversorgung circa 45 Minuten, der Konsum hängt von der Tiefe ab. Am 11.08.12 ist der Vereinssitz im neuen Schlanderser Freibad eröffnet worden. Am Dienstag wurde der Schlanderser Gemeinde-Ausschuss in die schöne und frequentierte Anlage eingeladen, in der im Sommer die Taucher jeden Dienstag ab 19 Uhr trainieren. Mit Ausnahme der wegen Urlaub abwesenden Vize-BMin Monika Wunderer nahmen alle teil. BM Dieter Pinggera und Referent Manuel Massl schwammen fast immer unter Wasser. Ihre Schlussanmerkung? Ein interessanter Anfang, der fortgesetzt werden wird. (lp)
Sektion Rodel ASC Laas Raiffeisen
Die Sektion Rodel des ASC Laas Raiffeisen hat am 17.08.12 ein sommerliches Grillfest auf dem Zielgelände der Gafair Piste organisiert. Heuer wartet vom 28. bis 30. Dezember eine wichtige Veranstaltung auf die aktive Sektion und zwar der 1. Weltcup der Saison 2012/13. Am 28. Dezember werden die Trainingsläufe stattfinden, am Abend Eröffnungsfeier auf dem Dorfplatz. Am Samstag und Sonntag werden die Wettkämpfe bestritten. Am Samstagabend wird es im Festzelt (Zielgelände der Rodelbahn) Live-Musik geben mit der Gruppe Sauguat. Die Preisverteilung findet am Sonntag im Zielgelände und die Ziehung der Lotteriepreise (1. Preis Elektroscooter) um 15.00 Uhr statt. (lp)
Kastelbell/Tschars - Hans Dorfner Fußballschule
Die brütende Hitze tat der Begeisterung keinen Abbruch und ließ auch das diesjährige Fußballcamp zu einem Erfolg werden. Zwölf Fußballcamps – das heurige miteingerechnet – hat das Trainerteam der Hansi-Dorfner-Fußballschule in der Sportzone Schlums-Kastelbell bereits erfolgreich über die Bühne gebracht. Nach dem voll ausgebuchten dreitägigen Camp in Mals gastierten die Bayern vom 21. bis zum 25. August in Kastelbell und nahmen knapp 60 junge Fußballer wiederum unter ihre Fittiche. Das Trainingsprogramm gliederte sich in Technik- und Taktikübungen, in Schuss- und Koordinationstrainings, jeweils zwei Stunden am Vormittag und zwei Stunden am Nachmittag. Hervorgebracht haben die Trainings Fußballkönige, Elfmeterkaiser, Koordinationssieger, einen Torhüterkönig, einen Champ of the Camp, Technikabzeichen-Träger in Bronze, Silber und Gold. In der Mittagspause stand das Schwimmbad der Sportzone Schlums/Kastelbell zur Abkühlung bereit. Dass Sportplätze und Schwimmbad abwechselnd benutzt werden durften, fand großes Lob bei den Trainern der Hansi-Dorfner-Fußballschule. Lobende Worte fanden auch die ausgezeichnete Verpflegung und der sorgfältig vorbereitete Fußballrasen. Einem gebührte bei der Abschlussveranstaltung am 25. August aber ein besonderer sportlicher Dank: Franz Weithaler vom Amateursportverein Kastelbell/Tschars, der heuer zum siebten Mal als Organisator für das Hansi-Dorfner-Fußballcamp verantwortlich zeichnete. Sportlich abgeschlossen wurde die Fußballwoche mit Finalspielen. Bei den Kleinen gewann England gegen Deutschland mit 2:1, bei den größeren Teilnehmern holte Frankreich vor Holland nach einem dramatischen Elfmeterschießen gegen Latten und Pfosten den Sieg. (ap)
LAC Vinschgau Raiffeisen
Stabhochsprung Meeting.
Nichts erzeugt mehr Stimmung als höher schlagende Kinderherzen. Gut 400 Kinder wurden in vorderster Reihe entlang der Stabhochsprunganlage in Schlanders gezählt und jedes einzelne sorgte mit seiner teilhabenden Begeisterung für die auf dem Kulturhausplatz einmalig schöne und berauschende Atmosphäre. Zwei junge Mädchen warfen T-Shirts für die jüngsten Zuschauer ins Publikum, um die Stimmung auf den folgenden Sprung zu fokusieren. Die kleine Stabhochsprungakademie unter der Anleitung vom Weltklassespringer Alexander Straub wurde zu einer Sprungparty. Schnupperkurs um fast Mitternacht. Die Kinder waren dort, waren aktiv und sie waren sogar bestimmend.
Fußball: Anfang der Saison
Man könnte die Pokalspiele als Aperitiv vor der Meisterschaft definieren. Deshalb werden sie mit viel Interesse verfolgt. Hier einige Ergebnisse. Viel Vinschger Publikum war bei Latsch-Naturns dabei. In der Hinrunde zeigten die Naturnser Erfahrung und gewannen trotz weniger Chancen fehlerlos mit Toren von Sanson und Peer. Michael Tscholl schoss das Latscher Tor, wobei die Latscher über mehr Torchancen verfügten. Die Rückrunde gewannen die Naturnser klar mit 3 Toren von Felix Rungg, Philipp Ausserer und Alexander Nischler. Es war aber ein Trainingsspiel, bei dem die Latscher 80 % neue und junge Spieler einsetzten. Die gerade angefangene Meisterschaft und keine Aufstiegsmöglichkeiten beim Pokalerfolg in die Landes- und Oberliga haben wohl dazu beigetragen, die Stammspieler zu schonen. Auch Naturns hatte einige ganz Junge eingesetzt, wie den Torschützen Alexander Nischler, der wie Laurin Christanell und Ivan Lamprecht Jahrgang ’95 ist und alle drei absolut die Jüngsten waren.
Nach dem Aufstieg war auch Schlanders von Erwartungen begleitet. Schlanders übte Druck aus, Schenna erzielte jedoch seine vielleicht einzige Chance. Für die Meisterschaft Hoffnungen, kommentierte der Kastelbeller Sektionsleiter Mengon, dass trotzt des 0:1 Schlanders einen guten Eindruck machte und den Klassenerhalt ohne große Probleme schaffen könnte. (lp)
SSV Naturns Raiffeisen/Industriepool
Das Saisonvorbereitungsturnier um den SpG-Cup scheint eine Angelegenheit des ASV Partschins geworden zu sein, denn die Rot-Schwarzen sicherten sich am 11. August zum zweiten Mal in Folge den Titel und somit dürfen sie den Wanderpokal wiederum mit nach Partschins nehmen. Im ersten Halbfinalspiel (1x45 Minuten) setzten sich die Partschinser von Trainer Paolo Cassin gegen die Junioren der SpG Untervinschgau mit 1:0 durch. Im zweiten Semifinale besiegte dann der Gastgeber SSV Naturns den Aufsteiger in die 2. Amateurliga ASV Plaus ebenfalls mit 1:0. Im Spiel um den dritten und vierten Platz entwickelte sich dann eine offene Partie zwischen den SpG-Junioren und Plaus. Die Junioren von Trainer Heini Pirhofer hielten sehr gut mit, mussten sich aber mit 1:2 geschlagen geben. Im Finale hebelten die Partschinser dann nach einer Viertelstunde Spielzeit die Naturnser Abwehr zwei Mal aus und Dominik Schnitzer konnte mit einem Doppelschlag (16. und 17. Minute) die Weichen auf Sieg stellen. Die SSV-Bemühungen brachten zwar den Anschlusstreffer von Felix Peer in der 24. Minute ein, mehr war aber nicht mehr drin.
Spende der Orig: Südtiroler Spitzbuam an den SSV Naturns.
Die Naturnser Fußballer arbeiteten im Mai dieses Jahres als Festwirt bei einem zweitägigen Fest im Rahmen der vierten Spitzbuam-Wanderwoche in Naturns. Die Spitzbuam zeigten sich nun für die Zusammenarbeit nochmals erkenntlich und übergaben der Sektionsleitung Fußball einen Spendenscheck.
Schlüsselübergabe der sanierten Fußballkabinen
Vor dem Turnier um den SpG-Cup bekamen die Naturnser Fußballer Besuch von der lokalen Politik in ihren Kabinen: Bürgermeister Andreas Heidegger und Referentin Margot Tschager-Svaldi übergaben dem Kapitän der Gelb-Blauen Armin Rungg symbolisch den Schlüssel für die von Grund auf sanierten Umkleidekabinen. Das Projekt wurde vom SSV Naturns in Eigenregie, mit finanzieller Unterstützung der Gemeindeverwaltung und des Landes während der Sommerpause realisiert. Viel Zeit und Energie investierten hier der SSV-Präsident Dietmar Hofer und Vorstandsmitglied Thomas Lanthaler.
Günther Pföstl
Wolfgang Platter am Tag des Hlg. Ägidius, 1. September 2012
„Um Barthlmä schaugt der Schnea übern Joch he!“ sagt die Wetterregel der Bauern. Bartholomäus fällt auf den 24. August. In den Bergregionen steigt der Herbst vom Berg herab, während umgekehrt der Frühling vom Talboden zur Baumgrenze aufsteigt. Eine markante Baumart der heimischen Wälder, welche diesen Wechsel der Jahreszeiten auffällig und auch für den Betrachter aus der Ferne anzeigt, ist die Lärche. Diesem sommergrünen oder winternackten Baum ist mein heutiger Beitrag gewidmet.
von Angelika Ploner
Weiß ist immer Trend und unkompliziert beim Styling und Kombinieren.
Jeans ist immer Trend. Jede Saison aufs Neue schafft es die Jeans sich neu zu erfinden und vor allem immer lässig und sexy zu wirken
Tipp von Mode Irma, Mals
Die Stiefel haben in der Herbst- und Wintermode natürlich ihren festen Platz. Die Schafthöhen kommen in den unterschiedlichsten Varianten vor. Und: Es kommt mehr Farbe in die Stiefelmode im Jahr 2012, Stiefel sind deshalb auch in Rot, Orange oder – wie hier – in Petrol zu sehen.
Tipp von Schuhe Reporter, Schluderns
Romantik gepaart mit Minimalistik, Gegensätze finden in der Strumpfmode wunderbar zueinander und blühen in den unterschiedlichsten Farben auf. Bunt ist Trumpf in der neuen Strumpfmode 2012, sagt
Gerda Berger, Unikat - Wolle & Strumpf in Prad.
Petrol löst die Trendfarbe des Sommers, das beliebte Türkis ab. Der dunkle Ton ist edel, selbstbewusst und wunderbar winterlich. Besonders schön wirkt Petrol, wenn es mit erdigen Tönen kombiniert wird, hier mit Braun und dazupassenden Accessoires.
Tipp von Modetreff, Latsch
Gelbtöne sagt man machen gute Laune. Wenn dem so ist, dann ist bei diesem senfgelben Blazer gute Laune garantiert. Herbstlich frisch lässt sich Senfgelb problemlos mit anderen Herbsttönen kombinieren. Der Blazer ist modischer Dauerbrenner und jede Frau/jeder Mann sollte ihn im Schrank haben.
Tipp von Michi Theiner,
Boutique Magic in Schlanders
Haarfarben. Ganz allgemein geht der Trend hin zu edlen, flächigen Colorationen, die durch feine Changierungen und Farbverläufe eine faszinierende Tiefe erhalten. Doch auch für Fans leuchtender Effekte hat die Mode jetzt viel zu bieten. Wichtig ist eine typgerechte Farbe auszuwählen. Darüber bestens informiert sind Sie mit Beatrice Raas, Haarstudio Viva - Laatsch
Die Gemeinde Schlanders ist eine ambitionierte. Zu den realisierten Großprojekten gesellt sich mit dem fertig gestellten Kindergarten nun ein weiteres. Als Holzbau kommt der neue Kindergarten daher und stellt sich zweifelsohne in die Reihe ästhetisch anspruchsvoller öffentlicher Bauten in Südtirol.
Text: Angelika Ploner | Fotos: Renè Riller
Dort, wo Trockensteinmauern den Vinschger Sonnenberg formen und uralte Kastanienbäume seit Jahrhunderten ihren Platz behaupten, steht der neue deutschsprachige Kindergarten - idyllisch - ganz am Fuße. Knapp 500 Tage lang glich das Fleckchen Erde einem Ameisenhaufen. Dutzende von Handwerkern arbeiteten im Hochdruck bis am gestrigen 5. September, als sich die Türen des Kindergartens für das neue Kindergartenjahr öffneten. Die Freude darüber stand ganz auf Seiten der 72 Kinder, die heuer den Kindergarten besuchen, auf Seiten der Eltern und des Kindergarten-Teams, Lob und Anerkennung auf jener von Bauleiter Christian Kapeller.
Ein Blick zurück. Über 100 Jahre hatte der alte Kindergarten, benannt nach dem Landesgerichtsarzt Dr. Heinrich Vögele (1806 – 1862) auf dem Buckel. 1908 zum Kaiserjubiläum errichtete man ein neues Gebäude, das aus Gemeindeprotokollen als „Kinderbewahranstalt“ hervorgeht. Bis zum Abriss im vorigen Jahr hat das im Jugendstil errichtete Kindergartengebäude seine Gestalt und Funktion behalten. Adaptierungsarbeiten wurden im Laufe der Jahre mehrmals notwendig, aber nur einmal – im Jahr 1978 – wurde der Kindergarten gründlich saniert und erweitert.
EU-weite Auslobung. Vorausgegangen war dem Neubau ein von der Gemeinde Schlanders zweistufiger, EU-weit ausgelobter Architekturwettbewerb. Bis am neunten Juli 2009 flatterten über 200 Teilnahmeanträge von Architekten in der Gemeinde Schlanders ein. Übrig blieben nach der ersten Stufe noch zehn, die in die zweite Runde kamen, darunter Kapeller. Innovative Ideen, architektonische Qualität, das Raumkonzept, die Qualität der Innen- und Außenräume und die Wahl der Materialien hatten die Jurymitglieder zu überzeugen. Das Projekt von Architekt Christian Kapeller, der nun auch den Architekten Stefan Marx mit ins Boot holte, überzeugte schlussendlich vollends und holte Platz eins des internationalen Wettbewerbs.
Die Natur als Spiegel. Die Architekten wählten Holz als Material, als konstruktives und dekoratives Element. „Ökologische, thermische und architektonische Gründe waren dafür ausschlaggebend“, sagt Kapeller, „ökologisch, um den Kindern Nachhaltigkeit näher zu bringen, thermisch, weil Holz Wärme speichert und einen hohen Wärmedämmwert erreicht und architektonisch, weil sich die naturbelassenen Holzfassaden in die einmalige Kulturlandschaft am Vinschger Sonnenberg einfügen.“ Zwei versetzte Holzkuben bilden deshalb den neuen Kindergarten, Holzkuben, die sich „Richtung Sonnenpromenade entwickeln und Stelen und Kastanienbäume aufnehmen“. Architektur kann eben auch im Dialog mit der Natur entstehen, vor allem dann, wenn es gilt diese Natur zu entdecken, wie es hier im Kindergarten in Schlanders ganz im Sinne der Montessori-Pädagogik pädagogisches Ziel ist. Ein harmonisches, naturnahes Konzept hat Kapeller einer Selbstinszenierung vorgezogen und damit Respekt vor der Kulturlandschaft bewiesen. Nach oben hin schließt das Gebäude ein Flachdach – begrünt – ab. Hinter der Fassade aus senkrecht angebrachten Eichenholz-Leisten, die mit ihren verschiedenen Breiten eine vielseitige Struktur bilden, verbirgt sich ein Dämmpaket, das den neuen Kindergarten auf Klimahaus-Standard A bringt. Bündig eingeschnittene, groß dimensionierte Panoramafenster, die sich übers Eck ziehen, erlauben großzügige Blicke in die umgebende Natur, scheinen diese ins Innere zu holen. Gleichzeitig fällt viel Licht ein und durchflutet die Räume.
Architektonische Maßarbeit. Der große freundliche Eingangsbereich lädt zum Eintreten und zeigt auf Anhieb: Der neue Kindergarten ist Maßarbeit. In doppeltem Sinne. Einmal, was die Raummaße anbelangt, zum anderen ist er auf die Bedürfnisse von Kindergartenkindern und Kindergarten-Team zugeschnitten. Das kommt nicht von ungefähr. Denn das Kindergarten-Team und die Direktorin Marianne Bauer haben die Einrichtung mitgeplant, in Teamarbeit hat das Innenleben Form und Gestalt bekommen, geplant nach den Regeln der Funktionalität. Alle Räume verfügen über beste akustische Eigenschaften. Absorber an Böden, Decken und Wänden dämpfen Lärm und Hall, sorgen für eine gute Raumakustik und tragen damit wesentlich zum Wohlbefinden, zur Konzentrations- und Leistungsfähigkeit bei. Neben dem großzügigen Eingangsbereich nimmt das Erdgeschoss ein Büro, zwei Gruppenräume mit Zusatzräumen, Küche, Kinderküche, einen Montessori-Raum, einen Lagerraum und ein Archiv auf. „Zu jedem Gruppenraum gehören jeweils ein Abstellraum, eine Garderobe und ein Waschraum mit Toiletten“, sagt Elke Kofler, die Leiterin des Kindergartens begeistert vom großzügigen Raumangebot und dem Interieur. Denn jeder Gruppenraum hat eine zweite Ebene und eine „Höhle“ als Rückzugsraum, „wenn die Kinder die Tante einmal nicht mehr sehen wollen“, lacht Kofler. Fenster auf verschiedenen Höhen gewähren Durchblicke und Einblicke, stellen Blickbeziehungen her und sind von Eiche umrahmt. Eiche hat ihren Auftritt überhaupt im gesamten Interieur und wechselt sich mit weißen MDF-Platten ab. Die Architektursprache von Christian Kapeller ist spätestens hier ablesbar, seine Detailverliebtheit in zwei Geländern aus Holzscheiben, die vom einzigen abgeholzten Kastanienbaum stammen, offenkundig. Das erste Obergeschoss beherbergt hingegen zwei weitere Gruppenräume mit Zusatzräumen, einen Personalraum, einen riesigen Bewegungsraum und einen Ausweichraum. Aufgrund der Hanglage gelangt man von beiden Geschossen ins Freie.
Die Außengestaltung. Die Freiflächen warten noch auf ihre endgültige Gestaltung. Innerhalb dieses Jahres wird auch diese fertig gestellt sein und der Neubau des Kindergartens mit Gesamtkosten von drei Millionen Euro sich endgültig in die Reihe realisierter Großprojekte der Gemeinde Schlanders stellen. Stolz nicht nur auf den Kindergarten, sondern auch auf die Zusammenarbeit, ist die Referentin Monika Holzner-Wunderer: „Die Zusammenarbeit zwischen Gemeinde, Architekt, Baufirmen, Kindergartenteam und Direktorin Marianne Bauer war ausgezeichnet. Der Architekt Christian Kapeller hat den Bau verantwortungsbewusst gebaut.“ Und: „Die hohen Qualitätsansprüche sind gerechtfertigt.“
Text: Angelika Ploner | Foto: Gianni Bodini
Die Sommerfrische auf der Alm neigt sich dem Ende zu, im September, gerade rechtzeitig bevor der erste Schnee fällt, werden die Viehherden wieder ins Tal getrieben, Kühe, Pferde, Schafe, Ziegen. Das Gras auf der Alm ist abgegrast, ein guter Sommer liegt heuer hinter Vieh und Hirten. Dass die Kühe festlich geschmückt werden, ist bei den meisten Almabtrieben lieb gewordene Tradition, ein alter Brauch, um die Dankbarkeit für einen guten Sommer sichtbar zum Ausdruck zu bringen. Heute ist es ein beeindruckendes Erlebnis, wenn lautes Glockengeschell den festlichen Einzug – einer Prozession gleich – ankündigt. Im Tal angekommen, geht der Marsch zu Fuß weiter oder führt direkt in den Viehwagen, das hängt davon ab, wie weit der Bauernhof entfernt liegt. Zu den Gepflogenheiten gehört meist auch ein kleines Fest mit Goaßlschnöllern, zünftiger Musik und bäuerlicher Kost. Bei der „Schafschoad“ erleben die Besucher das traditionelle Scheren der Schafe.
Die Almabtriebe im Vinschgau:
- Am 08. September Almabtrieb in Schleis
- Am 08. September Almabtrieb in Schlinig
- Am 09. September Almabtrieb in Laatsch
- Am 09. September Almabtrieb in Schluderns
- Am 09. September Almabtrieb in Reschen
- Am 09. September Almabtrieb im Martelltal
- Am 09. September Almabtrieb in Langtaufers
- Am 10. September Almabtrieb in Taufers im Münstertal
Die Schafabtriebe im Vinschgau
- Am 08. September „Schafschoad“ - Schafabtrieb in Langtaufers
- Am 09. September Schafabtrieb in Kortsch/Schlanders
- Am 09. September in Kurzras
Aufbruch der ca. 2.000 Schafe bei der Rofenberg-Alm am frühen Morgen. Eintreffen der Schafe am Hochjoch bei der Schönen-Aussicht-Hütte (2.845 m) um ca. 10.30 Uhr. Ankunft der Schafherde in Kurzras (2.011m) zwischen 15 und 16 Uhr.
- Am 15. September Schafabtrieb mit Schafscheren am Lausboden in Stilfs
- Am Samstag, 15. September in Vernagt am See
Aufbruch der rund 2.000 Schafe und 100 Ziegen bei der Niedertal-Alm in Österreich am frühen Morgen.Eintreffen der Schafherde um ca. 9.00 Uhr am Niederjoch nahe der Similaunhütte (3.019 m).
Ankunft der Schafe in Vernagt am See (1.700 m) zwischen 12 und 13 Uhr.
- Am 16. September Schafzusammentrieb auf der Unteren Tartscher Alm in Trafoi
- Am 22. September Schafabtrieb in Sulden
Termine Almabtriebe und Schafabtriebe: www.vinschgau.net
Text: Angelika Ploner
Die 8. Rieslingtage Südtirol Naturns bieten vom 15.10. bis zum 16.11.2012 Galamenüs, Riesling-Degustationsmenüs, Verkostungen der besten nationalen und internationalen Rieslingweine, Weindegustationen bei namhaften Winzern und Weinreisen.
Die Laaser Krautwochen vom 24.10 bis zum 04.11.2012 stellen das Sauerkraut – den Weißkohl - in den Mittelpunkt. Allerlei Besonderheiten rund um den Weißkohl werden geboten, Ideen haben die Laaser, darauf ist Verlass. Als Auftaktveranstaltung der Krautwochen findet am 24. Oktober 2012 der traditionelle Oktobermarkt statt. Die Gastbetriebe überraschen mit speziellen Sauerkrautgerichten und in den Geschäften finden Sie attraktive Herbst-Angebote.
Der Bildungsausschuss Glurns lädt zu den 5. Vinschger Palabiratagen vom 07. bis 16. September 2012 nach Glurns. Und obwohl heuer die Ernte mengenmäßig geringer ausfallen wird, ist das Programm ein randvolles u.a. mit dem Kunstwettbewerb Glüh+Birne. Jedenfalls dreht sich bis zum Palabirasunnta, am 16. September alles um die Palabirne.
(Foto: Schneamilch und Pressknödel, Folio-Verlag)
Palabirnenschmarren
ZUTATEN: (Für 4 Personen)
500 ml Milch
1 Msp. Vanilleschote, gemahlen (aus dem Bioladen)
3 EL Akazienhonig
1 Prise Salz
300 g Weizenvollkornmehl
4 Eier
250 g Palabirnen
Butter
Staubzucker
Zubereitung: Milch mit Vanille, Honig, Salz und Mehl verrühren und 15 Minuten quellen lassen. Dann die Eier unterrühren. Palabirnen in sehr dünne Scheiben schneiden. In einer flachen Pfanne etwas Butter erhitzen. Teig portionsweise hineingießen. Birnenscheiben auf dem Teig verteilen und so lange backen, bis die Unterseite hellbraun ist. Wenden und mit zwei Kochlöffeln in Stücke reißen, noch einmal durchschwenken.
Fertigstellung: Auf Tellern anrichten und mit Staubzucker bestreut servieren.
Sonja Sagmeister, Englhorn in Schleis (Quelle: Schneemilch und Pressknödel – Südtiroler Bäuerinnen und ihre Rezepte, Folio Verlag)
Text: Angelika Ploner
Wenn die Natur ihr Herbstkleid anzieht, beginnt für viele die schönste Zeit im Jahr. Die Blätter färben sich rot, gelb und golden, fallen zu Boden, säumen die Wege und rascheln unter den Füßen. Märchenhaft mutet das herbstliche Naturschauspiel an, das sich bei ausgedehnten Wanderungen erleben lässt. Vorbei sind sommerliche Hitze und Trubel, nun locken angenehme Temperaturen nach kühlen Nächten in die Natur. Die Sonne legt ihre Strahlen wärmend auf den ersten Morgentau und kann untertags nochmal kräftig zulegen. Soweit, dass es den Apfelklaubern im Vinschger Talboden schon Mal die Schweißperlen auf die Stirn treibt. Der Herbst ist Apfelerntezeit im Vinschgau, Erntezeit überhaupt. Die Weinlese des Weinjahrgangs 2012 beginnt, die Kastanien fallen zu Boden, Blumenkohl oder Karfiol werden gestochen, Kartoffeln aus dem Ackerboden geholt. Die Natur deckt den Tisch und kredenzt Ursprünglichkeit und Regionalität. Traditionelle Herbstgerichte füllen die Speisekarten der Restaurants und das Törggelen steht an. Das Törggelen, das mit Sauerkraut, mit Knödeln und der Schlachtplatte aufwartet, wird vom jungen Wein, dem „Nuien“ begleitet und von einer Kastanienpartie abgeschlossen. Man weiß es nicht ganz genau, wie dieses Törggelen entstanden ist, erzählt wird, dass die Erntehelfer früher bei den Bauernfamilien zur Marende geladen waren und den jungen Wein verkostet haben. Eine andere Version hingegen leitet den Begriff von der alten, hölzernen Weinpresse, der sogenannten „Torggl“ ab. Wie auch immer, getörggelet wird heute in getäfelten, urigen Stuben oder in Buschenschänken. Und den Hunger dafür holt man sich ganz einfach bei einer wunderbaren Herbstwanderung. Der Vinschgerwind hat drei lohnende Wandervorschläge für die schönste Zeit im Jahr, den Herbst, zusammengestellt und Höhepunkte für Genießer im Herbst festgehalten.
Unterwegs auf dem Vinschger Höhenweg:
von St. Martin nach Trumsberg.
Über 100 Kilometer lang ist der Vinschger Höhenweg und schlängelt sich von Reschen bis Naturns der Sonnenseite entlang. Die Einkehrmöglichkeiten sind dünn gesät, deshalb sind Teilstücke mit Auf- und Abstiegen eine lohnende Alternative. Ein Teilstück ist jenes von St. Martin im Kofel bis zum Trumsberg in Kastelbell. Mit der Seilbahn St. Martin geht’s hinauf auf knapp 1800 Höhenmeter auf das gleichnamige Dörfchen St. Martin im Kofel. Hier oben sind die Wiesen Steilhänge und allein für sich schon ein schwindelerregend schönes Erlebnis. Den Großteil des Weges legt man unter schattigen Wäldern zurück, auf Forstwegen oder gut ausgetretenen Wanderwegen. Wie bunt es der Herbst treibt, erleben Wanderer hier auf wunderbare Weise. Vorbei geht’s an bewirtschafteten und aufgelassenen Höfen, die an den kargen Hängen zu kleben scheinen und im Blick die satten Apfelplantagen des Tales haben. Eines ist man hier zweifelsfrei: abgeschieden, weit weg von touristischem Treiben. Wer gute Verpflegung will, ist beim „Niedermoar“ in Trumsberg gut aufgehoben.
Rund um den Haidersee
Der Haidersee ist ein natürlicher Alpensee und liegt auf 1450 m Meereshöhe in der Gemeinde Graun im Vinschgau. Umgeben von einer schönen Bergkulisse, ist der See ein beliebtes Ausflugsziel. Vom Parkplatz auf knapp 1500 Höhenmetern führt der Fußweg in Richtung St. Valentin direkt am Seeufer entlang, vorbei an zahlreichen kleinen Fischerbooten. Maränen, Forellen, Hechte und Flussbarsche sind nur einige Fischarten, die im Haider See heimisch sind. Der Rundweg am See verläuft zunächst sehr flach. Am Wegrand befinden sich zahlreiche Rastplätze und Sitzmöglichkeiten. Am ausgedehnten Schilfgürtel vorbei, erreicht man rechts eine Weggabelung, an der man abbiegen kann, um in das Dorfzentrum von St. Valentin auf der Haide (1470 m) zu gelangen. Über einen Holzsteg und nach einem kurzen markanten Anstieg mündet der Weg kurze Zeit später in eine asphaltierte Straße. Hier biegt man links ab, überquert eine Brücke und folgt von nun an dem asphaltierten Fahrradweg talauswärts. Nach einer markanten Steigung schlängelt sich der Fahrradweg in einem gleichmäßigen Auf und Ab durch den Wald bis zu einer Schranke. Der Rundweg führt von hier aus über einen Abhang zum See hinunter. Über einen Holzsteg geht’s zum Ausgangspunkt zurück. (www.naturerlebnisfueralle.it)
Der Wald-Berg-Bauern-Weg in Martell
Waldberg heißt das Gebiet unterhalb der Orgelspitze im Martelltal und hier führt der Wald-Berg-Bauern-Weg vorbei an Bergbauernhöfen und einer einzigartigen Kulturlandschaft. Ausgangspunkte gibt es mehrere: Stallwies mit 1953 Metern der höchste Kornhof Europas, der Niederhof oder Greithof. Insgesamt ist der Rundweg sieben Kilometer lang, bietet aber kürzere Alternativen. Ein Volltreffer ist diese Wanderung in jedem Fall. Die einstigen Schul- oder Kirchwege sind gut ausgebauten Wegen und Forststraßen gewichen und begleiten die Wanderer auf der ganzen Strecke. Das Teilstück vom Niederhof bis hinauf nach Stallwies führt an den einst lebensnotwendigen Holzwaalen entlang, vorbei an Informationstafeln und Erlebnisstationen für Kinder. Sie lassen Vergangenes aus dem harten Bergbauernleben lebendig erscheinen, erzählen vom kargen Leben hier oben. Der Wald-Berg-Bauern-Weg ist auch deshalb einzigartig, weil er das ganze Jahr über begehbar ist, im Sommer, Frühjahr und Herbst mit Wanderschuhen, im Winter mit Schneeschuhen.
Niere und Blase
In der Sommerzeit rechnen viele mit Störungen im Bereich der Nieren oder der Blase. Es sind die Organe, die uns helfen den Körper zu entwässern. Im Urin erkennen die Ärzte mittels Laboranalysen auch viele Rückstände, die über den Gesundheitszustand unseres Körpers Auskunft geben. Der Urin sollte klar sein, und von hellgelber Farbe. Ist der Urin trüb, hat das meistens auch etwas mit unserer Gesundheit zu tun. Stark gefärbter Urin ist zu konzentriert. Bitte trinken Sie in diesem Fall viel Wasser (2-3 Liter pro Tag). Wasser kann am besten Schadstoffe aufnehmen. Wenn die Nieren hingegen nicht gut arbeiten, kann es ebenfalls zu einer Trübung des Urins kommen. Nierenleiden gehen aber oft mit Schmerzen einher, und diese sind sehr unangenehm. Bilden sich zudem noch Nierengriess oder Nierensteine, sind krampfartige Schmerzen vorprogrammiert. Jeder kann sehr viel selber dazu beitragen, seine Nieren und die Blase in guter Gesundheit zu erhalten.
Oft helfen Tees mit verschiedenen aktiven Kräutern sehr gut. Gute Heilpflanzen für die Nieren und die Blase sind Goldrute, Hauhechel, Brennessel und Birke. Für einen Nieren-Blasentee nehmen Sie zu gleichen Teilen die oben erwähnten Kräuter. Die Kräuter werden heiß angegossen und ca. 10 Minuten ziehen gelassen. Am besten trinken sie morgens und abends eine Tasse davon.
Es gibt auch fertige Mischungen, Tabletten, Tinkturen usw. in Apotheken und Drogerien.
Autor: juerg.baeder@bluewin.ch
Schluderns
Auch heuer waren die Jugendlichen aus Schluderns wieder tatkräftig bei den Ritterspielen dabei. Das Jugendhaus Phönix und die Jungschar Schluderns übernahmen die Kinderbetreuung vom Freitag bis zum Sonntag. Mit dabei waren 35 Jugendliche, die den Kindern von 10:00 bis 19:00 Uhr Unterhaltung boten. Den ganzen Tag wurde fleißig gebastelt und geschminkt. Die Jugendlichen bauten mit den Kindern „Schiffchen“ aus Naturmaterialien und beim Kinderschminken wurden alle Wünsche erfüllt. Für die Mutigen gab es auch heuer wieder den „Heuturm“, an dem alle sichtlich Spaß hatten.
Neu in diesem Jahr war das Kinderturnier, das täglich um 14:00 Uhr abgehalten wurde. Die Jugendlichen begleiteten die Kinder durchs Turnier, die anschließend „zum Ritter geschlagen“ wurden.
Dank der Begeisterung und Unterstützung aller Beteiligten war es auch heuer wieder ein voller Erfolg.
Mals
Das Sommerprogramm ist vorbei, schneller als erwartet beginnt die neue Jahreszeit und mit ihr auch ein neues Programm im JuMa.
Die Reise nach Bibione ans Meer war ein voller Erfolg und wird im nächsten Jahr wieder stattfinden. Im Juli wurde ein Freilichtkino organisiert, „Das Labyrinth der Wörter“ fand regen Anklang bei der Bevölkerung und die „Kinoplätze“ in der Malser FuZo füllten sich rasch.
Zu Besuch waren im Juli außerdem einige Jugendliche aus dem Pustertal und aus Leifers , die Jungs und Mädels fühlten sich im JuMa sehr wohl und hatten Spaß beim Besuch des Kirchturms im Reschensee, auf dem Skatepark in Mals und bei der Schatzssuche in Schluderns.
Mitte Juli waren wieder eine Schar wildgewordener Mädchen im JUMA zu Besuch, im Rahmen des Girlscamps, das zusammen mit den Jugendtreffs Burgeis, Schulderns, Glurns und Prad veranstaltet wurde.
Bei der Girlsnight für die Mädls unter und die Mädels ober 15 Jahren wurden einige interessante Gespräche geführt, gekocht und gekichert.
Im August kurz vor der Sommerpause des JuMa ging es dann nach Caneva, 25 Jugendliche genossen den heißen Tag im Aquapark neben dem Gardasee.
Bei allen Aktionen halfen die Jugendlichen fleißig mit und brachten auch ihre eigenen Ideen ein.
Mit dem neuen Schuljahr beginnt auch ein neues JuMa- Jahr mit neuen Ideen, denn die neuen Besucher bringen immer Motivation und Interessen mit.
Freiraum Schlanders
Schon seit 7 Jahren findet im Jugendzentrum „Freiraum“ in Schlanders das Hausaufgabenprojekt statt. Da wir viele positive Rückmeldungen von Seiten der Eltern bekommen haben, startet auch im kommenden Schuljahr 2012/13 wieder die Hausaufgabenbetreuung im Jugendzentrum.
Täglich von Montag bis Freitag werden die Jugendlichen von 2 kompetenten Mitarbeiterinnen in den oberen Räumlichkeiten des Jugendzentrums begleitet.
Schüler/innen ab der 4. Klasse Grundschule werden kontinuierlich bei den Hausaufgaben, Gruppenarbeiten und anderen Fragen unterstützt. Hauptgruppe sind die Mittelschüler. Für die 3. Klasse wird ab Juni eine intensive Prüfungsvorbereitung angeboten.
Das Projekt beginnt mit 1. Oktober, um den Schülern noch die Zeit zu geben, sich in den neuen Alltag einzufinden und den Stundenplan kennen zu lernen. Anmeldungen werden im Jugendzentrum entgegen genommen.
ANMELDUNG UND INFOS IM BÜRO
JUGENDZENTRUM: Di., Mi. & Fr. 9 bis 11 Uhr, Tel: 0473 732 252 oder gegen Vereinbarung
Mein Name ist Kathrin Fleischmann, ich bin die neue Mitarbeiterin im Jugend-
zentrum „Freiraum“ in Schlanders.
Ich bin 21 Jahre alt und komme aus Martell. Ich habe die 5-jährige Ausbildung an der „Lehranstalt für Soziales“ in Mals 2010 erfolgreich abgeschlossen und seit November 2011 nehme ich an einem „Office Management“ Lehrgang teil. Aufgrund der bisherigen Erfahrungen im sozialen Bereich, durch verschiedene Praktika, als Hausaufgabenhilfe, als Leiterin des Sommerkindergartens Martell und vor allem als ehrenamtliches Mitglied im Jugendtreff Taifun, kann ich mit Überzeugung sagen, dass mich der Beruf als pädagogische Jugendarbeiterin aufgrund der Vielfältigkeit sehr reizt. Ich möchte zusammen mit den Jugendlichen eine Rahmenbedingung schaffen, die ihren Bedürfnissen und Wünschen entspricht. Denn ich bin davon überzeugt, nur im direkten Kontakt mit den Jugendlichen wird es einem ermöglicht, ihre Bedürfnisse aufzugreifen und gemeinsam mit ihnen Ziele zu verwirklichen. Durch die Planung und Ausführung von Projekten erhalten die Jugendlichen die Möglichkeit, etwas zu bewirken, selbst tätig zu werden und somit neue Fähigkeiten aber auch Grenzen kennenzulernen. Daher freue ich mich nun sehr auf die Zusammenarbeit mit den Kollegen und mit den Jugendlichen.
Latsch
Vom 02.07 bis 03.08 organisierten der Jugenddienst Mittelvinschgau und die Gemeinde Latsch die Erlebniswochen Latsch für Kinder im Grundschulalter. Bereits zum 4. Mal hatten Kinder aus Latsch und Umgebung die Möglichkeit, die Erlebniswochen zu besuchen bei denen ihnen fünf Wochen lang ein buntgemischtes Programm geboten wurde. Ausgehend vom Jugendcafé „Chillout“ in Latsch ging es in die freie Natur. Zusammen mit den Betreuern Franziska Weitgruber, Philipp Tappeiner, Maria Kuppelwieser und zwei freiwilligen Mitarbeiterinnen wurden Wanderungen unternommen, gebastelt, gegrillt und bei schönem Wetter ging es ins Schwimmbad. Zwei Mal pro Woche wurde im Kindergarten von Latsch zusammen Mittag gegessen und an den anderen Tagen gab es Lunch-Pakete. Die Gruppe unternahm unterschiedliche Ausflüge, von denen die Kinder begeistert waren. Ziele waren der Erlebnisbahnhof in Staben, die Vogelschau auf Dorf Tirol, Minigolf in Martell, der Hochseilgarten im Schnalstal oder die Churburg. Die Erlebniswochen Latsch fanden bei den rund 26 Kindern pro Woche großen Anklang. Das erlebnisreiche Programm bot ihnen viel Abwechslung und Spaß. (cg)
Glurns
Der Nalser Künstler Rainer Bolego ist Sportlehrer und hat vor rund 20 Jahren eine Zeitlang an der Mittelschule Glurns unterrichtet. Sein künstlerisches Auge richtete sich damals mit Interesse auf die wertvolle Bausubstanz des alten Städtchens. Er entwickelte eine besondere Beziehung zu den historischen Ensembles. Er hielt immer wieder Häuser, Hinterhöfe und malerische Gassen, Ortschaften... mit Pinsel und Bleistift fest.
Ein Querschnitt seiner Werke aus den vergangenen vier Jahren sind nun in der neu gestalteten Galerie im Flora Haus Nummer 8 in Glurns zu betrachten. Das Haus hat der Nalser Karl Franz Pallweber erworben und restauriert. Bolego hat dabei mitgewirkt. „Er musste zur Ausstellung überredet werden. sagte der Historiker Leo Hillebrand aus Prissian in seiner Laudatio. „Bolego schuldete der Öffentlichkeit wieder einmal ein Lebenszeichen “. Hillebrand zeichnete den Lebensweg des Künstlers nach, der über die Kindheit auf der Schwanburg, die Technikschule in Bozen, die Grödner Kunstschule und das Sportstudium führte - eine gute Verbindung, die dem Künstler wirtschaftliche Unabhängigkeit garantiert. Hillebrand wies auf das Talent und die Vielseitigkeit Bolegos hin. Neben seinen Schwerpunkten Öl- und Aquarellmalerei, Bleistift- und Federzeichnungen gestaltet er auch Fassaden, Sonnenuhren und schafft Kerbholzschnitzereien. Bolegos Werke bestechen durch die Betonung des Details und durch dessen Vorliebe für konkrete Gegenstände. „Wir sind stolz, dass Sie Glurns als Ausstellungsort gewählt haben“, betonte Vizebürgermeister Luis Frank. (mds)
Die Ausstellung ist bis zum 31. Dezember nur samstags geöffnet: 10-12 und 14-17 Uhr
Mals
Am Watles, im Sommer Wandergebiet, im Winter Ski-, Rodel-, Skitouren- und Wandergebiet, ist Bewegung. Das jüngste sichtbare Zeichen ist der Spielsee unterhalb der Plantapatschhütte. Seit der offiziellen Eröffnung vor gut einem Monat erfreuen sich die Wasserwelten am Watles regen Zuspruchs. Vor allem den Kindern gefällt die Erlebniswelt zwischen „Edelsteinsuchen“, „Goldwaschen“ und Floßziehen. Derweil haben die Eltern Zeit, auf den Liegestühlen - wie es die Jugend nennt - zu chillen.
Die Grundidee eines Spielesees stammt vom Präsidenten der Tourismus und Freizeit AG, Günther Bernhart. Auch mit dem Ziel, durch neue Attraktionen die Attraktivität der Sommersaison am Watles zu steigern. An der Verwirklichung wurde dann im Team des Ausschusses beharrlich gearbeitet: Im Betrieb Gartenbau Kerschdorfer aus dem Zillertal konnte ein Partner gewonnen werden, der Erfahrung in der Umsetzung derartiger Strukturen mitbrachte. Die Planung war eine dynamische und sie wurde dauernd dem vorhandenen Gelände angepasst. Eine fruchtbringende Zusammenarbeit entwickelte sich zwischen den Forstbeamten und der Firma Kerschdorfer. Die Forst hat fast die gesamten Holzarbeiten, die Bodenbeläge, die gelungene Liegestuhlmöblierung, die Brücke samt Geländer und die Hüttenbauten ausgeführt. Auch die Zusammenarbeit mit den heimischen Firmen hat hervorragend geklappt.
Der Gang durch die Institutionen für sämtliche Genehmigungen war nicht einfach. Die lokalen Behörden waren dem Vorhaben gegenüber sehr aufgeschlossen: die Fraktion Schlinig als Grundbesitzerin, die Forstbehörde, die Gemeindeverwaltung von Mals. Überzeugt werden musste die Landschaftsschutzkommission, die zu Beginn sehr skeptisch war. Der geplante Baubeginn hat sich aufgrund der Überzeugungszeit um rund einen Monat verzögert. Schließlich konnten sämtliche Hürden genommen werden, auch die finanzielle. Rund 250.000 Euro wird das Projekt gekostet haben. Und bereits im ersten Monat hat sich die Investition positiv auf die Besucherzahlen ausgewirkt, freut sich Präsident Günther Bernhart. Allein im August haben die neuen Attraktionen am Erlebnisberg Watles 3500 Besucher mehr angelockt, als im Vergleichszeitraum vom Vorjahr.
Unter dem Spielsee befindet sich ein großes Wasserreservoir für die Beschneiung der Pisten. Das Wasser wird über ein Filtersystem in einem geschlossenen Kreislauf durch die Anlage - vom See hinauf zum Wasserfall - gepumpt. Ein Kneipp-Weg ist enstanden, ein kleiner Kandl, der ein Mühlrad antreibt, ein Wasserfall und eine kleine Seenlandschaft. Die gesamte Anlage ist auf einem natürlichen Plateaux errichtet und schmiegt sich an den Hang unterhalb der Plantapatschhütte. Die Aussicht ist grandios, dem Spieltrieb der Kinder kommt die Anlage sehr entgegen.
Lückenlos fügt sich die neue Wasserwelt in den Anspruch, den die Verantwortlichen am Watles erheben: einen Erlebnisberg zu schaffen, mit vielen Angeboten in luftigen Höhen. Der 3-D Bogenparcours gehört zu diesen Angeboten. Am vergangenen Wochenende wurde am Watles der Abschluss des 3-Länder-Bogenturniers ausgetragen.
Oder der neue Weg hinauf zum Pfaffensee. Mit dem eingeschotterten Weg hat man zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Der Erosion wurde weitgehend Einhalt geboten und die Begehbarkeit wurde erheblich erleichtert. Der Weg ist kinderwagentauglich. Rund um den Pfaffensee ist ein Rundweg entstanden, der es erstmals möglich macht, den Pfaffensee gefahrlos zu umrunden. Kinder und ältere Leute nehmen diese Annehmlichkeit gern in Anspruch. Da ist auch schon viel Lob von Einheimischen gekommen, die eine Seerundwanderung auf den alten Pfaden nicht mehr gewagt haben, weil sie Angst hatten auszurutschen. Nun ist die Rundwanderung um den Pfaffensee gefahrlos geworden.
Watles
Öffnungszeiten Sommer:
Sa. 26. Mai 2012 bis So. 21. Oktober 2012
Montag - Sonntag täglich von
08.30 - 12.30 und von 13.30 - 17.00 Uhr sind die Sessellifte durchgehend geöffnet
Schluderns
Die Kamele zogen unermüdlich mit den Kleinen auf dem Rücken ihre Runden. Das Karussell stand bei den Ritterspielen drei Tage lang nie still. Immer drehte jemand die Handkurbel zur Freude der Kleinen in den hölzernen Sesseln. Der Vizepräsident im Verein Südtiroler Ritterspiele Egon Blaas hatte das Karussell zusammen mit Helfern konstruiert und aufgebaut. „Die Arbeit hat sich gelohnt“, freut er sich. Die siebten Ritterspiele auf dem Schludernser Flugplatz waren mit rund 14.000 Besuchern wiederum ein voller Erfolg. Sie waren vor allem ein Fest für Familien und Kinder. Das kostenlose Kinderprogramm bot eine Vielzahl an Attraktionen. Alle interessierten Kleinen hatten beispielsweise die Möglichkeit, an einem speziell gestalteten Kinderturnier teilzunehmen. Und der Andrang war groß. Doch auch die Erwachsenen kamen auf ihre Kosten. 1.300 Schaustellern, Musiker, Marktleute boten ein abwechslungsreiches, buntes Programm und einzigartige kunsthandwerkliche Produkte. Zufrieden sind die Organisatoren um Präsident Edwin Lingg und Programmkoordinator Mirko Stocker. Lingg spricht von einem Besucherzuwachs von sechs bis acht Prozent und rund 14.000 Besuchern. Darunter befanden sich 60 Prozent Italiener. Zufrieden sind auch die Schludernser Vereine und die Zulieferer. Die Ritterspiele bringen eine beachtliche Wertschöpfung in den Vinschgau. Nicht zu unterschätzen ist der touristische Werbeeffekt der Spiele. (mds)
Mals
Mit standing ovations honorierte das Publikum die Aufführung. Die Premiere der Oper „Atalanta“ von Georg Friedrich Händel war am Samstag, den 25. August in der Aula magna des Oberschulzentrums Mals ein Erfolg. Der sichtbaren Leistung, vom Barockorchester, aus jungen Musikern aus dem Dreiländereck zusammengewürfelt, von den vier Opern-Solisten, vom Chor Vinschgau-Engadin, von der Volkstanzgruppe Mals, von der Erstellung des Bühnenbildes, von den Kostüm- und Maskenbildnerinnen und vielen freiwilligen HelferInnen, sind harte Arbeiten vorausgegangen. Der Traum des Planeiler Musikers Lukas Punter, in Mals eine Oper aufzuführen, ist in vielen Proben Stück für Stück in Erfüllung gegangen. Punter war für die Gesamtleitung und für die musikalische Leitung verantwortlich. Die Regie führte Ludwig Fabi. Die Organisation hat der Bildungsausschuss Mals übernommen. Unterstützt wurde das Unterfangen auch mit Interreg-Geldern. Das grenzüberschreitende Projekt, junge Leute kreativ zusammenarbeiten zu lassen, ist auf allen Ebenen gelungen. Denn das Ansinnen barg durchaus Gefahren. Die Frage, wie groß der Publikumsandrang für eine Oper, eine relativ unbekannte zumal, in der äußersten Provinz sein wird, hat sich bei beiden Aufführungen aufgelöst. Viel Publikum hat mit großer Neugier und mit großer Aufmerksamkeit die Oper in Mals verfolgt. Die Aula magna war ganz Opernhaus. (eb)
Vinschgau/Südtirol
Markus Larcher, ff-Redakteur und Buchautor, liebt den Vinschgau. Im folio-Verlag ist kürzlich ein Büchlein von Larcher erschienen: „Auf nach Südtirol“ - worin der Vinschgau nicht zu kurz kommt. Ein Ausflug in die Alpingeschichte rund um den Ortler, Albrecht Ebensperger, der in Glurns Whisky produzieren will, wird porträtiert, die Geschichte rund um den Laaser Marmor und dazwischen, wie Rosinen hineingestreut, Rezepte aus der zeitgenössischen Südtiroler Sterneküche. Natürlich macht Larcher nicht nur im Vinschgau ausgiebig Halt, er entführt ins Ultental, steigt zur Provinzgrenze zum Trentino, geht ins Unterland auf Spurensuche, ins Eisacktal, nach Gröden und ins Pustertal. Ein Kaleidoskop Südtirols, eine kontroverse Collage auch, ist zusammengekommen, mit luftiger und lockerer Feder geschrieben.
Markus Larcher, Auf nach Südtirol, folio-Verlag, 144 Seiten, 15,10 Euro
Prad/Schlanders/Vinschgau
Miar sein die Siedler von Pradtan...“ So hörte man in der ersten Juliwoche auf dem Countryfestplatz in Prad viele Stimmen laut singen.
In Anlehnung an das Gesellschaftsspiel „Die Siedler von Catan“ fand heuer das von vielen Kindern beliebte Zeltlager, organisiert vom Schlanderser Verein newlife in Zusammenarbeit mit den Christengemeinden Südtirols, unter dem Motto „Die Siedler von Pradtan“ statt.
82 Kinder zwischen 7 und 13 Jahren fanden sich am Sonntag, den 1. Juli erwartungsvoll in der „Siedlerstadt Pradtan“ ein und tauchten in eine Woche ein, voller Abenteuer, Spiel und Spaß, kreativem Programm, Gemeinschaft und Begegnung mit dem lebendigen Gott beim Hören auf Sein Wort mit praxisnahen und kindgerechten Anwendungen, beim gemeinsamen Singen mit der Zeltlagerband, wo auch ausgelassen getanzt und Gott gefeiert wurde. Die Siedlerstadt wurde gemeinsam ausgebaut, am nahegelegenen Suldenbach „Gold geschürft“, das dann in Siedlerdollars eingetauscht werden konnte. Dabei fielen einige Siedler auf einen gerissenen Betrüger herein, der mit gefälschten Dollars sein Unwesen trieb. Die Siedlergemeinschaft wurde auch von umherstreunenden „Räubern und Barbaren“ bedroht. Eines Nachts kam es sogar zu einem Überfall, wobei die Siedler leider ihr ganzes Gold verloren. Die Kinder machten dabei verschiedene wertvolle erlebnispädagogische Erfahrungen. Jeden Tag versammelten sich die Siedler auch zum großen Siedlerspiel, wo die verschiedenen Gruppen der Holzfäller, Kornbauern, Golderzschürfer, Ziegelbrenner und Schafzüchter in originellen Spielen gegeneinander um Rohstoffe kämpften, die wiederum zum Bau von Straßen, Siedlungen und Burgen verwendet werden konnten. Höhepunkt der Woche war die Siedlerolympiade und das große Abschlussfest am letzten Abend mit festlichem Essen und kreativem Programm. Das offizielle Abschlussfest mit Eltern, Geschwistern und Freunden am Samstagnachmittag gab den zahlreichen Gästen einen umfassenden Einblick in das Geschehen der vergangenen Woche im Leben der „Siedler von Pradtan“.
Am späten Nachmittag verließen die „Siedler“ ihre Siedlerstadt wieder Richtung Heimat.
Mals
Auf dem Malser Hauptplatz hatten die Kneipp-Gesundheitstrainerinnen Ulrike Wagner Prantl vom Tendershof bei Reschen und Isabella Ladurner aus Schenna kürzlich eine einfache Kneippstation speziell für Kinder aufgebaut. Die Kleinen tauchten ihre Füße in ein Wasserbad, fühlten, wie Wassergüsse auf der Haut wirken, Sie schritten über den Barfußweg und spürten Tannenzweige, Moos und Baumnadeln. Und sie ließen sich das inhaltsreiche Müsli schmecken. Die Kleinen hatten riesigen Spaß und die Eltern lernten, wie einfach es sein kann, ihre Kleinen und sich selbst gesund zu halten. „Wir verstehen die Kneipp-Initiative als Anregung für Eltern und Kinder, sich bewusster mit Methoden auseinanderzusetzen, die Körper und Geist gut tun und vorbeugend gegen Krankheiten wirken“, erklärt Prantl. Sie und Ladurner hatten ihre Ausbildung in Neustift durch die Sebastian Kneipp Akademie aus Bad Wörreshofen genossen. Sie wollen demnächst weitere Initiativen im Vinschgau starten, um möglichst vielen Menschen die ganzheitliche Lehre von Pfarrer Kneipp näherzubringen. Diese beruht auf den fünf Säulen Wassertherapie, Bewegungstherapie, Kräutertherapie, auf Ernährungslehre und Lebensordnung. Die Kneipp-Initiative fand im Rahmen des Malser Sommers und der Kindersamstage statt. (mds)
Schlanders
Am 07. August fand im Innenhof der Schlandersburg die Premiere des Kabaretts „Siffri RELOADED“ statt. Das Schauspielerduo, bestehend aus Monica Trettel und Günther Götsch, bot dem Publikum mit ihrer zweisprachigen Show einen Kabarett-Abend der etwas anderen Art.
Nach ihrer erfolgreichen Produktion „Siffri“ im Jahr 2009, standen die beiden Schauspieler nun erneut zusammen auf der Bühne und unterhielten das zahlreiche Publikum in Schlanders meisterhaft. Brisante Themen wurden aufgegriffen, wie das nie endende Thema Toponomastik. Und wenn es schon ein zweisprachiges Kabarett ist, dann auch vom Anfang bis zum Schluss: so wurde aus Michael Laimer Michele Colla, und aus Thomas Widmann: Tommaso Dedicato. Es ging um Büffel auf Berghöfen, Yoga und den Jakobsweg. Monica suchte im Publikum nach ihrem Sepp und für Pilzsucher gab es von Günther Überlebenstipps, sollten sie im Wald auf einen Bären treffen.
Das Zusammenspiel der beiden Schauspieler und der beiden Sprachen machte den Reiz des Abends aus. Mit Leichtigkeit, Ironie und Komik wurde das Publikum in die Handlung miteinbezogen und begeistert.
Im Herbst werden Monica Trettel und Günther Götsch mit „Siffri – RELOADED“ durchs Land touren. (cg)
Georg Mühlberger
Zu den von der Geschichte weniger beachteten, aber für den Größenwahn der Macht nicht weniger bezeichnenden Maßnahmen des faschistischen Regimes in Italien gehören die Befestigungswerke in den Alpen. Deren Planung und erste Erschließungsarbeiten durch Militärstraßen gehen noch auf die 20er Jahre des 20.Jahrhunderts zurück. Der Zweck dieser Vallo Alpino del Littorio (in die Bezeichnung wird das Liktorenbündel als Symbol des Faschismus einbezogen) genannten Anlagen ist es, die Grenzen Italiens über den gesamten Alpenbogen zu sichern und feindliches Eindringen abzuwehren. Der östliche Endpunkt der Befestigungslinie ist das damalige Fiume. Im Westen bilden die Seealpen die französisch-italienische Grenze. Ausgenommen wird die Grenze zur Schweiz.
In den 30er Jahren nimmt man die Arbeit an dem Befestigungswerk, zunächst in den französischen Alpen, auf. Besondere Aufmerksamkeit schenkt der Duce zunehmend der Befestigungslinie, die die Nordgrenze abriegeln soll. Südtirol, das 1919 von Italien als Kriegsgewinn annektiert, nach dem Anschluss Österreichs an Hitlerdeutschland unmittelbarer Grenznachbar des Deutschen Reiches wird, kommt so ab 1938 ins Spiel. Die Südtiroler Abschnitte des Alpenhauptkammes, und in besonderer Weise der an die Schweiz angrenzende Übergang über den Reschenpass, werden zu einem wichtigen befestigungsstrategischen Punkt.
Es ist eine merkwürdige Situation, denn Hitler und Mussolini sind dabei, sich im so genannten Stahlpakt (1939) miteinander zu verbünden. Das faschistische Italien aber misstraut ganz offensichtlich dem expandierenden Deutschland. Mussolini, der eine Invasion aus dem Norden befürchtet, drängt auf rasche Errichtung der Talsperren in den drei Sektoren Vinschgau, Eisacktal, Pustertal, um die italienische Nordgrenze zu sichern.
Eine Vielzahl von Bunkerbauten entsteht an den wichtigen Pässen und Übergängen Südtirols, ein Netz von eigens errichteten Militärstraßen gewährleistet die Verbindung mit den Befestigungswerken und die Versorgung der Mannschaften. Die Ausführungsform ist von der Besonderheit des jeweiligen Geländes abhängig und sehr unterschiedlich. Am Reschen und auf der Höhe von Mals/Glurns werden neben den Bunkerbauten im Talboden eine Vielzahl von Kavernen angelegt und Stollen in die angrenzenden Berghänge gesprengt. Panzersperren ergänzen die Gesamtanlage. Für den Fall eines feindlichen Durchbruchs sorgt man dadurch vor, dass es nicht nur jeweils eine Sperrlinie gibt. Grundsätzlich sichern mehrere Befestigungslinien das Grenzgebiet, eine letzte im Bozner Talkessel und im Überetsch, wo sich die Verbindungswege vom Reschen und jene vom Brenner vereinigen. Die Errichtung des Vallo Alpino ist im Jahr 1942 im Bereich des Reschenpasses sehr weit fortgeschritten. Ein ganzes System von Bunkern und mehr oder weniger gut getarnten befestigten Punkten bilden eine Talsperre mit modellhafter Vollständigkeit. Der Ausbau des Vallo Alpino wird trotz größter Geheimhaltung in Deutschland bekannt. Auf Druck Hitlers stoppt Mussolini am 15. Oktober 1942 mit einer Verordnung das gesamte Projekt.
Die strenge Überwachung der Grenzgebiete gilt, ergänzend zur Tätigkeit der schon 1923 gegründeten, dem König und der faschistischen Partei vereidigten Milizia Confinaria, zu diesem Zeitpunkt noch als ein prioritärer Auftrag des faschistischen Staates an die im Jahre 1937 eigens errichtete Guardia alla Frontiera. Die G.a.F. sind als besonders geschulte Einheiten nicht nur in Südtirol im Einsatz, sondern auch in Albanien und in den nordafrikanischen Grenzgebieten. Der Ausbau des Vallo Alpino wird auch nach dem Kriegseintritt Italiens energisch vorangetrieben, eingebremst höchstens durch Engpässe im Nachschub der Baumaterialien. Die Bevölkerung in Südtirol durchlebt seit der zwischen Hitler und Mussolini vereinbarten Option eine Zerreißprobe und wird durch Repressalien in Schach gehalten. Am 21. Juni 1942, berichtet die „Alpenzeitung“, schärft der Vizesekretär des Kampffascio im Meraner Fasciohaus allen Exponenten der faschistischen Funktionen „genaue Richtlinien für die ganze Tätigkeit, die sie in der gegenwärtigen Zeit am Sitze ihrer Gruppen zu entfalten haben“ energisch ein. Diese Richtlinien gelten sicher grundsätzlich für die G.a.F. und besonders für die Einheiten der Milizia Confinaria, deren spezieller Aktionsraum die höheren Gebirgslagen waren. Im Einsatz sind im ganzen Land außerdem die den G.a.F. nach 1940 angegliederten Abteilungen der Milizia Volontaria per La Sicurezza Nazionale (MVSN), die mit der Milizia Confinaria im Verband stehen und nach ihrer Uniform als Schwarzhemden (Camicie nere) bezeichnet werden. Diese treten in verschiedener Formation an wechselnden Orten und stets überraschend als Schlägertrupps auf, mit dem Ziel, die Bevölkerung zu terrorisieren. Sie geben das Beispiel, wie gegen Zivilisten mit behördlich geduldeter Gewaltanwendung vorzugehen sei.
Die ausgeprägt militante Präsenz der verschiedenen Einheiten und die intensive Bautätigkeit an den Grenzen, die trotz strenger Geheimhaltung wohl nicht zu übersehen ist, verbreiten unter der ansässigen Bevölkerung Angst und Misstrauen. Der Baustopp für die weitere Verbunkerung im Herbst 1942 dürfte der Bevölkerung nicht ganz entgangen sein, auch wenn ihr die politischen Hintergründe verborgen blieben. Vielleicht keimte aus solchen Beobachtungen eine leise Hoffnung, dass das, was da mit diktatorischer Macht zementiert wurde, doch nicht für die Ewigkeit gemacht sei.
Im weiteren Verlauf der Geschichte wurde der Vallo Alpino von den Ereignissen überholt, deren Schauplatz anderswo lag. Es gab keine nennenswerten Kampfhandlungen, in welchen er seiner Zweckbestimmung hätte zugeführt werden können. Als Relikt aus einer schweren Zeit ist das Befestigungswerk in Südtirol erhalten geblieben. Die verlassenen Bastionen im oberen Vinschgau bilden ein Mahnmal und verraten einiges über die Zeit, aus der sie stammen. Der Vallo Alpino an der französischen Grenze wurde nach dem Krieg von Frankreich zerstört. Sein Gegenstück an der damaligen italienischen Ostgrenze liegt heute nicht mehr in Italien, sondern auf slowenischem und kroatischem Boden.
Literatur:
Alessandro Bernasconi, Giovanni Muran: Le fortificazioni del Vallo Alpino del Littorio in Alto Adige. Trient 1999. - Autonome Provinz Bozen (Hrsg.): Bunker. Bozen 2005
Im Internet ein Beitrag von Rolf Henztschel: Der Alpenwall in Südtirol.
Bunkerführungen
In Reschen bis zum 28. September jeden Freitag, 15 Uhr beim Tourismusverein; im Winter jeden Mittwoch zum Etschquellbunker, Information Tourismus Ferienregion Reschen, Hauptstraße 61,Tel. 0473 633101.
In Mals jeden Donnerstag bis zum 20. September (13 Uhr kleine, 14 Uhr große Führung) beim Tourismusverein Mals, St. Benedikt Str.1, Tel. 0473 831190.
Der Autor Dr. Georg Mühlberger, Direktor des Bozner Gymnasiums Walther von der Vogelweide, ist als Historiker wiederholt durch Vorträge auch bei uns im Vinschgau bekannt geworden; die Kulturredaktion Vinschger WIND dankt ihm für den vorliegenden Beitrag.
Hans Wielander
Interview mit Edwin Lingg, Firma LICO Müstair
Interview und Foto:
Magdalena Dietl Sapelza
Vinschgerwind: Die siebten Südtiroler Ritterspiele sind Geschichte. Zufrieden?
Edwin Lingg: Ja, sehr. Heuer sind sechs bis acht Prozent mehr Zuschauer gekommen. Ich schätze rund 13.000. Die genaue Auswertung fehlt noch. Seit wir die Spiele 2008 übernommen haben, sind die Besucherzahlen ständig gestiegen. Für die ersten zwei Jahre mit der Agentur „Bayern Event“ gibt es keine genauen Zahlen.
Was hat Sie als Geschäftsmann bewogen, 2010 ehrenamtlich die Präsidentschaft zu übernehmen?
Mals
Die beiden Windräder auf der Malser Haide werden derzeit abgebaut. 360.000 Euro koste das Unterfangen, sagte der Malser BM Ulrich Veith. Veith brachte für die vergangene Ratssitzung nicht den Mut auf, zur Frage der Windräder eine Volksabstimmung zu machen. Bei einer Klausursitzung des Rates mit Albrecht PLangger war diese Marschrichtung ausgemacht worden. „Im Ausschuss hatte dieser Vorschlag keine Mehrheit. Wir hatten das Gefühl, von bestimmten Leuten vorgeschoben zu werden. Zudem sind Windräder in der Bannzone rechtlich gar nicht mehr möglich“, begründete Veith das Fehlen des Punktes zur Volksbefragung. Also Abbau.
Mals/Paulihof
Nach der Entdeckung eines zweitausend Jahre alten ländlichen Gutshofes im vergangenen Jahr wurde heuer wieder nach archäologischen Spuren am Paulihof in Mals gegraben. Ein Forschungsprojekt im Umfang von 300.000 Euro, ins Leben gerufen von der Universität Innsbruck und finanziert durch die Landesabteilung Bildungsförderung, Universität und Forschung ermöglicht es, den Fundplatz akribisch zu untersuchen und die daraus gewonnenen Informationen mit jenen der anderen beiden Fundplätze in Laatsch und auf der Malser Haide zu vernetzen. Kurz vor Ende der heurigen Grabungen kamen einige archäologische Sensationen ans Tageslicht. So wurde ein Kellerraum freigestellt, der als Zugang zu einem turmähnlichen Haus samt Holzfußboden aus dem Frühmittelalter diente. Weiter wurde ein 30 Meter langer, straßenähnlicher Streifen freigelegt, der von einer Begrenzungsmauer gesäumt ist. Noch ist nicht eindeutig klar, ob es sich dabei um eine Straße oder eine andere größere Befestigung handelt. Sicher ist auf jeden Fall, dass sich auf dem Gelände des Paulihofes in unmittelbarer Nähe der Benedikts Kirche eine größere Siedlung aus dem ersten bis achten Jahrhundert nach Christi befand. Entdeckt wurde auch eine „Mülldeponie“ aus dem Frühmittelalter, in der Tierknochen und Speisereste nachweisbar sind. Ein Grab eines Kleinkindes, der römischen Zeit zuordenbar und ein Grab eines Erwachsenen aus dem Früh-Mittelalter wurden in den letzten Grabungstagen freigelegt. Bei einem kürzlich stattgefundenen Tag der offenen Tür wurden auch die im vergangenen Jahr gemachten Funde (Werkzeuge, Geschirr, Münzen) ausgestellt. Kulturreferentin Sibille Tschenett deutete dabei an, dass die Gemeindeverwaltung weiterhin gewillt ist, das Projekt zu unterstützen. Nach Beendigung der Grabungsarbeiten werden finanzielle und technische Möglichkeiten gesucht, die interessanten Ausgrabungen öffentlich zugänglich zu machen. Der Grundeigentümer Markus Hafner hat bereits seine Zusage zur Nutzung des Hofgeländes angeboten. (lu)
Partschins
Ganz besondere Gäste hatte kürzlich das Partschinser Schreibmaschinenmuseum. Bestaunt wurden die vielen Schreibmaschinenmodelle von 2 wichtigen amerikanischen Persönlichkeiten. Antonin Scalia, Richter am Obersten Amerikanischen Gerichtshof, sowie Ronald Cass, Rektor der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Universität Boston. Cass war bereits zu Zeiten von Ronald Reagan und George Bush Mitglied verschiedener internationaler Kommissionen. Zusammen mit deren Familien waren beide Gäste der Familie Fuchs. Ins Museum begleitet wurde Antonin Scalia (links, mit Gattin) und Ronald Cass (4. v.l. mit Tochter u. Gattin) von Cellina Fuchs Barth und deren Gatte Heinrich Barth (3. v.r.) (rechts: Museumsleiterin Maria Mayr, die durch das Museum geführt hat). Zusammen mit der Fam. Fuchs haben die amerikanischen Gäste verschiedene kulturelle Highligths in ganz Südtirol erkundet.
Portrait - Markus (Maik) Nabersberg
Seit 15 Jahren bildet die fernöstliche Kampfsportart Yoseikan Budo den fundamentalen Angelpunkt in Markus Nabersbergs Leben. Als „Weg des Kriegers im Haus der Ehrlichkeit“ schildert der ausgebildete Trainer die Essenz dieser japanischen Kampfkunst. „Vor allem für die Jungen ist diese Sportart besonders wertvoll, denn die Kinder werden beweglich und lernen mentale Überlegungen konkret umzusetzen. Gleiches gilt übrigens auch für uns Erwachsene!“
Martell
Vor 25 Jahren kam es in Martell beinahe zu einer Katastrophe: Wassermassen aus dem Zufrittstausee überschwemmten das ganze Tal und richteten in Latsch Schäden an Industriezone und im Ortsteil Au an. Die Erinnerungen an diese dramatischen Ereignisse sind in Martell und Latsch immer noch lebendig: Auf den Tag genau ein Vierteljahrhundert nach dem Ereignis kamen viele der damals Betroffenen und Beteiligten am 24. August 2012 zu einer Gedenkandacht in Gand zusammen. An der erneuerten, mit Schautafeln versehenen Gedenkstätte konnte BM Georg Altstätter neben vielen Martellern auch Abordnungen der Rettungsorganisationen, des Heeres, der Betreibergesellschaft Hydros, der Carabinieri sowie zahlreiche ehemalige und aktuelle Politiker begrüßen. Eindrücklich schilderte er das Unglück und dankte allen, die geholfen haben. Dabei vergaß er weder Altbürgermeister Erwin Altstätter besonders zu loben noch einige unerfüllte Forderungen an die Betreiber des Stausees anzuführen. „Die Sicherheit der Menschen muss Priorität haben“, meinte er dazu. Ähnlich äußerte sich in der Folge auch Landesrat Richard Theiner. Die feierliche Andacht hielt Pfarrer Alois Wallnöfer. Umrahmt wurde sie von der Musikkapelle des Ortes. Für die Kosten der Feierlichkeit kam die Hydros auf. (jan)
Terra Raetica – Verkehr
Erste Ergebnisse der Radzählstationen
Radfahrern ist heuer sicherlich aufgefallen, dass entlang der Orte am Vinschger Radweg Hinweistafeln angebracht wurden, welche an die „Via Claudia Augusta“ erinnern, dessen Teilstrecke durch den Vinschgau und über insgesamt 700 km von Altino bei Venedig bzw. Ostiglia am Po bis nach Donauwörth über die Alpen führte. Kaiser Claudius ließ die „Via Claudia Augusta“ zur ersten richtigen Straße über die Alpen ausbauen, die den Adriahafen Altinum mit der Donau verband.
„Schafe können sicher weiden“.
Ist der Titel einer wunderschönen Arie von Johann Sebastian Bach. Mag er an irdische Schafe gedacht haben, oder?
Bei so einem Bild denke ich an „meine Schafe“ und warte gespannt auf die Rückkehr aus dem Ötztal.
Foto und Text: Gianni Bodini
Mals.
Die Musikschule von Mals soll nach „Johann Rufinatscha“ benannt werden. Dies hat der Malser Gemeinderat bei seiner Sitzung am 28. August 2012 auf Vorschlag der Referentin für Schule und Kultur Sibille Tschenett beschlossen. Am 20. Oktober wird es für die Schulbenennung ein entsprechendes Fest geben. Johann Rufinatscha gilt als bedeutendster aus Tirol stammender Komponist des 19. Jahrhunderts. Seine Werke lassen ihn als eine Art Bindeglied zwischen Franz Schubert und Anton Bruckner erscheinen. Der musikalische Nachlass des Komponisten wird vom Tiroler Landesmuseum aufbewahrt, das auch einige CDs mit Musik Rufinatschas produziert hat.
Rabland.
„Land und Leute in Vietnam - mit dem Rucksack vom Land ans Meer“ - Diavortrag von Rebecca Nischler. Die Bibliothek bietet zudem eine interessante Buchausstellung mit Romanen und Erlebnisberichten sowie Bildbänden und Reiseführern.
Am Freitag, 07. September 2012, um 20.30 Uhr, Bibliothek Rabland.
Matsch.
Am 27. Jänner 1962 verloren der Unteroffizier Teresio Fumagalli und der Alpino Pio De Maron von dem Bataillon Tirano durch eine Lawine im Matschertal (Mals-Vinschgau) ihr Leben.
Eine Gedächtnisfeier wird von der Alpini Gruppe Mals (BZ), von der Alpini Gruppe Mariano Comense (CO) und der Alpini Gruppe Grosotto (SO) organisiert.
8.00 Uhr Start vom Parkplatz / Glieshof
Naturns.
Die Bibliothek Naturns organisiert heuer zum zweiten Mal eine Veranstaltungsreihe der besonderen Art. Sie nennt sich „Art&Bibliothek“ und soll eine Symbiose zwischen der Einrichtung Bibliothek und verschiedenen Kunstrichtungen sein: Malerei/Objekt/Fotografie & Film & Musik & Literatur vom 07.- 21. September 2012.
Am Freitag, 7. September 2012 – 19 Uhr Eröffnung der Ausstellung: Maria Gerstgrasser & Manuela Trenk-walder & Walter Paul Auer
Musik: dakapo (guitar, akkordeon, voice).
Freitag, 14. September 2012 – 20 Uhr: Filmabend im Innenhof der Bibliothek.
Öffnungszeiten der Kunstausstellung: Montag – Sonntag von 17-20 Uhr, Bibliothek Naturns - Bahnhofstr. 15 - Dachgeschoss
Durnwalder soll LH bleiben
Mit der jährlichen PK in Pfalzen hat der Landesfürst Durnwalder wieder einmal alle aufgeschreckt, er stellt sich nicht mehr der Wahl zum LH. In den letzten Jahrzehnten hat die omnipotente SVP den Karren, der die Autonomie geladen hat, fast an die Wand gefahren. Ganz zu schweigen von den Schlaglöchern zu der Wand hin, wo immer wieder ein bisschen Autonomie heraus geschwappt ist. Jetzt steckt der Karren sozusagen im Dreck, und was passiert, der Kapitän verlässt das Steuer? Müsste man nicht den Kapitän zwingen an Bord zu bleiben, um entweder den Karren selbst wieder aus dem Dreck zu manövrieren, oder mit dem Schiff unterzugehen?
Mir zumindest wurde gesagt, hierzu bist du selbst verantwortlich, also schau selbst, wie du das lösen kannst.
Stocker Wolfgang, Naturns
Wenn am Sonntag…..
Die letzte online Umfrage in Ihrem geschätzten Blatt hat ein sonderbares Ergebnis gebracht. Mit 42,2% hat die Süd-Tiroler Freiheit am meisten Zustimmung erhalten, gefolgt von Freiheitlichen, Grünen und SVP(10,6%).
Nun ist dieses Ergebnis zwar sonderbar, aber leicht erklärlich. Über Handy, Facebook u. ä. lassen sich in kurzer Zeit eine Menge Leute erreichen und somit die Objektivität einer online Umfrage ad absurdum führen.
Ich bin kein Anhänger der Süd-Tiroler Freiheit. Ihre Politik ist mir suspekt, zu populistisch. Ich bin aber nicht gegen die Selbstbestimmung, denn diese ist ein festgeschriebenes Völkerrecht. Sogar der Pariser Vertrag schließt es für Südtirol nicht aus. Zitat: „….gibt der bestimmten Hoffnung Ausdruck, dass eine geänderte Weltlage in Zukunft den Südtirolern die Möglichkeit der Selbstbestimmung über ihre staatliche Zugehörigkeit geben wird“ (aus: Tirol in Vergangenheit und Gegenwart, W. Pfaundler).
Meine Frage ist nur: Braucht es die Selbstbestimmung? Sollten wir uns nicht endlich auf eine gesamteuropäische Lösung einlassen, zu einem Europa zusammenwachsen, ohne Nationalstaaten, von denen eh nur jeder seine eigene Suppe kocht? Eine Regierung für Europa, die die Interessen aller Bürger eines Landes vor Augen hat und diese als starke Macht auch nach außen zu vertreten imstande ist?
Was wollen wir neue Staaten schaffen oder Grenzen verschieben? Statt in verschiedene Richtungen zu ziehen, lasst uns mit vereinten Kräften nach einem Vereinten Europa streben, wovon ich schon seit der Gründung der EWG träume.
Robert Ruepp, Schluderns
DIREKTE DEMOKRATIE - LANDESGESETZ
Wie in der letzten Landtagssitzung angekündigt, soll die aufgeschobene Artikeldebatte zum Landesgesetzentwurf zur direkten Demokratie, Mitte September, wieder aufgenommen werden.
Wäre man abergläubisch, so könnte man meinen, die SVP-Fraktion im Landtag sei am Sitzungsdatum, Freitag, den 13. gescheitert. Aber nein! Vor der Beschlussdebatte wurde in üblicher Manier alles vom Tisch geräumt, was an anderen Vorschlägen da war, um dann in völliger Selbstüberschätzung vorzugehen.Das angepriesene Gesetz zur direkten Demokratie liest sich denn wie eine willkürliche Anhäufung von Erschwernissen und Einschränkungen und dürfte wohl kaum zur Bürgerbeteiligung sondern eher zu deren Verhinderung gedacht sein. Also nicht vom Pech verfolgt sind diese Politiker, sondern von ihrer eigenen Schwierigkeit, eine vollständige, überzeugende Regelung der Bürgerrechte vorzulegen, die diesen Namen auch verdient und in der drin ist, was drauf seht.
Greti Egger, Naturns
Toponomastik mit Maß und Ziel
Zu den Grundvoraussetzungen zukunftsfähiger Zusammenarbeit von den in Südtirol lebenden Volksgruppen gehört der offene Dialog und der vorurteilsfreie Informationsaustausch. Ein solcher Dialog setzt aber voraus, dass ein gewisser Konsens über einige Grundsätze und Anschauungen besteht, unter anderem auch im Bereich der Ortsnamenregelung. In der Tat wurden unter pseudowissenschaftlichen Vorzeichen die Übersetzungen der Namenlandschaft Südtirols von Kräften ins Werk gesetzt, die sich als politische Sargnägel einer Volksgruppe zu erkennen geben. Ihre Scheinlogik zur Erhaltung der völlig widersinnigen Toponymik aus faschistischer Zeit ist Ausdruck einer haarsträubenden Praxis williger denkfauler Mitläufer. Es wird sich zeigen, ob die Masse der Südtiroler Bevölkerung in Zeiten der Demokratie widerspruchslos ein solches Unrecht hinnehmen wird.
Dietmar Weithaler, Partschins
Reinhold Messner und die Kreativität der Schweizer
Reinhold Messner bescheinigt den Schweizern mehr Kreativität als uns Südtirolern, weil sie eine Basisdemokratie haben. Gleichzeitig wehrt er sich mit Händen und Füßen gegen eine Basisdemokratie bei uns. Wie passt das zusammen? In seinem ganzen Denken und Handeln ist er ein Machtmensch, der keine andere Meinung als die eigene akzeptiert. Deshalb hat er zusammen mit der Tageszeitung „Dolomiten“ die Volksabstimmung 2009 bekämpft. Insofern ist seine Aussage, dass Stephan Lausch „Liebkind der Dolomiten“ ist, völlig falsch. Damit wollte er nur den Ebner Brüdern und gleichzeitig der Initiative für mehr Demokratie eines auswischen. Damals ist die Volksabstimmung trotz des massiven Gegenwindes von Politik, Tagblatt und Messner nur ganz knapp am Quorum von 40% gescheitert. Aber das Volk wird seinen Weg weitergehen und Reinhold Messner wird in nicht allzu ferner Zukunft sagen können, dass die Südtiroler in Sachen Kreativität den Schweizern nicht nachstehen.
Hanns Fliri, Naturns
Klausurtagung
IMU: die Chance nutzen, die Interessen der Arbeitnehmer zu vertreten
Auf der kürzlich abgehaltenen Klausurtagung des SVP-Bezirkssozialausschusses Vinschgau auf dem Niedermairhof hat der SVP-Arbeitnehmerbezirk Vinschgau unter der Führung des Bezirksvorsitzenden Harald Tappeiner und in Anwesenheit des Parteiobmannes Richard Theiner, des Landesvorsitzenden Christoph Gufler sowie der Bezirksobfrau Roselinde Gunsch bezogen auf einige aktuelle politische Schwerpunkte den Kurs klar abgesteckt.
Landesrat Richard Theiner zeigte die Auswirkungen der Sparmaßnahmen auf das Gesundheitssystem auf. Theiner bekräftigte, dass die peripheren Krankenhäuser in Südtirol und somit auch das Krankenhaus Schlanders erhalten werden sollen. Um dies zu gewährleisten, wurden bereits seit Jahren im Rahmen der klinischen Reform Möglichkeiten der Kostenreduzierungen ausgeforscht und notwendige Einsparungen vorgenommen ohne die Qualität zu beeinträchtigen. Im Rahmen des staatlichen Spardekretes Spending-Review Spardekretes muss die Bettenanzahl in den Krankenhäusern abgebaut werden. Zusätzliche Einsparungspotentiale liegen in der Verwaltung. Die Leistungen am Patienten hingegen sollen nicht beeinträchtigt werden.
Weiters stand die Auseinandersetzung mit Inhalten des neuen Familiengesetzes auf der Tagesordnung. Das neue Familiengesetz wird von den SVP-Arbeitnehmern wesentlich mitgeschrieben und soll im Frühjahr 2013 verabschiedet werden. Durch die Beteiligung der vielen Interessensgruppierungen in der Steuerungsgruppe konnten im neuen Gesetzesvorschlag die unterschiedlichsten Bedürfnisse berücksichtigt werden.
Einen nächsten zentralen Punkt der Auseinandersetzung auf der Klausurtagung bildete die Immobiliensteuer IMU. Die anwesenden Funktionäre sprachen sich für eine deutliche Reduzierung der zweiten Rate bezogen auf die Erstwohnung aus. „Werde die zweite IMU-Rate nicht ausgeglichener, so habe die bereits jetzt steuerlich überbelastete Arbeitnehmerschaft wieder einmal für die anderen Gesellschaftsgruppen verhältnismäßig überproportional steuerlich aufzukommen, was ungerecht sei“, so Tappeiner. Die italienische Regierung unter Monti hat bisher die Chance für eine gerechte Verteilung nicht genutzt, sondern im Gegenteil Verschärfungen des Rechtes der ArbeitnehmerInnen und weitere Einsparungen zu Ungunsten der arbeitnehmenden Bevölkerungsgruppierung auf ihrer Agenda. „In Südtirol müssen deshalb alle Möglichkeiten zur Abfederung der staatlichen Sparmaßnahmen zu Gunsten der Arbeitnehmer, Familien und Rentner ergriffen werden“, bemerkt Tappeiner.
Die Gemeinden negieren zum Teil bestehende Handlungsspielräume. Dennoch sind nach Einschätzung des Landesvorsitzenden und Ex-Bürgermeisters von Lana Gufler Christoph noch Kürzungen des Gemeindehaushaltes und Einsparungen auf Gemeindeebene bei einigen Gemeinden möglich. Klares Ziel bleiben Landes- und Gemeindebeschlüsse zur Festlegung der IMU-Zahlung bezogen auf Erstwohnungen, die von Überbelastungen Abstand nehmen und die Interessen der Arbeitnehmer, Familien und Rentner durch Reduzierung der staatlichen Tarife deutlicher als bisher wahrnehmen. Nun sind klare politische Akzente für die arbeitnehmenden Bürger zu setzen, will man sie auch zukünftig auf dem politischen Wege mitnehmen. Bekräftigt hat der Landesvorsitzende Gufler im Rahmen der Klausurtagung abschließend die Bedeutung der SVP-Arbeitnehmerpolitik insgesamt für die Menschen in Südtirol. „Denn wer, wenn nicht die SVP-Arbeitnehmer, vertreten seit Jahrzehnten ernsthaft die Interessen der Arbeitnehmer in Südtirol“, so Gufler.
Theiner Richard wurde im Rahmen der Klausur des Bezirkssozialausschusses ein großer Dank für seinen bisherigen hohen qualifizierten Einsatz als Gesundheitslandesrat sowie für seine verantwortungsvolle und weitsichtige gemeinwohlorientierte Politikausrichtung als Parteiobmann ausgesprochen.
Der Vorsitzende des SVP-Bezirkssozialausschusses Vinschgau /Gremium der SVP-Arbeitnehmer Vinschgau
Tappeiner Harald
St. Valentin auf der Haide
Eines der berühmtesten, regionalen Lebensmittel ist mit Sicherheit das „Paarlbrot“. Deshalb wurden die „Genusstage St.Valentin“ am 9. und 10. August durch Bürgermeister Heinrich Noggler mit einem „Ongrissen ischt!“ eröffnet.
Dass „Paarlbrot“ traditionsgemäß nicht angeschnitten, wie in der Einladung vorgesehen, sondern angerissen wird, darauf hat Bäckermeister i.R. Josef Stecher hingewiesen. Das hat sich Bürgermeister Noggler sofort zu Herzen genommen und das übergroße URPAARL der Bäckerei Angerer nicht wie vorgesehen angeschnitten, sondern angerissen. Günther Stocker, Ortsobmann des HGV und Initiator der Veranstaltung, bedankte sich bei seinen Berufskollegen für die spontane Zusammenarbeit und wünschte guten Erfolg. Verbandssekretär Helmuth Rainer überbrachte die Grüße der Landesleitung des HGV und lobte die Initiative der Haider Gastwirte. Aus den Straßenküchen, die entlang der gesperrten Kirchgasse nahe an der Talstation der Haideralm eingerichtet wurden, dampfte, brodelte und roch es bereits appetitlich. Die zahlreichen Besucher konnten nun selber entscheiden, mit welchen der außergewöhnlichen Gerichte, vor Ort von den Chefköchen der teilnehmenden Gastbetriebe zubereitet, sie die Verkostung begannen. Es gab vieles zu probieren: Gerstenrisotto; Forelle in der Folie; gebackene Almkäsepralinen auf Pfifferlingsalat; Marillenknödel mit Vanillesauce; Krautnocken; Tagliatelle mit Wildragout und Knödelduo in der Suppe; Kniekiachl mit Preiselbeeren; Apfelküchel; Knödeltris mit Butter und Käse; Brennessel-Teigtaschen mit Ziegenfrischkäse und Rehgulasch; Krapfen & Apfelstrudel mit Sauce; Schüttelbrotpappardelle mit Pfifferlingen.
Die Weinkellerei Meran bot wunderbare Tropfen aus ihrem Sortiment. Bei Alessadro Secci konnte man edle Destillate von Früchten aus biologischem Anbau, z.B. Apfelbrand, Vogelbeerbrand, Kirschlikör, Grappa Lagrein u.a. verkosten und kaufen. Die Hofkäserei „Aft Mult“ bot Speck, Kaminwurzen, Kuh- und Ziegenkäse, Imker Walter Florineth Honig und Paula Punter Bio-Erdbeeren aus Planeil. Für Musik und Stimmung sorgten die Bergzigeuner.
Die außerordentlich positive Resonanz der Genusstage wird Anlass sein, sie im kommenden Sommer in größerem Umfang zu wiederholen. (aw)
Burgeis/Allgäu
Kürzlich sind 43 Bauersleute aus Burgeis zu einer Besichtigungstour nach Wald im Allgäu aufgebrochen. Der Vorstand und der Obmann des Braunviehzuchtvereines Burgeis, Hansjörg Bernhart, hatte zur Betriebsbesichtigung des Berghofes der Familie Herbert Babel geladen. Die Babels haben ihren Hof zu einem kleinen Imperium ausgebaut: Neben dem Bauernhof mit einer Kuhherde von 65 Stück und 50 Hektar Grünland und 2 Hektar Maisfelder betreiben die Babels seit Kurzem eine eigene Hofkäserei samt Hofladen, ein großes Gasthaus und sogar eine eigene Bierbrauerei. Im Laufe der vergangenen 30 Jahre hat die Familie Babel ihren Betrieb allmählich ausgebaut. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Die hochwertigen, hofeigenen Produkte werden mit zunehmendem Erfolg im gastronomischen Bereich verarbeitet. Der kleine Kreislauf funktioniert bestens. Dies und vor allem die Zuchterfolge im Bereich Braunvieh am Betrieb Babel interessierten die Burgeiser, die vom Zuchtwart Christian Stillebacher begleitet wurden, am meisten. In der Braunviehzucht mischt der Betrieb Babel nämlich seit Jahren ganz vorne mit. Viele Ausstellungserfolge sprechen eine eindeutige Sprache. Die Kuh „Fanfare“ gewann beispielsweise die offizielle Bayerschau 2008. Zusätzlich bestückt der Betrieb Babel den Besamungsmarkt mit positiven Vererbern, mit „Prodigo“, „Gloom“ und „Shrek“ ist man in Italien vertreten.
Die Burgeiser Bauern waren vom Konzept, vom Fuhrpark, von der Passion für das Braunvieh und vom Funktionieren der Kreisläufe begeistert. Mitgenommen haben sie auch, dass es sich lohnt, auf Ausstellungen präsent zu sein, um die Positionierung des Zuchterfolges am Markt messen zu können.
Brüssel/Planeil
Wunderschönes Wetter begleitete die Gruppe um EU-Agrarkommissar Dacian Ciolos auf dem Weg zur Planeiler Alm. Mit dabei waren EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann, Bauernbunddirektor Siegfried Rinner, Ressortdirektor Albert Wurzer, Abteilungsdirektor Martin Pazeller und der Bürgermeister von Mals Ulrich Veith. Auf dem Weg zur Planeiler Alm konnte dem Kommissar eindrucksvoll gezeigt werden, welchen kräfteraubenden Einsatz Südtirols Bergbauern jedes Jahr leisten und wie wichtig eine finanzielle Unterstützung für den Erhalt der Südtiroler Kulturlandschaft ist.