Ausgabe 10/2024

Ausgabe 10/2024 (70)

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Das Haflinger Festival von 31. Mai bis 2. Juni 2024 in Schluderns ist eine Hommage an den Geburtsort des ersten Haflingerfohlens „249 Folie“ vor 150 Jahren. Dieser Hengst gilt als Stammvater der Haflingerrasse. Der Eintritt ins Festgelände auf dem ehemaligen Flugplatz ist frei. Ein ansprechendes Rahmenprogramm mit großem Festumzug erwartet Klein und Groß (siehe Anzeige auf der Rückseite).

von Magdalena Dietl Sapelza

Bei der Suche nach einem geeigneten Standort für das Haflinger Festival zum 150 Jahrjubiläum der Haflingerrasse bot sich Schluderns an. Einerseits, weil dort 1874 das erste Haflingerfohlen das Licht der Welt erblickt hatte, und andererseits, weil mit dem ehemaligen Flugplatz ein für Großveranstaltungen ideales Gelände bereitsteht, das in dieser Form in Südtirol nirgends zu finden ist. Die Verantwortlichen des Haflinger Pferdezuchtverbandes um Obmann Erich Messner wurden im Herbst 2023 in der Schludernser Gemeindestube bei Bürgermeister Heiko Hauser und seinem Stellvertreter Peter Trafoier vorstellig und stießen auf offene Ohren. „Es ist uns eine Ehre, das Festival mitzutragen, weil der Haflinger mit unserer Gemeinde eng verbunden ist, und weil wir das für die Südtiroler Ritterspiele adaptierte Flugplatzareal nutzen können“, betonen Hauser und Trafoier unisono. Ein OK-Team wurde eingesetzt. Inzwischen hatte Manfred Canins als neuer Obmann des Haflingerzuchtverbandes Verantwortung übernommen (siehe OK-Team rechts). Das Wissen zur praktischen Umsetzung der Großveranstaltung lieferten neben den Gemeindeverwaltern der Koordinator der Südtiroler Ritterspiele Mirko Stocker. Die Vertreter der Schludernser Vereine erklärten sich bereit, das Festival - unter anderem mit Versorgungsständen - zu unterstützen. Dazu zählen: der Amateursportverein, die Schützen, die Musikkapelle, die Bäuerinnen, der Schaf- und Ziegenzuchtverein, die Interessentschaft Upi-Alm, der Alpenverein und das Team des Jugendhauses. Eine flankierende Ausstellung zur Geschichte des Haflingers wurde im Vintschger Museum VUSEUM konzipiert. Im Haflinger Festival ist die Landesausstellung eingebunden. 140 Aussteller werden 240 Pferde in zwölf Schaukategorien präsentieren. Der wohl bekannteste Züchter ist Norbert Rier von den „Kastelruther Spatzen“. Er wird beim Festival am Samstag zusammen mit seinem Sohn Alexander auf der Bühne stehen.

Geschichte der Pferdezucht im Vinschgau
Noch bis Anfang des 20. Jahrhunderts galt der Vinschgau als das bedeutenste Pferdeaufzuchtgebiet Tirols. Beim „Gollimorkt“ in Mals wurden beispielsweise anfangs des 18. Jahrhunderts 2.000 Pferde aufgetrieben. Händler kamen aus der Schweiz, der Lombardei und aus Bayern. Pferdezüchter im oberen Vinschgau setzten neben leistungsstarken Hengsten auch orientalische Hengste ein. Die Begradigung der Etsch von Glurns bis Laas in den 1830er Jahren mit der Gewinnung von Wiesen- und Ackerland führte zum Verlust von Weideflächen und zum Rückgang der Pferdezucht. Um dem entgegenzuwirken und die Pferdezucht weiter zu fördern, wurden vom k & k Ackerbauministerium 1863 in Schlanders Pferdeprämierungen eingeführt. Staatlich ausgezeichnete Deckhengste standen in Eyrs und Glurns. Neben Halbblut-Orientalen wurden auch Noriker eingesetzt. Es wurden Aufzuchtprämien ausgeschrieben und Zuchtpferde-Prämierungen organisiert.
Bei einer in Meran 1872 siegte in der Kategorie der gedeckten dreijährigen Stuten die Dunkelfuchs-Stute von Josef Folie aus Schluderns. Sie wurde die Mutter des ersten Haflingerfohlens „249 Folie“. Vater war der aus den Hengstbeständen in Bablona in Ungarn stammende fünfjährige Araber-Hengst 133 El Bedavi XXII vom Laaser Züchter Rochus Eberhöfer.

Geburt des Haflingerfohlen „249 Folie“
Das Hengstfohlen „249 Folie“ erblickte im Jahre 1874 im „Garberhof“ in der Kohlstatt Nr. 8 in Schluderns das Licht der Welt. Das war die Geburtsstunde der neuen Haflingerrasse und der Beginn der Haflinger Erfolgsgeschichte. Die blonden Deckhaare mit dem Maultierscheitel, die Gutmütigkeit, die Kraft und die Merkmale eines kleinen kompakten Gebirgspferdes hatte das Hengstfohlen von seiner Mutter geerbt, die Eleganz von seinem Vater. Der junge Hengst aus Schluderns wurde einst auch folgendermaßen beschrieben: „Folie 249“ ist ein Muskelpaket mit Araberadel, langer schräg gelagerter Schulter, strammem Rücken, gerader Kruppe, tiefer Bemuskelung, kräftigen Gelenken, weiträumigem, korrektem Gang und herrlichem Temperament“. Das Fohlen war so vielversprechend, dass das Ackerbauministerium den Auftrag gab, alle guten und edlen Fohlen aufzukaufen. Gleichzeitig wurde die Zucht subventioniert. Schon vor dem I. Weltkrieg trugen alle Zuchthengste die Gene von „Folie 249“. Die offizielle Anerkennung der Haflingerrasse erfolgte am 2. Mai 1898 durch das österreichische Landwirtschaftsministerium. Die Folie Nachkommen eigneten sich nicht nur als geschickte und gutmütige Zug- und Arbeitstiere, sondern auch als Reitpferde. Zu Zucht-Hochburg entwickelten sich Hafling und der Tschögglberg. 1897 wurden 200 Stuten in das erste Haflinger Zuchtbuch eingetragen. Das führte dazu, dass sich für die neue Pferderasse mit Schludernser Wurzeln der Namen „Haflinger“ etablierte.

Einbruch der Haflingerzucht nach 1919
Nach der Angliederung Südtirols an Italien 1919 erfuhr die Haflingerzucht in Südtirol einen Rückschlag. Denn den italienischen Behörden war die Bedeutung dieser Rasse noch nicht richtig bewusst. Dazu kam auch, dass sich die meisten Zuchthengste in österreichischen Depots befanden und die Stuten der Südtiroler Züchter nicht mehr decken konnten. Es entstand eine Kluft zwischen den Haflinger Zuchtorganisationen nördlich und südlich des Brenners.
Schließlich fand der Haflinger auch in Italien Beachtung. 1904 wurde die „Erste Haflinger Pferdezuchtgenossenschaft Mölten“ gegründet und 1909 die „Sarntaler Pferdezuchtgenossenschaft“. 1924 konnte der Pferdeausschuss der Provinz Bozen aus der Taufe gehoben werden. Und in Meran wurde die „Haflinger Fördergenossenschaft“ mit über 500 Mitgliedern gegründet. 1929 erfolgte die erste Eintragung von 330 Stuten und 40 Hengsten in ein Zuchtbuch, das ab 1931 als „Ursprungszuchtbuch der Haflingerrasse in Italien“ geführt wurde. Der II. Weltkrieg versetzte der Südtiroler Haflingerzucht erneut einen Rückschlag, nicht zuletzt, weil sich die deutsche Armee die schönsten Pferde aneignete und außer Landes brachte. Nach 1945 musste die Haflingerzucht in Südtirol wieder neu aufgebaut werden.

Neustart der Haflingerzucht nach 1946
1946 kam es im Vinschgau zur Gründung des Haflingervereins. Hengststationen gab es in Lichtenberg, Laas, Tanas, Mals, Glurns und Graun. 1953 folgte die Gründung des „Südtiroler Haflinger Zuchtverbandes“, der die unterschiedlichen Haflingervereine im Land unter seine Fittiche nahm.
Die zunehmende Motorisierung in den 1950er und 1960er Jahren in der Landwirtschaft machte den Haflinger nach und nach als Arbeitspferd überflüssig, was der Zucht erneut einen Dämpfer versetzte.
Langsam begann die Entwicklung des Haflingers vom Arbeitspferd hin zum Freizeitpferd. Mittlerweile erfreut sich der robuste, gutmütige und vielseitig einsetzbare Haflinger größter Beliebtheit. Er hat seinen Platz unter den Top 10 der beliebtesten Pferderassen gefunden. In Südtirol gibt es zurzeit rund 3100 Haflinger, davon sind 200 im Vinschgau beheimatet. Das Festival in Schluderns mit der Landesausstellung ist eine hervorragende Gelegenheit, einen guten Einblick in die Haflingerzucht Südtirols zu gewinnen und bei einem Rundgang durch den Ort auch am Geburtsort des ersten Haflingerfohlen vorbei zu spazieren.

 

Organisationsteam für das Haflinger Festival in Schluderns:


Gemeinde Schluderns:
BM Heiko Hauser, VBM Peter Trafoier,
OK Team Ritterspiele um Mirko Stocker

Haflingerverein Vinschgau:
Michael Warger (Obmann), Albert Hutter, Tobias Marth (beide auch Verwaltungsräte im Südtiroler Haflinger Pferdezuchtverband), Helmut Telser

Südtiroler Haflinger Pferdezuchtverband:
Manfred Canins (Verbandsobmann) Michael Gruber (Geschäftsführer/Projektleiter) Peter Zöggeler, Jonas Oberhammer, Richard Raffl, Luca Marini

Ferienregion Obervinschgau:
Katharina Fritz

Infos: www.ferienregion-obervinschgau.it

Publiziert in Ausgabe 10/2024

Partschins - Der Gemeinderat von Partschins hat die Verordnung für künftiges live-streaming verabschiedet. Bei der Gemeinderatssitzung am 30. April war dann auch der Tag der Abrechnung: Mit einem Verwaltungsüberschuss von 2,8 Millionen Euro wird die Abschlussrechnung über das Jahr 2023 verabschiedet. Mit der 3. und 4. Änderung am laufenden Haushalt ist dieser Verwaltungsüberschuss bereits eingebaut worden. Sichtbar geworden ist dabei die politische Ausrichtung der Mehrheit, die auch von der Opposition geschlossen unterstützt wird. Denn die Beschlüsse wurden einstimmig gut geheißen. Es geht in erster Linie um den Feldweg. Der soll heuer noch realisiert werden. Dafür werden in diversen Kapiteln eine runde Million Euro vorgesehen. Ein zweispurig ausgebauter Feldweg stellt eine Verbindung zwischen Rabland und der Hauptstraße Richtung Naturns da. Der Feldweg ist als Entlastungsstraße bzw. Umfahrung für Rabland in Richtung Texelbahn und auch für den dort geplanten Campingplatz konzipiert. 700.000 Euro habe man vom Land für den Feldweg erhalten, sagte VizeBM Walter Laimer. Man sei bei konkreten Grundablösungen angelangt, Ende Juni könnte die Ausschreibung erfolgen und man erhoffe sich einen Baubeginn Ende Oktober. Bemerkenswert auch andere für Investitionen vorgesehen Geldmittel: 370.000 Euro werden für eine Photovoltaikanlage samt Wärmepumpe am Schwimmbad vorgesehen. 60.000 Euro für den geplanten Skatepark in Rabland, der 120.000 Euro kosten wird und wovon man sich die restlichen 60.000 Euro als Landesbeitrag erhofft. Die Tinte für die letzte Titelgeschichte des Vinschgerwind über die Fenstersituation in der Mittelschule von Partschins war noch nicht trocken da hat der Gemeinderat 60.000 Euro für ein Projekt energetische Sanierung der Mittelschule beschlossen. Man hoffe auf Geld auf den EFRE-Fonds, der im Juli geöffnet werden könnte, sagte der Schulrefernt Hartmann Nischler auch dem Gemeinderat.
Der Gemeinderat von Partschins hat sich gegen eine Erhöhung der Grenzwerte für das Mobilfunknetz 5G ausgesprochen. Über das hervorragende Abschneiden der Grundschule Rabland beim Wettbewerb „Euregio macht Schule“ informierte Hartmann Nischler und die Sozialreferentin Jasmin Ramoser über das neu entwickelte Projekt JuPawa („Junge Partschinser wollen anpacken“). Jutta Pedri von der neuen Bürgerliste forderte die Gemeindeverwalter auf, entlang der Hauptsstraße in Rabland verstärkt Geschwindigkeitskontrollen durchführen zu lassen. Und Monika Pföstl regte an, den Gemeinderatsbeschluss über den möglichen Abriss des Töll-Messner Stadels aufgrund des Einwandes des Heimatpflegevereines nochmals zu überdenken. (eb)

Publiziert in Ausgabe 10/2024

Erich NössingVinschgau - Erich Nössing leitet die Bezirksgemeinschaft Vinschgau kommissarisch
Nach dem Rücktritt von Präsident Dieter Pinggera leitet ein außerordentlicher Kommissär bis zur Neuwahl der Präsidentschaft und des Bezirksausschusses die Bezirksgemeinschaft Vinschgau.
Die Bezirksgemeinschaft Vinschgau wird ab sofort kommissarisch von Erich Nössing verwaltet. Dieser Schritt war nötig geworden, nachdem der bisherige Präsident Dieter Pinggera mit 28. April von seinem Amt zurückgetreten war. Die Landesregierung hat darum heute (7. Mai) auf Vorschlag von Landeshauptmann Arno Kompatscher einen außerordentlichen Kommissär der Bezirksgemeinschaft ernannt und den Verfall des Bezirksausschusses der Bezirksgemeinschaft Vinschgau beschlossen. Der außerordentliche Kommissär übernimmt bis zur Neuwahl die Aufgaben des Präsidenten und des Bezirksausschusses. Innerhalb von 20 Tagen soll nun ein neuer Präsident oder eine neue Präsidentin sowie ein neuer Bezirksausschuss gewählt werden. Der bisherige Präsident Dieter Pinggera stand der Bezirksgemeinschaft Vinschgau seit dem Jahr 2021 vor.

Publiziert in Ausgabe 10/2024

Vom Wind gefunden - Die heute lebenden Generationen werden in verschiedene Altersgruppen eingeteilt. Man spricht von den Babyboomern (zwischen 1945 und 1964 geboren), der Generation X, Y, Z und der Generation Alpha (nach 2011 geboren). Die Generation Y (zwischen 1981 und 1995 geboren) werden auch Millenials genannt, weil sie im Jahrzehnt zwischen 2000 und 2010 das Erwachsenenalter erreichen. Die Generation Y wird in Amerika auch als Generation Snowflake (Generation Schneeflocke) bezeichnet. Generation Snowflake gilt als abwertend bis beleidigend und ist eine Strategie der politisch Rechten, um von sozioökonomischen Ungleichheiten abzulenken. Den so Bezeichneten wird unterstellt, extrem sensibel, emotional hochverletzlich, wohlstandsverwöhnt und wenig resilient zu sein, sowie sich für einen hohen Lebensstil anspruchsberechtigt zu sehen. Es wird ihnen unterstellt, dass sie bei der leisesten Kritik wie Schneeflocken schmelzen. Kritisiert werden sie auch wegen ihrer vermeintlichen Fragilität und Schwäche. Sobald es unbequem wird, fangen sie das Weinen und Klagen an und kündigen beleidigt die Beziehungen auf. Wo andere sich wehren, wenn es mal klemmt, wählen die Schneeflocken den Rückzugs-Weg. Sie haben das Kämpfen nicht gelernt, weil die Eltern alles aus dem Weg räumten, was hätte klemmen und zwicken können. Nach anderen Meinungen sind die Generation Schneeflocke nicht verweichlicht, sondern einfach nur schlauer. Sie leben nicht, um zu arbeiten. Sie wollen das Leben genießen. Viele der jungen Leute wollen sich einfach nicht dem Druck und der Selbstverleugnung unterwerfen, die ihre Eltern kaputt gemacht haben. (hzg)

Publiziert in Ausgabe 10/2024

Vinschgau - Es schient so, als ob sich die Tauferer BMin Roselinde Gunsch als Bezirkspräsidentin durchsetzen könnte. Unbehaben wurde bei der BM-Runde vor gut einer Woche offen ausgesprochen. Denn Gunsch bringt nicht nur die Bezirkslogik durcheinander.

von Erwin Bernhart

Weil der Schlanderser BM Dieter Pinggera als Bezirkspräsident zurücktreten musste, ist es in der Bezirksgemeinschaft Vinschgau notwendig, eine neue Bezirksspitze zusammenzustellen. Die Tinte auf Pinggeras Rücktrittschreiben dürfte noch nicht ganz trocken gewesen sein, da brachte sich schon die Tauferer BMin Roselinde Gunsch in Stellung und bekundete schneidig ihr Interesse auf die Bezirkspräsidentschaft. Gunsch hatte nichts zu verlieren, denn die beiden BMinnen des Tales, neben Gunsch auch Verena Tröger, haben per Quotenwahlgesetz ohnehin einen Ausschusssitz in der Bezirksgemeinschaft - so wie bisher - sicher. Forsch voran und vor allem ohne Rücksicht auf die politische Logik im Bezirk pflockte Gunsch ihr Interesse, wohl auch mit Unterstützung des bisherigen Bezirkspräsidenten Pinggera, ein. Gunsch Vorstoß verbreitete sich kurz nach dem Rücktritt Pinggeras rasch und bei der Bürgermeisterrunde am 6. Mai wurde der Vorstoß in Zement gegossen. Allerdings nicht ohne scharfe Scharmützel. Denn im Ausschussvorschlag von Gunsch ist der Malser BM Josef Thurner weiterhin als Vize vorgesehen. Thurner hatte im Vorfeld kein Interesse für den Bezirkspräsidenten gezeigt und auch damit Gunsch ein Vakuum auf dem Silbertablett präsentiert. Es war die Laaser BMin Verena Tröger, die in der Bürgermeisterrunde Gunsch als Bezirkspräsidentenkandidatin vorschgeschlagen hat. Verschnupft und angezipft darüber, dass mit Gunsch und mit Thurner sowohl die Präsidentschaft als auch die Vize-Präsidentschaft im oberen Vinschgau angesiedelt wird, reagierten die Bürgermeister des Untervinschgau, die die Vize-Präsidentschaft für den Untervinschgau einforderten. So wie es bisher einvernehmliche Praxis und politische Bezirkslogik war - der Präsident von „oben“, dann der Vize von „unten“ und umgekehrt. Thurner ging darob an die Decke und drohte mit seinem Auszug aus dem Bezirksausschuss. Und Gunsch soll die Bürgermeister vom Untervinschgau harsch und kompromisslos angeschnaubt haben. Irgendwie geeinigt hat man sich dann in einer Sache: Mit Josef Thurner, Verena Tröger, Georg Alststätter und Mauro Dalla Barba soll ein neuer Bezirksausschuss und mit Roselinde Gunsch die Bezirkspräsidentenkandidatin in die konstituierende Sitzung gehen. Offen bleibt vorerst die Vize-Geschichte.

Publiziert in Ausgabe 10/2024

Laas/Vinschgau - Der 8. Mai bildete den Auftakt zu monatlichen LKW-Kontrollen im Vinschgau. Die Bezirkspolizei Vinschgau unter Kommandant Christian Carli und Vize-Kommandant Klaus Obwegeser redet nicht lange, sondern setzt das um, was man gesagt hat. LKW-Kontrollen waren angekündigt und werden nun umgesetzt. Die Gemeindepolizisten Thomas Staffler und Ulrich Gruber haben sich im Vorfeld bei der Stadtpolizei Bozen das nötige Know-How dafür besorgt und diese Zusatzausbildung erfolgreich abgeschlossen. Bei den Spöttersäulen an der Geraden von Laas wurden auch mit Hilfe des stellvertretenden Kommandanten des Bezirks Landeck Georg Plattner LKW herausgefischt und Fahrer und Maschinen auf Herz und Nieren geprüft. Tatsächlich wurden aufgrund verschiedener Verstöße einige LKW aus dem Verkehr gezogen bzw. diese konnten nur mehr den nächstgelegenen Betriebsstandort ansteuern.
Der Neubau der Luegbrücke am Brenner mit großen Befürchtungen für einen möglichen Umwegverkehr über den Reschen (sh. Vinschgerwind 7/2024) wirft also Schatten voraus und die Vinschger Bezirkspolizei signalisiert mit ihren LKW-Kontrollen nicht nur den Willen sondern auch die Durchsetzungskraft solcher Kontrollen. Zur Sicherheit und auch zur Abschreckung. (eb)

Publiziert in Ausgabe 10/2024

s2 erwin 2854Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Die Präsidenten der Ferienregionen müssen eine Fortbildung oder ein Coaching gemacht haben. Denn nur so ist es erklärbar, warum bei allen Tourismusvollversammlungen ein beherzter Appell an die Tourismusgesinnung abgegeben worden ist. Die Tourismusvereine machen viel für die Allgemeinheit, für die heimische Bevölkerung - Feste, Radwege, Wandersteige, Arbeitsplätze, Sitzbänke, Schautafeln und vieles mehr. Wir alle sollen mitbekommen, was die Touristiker für die Gemeinden leisten.
Nun ist der Paul Köllensperger mit seinem Team K in diese Tourismusgesinnung hineingegrätscht. Köllensperger hat einen Gesetzesentwurf vorgelegt, in dem er die Landesregierung auffordert, „ein Modell auszuarbeiten, wie die öffentliche Hand von den touristischen Beherbergungsbetrieben einen verpflichtenden Beitrag der Gäste als Steuersubstitut einheben kann (...)“ und „dem Landtag Vorschläge zu unterbreiten, welche sozial nützlichen Initiativen mit diesen zusätzlichen Einnahmen finanziert werden können (...).“
Der Pinzger Manni, der HGV-Landeschef, war darüber höchst erbost. In den vergangenen Tagen gab es medial einen gewaltigen öffentlichen Schlagabtausch.
Wie fragil die ganze Sache ist, beweist die Abstimmung des Gesetzesentwurfes im Landtag. 16 waren dafür, 16 dagegen und 2 Enthaltungen. Also wurde der Köllensperger-Entwurf hauchdünn abgelehnt und archiviert. Die Tourisitiker können - vorerst - nochmal durchatmen. 

Publiziert in Ausgabe 10/2024

ASV Prad Raiffeisen - Sektion Ski - Motivierte Athletinnen und Athleten, einige Rennerfolge und viel Gemeinschaftserlebnis: Die Sektion Ski des ASV Prad Raiffeisen blickt auf eine erfolgreiche Wintersaison zurück.
Mit dem Saisonende im Skigebiet Sulden ging am 1. Mai auch für die Athletinnen und Athleten der Sektion Ski des ASV Prad eine intensive Wintersaison zu Ende. Ganze 24 Athletinnen und Athleten zählte in der abgelaufenen Saison die VSS-Renngruppe (U8/U10/U12), die bis zu elf Rennen absolvierte und unter den Fittichen von Magdalena Hofer und David Schwalt fleißig in Sulden und Schöneben trainierte. Um den Eltern die Logistik zu erleichtern, war an den Trainingstagen werktags ein Kleinbus im Einsatz, der für den verlässlichen Transport der Kinder ab bzw. bis Schlanders sorgte.
Mit zwölf Athletinnen und Athleten war im vergangenen Winter die Grand Prix-Renngruppe (U14/U16) aktiv, die bis zu 16 Rennen bestritt. In zahllosen Trainingseinheiten in Sulden, in Trafoi und am Watles bereitete Trainer Tamino Rungg sie bestmöglich darauf vor.
In der FIS-Gruppe (U18/U21) schließlich gaben fünf Athleten bei zwölf Rennen zum Marlene-Cup und weiteren internationalen FIS-Rennen ihr Bestes. Und die Erfolge blieben nicht aus: Francesco Zucchini alias „Zucca“ wurde in Sestriere U21-Italienmeister im Riesenslalom, Vize-Italienmeister im Slalom und im SuperG, womit er sich die U21-Juniorengesamtwertung und damit die Aufnahme in die Nationalmannschaft sicherte. Yannik Gunsch konnte sich über den Skicross-Italienmeistertitel der allgemeinen Klasse freuen. Auf Platz drei in der Abfahrt fuhr Tessja Rungg bei den U21-Landesmeisterschaften.
Bei der U12 holte sich Jeremias Marth den Vize-Landesmeistertitel im Skicross sowie Platz drei im Riesentorlauf. Und Julian Gietl freute sich bei den U10-Landesmeisterschaften im Riesentorlauf über den fünften Platz.
„An Einsatz, Motivation und Wettkampfgeist hat es in dieser Saison sicher nicht gefehlt“, unterstreicht Sektionsleiter Helmut Telser. „Auch den Eltern, die ihre Kinder und Jugendlichen immer unterstützen, ist ein großes Lob auszusprechen. Ohne das erfolgreiche Zusammenspiel von Elternhaus, Athletinnen und Athleten und Verein wäre das alles nicht möglich.“
Neben den Trainings- und Wettkampferfahrungen stehen in der Sektion Ski vor allem der Spaß am Skifahren und das gemeinschaftliche Erlebnis im Vordergrund. Letzteres wird auch bei verschiedenen Trainingslagern gepflegt: So ging es für die VSS-Gruppe im Dezember zum Trainingslager nach Pfelders. Die Grand-Prix-Gruppe schlägt ihre Zelte hingegen im Kaunertal und in der Skihalle „Alpenpark Neuss“ auf. Mit Pfingsten beginnt nun die neue Trainingssaison und damit das vom Verein organisierte Sommer- und Trockentraining. Der nächste Winter kommt schließlich bestimmt.

Publiziert in Ausgabe 10/2024

Mals - Die vergangenen Wochen beim ASV Mals Volleyball waren geprägt von aufregenden Veranstaltungen. Kürzlich fanden die VSS-Finalspiele der U15 in Schlanders und der U12 in Brixen statt, wobei sich die Mädels den 5. bzw. 6. Platz erspielten. Im April unternahmen Spielerinnen, Trainer und interessierte Eltern einen Ausflug zum Serie A-Spiel der Männer zwischen Volley Monza und Itas Trient. Ein beeindruckendes Erlebnis, das den Nachwuchsspielerinnen Einblicke in den Profisport ermöglichte. Dabei trafen die Volleyballbegeisterten auf Raphaela Folie, Zentralangreiferin der Frauen von Volley Monza, die Fotos mit den Mädchen machte und Autogramme gab.Darüber hinaus absolvierten die Spielerinnen der U10 und U12 gemeinsame Probetrainings, unter anderem mit Spielerinnen aus Prad. Diese Trainings boten den Mädchen die Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln und neue Techniken zu erlernen. Weiters standen in den letzten Wochen Schnuppertrainings auf dem Programm, bei denen neugierige und interessierte Kinder den Volleyballsport kennenlernen und erste Grundlagen erlernen konnten. Um sich optimal auf die Finalspiele (Minivolley U10/U12) in Reischach vorzubereiten, verlagert sich im Mai das Training der Nachwuchstalente an einigen Tagen auf den Tartscher Bichl, wo der ASC Tartsch auch heuer das Volleyballnetz aufgebaut hat und auf den Beachplatz des Sportwell Mals. Ein weiteres Highlight im Mai ist das alljährliche Abschlussturnier Mitte des Monats. Dabei haben die Kinder die Möglichkeit, zusammen mit ihren Eltern oder Freunden Volleyball zu spielen und sich untereinander zu messen. Der ASV Mals Volleyball bietet somit nicht nur ein attraktives Trainingsprogramm für den Volleyballnachwuchs, sondern auch spannende Events, die den Spaß am Sport fördern und die Gemeinschaft stärken.

Publiziert in Ausgabe 10/2024

Latsch - Es hat Tradition: Die Vorbereitung deutscher Leichtathleten in Latsch. Oft mehrmals im Jahr kommen die Schützlinge von Trainer Sven Lang, der im Deutschen Leichtathletik-Verband für alle Wurfdisziplinen verantwortlich ist, sprich für Kugelstoßen, Diskus-, Hammer- und Speerwerfen, in den Vinschgau. So auch unlängst. Vom 21. April bis zum 5. Mai hielten sich elf Sportler in Latsch auf, um sich für anstehende Aufgaben vorzubereiten.
Darunter auch drei Olympia-Kandidaten: Der 21-jährige Diskuswerfer Steven Richter, die 26-jährige Kugelstoßerin Katharina Maisch sowie die 32-jährige Diskuswerferin Marike Steinacker. Letztere hatte bei den Olympischen Sommerspielen 2021 in Tokio das Finale erreicht und dort den achten Platz belegt. Auch Maisch war bei Olympia in Japan mit dabei, hatte jedoch das Finale verpasst. Für Richter, der zu den großen Nachwuchshoffnungen in Deutschland zählt, wäre Paris die erstmalige Teilnahme an Olympischen Spielen.
Beim Trainingslager in Latsch mit dabei waren auch zahlreiche Nachwuchsathleten, die den Sprung schaffen wollen. Der Fokus lag vor allem auf technisches Training, Werfen und Stoßen. Auch intensive Einheiten im Kraftraum standen auf dem Programm. „Die Bedingungen hier sind stets ideal“, lobt Sven Lang. Er war erstmals 2009 in Latsch, damals noch ausschließlich als Kugelstoß-Trainer. Lang betreute unter anderem den ehemaligen Kugelstoßer David Storl, der 2012 bei Olympia in London Silber geholt hatte und ebenfalls mehrmals in Latsch zu Gast war.
Vor den Olympischen Sommerspielen in Paris, die am 26. Juli beginnen, kommen Lang und seine Schützlinge – dann voraussichtlich ein noch größeres Team – erneut nach Latsch. „Vom 8. bis zum 16. Juli“, kündigt der Coach bereits an. Ohnehin werden die nächsten Monate intensiv. Vom 7. bis 12. Juni stehen in Rom die Europameisterschaften an. Auch dabei will Lang mit seinen Athleten überzeugen.

Publiziert in Ausgabe 10/2024

Sulden/Obervinschgau - Mit den beiden Skirennen Yeti Cup (18. Auflage) und dem Suldenspitz Cup (80. Auflage) – im Skigebiet Madritsch - beide traditionell mit internationaler Beteiligung - beendeten die Akteure des ASC Ortler kürzlich die vergangene Rennsaison. Und die Kinder und Jugendliche konnten sich über viele positive Ergebnisse, darunter mehrere „Stockerlplätze“ freuen. Bei beiden Rennen punkteten beispielsweise die 2018 geborenen Minis. Der zweite Platz der Mannschaftswertung (Punkte beider Rennen werden zusammengezählt) hinter der Schweiz ging an den ASC Ortler. Das ist ein untrügliches Zeichen, dass der Verein nach einem Neustart vor zwei Jahren wieder gute Nachwuchsförderung betreibt und positiv in die Zukunft schauen kann. 2022 übernahm Werner Reinstadler, der einstige Wegbegleiter von Marc Girardelli, die Verantwortung als Präsident. Im Vorstand unterstützen ihn Florian Schwienbacher (Vize) Mike Holzknecht (technischer Leiter), Sarah Holzknecht, Vanessa Boscolo Reinstadler, Daniel Volgger und Marc Thöni. „Unser oberstes Ziel ist, den Kindern die Möglichkeiten zum Skifahren zu geben“, erklärt Reinstadler. „Sie sollen Spaß daran haben und je nach Talent auch die Chance bekommen gefördert zu werden.“ In der Saison 2023/24 wurden 60 Kinder aus Sulden und dem Raum Obervinschgau im Alter von vier bis 16 Jahre betreut. Mehrere davon gehören der Renngruppe an, die regelmäßig dreimal wöchentlich trainieren und an Sonntagen Rennen im Raum Meran, Passeier und Vinschgau bestreiten. Reinstadler bedankt sich bei seinen Vorstandsmitgliedern, bei den Trainer, Betreuern, den Eltern, kurzum bei allen Helferinnen und Helfern. Sein Dank geht auch an den Hauptsponsor die Raiffeisenkasse Prad-Taufers und an alle übrigen Sponsoren. Nun genießt das Ski-Team eine Sommerpause, ehe die großen und kleinen Skihasen im Spätherbst wieder die „Bretteln“ anschnallen. (mds) 

Publiziert in Ausgabe 10/2024

Lauffreunde können sich auf drei Vinschger Laufevents innerhalb kürzester Zeit freuen: Den Anfang macht der Haiderseelauf, der bereits Ende Mai ausgetragen wird. Im Juli geht es dann Schlag auf Schlag, denn innerhalb von nur 7 Tagen werden sowohl der Reschenseelauf, als auch der Stelvio Trail Run über die Bühne gehen.

Von Sarah Mitterer

Haiderseelauf
Den Auftakt der Vinschger Laufsaison macht der Lauf um den Haidersee in St. Valentin auf der Haide. Dieser wird am 25. Mai ausgetragen. Der Startschuss fällt um 11 Uhr bei der Talstation Haideralm, dort befindet sich auch das Ziel. Während die Frauen eine Runde um den See laufen und dabei eine Strecke von 5,35 Kilometern zurücklegen müssen, gilt es für die Männer den See zwei Mal zu umrunden und somit 10,7 Kilometer zurückzulegen. Auch für Kinder gibt es wieder die Möglichkeit sich zu messen, je nach Altersklasse müssen sie eine Strecke zwischen 600 Metern und 2,1 Kilometern laufen.
Alle Weiteren Infos findet man unter
www.asv-oberland.it/haiderseelauf/

Reschenseelauf
Normalerweise lädt der Reschensee zum Verweilen ein, oder viele umrunden ihn bei einem gemütlichen Spaziergang oder auf dem Fahrrad. Nicht jedoch am 13. Juli. An diesem Tag findet heuer die 24. Ausgabe des mittlerweile legendären Laufklassikers, der zu den beliebtesten Sportevents des Landes gehört, statt. Tausende Läuferinnen und Läufer werden auch heuer wieder in den Obervinschgau reisen, um den See zu umrunden. Der Startschuss fällt um 17 Uhr im Start- und Zielgelände beim historischen Kirchturm im Wasser. Drei Minuten vorher werden die Handbiker in das Rennen gehen. Neben dem Hauptlauf findet auch ein Just-for-Fun-Lauf statt, bei dem die Zeit zwar gemessen wird, es am Ende jedoch keine Wertung gibt. Zudem wird wieder ein Bewerb für die Nordic Walker ausgetragen. Der mittlerweile traditionelle Kinderlauf findet am 13.30 Uhr statt.
Alle Infos zum Reschenseelauf findet man unter www.reschenseelauf.it/

Stelvio Trail Run
Nur eine Woche nach dem Reschenseelauf, nämlich am 20. Juli, wird der Stelvio Trail Run ausgetragen. Es ist dies bereits die achte Ausgabe des speziellen Laufabenteuers auf das Stilfserjoch. Die Läuferinnen und Läufer starten in Prad und machen sich zunächst auf den Weg nach Stilfs, vorbei an der Prader Alm und der Furkelhütte und schließlich über den Goldseeweg hinauf auf das Stilfserjoch. Nach 21 Kilometern und 2.100 Höhenmetern erreichen sie oberhalb der Passhöhe bei der Dreisprachenspitze das Ziel. Der Hauptlauf beginnt um 8.15 Uhr, bereits eine Stunde früher werden die Teilnehmer des Jochmarsches starten. Neben dem Hauptlauf und dem Jochmarsch gibt es auch die Möglichkeit am Just-for-Fun-Lauf teilzunehmen.
Alle Infos dazu findet man unter
www.stelviomarathon.it/

Publiziert in Ausgabe 10/2024

Stelvio Trail Run
Wer das Ziel beim Stelvio Trail Run erreicht, hat eine Belohnung sicher. Denn alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die die Ziellinie auf dem Stilfserjoch überqueren, erhalten eine Finisher-Medaille und ein Finisher- Shirt. (sam)

Publiziert in Ausgabe 10/2024

Reschenseelauf
Am Renntag des Reschenseelaufes findet beim Start- und Zielgelände erneut der traditionelle Bauernmarkt statt. Zudem dürfen sich die Besucher auf ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm freuen. (sam)

Publiziert in Ausgabe 10/2024

Wolfgang Platter, am Tag des Hlg. Pankratius, 12. Mai 2024

Die Gemeinde Stilfs ist jene Gemeinde Südtirols, welche im Rahmen des Nationalen Konjunktur- und Resilienz-Planes (italienisch: PNRR Piano Nazionale di Ripresa e Resilienza) in den Genuss von 20 Millionen Euro Sonderfinanzierung kommt. Ziel des Förderprogrammes ist, dass strukturschwache und abwanderungsgefährdete Ortschaften kulturell, sozial und wirtschaftlich wiederbelebt und gestärkt werden sollen. Um dieses Ziel zu erreichen wurden 26 Maßnahmen im Bereich Kultur, Wohnen, Mobilität, Landwirtschaft und Handwerk definiert.
Im Rahmen des Projektes „Stilfs – Resi-lienz erzählen“ fand am 19. und 20. April in Stilfs die Veranstaltung „Gesunde Lebensräume – Grundlage für resiliente Orte“ statt. Die Tagung war eine Gemeinschaftsveranstaltung der Initiativ-Gruppe und Gemeindeverwaltung, des Imkervereines Prad Stilfs und der Bibliothek Stilfs. Resilienz bedeutet Widerstandskraft und im Falle von Dorfentwicklung die Fähigkeit, schwierige sozial-ökologische Herausforderungen zukunftsfähig und nachhaltig zu meistern. Im Rahmen der Tagung wurden u.a. zwei informative und aufschlussreiche Referate abgehalten.

Valposchiavo 100 % Bio
Cassiano Luminati, der Direktor des „Polo Poschiavo“ referierte zum Thema „Ein gesunder Lebensraum durch gelebte Landschaftskultur“. Das Puschlav erstreckt sich über 26 km Länge vom italienischen Tirano auf 441 m MH im Weinbauklima bis zum schweizerischen Berninapass auf 2.328 m oberhalb der Waldgrenze. Die Valposchiavo ist verkehrstechnisch außer über die Autostraße durch die Eisenbahn mit dem Roten Zug der Rhätischen Bahn als öffentliches Verkehrsmittel erschlossen. Diese Schmalspurbahn mit dem berühmten Kreisviadukt von Brusio ist zum Weltkulturerbe der UNESCO geadelt worden. Dieses veredelnde Prädikat bringt viele Reisende mit der Eisenbahn in das Tal. Das Bestaunen der schönen Gebirgslandschaft mit Lebensräumen von den submediterranen Weinterrassen bis zu den alpinen Almen und nivalen Gletschern in der entspannenden Fahrt mit dem Verkehrsmittel Eisenbahn, das man nicht selber lenken muss und das die Zeit für Muse bringt, gehört zu den Hauptgründen vieler Benützerinnen und Benützer für ihren Besuch. Und bei der Landschaft und ihren Kulturformen hat der „Polo Poschiavo“ 2012 mit der Idee „Smart Valley 100 % Bio“ angesetzt: Das Puschlav sollte sich auf seine alten Kulturpflanzen besinnen und zu 100 % Bioregion werden. Vor dem Projektstart gab es kein einziges Getreidefeld mehr, wo doch jahrhundertelang der Buchweizen („Schwarzplentn“) die Grundlage für das typische Regionalgericht Pizzoccheri gebildet hatte. Heute, nach 12 Jahren engagierter Überzeugungs- und Teamarbeit, sind die Landwirtschaftsprodukte des Puschlav zu 96 % bio-zertifiziert, was weltweiten Rekord darstellt. 76 Landwirtschaftsbetriebe mit einer Fläche von 1.700 Hektaren haben sich der Bioproduktion angeschlossen, aber auch z.B. 12 Restaurants, 4 Metzgereien, 3 Bäckereien, 5 Lebensmittelläden und 5 Handwerksbetriebe. Mehr als 50 Produkte dürfen das Label „Original Valposchiavo R“ tragen. Alle Cerealien werden wieder angebaut.

Monitoring der Biodiversität in Südtirol
Das zweite Referat im Rahmen der Stilfser Tagung hielt die Vinschgerin Julia Strobl. Julia Strobl ist Projektmitarbeiterin beim Biodiversitäts-Monitoring Südtirol. Die Erhebung der Biodiversität in unserem Land ist eine Langzeitstudie, welche die Südtiroler Landesregierung finanziert und an die Europäische Akademie in Bozen in Auftrag gegeben hat. In einer ersten Fünfjahresperiode 2019-2024 wurden an über 400 Standorten, Arnika Stilfseralmwelche horizontal über ganz Südtirol und vertikal über alle Höhenstufen verteilt sind, ausgewählte Pflanzen- und Tierklassen erhoben, die als Bioindikatoren gelten und dienen. So wurden an allen Standorten nach standardisierten Methoden folgende Taxa erfasst: Fledermäuse, Vögel, Gefäßpflanzen, Tagschmetterlinge, Heuschrecken, Wildbienen. Nach Lebensräumen aufgelistet, erfolgten die Erhebungen in Siedlungsräumen, Mähwiesen, extensiven Weiden, Streuobstwiesen, halbintensiven Mähwiesen, Weinbergen, Feldern, Obstanlagen und Wäldern. Wenig überraschend entfiel der größte Artenreichtum auf die naturnahen, extensiv genutzten Kulturflächen. In den Jahren 2024-2029 sollen die Erhebungen auf den gleichen Probeflächen wiederholt werden, um aussagekräftige Vergleichsdaten zu erhalten.
In Stilfs hat Julia Strobl einige interessante Zwischenergebnisse präsentiert, liegt doch eine der Probefläche auch im Orts- und Siedlungsbereich von Stilfs. Auf dieser Stilf-ser Probefläche wurden beispielsweise gefunden: 15 Vogelarten, 17 Tagfalterarten, 61 Gefäßpflanzenarten, 4 Heuschreckenarten.

Die Wildbienen
Die Wildbienen sind vermehrt in das Interesse der Forschung gelangt, weil auch sie in ihrer Artenvielfalt bedroht sind. Weltweit sind bisher ca. 17.000 Arten beschrieben. In Europa kennt man bis heute ca. 2.000 Arten, davon in Deutschland 560 Arten vor, von denen 39 bereits ausgestorben sind. Für Südtirol wies der Brixner Entomologe Klaus Hellrigl im Jahr 2003 427 Arten nach. Wildbienen reagieren sehr sensibel auf Veränderungen in ihren Lebensräumen: Sie haben drei spezielle, artbezogene Bedürfnisse, die allesamt gleichzeitig gegeben sein müssen: die Nahrung, das Baumaterial und den Nistplatz.

Die Mauerbienen
Exemplarisch möchte ich mit den Mauerbienen (Osmia) eine Gattung der Wildbienen vorstellen, auch deshalb, weil sie heute als Bestäuber auch schon vermehrt im Obstbau eingesetzt werden. Die Mauerbienen sind im wahrsten Sinne des Wortes Maurer: Sie verschließen ihre Nestkammer mit Lehm. Mauerbienen sind nicht wie die Honigbiene schwarm- und volksbildend und monarchisch in einem Königinnenstaat organisiert. Sondern Mauerbienen sind Solitärbienen, bei denen jedes einzelne befruchtete Weibchen Eier in Holzfraßgänge oder hohle Pflanzenstängel legt. Sie Mauerbienebeziehen etwa auch horizontale Bambusstäbchen in Nistkästchen und können daher auch in Obstanlagen gehalten werden. Die Rostrote Mauerbiene (Osmia bicornis) war 2019 Insekt des Jahres.
Weil Mauerbienen stark behaart sind, sind sie recht kälteresistent und fliegen schon bei Temperaturen von 8-10°C. Die Honigbiene braucht 12-14°C als Flugtemperatur, die pelzigen Hummeln schaffen es schon bei +4°C.
Mauerbienen überwintern einzeln im Kokon als Ruhestadium. Die Männchen schlüpfen zwei Wochen vor den Weibchen, oft schon zur Zeit der Schneeglöckchen-Blüte. Und die Männchen sind am Schopf weißer Härchen auf der Stirn leicht von den Weibchen zu unterscheiden. Sie führen heftige Kämpfe um die Weibchen durch. Als Vollinsekt leben die Männchen nur 3-6 Wochen in der Begattungszeit. Mauerbienen sammeln den Pollenstaub nicht in Pollenhöschen an einem Hinterbein-Paar wie die Honigbienen. Sie tragen den Pollen an ihren Haaren am ganzen Körper. Diese Sammelmethode ist verlustreich und verschwenderisch, aber für die Bestäubung der Blüten auch von Nutzpflanzen besonders wirkungsvoll. Mauerbienen haben keinen Giftstachel. Sie stechen nicht und sind ungefährlich für Bienenstichallergiker.
Jedes begattete Weibchen legt ca. 20 Eier. Dabei werden diese einzeln in hohlen Pflanzenstängeln oder Frasgängen in Holz auf einem Pfropfen aus Pollenstaub und Nektar abgelegt. Dieses Futtergemisch dient als Entwicklungsproviant für die Larve. Durch die Menge an Futtervorrat bestimmt das Weibchen das Geschlecht seiner Nachkommen: Die Eier zuinnerst in der Brutröhre erhalten eine größere Menge an Nahrungsbrei und werden zu größeren Weibchen. Die Eier am vorderen Ende mit dem kleineren Futtervorrat werden zu kleineren Männchen und schlüpfen zuerst, um den hinter ihnen wohnenden Weibchen Platz zu machen. Zwischen den einzelnen Eiern baut das Weibchen zur Kammerung der Gemächer eine Trennschicht aus Lehm. Außen wird die Legeröhre mit einem Lehmpfropf zugemauert.

Publiziert in Ausgabe 10/2024

Christian Angerer aus Laas kam im vergangenen Jahr zu einer besonderen Ehre: Elmar Fetscher besuchte Angerer für einen Beitrag in FIRE&FOOD in Laas. Fetscher ist Herausgeber und Chefredakteur von FIRE&FOOD, der renommiertesten BBQ-Zeitschrift Europas und gehört zu den wichtigsten Grill- und Barbecuespezialisten in Deutschland. Angerer stellte ein Grillmenü zusammen, das eine Hommage an die Vinschger Produkte ist und machte dem Vinschgau seinerseits alle Ehre.

 

Omlette mit Vinschger Marillenmarmelade

OmletteZutaten (für 4 - 5 Personen):
- 150 g Weizenmehl
- 250 ml Milch
- 5 Eier
- 1 Päckchen Vanillezucker
- 1 Prise Salz
- Butter zum Backen
- Vinschger Marillenmarmelade
- Staubzucker zum Bestreuen

1. Mehl, Milch, Salz und den Vanillezucker in einem Behälter gut vermengen, dann die Eier unterrühren und den Teig ca. 15 Minuten ruhen lassen.

2. In einer Stielpfanne die Butter erhitzen und etwas Teig zentriert in die Pfanne gießen.

3. Die Pfanne anheben und so bewegen, dass der Teig gleichmäßig verlaufen kann.

4. Die Omletts auf beiden Seiten in der Butter backen, dann eine Seite mit der Marillenmarmelade bestreichen und einrollen. Mit Staubzucker bestreuen und servieren.

 

Bauerntoast mit Vinschger Paarl

BauerntoastZutaten:
- 500 g leicht schmelzender Käse nach Geschmack
- 250 g Südtiroler Speck
- 1 mittelgroße Zwiebel
- 1 Vinschger Paarlbrot

1. Das Vinschger Paarlbrot in der Mitte auseinanderschneiden.

2. Die Brot-Unterseite mit gehobeltem Käse belegen, dann in dünne Scheiben geschnittenen Speck daraufgeben, wieder mit gehobeltem Käse belegten und mit dünn geschnittenen Zwiebelringen bedecken.

3. Nun die obere Hälfte daraufsetzen und bei einer Temperatur von 180-200 Grad Celsius für 15 Minuten in den Grill geben. So wird das Brot schön knusprig und der Käse schmilzt gut zusammen .

Tipp: Dazu passt wunderbar das Sauerkraut der Laaser Firma Lechner. 

 

Vinschger Knödelburger mit Käseknödel

KnödelburgerZutaten (für 4 - 5 Personen)
- 500 g Knödelbrot (altes Weißbrot, gewürfelt)
- 4 Eier
- 180 ml Milch
- 1 Zwiebel
- 1 Knoblauchzehe
- 100 g Butter
- 200 g Käse nach Wahl (im Geruch kräftig oder eher mild)
- Salz, Pfeffer & Muskatnuss zum Abschmecken
- Schnittlauch, nach Belieben
- 600 g Faschiertes

Ja nach Wunsch mit Spiegelei, Südtiroler Speck und Feldsalat für den Burger.

1. Das Knödelbrot in eine Schüssel geben, Eier und Milch verquirlen und darübergießen. Die fein gehackte Zwiebel in der Butter anschwitzen und dazugeben. Den Käse in feine Würfel schneiden und zusammen mit dem fein geschnittenen Schnittlauch unter das Brot mischen. Jetzt noch mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss abschmecken und alles gut vermengen. Sobald eine kompakte Masse entstanden ist, tennisballgroße Knödel formen.

2. Aus dem Faschierten Kugeln in der gleichen Größe formen.

3. Anschließend Knödel und die Kugeln aus dem Faschiertem auf der Grillplatte plattdrücken und bis zur gewünschten Garstufe grillen.

Tipp: Die Fleischpattys erst auf dem Grill würzen.

 

> Grilltypen

GrilltypenDer Smoker
Smoker ermöglichen es, Grillgut langsam und indirekt zu garen. Dieses wird dadurch besonders zart, saftig und erhält einen einzigartigen Rauchgeschmack. Es gibt 2 Arten von Smoker, den klassischen und den Pellet-Smoker Beide sind nur für jene geeignet, die sich Zeit für das BBQ-Grillen nehmen. Machen kann man darauf fast alles: von Brisket, Pulled Pork, Ribs, Steaks, geräucherte Forellen bis hin zu Kuchen.

Der Kugelgrill
Der Kugelgrill ist ein sehr interessanter Grill, auf dem man viele leckere Gerichte zubereiten kann. Man sollten sich aber im Klaren sein, dass hier nur mal schnell ein Würstchen grillen nicht sinnvoll ist. Denn bis man den Kugelgrill mit Briketts und/oder Holzkohle angefeuert und auf die richtige Temperatur gebracht hat, können gut und gerne mindestens 30 Minuten vergehen.

Der Gasgrill
Der Gasgrill ist ein wahrer Allrounder. Dieser Grilltyp ist mit einer Küche vergleichbar. Er ist einfach zu bedienen und es kann alles mögliche darauf zubereitet werden. Welches Modell das jeweilig richtige ist, ist eine ganz persönliche Entscheidung und hängt davon ab, was man darauf zubereiten will.

 

 

Neu im Grillstore: Die Holzkohlegrills von Napoleon

grillstore PRO22K LEG 3 Napoleon PRO Holzkohle Kugelgrill 57 cm sideDie neuen Napoleons Holzkohle-Kugelgrills PRO22K-LEG und PRO22CK-CART (57 cm) sind ideal für Holzkohleliebhaber und Infrarotgriller. Zum unkomplizierten Grillen, langsamen Garen oder Smoken mit Ihren Lieblings-Räucherchips. Die Grillroste aus Gusseisen können für bequemes Grillen in drei verschiedenen Höhen eingestellt werden. Diese Roste sind klappbar, sodass das Nachlegen von Holzkohle, das Nachfüllen von Wasserbehältern und das Einlegen von Räucherchips und -stücken erleichtert wird. Beim Grillen mit Holzkohle ist es wichtig, die Wärme über den Luftstrom zu kontrollieren. Der neue Schornstein schützt das Grillgut vor Wind und Regen und gewährleistet eine präzise Steuerung der Temperatur. Das neue Vortex-Wärmemanagementsystem verbessert die Konvektion innerhalb des Grills für ein besseres Anbraten und Smoken sowie eine effizientere Nutzung des Brennstoffs. Der Erweiterungsring aus Edelstahl ist für Drehspießgerichte geeignet und verfügt über Türchen, die die Öffnungen für den Spieß abdecken. Integrierte Türchen für Temperaturfühler sorgen dafür, dass Sie den Garvorgang genau steuern können. Die überaus stabile porzellanbeschichtete Stahlkonstruktion ist gegen Verschleiß gewappnet. Durch den klappbaren Deckel haben Sie schnellen Zugriff auf die gesamte Kochfläche.

Publiziert in Ausgabe 10/2024

Den Vinschgerwind und Christian Angerer, passionierter Griller und Begründer der Grill & BBQ-Szene Vinschgau aus Laas, verbindet seit Jahren eine enge Zusammenarbeit. Angerer liefert dem Vinschgerwind nicht nur Rezepte, Fotos, Tipps und Tricks, sondern wartet auch immer wieder mit neuen Ideen auf. Heuer ist das: Fischen & Grillen. Beides lässt sich hervorragend kombinieren.

Rezepte: Christian Angerer; Fotos: Christian Angerer & Simon Jungdolf; Koordination: Angelika Ploner

 

Nirgends lässt sich wohl so gut abschalten wie in der Natur. Erholung, Natur - auch ein stückweit Lebensqualität bietet ein ganz besonderes Hobby, das Fischen. Für viele ist Angeln ein faszinierendes Hobby: Die Jagd auf den Fisch ermöglicht ein ganz besonderes Naturerlebnis, das mit anderen Hobbys nicht zu vergleichen ist. Es ist einerseits Hobby, verbindet andererseits Generationen, lädt zu Ruhe ein, dazu, die Seele einfach baumeln zu lassen. Es ist ein Hobby zwischen Entspannung und Spannung. Ist der Köder geworfen, ist Geduld gefragt. Zappelt und zieht‘s an der Angel, dann kommt Spannung auf. Und genau hier trifft eine Passion auf die andere: Das Grillen. Grillen ist Kultur, Genuss und Lebensart. Das Grillen ist eine Kunst für sich. Und spätestens, wenn die Temperaturen es wieder erlauben, selbst abends Zeit im Freien zu verbringen, ist sie wieder eröffnet: die Grillsaison. Heuer gab es bereits im April mit sommerlichen Temperaturen einen Vorgeschmack auf‘s Grillen. Der Reiz des Grillens besteht zum einen aus dem geselligen Charakter. Man kommt zusammen, kocht und isst, ohne viel Stress. Zum anderen im Kulinarischem, im Grillgut selbst. Grillen ist so vielfältig wie noch nie. Denn es landen nicht mehr nur Würste, Steaks und Koteletts auf dem Grill, sondern eben auch Fisch.

Christian Angerer aus Laas ist seit vielen Jahren passionierter Griller - und Fischer. Er war Teilnehmer und Jurymitglied beim Barbecue-Event W.E.S.T. in Rein in Taufers im Ahrntal - eines der extremsten und kältesten Winter-BBQ-Contests weltweit - bekannt auch in den USA. Für ihn ist Grillen wie Urlaub, „es gibt nichts Schöneres als Grillen“, sagt er. Besondere Aufmerksamkeit erhielt der Begründer der Grill & BBQ Szene Vinschgau im vergangenen Jahr mit einem Besuch von Elmar Fetscher und seiner Frau Marion von FIRE &FOOD - Europas größtem BBQ-Magazin. Angerer machte dem Vinschgau und den Vinschger Produkten mit seinen Grillrezepten alle Ehre: Bauerntoast mit dem Vinschger Paarl, Vinschger Knödelburger mit Käseknödel und als Nachtisch Omlette mit Vinschger Marillenmarmelade.

 

Tipp: Gefangenen Fisch zwischenlagern

Angerer ChristianChristian Angerer ist - wie bereits erwähnt - ein passionierter Griller und Fischer. „Beim Fischen“, betont er, „ist es sehr wichtig, die Kühlkette einzuhalten.“ Ein frisch gefangenen Fisch ist ein Qualitätsprodukt, aber eben mit beschränkter Haltbarkeit. Die Kühlkette vom Fang bis zum Moment, wo der Fisch auf den Grill kommt, muss passen und sollte nicht unterbrochen werden. Einen gelandeten und getöteten Fisch einfach am Ufer, im Sand, im Gras oder Plastiksack... ungekühlt liegen zu lassen, ist aboslutes Tabu.

FISCH RICHTIG AUSNEHMEN

1. Der Fisch der entnommen wird, sollte schnellst möglich waidgerecht getötet werden.
2. Mit der Messerspitze den Bauch vom After bis Kiemenbogen öffnen, mit der Klinge nicht zu tief hineinstechen damit die inneren Organe, Magen und Darm nicht verletzt werden.
3. Jetzt sind 3 weitere kleine Schnitte am Kiemenapparat erforderlich, das heißt den Kiemenansatz vom Fisch lösen um die ganzen Innereien in einem Zug samt Kiemen vom Fisch zu entfernen.
4. Jetzt kann der Fisch mit sauberen Wasser
innen und aussen gereinigt werden, dann in ein feuchtes Tuch gewickelt und in die Kühlbox/Tasche zwischen gelagert werden.
Kühlboxen
Man kann Kühlboxen mit Eis füllen, idealer sind aber Kühlelemente. Diese tauen langsamer auf und die Flüssigkeit bleibt in den Elementen. Die Kühlelemente werden einfach ins Gefrierfach gelegt und bei Bedarf entnommen.

Kühltasche
Kühltaschene gibt es in verschiedenen Größen und Ausführungen. Man kann sie zusammenfalten. Wichtig ist, dass sie gut isoliert sind und mit einem Reißverschluss verschließbar sind.

Fischerkorb
Eine Alternative, vor allem für jene, die im Bach angeln, ist der Fischerkorb - ein geflochtener Angelkorb mit Schultergurt und Deckel.

 


 

Die Fischerei-Interessentschaft Schildhöfe im Passeiertal

Fischerei-Interessentschaft Schildhöfeim Passeiertal Warum nicht einmal einen Ausflug zum Fischen an die schöne Passer machen? Die Fischereiinteressentschaft Schildhöfe bewirtschaftet die Passer mitsamt ihren Seitenbächen. Hinter den Passeirern Schildhöfen steckt eine besondere Geschichte. Im 14. Jhd. schenkte der Tiroler Landesfürst einigen angesehenen Bauern, den Schildherren, besondere Freiheiten: Sie durften innerhalb ihrer Besitzungen frei jagen und fischen. Durch die Verlegung der landesfürstlichen Residenz nach Innsbruck 1420 blieb von den alten Rechten nur mehr das Fischereirecht für alle Bäche in Passeier übrig. Alle Informationen, die man braucht, um an der Passer fischen zu können, findet man unter:
www.schildhoefe.com


 Forelle vom Grill

Forelle vom GrillZutaten:
1 Forelle ca. 200g
1 Zitrone
Salz
Kräuter nach Belieben ( Rosmarin, Salbei,
Thymian, Majoran, Knoblauch, Zitronengras…. )

1. Die ausgenommene und gesäuberte Forelle im Inneren mit Salz bestreuen und die Kräuter dazugeben.

2. Alufolie auslegen die Forelle darauflegen, den Rand etwas leicht aufbördeln, damit die Flüssigkeit nicht austreten kann. Man kann es auch mit Backpapier machen. Dazu legt man Backpapier aus und die Forelle wird wieder darauf gelegt. Jetzt wird das Papier auf der Längsseite zusammen gebunden und die Oberseite wieder etwas auseinander gezogen damit das Ganze wie eine Gondel aussieht.

3. Nun kommt das Paket mit dem Fisch in den auf 180 Grad vorgeheizten Gas- oder Kugelgrill und wird dort ca. 15-20 Minuten gegart. Der Fisch muss nicht umgedreht werden. Er bleibt die ganze Zeit so im Grill liegen. Jetzt nach ca. 15-20 Minuten sind die Augen weiß und die Rückenflosse lässt sich leicht herausziehen - das ist ein Anhaltspunkt, dass der Fisch verzehrbereit ist.

4. Man zieht jetzt die Haut vom Fleisch. Dann kann man das Fleisch leicht von den Gräten schieben/lösen und auf eine Scheibe getoastetes Toastbrot oder Baguette geben. Dazu passen Kren, Basilikum oder Pistazien-Pesto, Grillgemüse …..

5. Eine weitere Leckerei und passt auch hervorragend zu Fisch, sind Kartoffeln mit Salzkruste. Man gibt die Kartoffeln in einen Topf, bedeckt die Kartoffeln mit Wasser, dazu gibt man 40g Salz pro Liter Wasser das entspricht den Salzgehalt vom Mittelmeer. Jetzt das Wasser zum Kochen bringen und vollständig verkochen lassen, sobald der letzte Tropfen Wasser verdampft ist sofort die Kartoffeln aus dem Topf nehmen. Das Salz ist auf der Haut der Kartoffeln hängen geblieben, mit dem Messer werden sie jetzt geteilt und die Schnittfläche wird auf dem Grill knusprig gegrillt. Fertig!!

 

Tornadokartoffeln

TornadokartoffelnMarinade für Kartoffeltornados (Spiralkartoffeln)
Öl,
Salz,
Pfeffer,
Paprika edelsüß
Die Kartoffeln sollten vorwiegend festkochend sein.

 

1. Tornadokartoffeln oder Kartoffelspiralen sind speziell geschnittene Kartoffeln, die auf dem Grill oder im Backofen zubereitet werden. Hat man keinen Spiralschneider, einfach Holzspieß mittig durch die Kartoffeln stecken. Mit einem scharfen Messer spiralförmig von unten nach oben, oder von oben nach unten aufschneiden. Zieht man die fertig geschnittene Kartoffel dann auseinander, sieht sie aus wie eine Spirale, also ein Tornado. Einfacher ist es die Kartoffeln in Scheiben zu schneiden und aufzuspießen.
2. Die Kartoffeln mit der Marinade einpinseln und den Grill auf ca. 200 °C Hitze vorheizen.

3. Die Tornadokartoffeln nun für ca. 30 Minuten auf dem Elektro-, Gas- oder Kugelgrill grillen, bis sie gar sind. Von außen sollte eine schöne Kruste entstehen.

 

Geräucherte Forellen aus dem Gasgrill, Kugelgrill oder Smoker

Forelle geräuchertZutaten: Forellen, Meersalz, verschiedene Kräuter nach Wahl

1. Die Forelle muss vor dem Räuchern gewürzt werden, hier gibt es zwei Möglichkeiten. Das Nasssalzen und Trockensalzen, beim Nasssalzen legt man den Fisch in eine Lake die aus 60 g Salz pro Liter Wasser besteht. Dazu kann man dann auch noch Gewürze nach Wahl (Rosmarin, Knoblauch oder Senfkörner) dazugeben. Jetzt sollten die Fische mindestens bis zu 12 Stunden darin eingelegt werden. Beim Trockensalzen wird der Fisch einfach ordentlich mit Salz und Kräutern nach Wahl bestreut und dann in einen Behälter gegeben, wo er für ca. 2-3 Stunden verbleibt. Das Salz entzieht dem Fisch jetzt etwas Wasser und der Duft der Kräuter geht auf das Fleisch über.

2. Sobald der Salz-Vorgang abgeschlossen ist, werden die Fische mit klarem Wasser abgewaschen und mit Küchenpapier trocken getupft. Jetzt werden die Fische auf die Räucherhacken für den Smoker aufgehängt oder auf Räuchergitter für Gas oder Kugelgrill gelegt, die den Bauch offen halten, damit der feine Rauch eindringen kann.

3. Und nun wird geräuchert: die Temperatur wird langsam bei allen Modellen von Grills auf 110 Grad gefahren, denn bei 110 Grad sind wir im sicheren Bereich, dass alle Bakterien (sollten welche existiert haben) abgetötet wurden. Nach 5-10 Minuten wird die Temperatur wieder auf 70-80 Grad zurückgefahren und jetzt wird im Gasgrill mit einer Räucherbox und Räucherchips oder Räuchermehl Rauch erzeugt, im Smoker und Kugelgrill anhand von Räucherchips oder Räucherchunks (kleine Holzstücke), die direkt in die Glut gelegt werden. Zum Räuchern werden vorwiegend Laubhölzer verwendet: Buche, Kirsche, Apfel oder auch Walnuss ergeben einen angenehmen Rauchgeschmack ,der anhand der Räucherzeit dann noch von mild bis sehr kräftig reguliert werden kann. Mein Erfahrungswert ist: 1/2 bis zu einer Stunde = mild und 2-3 Stunden = kräftig bis sehr kräftig.

4. Geräucherte Forellen schmecken frisch aus dem Grill oder Smoker am besten, sie können aber auch vakuumiert werden, somit halten sie 1 – 2 Woche im Kühlschrank und wenn man sie einfriert bis zu einem halben Jahr. Gefroren im Vakuum können sie im heißen Wasser aufgetaut werden und sind dann „fast“ wieder wie frisch geräuchert.

 


Fischteich StabenFischerteich Staben

Der Fischereiverein Tschars freut sich auf Sie. Die Anlage liegt inmitten von Obstwiesen in Staben neben dem Sportplatz. Geöffnet ist der Teich vom 2. März bis 1. September 2024 an Wochenenden und an Feiertagen von 8 bis 20 Uhr. Erreichbar mit dem Auto, Fahhrad oder in ca. 10 Gehminuten vom Bahnhof Staben. Genießen Sie ein erfrischendes Getränk auf der Sonnenterrasse oder versuchen Sie Ihr Glück beim Angeln auf Forellen. Tageskarten gibt es vor Ort, dafür braucht es keine Lizenz. Angelplätze und Sitzmöglichkeiten rund um den Teich. Mit klarem Wasser gespeist wird der Teich vom Sackbach. Wöchentlich werden neue Fische eingesetzt. Keine Grillmöglichkeit, kein Angelrutenverleih, kein Restaurantbetrieb.


 

Bratforelle sauer eingelegt

BratforelleZutaten:
150g Filets z.B. Forelle, Saibling, Renke …
Mehl
Sonnenblumenöl

Zutaten Sud:
½ Liter Wasser | ½ Liter Weinessig weiß
2 EL Zucker | 1 EL Salz
1 EL Senfkörner | 10 Pfefferkörner
5 Lorbeerblätter | 10 Wacholderbeeren
2 Zehen Knoblauch | 1 Zwiebel groß
Die Knoblauchzehe in kleine Stücke und den Zwiebel in dünne Ringe schneiden, alles in einen Topf geben und kurz aufkochen lassen, dann zur Seite stellen.

 

1. Die Filets auf der entschuppten Hautseite mit Mehl bestreuen, die Grillplatte mit Öl einreiben und auf ca. 180 Grad aufheizen. Jetzt die Filets auf der Hautseite ca. 5 Minuten goldbraun anbraten, dann vom Grill nehmen und auf einem Küchenpapier legen und etwas abkühlen lassen.

2. Jetzt kommen die Filets in einen verschließbaren Behälter und der noch lauwarme Essig-Sud wird dazugegeben bis die Filets völlig bedeckt sind. Dann wird der Behälter für 1-2 Tage in den Kühlschrank gestellt zum Durchziehen.
3. Jetzt können die Filets mit getoasteten Baguette und Kren genossen werden.

 

GrillgemüseGrill-Gemüse

Gemüse grillen
Gemüse mit längerer Garzeit blanchieren. Das Gemüse auf die gewünschte Garstufe bringen, durch das anschließende Grillen erhält das Gemüse dann hervorragende Röstaromen. Das gegrillte Gemüse mit Olivenöl, Kräutersalz und Parmesanflocken verfeinern.

 

Gegrillte Fisch-Spießchen

FischspießZutaten 4 Personen

4 Fisch-Spießchen (Tipp: Blaas, Latsch)

 

1. Fisch-Spießchen sind einfach zuzubereiten. Die einfachste Art ist die Fisch-Spießchen bereits fertig zu kaufen.

2. Man kann die Fisch-Spießchen auf dem Gas- oder Kugelgrill zubereiten. Die Grillplatte mit Öl bedecken und bei 180 Grad Celsius die Spießchen auf den Grill legen und einige Minuten von allen Seiten anbraten lassen. Vor dem Servieren mit Kräutersalz (Rezepttipp siehe Seite 46) salzen.

3. Die Kerntemperatur der Fischstücke sollte bei 55 Grad Celsius liegen, so ist der Fisch innen noch glasig (saftig) und nicht trocken.

 

Aioli Grundrezept
Aioli(Verhältnis Milch zu Sonnenblumenöl
1/3 zu 2/3)

100 ml Milch
200 ml Sonnenblumenöl
Salz und bunter Pfeffer
je nach Geschmack Curry oder Knoblauch

Alles zusammen in einen Messbecher geben und mit dem Stabmixer mixen bis sich eine Emulsion bildet (dauert ca. 1 Minute bis alles gebunden ist).

 

Meerrettichsauce

s40 kren200 ml frische Sahne
2 EL geraspelten Meerrettich
1 EL Zitronensaft
1 Prise Salz
1 TL Staubzucker

Die Sahne steif schlagen. Den Kren raspeln, mit Zitronensaft beträufeln und mit Salz und Staubzucker abschmecken. Dann die Sahne unterrühren.
Sahnekren pass hervorragend zu Fisch!

 


 

Fischteich Goldrainersee

GoldrainerseeEr zählt zu den schönsten und idyllischsten Plätzchen im Vinschgau, der Goldrainersee. Enten und Fische tummeln sich im See, Bänke laden zum Verweilen. Für Familien, Radfahrer oder gleichermaßen Wanderer ist es beliebtes Ausflugsziel. Außerdem lockt ein Spielplatz direkt am See, eine Trimm dich Station und ein kleiner Sandstrand zu Spiel und Spaß. Auch ein Restaurantbetrieb ist vor Ort. Grillmöglichkeiten gibt es keine.
Der Sportfischerverein Goldrain bemüht sich seit Jahrzehnten um den Goldrainersee, damit er beliebtes Ausflugsziel bleibt. Denn der Goldrainersee ist auch bei Fischern sehr beliebt. Forellen, Saiblinge und Karpfen warten dort auf die kleinen und großen Fischer. Die neue Saison ist seit März 2024 gestartet.
Tageskarten gibt es bei: Ban Silvio am See, Bar Vermoi, Tabacchino Gamper Hansi, Supermarket Götsch, Bar Vis à Vis, Bruggenwirt, Kiosk Latsch, Go Fisch Kastelbell.


 

Geräucherter Lachs mit Zitronen garniert

Geräuchter LachsZutaten:
Lachs in einem Stück (ca. 1 kg für 4 Personen)
Kräutermischung

1. Lachs im ganzen Stück belassen und links und rechts einschneiden. Die Einschnittstellen mit Zitronenscheiben garnieren. Das sorgt für einen feinen Zitronengeschmack. Dann mit der Kräutermischung bestreuen.

2. Den Smoker auf 150 Grad Celsius vorbereiten und den Lachs in den Smoker legen.

3. Den Lachs bis 57 Grad Kerntemperatur garen lassen. Orientierungszeit: 45 – 50 Minuten.

4. Bevorzugt man den Gasgrill, so kann man mit einer Räucherbox das gewünschte Raucharoma erzeugen.

5. Ciabatta-Brot mit Oliven in Scheiben schneiden, mit Lachs belegen und mit Sahnekren und der Kräutermischung verfeinern. Perfekte Häppchen

 

Kräutermischung

Getrocknete Kräuter nach Wahl, zum Beispiel Rosmarin, Thymian, Salbei (nicht zuviel, weil zu dominant) mit grobem Salz in der Kaffeemühle aufmahlen oder im Mörser zerstampfen und fertig ist die Kräutermischung.

 

Tipp: Pulled Lachs Burger

Pulled Lachs BurgerLachs mit zwei Gabeln zerrupfen. Laugenbrot auseinander schneiden, die Brothälften toasten, eine Brothälfte mit Tomaten und Lachsstückchen belegen,die zweite darauflegen und den Pulled Lachs Burger servieren.

Publiziert in Ausgabe 10/2024

Sonne satt. Unberührte Natur. Eine einzigartige Bergwelt. Hier, in Martell Dorf, ist mit der Wohnsiedlung Kirchacker
eine neue Zone entstanden, die an Wohnqualität – auch in architektonischer Hinsicht – kaum zu überbieten ist.

Fotos & Text: Angelika Ploner & Architektin Margherita Giroldi

Die Wohnsiedlung Kirchacker in Martell Dorf ist eine überaus gelungene. Selten sieht man eine so hohe, gestalterische und architektonische Qualität in dieser Dichte. Mit anderen Worten gesagt, würden hier wohl viele Menschen sehr gerne wohnen. Gleich am Anfang der neuen Wohnzone reiht sich das im März fertig gestellte Kondominium des Sozialen Wohnbaus, kurz Wobi gennant, ein. Das Gebäude ist das Siegerprojekt eines vom Institut für den sozialen Wohnbau der Autonomen Provinz Bozen „WOBI“ ausgeschriebenen Wettbewerbs. Wie in Schlanders (der Vinschgerwind berichtete) galten auch in Martell eng gesteckte Rahmenbedingungen, wie begrenzter Spielraum und hohes Kostenbewusstsein. Vor diesem Hintergrund holte man das Maximale heraus und löste auch die Herausforderung der markanten Hanglage sehr Wohnbau Kirckacker Martellgeschickt. Die Projektleiterin vom WOBI, Architektin Margherita Giroldi zum Vinschgerwind: „Das Siegerprojekt von Arch. Theodor Gallmetzer, Alessandro Scavazza und Carlos Latorre hat das Baugrundstück perfekt ausgenutzt.“ Über Terrassen wird die Hanglage optimal aufgefangen und die Sonneneinstrahlung perfekt genutzt. Ja mehr noch! Man hat dadurch die atemberaubende Bergwelt und die wohltuende Natur in das Gebäude geholt und eine unvergleichliche Wohnqualität geschaffen. Einer Aussichtsterrasse gleicht jede Wohneinheit und beeindruckt mit Aus- und Weitblick.
Erschlossen wird das Gebäude durch einen geschützten Eingangsbereich, der zudem noch mit Bänken und Fahrradabstellplätzen als eine Begegnungszone - eine Art „piazza“ - fungiert. Die Form des Daches nimmt die Form des traditionellen, zweiflügeligen Daches auf, bildet ein Satteldach, mit dem First zum Tal und orientiert sich damit an seine Umgebung und somit an den umliegenden Gebäuden. Auf den ersten Blick ist das Dach etwas Einfaches und Normales, in Wirklichkeit aber ist es etwas Besonderes. Margherita Giroldi: „Es wird auf zeitgemäße Weise mit diagonalen Linien neu interpretiert, sodass die Vorsprünge zum Schutz der Fassaden ausgerichtet sind und derselbe First nicht genau senkrecht zum Gebäude verläuft.“ Wie ein (bewegliches) bewegtes Dach sieht das Ganze aus.
Die fünf Wohnungen verteilen sich auf drei Etagen. In den oberen Etagen befinden sich im Nordosten und Südosten Loggien. Dies, um die beste Sicht auf die Umgebung zu gewährleisten.
Giroldi: „Das Gebäude unterteilt sich in zwei Kuben. Jener an der Ostseite hat eine leichte Drehung. So konnte den Wohnbereichen der im Norden gelegenen Wohnungen eine bessere Belichtung und eine schönere Aussicht gegeben werden.“ Alle Wohnungen haben eine klare Trennung zwischen Tag und Nachtbereich und können durch eine Innentür abgetrennt werden. Die Badezimmer sind belichtet.
Die Lebens- und Wohnqualität ist, wie bereits erwähnt, hoch. Große Fenster holen die Sonne und die Natur ins Innere. Die Loggien wurden großzügig geschnitten – im Winter wird die Sonne in die Räume geholt und im Sommer fungieren die Loggien durch ihre Tiefe als Beschattung. Die Fenster wurden bis auf eine Höhe von 35 Zentimeter nach unten gezogen und erlauben im Inneren zu sitzen und nach außen zu schauen: Die Fensterbänke werden zu Aussichtsbänken. Ein Komfort und genialer architektonischer Schachzug.
„Während sich die Wohnbereiche auf der Südostseite befinden, von der aus die Bewohner die beste Aussicht genießen können, wurden die Nebenfunktionen, wie Badezimmer und Treppenhäuser entlang der Westfassade positioniert“, erklärt Giroldi.
Große Gärten im Außenbereich fungieren als kleine Erholungsoasen. Das Projekt erfüllt die Mindestumweltkriterien für Neubauten und wurde im KlimaHaus-Standard A mit
einem Heizwärmebedarf von 22 kWh/m² ausgeführt. Die notwendige Heizenergie wird aus dem Fernwärmenetz bezogen.
Die heimischen Firmen haben einen Qualitätsbau geschaffen. Für den Sozialen Wohnbau reiht sich das Gebäude – wie jenes in Schlanders – als Vorzeigebau ein.

Publiziert in Ausgabe 10/2024

OSZ Mals - Fächerübergreifendes Projekt in den 4. Klassen des Sozialwissenschaftlichen Gymnasiums des Oberschulzentrums Mals. Fach- und Expertenunterricht aus Naturwissenschaften und literarischen Fächern zur Welt der Düfte. Die Fachlehrpersonen Nadia Malloth (Naturwissenschaften) und Barbara Wallnöfer, Maria Raffeiner und Thea Hofer (Deutsch/Geschichte) führten in die Arbeitsfelder und -aufgaben des Projektes ein. Ausgehend von Informationen zu Geruchsinn, Körperhygiene, Wirkung von Heil- und Gewürzpflanzen beinhaltete das Projekt auch die Herstellung von Seifen, Badekugeln, Deocrems, Lippenbalsam, Bodylotions und Parfums. Vernetzt wurde das Ganze mit literarischen Themen wie z.B. aus dem Roman „Das Parfüm“ von Patrick Süskind, mit Podcasts zum Thema, geschichtlichen Streifzügen und Auseinandersetzungen mit Fachartikeln, Fachbüchern und Fachinterviews. Eine besondere Note gewann das Projekt auch durch die Expertinnen Monika Abart und Melanie Karner. Sie referierten zum Thema „Düfte und Aromapflege“.
Nadia Malloth resümiert: „Ein gelungenes Projekt dank der guten Mitarbeit unserer Schülerinnen und Schüler und der Bereitschaft und guten Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Expertinnen. Es ist uns gelungen, das Interesse der Jugendlichen für das Thema zu wecken. Viel Neues galt es zu erfahren und es gab anregende Gespräche zwischen allen Teilnehmer*innen. Die Referentinnen haben die jeweiligen Projekttage mit ihrem fundierten Wissen bereichert. Im Fach Naturwissenschaften war es mir wichtig, den Schüler*innen einen Bezug zum Alltag aufzuzeigen, unter anderem anhand der selbständigen Herstellung verschiedener Duftprodukte.“
Den Schülerinnen und Schülern hat es gefallen aus dem normalen Schulalltag auszubrechen und in die Welt der Düfte einzutauchen. Alle sind sich einig, dass man bei solchen Projekten sehr viel lernt, gerade auch über die vielen interessanten Zusammenhänge quer durch die vielen Wissens- und unmittelbaren Erfahrungsbereiche.

Publiziert in Ausgabe 10/2024

Schluderns - Es war ein außergewöhnliches Fest, das es nicht alle Tage gibt. Am Sonntag, 28. April 2024 hatten die Mitglieder der Waal-Interessentschaft um Obmann Armin Dengg zur „Weißwurstparty bei der Leiten-Tschött“ geladen. Unmittelbarer Anlass war die „Einweihung“ des neuen Entenhauses mitten in der „Tschött“. Und die Organisatoren konnten überraschend viele Gäste begrüßen. Diese beobachteten die drei Laufenten, die sich von Anfang an in ihrer neuen Umgebung auf 1.100 Metern Meereshöhe sichtlich wohlfühlten, und feierten dann fröhlich und unbeschwert bis in die Nacht hinein. Auf Weihwasser war verzichtet worden, dafür servierte der Waalmeister Dengg andere geistreiche Tropfen,, die nach und nach die Stimmung immer mehr aufhellten. Für die Nachtschwärmer der späten Stunde hatten die Tänzchen auf dem Waldbodenparkett unter freiem Himmel einen besonderen Reiz.
Die „Leitentschött“ am Leitenwaal liegt neben dem prähistorischen Hügel „Ganglegg“ und dient einerseits als Speicherbecken für die Beregnung und andererseits als schnell verfügbare Wasserquelle bei einem Brand. Das Becken ist umzäunt. Demnächst sollen acht Enten drin schwimmen und das Gras am an den Rändern des Beckens abknabbern. Die Idee, Enten anzusiedeln und ihnen auch ein Haus im Wasser zu bauen, stammt vom Waalmeister Dengg selbst. Er ist seit dem Jahre 2000 für den Leitenwaal verantwortlich. Anfangs April war er heuer wiederum tagelang mit dem „Ausputzen“ des Waals beschäftigt, unterstützt von mehreren Helfern. Bei der Konstruktion des „Entenhotels“ gingen ihm mehrere handwerklich begabte Helfer zur Hand. Der Waal führt von Mitte April bis 30. Oktober Wasser. Über den Wasserfluss im Leitenwaal wacht tagtäglich der „Waaler“ Hubert Muntetschiniger. Er teilt die Beregnungszeiten ein. Heuer überwacht und füttert er zum ersten Mal auch die Laufenten. Übrigens: die ersten drei Enten ließen sich von den Tanzenden vor der Umzäunung nicht aus der Ruhe bringen. (mds) 

Publiziert in Ausgabe 10/2024

Burgeis - Bei herrlichem Wetter und vor geschichtsträchtiger Kulisse vor der Fürstenburg, stellten 19 Burgeiser Züchter am Samstag, den 11. Mai, insgesamt 87 Tiere vor zahlreich erschienenem Publikum aus. Erstmals wurde ein Kinderwettbewerb organisiert. Weiters wurden Nachzuchtgruppen der Burgeiser Teststiere „Burgus“ von Nikolaus Spechtenhauser, „Orlindo“ und „Sesvenna“ von Engelbert Patscheider aufgetrieben.
15 Jahre nach der letzten Braunviehausstellung in Burgeis zum 100-jährigen Gründungsjubiläum der Braunviehzuchtgenossenschaft Burgeis wurde diese Ausstellung wieder zu einem besonderen Fest für das Publikum aus nah und fern. Das Aussuchen der Tiere wurde den Züchtern selbst überlassen.
Die Viehauswahl war sehr gut. Die Züchter haben mit Hilfe der Schüler der Landwirtschaftsschule Fürstenburg die Tiere geschoren. Zum Teil wurden auch die Klauen geschnitten, damit die Tiere optimal für die Ausstellung vorbereitet waren.
Der Geschäftsführer des SBVZ Peter Zischg moderierte die Ausstellung und präsentierte jedes einzelne Tier. Die Braunviehkönigin Brigitte Malleier und Michaela Patscheider überreichten die Preise.
Als Preisrichter konnte konnte kein Geringerer als Martin Haab aus der Schweiz sein Können unter Beweis stellen. Mit seinem sicheren und seriösen Auftreten, seinem Blick für moderne und elegante Tiere und einer zügigen Richtarbeit, konnte er schnell die Gunst des Publikums für sich gewinnen. Es ging zügig voran, der eine oder andere Züchter hat sich etwas mehr erhofft, doch es kann nur jeweils einer gewinnen.
Um 12.00 Uhr folgten die Grußworte des Obmanns Hansjörg Bernhart, die Grußworte des Südtiroler Braunviehzuchtverbandes überbrachte Andreas Jäger.
Anschließend fand die Viehsegnung durch den Ortspfarrer Pater Peter Perkmann statt. EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann überraschte durch seine Anwesenheit und überbrachte seine Glückwünsche.
Anschließend wurde es wieder spannend, denn es wurden die Gesamtsiegertiere ermittelt.
Gesamtsiegerin Kühe wurde „Lady“ eine Temptation des Züchters Peter Moriggl; Reservesiegerin wurde „Baby“ eine Phil Tochter; Eutersiegerin wurde „Baby“ von Peter Moriggl.
Gesamtsiegerin Kalbinnen wurde „Bambi“, eine Jongleur-Tochter von Peter Moriggl. Reservesiegerin wurde die Norwin-Tochter „Bea“, von Peter Moriggl.
Jedem Züchter wurde eine Schelle überreicht. Ein besonderer Dank geht an alle Geld,- und Sachspender. David Blaas, Siegfried Pohl und die Fürstenburg stellten den Schauplatz kostenlos zur Verfügung. Zum guten Gelingen beigetragen haben auch die vielen freiwilligen Helfer für die Verpflegung, der Südtiroler Braunviehzuchtverband und deren Mitarbeiter, besonders Peter Zischg, Miriam Wörnle, Karl Thurner, Patrick Rottensteiner, Hermann Brunner und Christian Stillebacher.
Die Mitarbeiter für die Organisation, allen voran Mathias und Andreas Peer, Andreas Riedl, David Blaas und Patscheider Andreas, Kuenrath Patrick, Manfred Reinalter und Obmann Hansjörg Bernhart haben ganze und gute Arbeit geleistet und so die Ausstellung perfekt und erfolgreich organisiert.

Publiziert in Ausgabe 10/2024

Taufers - Es war höchste Zeit zur Normalität zurückzukehren und auch die Heimatbühne Taufers im Münstertal fand wieder Mut, zum Alltag und zur Gemeinschaft zurückzukehren. Genutzt wurde die auferlegte Pause sehr kreativ und so konnten die Tätigkeiten für die Theaterfreudigen wieder aufgenommen werden. Gewinnung neuer jüngerer Mitglieder und die Stärkung des Ehrenamtes, waren wohl die Gründe zur Teilnahme am „Fest der Vereine“. In Zusammenarbeit mit der Grundschule konnte ein Weihnachtstheater als theaterpädagogisches Projekt zwischen Schulkindern und Mitgliedern der Heimatbühne organisiert werden. Highlight für die SchülerInnen war der „Hotdog“ danach. Ein Ausflug nach München zur Stärkung der Gemeinschaft und zum „über den Tellerrand schauen“ folgte. Das Kerngeschäft der Bühne wurde im vergangenen Herbst zum Besten gegeben. Eine imposante Bühne unterstrich die hervorragende Arbeit von Theaterspielern und Regie beim Stück „Es ist was los im Wellnesshof“. Die witzige und gekonnte Art der Spieler, einige davon gaben ihr Debüt, trug zu guter Mundwerbung bei. Das mit einfacher teils vulgärer Sprache, 3 aktige Stück, füllte stets den Saal. Engagiert zeigte sich die Heimatbühne aus dem Dorf an der Grenze auch bei verschiedensten Veranstaltungen auf Bezirksebene oder bei Vereinsübergreifenden Aktionen im Dorf. Nachwuchs- und Begabtenförderung und Integration von Menschen mit Behinderung sind weiter Steckenpferde der Bühne unter Obmann Florian Rufinatscha, welcher dem Verein seit 25 Jahren rastlos vorsteht. Kürzlich fand die Vollversammlung der Heimatbühne Taufers i. M. statt, eine beachtliche Zahl von Mitgliedern (zum Verein zählen insgesamt 175) nahm die Einladung an. Es galt die scheidenden und langjährigen Mitglieder gebührend zu ehren und zu feiern und mit Lobeshymnen und Dankesworten zu danken. Gewählt wurde dabei ein neuer Ausschuss „ad multos annos“. 

Publiziert in Ausgabe 10/2024

Prad/Nachhaltigkeitstage - Im Rahmen des Aktionstages „Nochholtig Guat!“ zum Thema Nachhaltigkeit und Regionalität in Prad am Samstag, den 04. Mai, gab es mehrere Begleitveranstaltungen, organisiert vom Bildungsausschuss in Zusammenarbeit mit verschiedenen Organisationen. Am 29. April luden die Bibliothek und der Bildungsausschuss zum Vortrag „Insektensterben auch im Vinschgau?“ ein. Die Agrar- und Umweltwissenschaftlerin Klara Hansen informierte über das EU-Life Projekt „Insektenfördernde Regionen“, sowie über die Auswirkungen des Insektensterbens und Handlungsmöglichkeiten vor Ort. Es gibt sieben Modellregionen (6 in Deutschland und 1 im Vinschgau), die sich an diesem EU-Life Projekt (2020-2025) beteiligen, zwei Regionen (Allgäu und Vinschgau) werden vom Netzwerk „Blühende Landschaft“ betreut. Hansen ist die Projektmanagerin im Vinschgau. Im Projekt geht es um den Erhalt und die Verbesserung der Artenvielfalt, der genetischen Vielfalt und der Lebensraumvielfalt. Durch den Verlust von Auwäldern, Feuchtgebieten und Trockenräumen ist auch die Artenvielfalt gesunken und damit sind auch wertvolle Lebensräume für Tiere verschwunden. Neben der Erderwärmung führen vor allem Veränderungen der Lebensräume (durch Verstädterung, Entwaldung, Trockenlegung) und Umweltbelastungen durch Pestizide und Kunstdünger zum Rückgang der Insekten. Das hat Auswirkungen auf die Bestäubungsleistung und damit auch auf die Nahrungsmittelversorgung. Im Netzwerk Blühende Landschaften sucht Klara Hansen die Zusammenarbeit mit Behörden, Unternehmen, Gemeinden, Landwirten, Naturschützern, Imkern und Jägern. Angeboten werden Beratungen, Workshops und die Durchführung von Projekten. Ziel ist es wertvolle Lebensräume zu erhalten und zu schaffen. Nach Hansen braucht es mehr Wildnis und regionales Saatgut, weniger künstliche Düngung und weniger Pestizide. Hansen berichtete von verschiedenen Projekten z.B. in Zusammenarbeit mit der Bezirksgemeinschaft (Blühender Vinschgau) und Alperia (Begrünung im Umfeld der Fischtreppe in Laas). (hzg)

 

Infos: www.bluehende-landschaft.de E-Mail: hansen@bluehende-landschaft.de Tel. +49 7428 94524941

Publiziert in Ausgabe 10/2024

Mals/Prad - Am Montag, den 6. Mai 2024, war im Martinsheim in Mals ein besonderes Fest angesagt. Theresia Platzer Witwe Ebensperger feierte ihren 100sten Geburtstag. Die Direktorin des Heims Roswitha Rinner und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gaben der Jubilarin bei Kaffee und Kuchen am Nachmittag die Ehre. Bunte Blumensträuße überreichten ihr die Präsidentin des Martinsheimes Anita Tscholl und die Vizebürgermeisterin Michaela Platzer aus der Heimatgemeinde Prad. Dort hatte Frau Theresia gelebt, bevor sie zur Betreuung ins Heim nach Mals kam. Mit musikalischen Schmankerln wurde sie anschließend vom Sängerduo Hubert Eberhöfer und Rosamunde Flora überrascht. Die Jubilarin freute sich sichtlich über die große Zuwendung. „Hon i heint a groaße Freid“, sagte sie immer wieder strahlend.
Geboren wurde Frau Theresia in Stilfs. Im zarten Alter von fünf Jahren verlor sie ihre Mutter. Diese war nach der Geburt ihres dritten Kindes gestorben. Daraufhin kam Theresia in Pflege, weil es der Vater allein mit den Kleinen nicht schaffte. In der Familie Wallnöfer in Agums fand die kleine Theresia ein neues Zuhause. Zeitlebens war sie mit ihrer Pflegefamilie in Freundschaft verbunden. Sie heiratete Hermann Ebensperger, der als Optant 1939 ausgewandert und nach dem Krieg wieder nach Prad zurückgekehrt war. Mit ihm zusammen führte sie die Landwirtschaft. Das Paar betrieb Viehwirtschaft und verkaufte die Milch von zehn Kühen. Theresia schenkte ihrem Mann fünf Kinder, drei Söhne und zwei Töchter. Sie zeichnete sich als tüchtige Arbeitskraft aus. Noch bis ins hohe Alter half sie tatkräftig auf Hof und Feld mit. Anfangs des Jahres 2018 starb ihr Mann. Auch ihre Kräfte schwanden und sie fand im Martinsheim ihr jetziges Zuhause. Dort fühlt sich sehr wohl und wird bestens betreut. (mds) 

Publiziert in Ausgabe 10/2024

Mals - Die Schülerinnen und Schüler der Fachoberschule für Wirtschaft FOWI im Oberschulzentrum „Claudia von Medici“ in Mals arbeiten seit Jahren mit Projektpartnern aus der Wirtschaft an unterschiedliche Themen und setzen damit auch erste Schritte in die Arbeitswelt.

von Magdalena Dietl Sapelza

Am 8. Mai 2024 wurden die Arbeiten zum Projekt „Fowi & Region“ zu den einzelnen Themenkreisen im Kulturhaus in Schluderns vorgestellt. Begrüßt wurden die Gäste vom Hausherrn BM Heiko Hauser und vom Direktor Werner Oberthaler. Koordinator des Projektes „Fowi & Region“ Mirko Stocker gab kurz Einblick in den Ablauf der Projektarbeiten. Die Aufgaben stellten die Unternehmer. Die Schülerinnen und Schüler der 4. und 5. Klassen FOWI setzten sich dann zusammen mit ihren Projektpartnern und den Lehrpesronen mit den unterschiedlichen Themen auseinander. Bei VION ging es um den Fachkräftemangel und um die Frage: Wie stellen sich Jugendliche einen attraktiven Arbeitgeber vor? Mit der Raiffeisenkasse Prad-Taufers war der ESG-Bereich (Soziales, Umwelt und Governance) das Thema. Bei HOPPE ging es um das Berufsbild des Compliance-Beauftragten (Einhaltung von Gesetz und Recht durch ein Unternehmen und seine Mitarbeiter) und bei der RECLA-AG um Wurstwaren der Zukunft- convenient, gesund, nachhaltig. Mit Vertretern der Gemeinde Mals wurde das Carsharing beleuchtet. Bei der Zusammenarbeit dem FC Südtirol drehte sich alles um Social Media und Kommunikation und mit Vertretern der Ferienregion Obervinschgau um öffentliche Mobilität im Vinschgau. Die Schülergruppe bewertete im Rahmen der Themenkreise den Ist-Zustand und entwickelte mit ihren Partnern Visionen für die Zukunft. Als eines der brennendsten Themen für Betriebe ist der Arbeitskräftemangel. Die VION-Gruppe startete dazu beispielsweise Umfragen und präsentierten Statistiken. 72 Prozent der Arbeitgeber sehen den Fachkräftemangel als großes Problem. Wichtige Kriterien für Arbeitnehmer einen Betrieb attraktiv zu finden sind der Lohn (77 %), ein gutes Arbeitsklima (46 %) und auch die Mensa (46 %). Die Präsentationen lieferten den Unternehmen wertvolle Erkenntnisse, die sie in ihre Entscheidungen einfließen lassen wollen. Das betonten die Vertreter der Betriebe im Saal unisono. Und sie dankten dem Schulteam für das wertvolle Projekt.

Publiziert in Ausgabe 10/2024

Schlanders - Wir, die Schülerinnen und Schüler, sowie die Lehrpersonen der Grundschule Schlanders feiern in diesem Schuljahr das 20jährige Bestehen der Klassen mit Landesschwerpunkt nach Maria Montessori. Im Rahmen dieses Jubiläums werden wir am 6. und 7. Juni unsere Klassen öffnen. In gemischten Lerngruppen arbeiten wir an beiden Vormittagen mit Materialien zur kosmischen Erziehung und können dabei forschen, lernen und staunen. Auch im Dorf wollen wir uns zeigen. Dazu gestalten wir Lesezeichen mit Zitaten von Maria Montessori und lassen sie in den Geschäften zum Mitnehmen aufliegen. In der Bibliothek finden Sie einen Büchertisch zum Thema Montessori vor. Am Freitag, den 7. Juni laden wir am Nachmittag den Bürgermeister Dieter Pinggera, die Kulturreferentin der Gemeinde Monika Wielander Habicher und den Schuldirektor Lukas Trafojer in die Schule ein. Auch freuen wir uns, wenn die Lehrpersonen des Schulsprengels Schlanders, die Direktoren und Lehrerinnen, die an der Einführung der Klassen mit Montessori-Ausrichtung beteiligt waren, sowie unsere Eltern kommen. Bei einem Umtrunk und der Besichtigung unserer Klassen können wir gemeinsam auf das Jubiläum anstoßen.
Im Auftrag aller Kinder unserer Klassen Schüler und Schülerinnen aus der Klasse 4C

Publiziert in Ausgabe 10/2024

Theaterverein Rampenlicht Lootsch

Bei der heurigen Produktion können die Zuschauer sogar Theater hoch zwei erleben, denn das Stück „A setta Thiattr af Lootsch“ in Anlehnung an die Komödie „So ein Affentheater“ von Gerry Jansen ist ein Theater im Theater. Ein Regisseur (Egon Reinstadler) versucht dabei sein Lieblingsstück, einen Arztsketch zu inszenieren. Dabei hat er aber nicht mit den Eitel- und Befindlichkeiten seiner SchauspielerInnen (Andreas Paulmichl, Christian Mayr, Brunhilde Sandbichler) gerechnet und muss sich zudem mit einer beleidigten Souffleuse (Thea Mayr) sowie dem gemütlichen Bühnentechniker (Tobias Paulmichl) herumschlagen. Wer schon immer einmal den Probenalltag einer Theaterproduktion kennenlernen wollte und sich auch dabei köstlich unterhalten kann, ist bei diesem Stück genau richtig.

Publiziert in Ausgabe 10/2024

Schlandersburg/Buchvorstellung - Der Konzertverein „musica viva“ ist heute eine Institution im Vinschgau. Geboten werden vor allem klassische Musik mit internationalen Spitzenmusikern, bekannte Orchester und Chöre, aber auch junge Musiker:innen und Instrumentalgruppen aus dem Vinschgau. Dabei wird oft vergessen, wie schwierig der Anfang war und welche Personen mit Einsatz, Idealismus und Leidenschaft die Aufbauarbeit geleistet haben. Verena Tumler, eine der Gründerinnen und erste Präsidentin des Konzertvereins musica viva hat ein Buch vorgelegt und erzählt darin über die Gründerzeit und die Tätigkeiten zwischen 1981 und 1991. Das Buch liest sich wie eine spannende Abenteuergeschichte von vier Frauen, die beschließen einen Konzertverein zu gründen und unbeirrt ihren Weg gehen und dabei viel Neues in den Vinschgau bringen. Die Musiklehrerin Irene Frasnelli Kuntner (verstorben am 20.11.2015) hatte die Idee. Als Irene Frasnelli und die Klavierlehrerin Verena Tumler beim damaligen Bürgermeister Heinrich Kofler vorsprachen, wurden sie nur belächelt. Am 11. Jänner 1981 kam es zur notariellen Gründung in Schlanders. Neben Verena Tumler und Irene Frasnelli aus Schlanders, konnte auch die Klavierlehrerin Christine Karner Reissner aus Prad und die Mittelschullehrerin Christina Hofer Klotz aus Laas für die Vereinsgründung gewonnen werden. Für das Konzertprogramm der Herbst- und Wintersaison 1981/82 gab es viel zu organisieren: Gesuche, Bittgänge, Räume, Plakate, auch ein Flohmarkt, Musiker und Musikgruppen … Das Eröffnungskonzert des neuen Vereins war im September 1981 ein Orgelkonzert in der Pfarrkirche Schlanders. Es spielte Dietrich Oberdörfer aus Latsch, damals Student für Orgel und Kirchenmusik an der Musikhochschule in Wien. In den darauffolgenden Monaten gab es ein Jazzkonzert, Harfenkonzert, Kammerkonzert mit Querflöte, Klarinette und Klavier und ein Flamencokonzert. Alles Konzerte, die es bisher im Vinschgau noch nicht gab. Von den vier Frauen wurde Pionierarbeit geleistet. Es gab wunderschöne Konzerte, aber auch Hindernisse und Rückschläge. (hzg)

Publiziert in Ausgabe 10/2024

Naturns - Südtiroler Specktag - Ein ganzer Tag im Zeichen des wahrscheinlich bekanntesten Südtiroler Produkts: des Südtiroler Specks g.g.A.: Der Südtiroler Specktag in Naturns am 05. Mai 2024. Ein Fest für die Sinne! Vor allem für den Gaumen sorgten die vielen Stände mit lokalen Produkten, die es zu verkosten galt, aber auch die von vielen eifrigen Freiwilligen servierte, eigens kreierte Menüauswahl an Gourmetgerichten, natürlich alle unter Verwendung des besten Südtiroler Specks – sogar das Dessert. Dazu stimmungsvolle Livemusik von der Musikkapelle Naturns, David Frank und Magdalena Oberstaller (links im Bild) sowie den Fratelli Stonati (rechts) – und dank der unterhaltsamen Moderation von Silvia Fontanive nebst Tochter Stella und spannenden Einlagen wie dem Showcooking mit Tina Marcelli blieb auch abseits des Essens kein Auge trocken. Es lebe der Speck! (ben)

Publiziert in Ausgabe 10/2024

Laas - Um Jugendliche bei Ihrer Berufswahl zu unterstützen, hat die Hoteliers- und Gastwirtejugend (HGJ) gemeinsam mit den Junghandwerkern im lvh, vor rund 26 Jahren die Berufsinformationskampagne #yourchance ins Leben gerufen. Anfang April besuchten die Organisatorinnen deshalb die Schülerinnen und Schüler der Mittelschule Laas. HGJ-Koordinatorin Manuela Holzhammer erklärte die Aufgaben in den Bereichen Service, Küche, Rezeption und Hotelmanagement und die dazugehörigen Ausbildungswege. Nach dem Vortrag besuchten interessierte Schülerinnen und Schüler das Hotel „Garberhof“ in Mals und das Hotel „Weißes Kreuz“ in Burgeis. Nach dem Vortrag von Evi Atz, der Koordinatorin der Junghandwerker/innen im lvh ging es für die interessierten Schülerinnen und Schüler zum HLS-Techniker Riedl Bernhard, in die Zimmerei Blaas, zum Schlosser Ladurner Peter und zum Mechaniker Luggin Siegmund.

Publiziert in Ausgabe 10/2024

Vinschgau/Neustift - Zertifizierte Trauerbegleiter:innen beim Vertiefungstag: Frauen und Männer, die in den Jahrgängen 2021/2022 und 2023 im Kloster Neustift den Lehrgang zur/zum zertifizierten TrauerbegleiterIn absolviert haben, treffen sich zweimal im Jahr zu einem Vertiefungstag. Dieser findet immer an einem anderen Ort und Landesteil Südtirols statt. Unter dem Motto „Empathie als Werkzeug im Umgang mit Trauernden“ fand am 13. April 2024, im Haus der Dorfgemeinschaft in Karneid das halbjährliche Treffen der Trauerbegleiter:Innen statt. Aus allen Teilen Südtirols, aus dem Vinschgau und auch aus Österreich kommend, tauschten sie sich über gemachte Erfahrungen und Ideen zum Thema „Begleitung Trauernder“ aus. Jeder Mensch trauert anders und Trauernde sollen wissen, dass sie in ihrer Trauer professionell begleitet werden können und dafür um Unterstützung bei der Bewältigung von Verlusterfahrungen bei einer/einem TrauerbegleiterIn in Ihrer Nähe, anfragen können.

Publiziert in Ausgabe 10/2024

Kastelbell - Zum inzwischen schon 6. Mal lockte am Samstag, 04. Mai 2024 der Garten- und Genussmarkt viele Besucher nach Kastelbell. Das Rahmenprogramm begann wie üblich bereits am Freitagabend, in diesem Jahr mit einem lehrreichen Vortrag von Helga Salchegger (Leiterin Fachbereich Gartenbau am Versuchszentrum Laimburg) über die Initiative „Natur im Garten“. Sie brachte dabei den interessierten Zuhörern nicht nur deren Arbeit und viele Tipps zur naturnahen Gestaltung des eigenen Gartens näher, sondern zeigte auch anschaulich die Wichtigkeit auf, damit aktiv gegen brisante Umweltthemen wie Klimawandel, Bodenversiegelung und abnehmende Biodiversität zu handeln. Nicht weniger interessant auch am Samstag der eigens organisierte Pflanzentauschmarkt oder die Impulsvorträge von Rundfunk-Gartenexperte Andreas Modery – doch auch wer seinen grünen Daumen leider zu Hause vergessen hatte, kam auf dem Kastelbeller Garten- und Genussmarkt voll auf seine Kosten. Trotz der in diesem Jahr etwas geringeren Anzahl von Garten-Ausstellern und des anfangs etwas wolkenverhangenen Wetters machte der Genuss-Teil des Marktes seinem Namen alle Ehre. Verschiedene Vereine, Höfe, Weingüter und andere Kleinproduzenten der Umgebung sorgten mit ihren vielfältigen, schmackhaften Angeboten für das leibliche Wohl der begeisterten Besucher, die auf das Parkdeck der Raiffeisenkasse strömten und sich mit herzhaftem Speck und Käse, Feinem von Fisch, Schaf und Wild oder dem einen oder anderen „Glaggele“ eines Vinschger Spitzenweines oder Likörs verwöhnen ließen. Nicht fehlen durften natürlich auch in diesem Jahr der Stand der Gemeinde Schliersee in Bayern, die schon seit einigen Jahren rege Freundschaft mit Kastelbell-Tschars verbindet. Dazu noch diverse Stände mit Naturkosmetik, Keramik, Holzprodukten, handgeflochtenen Körben oder Dekoartikeln und ein buntes Familienprogramm mit Kinderschminken und Nistkasten-Bauen – so wurde es wieder einmal ein wunderbarer Markttag in Kastelbell. (ben)

Publiziert in Ausgabe 10/2024

Schlanders/Kortsch/Chur - Die Bildungsausschüsse Schlanders und Kortsch organisierten am 4. Mai eine Bildungsfahrt nach Chur. Die Fahrt wurde zu einer Rundreise durch vier Länder und über vier Pässe, war aber auch eine Reise in die älteste Stadt der Schweiz und in die Geschichte einer langen Nachbarschaft zwischen dem Vinschgau und Graubünden. Da der Flüelapass (2383 m) noch geschlossen war, musste der Bus über den Reschenpass nach Landeck, dann über den Arlbergpass (1793 m) und über Lichtenstein nach Chur. Auf der langen Busfahrt erzählten Herbert Raffeiner und Heinrich Lechtaler allerlei Interessantes über die jahrhundertelangen Beziehungen, über die Calvenschlacht, die Sprachenvielfalt im Dreiländereck, über wichtige Persönlichkeiten (Benedikt Fontana, dem Bündner Nationalhelden und Theodosius Florentini, dem aus Müstair stammenden Kapuzinerpater und Sozialreformer) und die heutige Bedeutung der Schweizer Grenzregion für die rund 1.000 Pendler aus dem Vinschgau. Über viele Jahrhunderte gehörte der Vinschgau kirchlich und politisch zu Chur und auch sprachlich war der Vinschgau, besonders der Obervinschgau lange Zeit Teil des rätoromanischen Raumes. Durch den Einfluss der Tiroler und Habsburger kam es zu einer kirchlichen, politischen und sprachlichen Trennung. Bei der Stadtführung durch die Altstadt von Chur wurde auf die lange Geschichte und die frühe Christianisierung hingewiesen. So gab es bereits im 4. Jahrhundert das Bistum Chur, während sich die Stadt ab 1523 der Reformation anschloss. Erzählt wurde vom Einfluss der Römer, den Auseinandersetzungen mit Magyaren und Sarazenen, der Macht der Zünfte und dem Streben der Bürger nach Selbständigkeit, aber auch von der günstigen Lage an einer der wichtigsten Nord-Süd-Routen Europas. Berichtet wurde auch von den drei Bünden (Grauer Bund, Gotteshausbund und Zehngerichtebund), die sich vor 500 Jahren zum Freistaat der Drei Bünde zusammengeschlossen haben und dem Kanton Graubünden, der seit 1803 besteht. Die Rückfahrt erfolgte über den Julierpass (2284 m) und den Ofenpass (2149 m) durch das Münstertal. (hzg)

Publiziert in Ausgabe 10/2024

Schluderns - Vier Schludernser Frauen in ihren Hexenkostüme feierten die Walburgisnacht vom 30. April in den 1. Mai 2024 zur Freude vieler Betrachterinnen und Betrachter am Fuße der Churburg auf dem Gelände in der Burgschenke, wo dekorative kleine Feuer brannten. Vorausgegangen war ein Foto Shooting am Saldurbach hinter dem Schludernser Park. Die Hauptorganisatorin war Herta Höchenberger, die Kostüme bereitgestellt hatte. Die Feiern in der Walburgisnacht, die als Nacht der Fülle, der Mystik, der Erotik, der Liebe und des Feuers vor allem in Mittel- und Norddeutschland zelebriert wird, findet seit Jahren auch hierzulande Beachtung. Ein großes Hexenfest wurde heuer beispielsweise auf der Hügelkuppe von St. Hippolyt bei Naraun/Tisens gefeiert. Der Name Walburgisnacht leitet sich von der hl. Walburga ab, die im Jahre 870 am 1. Mai heiliggesprochen wurde. Der Brauch ist heidnischen Ursprungs und hat dann einen christlichen Anstrich bekommen.
Die Rituale der Walburgisnacht dienten der Fruchtbarkeit und der Begrüßung des Sommers, der einst am 1. Mai begann. So wurden zur Winteraustreibung dem Germanengott Wotan Opfer gebracht. In der Walburgisnacht fürchteten sich die Menschen im Mittelalter vor entfesselten Hexen, die auf ihren Reisigbesen über das Land reiten und sich dann auf dem Blocksberg im Harzgebirge beim Tanz in den Mai mit dem Satan vermählen. Die Menschen versteckten am Tag vor der Walpurgisnacht die Besen, aus Angst, dass die Hexen bei ihrem Flug durch die Nacht, Schaden auf den Äckern anrichten könnten. Ihrer Furcht vor Hexen begegneten sie mit Böllerschüssen, Masken, lautem Gebrüll und Feuerfackeln. Die Furcht vor Hexen lebte noch lange weiter. Heutzutage ist die Furcht vor Hexen verflogen. Der Mythos und die Rituale der Walpurgisnacht sind jedoch lebendig gebleiben und werden in vielen europäischen Regionen Jahr für Jahr mit Hexenfesten, mit Goaßlschnöllen und Tanz in den Mai weitergetragen. (mds)

Publiziert in Ausgabe 10/2024

von Peter Tscholl

Hexen und andere Sagengestalten haben im Volksmund und Volkserzählungen immer schon eine wichtige Rolle gespielt. Auch die Literatur hat sich immer wieder von diesen Sagengestalten inspirieren lassen.
Im Vinschgau ist die Gestalt der Hagazussa bekannt. Die antike Figur der Hagazussa ist eine Sagengestalt der germanischen Mythologie. Der Begriff stammt wahrscheinlich von den norwegischen Worten „hag“ für Hecke oder Wald sowie „Tysja“ für Elfe und bezeichnet eigentlich ein auf Zäunen oder in Hecken sich aufhaltendes dämonisches Wesen aus der Zwischenwelt. Hagazussa ist eine Grenzgängerin, auf der Schwelle vom Bewußten zum Unbewußten, vom sogenannten Heidnischen zum Unheimlichen, eine Vermittlerin zwischen Zivilisation und Wildnis.

Die Schriftstellerin Anita Pichler, geboren 1948 in Meran, aufgewachsen in Sulden, schrieb in ihrem ersten Buch über die Geschichte einer Frau, die sich wie Hagazussa zwischen verschiedenen Welten bewegt und viele Geheimnisse in sich bewahrt. Es ist Pichlers wichtigstes Buch und bedeutendstes literarisches Vermächtnis. In der Erzählung hat sich die Hauptfigur aus ihrer Wohnung ausgesperrt und schlägt sich mit Gelegenheitsarbeiten durchs Leben, verteilt Fragebögen mit scheinbar sinnlosen Fragen und trifft in einer der anonymen Wohnungen schließlich auf eine Bekannte aus ihrer Vergangenheit, der sie nie mehr begegnen wollte.
1985 las Pichler in der Alten Schmiede in Wien aus ihrem Manuskript Hagazussa. Der damalige Leiter Dr. Kurt Neumann war begeistert von der Erzählweise Pichlers und vermittelte sie dem renommierten Frankfurter Suhrkamp Verlag. 1986 erschien dort die Erzählung, allerdings unter dem neuen Titel „Die Zaunreiterin“. Sie endet mit den Worten: Haga Zussa hat mich berührt, ich habe mich umgesehen,
habe ihr in die Augen gesehen und bin nicht tot umgefallen“.

 

Hagazussa, die Erzählung von Hansjörg Waldner

d2fa8796 ecbd 4420 b166 07cfbb537922Einen anderen Zugang zur Hex‘ Hagazussa versuchte der Hoader Autor Hansjörg Waldner im Band „Es wird nie mehr Vogelbeersommer sein ...“ in memoriam Anita Pichler (1948 – 1997).Waldner brachte die Hexe in die Gegenwart und zwar in den Oberen Vinschgau, an den Haider See.
„Hierzulande war es die Zussl, die verwirrte, schiache, Böses wollende Frau, die an allen schuld zu sein schien. Die Hagazussa war die Zaunreiterin, die, wie der Name sagt, über Zäune und Häuser hinweg sich Einblick verschafft in die Hölle des Privaten.
In unserem Dorf, da fand sich eine Frau, die nur für ihren Mann eine Hexe war. Sie war brav und konnte keiner Fliege etwas zu Leide tun. Der Mann schlug sie täglich und verbannte sie in den Stall zum Schlafen. Nächtens nahm er aus der Küche eine Kerze, zündete sie an und begab sich in den Stall, um die Frau zu besteigen. Sie ward jedesmal schwanger. Sie hatte keine Möglichkeit, sich zu pflegen. Auch im Dorf galt sie nunmehr als Hexe. Sie wurde wahnsinnig und starb. Der Mann holte sich eine Jüngere, die nur die Aufgabe hatte, die Halbwaisen aufzuziehen. Doch dann bekam die junge Frau Zwillinge, die immer glücklich im Kinderzimmer spielen und schlafen durften.
3 Bar Villa Bux HansjoergswDie Kinder aus erster Ehe mussten – so wie ihre Mutter – im Stall darben. Sie lernten nichts und galten im Dorf als verrückt. Sie alle starben früh. Zurück blieb der Mann mit seiner zweiten Frau und den Zwillingen. Auch er starb. Am Grabstein steht: „Hat an Hexen geglaubt, hat viel Mist gebaut, hat Frauen geschlagen, nun schändlich begraben“.
Die „Hexe“ schwebt nunmehr als Zaunreiterin über das Dorf und verhindert größere Katastrophen. Sie beißt Männern ins Glied, wenn sie sieht, dass das mit der Geliebten nicht gut gehen kann, sie lässt Autoschlüssel verschwinden, wenn – ansonst tüchtige – Männer volltrunken nach Hause fahren wollen, sie glättet den Sturm des Haidersees, wenn Fischer in Seenot geraten, sie blendet den Fernseher aus, wenn zu Dummes gesendet wird.
Sie reitet von Not zu Not, die Zussa, und hat zu tun mehr denn je. Viel Unglück konnte sie abwenden, wird selbst aber niemals Ruhe finden, solange am Dorffriedhof der eine begraben ist, ihr Mann“.

 

Hagazussa, die vinschger Jazzband

 

1986 las Anita Pichler aus ihrem Buch „Die Zaunreiterin“ in der alten Weberei der Familie Gluderer in Schlanders. Organisiert wurde die Lesung damals vom Künstler Kurt Hofer. Dieser bat die aus der Gruppe „Factory“ (1973), dann „Vinschger Blues Korrn“, sich erst neu formierte Jazzband, die Lesung musikalisch zu umrahmen. Die Gruppe bestand aus Thomas Kirchlechner (Piano), Dieter Lung (Saxophon und Klarinette), Othmar Karnutsch (Trompete), Georg Lechner (Schlagzeug) und Klaus Garber (Bass). Da die Band zu diesem Zeitpunkt noch keinen Namen hatte und im Gespräch mit Anita Pichler erfahren hatte, dass sie auf Anraten des Suhrkamp Verlags ihren Roman nicht wie von ihr gewünscht „Hagazusssa“, Haga Zussa Konzert Kastelbellsondern „Die Zaunreiterin“ nennen sollte, fragten sie, ob sie den Namen Hagazussa für sich verwenden durften. Der Name war absolut passend für die Band, da diese sich zwischen und durch die verschiedenen Jazz- und Musikrichtungen bewegte und immer noch bewegt. Die Gruppe formierte sich im Laufe der Zeit immer wieder neu. Gründungsmitglied Klaus Garber erinnert sich: „Wir waren sofort begeistert von dem Namen Hagazussa. Wir wunderten uns, dass der Suhrkamp Verlag, so einen guten, spannenden Namen, der modern und gleichzeitig archaische Elemente inne hat, nicht für sich verwendet. Wir fühlten uns geehrt, dass wir so einen Namen, der über alle Grenzen hinausgeht und trotzdem für den Vinschgau bezeichnend ist, übernehmen durften. Wir haben natürlich sofort zugeschlagen. Obwohl die Mitglieder der Band, die im Laufe der Zeit von außerhalb des Vinschgaus neu hinzukamen, sich anfangs mit dem Namen Hagazussa nicht so recht identifizieren konnten, haben wir ihn nicht verändert und bis heute beibehalten. Wir wurden den Namen nicht mehr los. Hagazussa hängt wie eine Zauberin über uns“.

Publiziert in Ausgabe 10/2024

Am 19. Mai haben wir auch in Südtirol wieder den Tag erreicht, an dem wir unsere natürlichen Ressourcen für 2024 erschöpft haben und nur noch von Reserven und auf Kosten anderer leben: den Erdüberlastungstag. Im Rahmen weltweiter Kampagnen gegen den Überkonsum ruft die OEW (die Organisation für Eine solidarische Welt) vom 13. bis zum 25. Mai auch in Südtirol wieder gemeinsam mit rund 50 Partner*innen Aktionswochen aus, um auf die Verschwendung von Ressourcen aufmerksam zu machen.
In Zusammenarbeit mit den Bibliotheken der Gemeinde Graun und der Schulsozialpädagogin des Schulsprengels Graun haben die Teams der Jugendtreffs fResch und Juze Hoad dazu auch einiges vor: seid gespannt!

Publiziert in Ausgabe 10/2024

Auch heuer hat sich der Jugendtreff Ju!p Prad wieder an ‚Nochholtig guat‘ beteiligt. Wie bereits letztes Jahr, war die Aktion ein voller Erfolg!
Die Idee hinter der Aktion ist, dem Konzept der Nachhaltigkeit offen zu begegnen und durch kleinere Aktionen und Vorträge, in einige Bereiche genauere Einblicke zu geben. Vor allem der jungen Generation sollte das Thema wichtig sein, da es in Zukunft einen immer wichtigeren Teil unserer Gesellschaft ausmachen wird. Mit dieser Idee hat sich der Treff auseinandergesetzt. Bereits wie vergangenes Jahr wurde die Ernährungssparte ‚vegan‘ genauer betrachtet und man hat sich mit neuen Gerichten vertraut gemacht.
Die Woche vor dem Fest wurde gemeinsam mit den Jugendlichen fleißig an den Rezepten gearbeitet und tolle Speisen wurden präsentiert! Am Freitagnachmittag fand ein Kochkurs mit Alex Kaltenhauser von ‚Heilsa‘ für die Jugendlichen im Aquaprad statt. Danke Alex für den tollen Nachmittag und die super Rezepte! Am Samstag fanden verschiedene Aufstriche großen Anklang, aber auch Pizza, Nudeln und Couscous wurden gelobt. Als süßen Abschluss gab es eine Auswahl an verschiedenen Kuchen, Torten und Pralinen. Der Jugendtreff Prad möchte sich hier ganz herzlich bei Allen bedanken, die bei unserem Stand ein wenig probiert, und uns damit eine Freude bereitet haben. Danke auch an die freiwilligen Spenden!

Publiziert in Ausgabe 10/2024

Vinschgau - Für die anstehende Ausschreibung der Bahndienste in Südtirol haben LH Kompatscher und ANAC-Präsident Busia kürzlich ein Einvernehmensprotokoll unterzeichnet. Das Land wird in den kommenden Monaten die Ausschreibung für die Erneuerung der Konzession für den Eisenbahnverkehr in Südtirol veröffentlichen. Den Busdienst wurde bereits in den vergangenen Jahren neu organisiert. Weil die Querverbindungen zwischen dem Vinschgau und dem Pustertal abgestimmt werden müssen, muss laut Alfreider der Anbieter die technologischen Standards erfüllen. Die Ausschreibung ist wirtschaftlich bedeutend. „Deshalb ist es wichtig, Rechtsstaatlichkeit und Transparenz zu gewährleisten. Dabei unterstützt uns die Nationale Antikorruptionsbehörde ANAC“, erklärt der zuständige Mobilitäts-Landesrat Daniel Alfreider.

Publiziert in Ausgabe 10/2024

Matsch/Kindergarten - Das heurige Jahresthema im Kindergarten Matsch dreht sich schon seit Herbst um Müllvermeidung, Mülltrennung und Umweltbewusstsein.
Die Kinder sind mit großem Eifer dabei, Müll trennen und ihn noch besser vermeiden ist für die Kleinsten selbstverständlich. Doch wie sieht es bei den Erwachsenen aus? Um das Thema Müll- und Plastikflut einem breiteren Publikum vorzustellen und das Bewusstsein dafür zu schärfen, organisierte der Kindergarten Matsch gemeinsam mit dem Bildungsausschuss Mals und der Bibliothek Mals einen Vortrag zu bewusstem Konsum Unverpacktladenund „Recycle- Reduce- Reuse“.
Die Vortragende war Verena Dariz von der OEW (Organisation für eine solidarische Welt) in Brixen. Der Abend war gut besucht und zeigte Wege und Möglichkeiten auf, unsere tägliche Müllflut zu reduzieren: Repair- Cafes wurden ebenso angesprochen wie Flohmärkte, Kleidertauschmärkte oder das frisch entstandene REX für Secondhandware. Doch es ging auch darum, wo unser Müll eigentlich landet und was damit geschieht.
Ein informativer Abend, der viele neue Möglichkeiten aufzeigt, unseren Müll zu reduzieren. Damit wir mehr Vorbild für unsere Kleinsten sein können.(klf)

Publiziert in Ausgabe 10/2024

 JUVI - CRESCENDO

Standing ovations gab’s von den KünstlerInnen für Lukas Fleischmann. Als Dankeschön dafür, dass ein Traum in Erfüllung gegangen ist. Der Latscher Musiker hat mit seinem Projekt Crescendo zwölf Komponisten eine professionelle Plattform geboten, eigene Musik und Liedtexte wachsen und lauter werden zu lassen, soweit weiterzuentwickeln, dass sie bühnenreif werden. Mit Juvi als Partner hat man zehn Monate hart gearbeitet, vom Bühnenauftritt bis zur Werbeperformance, von Licht, Ton, Technik und vielem mehr. Konzertformat hat das Projekt auch durch die souveränen Moderatoren Hanna, Sophie, Theo und Daniel erhalten. Das Ergebnis ist mit einem Satz auf den Punkt gebracht: Das Konzert war mega!
Die Freude - und auch Erleichterung - stand den Künstlern ins Gesicht geschrieben beim ersten von vier Konzertterminen in Schlanders, Mals und Algund vergangenen 3. Mai. Die Gefühle, die Liebe als Hoffnung, gescheiterte Beziehungen abschließen, das Leben tanzen oder durchhalten, die unterste Gesellschaftsschicht - es waren ganz persönliche Themen, die in den Songs verarbeitet wurden und zum Ausdruck kamen. Der Abschluss gehörte Projektleiter und Komponist Lukas Fleischmann und holte alle MusikerInnen auf die Bühne: „Thoughts of a Stargazer“ bot Gänsehautfeeling. (ap)

Publiziert in Ausgabe 10/2024

Stilfs - Agnes Moser vom Hof Fragges hat das Wolle Spinnen in ihrer Jugend gelernt und laufend praktiziert. Kürzlich gab sie an vier Nachmittagen als Referentin eines Spinnkurses ihr Wissen an interessierte Anfängerinnen weiter. Sie stellte auch einige Spinnräder bereit. Es handelt sich um den ersten Handwerkskurs, der im Rahmen des PNRR-Programms umgesetzt worden ist. Der PNRR Fonds stellt Gelder für Aufbau und Resilienz (Piano nazionale di ripresa e resilienza - PNRR) bereit. Der Gemeinde Stilfs wurden 20 Millionen Euro zugesprochenen, die für unterschiedliche Projekte in den Bereichen Aus- und Weiterbildung sowie für Investitionen eingesetzt werden. Ziel des Programms ist die Aufwertung und Wiederbelebung des Dorfes, um die Abwanderung zu verhindern. PNRR-Koordinatorin ist Daria Habicher. Arbeitsgruppenleiterin für den Bereich Handwerk ist Verena Platzer. Sie hat auch den Spinnkurs betreut. „Bei der Wahl der Referentinnen und Referenten berücksichtigen wir nach Möglichkeiten ortsansässige Fachkräfte“, sagt Platzer. „Es geht uns auch um den gegenseitigen Austausch und um das Miteinander im Dorf.“ Das alles ist ganz im Sinne des PNRR-Programmes, genauso wie das Vorhaben der Spinn-Anfängerinnen, die sich künftig weiterhin treffen und die Kunst des Spinnens verfeinern wollen. (mds)

Publiziert in Ausgabe 10/2024

Schlanders/Bilbao - Im März waren 16 Schüler/innen aus Laudio im spanischen Baskenland zu Gast am Sprachengymnasium in Schlanders (Vinschgerwind 7/2024). Nun haben die 28 Schüler/innen der beiden 4. Klassen des Schlanderser Sprachengymnasiums eine Woche im Baskenland verbracht. Die Vinschger Jugendlichen wohnten bei ihren Partnerschüler/innen und konnten in den Gastfamilien u. a. köstliche Gerichte der baskischen Küche wie Pintxos, Tortillas oder Fischspeisen probieren. An der Partnerschule, dem IES Laudio BHI, beschäftigten sie sich ausgiebig mit der Sprache, Geschichte und Kultur sowie mit der Autonomie und dem Schulsystem des Baskenlandes. Besonders eindrucksvoll verlief der Tagesausflug nach Bilbao: Nach dem Besuch im faszinierenden Guggenheim-Museum feierte die Gruppe mit einer Million baskischer Fußballfans am Flussufer und in den Straßen der Stadt den Fußballclub Athletic Bilbao, der nach 40 Jahren wieder einmal die Copa del Rey gewonnen hatte. Zum Abschluss des Austauschprojekts genossen die baskischen und Vinschger Oberschüler/innen die Sonne, den Strand und das Stadtleben von San Sebastian, der bekannten Film- und Surferstadt an der spanischen Atlantikküste. (mt)

Publiziert in Ausgabe 10/2024

Schlanders - Zum „Welttag des Buches“, am Dienstag 23. April um 19.30 Uhr fand in der Mittelpunktbibliothek Schlandersburg die Eröffnung der Haiku-Ausstellung mit einer Lesung der 24 ausgestellten Gedichte von Helga Maria Gorfer aus Schlanders statt. Diese werden bis Ende Mai zu den Öffnungszeiten der Bibliothek im Eingangsbereich gezeigt. Die Auswahl der Werke für die Ausstellung fiel auf die vier Jahreszeiten und Neujahr, die 5. Jahreszeit in Japan. Sie führte die Anwesenden in die Kunst des Haiku-Dichtens ein, las jeweils ein Gedicht und gab eine kurze Anmerkung zum Text. Haiku ist die kürzeste Gedichtform der Weltliteratur und japanische Lyrik. Sie lädt ein die Welt genauer zu betrachten und die Dinge mit wenigen Worten in drei Zeilen festzuhalten. Es geht um die Kunst jedem einzelnen Wort seinen Raum zu geben unter Einhaltung von zahlreichen Regeln und verschiedenen Techniken. Die Gedichte von Helga Maria Gorfer werden regelmäßig in der Bezirkszeitung “Vinschger Wind“ veröffentlicht; viele andere erscheinen auch in einschlägigen Foren und in Printmedien in Österreich, Deutschland und Japan. Bei einer Haiku-Werkstatt am letzten Tag der Ausstellung - Freitag, 31. Mai 2024 nachmittags - gibt sie einen Einblick in die Welt des Haiku-Dichtens. (chw)

Interessierte können sich dafür unter: helga.gorfer58@gmail.com anmelden.

Publiziert in Ausgabe 10/2024

Meran/Laas - Während der ladinische Stellvertreter Daniel Alfreider von der Landesversammlung lediglich bestätigt (einstimmig) werden musste. Der neue SVP-Obmann und seine beiden Stellvertreterinnen mussten hingegen mit den sogenannten Stimmrechten der Ortsgruppen gewählt werden: Dieter Steger erhielt 95,47 Prozent der anwesenden Stimmrechte – und ist somit neuer Obmann der Südtiroler Volkspartei. Seine Stellvertreterinnen während der nächsten drei Jahre sind: Waltraud Deeg mit 48,28 Prozent und Verena Tröger mit 30,76 Prozent.

Publiziert in Ausgabe 10/2024

St. Martin im Kofel - Am 1. Mai wurde in der Wallfahrtskirche auf St. Martin im Kofel der Weihetag gefeiert. Laut Weihebrief wurde die Kirche am 1. Mai 1510 vom Churer Weihbischof dem heiligen Martin geweiht und mit drei Altären gesegnet. Die Medaillon-Bilder über dem Hochaltar stellen Ereignisse aus dem Leben des Heiligen dar. Nach der Weihe blühte das Wallfahrtswesen in St. Martin auf und Pilger kamen aus nah und fern. Der hl. Martin galt schon lange als der große Viehpatron, zusammmen mit Antonius dem Einsiedler. Auch heute noch genießt der heilige Martin große Verehrung und „Martini“ wird am 11. November immer noch groß gefeiert. Normalerweise wurde am 1. Mai in Latsch immer eine Flurprozession abgehalten und der Wettersegen gespendet. Heuer fiel die Prozession aus und Pfarrer Johann Lanbacher spendete vom Kreuz bei der Seilbahn den Segen über das ganze Tal. (pt) 

Publiziert in Ausgabe 10/2024

Mals/Ferienregion Obervinschgau - Am Malser Oberwaal konnten große und kleine Gäste am 1. Mai 2024 bei der „Einkehr“ hautnah erleben, wie sich der Schwall des „Wassrwossr“ nach der Winterpause erstmals wieder den Weg durch die Waalrinne bahnte. Viele Kinder und Jugendliche wurden mit einer uralten Tradition bekannt gemacht, von der viele von ihnen nichts mehr wissen. Der Waal schlängelt sich oberhalb der Ortschaft Mals in Richtung Tartsch und war einst jahrhundertelang eine wichtige Wasserader zur Bewässerung der Felder. Erstmals schriftlich erwähnt wurde der Oberwaal im Jahre 1346. Im Jahre 1980 wurde der Waal durch die Beregnungsanlage in seiner ursprünglichen Funktion abgelöst. Doch als touristische Attraktion und mit dem flankierenden als sehr beliebten Wanderweg ist er erhalten geblieben. Der Waalweg führt durch Mischwald drei Kilometer lang bis östlich von Tartsch. Nach der Segnung des Waals durch Kooperator Matthias Kuppelwieser erwanderten die vielen Interessierten den Oberwaal. Fraktionsvorsteher Armin Plagg erzählte Wissenswertes über die Geschichte der Waale im Obervinschgau, die der Trockenheit des Tales trotzten und Ernten möglich machten. Gabi Obwegeser entführte die Kleinen als HagaZussa in die Welt der Sagen. Die Kinder hatten ihren Spaß in der Bastelecke. Die „Schlosser Buabm“ und Adrian Pinggera mit der Ziehharmonika sorgten für die musikalischen Umrahmung des Waaleinkehrfestes. Am Pflanzgarten Solis wurden mit Grillspezialitäten für das leibliche Wohl der Gäste gesorgt. Organisatoren des Festes waren die Verantwortlichen der Ferienregion Obervinschgau. Mitarbeiterinnen um Nadja Anstein begrüßten und umsorgten die Gäste in ihrer gewinnenden, freundlichen Art und servierten ihnen einen Aperitif. (mds)

Publiziert in Ausgabe 10/2024

Prad am Stilfserjoch - Am Samstag den 20. April lud der Bildungsausschuss Prad zusammen mit dem Verein “Venusta Musica EO” Musikinteressierte um 19.00 Uhr in das Aquaprad. 35 Nachwuchstalente der Kammermusik begeisterten mit Streichinstrumenten und Gesangseinlagen den vollen Saal. Seit Oktober 2023 bereiteten sie sich mit ihren Lehrpersonen Alena Savina, Petra Mayr, Oliver Stilin und Christian Bertoncello auf das einstündige Konzert vor. Als Belohnung für die Nachwuchstalente kreierte Nadja Theiner (Création LaBElle) extra ein Musicus Törtchen, ein Schokotörtchen mit glitzernder Geige für die Kinder und mit Kirschwasser für die Erwachsenen. Ein Dank geht an den Bildungsausschuss Prad und den Hausmeister von Aquaprad, an Despar Rungg für die Stärkung und an die Firma Best Board, die den Bio-Apfelsaft zur Verfügung stellte. Ein Dank geht auch an die Musikschuldirektionen im Vinschgau. Finanziell unterstützte den Abend der „Kiwanis Club Vinschgau“. Der Präsident Christian Mair war begeistert von den Leistungen der Kinder. Ein Lob geht an die Eltern, Großeltern und deren Familien, die ihre Kinder in Musik fördern. Die Kinder haben dadurch die Möglichkeit sich selber und anderen Menschen Freude zu bereiten. Musikalische Erziehung vermittelt Werte wie Ausdauer, Konzentration und Disziplin, den langsam erarbeiteten Erfolg. In diesen herausfordernden Zeiten ist dies eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung, die wichtig für die geistige und seelische Entwicklung der Kinder und ein wertvoller Ausgleich zum stressigen Alltag ist, so Sabina Mair, Präsidentin „Venusta Musica EO“. Der Verein sucht ständig Mitglieder, die dessen Aktivitäten, besonders das Projekt “Musikalische Früherziehung” für Kleinkinder von 2 - 6 Jahren, unterstützen und dankt auf diesem Wege im Voraus. (chw)

Publiziert in Ausgabe 10/2024

Tschengls - Seit 1993 besteht im Widum von Tschengls eine öffentliche Bibliothek. Sie ist schön eingerichtet, verfügt über einen aktuellen Bestand und leistet einen wichtigen Beitrag zum kulturellen Leben im Dorf. Lesehungrige werden von den hauptamtlichen Bibliothekarinnen Nadja Schöpf und Claudia Pircher beraten, denn sie betreuen die Zweigstelle der Bibliothek Laas mit. Im Besonderen hat Elsa Stecher Tscholl die Bibliothek als Treffpunkt und Medienpool etabliert. Als ehrenamtliche Bibliothekarin hatte sie von 1993 bis 2006 Aufbauarbeit geleistet, Klein und Groß die Leseleidenschaft vermittelt und viele Buch- und Medienwünsche erfüllt. Dafür wurde ihr bei einer Feier am 12. April 2024 gedankt. Bürgermeisterin Verena Tröger sprach Gruß- und Dankesworte und blickte im Kultursaal von Tschengls auf die Entwicklung der öffentlichen Buchkultur in der Fraktion Tschengls zurück. Zum Jubiläum gratulierte auch Markus Fritz, der stellvertretende Amtsdirektor im Amt für Bibliotheken und Lesen. Dann schlüpfte er in eine andere Rolle, nämlich in jene des Oberkellners, der ein literarisches Menü serviert. Nachdem die 50 Gäste die Menükarte studiert hatten, bestellten sie nach Herzenslust frisch zubereitete Buchschmankerln. Markus Fritz reichte die Eckdaten zu den Romanen, umriss den Inhalt und machte mit den Charakteren bekannt. Zu einigen Neuerscheinungen aus dem Herbst ’23 und dem laufenden Bücherfrühling trug Donatella Gigli Textausschnitte vor. Dass das Format appetitanregend wirkte, bewies die Anzahl der Bücher, die gleich nach der Veranstaltung ausgeliehen wurden. Ein origineller Beitrag zum Bibliotheksjubiläum kam aus der Grundschule. In den Wintermonaten hatten die Schüler:innen bunte Buchcover zu Kinderbuchklassikern entworfen, die nun in der Bibliothek Tschengls, Kirchplatz Nr. 2, ausgestellt sind.
Maria Raffeiner

Publiziert in Ausgabe 10/2024

Freitag, 31. Mai 2024

ab 19.00 Uhr

Gasthof Lamm, Laatsch

Bildungsausschuss Mals

Publiziert in Ausgabe 10/2024

 Dienstag, 28. Mai 2020

20.00 Uhr

Bildungsausschuss Mals

Publiziert in Ausgabe 10/2024

Donnerstag, 23. Mai , 20.00 Uhr
Fraktionssaal CulturForum

Was brauchen Kinder von getrennten Eltern?
Die Bedürfnisse Kinder und Jugendlichen in schwierigen Lebensphasen.
Vortrag mit Manuela Ortler / Leiterin Bereich Kinder und Jugendliche der Sozialdienste Vinschgau. Wenn Eltern sich als Paar trennen, sind deren Kinder und Jugendliche oft traurig, manchmal wütend, sie haben Angst vor der Zukunft oder fühlen sich schuldig. Die Neuorientierung für die Familie kann durch Wissen, Strategien und hilfreichen Tipps leichter gelingen.
→ Organisation: KFS-Latsch in Kooperation mit der Bezirksgemeinschaft Vinschgau, Sozialdienste, Bereich Kinder und Jugendliche.
Anmeldung erwünscht, aber nicht erforderlich, kostenloser Eintritt.
Kontakt: Kfs.latsch@gmail.com

Samstag, 25. Mai von 09.00 – 16.00 Uhr
Lacusplatz (bei schlechter Witterung im CulturForum)

Ladys Krimskrams
Dinge, die Frauen lieben, z.B. Kleidung, Schuhe, Modeschmuck und Accessoires, können verkauft werden. Wer dabei sein möchte, soll sich bitte bis 04. Mai 2024 unter der Telefonnr: 320 6017282, oder E-Mail: kfs.latsch@gmail.com anmelden.
→ Eine Veranstaltung von Vinzenzkonferenz, Familienverband und KVW Latsch

Samstag, 25. Mai von 8.30 – 12.00 Uhr
Lacusplatz

Faires und regionales Frühstück
Der Reinerlös der Veranstaltung geht zu Gunsten der Vinzenzkonferenz Latsch und der Pfarrcaritas.
→ Organisation: Weltladen Latsch

Samstag, 25.Mai, 20.00 Uhr
Bibliothek Latsch

Literaturmenü
Literarische Neuerscheinungen werden einer Menüfolge zugeordnet. Zur Wahl stehen leichtverdauliche „Vorspeisen“, schwerere Kost „für den großen Hunger“ oder auch „scharf gewürzte Gerichte“ mit erotischem Inhalt und weitere Gänge. Markus Fritz schlüpft in die Rolle des Kellners, Donatella Gigli liest ausgewählte Passagen aus den vorgestellten Romanen.
→ Organisation: Bibliothek Latsch

Mittwoch, 29. Mai, 20.00 Uhr
CulturForum

„Bioanthropologie in Südtirol – Was wissen wir über unsere Vorfahren?“
Vortrag von Daniela Tumler
Für die Bioanthropologie gilt das menschliche Skelett als Fenster in die Vergangenheit. Die erst kürzlich etablierten bioanthropologischen Forschungsansätze, welche um einiges umfassender sind, bieten neue und einzigartige Erkenntnisse über die biologischen, wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Aspekte unserer Herkunft. Gewinne einmalige Einblicke in das Leben unserer Vorfahren.
→ Organisation: Bildungsausschuss Latsch

Freitag, 31. Mai, 20.00 Uhr
CulturForum

Die Front in Fels und Eis: Tuckettjoch und Hinterer Madatsch
Film des Ortler Sammlervereins
Der Film erzählt vom Abschnitt Tuckett und Hinterer Madatsch. Dort, wo österreichische Soldaten 1916 mühsam die Gipfel aus italienischer Hand zurückerobert haben, wird zusätzlich von einer spannenden Spurensuche aus dem Jahr 2018 berichtet. Der Film entwirft mit Hilfe von originalen Dokumenten, Fotos und Filmausschnitten sowie den Zitaten des Rayonskommandanten ein Bild des Krieges in den Stellungen.
→ Organsiation: Schützenkompanie Latsch-Tarsch

Freitag, 07. Juni , 19.00 Uhr
Garten der Sinne des Annaberg Heimes
Konzert mit der Acoustic Band „NICE PRICE“
1997 gegründet, bietet die Band ein vielseitiges Repertoire, das von irischen Musikstücken über Folksongs bis hin zu Countrysongs, Oldies und auch Eigenkompositionen reicht. Mit 3 Stimmen und Gitarre, Kontrabass, Dudelsack, Geige, Ziehharmonika, Irischer Flöte und Mandoline begeistern sie Zuhörer aller Altersgruppen. In der Pause musikalische Einlage von weltlichen Liedern des Kirchenchors Latsch
→ Eine Veranstaltung der Vinzenzkonferenz und dem Annabergheim

 

Bildungsausschuss Latsch

Publiziert in Ausgabe 10/2024

Vinschgau/Bozen - KVW-Bezirk Vinschgau bei Landesversammlung.  „Geben ist seliger als nehmen“, steht schon in der Bibel. Der Apostel Paulus äußert damit eine Grundhaltung der Verantwortung gegenüber der Gemeinschaft und dem Gemeinwohl.

Geben ist seliger als nehmen“, steht schon in der Bibel. Der Apostel Paulus äußert damit eine Grundhaltung der Verantwortung gegenüber der Gemeinschaft und dem Gemeinwohl. So sieht es auch der Katholische Verband der Werktätigen (KVW), der seine 39. Landesversammlung im Pastoralzentrum von Bozen am Samstag, 13. April 2024 unter dieses Motto gestellt hat.

Nach Einführungsgedanken durch den Landesvorsitzenden Werner Steiner hielt Pater Martin M. Lintner ein Grundsatzreferat, bevor in einer Podiumsdiskussion mit weiteren Ehrengästen, wie der Soziallandesrätin Rosmarie Pamer, dem Geistlichen Assistenten des KVW Karl Brunner und der Patronatspräsidentin Margareth Fink über das Thema diskutiert wurde. Die Fragen: was motiviert heute noch zum sozialen Engagement, was sind die Herausforderungen und wie kann man diesen zukünftig begegnen? Werner Steiner betonte, dass sich die Ziele des KVW seit seiner Gründung im Jahre 1948 nicht verändert haben, denn nach wie vor stehe der Mensch im Mittelpunkt. Allerdings hat sich das Umfeld gewandelt, wie sich in den neuen Kommunikationsformen und vielen damit verbundenen Egoismen zeige. In Südtirol gibt es 160.000 Ehrenamtliche, die freiwillig arbeiten, unterstrich Landesrätin Rosmarie Pamer. Aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen sind der demografische Wandel, neue Familienbilder und der Pflegebereich. Diesen gelte es auch politisch mit der Förderung von Chancengerechtigkeit und Solidarität zu begegnen. Hier spielt der KVW eine aktive Rolle und sei nötiger denn je. Dass man von der ehrenamtlichen Tätigkeit auch viel zurückbekommt, betonte Margareth Fink und Karl Brunner ergänzte, dass es ein Geschenk ist, im KVW nicht allein und gemeinsam unterwegs sein zu dürfen.
Zur KVW-Landesversammlung waren auch zahlreiche ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus allen Landesteilen angereist und hatten ausgewählte Initiativen ihrer Bezirke mitgebracht. Der Vinschgau präsentierte das Veranstaltungsprogramm 2024 des Netzwerkes „Demenzfreundlicher Vinschgau“, dem der KVW und weitere Organisationen angehören. Als erfolgreiches Beispiel wurde die kürzlich in Schlanders organisierte Veranstaltung der Reihe „Ein Herz für die Peripherie“ vorgestellt, bei der an die 160 Besucherinnen und Besucher ins Bürgerheim von Schlanders gekommen waren, um sich über Formen, Risikofaktoren, Folgen und Behandlungsmöglichkeiten von Demenzerkrankungen zu informieren (Bericht im VinschgerWind 7/24, Seite14).

Publiziert in Ausgabe 10/2024

Kolping im Vinschgau - Seit dem fernen Jahr 1968 finden die jährlichen Internationalen Kolping Friedenswanderungen statt. Heuer zum 55igsten Male vom 09. – 12. Mai in Timisoara in Rumänien.
Was sind Kolping- Friedenswanderungen? Die ersten fanden auf Initiative der Schweizer Kolpinger in Sachseln bzw. Einsiedeln an der Wirkungsstätte von Niklaus von der Flühe, in der Schweiz statt. Menschen aus verschiedenen Ländern treffen sich, tauschen sich aus, wandern und beten kolpingzusammen. Dadurch entstehen Freundschaften über die Grenzen hinweg, die über viele Jahre dauern. Über Jahre wurden in 12 europäischen Ländern – in denen es Kolpingsfamilien gibt – diese Wanderungen mit viel Mühe und Aufwand, aber auch mit Liebe und Begeisterung organisiert. Die Teilnehmenden sind immer überwältigt von dem Geiste, dem Ernst, der Frömmigkeit dieser Wandertage. Südtirol durfte bisher viermal Austragungsort der Friedenswanderung sein.
An der Wanderung im Mai in Rumänien nehmen 14 Teilnehmer aus Südtirol teil. Sie treffen dort Kolpinger aus 10 anderen Ländern – auch aus der Ukraine. All diese Wanderer sind durch den Kolpinggedanken, aber im Besonderen durch die gemeinsame Botschaft der Solidarität und des Friedens, sowie durch die konkrete Unterstützung für die von Krieg, Konflikten und anderen Schwierigkeiten betroffenen Gemeinschaften verbunden. Diese Wandertage mögen auch heuer wieder für alle Tage der Begegnung in der Gemeinschaft sein: gerade

Otto von Dellemann

Publiziert in Ausgabe 10/2024

Umberto Ghitti kam im September 1977 als Alpini-Soldat nach Glurns und gründete dort eine Familie. Jahrelang arbeitete er in der Gießerei der Firma HOPPE in Schluderns. Bekannt ist er vor allem in Fußballkreisen, wo er im Jugendbereich tätig ist.

von Magdalena Dietl Sapelza

Seinen ersten Ausgang als Soldat in Glurns hat Umberto noch lebendig in Erinnerung. Im „Gasthof Steinbock“ wunderte er sich über der Sprache der Leute. Er glaubte, es handle sich um einen italienischen Dialekt und fragte nach. Prompt antwortete der Wirt: „Qui siamo in Austria“ (Hier sind wir in Österreich). Verwundert entgegnete Umberto: „Non capisco, io devo fare il militare in Italia.“ (Verstehe nicht, ich muss den Militärdienst in Italien machen). Bald wurde ihm klar, dass „Alto Adige“ eine deutschsprachige Region Italiens ist. „Miar Militarischtn hobm fa dr Südtiroler Geschichte nix gwisst“, erklärt er.
Umberto wuchs in Marone in der Provinz Brescia mit sieben Geschwistern auf. Sein Vater arbeitete als Schlosser im Betrieb seines Onkels. Die Mutter war Hausfrau. Er erlebte eine unbeschwerte Kindheit, vergnügte sich auf einem Sandplatz beim Fußballspielen oder beim Schwimmen im nahen Iseosee. Nach Abschluss der Pflichtschule fand auch er Arbeit in der Schlosserei des Onkels. Den Lohn gab er seiner Mutter ab. Wöchentlich erhielt er ein Taschengeld, um samstags ausgehen zu können. Da im Betrieb auch Teile für Kriegsschiffe angefertigt wurden, durfte sich Umberto um den Wehrdienst bei der Marine bewerben. Nach der Musterung in Venedig erfuhr er kurz darauf, dass für ihn bei der Marine kein Platz war. Er wurde den Alpini zugeteilt, kam nach Bozen dann nach Glurns.
Nach seiner Erfahrung im „Gasthof Steinbock“ versuchte er auf die Einheimischen zuzugehen. Es wurde ihm nicht leicht gemacht. „Als Militarischtn hobm inz di Lait olm a bissl verfolgt, unt i hon nia verstondn warum“, sagt er. Den Carabinieri sei es besser ergangen, wohl weil die Leute vor ihnen mehr Respekt hatten. Umberto bemühte sich, den Dialekt zu lernen. Dabei half ihm auch die drei Jahre jüngere Kellnerin im „Grünen Baum“ Rita Prugg. Um ihr auch nach der Militärzeit nahe sein zu können, kehrte er nicht nach Brescia zurück. Er arbeitete zuerst als Maurer in Meran, dann im „Dopolavoro ferroviario di Bologna“ in Gröden, wo Ritas Tante arbeitete. 1979 läuteten für ihn und Rita im Kloster Marienberg die Hochzeitsglocken. Damit war für ihn endgültig die Entscheidung gefallen in Glurns zu bleiben. Umberto fand Arbeit in der Gießerei der Firma HOPPE in Schluderns. „Selm bin i sofort integriert gwortn“, betont er. „Selm isches wia in a Familie gwesn.“ Mit seinen Arbeitskollegen und auch daheim kommunizierte er schon bald im Vinschger Dialekt. „Sel tuat miar haint a bissl load, wail di Kindr hattn kennt fa miar italienisch lernen“, sagt er. Nach 10 Jahren HOPPE führte er mit seiner Frau einige Zeit den „Gasthof Krone“ in Glurns. Dann kehrte er wieder in die Gießerei zurück.
Um den Fußballsport rankt sich seit jeher Umbertos liebste Freizeitbeschäftigung. Der eigenen Karriere stand jedoch die Schichtarbeit im Wege, die regelmäßige Trainings verhinderte. Doch auch das Konditionstraining sagte ihm nicht so recht zu. „Talent war do gwesn, obr dr Kopf nit“, lacht er. „Gfolln hotts miar ober olm mit di jungen Fuaßbollspieler“, betont er. 1988 übernahm er die Glurnser U-10 Mannschaft, in der sein Sohn spielte. Seither betreut er Jungendmannschaft im Raum Obervinschgau. 16 Jahre lang war Umberto Fußball Sektionsleiter im SASV Glurns und drei Jahre lang Präsident. 2023 zwang ihn ein Blasentumor zu einer Pause. Mittlerweile ist er wieder als Trainer der U-12 in Prad tätig. Seit der Erkrankung sieht Umberto die Welt mit anderen Augen. Er ist nachdenklicher geworden. Und je älter er wird, umso öfter plagt in das Heimweh. „Wenns miar do a guat geht, hoam isch hoam“, meint er. Wer ihn heute fragt, zu welcher Nationalität er sich zugehörig fühlt, dem antwortet er: „I bin koa Walscher, i bin koa Tiroler, i bin a Mensch.“

Publiziert in Ausgabe 10/2024

Kulturhaus Karl Schönherr - Schlanders - Eröffnungskonzert des zweiten Schülerkammermusikzyklus am 31. Mai um 20.00 Uhr:
Diese außergewöhnliche Veranstaltung, die von Professorin Stella Ala Luce Pontoriero ins Leben gerufen wurde, ist eine einzigartige Gelegenheit, den Studenten des Konservatoriums Claudio Monteverdi durch die Kunst der Kammermusik eine Stimme zu verleihen. Kammermusik ist ein leidenschaftlicher Dialog zwischen Instrumentalisten, eine universelle Sprache, die die Bedeutung des Zuhörens, Verstehens und Respekts des anderen lehrt. Genau wie im Leben bietet uns die Kammermusik eine wertvolle Lektion: lernen, der Stimme anderer Menschen Raum zu geben, darauf zu reagieren und vor allem lernen, den anderen zu respektieren. Vom klassischen Repertoire bis zu zeitgenössischen Werken umfasst dieses Konzert die Schönheit der intimen musikalischen Kommunikation, bei der jede Aufführung zu einem Akt der Verbindung und des Teilens wird. Es ist eine Werkstatt für Emotionen und Ausdrücke, in dem aufstrebende Künstler die Freiheit finden, gemeinsam zu erkunden, zu experimentieren und zu wachsen. Das Konzertprogramm umfasst Aufführungen von großer künstlerischer Tiefe, darunter das Trio für Flöte, Oboe und Klavier op.74 von K.E. Goepfart, das Trio für Flöte, Oboe und Klavier von M. Dring, die Sonata n.2 für Flöte, Viola und Harfe von C. Debussy, um mit dem Pathetique Trio für Klarinette, Fagott und Klavier von M.I. Glinka zu enden.

Unterstützt von der Marktgemeinde Schlanders, dem Amt für deutsche Kultur, der Raiffeisenkasse Schlanders, Raumausstattung Fleischmann, Parkhotel Linde und Rechtsanwaltskanzlei Pinggera.

Publiziert in Ausgabe 10/2024

Glurns - Schüler:innen der Musik-schule Oberer Vinschgau hatten kürzlich beim traditionellen Garten und Blumenmarkt am Samstag, 4. Mai 2024 in der Laubengasse in Glurns ihre großen Auftritte. In mehreren Kleingruppen ließen sie ihre Instrumente klingen und erfreuten damit die Marktbesucher:innen sowie die Verkäufer:innen an den Ständen mit Marktmusik. Viele Jungmusikerinnen und Jungmusiker spielten zum ersten Mal vor größerem Publikum und waren dementsprechend aufgeregt und angespannt. Unter ihnen befanden sich Ziehharmonikaspieler und -spielerinnen, begleitet und betreut von den Musiklehrern Gernot Niederfriniger aus Mals und Christoph Amenitsch aus Schleis. Mit dabei waren auch eine Gitarrenschülerin, die unter den Fittichen von Krimhild Brunner lernt und ein Bläserduo, betreut von Evi Sanol. Unter den applaudierenden Zaungästen befanden sich auch Eltern der Musizierenden, deren Geschwister und Verwandte. Der Marktauftritt wirkt sich motivierend auf die Jungmusikantinnen und Jungmusikanten aus. Denn, wer Gelegenheiten hat, gelernte Musikstücke bei Auftritten erklingen zu lassen, wird sein Instrument nicht so schnell an den Nagel hängen. Deshalb organisierten die Verantwortlichen des Südtiroler Volksmusikvereins um Obmann Niederfriniger, des Bezirks Vinschgau um Bezirksobmann Martin Moriggl zusammen mit der Musikschule Obervinschgau unter der Leitung von Simone Stanzel die Marktmusik. Hinter der Aktion standen auch die Vertreter von Glurns Marketing um Fabian Pircher. Die Akteure im Volksmusikverein fördern Auftritte von Kindern und Jugendlichen regelmäßig auch bei anderen Märkten im Obervinschgau. (mds) 

Publiziert in Ausgabe 10/2024

Schlanders/Bezirksgemeinschaft - Am 11. Mai wurde in einer würdigen Feier im Kulturhaus Karl Schönherr in Schlanders der Ehrenring der Bezirksgemeinschaft Vinschgau an Prof. Rainer Loose verliehen. Der bisherige Bezirkspräsident Dieter Pinggera konnte zu der Feier neben den Bezirksrat auch viele Bürgermeister, Altbürgermeister und Altmandatare begrüßen, sowie Freunde und Verwandte des Geehrten und Vertreter der Wirtschaft, Kultur und der Kirche. Anwesend waren auch die zwei Träger des Ehrenringes der Bezirksgemeinschaft: Gustav Thöni, der 1975 den Ehrenring erhielt und Christian Klotz, der ihn 2001 erhielt. Erich Müller, der 1979 den Ehrenring erhielt, ist 2003 Raffeiner Loose Stimpflgestorben. In seiner Laudatio erläuterte Herbert Raffeiner, dass Prof. Rainer Loose mit seiner Doktorarbeit im Vinschgau eine Pionierleistung erbracht hat und durch seine 65 wissenschaftlichen Arbeiten, die Loose in den letzten 50 Jahren über den Vinschgau vorgelegt hat, unser Tal zu einem der besterforschten Siedlungsgebiete im Alpenraum machte. Es waren Zufälle, die Loose in den Vinschgau führten. Bei einer Reise mit seinem VW-Käfer über den Reschen im Sommer 1970 tat sich ihm ein geographischer Raum auf, der Loose faszinierte. Er hat sich bei der Familie Seifart in Mals einquartiert und von dort aus den Obervinschgau erwandert und erforscht. Dazu hat er die Archive auf der Churburg, im Kloster Marienberg, in Chur, Müstair, Innsbruck und Bozen durchforscht und Kontakte zum Malser Kaufmann Fritz Blaas, zum Lehrer Robert Winkler und zu den damaligen Bürgermeistern und den Gemeindearchiven im Obervinschgau aufgenommen. 1973 konnte Loose seine Dissertation mit dem Titel „Siedlungsgenese des Oberen Vinschgaus. Schichten und Elemente des Theresianischen Siedlungsgefüges einer Südtiroler Passregion“ bei der Universität Frankfurt einreichen und das Studium abschließen. Loose hat mit seiner Arbeit die Siedlungsentwicklung über einen Zeitraum von 1000 Jahren, von ca. 800 bis 1860 erarbeitet und dabei die komplizierten Besitz- und Herrschaftsverhältnisse dargelegt. Als Universitätsprofessor hat er sich später mit verschiedenen Themen beschäftigt und in Vorträgen, bei Tagungen, Symposien und auch in verschiedenen Dorfbüchern seine Erkenntnisse dargelegt. Bei der Feier wurde auch seine Frau Ulrike Niedermayr-Loose geehrt und ihr gedankt. Musikalisch umrahmt wurde die Feier vom Chor der Pfarrkirche und von Schüler:innen der Grundschule Schlanders. Der Ehrenring wurde Loose durch die designierte Bezirkspräsidentin Rosalinde Gunsch Koch und dem bisherigen Bezirkspräsidenten Dieter Pinggera überreicht. (hzg)

Publiziert in Ausgabe 10/2024

Latsch/Martell - Der Tourismusverein Latsch-Martelltal macht sich für eine Reorganisation auf den Weg. Die Bereiche TV Gastro GmbH und TV Lift GmbH sollen zusammengelegt werden. Unter anderem wurde dies bei der Vollversammlung am 30. April im Schloss Goldrain beschlossen.

von Erwin Bernhart

Auf der Basis guter Zahlen, etwa den rund 340.000 Nächtigungen im Jahr 2023, gehören die Grabenkämpfe im Latscher Tourismus der Vergangenheit an. Die Vorcoronazeit wurde mit den Nächtigungen überflügelt, zugelegt haben vor allem die Privatzimmer, Urlaub auf dem Bauernhof und die Garnis. Auf der anderen Seite sind die Hotels und vor allem die Gasthöfe unter den Erwartungen geblieben. Ein interessanter Gegentrend zu den Zahlen in der Vergangenheit. Der Jahresverlust von gut 28.000 Euro könne man mit den Gewinnen aus dem vorigen Jahr teilweise abdecken, verlautete der Präsident des TV Latsch-Martelltal Roman Schwienbacher. Mit detaillierten Berichten wartete am 30. April 2024 bei der TV-Vollversammlung der Tourismusdirektor David Stocker auf, der über die Geschäftsergebnisse der TV Lift GmbH (41.000 Euro Verlust) und der TV Gastro GmbH (Verlust nach Steuern von rund 1000 Euro) ebeso berichtete wie über die vielfältigen Tätigkeiten, die der Tourismusverein 2023 organisiert hat. Stocker hob unter anderem die Sommernächte, das Trainingslager des ERC Ingolstadt, die Marmotta Trophy, die naturkundlichen Wanderungen, die Audi-Almerlebnisse und die Führungen in der Stephanskapelle bei Morter hervor. In den im vergangenen Jahr umgebauten neuen Räumlichkeiten, die dem TV 510.000 Euro gekostet haben, lasse es sich gut arbeiten. Das Projekt für die Aufwertung des Tarscher Jochwaales musste man wegen der engsten Zeiträume für die PNRR-Gelder zwar zurückziehen, man werde es aber neu auflegen.
Mit neuem Schwung und Elan werden die für das laufenden Jahr geplanten Events verfolgt und umgesetzt: Es wird wiederum Sommernächte geben, die Chili Enduro Series Latsch werden mit 250 Teilnehmern erstmals gestartet, der FC Ingolstadt 04 kommt erstmalig zum Trainingslager nach Latsch, der ERC Ingolstadt und andere Topmannschaften zum Vinschgaucup ins Eisstadion, und vieles mehr. Der Vorstand, so Roman Schwienbacher ist der Meinung, dass die beiden bisher getrennt voneinander laufenden Gastro und Lift GmbHs mit entsprechenden Umschuldungen zusammengeschlossen werden sollen. Die Vollversammlung stimmte dem zu.
Über Vinschgau Marketing berichtete Oswald Plangger und über die „unruhigen“ vergangenen Wochen Günther Pircher, der Latsch-Martell im Verwaltungsrat von Vinschgau Marketing vertritt. „Im Laufe des Sommers“, so Pircher mit verhaltener Zuversicht, „sollen offene Fragen rund um die Finanzierung von Vinschgau Marketing geklärt werden.“
Als neues TV-Mitglied konnte Schloss Goldrain begrüßt werden und die Hausherrin Gertraud Wellenzohn wies darauf hin, dass der Mehrwert des Schlosses kommuniziert werden solle.
Der Marteller BM Georg Altstätter sagte, dass es im Vinschgau keinen Over-Tourismus gebe. Grußworte kamen auch von den Latscher Referenten Irmgard Gamper („der Bettenstopp ist ein Unwort“) und Manuel Platzgummer („Ich lasse nicht gelten, dass in Latsch nichts los ist.“) und von Raika-Direktor Gerhard Rinner.

Publiziert in Ausgabe 10/2024

von Don Mario Pinggera - Der Journalist Ulrich Ladurner hat unlängst in einem seiner Artikel im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine gesagt, Europa müsse wieder kriegsfähiger werden. Damit hat er sich unter anderem auch ablehnende Kritik eingehandelt. Um es gleich vorwegzunehmen: Ulrich Ladurner hat völlig recht. Anders formuliert: Europa ist kriegsunfähig und damit weit davon entfernt, sich gegen einen Aggressor wie Russland auch nur annähernd verteidigen zu können. Friedrich Merz hat in der Sondersitzung des Deutschen Bundestages kurz nach dem russischen Überfall auf die Ukraine vor gut zwei Jahren formuliert, dass Deutschland einer solchen Aggression rein gar nichts entgegenzusetzen hätte. Womit auch er völlig richtig liegt. Der Vorschlag des Papstes, die ukrainische Seite möge doch die weisse Fahne schwenken, Friedensmärsche, Wünsche für den Frieden usw. sind allesamt gut, recht und nachvollziehbar. Realistisch sind sie hingegen nicht. Es sind bestenfalls pazifistische Träumereien ohne jedweden zweckdienlichen Lösungsvorschlag. Mit Russland und Putin heute ist die Situation in Europa mit Deutschland und Hitler von einst vergleichbar. Putin ist wie Hitler ein Diktator. Mit Diktatoren gibt es Verhandlungen erst dann, wenn sie in die Enge getrieben werden und ihnen nichts mehr anderes übrigbleibt. Bei Hitler hat nicht einmal das funktioniert: erst nachdem dieser tot, das Land völlig zerstört und die Opfer in die Millionen gingen, wurde verhandelt. Von irgendwelchen Verhandlungen mit Russland sind wir meilenweit entfernt. Wenn wir die wertvollen Demokratien Europas verteidigen wollen, müssen wir es jetzt tun. Ohne Gewaltmittel wird das aber nicht funktionieren. Europa hat in den letzten Jahrzehnten auf einzigartige Weise die Menschenrechte zu schützen und zu entwickeln gewusst. Putin will mit Russland das genaue Gegenteil: Die Ukraine muss zerstört werden wie der Westen insgesamt auch. Europa tut gut daran, Putin zu signalisieren, dass es gewillt ist, jedes Mittel einzusetzen, um nicht nur die Ukraine sondern auch andere Länder gegen derartig Aggressionen zu verteidigen. So unangenehm es auch werden wird: Um ein Ende mit Schrecken dürften wir in diesem Krieg nicht herum kommen. Da ist die Hilfe aller gefragt. So problematisch es aus christlicher Sicht auch ist: Manchmal muss der Mensch Übles tun um noch viel Übleres zu verhindern.

Publiziert in Ausgabe 10/2024

Leistbares Wohnen in Naturns
Ich finde es gut, dass sich nicht nur die Bürger von Naturns Gedanken machen zu meinem Leserbrief, Leistbares Wohnen in Naturns, sondern auch die SVP-Spitze von Naturns eine Reaktion gezeigt hat. Da ich anscheinend den Faktencheck nicht bestanden habe, muss ich jetzt etwas detaillierter werden. Meines Wissens wurden und werden zurzeit die meisten Wohneinheiten von Immobilienfirmen realisiert, Pohl Immobilien, Regensburger Immobilien, H-Bau VGmbH, Dalle Nogare Immobilien, Ruth Immobilien, oder sind dies Bauherren welche ihre Eigentumswohnungen in Naturns errichten. Auch die Aussage, dass 22 Wohneinheiten von 159 dem geförderten Wohnbau zu zurechnen sind, finde ich nicht lobenswert, das sind ein bisschen mehr als 10 Prozent, gut finde ich dabei, dass diese Wohnungen mit einem m2 Preis von € 3.000 realisiert werden, nicht gut finde ich, dass Immobilienfirmen einen m2 Preis von € 6.000 bis 7.000 verlangen, auch wenn das konventionierte Wohnungen sind. Dass alle gesetzlichen Maßnahmen ausgeschöpft werden, davon gehen wir Bürger aus und das ist auch gut so und richtig, möchte jedoch darauf aufmerksam machen, dass diese Gesetze und die Raumordnung seit über 70 Jahren die SVP in unserem Lande macht, deshalb hat nicht nur Naturns ein Problem, sondern ganz Südtirol mit dem Thema leistbares Wohnen, wie man tagtäglich aus den Medien lesen und hören kann. Deshalb nochmals meine Aufforderung an die verantwortliche SVP-Mehrheit von Naturns, wenn ihr für die Zukunft von Naturns etwas Gutes tun wollt, dann investiert eure Ideen und deren Umsetzungen für die Ortsansässigen von Naturns und nicht für die Immobilienfirmen und deren Gewinne. Wie am Beispiel „Straßenwärterhaus Naturns“ das sogar das Eigentum der Bürger war, welches von der SVP-Mehrheit an die H-Bau VGmbH veräußert wurde und nicht den sozial Schwächeren zur Verfügung gestellt wurde.
Elmar Karl Müller, Naturns

 

HAIKU – Gedicht
auf Japanisch übersetzt und kommentiert:

Im Frühlingswind
fortgetragen, Wünsche
aus dem Glückskeks.

© Helga Maria Gorfer, Schlanders

Kommentare und Anfragen an;
helga.gorfer58@gmail.com

 

Ausstellung von Haiku-Gedichten bis 31. Mai 2024 im Eingangsbereich der Bibliothek Schlandersburg während der Öffnungszeiten.

 

Starke Konstraste,
so merke ich in meinen Modeberatungen und im Austausch mit Menschen allgemein, sind etwas für eher mutige, extravertierte Typen. Diese spiegeln sich dann in deren Outfits ebenso, wie in der Wohnungseinrichtung wider. Die eher sanften, zurückhaltenden Charaktere lieben ruhigere Farben. Vom klassischen schwarz-weiß über die ganze Palette der nude- und schlammtöne bis hin zu (fast) allen blau-varianten. Wobei hier, spätestens bei fröhlich-kräftigem königsblau die Grenze gezogen wird. So vielfältig und spannend die verschiedenen Temperamente auch sind, so stelle ich, mittlerweile im „Herbst des Lebens“ angekommen, fest: früher war mehr Mut an der Tagesordnung. Sei es im Beruf oder auch in der Kindererziehung. Das sich überall und auf allen Seiten zigmal absichern mag lobenswert erscheinen, doch auch ein bisschen „spaßbefreit“. Natürlich wissen wir heute : nur Dummköpfe sind angstfrei und Mut ist manchmal nur Mangel an Phantasie. Doch halte ich es lieber mit Paulo Coelho: „Wenn du denkst Abenteuer sind gefährlich, dann versuch’s mal mit Routine, die ist tödlich“.
Wie immer wir es auch handhaben, ein bisschen Mut zur Farbe tut uns allen gut, und ist obendrein noch absolut ungefährlich.
Claudia Leoni-Pinggera, Latsch

Publiziert in Ausgabe 10/2024

Patzleid & Madatsch. Im Winter wird „das Grafische“ in der Landschaft hervorgehoben. Im Frühling sind aber die farblichen Kontraste, die den Rhythmus der Landschaft betonen: Gletscherweiß, Wiesengrün, Himmelblau, Erdbraun, ...
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

Publiziert in Ausgabe 10/2024

Wahl des Europäischen Parlaments am 8. und 9. Juni 2024 - Alle modernen, demokratischen Staaten bestehen aus drei wichtigen Organen bzw. Institutionen. Oft spricht man auch von den drei Gewalten: die Legislative oder gesetzgebende Gewalt (Parlament), die Exekutive oder ausführende Gewalt (Regierung) und die Judikative oder die Recht sprechende Gewalt (Gerichte). Diese drei Gewalten gibt es auch bei den EU-Institutionen, nur ist es dort etwas komplizierter. Insgesamt gibt es sieben zentrale Organe in der EU. Neben diesen gibt es noch weitere Einrichtungen und Organe, z.B. den Ausschuss der Regionen. Vier der sieben EU-Institutionen gelten als besonders zentral für die EU-Verwaltung, weil sie die politische Richtung der EU vorgeben. Zu den vier Beschlussfassungsorganen zählen: das Europäische Parlament, der Europäischer Rat, der Rat der Europäischen Union und die Europäische Kommission. Das Europäische Parlament (720 Mitglieder, davon 76 aus Italien) wird alle fünf Jahre direkt gewählt, verabschiedet Gesetze und entscheidet über den EU-Haushalt. Es wählt den/die Kommissionspräsident:in und die EU-Kommission. Der Europäische Rat setzt sich aus den Staats- und Regierungschefs der 27 EU-Staaten zusammen. Der Rat der Europäischen Union (Ministerrat) besteht aus den Ministerinnen und Ministern der EU-Länder und macht Treffen der Fachministerien z.B. der Finanzminister. Die Europäische Kommission ist das wichtigste Exekutivorgan (EU-Regierung und Hüterin der Verträge). Sie sorgt dafür, dass die Politik der EU ordnungsgemäß umgesetzt wird. Die Europäische Kommission besteht aus 27 Mitgliedern, d.h. ein Kommissionsmitglied aus jedem EU-Mitgliedstaat. Zu den drei weiteren Einrichtungen gelten: der Gerichtshof der Europäischen Union (EuGH), die Europäische Zentralbank (EZB) und der Europäischer Rechnungshof. Die verschiedenen Institutionen sind auf mehrere Städte verteilt: Brüssel, Straßburg und Luxemburg. So ist die Vielfalt die Stärke, aber sehr oft auch die Schwäche der EU. Kommt es zu einer europäischen Hauptstadt und wird die EU in Zukunft mit einer Stimme sprechen und trotzdem die Vielfalt bewahren.

Heinrich Zoderer

Publiziert in Ausgabe 10/2024

Vinschgau/Südtirol - Für einen anderen Menschen da zu sein, ist das Größte überhaupt. Das wurde bei der Landesversammlung der NotfallseelsorgerInnen am 4. Mai 2024 im neuen Vereinshaus Goldrain betont. Die Notfallseelsorger sind für Menschen in Not- und Todesfällen da. Immer. Ein Dienst von unbezahlbarem Wert. Dafür wurde ihnen von ganzem Herzen gedankt.

von Angelika Ploner

Tag und Nacht, an jedem Wochenende, an jedem Sonn- und Feiertag: Die 158 aktiven NotfallseelsorgerInnen sind für Menschen in einem Notfall da. Immer. Ohne wenn und aber. Oft ist allein die Anwesenheit Trost und Hilfe, oft sind es Worte, immer sind aber Feinfühligkeit, Gespür und ein großes Herz mit dabei. Mit großer Dankbarkeit wurde von allen Vertretern der Rettungsorganisationen unisono und den politischen Vertretern bei der - von Landesleiterin Marlene Kranebitter geleiteten - Landesversammlung in Goldrain am 4. Mai Respekt gezollt und Wertschätzung gezeigt. „Dass, was ihr leistet, ist wirkliche Erste Hilfe“, sagte etwa Hannes Mutschlechner, Sanitätsdirektor des Landesrettungsvereins Weißes Kreuz. Priska Gasser vom Weißen Kreuz: „Euer Dienst ist von unbezahlbarem Wert.“ Und Notärztin Nicole Ritsch: „Die Vernetzung zwischen den Rettungsorganisationen ist wichtig. Wir sind froh, dass wir still sein können, wenn die Notfallseelsorge spricht.“
Die gute Zusammenarbeit mit den Rettungsorganisationen betonte auch Roman Horrer, Bezirkspräsident des Feuerwehrbezirks Untervinschgau und Ausschussmitglied des Landesfeurwehrverbandes: „Wenn ihr kommt, dann wissen wir um die gute Unterstützung. Ihr haltet uns den Rücken frei, damit wie helfen können.“
Norbert Vieider, Ausschussmitglied der Notfallseelsorge, kurz NFS, präsentierte beeindruckendes Zahlenmaterial: 10 Gruppen waren 2023 aktiv. Im Dienst standen 178 NotfallseelsorgerInnen. 425 Einsätze führten diese durch. 210 Betreuungen standen nach erfolgloser oder nicht eingeleiteter Wiederbelebung. 1.441 Einsatzstunden leisteten die Teams. 3,3 Stunden dauerte durchschnittlich ein Einsatz. 1.505 Personen wurden betreut, 168.800 Bereitschaftsstunden geleistet und 115 monatliche Nachbesprechungen einberufen. Die Einsatzindikationen werden angeführt von erfolgloser oder keiner Reanimation. An zweiter Stelle steht Suizid. „Das gibt zu denken“, sagte Vieider. Die Gruppe Schlanders, im Vinschgau aktiv, zählt 19 aktive NotfallseelsorgerInnen und 2 Leiter der Nachbesprechungen. Die Notfallseelsorgegruppe Schlanders hatte im vergangenen Jahr 38 Einsätze. Der Hauptvortrag von Giorgio Nesler, der Zuständige für den interreligiösen Dialog in der Diözese Bozen/Brixen widmete sich einer neuen Herausforderung: Interkulturelle Kompetenz. „Wir haben mittlerweile große Zahlen an Menschen anderer Kulturen, anderer Religionen und anderer Hautfarbe.“ Nesler führte in die fünf Weltreligionen als Annäherung an den Menschen ein. Denn hinter jeder Kultur und Religion steht der Mensch. Nesler: „Die Frage ist: Wie erreiche ich Menschen non-verbal? Das Herz ist ein Kommunikationsorgan. Die große Herausforderung: Die Einheit in Verschiedenheit.“

 

Die Notfallseelsorge im Landesrettungsverein Weißes Kreuz
Seit 1997 bietet die Notfallseelsorge ihren Dienst für unverletzt Beteiligte bei Notfällen und für Angehörige und Bezugspersonen an. Der Dienst wird durch ausgebildete freiwillige Mitarbeiter geleistet. Die Notfallseelsorge arbeitet eng mit dem notfallpsychologischen Dienst des Südtiroler Sanitätsbetriebes zusammen. Die freiwilligen NotfallseelsorgerInnen sind für die Betroffenen da, unterstützen diese in der ersten Phase bei der Bewältigung des traumatischen Ereignisses und vermitteln eine weiterführende Begleitung durch psycho-soziale Einrichtungen. Die Anforderung der Notfallseelsorge geht von den Einsatzkräften und Behörden vor Ort aus und erfolgt über die einheitliche Notrufnummer 112 bzw. die Landesnotrufzentrale.
Im Vinschau gibt es die Notfallseelsorge seit 20 Jahren. Am 1. September 2003 nahm die Notfallseelsorgegruppe Schlanders-Mals ihre Tätigkeit auf. Arthur Punter wurde von der Landesleitung des Weißen Kreuzes beauftragt, die Gruppen zu begleiten. Punter stammt aus St. Valentin a.d.H. und ist ein Pionier im Aufbau und eine Säule in der Notfallseelsorge. Derzeit leiten die NFS-Gruppe Schlanders Brunhilde Tschenett und Harald Plörer.

Publiziert in Ausgabe 10/2024

Schlanders/Vinschgau - Wir müssen Stimmung machen, damit die Leute zur Wahl gehen“, eröffnete der SVP Bezirksobmann Albrecht Plangger den dann von Richard Theiner geleiteten Diskussionsabend in der Basis in Schlanders am 6. Mai. Mit knapp 60 Leuten hatten wenige den Weg in die „europäische“ Basis gefunden, dafür waren Inhalt und Diskussion durchaus ansprechend. Denn die Arbeitslandesrätin Magda Amhof erinnerte daran, dass ihr Amt rund 2 Milliarden Euro aus den europäischen Töpfen verwalte, dass Infrastrukur- und grenzüberschreitende Projekte daraus gespeist würden und dass der Euregio Family Pass mit mehr als 100.000 ausgestellten Pässen für Familien mittlerweile eine Auszeichnung erhalten habe.
VIP Direktor Martin Pinzger betonte, dass man nicht nur im Apfelexport sondern in der gesamten Exportwirtschaft stark an einen funktionierenden EU-Binnenmarkt interessiert sei und dass die einheitliche Währung enorme Vorteile bringe. Pinzger sagte dazu, dass die EU in vielerlei Hinsicht ein Garant für den Bürokratieabbau sei. Der Brexit, also der Austritt Großbritanniens aus der EU, sei dagegen ein Mahnmal. „Die Unternehmen sehen die EU positiv“, sagte Pinzger. Er fühle sich in der EU sicher, sagte David Frank. Sie sei näher als wir glauben. Auch mit Erasmus und den Fonds für regionale Entwicklung EFRE werde Kultur gefördert. Das waren die Einleitungen zum Auftritt des SVP-Europakandidaten Herbert Dorfmann, der die BASIS in Schlanders als weltoffenen Raum, als coole Location, als Sinnbild für Europa miteinbezog. Euopäisches Geld werde zwar überschätzt und betrage 250 Euro pro Kopf (der Landeshaushalt 12.000 Euro pro Kopf) und Förderungen schaffen keine Identitäten. Man könne die EU kritisieren, aber eher nicht in Frage stellen. Denn Europa stehe angesichts einer „beschissenen“ geopolitischen Weltlage vor großen Herausforderungen. Auf der anderen Seite betonte Dorfmann den Zugang zum mitteleuropäischen Arbeitsmarkt durch die EU-Erweiterung vor knapp 30 Jahren. Auch die bevorstehenden Erweiterungen würden ein Reservoir an Arbeitskräften bedeuten. Italien habe keinen Mindestlohn. Ob Europa da Druck ausüben könne. Wenn kein Kollektivvertrag bestehe, müsse ein Mindestlohn eingeführt werden, so Dorfmann.
In der Diskussion mit dem Publikum fielen die Stichworte der Einstimmigkeit in der EU, die Abhängigkeit von China, der Ukrainekrieg, die Pensionsfrage, grenzüberschreitende Netflixserien. Die EU sei, so resümierte Dorfmann, der lebenswerteste Raum auf der Welt. Die Wahlbeteiligung sei für die Demokratie im Allgemeinen und für die Europawahlen im Besonderen existenziell. „Wir haben keinen Grund zu Pessimismus“, schloss sich auch der ehemalige SVP-Obmann und langjährige Landesrat Richard Theiner an. Denn außerhalb Europas würde man über Europa schwärmen. Aber, warnte Theiner, die Demokratie sei kein Selbstläufer. Mit dem Auftrag, in den Dörfern für Wahlstimmung zu sorgen, damit ein, so Abi Plangger „gutes Ergebnis gebracht werden kann“, endete der Diskussionsabend nach gut zwei Stunden. (eb)

Publiziert in Ausgabe 10/2024

Prämajur - Das Gerstl - Zum 21. Mal zeichnete der Freizeit Verlag die besten Wellnesshotels im deutschsprachigen Raum aus, gekürt vom Reiseportal meintophotel.de. Unter den Preisträger ist auch das DAS GERSTL Alpine Retreat.

Den feierlichen Rahmen der Festveranstaltung in der Schweiz bot das Traditionshaus Grand Resort Bad Ragaz, das – zu den Leading Hotels of the World zählend – auf eine 155-jährige Geschichte zurückblickt. Gastgeber Dr. Klaus Tschütscher freute sich, die rund 120 geladenen Gäste aus Hotellerie, Zulieferindustrie, Branchenverbänden und Presse begrüßen zu dürfen. Jaqueline Schaffrath betonte, dass es eine Ehre sei, die Award-Verleihung an einem so geschichtsträchtigen Ort begehen zu können, bevor sie im Anschluss die Trophäen überreichte. Moderator Michael Sporer vom Bayerischen Fernsehen führte gewohnt souverän durch das Programm.
Der Freizeit Verlag verlieh die Wellness Aphrodite 2024 in zehn Kategorien: Eine der Kategorien ist Ökologie/Nachhaltigkeit. Und in dieser Kategorie wurde das GERSTL Alpine Retreat ausgezeichnet. Der Vinschgerwind hatte vor einem Jahr einen guten Riecher und hat die Philosophie und deren Umsetzung in Richtung ökologische, regionale und soziale Verantwortung vom das GERSTL Alpine Retreat unter die Lupe genommen und porträtiert. Mit der Auszeichnung kommt nun die Bestätigung dieses Tuns von Seiten der Hoteleliten.
Die Begründung der hochkarätigen Jury: „Das Nachhaltigkeitskonzept des familiengeführten DAS GERSTL Alpine Retreat in Mals (I) ist klar in der Unternehmensphilosophie verankert. Es setzt auf soziale, regionale und ökologische Verantwortung im Wasser-, Energie, Bau- und Abfallmanagement, damit Natur „enkeltauglich“ bleibt. Besonders gefallen hat der Jury die „r30-Dahoam-Garantie“ von Inhaberfamilie Gerstl. Sie besagt, dass alle Produkte, die mit dem „r30-Siegel“ versehen sind, aus einem Umkreis von maximal 30 km im Vinschgau stammen, wie die Produkte der „r30-Kosmetiklinie“ im Spa. Der gesamte Hotelumbau erfolgte nach Biobauweise und mit natürlicher Wärmedämmung. Installiert wurde eine innovative Restwasserverwertungsanlage, die das Wasser in den Pools reinigt und aufbereitet.“ By the way: Das Andreus Golf & Spa Resort in Sankt Leonhard in Passeier wurde in der Kategorie Fitness & Sport ausgezeichnet, in der Kategorie Spa Design das Sensoria Dolomites in Seis am Schlern und in der Kategorie Sinature Treatment das Hotel Quelle Nature SPA Resort in Gsies.

Publiziert in Ausgabe 10/2024

„Es ist ein Albtraum mit dem Stammbaum“ – sagt Leopold Altenburg. Er ist der Ururenkel von Kaiser Franz Jo-seph I. und Kaiserin Elisabeth – der weltberühmten „Sissi“. Mit Comedy-Einlagen, Liedern, einer Clown-Nummer und mit Erzählungen rund um die Entstehung seines Buchs „Der Kaiser und sein Sonnenschein“ präsentiert Prinz & Clown Leopold Altenburg ein Bühnenprogramm am 31. Mai ab 20.30 Uhr im Salettl der Stachlburg in Partschins.

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Schlanders/Bozen/Innsbruck - Vor zwei Jahren haben der Südtiroler Bauernbund und das Institut für Italienisches Recht der Uni Innsbruck ein Kooperationsabkommen abgeschlossen. Darin ist festgeschrieben, dass der Südtiroler Bauernbund Studierende für die Forschung zu rechtlichen Themen im Bereich der Landwirtschaft mit einem Stipendium unterstützt. „Die Kooperation ist ein Gewinn für alle Seiten. Die Studierenden erhalten die Möglichkeit, praktische Rechtsfragen zu behandeln und deren Auswirkungen auf den Alltag in der Landwirtschaft zu verstehen. Gleichzeitig profitiert der Südtiroler Bauernbund von fundierten Antworten auf komplexe rechtliche Fragen“, sagt Bauernbund-Landesobmann Daniel Gasser. Für die Universität Innsbruck ermögliche die Kooperation eine noch bessere regionale Vernetzung des Instituts für Italienisches Recht.
Kürzlich hat Alex Fleischmann aus Schlanders das erste Stipendium für seine Diplomarbeit zum Thema „Die Nichtigkeit der Schenkung unter besonderer Berücksichtigung der Auswirkungen auf die Ansprüche der Pflichtteilsberechtigten. Eine rechtsvergleichende Analyse zwischen Italien, Österreich und Deutschland“ erhalten. Betreut wurde Fleischmann dabei vom Institutsleiter, Prof. Francesco A. Schurr. Das Thema ist von besonderer praktischer Relevanz, da Eltern häufig einem Sohn oder einer Tochter einen nicht unwesentlichen Geldbetrag überweisen und dabei davon ausgehen, eine gültige Schenkung gemacht zu haben. Die Diplomarbeit von Alex Fleischmann zeigt auf, dass dem nicht so ist. Er beschäftigt sich eingehend mit den rechtlichen Folgen solcher formungültigen Schenkungen, v. a. aus einem erbrechtlichen Aspekt heraus.
Neben Schenkungen gibt es viele weitere rechtliche Themen, die für den Südtiroler Bauernbund und dessen Mitglieder von Bedeutung sind. Eine Übersicht über die relevanten Themen finden interessierte Studentinnen und Studenten auf der Webseite der Universität Innsbruck
www.uibk.ac.at. 

Publiziert in Ausgabe 10/2024

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