Wandern am Fuße der Weißkugel
Im obersten Langtauferer Tal, zu Füßen der Weißkugel mit ihren Gletschern, liegt die Melager Alm.
Die Wanderung startet am Parkplatz in Melag, dem letzten Weiler in Langtaufers auf etwa 1.900 m Meereshöhe. Dann führt der Winterwanderweg durch die enge Gasse zwischen den Häusern auf den Weg über freies Gelände parallel zur Langlaufloipe taleinwärts. Von dort ist schon die Melager Alm - das Ziel - zu sehen.
Die leichte, familienfreundliche Wanderung bietet ein einmaliges Panorama mit schneebedeckten Hängen der mächtigen Dreitausender.
Der Winterwanderweg ist bestens markiert und unübersehbar. In ganz sanfter Steigung spaziert man taleinwärts bis zur Brücke des Karlinbaches. Von dort geht es in abschließender Steigung bis zur Alm. Im Talschluss ragen die verschneiten Gipfel rund um die Weißkugel auf, nach Norden und Süden flankieren eine ganze Reihe von weiteren Dreitausendern das Tal.
Die Melager Alm auf 1.970 m Meereshöhe empfängt die Besucher mit guter, traditioneller Küche.
Der 45 Minuten lange Rückweg erfolgt über die selbe Route. Als Alternative kann man diese Wanderung auch vom Weiler Kappl bei der ehemaligen Talstation des Maseben Lifts starten und dem Forstweg bis zur Melager Alm folgen.
Melager Alm
info@melageralm.it
+39 338 91 29 288 (WhatsApp)
Tischreservierung Mittags nicht möglich.
Reservierungsmöglichkeit am Abend für Gruppen ab 20 Personen möglich.
Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Der immer noch junge SVP-Parteiobmann Philipp Achammer hat angekündigt, für das Amt des Parteiobmannes nicht mehr zur Verfügung zu stehen. Achammer hat nach der Niederlage der SVP bei den Landtagswahlen im Herbst 2023 mit seinem Rückzug so lange gewartet, bis die Landesregierung gewählt und mit seiner Beteiligung im Amt ist. Bei der Vollversammlung der SVP, der Termin steht noch nicht fest, soll also ein neuer Obmann-Obfrau gewählt werden. Achammer hat früh laut nachgedacht: Es könnte auch der LH Arno Parteiobmann machen. Eine Personalunion sei nicht falsch, sagt Achammer. Fasst man diese Aussage nicht als vergifteten Pfeil auf, dann wird man wohl auch im Vinschgau einen parteiinternen Wechsel wollen müssen. Denn die krachende Niederlage der Südtiroler Volkspartei bei den Landtagswahlen auf Landesebene war noch krachender im Vinschgau. Es stehen im Sommer EU-Wahlen und im kommenden Jahr Bürgermeister- und Gemeinderatswahlen an.
Nun könnte man sagen, auf Gemeindebene hat Parteidenken an Stellenwert verloren. Eine kluge Bürgermeisterin oder ein kluger Bürgermeister mit ebenso klugen Gemeinderäten können eine Gemeinde tadellos verwalten - unabhängig von Parteizugehörigkeiten. Allerdings: Für die Landes-SVP wird es gefährlich, viel gefährlicher als bisher, wenn auf Gemeindeebene die Parteilogik völlig zerfallen würde. Den Zerfall aufzuhalten ist die bisherige SVP-Riege wohl kaum imstande. Also Wechsel.
Vinschgau-Schlanders - Bei der Bezirksversammlung des Bauernbundes hat der am 29 Jänner noch designierte neue Landesrat für Landwirtschaft Luis Walcher einen Satz rausgehauen, der aufhorchen und auf künftige Konfrontation schließen lässt. Der Wechsel in Politik und auf allen Bauernbundebenen wird so sichtbar.
von Erwin Bernhart
Dem neuen Landesrat für Landwirtschaft Luis Walcher dürften die Rösser durchgegangen sein, als er nach seinem kurzen und lauten Statement bei der BB-Bezirksversammlung am 29. Jänner im vollbesetzten Kulturhaus von Schlanders den Bäuerinnen und Bauern zufrief: „Wenn wir Bauern zusammenhalten, dann können die anderen lai kemmen.“ Der Spruch glich einer Kampfansage und zugleich einen Bruch bisheriger politischer Gepflogenheiten.
Denn der scheidende Landesrat Arnold Schuler, der vom neuen BB-Bezirksobmann Joachim Weiss zu einer eigentlich nicht vorgesehenen Rückblickrede in Schlanders zugelassen wurde, betont in seinen Abschiedsreden immer wieder, dass er immer die Auffassung vertreten habe, dass die Landwirtschaft in die Gesellschaft eingebettet zu sehen sei. Eine Art Gesellschaftsvertrag habe ihm vorgeschwebt, sagte er in Schlanders. Und das gerade auch im Hinblick auf die hitzig geführten Diskussionen um die Pflanzenschutzmittel. In der Verteidigungsphase sei damals von den Politikern weit und breit niemand zu sehen gewesen. Er sei nach wie vor davon überzeugt, dass die Qualität der landwirtschaftlichen Produkte auch etwas mit dem Anbau zu tun habe. Und dann sei die Stimmung irgendwann gekippt. Schuler meinte, dass im Obervinschgau „etwas zu machen sei“ und mahnte dort einen gemeinsamen Weg an. Auch erinnerte er an die Rahmenbedingungen in Sachen Wolf. Er habe den Weg vertreten, dass mögliche Abschüsse wenn überhaupt nur über eine entsprechende Dokumentation erreicht werden könnten. Wie diese auch bei Murmeltieren, Steinböcken und Kormoranen möglich seien. Der Bauernbund habe da nicht mitgespielt. Das vom Landtag mehrheitlich genehmigte Landesgesetz zum Wolfsschutz sei aufgrund der italienischen Justiz fraglich. Und überhaupt: Bei den Förderungen und Prämien sei in den vergangenen Jahren nicht nur mehr, sondern viel mehr Geld geflossen.
„Und jetzt Joachim bist du dran.“
Die Begrüßung und der Rückblick oblag dem scheidenden BB-Bezirksobmann Raimund Prugger. Prugger erhielt am Ende großen Applaus. Einen komprimierteren Jahresrückblick, wie ihn Raimung Prugger seit Jahren bringt, muss ihm erst einer einmal nachmachen. Für 2023: Futtermenge und - Qualität - gut. Preise für Zucht- und Nutztiere - gut. Der Milchpreis bei 70 Cent pro Kilo. Die Qualität von Almkäse und Butter ist bei den Wettbewerben in Galtür und in der Fürstenburg eindeutig belegt. Auf den 25 Milchalmen waren 2023 1386 Kühe und 370 Almfacken. 261 Geißen waren auf den drei Geißalmen. Über Leader 1 sei viel Geld geflossen und mittlerweile sei ein Drittel der Almen EU-zertifiziert.
Beim Obst habe es für Bioware eine Durststrecke gegeben, die integrierte Produktion habe sich gut verkauft. Beim Wein herrscht eine gute Stimmung, die sich auch im großen Interesse an den Pflanzrechten niederschlage. Beim Gemüse seien die Preise recht stabil geblieben. Die Euphorie beim Kirschenanbau sei gesunken. Prugger wörtlich: „Es ist eine schwache Perspektive, wenn man auf Ernteausfälle andernorts hoffen muss, um für die eigenen Produkte gute Preise erzielen zu können.“ Harte Zeiten für den Wald, aufgrund des Sturmtiefs Vaj, des Schneedruckes und des Borkenkäfers. Waren 2022 noch 600 Hektar im Vinschgau von Schäden betroffen, so seien 2023 300 Hektar hinzugekommen. Die Gemeinden Laas und Taufers seien am schwersten betroffen. Gute Erfolge haben man mit durch den Einsatz vom Präparat aus Bacillus thuringiensis erzielen können.
2023 sei ein gutes Honigjahr gewesen. 45 Millionen Euro habe man über die Marke Roter Hahn umsetzen können. Für das positive Gutachten für den Nationalparkplan bedankte sich Prugger ausdrücklich an den Marteller BM und Präsident des Führungsausschusses Georg Altstätter. Der Parkplan habe noch eine große Hürde - er müsse vom Ministerium genehmigt werden. Ad Wolf und Bär: Eine schleichende Auflösung der Almen sei nur sehr schwer rückgängig zu machen. Vinschgau Marketing sei wieder aktiv und bei Leader habe die neue Förderperiode begonnen. Sorgen bereite der Verkauf von geschlossenen Höfen. Und wer, formulierte es Prugger spitz, mache eigentlich den Bürokratieabbau.
In eigener Sache bedankte sich Prugger vor allem bei seiner Familie und bei seiner Frau. Dankesworte gingen auch an die Mitstreiter, an die Orts- und Bezirksbauernräte, an die Fürstenburg für Gastfreundschaft. Dann brandete der große Applaus auf.
Der neue BB-Bezirksobmann Joachim Weiss sagte, er wolle das Amt mit Demut antreten. Die Themen allerdings blieben: das Wassermanagement, das Großraubwild, das Tierwohl, die Energie, die Gentechnik, die Senioren, dann die EU-Wahlen im Sommer und die Gemeinderatswahlen im kommenden Jahr. Weiss erinnerte an die Bauernproteste in Deutschland. Es seien Proteste für mehr Anerkennung. Da sehe er Parallelen zu Südtirol. Denn wenn man bis Ende des Jahres nur spesendeckend gearbeitet habe und auch von der Politik, bei der Hofschlachtung etwa, das Leben schwer gemacht werde, dann sei das alles andere als eine Anerkennung. Aber er sehe mit Zuversicht in die Zukunft.
Absage an den Green Deal
Weil die EU-Wahlen im Juni bevorstehen, habt auch der BB-Bezirk Vinschgau „seinen“ Kandidaten und derzeitigen EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann geladen. Dorfmann referierte über Versorgungssicherheit und verwies darauf, dass „wir auf den Welthandel nicht verzichten können und wollen.“ Denn für Äpfel und Wein aus Südtirol sei der Welthandel relevant. Eine Breitseite gab Dorfmann für den „Green Deal“. Denn weltweit sei die EU-Landwirtschaft höchstens mit 1 Prozent an den Treibhausgasen beteiligt. Eine Breitseite gab Dorfmann auch in Richtung Frans Timmermanns, den für den Green Deal verantwortlichen ehemaligen EU-Kommissar. Der sei ein, so Dorfmann, „grün-linker Ideologe und habe viel Unheil angerichtet. Eine entschärfte Variante des Green Deals werde für die Schlussbestimmungen im Parlament eine Mehrheit erhalten, aber für Südtirol wird das alles kaum spürbar werden.
Dorfmann sprach auch die Bestrebungen in der EU an, die neue Gentechnik (NGT) neu zu definieren. Als NGT1, so ein Vorschlag, werden jene genetisch veränderten Pflanzen (mit Hilfe der Genschere Chripr/Cas) bezeichnet, deren Änderungen auch als „Mutation in der Natur“ möglich wären. Ähnlich konventionellen Züchtungen. Als NGT2 würden gentechnisch veränderte Pflanzen bezeichnet. Was Dorfmann nicht gesagt hat, ist, dass das bleibende Gentechnikgesetz der EU mit den neuen Definitionen unterlaufen wird.
Zum Wolf sagte Dorfmann: Es gebe 20000 Wölfe in der EU. Der bisherig Schutzstatus sei so nicht mehr notwendig. Allerdings müsse dazu die Berner Konvention geändert werden, so dass der Schutzstatus von „stark geschützt“ auf „geschützt“ herabgestuft werden könnte. Einen Zeitplan dazu konnte Dorfmann nicht nennen.
Dann blickte auch der scheidende BB-Obmann Leo Tiefenthaler zurück. Tiefenthaler verwies unter anderem auf den EU-Wahltermin im Juni. Denn die politischen Entscheidungen würden vermehrt auch in Brüssel getroffen. Mit Herbert Dorfmann, der ehemals 10 Jahre lang Direktor des SBB war, habe man einen guten Kandidaten. In den Gemeinderäten sei man gut vertreten. Die Bauern und Bäuerinnen, die 7 % Anteil an der Bevölkerung hätten, sind mit 23 % der Gemeinderäte in diesen Gremien gut vertreten. Man solle sich aber früh genug Gedanken für die Gemeinderatswahlen 2025 machen.
In der Diskussion war es Anja Matscher vom Lechtlhof, die ihre großen Sorgen gegenüber der neuen Gentechnik äußerte. Sie bekam von anderen Bauern, von Karlheinz Stocker aus Prad etwa dafür Unterstüztung. Dorfmann hatte bereits den Saal verlassen und so nahm Schuler Stellung. Man solle die neue Gentechnik als Chance sehen, vor allem im Hinblick auf Einsparungen bei den Pflanzenschutzmitteln.
Georg Altstätter appellierte in Sachen Nationalpark an die Politik: „Das Spiel mit dem Park ist noch lange nicht fertig. Jetzt muss der Parkplan ins Ministerium. Und da wird es die ganze politische Kraft brauchen.“
Gemeinde Mals verliert vor dem Staatsrat
Am Rande wurde bereits bei dieser BB-Versammlung das Urteil des Staatsrates in Sachen Pestizidverbot in Mals angesprochen. Offiziell zugänglich war das Dokument dann ab Dienstag vormittag. Der Staatsrat hat den Rekurs der Gemeinde Mals abgewiesen. Die Gemeinde habe bei der Verankerung des Pestizidverbotes in ihrem Reglement gegen die Hierarchie der Gesetze verstoßen. Bekanntlich hatte die Gemeinde Mals in ihrem Reglement vorgesehen, dass „sehr giftige (T+)“ und „giftige (T)“ Pestizide auf Gemeindegebiet verboten seien. Das gehe nicht, so der Staatsrat, denn die Zulassung von Pestiziden geschehe in der EU und gelte für alle EU-Staaten. Auch die Abstandsregelungen können nicht gelten, weil eine Abstandsregelung bereits vom Land vorgesehen sei.
Latsch - Der Latscher BM Mauro Dalla Barba entwickelt sich zum despotischen Kontrollfreak. Anzeichen dafür konnten bei der Ratssitzung am 29. Jänner 2024 zum Punkt „Änderungen der Bauordnung der Gemeinde Latsch abgelesen werden. Man wolle eine hohe baukulturelle Qualität fördern, leitete Dalla Barba die Abänderungsvorschläge ein. Umfriedungsmauern sollen in gestockten und neue sandgestrahlten Beton ausgeführt sein. Oder es müssen vom Bauwerber Muster für Betonfarbe und Betonschalung vorgelegt werden. Wie das mit dem „leistbaren Wohnen“ unter einem Hut gebracht werden solle, kritisierte das Ratsmitglied Michele Modica. Auch bei Fotovoltaikpaneelen sollen die Latscher nur dunkle Rahmen verwenden dürfen. Man wolle damit dem Wildwuchs entgegenwirken. Im Rat entstand eine heftige Diskussion. Es gebe neueste Fotovoltaikformen, die an der Fassade angebracht werden können, warf etwa Martin Pirhofer ein. Und was solle denn mit den sogenannten Balkonkraftwerken geschehen. Schließlich wurde der Vorschlag dahingehend umgebogen, dass es farblich angepasste und das architektonische Konzept berücksichtigende Fotovoltaikanlagen sin dürfen. Der nächste Vorschlag wurde im Rat ebenso zerpflückt. Der bürgermeisterliche Vorschlag: Holzimitationen an Fassaden seien nicht zulässig. Man habe sehr schlechte Beispiele, so Dalla Barba und unterm Strich sei immer der BM verantwortlich. Weil mehrere Räte die Holzimitationen nicht so eng sehen wollten und weil es auch gutes Material gebe und weil viele Leute lieber Imitate als echtes Holz auf Balkone anbringen wollten, einigte man sich darauf, dass vor der Genehmigung Muster und Farbkonzept vorzulegen sind. Und, so ein weiterer Vorschlag, dem Bauakt solle eine Fotodokumentation vom fertigen Bau beigefügt werden. Das käme einer Art Selbstanzeige gleich, sagen Kritiker. Auch um die Höhe und Art von Grenzzäunen (1,8 Meter maximal) wurde lang diskutiert.
Dass in Latsch das Regenwasser auf eigenem Grund mit einer Sickergrube und mit einem Wassertank aufgefangen werden muss, sorgte ebenfalls für Diskussionen. „Wenn man all diese Maßnahmen berücksichtigt, da kommen ja locker bis zu 10.000 Euro Mehrkosten für einen Hausbauer dazu“, wies Modica auf Baukostensteigerungen hin. VizeBM Christian Stricker erläuterte die Regenwasserrückhaltung: „Wir haben im Weißwasserbereich überall Probleme. Am Unterrand des Dorfes füllen sich die Keller bei Platzregen, weil die Kanäle überall überlaufen.“ Man solle doch zuerst bei den vorhandenn Sickergruben eingreifen, regte Martin Pirhofer an. (eb)
Val Müstair - 136 Stimmberechtigte nahmen am 2.2.2024 an der Gemeindeversammlung in Sta. Maria teil, in welcher über das neue Programm des Naturparks abgestimmt wurde. Mit 136 Ja-Stimmen ist das Verdikt eindeutig. Die Bevölkerung des Val Müstair steht voll und ganz hinter der Biosfera Val Müstair und hat das «Gesuch um globale Finanzhilfen für den Betrieb eines Parks» gutgeheissen. Bund und Kanton beurteilen dieses Gesuch und finanzieren die dort enthaltenen Projekte für einen Zeitraum von vier Jahren – das ist die Programmperiode 2025-28. Der Erarbeitung des Programms ging ein breiter partizipativer Prozess voraus. Zahlreiche Münstertaler:innen haben vor einem Jahr an einer Umfrage teilgenommen, im Frühling an der «Ideenschmiede» ihre Ideen und Wünsche eingebracht und in Workshops neue und bestehende Projekte weiterentwickelt. Die verschiedenen Interessensgruppen und die Gemeinde Val Müstair wurden an Workshops und Sitzungen ebenfalls mit einbezogen. Im November wurde das neue Programm an der Veranstaltung «Nossa via» präsentiert und erneut mit der Bevölkerung diskutiert. Die zahlreichen Partizipationsformate führten dazu, dass der Naturpark ein breit abgestütztes Programm auf die Beine stellen konnte.
Vom Wind gefunden - Der ökologische Fußabdruck gibt an, wie stark das Ökosystem und die natürlichen Ressourcen der Erde beansprucht werden. Dieses Anfang der 90er Jahre entwickelte Konzept des sogenannten CO2-Fußabdrucks soll die Treibhausgasemissionen eines Menschen anschaulich machen, die man durch Ernährung, Wohnen oder Verkehr verursacht. Je höher die Emissionen desto größer der sinnbildliche Fußabdruck. Um den persönlichen Fußabdruck zu ermitteln, gibt es online zahlreiche Rechner. Die meisten Rechner verbinden das jeweilige Ergebnis mit einer Aussage nach dem folgenden Muster: Hätten alle Erdenbürger:innen ihren Fußabdruck, bräuchten wir 3,15 Planeten, um allen den gleichen Zugriff auf Ressourcen und Energie zu ermöglichen. Die Botschaft beim Betrachten des eigenen Fußabdrucks lautet deshalb: Verzicht! Bei der Frage, wie die Gesellschaft auf den Klimawandel reagiert, spielt die Kommunikation eine zentrale Rolle. Vermittelt sie negative Botschaften, ist das Ergebnis eher Lähmung als Motivation. Das neue Konzept des Handabdrucks erfasst nicht, wieviel Treibhausgase jemand verursacht, sondern wieviel er schon vermieden hat, entweder durch sein Verhalten, politisches Engagement oder durch berufliches Handeln in Entscheidungspositionen. Mit ihm wird berechnet, was man an ökologischen Fortschritten schon erreicht hat. Jede und jeder hat in diesem Konzept also die Möglichkeit, den eigenen CO2-Handabdruck zu vergrößern und zwar potenziell bis ins Unendliche. Durch den Handabdruck wird aufgezeigt, worauf wir stolz sein können. www.handabdruck.org/ (hzg)
Laas - Dieser politische Akt ist erstmalig in Südtirol: Auf dem Friedhof von Laas erinnert eine Gedenktafel an Hans Pircher - für seinen Einsatz gegen den Krieg und für den Frieden.
von Erwin Bernhart
Im Rahmen einer schlichten Feier auf dem Friedhof von Laas mit einer Ansprache vom Historiker Leopold Steurer wurde am 1. Februar Hans Pircher posthum geehrt. Mit der Gedenktafel, an der südöstlichen Eckmauer angebracht, und mit dieser Ehrung werde ein Schlussstein gesetzt, welche eine von mehreren Bürger:innen mitunterzeichnete Petition im Jahr 2021 an die Gemeinde Laas in Gang gebracht hat, sagte der Petitionsinitiator Peter Tappeiner. BMin Verena Tröger dankte den Initiatoren und rief in Erinnerung, dass es gerade in dieser Zeit auch der Kriege statthaft sei, an einen Hans Pircher zu erinnern, der sich letztlich für den Frieden eingesetzt habe.
Der bekannte Historiker Leopold Steurer, der Hans Pircher persönlich gekannt hat, erinnerte in seiner bemerkenswerten Gedenkrede an Hans Pircher, der einen wichtigen Beitrag für die Demokratie in Südtirol nach 1945 beigetragen habe. Die Kurzfassung Steurers Rede im Wortlaut: „Hannah Arendt versteht den Mut als die „früheste aller politischen Tugenden „ bei der Entstehung der Demokratie und er gehört noch heute „zu den wenigen Kardinaltugenden der Politik“, wenn nämlich der Mensch sich von seinem „privaten Dasein entfernt“, den öffentlichen Raum betritt und an der Gestaltung dieser „uns allen gemeinsamen Welt“ aktiv teilnimmt. Es handelt sich dabei um den Einsatz für die Verteidigung von allgemein gültigen Werten der Menschheit, verstanden als selbstgewählte moralische Verpflichtung, ohne Rücksicht auf die persönlichen Konsequenzen oder Gefahren, allein im Dienste der res publica.
Bei Hans Pircher war dies sein Einsatz gegen den Krieg und für den Frieden. Als aktiver Widerstandskämpfer im Dienste der alliierten Stellen in der Schweiz und des Andreas-Hofer-Bundes leistete er auch einen Beitrag zum Neubeginn des demokratischen Lebens in Südtirol 1945. Dass Hans Pircher dafür nach Kriegsende vom Gericht eines demokratischen Staates zu Unrecht verurteilt, von der öffentlichen Meinung in seiner Heimat ignoriert und im Stich gelassen wurde, gehört zur Tragik des Lebens dieses Mannes.
Diese heutige Ehrung, aus Anlass seines Geburtstages vor 100 Jahren durch seine Heimatgemeinde Laas, ist eine posthume Wiedergutmachung erlittenen Unrechts und eine Anerkennung seines Handelns als eines bleibenden Vorbildes im Heute und Morgen.“
Rund 40 Personen nahmen an der Ehrung teil und Ernst Thoma umrahmte sie musikalisch.
„Im Namen der Südtiroler Volkspartei ist es mir ein großes Anliegen Josef Noggler für seine Zeit als Landtagspräsident zu danken. Er hat diese Rolle erfolgreich und umsichtig ausgeübt und er war parteiübergreifend anerkannt“, betont SVP-Obmann Philipp Achammer. Auch Landeshauptmann Arno Kompatscher dankt Josef Noggler für die professionelle und gute Zusammenarbeit in den letzten Wochen und Jahren. Arnold Schuler sei ein würdiger Nachfolger, der den Landtag gut vertreten werde.
Bozen/Vinschgau - Das Tohuwabohu bei der Wahl des Landtagspräsidenten am 1. Februar sei unseren Leser:innen nachgereicht. Nachdem Arnold Schuler von der SVP Fraktion vorgeschlagen ist, berichtet der Landespressedienst folgendes: „In der ersten Abstimmung erhielt Schuler 17 Stimmen, Sven Knoll 16 Stimmen; zwei Stimmzettel blieben weiß. Damit wurde die nötige absolute Stimmenmehrheit nicht erreicht. Im zweiten Wahlgang entfielen auf Schuler 16 Stimmen, auf Knoll 5, auf Noggler 11 und auf Bianchi 1, zwei blieben weiß. Wiederum war die notwendige absolute Mehrheit nicht erreicht worden, wodurch ein dritter Wahlgang notwendig wurde.
Wenn nach zwei Wahlgängen niemand die absolute Stimmenmehrheit der Mitglieder des Landtages auf sich vereint, dann wird laut Geschäftsordnung des Landtags “eine Stichwahl zwischen jenen zwei Kandidaten/Kandidatinnen vorgenommen, welche beim zweiten Wahlgang die höchste Stimmenanzahl erreicht haben. Als gewählt gilt derjenige/diejenige, welcher/welche die höchste Stimmenanzahl erreicht hat. Bei Stimmengleichheit gilt jener/jene Abgeordnete als gewählt, der/die bei der vorangegangenen Wahl zum Südtiroler Landtag die meisten Vorzugsstimmen erhalten hat.” Es kam im dritten Wahlgang demnach zur Stichwahl zwischen Arnold Schuler und Josef Noggler (beide SVP). Auf beide Kandidaten entfielen je 17 Stimmen, 1 Stimmzettel ist weiß. Neuer Landtagspräsident ist somit Arnold Schuler, der bei den Landtagswahlen im Oktober 2023 mehr Vorzugsstimmen erhalten hat als Josef Noggler.“ (eb)
Naturns/Kloten CH - Zwei Minigolfer aus Naturns erleben eine Sternstunde: Andreas Dall’Acqua und Fabian Schupfer gewinnen als erste Südtiroler das 25. internationale Hallen-Team-Turnier in Kloten/Schweiz Andreas Dall’Acqua und Fabian Schupfer vom SSV Naturns haben in der Schweiz einen sensationellen Erfolg gefeiert. Mit einer Weltklasse-Leistung und einem Rundendurchschnitt von 22,11 Schlägen auf den 18 Betonbahnen haben die beiden Minigolfer aus Naturns am Sonntag als erste Südtiroler das mit zahlreichen Nationalspielern aus Deutschland und der Schweiz besetzte internationale Hallen-Minigolf-Team-Turnier in Kloten mit 155 Schlägen gewonnen. Dall’Acqua und Schupfer konnten sich nach 7 Runden im Stechen auf Bahn 1 gegen das schlaggleiche deutsch-finnische Team Norbert Nolte/Marko Nuotio durchsetzen. Es war einer der größten Südtiroler Minigolf-Erfolge auf internationaler Ebene. Auf Platz 3 landeten die Schweizer Brüder Lars und Jan Anderegg vom MC Burgdorf. 51 Duos aus Deutschland, Finnland, der Schweiz und Südtirol waren beim renommierten Hallen-Team-Turnier am Start, darunter auch 4 Teams aus Südtirol. Unter die Top Ten kamen auch Kurt Unterhauser und Hannes Laimer vom SV Lana. Die beiden Lananer wurden mit 164 Schlägen Zehnte.
Mals - Kürzlich durfte sich die Sportoberschule Mals über den Ankauf von zwei neuen Sportbussen freuen. Unterstützt wurde der Ankauf vom jahrelangen Partner Südtiroler Sparkasse.
Der Fuhrpark der Sportoberschule umfasst 17 Busse. Die Instandhaltung und die Erneuerung des Fuhrparkes der Sportoberschule sind ein kostenintensives, aber notwendiges Unterfangen, um für die Athletinnen, Athleten und die Trainerinnen und Trainer die sichere Fahrt zum Training und zu den Rennen zu gewährleisten.
2023 wurden mit dem Ankauf von zwei Sportbussen zwei alte Busse ersetzt. Damit hat der Fuhrpark eine deutliche Aufwertung erfahren.
Wintersport - Ende Januar wurde das zweite von vier Rennen des Dynafit Vinschgau Cup ausgetragen. Der Wettkampf wurde am Watles ausgetragen, es galt eine Strecke von 3,6 Kilometern und 410 Höhenmeter zu überwinden. Am Start waren 175 Athletinnen und Athleten, wobei fast alle aus dem Vinschgau stammten. Bei den Herren siegte Oswald Weisenhorn mit 5 Sekunden Vorsprung auf Alexander Erhard. Platz 3 belegte Frowin Stecher. Das Damenrennen gewann Tanja Plaikner vor Gerlinde Baldauf und Julia Schrötter. Neben dem Hauptrennen wurden auch Bewerbe in der Kategorien Hobbyläufer Skitour/Schneeschuh sowie ein Bewerb in der Wanderklasse ausgetragen. Weiter geht es am 16. Februar mit dem Rennen auf der Haideralm. Am 24. Februar findet in Maseben das Finale statt. (sam)
Vinschgau - Einmal an Olympischen Spielen teilnehmen – dies ist der Traum eines jeden Sportlers. In der Vergangenheit erfüllten sich auch einige Vinschger Athletinnen und Athleten – unter anderem Stefan Thanei oder Nicole Gius – diesen sportlichen Wunsch. Aktuell gibt es mehrere Vinschger Hoffnungsträger, die vielleicht schon bald die olympische Bühne betreten könnten. Alle werden von der Ferienregion Reschenpass, der Gemeinde Graun und der Schöneben AG unterstützt und sind ideale Werbeträger für die Ferienregion am Reschensee, die sich in diesen Sportarten weiterentwickeln möchte.
Die beiden Snowboarder Edwin und Jasmin Coratti aus Langtaufers zählen zu den heißesten Kandidaten in Sachen „Vinschger Olympiaqualifikation“. Edwin Coratti ist ein weltcuperfahrener Snowboardprofi,der bis dato fünf Weltcupsiege feiern konnte und auch heuer zur Weltspitze gehört. Für ihn wären es die dritten Olympischen Spiele in Folge. 2018 belegte er im südkoreanischen Pyeongchang den achten Platz im Parallel-Riesenslalom, 2022 landete er in Peking auf Position 22. Seine Schwester Jasmin Coratti, der in der aktuellen Weltcupsaison erstmals den Sprung aufs Weltcuppodest gelang, könnte sich hingegen zum ersten Mal für Olympia qualifizieren.
Auch im heimischen Langlaufsport gibt es zwei Nachwuchshoffnungen: Es sind dies Marit und Ylvie Folie. Die beiden Langlauftalente aus St. Valentin auf der Haide zeichnen sich durch ihren Fleiß aus und trainieren hart für ihren Traum. Die Winterspiele 2026 kommen für die beiden Langläuferinnen vielleicht noch etwas zu früh, doch gut möglich, dass sie bei den Spielen 2030, bei denen der Austragungsort noch nicht feststeht, an den Start gehen können.
Eine Teilnahme an den Sommerspielen peilt der Kitesurfer Flavio Marx an. Der Malser, dessen Kitesurf-Wohnzimmer der Reschensee ist, gewann im Jahr 2022 den U-21 Italienmeistertitel und belegte im vergangenen Sommer bei der U21-WM im Formula Kite in Kalabrien den starken achten Platz. In Paris wird das Kitesurfen zum ersten Mal olympisch sein, doch die Qualifizierungsrichtlinien haben es in sich: nur ein Athlet pro Nation darf an den Start gehen. Unmöglich ist die Qualifikation für den Vinschger Wellenreiter nicht, doch spätestens 2028 will Marx bei den Spielen in Los Angeles dabei sein. Damit wäre er erst der zweite Vinschger Sportler, der sich für Sommerspiele qualifizieren würde.
Einen Hauch Vinschgau tragen auch die Schwestern Leonie und Luisa Daubermann in sich. Die beiden Cross Country Mountainbikerinnen stammen aus Deutschland und haben ihren Zweitwohnsitz in Graun. Auch sie träumen von einer Olympiateilnahme und bereiteten sich in Graun auf den 3 Länder Enduro Trails, auf den MTB Biketouren oder auf den Radwegen im Vinschgau auf die Saison vor. (sam)
Martell/Para-Biathlon - Große Freude im Beerental über den erfolgreichen Abschluss des ersten Para Nordic Weltcups
Martell – Die zweite Etappe des paralympischen Langlauf- und Biathlonweltcups endete am heutigen Sonntag im Martelltal, das zum ersten Mal Gastgeber dieser besonderen Veranstaltung war. Das Biathlonzentrum „Grogg“ bot dabei vier spannende Wettkampftage mit einem Langlauf- und drei Biathlonbewerben.
„Wir sind glücklich über diesen erfolgreichen Abschluss und das ganze positive Feedback. Es ist eine Bestätigung unserer Arbeit der letzten Monate. Doch ohne unsere zahlreichen freiwilligen Helferinnen und Helfer und die Unterstützung der Sponsoren und Gastwirte könnte so eine Veranstaltung nicht durchgeführt werden“, bedankte sich der Präsident des Organisationskomitees und Marteller Bürgermeister Georg Altstätter.
Den Abschluss der Weltcupetappe in Martell bildete das heutige 10-Kilometer-Einzelrennen, bei dem fünf Mal zwei Kilometer gelaufen und insgesamt vier Mal geschossen wurde. Die erste Kategorie, die am Vormittag in Martell startete, war die Kategorie „Sitting“, bei der Kendall Gretsch (USA) und Vasyl Kravchuk (UKR) triumphierten.
Brittany Hudak (CAN) und Mark Arendz (CAN) setzten sich in der Kategorie „Standing“ durch und bei den Sehbeinträchtigen sind Linn Kazmaier (GER) und Oleksandr Kazik (UKR) die erneuten Sieger des Tages.
Das inmitten des Nationalpark Stilfser Joch liegende Seitental konnte beim ersten Para Nordic Weltcup mit einer Vielzahl an verschiedenen Faktoren überzeugen. Mit seinem Biathlonzentrum „Grogg“ punktete Martell bei den beiden Weltverbänden FIS und IBU, die im Parasport zusammenarbeiten, unter anderem durch seine Erfahrung in der Ausrichtung von nationalen und internationalen Sportveranstaltungen, seiner Infrastruktur, der bewehrten Organisation und wohl nicht zuletzt auch wegen seiner Herzlichkeit und Gastfreundschaft. „Die Betriebe in unserem Tal waren dank des Weltcups in der Woche vor den Faschingsferien gut belegt. Die Teams waren alle sehr glücklich und haben unser Feriengebiet Latsch-Martelltal von seiner schönsten Seite kennengelernt“, sagte der Marteller HGV-Ortsobmann und Mitglied des Organisationskomitees Roland Gluderer.
www.biathlon-martell.com
Regiun Parc Naziunal Nordic Cup - Am letzten Sonntag im Januar wurde beim Langlaufzentrum in Furom im Val Müstair der bereits traditionelle „Regiun Parc Naziunal - Ski Nordic Cup 2023/2024“ ausgetragen. Rund 100 Lang-läuferinnen und Langläufer aus dem Val Müstair, Martell, Scuol, Zernez und Livigno begaben sich bei hervorragenden Loipen- und Wetterverhältnissen auf die Rennstrecke. Organisiert wurde der Renntag von Sport Val Müstair, für die Verpflegung sorgte wie immer die Giuventüna Fuldera. In der Kategorie „amis dal passlung“ (Langlauffreunde) liefen elf Damen und Herren verschiedener Altersgruppen auf einer Strecke von 3.8 km ohne Rangierung und bewiesen so ihre Freude am Langlaufsport. In der Gruppe „nanins“ (Zwerglein, Bild rechts) Jg. 2017 nahmen vier Kinder die rund 300 m ebenfalls ohne Zeitmessung in Angriff. (aa)
Gemeinsam mit mehreren Kollegen zogen Alfred Lingg und Raimund Pali den Winter über auf den gut präparierten Loipen in Fuldera im Münstertal ihre Runden. Als einzige der Gruppe entschieden sich die Beiden am bekannten Graubündner Volkslanglauf „Diagonela“ teilzunehmen. Am 20. Jänner 2024 gingen sie dann in der Wettbewerbsklasse „Pachifica“ in der Kategorie U 70 in Pontresina an den Start. Es galt, die 27 Kilometer lange Langlaufstecke an Samedan vorbei nach Zuoz zu bewältigen und das bei 20 Grad Minus. Lingg erreichte das Ziel in der Zeit von 1:46:0,16 und Pali in der Zeit von 2:05:59,3. Für die beiden Sportler ging es nicht so sehr um die Zeit, sondern vielmehr um das Motto „Dabeisein ist alles“. Die Langlaufveranstaltung wird seit 2014 ausgetragen (Diagonela 55 Km, Pachifica 27 Km und La Cuorta 11 Km). Über 10.000 Sportlerinnen und Sportler nehmen regelmäßig daran teil. (mds)
Sie ist Südtirols beste Parallel-Snowboarderin und eine der Vinschger Olympiahoffnungen: Jasmin Coratti. Die 22-Jährige aus Langtaufers zeigt in ihrer ersten kompletten Weltcupsaison
bärenstarke Leistungen und raste innerhalb weniger Tage gleich zwei Mal aufs Podest.
Von Sarah Mitterer
Es ist der 13. Jänner 2024 – Ein Datum in Jasmin Corattis sportlicher Karriere, das sie nie vergessen wird. Denn es ist jener Tag, an dem die Parallel-Snowboarderin zum ersten Mal auf ein Weltcuppodium stieg. Und das nur knapp 18 Kilometer Luftlinie von Zuhause entfernt im schweizerischen Scuol. Die Langtaufererin zeigte im Parallel-Riesentorlauf eine unglaubliche Leistung, schaltete eine Konkurrentin nach der anderen aus und kämpfte sich bis ins Finale vor, wo sie sich ihrer Teamkollegin Lucia Dalmasso geschlagen geben musste. Doch nicht der Ärger über den verpassten Sieg, sondern die riesige Freude über Rang zwei und den ersten Weltcup-Podestplatz überwogen. „Ich habe es irgendwie noch immer nicht so richtig realisiert!“, freut sich Coratti über ihren großen Coup. Mit dem dritten Platz im Parallel-Slalom, nur wenige Tage später im österreichischen Bad Gastein und weiteren Top-10-Platzierungen im Verlauf der Saison hat sie bewiesen: Coratti ist im Zirkus der Großen angekommen, sie ist längst eine ernsthafte Konkurrentin für die Weltklasse-Snowboarderinnen.
Begonnen hat die sportliche Karriere der Obervinschgerin im zarten Alter von fünf Jahren. Damals stand sie erstmals auf dem „Brettl“ und raste die Pisten hinunter, doch schon bald wurde ihr klar, dass sie mehr wollte. „Ich habe meinem Bruder Edwin oft zugeschaut und irgendwann beschlossen, dass ich das auch machen möchte!“, berichtet die Snowboarderin, die ihren um zehn Jahre älteren Bruder, der seit langem erfolgreich im Snowboard-Weltcup unterwegs ist, als ihr großes Vorbild ansieht. Bereits in der Mittelschule trainierte sie intensiv und ließ ihr Talent auf Landesebene aufblitzen. Später besuchte sie die Sportoberschule in Mals, wo sie weiter an ihrem Traum vom Profisport arbeitete und erstmals internationale Wettkampferfahrung sammeln konnte. Seit der Saison 2018/2019 gehört sie der Nationalmannschaft an, bis in der vergangenen Saison stand sie im B-Kader Italiens und feierte zahlreiche Erfolge im Europa-Cup sowie den Gewinn der Bronzemedaille bei der Junioren-WM 2019 im slowenischen Rogla. Zudem konnte sie in dieser Zeit bereits mehrere Male Weltcupluft schnuppern. In der abgelaufenen Saison sicherte sie sich den Gesamtsieg im Europacup und erhielt dadurch einen fixen Startplatz im Weltcup.
Angesprochen auf ihre weiteren Saisonziele zeigt sie sich bescheiden: „Ich möchte mich in allen Rennen stets für das Finale der Top-16 qualifizieren.“ Auch das Fernziel „Olympische Spiele 2026“ schwebt im Kopf herum: „Natürlich ist es für jedes Kind, das einen Sport ausübt, ein Traum einmal bei Olympia dabei zu sein.“ Doch zunächst liegt der Fokus auf der nächsten Saison, denn dann steht die WM in St. Moritz an, bei der Coratti ein gutes Ergebnis einfahren will. Und dann gilt es, sich mit guten Weltcup-Leistungen das Olympiaticket zu sichern.
Parallel-Snowboard - Drei Podestplätze konnte Edwin Coratti in der aktuellen Saison einfahren, auf einen Sieg wartet der 32-Jährige aktuell noch. In seiner bisherigen Karriere feierte der Snowboarder fünf Weltcuperfolge. In der Parallel-Riesentorlauf-Gesamtwertung liegt der Langtauferer zurzeit auf Platz 2. (sam)
Wolfgang Platter, am Tag des Hlg. Blasius, 2. Februar 2024
Vor 320 Millionen Jahren eroberten die ersten Libellen den Luftraum. Die Libellen gehören damit zu den ältesten noch lebenden Tierordnungen der Erde. Damals hatten sie eine Flügelspannweite von bis zu 70 Zentimetern, heute sind es maximal 19 Zentimeter. Die Flugeigenschaften von Libellen sind beeindruckend. Großlibellen beschleunigen viermal so schnell von null auf fünfzig Stundenkilometer wie ein Formel-1-Rennwagen. Sie können jeden ihrer vier Flügel unabhängig bewegen, weshalb sie wendige Jäger sind. Sie schlagen unfassbar schnelle Haken, stehen in der Luft oder fliegen sogar rückwärts. Ihre Flügel sind wahre Leichtbauwunder: Sie machen nur 1-2 % ihres Körpergewichtes aus und ermöglichen dennoch diese waghalsigen Manöver. Neben der komplexen Aderung sind die Flügel gewellt – eine trickreiche Kombination, die unglaubliche Stabilität verleiht. Diese geniale Erfindung der Natur haben auch wir uns etwa bei der Entwicklung von Wellpappe zunutze gemacht.
Die Superaugen
In ihren bunten Augen haben Libellen bis zu 33 verschiedene Farbrezeptoren, wir Menschen besitzen gerade einmal drei davon. Libellen sehen die Welt also in Hypermulticolor. Ihre riesigen Komplexaugen, die aus bis zu 30.000 Einzelaugen zusammengesetzt sind, ermöglichen ihnen ein extrem weites Gesichtsfeld. Sie können rund zehnmal schneller sehen als wir, nehmen also im Vergleich zu uns alles verlangsamt und wie in Zeitlupe wahr. Dadurch haben Libellen eine ultraschnelle Reaktionszeit.
Zoologische Systematik
In der zoologischen Systematik teilt man Libellen in Großlibellen und Kleinlibellen ein. Klaus Hellriegl und Hugo Wassermann listen in der Roten Liste der Tierarten Südtirols 1994 für unser Land 69 Libellenarten auf. Libellen kommen vom Tiefland bis auf 2.000 Metern Höhe vor, wie die Alpen-Mosaikjungfer (Aeshna caerulea) beweist. Und es gibt sogar Wanderlibellen, die ähnlich wie die Zugvögel aus dem Süden einfliegen. Die Frühe Heidelibelle (Sympetrum fonscolombi) überquert jedes Jahr aus dem Mittelmeerraum kommend die Alpen und legt bei ihrer Wanderung bis zu 2.000 Kilometer zurück.
Paarungskette und -rad
Die Paarung der Libellen ist eine komplexe Angelegenheit und erfordert artistische Geschicklichkeit. Vor jeder Begattung muss das Männchen zuerst sein Begattungsorgan mit Samen füllen. Das Begattungsorgan liegt an der Körperunterseite zwischen dem zweiten und dritten Hinterleibssegment, die samenproduzierenden Keimdrüsen aber an der Bauchseite des neunten Hinterleibssegmentes. Das Libellenmännchen muss deshalb seinen Hinterleib so weit nach vorne biegen, bis die Genitalöffnung das Begattungsorgan erreicht. Nach dieser Verrenkung füllt es die Samenblase mit Sperma. Dann packt das Männchen mit seinen Zangen, die am Hinterleibsende sitzen, ganz unromantisch und ohne Vorspiel den Kopf eines auserwählten Weibchens und bildet mit ihm zunächst die Paarungskette. Nach einer Weile lenkt das Weibchen ein, biegt seinen Hinterleib nach vorne und verankert seine Genitalöffnung am Begattungsorgan des Männchens: Das bekannte Paarungsrad ist entstanden. Nach der Befruchtung erfolgt die Eiablage, bei der jede Libellenart recht unterschiedliche Strategien hat. Heidelibellen etwa werfen noch in Tandemstellung ihre Eier über der Wasseroberfläche ab. Oder ganz ohne männliche Begleitung deponiert das Weibchen der Großen Königslibelle (Anax imperator) seine Eier mit einem Legebohrer in das Gewebe von Wasserpflanzen. Die Weidenjungfer (Chalcolestes viridis) bohrt ihre Eier in Weidenäste in unmittelbarer Gewässernähe und umgeht so komplett die Gefahr, von hungrigen Fischen oder Fröschen gefressen zu werden, die wie Krokodile nach eierlegenden Libellen schnappen.
Raubinsekten in zwei Welten
Libellen führen als Raubinsekt ein Leben in zwei Welten. Als Larve sind sie unter Wasser, als adulte Libellen über Wasser blitzschnell. Bei manchen Arten wie der Gemeinen Binsenjungfer (Lestes sponsa) umfasst das Larvenstadium 6-8 Wochen, bei der Quelljungfern (Cordulegaster spec.), die in kalten Bachgewässern lebt, kann ein Larvenstadium auch bis zu sieben Jahre dauern. Als fertige Libellen leben sie wenige Wochen. Libellenlarven sind geduldige Lauerjäger.
Libellen warten ein Hochdruckgebiet ab, um zu schlüpfen. Und das hat einen guten Grund: Bei der sogenannten Emergenz klettert die Larve aus dem Wasser und entsteigt der Larvenhülle. Aus der Hülle, Exuvie genannt, schlüpft die noch nicht ausgehärtete Libelle. Sie muss erst ihre Flügel aufpumpen, die noch weich und zusammengelegt sind. Käme es in dieser sensiblen Phase zu einem Regenguss, auch wenn es nur ein paar Tropfen wären, bedeutete dies Deformierung der Flügel und damit Flugunfähigkeit.
Überwinterungsstadien
Bis auf zwei Arten überwintern alle heimischen Libellenarten entweder in geschützter Eiform oder in Larvenform auf dem Grund von Gewässern, wo sie die Dichteanomalie des Wassers vor Frost schützt. Nur die Gemeine Winterlibelle (Sympecma fusca) und die Sibirische Winterlibelle (Sympecma padisca) überdauern den Winter als Imago. Möglich ist das durch ein Frostschutzmittel im Blut auf Glycerinbasis. Temperaturen bis -17°C können so schadlos überstanden werden.
pr-info Fuchs AG
Ein echter Vinschger ist der „Marteller Granit Plima“. Jeder Findling ein Unikat, hochwertig und authentisch. Blaugrau schimmernd, mit einer gewellten Textur und hell-dunkeln Sprenkeln zieht der „Marteller Granit Plima“ die Blicke auf sich. Seine Wirkung entfaltet der Marteller Naturstein nun auch als Fliese. Die Idee dazu stammt von Martin und Cornelia Fuchs, die als Partner den renommierten italienischen Keramikhersteller FLORIM gewinnen konnten. Das Ergebnis: die Plimatech-Kollektion mit täuschend echten Nachbildungen des graublauen Plima-Granits, samt Varianten mit Weiß- und Beigeschattierungen. Räumen verleiht die Plimatech-Fliese einen zeitlos natürlichen Charme. Sie lässt sich wunderbar mit den Holzböden, die im Sortiment der Fuchs AG erhältlich sind, kombinieren und eignet sich besonders für Innen- und Außenbereiche, die in Dialog mit der Natur treten. Gesehen bei Fuchs AG in Vetzan/Schlanders
Das Wärmekonto „Conto termico 2.0“ ist eine staatliche Förderung für den Einbau von Wärmepumpen, Solaranlagen und Biomasseanlagen. Für Privatpersonen und Kondominien sieht das Fördersystem bis zu 65% Förderung vor. Gefördert wird der Austausch der alten Heizanlage mit Anlagen, die mit erneuerbaren Energiequellen betrieben werden:
- der Einbau einer elektrischen oder gasbetriebenen Wärmepumpe mit Luft, Erdwärme oder Wasser als Energieträger
- der Einbau einer Biomasseanlage (Stückholz, Pellets, Hackgut), der Einbau von Holz- oder Pelletsöfen und Holz- oder Pellets-Heizkamine (termocamini)
- der Austausch des elektrischen Warmwasserboilers mit einer Wärmepumpe
- der Einbau einer thermischen Solaranlage (Warmwasserproduktion) auch kombiniert mit einem solaren Kühlsystem (solar cooling) - auch im Falle einer Neuinstallation
- der Einbau von hybriden Wärmepumpen (Kombinationen aus Wärmepumpen und anderen Heizwäremerzeugern)
Wichtig: für den Einbau von Heizanlagen mit einer Leistung über 200 kW bzw. einer Solaranlage über 100 m² müssen Wärmemengenzähler eingebaut werden.
Hinweis: der italienische Netzbetreiber GSE hat einen Katalog (catalogo degli apparecchi domestici) erstellt. Wird ein Produkt aus diesem Katalog gewählt, kann ein vereinfachtes Förderansuchen genutzt werden. Der Katalog wird semestral erneuert und auf der Webseite der GSE zur Verfügung gestellt. https://www.gse.it/servizi-per-te/efficienza-energetica/conto-termico – siehe unter Documenti “catalogo apparecchi prequalificati”
Je nach Maßnahme beträgt die Förderhöhe zwischen 40 und 65% der anerkannten Kosten. Aber auch andere Kriterien, wie die Leistung einer Heizanlage, die Art der Investitionen und die Klimazone, spielen bei der Höhe der Förderung eine Rolle. Die Förderung der nachstehenden Maßnahmen wird zu gleichen Teilen auf 2 bzw. 5 Jahre aufgeteilt:
Hinweis: Beträgt die Summe der Förderung nicht mehr als 5.000 Euro, so wird sie von der GSE in einer einmaligen Rate ausbezahlt. Zur Förderung zugelassen ist nur der Einbau von neuen Geräten. Zudem muss die Anlage genau dimensioniert und an die realen thermischen Verbrauchswerte angepasst werden.
Anerkannte Spesen:
- Abbruch und Entsorgung der alten Anlage (komplett/teilweise)
- Einbau der thermischen, mechanischen, elektrischen und elektronischen Anlagen
- Hydraulische Arbeiten und Maurerarbeiten, um die Heizanlage fachgerecht auszuführen
- Eingriffe am Verteilungsnetz, an der Warmwasseraufbereitung, an der Steuerung und Regelung, der Brennstoffbereitstellung und der Abgabesysteme sowie die Kosten für die Wärmemengenzähler
- Planungsarbeiten im Zusammenhang mit den Maßnahmen
- Energiediagnose und APE
NEU 2024: Aufstockung der staatlichen Förderungen
Seit dem 1. Jänner 2024 kann für den Austausch einer alten Holzheizung (Baujahr 2003 oder früher) mit einer Leistung zwischen 35 und 500 Kilowatt, die staatliche Förderung durch einen Landesbeitrag aufgestockt werden. Für den Einsatz einer Wärmepumpe beträgt die maximale Förderung (staatliche Förderung + Landesförderung) 90 %, für den Einbau einer Biomasseanlage (Zertifizierung mind. 5 Sterne) 80 %.
Zusätzlich zu den Voraussetzungen, welche für die Inanspruchnahme des „conto termico“ erforderlich sind, muss neben dem bereits erwähnten Mindestalter und der Leistung der Heizanlage auch kontrolliert werden, ob man sich im Einzugsgebiet eines Fernheizwerkes befindet. Sollte dies der Fall sein, so kann die Landesförderung nicht in Anspruch genommen werden.Die Anträge für die Landesförderung können jeweils zwischen 1. Jänner und 30. Juni über die Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz (https://umwelt.provinz.bz.it/dienstleistungen/beitraege-dienste.asp) eingereicht werden.
Innerhalb 60 Tage nach Abschluss der Arbeiten bzw. spätestens innerhalb 90 Tagen nach der letzten Zahlung, muss der Antrag um Förderung über das “portaltermico” der GSE (Gestore Servizi Energetici) abgewickelt werden.Um in den Genuss der Förderung zu kommen, müssen diverse technische Richtwerte erfüllt werden. Zudem muss für all jene Heizanlagen, welche nicht im Katalog der GSE enthalten sind eine eidesstattliche Erklärung von einem befähigten Techniker erstellt werden. Für den Austausch von Heizanlagen mit einer Nennleistung ab 200 kW muss vorab eine Energiediagnose und danach ein Energieattestat erstellt werden.
Wichtig: Aus den Bankbelegen muss der Grund für die Überweisung (Rg.nummer und Datum), das entsprechende Dekret (DM 16.02.2016), die Steuernummer des Gesuchstellers und die Steuer- und Mehrwertsteuernummer des Begünstigten hervorgehen. Die Summe der Einzahlungen muss mit den Gesamtspesen, welche im Förderungsgesuch angeführt wurden übereinstimmen. Sämtliche Informationen auf den Überweisungsbelegen und Rechnungen müssen in italienischer Sprache verfasst sein.
von Angelika Ploner I Quelle: Verbraucherzentrale Südtirol
Steuerabzüge für energetische Sanierungsarbeiten, sogenannter Ökobonus:
Für folgende Maßnahmen können 65 % von der Einkommenssteuer (IRPEF bzw. IRES) zu 10 gleichen Jahresraten abgezogen werden, sofern die Bezahlung innerhalb 31.12.2024 erfolgt.
> Sanierungsarbeiten zur energietechnischen Optimierung von bestehenden Gebäuden, sofern das Gebäude nach der Sanierung einen gewissen Energiestandard erreicht. Der Höchstbetrag des Abzugs beläuft sich auf 100.000 €.
> Ausgaben an bestehenden Gebäuden, Teilen davon oder Immobilieneinheiten sofern diese die vorgegeben Wärmedämmwerte (U-Werte) einhalten. Begünstigt werden Wärmedämmmaßnahmen an Außenmauern, Dächern, Decken und Böden, sowie der Austausch von Fenstern einschließlich der Fensterstöcke. Der Höchstbetrag des Abzuges beläuft sich auf 60.000 €. Der Steuerabzug für die Fenster beträgt nur 50 %.
> der Einbau von Verschattungselemente, wie z.B. Markisen zur Vermeidung von Überhitzungen. Der Höchstbetrag des Abzugs beläuft sich auf 60.000 €. Achtung: Der Steuerabzug beträgt 50 %.
> Für den Austausch der alten Heizanlage und deren Ersetzung durch einen Brennwertkessel, eine Geothermieanlage, eine Wärmepumpe oder eine Biomasseanlage, sowie die diesbezügliche Anpassung des Verteilersystems. Der Höchstbetrag des Abzuges beläuft sich auf 30.000 €. Achtung: der Steuerabzug variiert hier zwischen 50 % und 65 %.
> der Austausch der traditionellen Systeme für die Warmwasserbereiter und deren Ersetzen mit einer Wärmepumpe. Der Höchstbetrag des Abzuges beläuft sich auf 30.000 €
> der Kauf, die Installation und Inbetriebnahme multimedialer Vorrichtungen für die Fernsteuerung von Heizungs-, oder Warmwassererzeugungs- oder Klimatisierungsanlagen in den Wohneinheiten. Der Höchstbetrag des Abzuges beläuft sich auf 15.000 €.
> die Anschaffung von Sonnenkollektoren zur Bereitung von Warmwasser. Der Höchstbetrag des Abzuges beläuft sich auf 60.000 €.
> der Austausch der alten Heizanlage und das Ersetzen mit einer Kraft-Wärmekoppelung, sofern durch den Austausch eine Einsparung der Primärenergie von mind. 20 % erzielt wird. Der Höchstbetrag des Abzuges beläuft sich auf 100.000 €.
Für die energetischen Sanierungsarbeiten an den Gemeinschaftsanteilen von Kondominien können bis zu 75 % der Ausgaben von der Einkommenssteuer abgezogen werden. Die Zahlungen müssen innerhalb 31.12.2024 erfolgen.
Steuerabzüge (50 %) für die Gebäudesanierung:
Für außerordentliche Instandhaltungs- und Sanierungsarbeiten von Wohnungen und Wohngebäuden kann ein Teil der Ausgaben von der Einkommenssteuer (IRPEF) abgezogen werden.
Bis 31. Dezember 2024 können 50 % der Ausgaben bis zu einem Betrag von 96.000 Euro (Steuerabzug 50 % also abschreibbarer Höchstbetrag 48.000) pro Wohneinheit und Baumaßnahme zu 10 gleichen Jahresraten von der Einkommenssteuer abgezogen oder an Dritte (z. B. Banken, Handwerker, ...) weitergegeben werden.
Gefördert werden außerordentliche Instandhaltungsarbeiten (Arbeiten, die der Erneuerung und Verbesserung des Gebäudes dienen, wie Austausch der Fenster, Einbau einer Heizanlage, Errichtung von Umzäunungen usw.), Restaurierungs- und Sanierungsarbeiten (gilt vor allem für Gebäude mit einem besonderen architektonischen oder historischen Wert), bauliche Umgestaltung und andere förderungswürdige Bauarbeiten (wie z. B. Arbeiten zur Energieeinsparung, zur Anpassung an diverse Sicherheitsbestimmungen, …) und dergleichen.
Bei Kondominien werden auch ordentliche Instandhaltungsarbeiten (Arbeiten, die zur Erhaltung des Gebäudes bzw. der technischen Anlagen dienen) gefördert.
Verlängerung Steuerbonus auf Möbel und Elektrogeräte:
Im Zuge von Wiedergewinnungsarbeiten für welche der Steuerabzug im Ausmaß von 50 % in Anspruch genommen wird, kann zusätzlich ein Steuerabzug für den Ankauf von Möbeln, Einrichtungsgegenständen und energieeffizienten Elektrogeräten in Anspruch genommen werden. Der maximal abschreibbare Höchstbetrag pro Baueinheit liegt bei bei 2.500 Euro für Zahlungen innerhalb Ende 2024 (50 % von 5.000 Euro) und muss zu gleichen Teilen auf 10 Jahre aufgeteilt werden
Beispiele für Möbel:
Betten, Schränke, Kästen, Bücherregale, Schreibtische, Tische, Stühle, Kommoden, Divane und Sofas, Kredenzen, Matratzen und Beleuchtungsanlagen.
Beispiele für Haushaltsgroßgeräte:
Kühl- und Gefrierschränke, Waschmaschinen, Wäschetrockner, Geschirrspüler, Herde und Backöfen, elektrische Kochplatten, elektrische Heizplatten, Mikrowellengeräte, elektrische Heizgeräte, elektrische Kühlanlagen, elektrische Ventilatoren und Klimaanlagen. Geräte, für welche eine Kennzeichnung der Energieeffizienz vorgesehen ist, müssen gewisse Energieeffizienzklassen vorweisen können.
Verlängerung Steuerbonus auf Garten und Grünanlagen:
36 % Steuerabzug gibt es hingegen für die Pflege von Gärten und Grünanlagen für bestehende Gebäude (Wohneinheiten, Gemeinschaftsanteile von Kondominien). Die maximal anerkannte Spesen betragen hierfür 5.000 Euro pro Wohneinheit (max. Abschreibsumme pro Jahr 180 Euro).
Steuerabzug von 75 % zum Abbau von architektonischen Barrieren:
Der 75 %ige Steuerabzug wird gewährt für Maßnahmen zur Beseitigung architektonischer Hindernisse wie Treppen, Rampen, Aufzüge, Treppenlifte und Hebebühnen.
Der Steuerabzug wird bis zu einer maximalen Ausgabe von 50.000 Euro (gilt für Einfamiliengebäude und unabhängig funktionierende Wohneinheiten in Mehrfamiliengebäude mit getrenntem Zugang) und 40.000 Euro bzw. 30.000 pro Einheit im Falle von Mehrfamiliengebäuden gewährt. Er muss zu gleichen Teilen auf 5 Jahre aufgeteilt werden. Der Steuerabzug kann noch bis Ende 2025 in Anspruch genommen werden.
Superbonus:
Für Mehrfamiliengebäude kann der Superbonus im Ausmaß von 70 % noch bis zum 31. Dezember 2024 in Anspruch genommen werden. Mit 2025 wird er auf 65 % reduziert. Im Rahmen des Superbonus müssen die Steuerabzüge auf 4 gleiche Jahresraten aufgeteilt und von der Einkommenssteuer abgezogen werden. Höhere Steuerabzüge gibt es für Sozialschwächere. Wohnungseigentümer mit einer ISEE unter 15.000 Euro, die bis zum 31. Dezember 2023 insgesamt 60 % der Arbeiten abgeschlossen hatten, wird ab dem 1. Jänner die Differenz zwischen 70 % und 110 % ausgeglichen.
Der Superbonus ist vorwiegend für Maßnahmen erhältlich, die zur Verbesserung der Energieeffizienz von Mehrfamilienhäusern dienen. Diese Maßnahmen müssen in ihrer Gesamtheit eine Verbesserung der Energieeffizienz des Gebäudes um mindestens zwei Klassen (nationale Einstufung: A4 ist die energieeffizienteste und G die schlechteste Klasse) mit sich bringen, bzw. die höchste Klasse erreichen. Dies muss durch die Erstellung eines Energieausweises (attestato di prestazione energetica kurz APE) vor und nach der Sanierung, von Seiten eines Technikers durch eine entsprechende Beglaubigung (dichiarazione asseverata) bestätigt werden. Als Hauptmaßnahmen (interventi trainanti) gelten:
- die Wärmedämmung der Gebäudehülle (Außenwände, Dach, Kellerdecke...) im Ausmaß von mehr als 25 % der wärmeabgebenden Außenfläche
- Austausch der gemeinschaftlichen Heizanlage durch eine Zentralheizung mit einer Brennwertanlage (mind. Klasse A), einer Wärmepumpe, einer Hybridanlage oder einer Geothermieanlage. Den Einbau von Mikro-Kraft-Wärme-Koppelungsanlagen, von Sonnenkollektoren und den Anschluss an ein Fernheizwerk. Neben den Hauptmaßnahmen können auch Nebenmaßnahmen in den Genuss des hohen Steuerabzugs kommen. Die maximal anerkannten Spesen variieren je nach Eingriff.
70 % für getragenen Spesen
(Zahlung!) im Jahr 2024
65 % für getragenen Spesen
(Zahlung!) im Jahr 2025
Parallel-Snowboard - Der gemeinsame Start am Teamwettbewerb im österreichischen Simonhöhe war für Jasmin und Edwin Coratti etwas ganz Besonderes. Das „Team Coratti“ belegte dabei Platz 6. (sam)
Es ist lieb gewordene Tradition beim Vinschgerwind im Rahmen des Sonderthemas BAUEN Architekturgespräche zu führen. In dieser Ausgabe wird diese Tradition mit den TARA Architekten Heike Pohl aus Latsch und Andreas Zanier aus Meran fortgeführt. Ein Gespräch über Visionen, Traumberuf und architektonische Entwürfe, die gehen müssen, wie ein Germteig.
Interview: Angelika Ploner I Transkription: Thea Gurschler
Vinschgerwind: Tara steht für?
Heike Pohl (lacht): Na so ganz genau wissen wir es selbst nicht mehr. Tara ist das Gewicht der Hülle, das ein wertvolles Netto zu einem repräsentativen Brutto werden lässt. So kann man es sich herleiten. Aber auch ohne große Interpretation steht tara für alle hier, die gemeinsam die Projekte ausarbeiten. Alle hier sind tara.
Vinschgerwind: Wie viele sind Sie momentan im Team?
Heike Pohl: Im Moment sind wir neun Architekten*innen. Dabei sind wir bunt gemischt: Frauen und Männer, Teilzeit und Vollzeit, deutsch und italienisch, aus Griechenland, der Slowakei …. bald kommt eine Mitarbeiterin aus Bayern.
Vinschgerwind: Klopfen die Architekten einfach bei Ihnen an?
Heike Pohl: Wir suchen immer wieder nach neuen Mitarbeiter*innen und kriegen auch laufend Initiativbewerbungen. Wir treffen relativ viele der Bewerber, um im persönlichen Gespräch zu verstehen, wer zu uns passt. Wir möchten Mitarbeiter*innen ins Team nehmen, die länger bleiben, die zur Konstanz aber auch zur Vielfalt beitragen, was in Summe die Qualität unserer Arbeit ausmachen.
Vinschgerwind: Ist Tara ein dynamisches Architekturbüro? Kann man das sagen?
Heike Pohl: Ja, ich denke schon. Dynamisch in dem Sinne, dass wir immer wieder neue Aufgaben und neue Orte bearbeiten. Das straft uns teilweise auch, weil man sich immer wieder in neue Themenbereiche einarbeiten muss. Wenn man endlich Schulbaurichtlinien auswendig kann, kommt als nächstes ein Hotelbau an die Reihe. Das stimuliert natürlich auch. Es verlangt unseren Mitarbeiter*innen einiges ab, aber wir sind der Meinung, dass dies eine gute Voraussetzung ist, um immer wieder mit einer wachen Unvoreingenommenheit an Aufgaben herangehen zu können.
Vinschgerwind: Was sind die Vorzüge in einem so vielfältigen Team zu arbeiten?
Andreas Zanier: Vor allem der ständige Austausch. Je mehr Leute, desto mehr Köpfe, desto mehr Meinungen. Natürlich ist es ein Aufwand, diese Meinungen dann zu konkretisieren, zusammenzuführen und auf den Punkt zu bringen. Aber ich glaube, der ständige Austausch macht ein Projekt besser und bringt letztendlich Qualität.
Heike Pohl: Das bringt Tiefe und Dichtheit. Aber dieser Prozess braucht Zeit, deshalb nehmen wir uns für die Entwürfe auch diese Zeit. Wir wollen die Möglichkeit haben, einen Ansatz wegzulegen, ihn nach eine Weile wieder in die Hand zu nehmen und ihn zu hinterfragen. Es ist wie ein Germteig, den man x-mal durcharbeiten und immer wieder gehen lassen muss.
Andreas Zanier: Durch den ständigen Austausch bringt jeder seine Qualitäten ein. Der Architektur tut dieser Austausch sehr gut.
Vinschgerwind: Wie lange arbeiten Sie am Entwurf eines Projekts?
Heike Pohl: Ganz unterschiedlich.
Andreas Zanier: Ein paar Wochen bis zu ein paar Monaten. Man nimmt einen Entwurf, legt ihn weg, lässt ihn sacken, dann holt man ihn wieder heraus, diskutiert ihn nochmal und dann, bis man ihn ausgearbeitet hat, vergeht auch wieder Zeit – auch bei kleineren Projekten.
Heike Pohl: Wir sind nicht diejenigen, die aufwachen und eine klare Projektvision haben oder die die geniale Idee auf die Serviette skizzieren; das gibt es bei uns so gut wie nie. Natürlich hängt es von der Komplexität der Aufgabe ab, aber zwei bis drei Monate Bearbeitungszeit bedingen wir uns üblicherweise aus. Wenn der Entwurf dann präsentationsreif aufbereitet ist, beginnt der sehr spannende Austausch mit den Bauherr*innen. Welche Rückmeldungen, welche Zweifel haben sie? Damit gehen wir in die Überarbeitung und Vertiefung. Da fordern wir auch ein, dass sich unsere Bauherr*innen einbringen. Beide Seiten haben einen gewissen Aufwand, aber es entstehen eben auch maßgeschneiderte Projekte, die sich die Bauherr*innen dann zu Eigen machen. Das ist unser Anspruch.
Vinschgerwind: Wieso sollte man Sie bzw. Ihr Team als Architekten beauftragen?
Heike Pohl: Ich glaube, man sollte mit uns arbeiten, wenn man sich auf eine Entdeckungsreise begeben will.
Wenn man sich wirklich einlassen will auf einen Prozess, der bis zu einem gewissen Punkt auch offen sein darf. Also, wo nicht schon von vorn herein klar ist, was herauskommen muss.
Andreas Zanier: Dabei bleiben wir zielorientiert und lösungsfokussiert. Aber die Erfahrung hat uns über die Jahre gezeigt, dass Projekte oft daran scheitern, dass die Kund*innen von vornherein eine fixe Vorstellung haben und sich nicht auf neue Ideen unsererseits einlassen. Wer Lust hat, sich auf unsere Ideen einzulassen und diese dann gemeinsam weiterzuentwickeln, der ist bei uns richtig.
Vinschgerwind: Ist Architektin bzw. Architekt der Traumberuf?
Heike Pohl: An manchen Tagen schon und an manchen nicht. Es ist ein sehr herausfordernder Beruf, weil er ja nicht nur den Entwurf beinhaltet, sondern auch einen riesigen verwaltungstechnischen, genehmigungstechnischen und ausführungstechnischen Bereich. Es gilt viele Hürden zu nehmen und man braucht sehr viel Energie. Aber dann ist der Beruf phasenweise wirklich sehr traumhaft.
Vinschgerwind: Wenn ein Projekt zum Beispiel in der Endphase ist?
Heike Pohl: Ja, das ist oft eine sehr angespannte Phase. Aber auch wenn man genehmigungstechnisch gegen eine Wand rennt oder der Kampf um die Kosten schlagend wird, kann es sehr ermüdend sein. Wir fragen uns in diesen Momenten immer: Aber wollen wir wirklich etwas anderes tun? Und die Antwort lauten dann immer: Nein, wollen wir nicht.
Andreas Zanier: Das versuchen wir auch unseren Mitarbeiter*innen mitzugeben: Architekt*in sein ist nicht nur rumskizzieren. Das ist eigentlich ein minimaler Anteil des Berufes. Aber alle Teilbereiche tragen zum Gelingen eines Projektes bei.
Heike Pohl: Und die Kreativität braucht es in all diesen Bereichen: in der Detailplanung, bei den Ausschreibungen, in der Bauleitung, auch im Umgang mit allen Beteiligten. Wir müssen es schaffen, die Kreativität durch den ganzen Prozess mitzunehmen. Dann macht Architekt*in sein Spaß und man kann deutlich bessere Ergebnisse erzielen.
Vinschgerwind: Planen und bauen Frauen anders als Männer?
Heike Pohl: Frauen planen anders als Männer, Vinschger planen anders als Psairer. Jeder einzelne kann eine andere Facette miteinbringen, das ist nicht so sehr nur eine Geschlechter-Sache. Möglichst unterschiedliche Blickwinkel bringen ganz unterschiedliche Aspekte in den Vordergrund.
Vinschgerwind: Wie behaupten Sie sich in einer Männerdomäne? Ist Architektur überhaupt eine Männerdomäne?
Heike Pohl: Es ist schon so, dass auf dem Bau noch – vor allem die Ausführenden – zum Großteil Männer sind.
Vinschgerwind: Aber merkt man auf dem Bau einen anderen Umgang?
Heike Pohl: Also, ich glaube, dass das Bauen – nicht unbedingt, weil es männerdominiert ist – schon eine raue Disziplin ist. Aber wie überall geht es darum, sich auf die Menschen einlassen, um zu verstehen: Was sagen sie mir in ihrem Ton? Man muss nicht unbedingt zurückpöbeln. Viel mehr geht es darum zu verstehen, was die inhaltliche Frage. Dann kann man mit fast jedem reden.
Einer Frau gegenüber sind manche am Anfang übertrieben zurückhaltend, andere müssen gleich mal ordentlich poltern. Aber das legt sich alles. Es gibt ja sehr viele Architektinnen und es ist schön, wenn mehr und mehr von ihnen auf den Baustellen präsent sind.
Vinschgerwind: Architektur im Vinschgau: Wie würden Sie diese beschreiben?
Heike Pohl: Sehr reich und vielfältig. Wir schauen immer gern, was im Vinschgau entsteht und es gibt viele Sachen, die man auch wirklich mit Freude entstehen sieht.
Vinschgerwind: Zum Beispiel?
Heike Pohl: Wir haben während unseres Studiums bewundernd auf das Tun von Werner Tscholl, Walter Dietl, Arnold Gapp und vielen weiteren Vertretern aus jener Generation geblickt. Aber natürlich sind in der Zwischenzeit natürlich sehr, sehr viele nachgekommen und die Dichte an ambitionierten Architekt*innen ist nach wie vor gegeben.
Vinschgerwind: Pustertal und Vinschgau ticken architektonisch demnach anders?
Heike Pohl: Schon ein bisschen...
Andreas Zanier: Ja, schon.
Heike Pohl: Also, man hat das Gefühl, dass im Vinschgau eine Neugierde da ist, etwas Interessantes zu machen.
Vinschgerwind: Welche Herausforderungen gibt es in Ihrem Beruf und derzeit ganz besonders? Stichwort: Nachhaltiges Bauen
Andreas Zanier: Nachhaltiges Bauen ist das Gebot der Stunde.
Das ist heute keine Glaubensfrage mehr sondern eine allgemeine Voraussetzung.
Heike Pohl: Natürlich können wir da alle noch ganz viel lernen, wir sind da noch gar nicht so weit gekommen. Da ist noch Luft nach oben.
Vinschgerwind: Muss das Klimahaus weiterentwickelt werden?
Heike Pohl: Ich glaube nicht, dass es sich rein am Klimahaus festmacht. Ich glaube, dass es wirklich eine Bewusstseinsbildung bei den Bauherr*innen ist: bestehende Bausubstanz als Wert anzusehen, Materialien bewusst zu wählen und so vieles mehr. Natürlich spielt der Kostenfaktor immer eine Rolle, das wissen wir. Es hat sich da in den zehn Jahren unserer Bürotätigkeit schon viel getan und es wird sich auch weiterhin viel tun, also da ist schon viel in Bewegung.
Andreas Zanier: Und wie bei allem versuchen wir offen sein: offen für neue Sachen, offen für neue Entwicklungen. Dabei wollen wir aber nichts unreflektiert anwenden, man darf sich ruhig fragen: macht das wirklich Sinn oder ist das jetzt Mode und Zeitgeist?
Vinschgerwind: Die Teuerungen sind momentan ein Problem. Die letzten eineinhalb Jahre sind schwierige Jahre.
Andreas Zanier: Die Steigerung der Baukosten in Kombination mit der Steigerung der Zinsen macht es gerade für einen mittleren Stand und für die Einfamilienhaus-Bauer schwierig. Diese Projekte haben ein Kostenniveau erreicht, das für sehr viele nicht mehr zu stemmen ist.
Vinschgerwind: Themenwechsel: Wie wichtig sind Ihnen lokale Materialien?
Heike Pohl: Die sind oft so wichtig, dass sie einen entscheidenden Ansatz eines Entwurfes ausmachen. Da kein ein Material oder ein Objekt so entscheidend sein, dass es der Kondensationskern ist, an dem sich eine schöne, überzeugende Idee aufbauen kann.
Vinschgerwind: Die rote Farbe beim Projekt „Wohnanlage Kirchplatz“ in Latsch zum Beispiel...
Heike Pohl: Ja zum Beispiel. Da haben wir nicht nur die Farbe sondern auch das Material eingehend diskutiert. Aber die ziegelrote Metallbahnenfassade sitzt ja nicht vorne am Platz, sondern bleibt in zweiter Reihe. Im Hinterhof standen oft Werkstätten, Schuppen oder andere kleinere Gebäude, für die eine Blecheindeckung typisch war. Der Gebäudeteil, der an den Platz angrenzt fügt sich mit einer Putzfassade bewusst ins Häuserensemble ein, während der rückversetze Gebäudeteil über Farbe und Material eine starke Identität erhält. Da hat es zuerst sicher auch Zweifler gegeben, aber jetzt, wo es fertig ist, sieht jeder, dass da kein störender Faktor ist.
Vinschgerwind: Ein Projekt, an dem Sie gerade arbeiten?
Andreas Zanier: Das sind immer sehr viele Projekte parallel. Wir haben üblicherweise um die20 Projekte, an denen wir aktiv arbeiten, wenn sie sich auch in unterschiedlichen Phasen befinden.
Heike Pohl: Was uns jetzt gerade in Bezug auf den Vinschgau freut: Wir haben letztes Jahr den Planungswettbewerb für die Platzgestaltung des Kirchplatzes in Latsch gewonnen und da gehen wir jetzt in die Planung. Das ist eine schöne Aufgabe. Auch mit dem Gebäude für Kindergarten und Feuerwehr in Taufers, welches erst kürzlich fertiggestellt wurde, haben wir eine große Freude.
Andreas Zanier: An zwei Hotelentwürfen arbeiten wir zurzeit, in Meran ist der Umbau des Ex-Bersaglio-Gebäudes kurz vor der Fertigstellung, in Tarsch ist der Neubau einer Hofstelle in der Endphase. Also, es sind ganz unterschiedliche Projekte und das ist einfach das, was uns immer wieder gefällt.
Vinschgerwind: Wie gelingt es ein Haus als Spiegelbild der Menschen, die darin wohnen, zu planen und umzusetzen?
Heike Pohl: Für uns ist vielmehr schwierig etwas zu planen, wo wir nicht einen Menschen als konkretes Gegenüber haben.
Vinschgerwind: Sie brauchen einen Menschen, um planen zu können?
Heike Pohl: Ja, den Menschen brauchen wir eigentlich immer. Ohne den können wir gar nicht planen. Und wenn es bei manchen Projekten keinen realen Menschen als Gegenüber haben, erfinden wir ihn uns einfach.
Vinschgerwind: Wie gehen Sie an ein neues Projekt heran? Sie haben den Menschen vor sich…
Heike Pohl: Den Mensch, den Ort und die Aufgabe. Wir versuchen immer, der Aufgabe auf den Grund zu gehen. Die Analyse einer Aufgabe, die Auseinandersetzung mit dem Menschen und das Interpretieren des Ortes sind die drei Faktoren, mit denen wir immer starten.
Vinschgerwind: Ein Projekt, das Sie unbedingt realisieren möchten?
Andreas Zanier: Mit den Klassikern der Architekten-Wunschliste – einer Kirche und einem Museum – haben wir uns jeweils in einem Wettbewerb auseinandergesetzt. Das hat Spaß gemacht, aber es gibt noch so viel mehr.
Heike Pohl: Für uns ist alles Neue interessant. Wenn es morgen eine Mechaniker-Werkstatt sein darf oder ein Haubenrestaurant, dann gehen wir mit Begeisterung dran. Hauptsache, der architektonische Anspruch ist gegeben.
Mals/Graun/Taufers/Glurns/Schluderns - Im Kulturhaus Mals findet vom 20.02.24 bis 29.02.24 die Ausstellung „Log In“ zu digitalen Lebenswelten statt. „Log in“ führt auf unterhaltsame und interaktive Weise durch die faszinierende Welt digitaler Versuchungen und kreativer Möglichkeiten. Sie zeigt die versteckten Tricks beliebter Apps, die Macht von Social-Media und was Glücks- und Videospiele gemeinsam haben.
„Log In“ gibt Einblick in die Facetten der digitalen Welt und lädt dazu ein, die Hintergründe von Apps und sozialen Medien zu verstehen. Neben den Führungen für Mittelschüler aus Mals, Graun und Glurns sind auch Führungen für Eltern mit Tipps im Umgang mit Medien in der Familie am 21.02.24 um 19 Uhr und Führungen für interessierte Erwachsene am 23.02.24 um 18 Uhr und am 28.02.24 um 19 Uhr möglich.
Die Ausstellung wurde vom Forum Prävention gemeinsam mit Jux Media Lab, Julia Dissertori und Jugenddienst Lana entwickelt und ist eine Gemeinschaftsaktion der Bibliothek Mals, Bibliothek Taufers i.M., Bildungsausschuss Mals, Gemeinde Mals, Schulsprengel Mals, Bezirksservice Bildungsausschüsse Vinschgau, Schulsprengel Graun, Schulsprengel Schluderns, Bildungsausschuss Schluderns, Bildungsausschuss Glurns/Taufers i.M., und Bildungsausschuss Graun. (lu)
Anmeldung unter:
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Latsch - Zum Weiler Platz auf 1225 m in der Gemeinde Latsch gehören der Platzmairhof der Familie Siegfried Wellenzohn und der Platzhof der Familie Ernst Tscholl. Neben den Höfen steht eine Kapelle, die heute im Besitz der beiden Familien ist. Die Kapelle wurde zu Beginn des 17. Jahrhunderts von Thomas Platzer vom nahen Platzhof errichtet und vom Churer Bischof im Jahre 1605 dem hl. Sebastian und Fabian geweiht.
1782 fiel die Kapelle der Aufhebung Kaiser Josefs II. zum Opfer und verfiel immer mehr. Der schleichende Verfall wurde erst 1987 durch die Erneuerung des Schindeldaches gestoppt. Bis zum 400-Jahr-Jubiläum im Jahre 2005 wurden die Fassaden, die Wand- und Gewölbeflächen saniert und die Kapelle mit neuen Fenstern und einer Tür versehen. Die Inneneinrichtung der Kapelle (Bänke, Bilder, Figuren) spendierten die Nachkommen der Familie Andreas und Maria Tscholl („Andrleit“), die im Zuge der Option im Jahre 1940 nach Österreich auswanderten. Andreas Tscholl, geboren am Platzhof, verstarb 1947 in Österreich. Sein Sohn Gottfried Tscholl hat die Figur des hl. Sebastian in der Kapelle geschnitzt.
Zu Sebastani (20. Jänner) und zum Kirchweihtag, am ersten Sonntag nach Gallus (15. Oktober) wurde früher immer eine Prozession oder ein Bittgang abgehalten. Dabei bekamen die Teilnehmer eine warme Suppe, die sogenannte Platzer Suppe. “Das letzte Mal haben wir zum 400-Jahr-Jubiläum eine Platzer-Suppe gemacht und drüben bei der Kapelle gegessen“, erzählt Erna Wellenzohn, die Bäuerin vom Platzmairhof. Die Platzer Suppe war eine einfache Rindssuppe mit hartem Brot, mit Fleischstückchen und etwas Grünzeug vom Garten. „Mein Opa erzählte, dass früher einer der beiden Höfe die Suppe machte und der andere Hof das Brot und den Wein spendierte“, erinnert sich Ernst Tscholl, der Bauer am Platzhof. Es kamen die Leute der Umgebung, man saß zusammen und unterhielt sich. Heute gibt es dies alles nicht mehr. Das Kirchlein St. Sebastian in Platz hat bis heute nichts von seiner Faszination verloren. Der hl. Sebastian ist heute noch einer der beliebtesten Heiligen überhaupt und wird als Patron gegen alle möglichen Krankheiten angerufen. (pt)
Schlanders - Und wohin soll sich Schlanders entwickeln? Das sind die zentralen Fragen, die in einem aufwendigen, teuren und partizipativen Weg durch das Gemeindeentwicklungsprogramm für Raum und Landschaft (GProRL) für die nächsten 10 Jahre beantwortet werden sollen. Bei der Bürgerversammlung am 31. Jänner gab es erste Zwischenberichte. Für die Arbeiten der vier Fachleute bzw. Beraterfirmen werden 369.523,36 Euro ausgegeben.
von Heinrich Zoderer
Zwei Stunden wurde nur referiert. Als um 21 Uhr die Diskussion begann, gab es heftige Kritik über diese „Unsitte“ in Schlanders. Ulrich Weger, der Architekt und Koordinator zum Erstellen des Entwicklungsplanes gab einen ausführlichen Überblick über die Siedlungsentwicklung. Wichtig sind die Festlegung der Siedlungsgrenze, die Leerstandserhebung, die Entwicklung eines Landschafts- und Tourismuskonzeptes und ein Mobilitätskonzept. Latsch und Schlanders sind von 1971 bis 2022 überdurchschnittlich stark gewachsen. In den nächsten 10 Jahren wird Schlanders kaum wachsen, aber mehr Haushalte haben. Es wird um rund 77 Personen und 129 Haushalte zunehmen. Alina Hager, Raumplanerin der Firma „Kommunaldialog Raumplanung“ aus Niederösterreich meinte, dass es eine gute Anbindung an das Zug- und Busnetz gibt, die Fußgängerzone als große Stärke wahrgenommen wird, es aber bei der Siedlungsdurchgrünung noch fehlt. Die Beraterfirma „rcm solutions“ von Christoph Koch und Mathias Brugger führte Workshops und eine Bürgerbefragung durch. Von den 5.327 Fragebögen kamen 1.438 (27%) zurück. Positiv wurden dabei die Erreichbarkeit, das Ortsbild, die vielen Infrastrukturen, das kulturelle Angebot und der Zusammenhalt bewertet. Für die Mobilität wird nach wie vor das Auto benutzt, viele möchten E-Biks anschaffen. Problematisch sind die hohen Wohnungs- und Mietkosten. Angst machen Klimaveränderung und Wasserknappheit. Als Bürgerkonsens wird das Bestreben nach einer nachhaltigen Entwicklung, sozialer Verantwortung und kultureller Vielfalt angegeben. Als Spannungsfelder werden vor allem die Parkplatzdiskussion (braucht es zusätzliche oder nicht) und das Kasernenareal (Abbruch und Neubau oder Sanierung des Bestandes) genannt. In der Diskussion ging es fast ausschließlich um die Zukunft des Kasernenareals. Da Kortsch und Schlanders zusammenwachsen wird das Kasernenareal mit dem Bahnhof in Zukunft das Zentrum von Schlanders. Durch eine Sanierung der bestehenden Gebäude könnte leistbares Wohnen leichter realisierbar werden. Der Wohnungstrend, auch gefördert durch die Initiative „Neues Europäisches Bauhaus (NEB)“ der EU-Kommission geht in Richtung Bauerhaltung und Sanierung. Die Drususkaserne könnte zu einem Alleinstellungsmerkmal werden, so Hannes Götsch von der BASIS Vinschgau. Mehrere Diskussionsteilnehmer:innen kritisierten die Gemeindeverwaltung, die krampfhaft am Masterplan festhält, der vor 10 Jahren erstellt wurde. Das Bauen am Bestand, das Mitberechnen der Grauen Energie ist der neue Trend, wenn man vom nachhaltigen Bauen spricht. Braucht Schlanders 150 Wohnungen für rund 500 Personen allein im Kasernenareal? Wird durch einen Neubau leistbares Wohnen realisiert? Warum will man wieder eine 08/15 Wohnsiedlung aufziehen? Vorgeschlagen wurde, einen Ideenwettbewerb auszuschreiben, damit ein Alternativprojekt zum Neubaukonzept vorliegt und eine bessere Abwägung möglich ist. Gerda Wellenzohn regte an, die bauhistorischen Untersuchungen von Heimo Prünster und die Masterarbeit über die Sanierung der Gebäude von einem Studenten aus Wien in einer öffentlichen Veranstaltung vorzustellen. Julia Pircher fragte nach, wie der reelle und der potentielle Leerstand erhoben wird und ob auch eine Kubaturerhöhung in den verschiedenen Zonen vorgesehen ist.
AFI-Umfrage - Laut der italienischen Regulierungsbehörde für Energie, Netze und Umwelt ARERA wurde das Ende des geschützten Strommarktes von Jänner auf Juli 2024 aufgeschoben, um in der Zwischenzeit In-formationskampagnen zu starten und so die betroffenen Verbraucher:innen bei der Wahl des vorteilhaftesten Angebots auf dem freien Markt zu unterstützen. Betrachtet man die Ergebnisse der Winterausgabe des AFI-Barometers, wird sofort klar, dass dies auch dringend notwendig ist: Die Verbraucher tappen vielfach noch im Dunkeln, vor allem was die Preis- und die vertragliche Transparenz anbelangt. „Südtirols Arbeitnehmer:innen sind zwar nicht gerade zufrieden mit den Kosten ihrer Gas- und Stromverträge, gleichzeitig hält sich aber auch ihre Wechselbereitschaft in Grenzen“, unter-streicht AFI-Direktor Stefan Perini.
Ab Juli gelten für jene Kund:innen des geschützten Energiemarktes, die keinen Energieanbieter auf dem freien Markt gewählt haben, die „gestaffelten Schutzdienstleistungen“ („servizio a tutele graduali“). Diese sollen nach Aufhebung des geschützten Preises einen allmählichen Übergang zum freien Energiemarkt ermöglichen. Das AFI | Arbeitsförderungsinstitut hat in der Winterausgabe des AFI-Barometers genauer untersucht, wie gut die Südtiroler Verbraucher:innen für den Übergang auf den freien Energiemarkt gerüstet sind. Angelehnt waren die Fragen einer thematisch ähnlichen Erhebung, die ARERA auf gesamt-staatlicher Ebene im Jahr 2019 durchgeführt hatte.
Schlanders - Der Obmann der Volkstanzgruppe Schlanders Manfred Ratschiller hatte am 13. Januar zur Vereins-Jahreshauptversammlung beim Schupferwirt in Schlanders eingeladen. Im Mittelpunkt standen Höhepunkte des Vereinsjahres 2023 und letztlich der Obmann selbst. Der Grund: seine 50 Jahre im Dienste der Volkstanzgruppe Schlanders. Die Laudatio hielt Ehrenmitglied Hubert Kuppelwieser, selbst jahrzehntelang Obmann. Die Ehrenworte auf den Jubilar, der fast seit den Anfängen der Gruppe dabei und erst der zweite 50 Jahr-Jubilar in der Vereinsgeschichte ist, hörten sich letztlich wie ein Auszug aus den Vereins-Annalen an. „Er ist ein hervorragender Tänzer und man konnte sich auf Manfred immer schon verlassen“, zollte der Laudator dem Obmann Anerkennung und die Vereinskollegen dankten es ihm mit einem Vinschger Bergmotiv des Morterer Künstlers Herbert Rechenmacher. Bezirksobmann Norbert Kofler überreichte die Urkunde und schickte voraus, dass die goldene eingefasste Ehrennadel im Rahmen der Landesversammlung der Volkstanzgruppen Südtirols am 9. März in Deutschnofen von der Landesobfrau übergeben werde.
Ebenfalls geehrt, für 40 Jahre Mitgliedschaft, wurde Karin Pirhofer. Obmann Ratschiller zog Parallelen zu ihrem Fleiß und ihrer Umtriebigkeit in einem Insektenhotel in Apfelform, das die Geehrte zusammen mit der Urkunde und der Ehrennadel in Gold entgegennehmen konnte.
Fleißig waren auch die Tänzerinnen und Tänzer im abgelaufenen Vereinsjahr: zu den Höhepunkten zählten zweifelsohne eine Fahrt nach Hamburg zu einem ehemaligen Vereinsmitglied, der Auftritt zum Erntedankfest in der Schlanderser Pfarrkirche oder der selten aufgeführte Tiroler Fackeltanz, der zur Sommersonnenwende im Juni am Schlanderser Pavillon getanzt wurde. Letzterer wurde zusammen mit der Volkstanzgruppe Eyrs aufgeführt und Obmann Ratschiller nutzte die Gelegenheit, die Wichtigkeit der Zusammenarbeit mit anderen Volkstanzgruppen des Vinschgaus zu unterstreichen. Diese passiere auch im Rahmen von Vereinsproben und die Schlanderser freuen sich regelmäßig über die Probenteilnahme anderer Gruppenmitglieder des Vinschgaus. Bezirksobmann Kofler erinnerte dabei auch an den am 14. Juli 2024 stattfindenden Almtanz auf der Lyfialm in Martell und die Aufführung des Bindertanzes am 9. August in Bozen als zwei gruppenübergreifende Veranstaltungen. Gemeindereferentin für Schule und Kultur Monika Wielander dankte den Geehrten und allen Vereinsmitgliedern.
Interessierte können unverbindlich zu den Proben mittwochs um 20:30 Uhr ins Probelokal beim Musikpavillon Schlanders kommen.
Schlanders/Vinschgau - Für Forschen und Experimentieren steht das Realgymasium, für Sprachen erlernen und kommunizieren das Sprachengymnasium in Schlanders. Am Tag der offenen Tür am 3. Februar wurden die Klassenzimmer geöffnet und Einblick in Sprachen, literarische und wissenschaftliche Fächer gegeben. Die Mittelschüler:innen kamen mit den Oberschüler:innen ins Gespräch, erhielten Informationen aus erster Hand, experimentierten und waren angetan vom Engagement der ganzen Schulgemeinschaft des Real- und Sprachengymnasiums, den Ausbildungsmöglichkeiten und vom Schulalltag, in den Einblick zu geben keine Mühen gescheut wurden. (ap)
Latsch/CulturForum - Der Obmann vom Amateurfilmer Verein Vinschgau, Leo Lanthaler, konnte im CulturForum Latsch 10 neue Videofilme bei der 31. Filmvorstellung ankündigen. Gezeigt wurden mehrere Kurzfilme von 3 bis 5 Minuten und Filme von 7 bis 20 Minuten. In diesem Jahr gab es vier Filme über Latsch und die Fraktionen, davon drei Gemeinschaftsfilme. „Betend übers Joch“ heißt der 20-minütige Dokumentarfilm von Leo Lanthaler, wobei die Wallfahrt von St. Martin am Kofel nach Unsere Frau in Schnals gefilmt wurde. Ein Filmteam von sechs Personen hat die 7-stündige Wallfahrt gefilmt und auch mit Drohnen fantastische Luftaufnahmen gemacht. In einem Making Off wurde über die Entstehungsgeschichte und das Einbauen der Musik der Gruppe ZeitLous berichtet. Christian Lintner hat mit anderen Vereinsmitgliedern eine Dokumentation „250 Jahre Bürgerkapelle Latsch“ gemacht. Gezeigt wurde ein Trailer von 7 Minuten. Der ganze Film über das vielfältige Wirken der Bürgerkapelle wird am 17. Mai vorgeführt. In einem weiteren Gemeinschaftsprojekt unter der Organisation von Ulrich Schwienbacher wurde das „6. Feuerwehr - Oldtimer – Treffen Latsch 2023“ vom 21. – 23. Juli dokumentiert. Adolf Steinkeller, der Gründer und 1. Präsident vom Amateurfilmer-Verein hat eine 11-minütige Dokumentation über die „Einweihungsfeier des Besinnungsweges Tiss Goldrain“, gestaltet vom Künstler Arthur Rinner Hornbacher, präsentiert. „Fliegen mit dem Wind“ nennt sich ein Kurzfilm von Roman Wiesler über das Kitesurfen am Reschensee. „Bis zum Mond“ heißt das Musikvideo von Ulrich Schwienbacher mit Sophie Rabanser & der Miss Südtirol Mara Kerschbaumer. Beeindruckende Naturaufnahmen hat Leo Lanthaler in seinem Tierfilm „Im Reich der Schneehühner und Gämsen“ eingefangen. Lehrreich war der 4-Minuten-Film „Brotbacken – Dinkelbrot mit Walnüssen“ von Alois Winkler. Siegfried Schnitzer gelingt es immer wieder das Publikum zum Schmunzeln zu bringen, so auch diesmal mit dem 3-Minuten-Sketch „Die Scheidung“. (hzg)
Heimatbühne Prad
Wenn Jugendliche Ideen sammeln und dazu ein Theaterstück schreiben, so ist das ein untrügliches Zeichen, dass deren Theaterbegeisterung groß ist. In Prad waren es sechs junge Leute, die ihre Ideen gebündelt und als Bühnenstück zu Papier gebracht hatten. „Der Autor Toni Bernhart hat das Stück gelesen und war begeistert“, erklärte Regisseur Alfons Paulmichl bei der Uraufführung am 27. Jänner 2023 im Raiffeisensaal von „aquaprad“. Der Inhalt dreht sich um Personen, die in die Pension „Stillen Post“ geladen werden und Drohbotschaften erhalten. Das sorgt für Verunsicherung und gegenseitigen Verdächtigungen. Letztendlich wird klar, dass die Gäste einst mit dem Bruder der Rezeptionistin die Schule besucht und ihn durch Mobbing in den Selbstmord getrieben haben. Das Stückes forderte das Publikum und warf viele Fragen auf, die nur zum Teil eine Antwort fanden. Für Gesprächsstoff und Irritationen war gesorgt. Das dürfte ganz im Sinne des Lektors Bernhart gewesen sein. Die jungen Akteure auf der Bühne zeigten sich vor ansprechendem Bühnenbild von ihrer besten Seite. In ihnen schlummert ein großes, teils noch verstecktes, schauspielerisches Potential, das - wenn richtig geweckt und begleitet - zu großen Erfolgen führen könnte. (mds)
Wenn ein Stück Wild erlegt ist, dann gehe ich hin, kniee vor dem erlegten Stück nieder, nehme den Hut ab, bekreuzige mich, sage dem hl. Hubertus Dank, ich berühre das Tier und sage, dass das Erlegen eine Notwendigkeit ist, dass dies dem Schutz von Wald und Weide dient. Danach hole ich den Hauptbruch, einen Zweig von einem nahe gelegenen Baum. Von dem Zweig trenne ich den Erlegerbruch ab und stecke diesen auf die rechte Seite meines Hutes. Ein anderes Zweigstück ist der „letzte Bissen“ und den stecke ich dem erlegten Wild zwischen die Zähne.“ Manuel Oberhofer erzählt diesen Jägerbrauch, der so oder so ähnlich von sehr vielen Jäger gegenüber einem erlegten Stück praktiziert wird. Es gehe um Achtung, um Respekt, auch um das Weiterpflegen von Ritualen, sagt Oberhofer. So habe er das von seinem Großvater gelernt.
Manuel Oberhofer ist seit 22 Jahren leidenschaftlicher Jäger und seit 2022 Revierleiter des Jagdreviers Kastelbell-Tschars. Es ist ihm ein Anliegen, zu erläutern, dass Jäger eben nicht nur Wildtöter sind, wie es landläufige Meinung ist, vor allem in den Städten. Die Jagd beinhaltet viele und vielfältige Aufgaben. Das Herausholen von Wild hat längst nichts mehr damit zu tun, für die Familie eine willkommene und möglicherweise überlebensnotwendige Abwechslung auf den tristen Speiseplan zu bekommen. Der atavistische Jagdinstinkt hat längst seine Bedeutung verloren.
Es geht um das Regulieren eines zwischenartlichen Ungleichgewichts. Auch der Schaden für Wald und Weide soll in ertragbaren Grenzen gehalten werden. Auch soll möglicher Schaden für Menschen im Zaum gehalten werden.
Jäger sein ist kein Beruf. Jäger:innen sind Jäger:innen in ihrer Freizeit. In den letzten Jahren hat sich die Jagd gewaltig geändert. Das zeigt sich gerade in den abgegrenzten Revieren, wie sie im mittleren Vinschgau anzutreffen sind. Skitourengeher, Wanderer, die mit Stirnlampen zum Sonnenaufgang auf Gipfel steigen, Biker - die Freizeitnutzung am Berg hat den Druck auf das Wild erheblich erhöht. Die Jäger müssen heute teilweise bis zu 20 Mal auf die Jagd gehen, bis sie ein vom Abschussplan vorgegebenes Stück Wild herausnehmen können.
Manuel Oberhofer erklärt am Beispiel des Jagdrevieres Kastelbell-Tschars die Aufgaben der Jägerschaft. Es sind gerade diese Wochen, von Mitte Dezember bis zum 1. Mai, in denen etwa der Gebietswildzaun instand gehalten wird. Der Gebietswildzaun verläuft am Hangfuß des Nörderbergs und am Hangfuß des Sonnenberges durch den gesamten Vinschgau hinauf bis nach Laas. Im Revier Kastelbell-Tschars gilt es, rund 20 Kilometer Gebietswildzaun instand zu halten. Diese Arbeit, die rund 350 Stunden pro Jahr beansprucht, haben die Jäger dem Jagdaufseher Paul Gassebner in weiten Teilen übertragen. Der Gebietswildzaun verhindert den Wildwechsel. Ohne Zaun würde viel Wild im Winter vom Nörderberg auf den Sonnenberg wandern, auf Nahrungssuche, auf der Suche nach wärmeren Einständen. Der Wildwechsel würde sich in den landwirtschaftlichen Gütern unmittelbar durch Fraßschäden auswirken und auch zu Verkehrsunfällen führen können. Also schützt der Gebietswildzaun die landwirtschaftlichen Güter und vor allem auch vor auch tödlich verlaufenden Unfällen auf der Durchzugsstraße.
Diese Verhinderung eines Wildwechsels erhöht auf der Nörderbergseite den Druck auf den Wald: Verbissschäden an Jungbäumen mit damit einhergehenden Wachstumsbehinderungen, so dass die Schutzfunktion des Waldes eingeschränkt wird. Um diesen Druck und auch den Druck auf den Gebietswildzaun zu vermindern, werden Winterfütterungen durchgeführt. Die Jägerschaft kauft Heu von den umliegenden bäuerlichen Betrieben an, lagert es in den dafür vorgesehenen Hütten bei den Futterständen ein und bringt das Heu im Winter je nach Witterung bis zu zweimal die Woche in die Stände.
Die Hochstände sind im Laufe des Winters instand zu halten oder neue zu errichten. Gerade in dieser Zeit von Windwürfen und vor allem des Borkenkäfers mit möglichen großflächigen Ausschlägerungen sind neue Hochstände nützlich, um dem aufkeimenden Jungwald Schutz vor Verbiss bieten zu können.
Auch bringen die Jäger Wildsalz zu ausgesuchten Salzstellen. Auch damit werden Verbissschäden minimiert. Denn das Wild benötigt Salz und holt es sich durch das Schälen von Baumrinde.
Die Jäger im Revier Kastelbell-Tschars haben an der Sonnenseite Überwasser aus einer alten Wasserleitung in Tränken geleitet, die dem Wild und auch anderen Tieren als Wasserstellen dienen.
Auch werden alte Weideflächen freigeschnitten, um Äsungsflächen für Rehwild frei zu halten. Das kommt auch anderen Tierarten wie Schmetterlingen und Neuntöter zugute und trägt auch zur pflanzlichen Biodiversität bei.
Im Revier Kastelbell-Tschars zahlen 3 Jägerinnen und 67 Jäger den jährlichen Mitgliedsbeitrag. (Zum Vergleich: Im Jagdbezirk Vinschgau gibt es 12 Reviere, 837 Jäger und 42 Jägerinnen, 11 Jagdaufseher.) Seit 2009 haben die Jäger:innen oberhalb der Sportzone Schlums ein eigenes, gemütlich eingerichtetes, für Versammlungen und Treffs gut geeignetes Jagdhaus mit Kühlzelle. Das Jagdhaus ist Mittelpunkt der Jägerschaft im Revier. Jeder Jäger hat eine Schlüssel und damit Zutritt für die Benutzung - auf Vertrauensbasis. Die Kühlzelle ist derzeit leer. Sie füllt sich in der für die Wildarten abgestuften Jagdzeit zwischen dem 1. Mai und dem 15. Dezember. Mehrmals.
Alle Reviere in Südtirol bekommen vor der Jagdzeiteröffnung einen Abschussplan. Dieser wird aufgrund von Wildzählungen, die im März April erfolgen, aufgrund von Schätzungen und aufgrund des vorigjährigen Abschussplanes von einer Kommission aus Vertretern der Jagd, aus Vertretern des Amtes für Jagd und Fischerei/Forst und aus Vertretern der Landwirtschaft erstellt. Der Abschussplan ist für jedes Revier bindend. Die örtliche Jägerschaft macht das ganze Jahr über Wildzählungen und Beobachtungen.
Für das Revier Kastelbell-Tschars waren im vorigen Jahr allein beim Rotwild rund 140 weibliche Tiere und knapp 50 Hirsche vorgesehen. Dazu kommen Entnahmen für Rehwild und Gämsen. Dass sich die Kühlzelle füllt, ist da kein Wunder. Das Erlegen von Reh- und Gamswild wird, weil im Revier Kastelbell-Tschars wenige Abschüsse vorgesehen sind, in einem ausgeklügelten System den Jäger:innen jährlich zugelost. Wem das Losglück hold ist, lässt seiner Freude freien Lauf, erzählt Manuel Oberhofer.
Die Jagd ist durch ein Landesgesetz (vom 17. Juli 1987) geregelt, das Wild ist Eigentum des Staates, die Jäger sind für die Hege, für die Entnahme, für die Schutzfunktionen gegenüber Dritten verantwortlich. Tritt ein Schaden auf, so müssen diesen die Jäger begleichen. Der jeweilige Jagdaufseher wird von den Jägern im Revier angestellt und bezahlt. Mit Mitgliedsbeiträgen und Wildfleischverkauf an EU-zertifizierte Metzger werden in einem austarierten finanziellen System die anfallenden Kosten in einem Revier beglichen.
Die Jagd ist eine soziale Angelegenheit und grundsätzlich für jeden offen. Im Jagdrevier Kastelbell-Tschars sind mehrere Generationen von Jägern unter einem Dach. 2022 konnte ein Mitglied 60 Jahre Mitgliedschaft feiern, heuer wird dasselbe ein weiteres Mitglied begehen können. Neben den Altersgruppen sind auch viel verschiedene Berufssparten vertreten. Ab einem Alter von 18 Jahren kann die Jägerprüfung nach einem intensiven Revierpraktikum abgelegt und dann der Jagdgewehrschein erworben werden. Die Kandidatin oder der Kandidat muss 5 Jahre in der jeweiligen Gemeinde ansässig sein.
Das Jagdhaus in Schlums tut den Jägern bzw. der Gemeinschaft im Revier für physische Präsenzen, zu Geselligem, für Feiern, für Beratungen und für Versammlungen gut. Für virtuelle, direkte und unmittelbare Nachrichten dient den Jäger:innen eine Whatsapp-Gruppe. Das habe gemeinsam mit dem Bemühen des Jagdaufsehers und dem Bemühen jedes einzelnen Mitglieds viel zur Beruhigung innerhalb der Jägerschaft beigetragen, weil die Informationen direkt fließen, sagt Manuel Oberhofer.
Kühlzellen sind in den Revieren eine Notwendigkeit. Das Wild liefert kostbares Fleisch, weil die Nahrungsaufnahme, mit Ausnahme der Winterfütterung, eine ausschließlich natürliche ist. Für die Qualitätssicherung des Wildfleisches sind genaue Hygienebestimmungen vorgesehen, die zuletzt mit dem Dekret des Landesveterinärdirektors Paolo Zambotto am 22. Dezember 2024 aktualisiert worden sind.
Jagdhornbläser sind oft Teil eines Reviers. In Kastelbell-Tschars sind es seit 25 Jahren die „Jagdhornbläser Spielegg“ mit 12 bis 14 Mitgliedern, die im Revier musikalische Bräuche der Jäger mitbegleiten und damit mit für Zusammenhalt sorgen. Jede Wildart hat eigene Melodien. Wenn es in der Jägerschaft oder von einer Jägergruppe gewünscht wird, werden die Melodien für Hirsch, Rehbock und Gams beim „Todverblasen“ gespielt. Die Jagdstrecke wird vor den Toren des Jagdhauses gelegt und mit der Melodie „Hirsch tot“ oder „Gams tot“ das Wild verblasen. Es ist dies ein letzte Ehre für das erlegte Wild. Der jeweilige Jäger tritt vor sein erlegtes Stück, nimmt den Hut ab, und mit einer Bekreuzigung wird dem hl. Hubertus gedankt und so dem erlegten Wild innerhalb der Jägerschaft die letzte Ehre erwiesen.
Erwin Bernhart
Wie bereits im letzten Jahr, wird die Botheration Hifi Family wieder die Wände im Untergeschoss des JuZe Naturns zum Wackeln bringen!
Wann? Am 09. Februar ab 20.00 Uhr
When the work is done, lets`s have some fun! Ska, Reggae and Dub Music is back a town.
Die Etschside Crew in Zusammenarbeit mit dem Botheration Hifi Soundsystem präsentiert: Wicked and Bonny. Lookino, Dreadlion Firestarter, Sista Bene on the big bad Botheration Hifi!
Peace and Love and Harmony
Love Music hate Facism
JuMa – Jugendzentrum Mals - Am 20. Jänner nahmen 11 Jungs im Mittelschulalter das JuMa ganz für sich ein, denn gemeinsam mit dem Sexualpädagogen Alexander Dangl gings ans „Eingemachte“. Anhand von verschiedenen Methoden wurden Themen wie Pubertät, Gefühle, Sexualität, Körperwahrnehmung und Kennenlernen des Körpers vom eigenen und vom anderen Geschlecht bearbeitet. Der Inhalt richtete sich nach dem Wissensstand der Jungs, dieser wurde vom Referenten ergänzt, und wo nötig, auch korrigiert.
Ein großer Dank gilt unserem Dachverband „netz“ sowie dem Bildungsausschuss Mals für die Finanzierung. (Bei diesem sensiblen Thema verzichten wir auf Fotos des Workshops)
Bildungsausschuss Mals/Graun/Glurns-Taufers i. M.
Bildungsausschuss Schlanders
Fasnachtsbrauch mit Umzug, Musik und Tanz im ganzen Dorf,
in den Gassen, in den Gasthäusern.
Samstag, 10. Febraur 2024
von 12.00 bis 16.00 Uhr
in Stilfs
Knödel mit Kraut gibt es ab 12.00 Uhr (Solange der Vorrat reicht)
Bildungsausschuss Stilfs
11. Goldener Fosnocht
Datum: 08. / 09. / 10. Februar
Dauer: ab 18.30 Uhr Einlass, 20.00 Uhr Revue
Ort: Vereinshaus Schießstand Goldrain
Kartenvorverkauf ab 29. Januar Tourismusbüro Latsch
Workshop für Grundschüler*innen
Rund ums Huhn
Datum: Donnerstag, 15.02.2024
Dauer: 14.30 Uhr bis 16.00 Uhr
Ort: Karnolhof, Tisserweg 8
Referentinnen: Karoline Bauer, Gabi Tscholl
Organisation: SBO, Bildungsausschuss
Anmeldung bei Karoline Bauer
Tel: 3489338569, Kostenbeitrag 5€
Vortrag
Kinder im Umgang mit Tod und Trauer
Datum: Freitag, 16.02.2024
Beginn: 19.30 Uhr
Ort: Schloss Goldrain
Referentin: Dr. Ruth Warger
Organisation: SBO, Bildungsausschuss
Workshop
Kleinbäuerliche Hühnerhaltung
Datum: Samstag, 17.02.2024
Dauer: 09.00 bis 12.00 Uhr
Ort: Schloss Goldrain
Referentin: Chiara Perissinotto
Organisation: Südtiroler Bäuerinnen Organisation (SBO)
Anmeldung bei Karoline Bauer
Tel: 3489338569, Kursbeitrag: 15 €
Vortrag
Künstliche Intelligenz (KI) - Risiken und Chancen
Datum: Mittwoch, 21.02.2024
Beginn: 19.30 Uhr
Ort: Schloss Goldrain
Referent: Manfred Inama
Organisation: Bildungsausschuss
Mitmachgeschichte für Kinder von 4 bis 6 Jahren mit Begleitung
Das schönste Ei der Welt
Datum: Donnerstag, 22.02.2024
Dauer: 15.00 Uhr bis 16.30 Uhr
Ort: Karnolhof, Tisserweg 8
Referentinnen: Karoline Bauer, Gabi Tscholl
Organisation: SBO, Bildungsausschuss
Anmeldung bei Karoline Bauer Tel: 3489338569, Kostenbeitrag 5 €
Schlossführung
Schloss Goldrain
Datum: Donnerstag, 22.02.2024
Beginn: 16.00 Uhr
Ort: Schloss Goldrain
Referentin: Direktorin Gertrud Wellenzohn
Organisation: Bildungsausschuss
Vortrag und Vorstellung
Gefiederte Gäste am Goldrainer See
Datum: Donnerstag, 22.02.2024
Beginn: 19.30 Uhr
Ort: Schloss Goldrain
Referent: Hansjörg Götsch
Organisation: Bildungsausschuss
Vorstellung und Einweihung
Eröffnung des Kreuzweges in St. Maria
Schüler*innen der Grundschule Goldrain zeichneten Bilder für den Kreuzweg. Nun werden diese im Gottesraum St. Maria aufgehängt und geweiht.
Datum: Freitag, 23.02.2024
Beginn: 18.00 Uhr
Ort: Gottesdienstraum St. Maria, Graf Hendl Straße
Organisation: Pfarrgemeinderat
Seniorenrunde Goldrain
Gesundheit beginnt im Darm
Datum: Donnerstag, 07.03.2024
Beginn: 14.00 Uhr
Ort: Feuerwehrhalle Goldrain
Referent: Alexander Horrer
Organisation: Seniorenrunde Goldrain
Bildungsausschuss Goldrain/Morter
Brixen/Vinschgau/lvh - Kürzlich fand der Holzbaukongress der Holzbaumeister/innen und Zimmerer/innen im lvh statt. Hierbei wurden viele innovative Ideen und Bautechniken vorgestellt und diskutiert.
Der Holzbaukongress 2024 im Forum, in Brixen stellte ein beeindruckendes Event für Fachleute und Enthusiasten dar, die sich für die Zukunft des nachhaltigen Bauens interessieren. Unter dem Motto „Bauen mit Holz – Von der Planung bis zur Montage“ versammelten sich Experten aus verschiedenen Bereichen, um ihr Wissen und ihre Innovationen im Bereich des modernen Holzbaus zu teilen.
Verschiedene nationale und internationale Referenten hielten Vorträge zu den vielfältigen Möglichkeiten die Holz als innovatives Baumaterial darstellt. Michael Stauder (IDM-ProRamus), Tom Kaden (Professor an der Universität Graz), Konrad Merz, Stefan Gamper, Georg Stecher, Manuel Benedikter, Hubert Gruber, sowie die Firma Aster präsentierten Referate rund um das Thema. Die Veranstaltung bot somit eine einzigartige Gelegenheit für Fachleute und Interessierte, sich über die neuesten Entwicklungen und Trends im Holzbau zu informieren.
Der Kongress wurde mit einer Diskussionsrunde abgerundet, welcher die Teilnehmer/innen zur aktiven Beteiligung und zum Gedankenaustausch anregte. Die Diskussionen und Fragerunden ermöglichten einen tiefgehenden Austausch von Ideen und Erfahrungen in entspannter Atmosphäre, wodurch Netzwerke geknüpft und Kontakte vertieft wurden.
„Der Holzbaukongress 2024 war ein bedeutendes Ereignis, das die fortschrittlichen Technologien, nachhaltigen Praktiken und innovativen Ansätze im Holzbau hervorgehoben hat“, erklärte Richard Nagler, der Obmann der Holzbaumeister/innen und Zimmerer/innen im lvh.
Dieser Eindruck wird auch durch über 200 Besucher/innen bestätigt, die am Event teilnahmen.
Der Kongress leistet somit einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung der zukunftsorientierten Branche des Holzbaus und zeigt eindrucksvoll, wie Holz als Baumaterial nicht nur ökologisch nachhaltig, sondern auch ästhetisch ansprechend und technisch innovativ eingesetzt werden kann. Das ambitionierte Ziel ist es, 25 Prozent aller öffentlicher Aufträge in Holzbauweise zu realisieren.
Schlanders/Vinschgau - Neuer Schulbau, idealer Standort, ausgezeichnete technische Ausstattung, Betriebsbesichtigungen, unterrichtsergänzende Maßnahmen: Die Vorteile der Technologischen Fachoberschule, kurz TFO, wurden am Tag der offenen Tür vergangenen 27. Jänner interessierten Schüler:innen und Eltern klar aufgezeigt. Die Informationsrundgänge zusammen mit den Schüler:innen zeigten vor allem eines: In der TFO steckt ein hohes Niveau, eines, das die Abgänger zu überaus begehrten Arbeitskräften oder zu hochausgebildeten Studienanwärtern macht. Es ist ein Ineinandergreifen von Konstruktion, Werkstätte, Systeme und Automation im Schulschwerpunkt Maschinenbau und Mechatronik in Schlanders, eine enge Verzahnung von theoretischem Wissen und praktischer Umsetzung. Viele Schnupperbesuche gab es auch heuer. Es ist ein Angebot, das von den Mittelschüler:innen - abseits von einem Besuch am Tag der offenen Tür - gerne genutzt wird. (ap)
Schlanders/Goldrain - Trotz herausfordernder Zeiten im Bereich des Ehrenamtes in den letzten Jahren, erhebt sich der Rettungshundeverein Such- und Rettungshunde Vinschgau EO, gegründet im Juni 2020, als leuchtendes Beispiel im Bereich der Personensuche. Unter der Leitung von Vereinspräsidentin und Ausbilderin Christine Obkircher, die seit 2014 im Bereich Mantrailing aktiv ist, hat sich der Verein mit Sitz in der Gemeinde Latsch schnell einen Namen gemacht.
Mit einem Team aus 11 engagierten Mitgliedern und deren 14 Hunden hat sich der Verein derzeit dem Mantrailing verschrieben – einer anspruchsvollen Disziplin, bei der Hunde Personen anhand ihres individuellen Geruchs suchen, im Gegensatz zu Flächen- und Trümmerhunden. Es handelt sich auch nicht um eine Fährtensuche, in der der Hund die Bodenverletzung verfolgt. Diese Fähigkeit ermöglicht es den Teams, auch in städtischen und bebauten Bereichen effektiv zu arbeiten.
Rettungshundearbeit erfordert Zeit, Geduld, Hingabe und Disziplin sowohl vom Hund als auch vom Hundeführer. Auch ein noch so guter Suchhund bringt nichts, wenn sein Hundeführer nicht all diese Eigenschaften erfüllt, um die notwendigen Ziele für die Rettungshundearbeit zu erreichen. Die intensive Ausbildung bis zur Einsatzreife eines Teams dauert in der Regel 2 bis 3 Jahre. Während dieser Zeit wird besonderer Wert auf erfahrungsbasiertes Lernen und Training in einsatzähnlichen Situationen gelegt, um die Teamarbeit und das gegenseitige Vertrauen zu stärken – beides essenzielle Voraussetzungen für erfolgreiche Einsätze.
Im September 2023 wurde der Verein in den Dachverband der Rettungshunde Südtirol aufgenommen und gehört auch dem gesamtstaatlichen Verband der Rettungshundestaffeln UCIS an. Dieser bedeutende Schritt unterstreicht die Professionalität und das Engagement des Vereins.
Die Gruppe arbeitet kontinuierlich daran, operative Standards zu erfüllen und wird bald als Teil des Zivilschutzes im Gebiet Vinschgau einsatzbereit sein. Bei Bedarf wird auch über dieses Gebiet hinaus geholfen.
Der Verein dankt allen, die bisher Unterstützung geleistet haben – sei es durch Spenden, die Bereitstellung von Trainingsgeländen oder als Versteckpersonen bei Übungen, sowie der eigenen Gruppe für Ihr Durchhaltevermögen.
Ein besonderer Dank geht an die Südtiroler Volksbank für ihre großzügige Unterstützung.
www.such-rettungshunde-vinschgau.it
Laas - Im Winter wirft die Jennwand lange Schatten auf Laas. In der dritten Jännerwoche kommt die Sonne am Vormittag zurück. Dieses Naturschauspiel nahm der Künstler Reinhold Tappeiner zum Anlass für die Präsentation seiner neuen Werke. Er lud am 20. Jänner 2024 in seine Galerie „Spaccio“ auf dem früheren Lechner Marmor – Werkplatz in Laas.
Die Eröffnung der Ausstellung wurde in Zusammenarbeit mit dem Bildungsausschuss Laas gestaltet. Nach der Begrüßung der Vorsitzenden, Brigitte Schönthaler, erklärte Wilfried Stimpfl, wie es zu diesem kleinen „Sunnafeschtl“ kam.
Anschließend sprach Reinhold Tappeiner, bekannt für abstrakte Kohlezeichnungen, über seine klein gehaltenen farbigen Bilder. Sie entstanden in kurzen kreativen Pausen in den letzten drei Jahren. Ihn fasziniert die Möglichkeit, leichte und ebenso intensive Töne aus den Aquarellfarben herauszuholen. Es liegt die Herausforderung darin die Aufmerksamkeit auf kleine Bilder zu lenken, den Betrachter/die Betrachterin zum Stehenbleiben und Nachspüren, einzuladen. Inspiriert wurde Reinhold von der heimatlichen Umgebung. Die abstrakten Landschaften bestehen aus einem Boden und einer Öffnung nach oben. Das Können liegt darin, Licht und ein Leuchten in die Aquarelle zu bringen, merkte der Künstler an.
Auf Licht- und Schatten ging auch Armin Schönthaler, Lehrer und Künstler aus Laas, in seinem eigens für diesen Anlass geschriebenen Text ein. Im „Klagelied des Jenn“ sprach er gekonnt und mit wahrem Witz Laaser Gegebenheiten an.
Um 10.45 Uhr war es soweit, die Sonne war zurück. Gefeiert wurde dies mit einem kleinen Umtrunk und mit einem Mortadellabrot. Ein solches gab es früher immer zum „Halbmittag“ auf dem Lechner Marmor Werkplatz, im so genannten „Spaccio“. (chw)
Die Ausstellung kann nach Vereinbarung (Handy-Nr.348 497 25 81) besichtigt werden.
Tarsch - Seit 25 Jahren gibt es im kleinen Dorf Tarsch einen Bildungsausschuss. Das heurige Jahresprogramm steht daher ganz im Zeichen dieses Jubiläums. In den Monaten März und April werden dazu in Zusammenarbeit mit weiteren Vereinen Gesundheitstage abgehalten. Generationenübergreifend gibt es dabei Angebote zu folgenden Themen: Oxymel selbst machen, Gesunde Kräuter, Heiße Zeiten für coole Frauen, Vegane Menüs für Jugendliche und gesunde Snacks für Erwachsene. Aber auch das restliche Jahresprogramm mit Lesungen, Bildungsfahrt, Sprachangeboten und die Abhaltung des traditionellen „Suppnsunnta“ in Tarsch kann sich sehen lassen. (lu)
Berufsbildungszentrum Schlanders - „…eins, zwei, drei und vier ist elf…“ lautet der Refrain aus einem Lied von Jörg Zemmler, das er am 12. Dezember 2023 in der Aula des Berufsbildungszentrums u. a. darbot. Anwesend waren die Schüler der 4. und 5. Klasse, der 3. BFS Bautechnik, der 1. BFS Metalltechnik, der BGS Bau/Holz sowie die Schülerinnen der 1., 2. und 3. Klasse Steinbearbeitung.
Jörg Zemmler war aus Seis am Schlern angereist, wo er (neben Wien) lebt und arbeitet. Er ist in vielen Genres zuhause und ist experimentell und interdisziplinär als Musiker und Schriftsteller tätig. Dementsprechend abwechslungsreich gestaltete sich auch seine Lesung.
Den Auftakt machte er mit seiner Version von Goethes „Erlkönig“, gefolgt von „die stotterpalme“ (frei nach Kurt Schwitters), einer Kostprobe aus seinem Gedichteband „papierflieger/luft“ und Texten, die seinen ganz besonderen Umgang mit Sprache veranschaulichen.
Nach dem animierten Kurzfilm „Der Gemüsegarten meines Vaters“, las der Tausendsassa Zemmler den SchülerInnen aus seinem neuesten Buch vor. In „Neueste Südtiroler Landeskunde. 116 Dorf- und Stadtstiche“ präsentiert er der Leserschaft „schräge“ Geschichten rund um die Hauptorte der Südtiroler Gemeinden, die er auch jeweils selbst illustriert hat. Als Höhepunkt der Veranstaltung zeigte der Autor noch einige Videos. In ihnen hat er die Texte aus dem Buch auch filmisch umgesetzt und erntete vom Publikum dafür großen Applaus.
Nach rund 2 Unterrichtsstunden endete die Autorenbegegnung mit Jörg Zemmler. Die Lesung wird den SchülerInnen und LehrerInnen nachhaltig in Erinnerung bleiben.
Prad - Kürzlich feierten die Verantwortlichen der Prader Tafel in kleinem Kreis ihr zehnjähriges Bestehen. Die Tafel versorgt Menschen mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln, die es schwer haben, über die Runden kommen. Es wurde auch Wünsche an die Gemeinde gerichtet.
von Magdalena Dietl Sapelza
Die Feier stand vor allem im Zeichen des Dankes an das rund 20-köpfige Mitarbeiterteam, das sich seit Jahren freiwillig in den Dienst der guten Sache stellt. Träger der Prader Tafel ist seit der Gründung 2014 der Pfarrgemeinderat. Die Vorsitzende der Tafel Marlies Gaiser und ihr Stellvertreter Toni Pfitscher kümmern sich seither um die bürokratischen Belange. Hinter ihnen steht Pfarrer Florian Öttl. Die freiwilligen Helferinnen und Helfer kümmern sich abwechslungsweise um die Annahme und um das Sortieren der Lebensmittel und Hygieneartikel. Pakete werden so zusammengestellt, dass sie den Bedürfnissen der jeweiligen Familien entsprechen. Jeden Dienstag und Freitag können die Pakete von 9.45 bis 10.15 Uhr im Erdgeschoss der Seniorenstruktur St. Antonius in Prad abgeholt werden. Rund zwei Drittel der Familien (mit rund 160 Personen), die die Tafel nutzen, haben einen Migrationshintergrund, ein Drittel sind Einheimische. „Obwohl es immer mehr Einheimische gibt, die schwer über die Runden kommen, haben diese oft Hemmungen zur Tafel zu kommen“, bedauert Gaiser. Etwas Druck von der Prader Tafel war durch die Eröffnung der Tafel in Mals genommen worden. Vorher waren die Berechtigten aus dem Obervinschgau auch nach Prad gekommen. Die Lebensmittel für die Tafeln werden über die Organisation „Banco Alimentare“ gesammelt und einmal im Monat an die Tafeln im Vinschgau angeliefert. Den Transport bezahlt die Bezirksgemeinschaft. Großes leisten die Helferinnen und Helfer vor Ort, der Fahrer Maurizio und alle, die Lebensmittel zur Verfügung stellen. Darunter sind Geschäftsleute, Bauern und private Geldspender An alle ging ein herzliches Dankeschön, speziell auch an Luca Merlino vom „Banko Alimentare“, der aus Bozen angereist war. Bei der Feier äußerte Gaiser den Wunsch nach einem größeren Raum. Das Ziel wäre es, einen kleinen Markt einzurichten, in dem die Menschen anhand eines vorgegebenen Punktesystems, jene Sachen selbst auswählen können, die sie benötigen, nach dem Vorbild des Vinzi-Marktes in Bozen. Das würde eine effiziente Versorgung ermöglichen und gleichzeitig einer möglichen Verschwendung vorbeugen. Prads BM Raphael Alber und Referentin Michaela Platzer versprachen, dieses Anliegen zu prüfen.
Tafel Prad: Telefon 371 79 64 659
Kolping im Vinschgau - Am Dreikönigstag begannen in Meran die Feierlichkeiten zum 170jährigen Bestehen von Kolping Meran. In den ersten beiden Berichten im“ Vinschgerwind “ wurde über verschiedene Hintergründe berichtet. Diesmal nun die Grußworte anlässlich der Feier im Kolpinghaus Meran.
Der Vorsitzende des Kolpinghauses Meran Otto von Dellemann, berichtete über die bereits seit Jahren etablierten Tätigkeiten im Hause: Schülermensa für Grund- und Mittelschüler, Schülerheim für Oberschüler- etwa 80 Personen, Weiterbildungsveranstaltungen und Bistro – günstiger Mittagstisch für Arbeiter und Angestellte – für alle offen! Pläne für die nächste Zukunft: Umbau eines angrenzenden Hauses zu einem Arbeiterwohnheim.
Annemarie Lastei, Vorsitzende der Kolpingsfamilie, informierte über die Veranstaltungen des Kolpingvereins, die vor allem der Vereinsamung in unserer Gesellschaft entgegenwirken: Tanz- und Bastel- sowie Turn- und Singkurse; Senioren- und Bibelrunden, sowie Ausflüge, Feiern und Gesang.
Kolpingpräses Josef Stampfl unterstrich, dass die Entstehung der Kolpingsfamilie mit der Geburt eines Kindes vergleichbar sei. Er ließ auch wichtige und freud- wie leidvolle Zeiten von Kolping Meran Revue passieren.
Katharina Zeller, Vizebürgermeisterin der Stadt Meran, wies auf den Dienst von Kolping an der Gemeinschaft hin und gleichzeitig auf die soziale Verantwortung positiv in die Gesellschaft hineinzuwirken.
Teil 3 folgt.
Otto von Dellemann
Notburga Riedl Stricker, liebevoll „Christele Burgl“ genannt, ist gerne unter Menschen. Sie war Gastwirtin, Geschäftsfrau, Bäuerin, Ehefrau und ist Mutter von vier Kindern. Heute genießt sie die geselligen Abende im Kulturgasthaus Tschenglsburg.
von Christine Weithaler
Burgl ist am 15.09.1939 in Tschengls geboren und dort aufgewachsen. Als Jüngste von vier Kindern ging sie bereits mit 14 Jahren in den Service. Als Kellnerin arbeitete sie viele Saisonen in verschiedenen Hotels in Bormio, Livigno, auf dem Stilfser Joch und im Vinschgau. Nicht überall wurde sie gut behandelt und hatte genug zu essen. Einmal besuchte sie ihr Vater und als er sah unter welchen Bedingungen sie arbeiten musste, nahm er seine Burgl sofort mit nach Hause.
Gut hatte sie es im Hotel Rezia in Bormio und beim Trögerwirt in Schlanders. Mit einem herzlichen Lächeln erzählt Burgl von der Zeit in Bormio. Gern denkt sie an diese schöne Zeit zurück. Nirgends ging es ihr so gut wie dort. Ihre Arbeit wurde geschätzt und sie lernte Italienisch. Junge Burschen kamen sie besuchen und die Chefin hätte sie gerne verkuppelt, aber Burgl sagte: „Tutti mi vogliono, ma nessuno mi prende!“ Die junge Frau war immer schon lustig, direkt und ehrlich.
Sie führte für zwei Jahre ein Gemüsegeschäft in Prad. Danach pachtete sie für fünf Jahre den Gasthof Stern in Tschengls. Damals war in der heutigen Handwerkerzone das Pulverlager. Die dort stationierten Tenente und Militaristen kehrten gern bei ihr ein. Auch die Einheimischen spielten dort oft und gern bis spät in den Abend Karten. In der Zeit lernte sie ihren Mann Hans, Johann Stricker, der als Koch bei der Wildbachverbauung arbeitete, kennen. 1973 heirateten sie und zogen vier Kinder groß. Sie bauten Burgls Geburtshaus zum Gasthof Pension Fernblick um. Im Erdgeschoss richteten sie eine Gaststube und im Obergeschoss einige Gästezimmer ein. Es waren großteils Stammgäste aus verschiedenen Ländern, die bei ihnen urlaubten. Für einige Jahre hatte sie auch ein kleines Lebensmittelgeschäft eingerichtet. Burgl verstand sich immer schon gut mit Menschen und war für ihre Gastfreundschaft weitum bekannt. Neben der Gaststätte führte sie mit ihrer Familie eine kleine Landwirtschaft. Sie hatten Kühe, Schweine und eine Zeitlang sogar ein Pony. Sie pachteten Stall und Wiesen und brachten das Futter in verschiedenen Stadeln unter, wie auch in der Tschenglsburg . Dieses wurde mit einem Einachser und viel Handarbeit eingebracht. Lebhaft erinnert sie sich an das „Fuater fiahrn“.
1987 wurde dann Stall und Stadel gebaut und somit konnte sie mit ihrer Familie mehr Vieh halten. Die Milch lieferten sie an die Genossenschaft und das Fleisch brauchten sie für die Küche. Einmal im Jahr wurde die beliebte „Keschtnpartie mit a Ziachorglmusi“ organisiert, an dem viele Leute aus nah und fern kamen. Burgl kannte vielfach nur die Arbeit. Die ganze Familie war in der Bar, den Fremdenzimmern und der Landwirtschaft eingespannt. Zudem war ihre Mutter vier Jahre lang bettlägrig, um die sie sich kümmerten. Nahezu dreißig Jahre lang fand auch der jährliche Kurs zur Vorbereitung auf die Jägerprüfung in der Gastwirtschaft statt.
Leider verstarb im Jahre 1992 Hans, Burgls Mann plötzlich an einem Herzinfarkt. Vieles musste umorganisiert werden. Doch wie immer schaffte Burgl es mit Hilfe ihrer Kinder.
1997 ging Burgl in Rente. Ihr Sohn baute das Gasthaus für seine Familie um und hält nun Schafe und Hühner. Um diese kümmert sich Burgl immer noch gerne. Diese Aufgabe freut sie. Sie steht täglich um fünf Uhr auf, sie könne eh nicht länger schlafen, schmunzelt sie, „kentet“ ein und geht in den Stall. Früher sah sie gerne Krimi- und Westernfilme; heute schaut sie täglich ihre Lieblingsserie am Nachmittag. Sonntags und abends trifft man sie oft mit dem „Rudl“ beim Karl im Kulturgasthaus Tschenglsburg. Dort verbringt sie gern Zeit, plaudert mit den Gästen und sieht ihnen beim Kartenspiel oder beim „Trendlen“ zu. So leben die Erinnerungen an die Zeit als Gastwirtin auf. Voriges Jahr erfüllten ihre Kinder ihren Wunschtraum. Sie fuhren mit der Vespa und Burgl hintendrauf über den Umbrailpass bis nach Bormio zu ihrer ehemaligen Lieblingsarbeitsstelle. Zur Sicherheit fuhr noch Begleitschutz mit dem Auto hinterher, falls es ihr doch zu viel geworden wäre. Zurück ging es über das Stilfserjoch. Sie hofft es war nicht ihre letzte Vespafahrt.
Glurns - Die Mitglieder des Glurnser Kirchenchors trafen sich auf Einladung ihres Chorleiters Martin Moriggl am Dreikönigstag, den 6. Jänner 2024, zur Cäcilienfeier im Glurnserhof.
Am Vormittag hatten die Sängerinnen und Sänger den Gottesdienst in der Stadtpfarrkirche festlich begleitet. Zu hören waren unter anderem die Messe von Ignaz Reimann und das Transeamus von Joseph Schnabel.
Beim gemeinsamen Mittagessen hieß Chorleiter Moriggl folgende Ehrengäste herzlich willkommen: den Pfarrer Werner Mair, dessen Pfarrhäuserin Luise Ritsch, den Aushilfspriester Juri aus der Ukraine, die Obfrau der Musikkapelle Glurns Ulrike Strimmer, den Vertreter der Schützenkompanie Simon Abfalter, den Präsidenten des Pfarrgemeinderates Martin Baldauf, den Bürgermeister Erich Wallnöfer und den Vertreter des Verbandes der Kirchenmusik Lukas Punter.
Die Feier beim Festessen stand ganz im Zeichen des Dankes für den ehrenamtlichen Einsatz: „Es braucht jede Sängerin und jeden Sänger damit die Darbietungen zur Ehre Gottes und zur Freude der Kirchenbesucherinnen und Kirchenbesucher gelingen.“ betonte Moriggl. Er dankte allen, die den Kirchengesang mit ihren Instrumenten immer wieder begleiten. Und er lobte die gute Zusammenarbeit mit dem Mesner Oskar Asper und Pfarrer Werner Mair.
Der Kirchenchor Glurns berührt die Gläubigen mit Stimmgewalt nicht nur bei den Festtagen im Jahreskreis, sondern auch bei Verabschiedungen von Verstorbenen.
Der Höhepunkt der Cäcilienfeier war die Ehrung langjähriger Sängerinnen und Sänger: Urkunden aus den Händen von BM Wallnöfer, Punter und Pfarrer Mair für 40 Jahre Mitgliedschaft im Kirchenchor erhielten Waltraud Reisinger, Ulrike Riedl und Ruth Sagmeister. Gerda Thanei ist seit 30 Jahren dabei und Hans Gebhart seit 25 Jahren. Beim gemütlichen Beisammensein wurden dann auch einige weltliche Lieder angestimmt. (mds)
Vinschgau/Burggrafenamt - Vollversammlung des Bezirks Burggrafenamt-Vinschgau im Südtiroler Chorverband
„Es ist eine große Nummer, aber wir probieren es!“ Bezirkschorleiter Josef Sagmeister kündigte bei der Vollversammlung des Bezirks Burggrafenamt-Vinschgau des Südtiroler Chorverbandes am Samstag, 27. Jänner, im Arbeiter-Vereinssaal von Lana ein großes Konzertprojekt an: 40 Sänger und 40 Sängerinnen des Bezirks werden Ende April das berühmte Mozart-Requiem aufführen. Heute gebe es mindestens 20 Versionen des Requiems. „Wir führen die ursprünglich aufgeführte Version auf“, sagte Sagmeister.
Auch im vorigen Jahr hatte der Bezirkschor ein erfolgreiches Konzert gestaltet: Zusammen mit dem Schulchor Gymme führte er das „Requiem“ von Gabriel Fauré und den Psalm „Great is the Lord“ von Edward Elgar auf, welche in Südtirol selten zu hören sind. „Die überaus gut besuchten Konzerte waren für die 100 Sänger und Sängerinnen eine schöne Bestätigung“, erinnerte sich Bezirksobmann Karl Werner in seinem Jahresrückblick. Er lobte auch die Initiativen des Chorverbands auf Landesebene, etwa die Sing- und Wanderwoche, die letztes Jahr in Pfelders stattfand, den Tag der Chöre in Trauttmansdorff oder das landesweite Projekt „Singende Schule“, an dem heuer 5400 Kinder teilnehmen. Die Chöre vor Ort sollten mit den Lehrkräften in Kontakt treten, um zum Beispiel gemeinsame Konzerte zu gestalten und so auch Kinder für das Singen im Chor zu begeistern, regte Karl Werner an. Dass die Jugendarbeit sehr wichtig ist und Kulturarbeit „kein Selbstläufer“, betonte auch Lanas Kulturreferent Helmut Taber in seinen Grußworten. Margareth Greif, die Obmannstellvertreterin des Südtiroler Chorverbands, dankte dem Bezirksausschuss und allen ehrenamtlich Tätigen in den Chören für ihren beständigen Einsatz. Die erschwingliche Teilnahmegebühr sei eine Besonderheit Südtirols und nur der großzügigen Unterstützung durch die Landesregierung und anderer Sponsoren zu verdanken. Sie betonte, dass das Wichtigste beim Singen nicht die Anzahl der Zuhörer sei, sondern die Freude am Singen. In diesem Sinne sangen die Anwesenden im Arbeitersaal gleich mehrere Lieder, die der Bezirkschorleiter dirigierte und beschlossen die Versammlung mit einem gemütlichen Beisammensein.
Vereinigte Bühnen Bozen
Die treibende Kraft
Ein Stück Südtirol
von Thomas Arzt
Eine Fotografin dokumentiert den Bau des Staudamms am Reschen und meint ein generelles Unbehagen an der neuen Welt und Risse in den modernen Bauten auszumachen. 70 Jahre später kommt eine Forscherin mit diesen Fotos im Gepäck an den Ort des Geschehens und möchte mit einem Mann sprechen, der seit Jahrzehnten auf den Turm starrt, auf den Turm mitten im See.
Auf zwei Zeitebenen und aus unterschiedlichen Blickwinkeln erzählt Autor Thomas Arzt eine Geschichte um die Widersprüche technischen Fortschritts. Im Mittelpunkt stehen nicht die historischen Ereignisse, sondern die kleinen und großen Schicksale der Menschen.
„Mir geht der See nicht mehr aus dem Kopf. Ich skizziere ein zu langes Drama mit zu vielen Figuren an zu vielen Schauplätzen. Keine „Opfererzählung“! Keine Dokumentation des bereits Dokumentierten. Der Staudamm soll keine Gefahr sein, sondern eine Vision, die Glück verspricht! Zugleich zögere ich. Was wird aus den realen Biografien? Wie der tatsächlichen Geschichte gerecht werden? Ich überarbeite mein Konzept. Suche nach dem Heute in dem Stauseedrama. Nach Strukturen des Erinnerns. Aus 9 Figuren werden 18. Alle laufen nun mit Schatten rum.“
Thomas Arzt, Autor des Stücks
Weitere Infos und Tickets unter:
www.theater-bozen.it
Prad - Die Verantwortlichen der Raiffeisenkasse Prad-Taufers setzen im Sinne der Nachhaltigkeit innovative Akzente. Dem Müll und der Verschwendung von Ressourcen bei Veranstaltungen wird der Kampf angesagt.
von Magdalena Dietl Sapelza
Den Hebel, um etwas zu bewegen, setzen die Verantwortlichen der Raiffeisenkasse Prad-Taufers als Sponsoren von Veranstaltungen an, indem sie die Organisatoren in die Pficht nehmen. Diese sind aufgefordert, Kriterien einzuhalten, die bereits im Rahmen der GreenEvent Zertifizierung zu beachten sind. Dabei geht es um die Verwendung umweltfreundlicher Produkte, um Energieeffizienz, Abfallmanagement, regionale Wertschöpfung, soziale Verantwortung. Die Kriterien für die GreenEvent Zertifizierung seitens des Amtes für Abfallwirtschaft sind hochgesteckt und nicht ganz einfach zu erfüllen. Der Vorstoß der Raiffeisenkasse ebnet den Veranstaltern in kleinen Schritten den Weg dorthin. Vertreter von Vereinen und Verbänden wurden kürzlich darüber informiert. Bei finanziellen Unterstützungen durch die Raika wird die Verwendung von umweltfreundlichen Produkten gefordert, wie zum Beispiel Recyclingpapier für Servietten, Toilettenrollen, die Nutzung eines Mehrweg-Systems mit Verzicht auf Wegwerfgeschirr, Wegwerfgläsern und Besteck. Gefordert wird eine effiziente Mülltrennung, die Nutzung von regionalen Produkten, um die lokale Wertschöpfung zu stärken und einiges mehr. Bei Veranstaltungen sollte künftig neben den Fleischgerichten immer auch ein vegetarisches Gericht angeboten werden. Die Raiffeisenkasse verlangt zudem die Sichtbarmachung ihrer Vorgaben und eine Beschreibung dessen, was geplant und bei Veranstaltungen umgesetzt wird. Die Green Event Kriterien entsprechen der Klimastrategie der Südtiroler Landesregierung, die sich zum Ziel gesetzt hat, die CO2-Emissionen pro Person innerhalb 2050 auf unter 4 Tonnen und spätestens bis 2050 auf unter 1,5 Tonnen pro Jahr und Person zu senken. Organisatoren sind also aufgefordert ihre Events als GreenEvents zertifizieren lassen. Denn der Trend zu ökologisch verträglicheren Veranstaltungen wird immer stärker. Das nützt einerseits der Umwelt und bringt einen Marketingvorteil. Die Vereinsobleute wurden im Anschluss auch über das Thema Versicherungen informiert. Dabei wurde so manchem im Saal Angst und Bange, als bewusst wurde, was Verantwortungsträger im Ernstfall riskieren. Diese wurden aufgefordert, ihre Situationen in persönlichen Gesprächen bei Experten der Raiffeisenkasse abzuklären.
Das Seniorenwohnheim Annenberg Latsch bietet Jugendlichen die Möglichkeit, ein Praktikum zu absolvieren. Über das Projekt „Sommer einmal anders“ der Südtiroler Sparkasse besteht auch die Möglichkeit in den Sommermonaten ein Praktikum in verschiedensten Bereichen (Haustechnik, Hauswirtschaft, Küche, Wäscherei, Tagespflegeheim, Pflege und Betreuung) durchzuführen. Das Bewerbungsschreiben mit Lebenslauf und Foto kann bis 22. März 2024 an das Sekretariat geschickt (info@altenheimlatsch.it) oder dort hinterlegt werden.
Die Drachen & der Mond. Bei der Spitalkirche in Schlanders hausten zwei unersättliche Drachen. Eines Nachts wollten sie sogar den Mond verspeisen. Ich aber war schneller und habe den Mond mit meiner Kamera eingefangen. Somit können Liebespaare und Poeten den Mondschein in der Valentinsnacht bewundern.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it
Offener Brief
Sehr geehrter Herr Landeshauptmann Dr. Kompatscher,
Sehr geehrter Gesundheits-Landesrat Dr. Messner,
Sehr geehrte Generaldirektorin Frau Dr. Pechlaner,
Mit dem Arbeitsantritt der neuen Landesregierung möchten wir den Verantwortlichen in Landesregierung und Sanitätsbetrieb unsere Vorschläge für ein funktionierendes Gesundheitswesen im Sinne der Patienten und Mitarbeiter vorstellen.
Die Bürgerinnen und Bürger warten seit einiger Zeit auf konkrete Maßnahmen und klare Pläne in der Südtiroler Gesundheitspolitik und der medizinischen Versorgung, die spürbare Verbesserungen für alle bringen müssen. Ein erster Schritt in die richtige Richtung wurde mit der kommissarischen Ernennung von Frau Dr. Pechlaner als Generaldirektorin des Südtiroler Sanitätsbetriebes unternommen. Bereits vor Monaten hatte das Team K vorgeschlagen, den Posten des Generaldirektors öffentlich auszuschreiben, Bewerbungen zu sichten und gemäß den gesetzlichen Vorgaben zu besetzen oder interimistisch zu führen. Es dürfte klar sein, dass der Betrieb einen Neustart an der Spitze braucht, eine Verlängerung der bisherigen Führung wäre unverständlich. Die Erwartungen an die neue Führung sind hoch. Es obliegt ihr, die unübersichtliche Hinterlassenschaft – eine Bilanz mit einem negativen Saldo von 18 Millionen Euro, mangelnde Kommunikation und Vertrauen sowie diese hochkomplexe Sanitätsstruktur mit vielen ungelösten Baustellen – in ruhigere Gewässer zu führen.
Es wäre ratsam, einige der in den letzten fünf Jahren getroffenen Entscheidungen jetzt rasch zu überprüfen, um die geplanten Investitionen in Millionenhöhe effizient einzusetzen. Dazu gehören bereits geplante Gesundheitseinrichtungen, die WONE (Wohnortnahe Betreuung) sowie die derzeitige Konzeption der Medizinischen Universität Bozen. Solch bedeutende Entscheidungen und Maßnahmen sollten nicht allein in der Landesregierung hinter verschlossenen Türen verabschiedet, sondern transparent ausgebarbeitet werden und eine möglichst breite Unterstützung im Landtag, auch über die politische Mehrheit hinaus, erfahren.
Unser durchdachtes 10-Punkte-Programm zur Reform des Gesundheitswesens wurde von Experten aus dem Krankenhaus- und Territorialbereich des Team K erarbeitet. Wir erkennen zahlreiche Übereinstimmungen mit dem 11-Punkte-Programm von Dr. Messner und sehen daher die Chance, unser Fachwissen konstruktiv einzubringen. Abseits der politischen Scharmützel sollten wir deshalb zum Wohle unseres Gesundheitswesens gemeinsam strategische Überlegungen und daraus resultierende Maßnahmen vorantreiben, um weitere Zeitverluste zu vermeiden.
Wir wünschen uns eine fruchtbare Zusammenarbeit mit dem neuen Landesrat Dr. Messner Hubert und sind bereit, unsere Expertise und berufliche Erfahrung jenseits politischer Grenzen einzubringen, um die zahlreichen drängenden Probleme im Gesundheitswesen zum Wohle unserer Bevölkerung zu bewältigen.
Die Mitglieder der Arbeitsgruppe Gesundheit Team K
Gemeindeentwicklungsplan
Wenn die Gemeindeverwalter sich den Vorgaben des Klimaplans verpflichtet fühlen würden, könnten sie manche egoistisch-kleinkarierte Diskussion, z.B. über Parkplätze, Tiefgaragen, Radwege usw. in einem anderen Licht sehen und ihrem Anspruch als „Klimagemeinde“ eher gerecht werden.
Erich Daniel; Schlanders
Wenig Bildung
Jene Oppositionspolitiker, welche bei der Wahl des Landeshauptmannes auf Arno Kompatscher mit gehässigen Aussagen und Vorwürfen verbal dreingeschlagen haben, sei gesagt, dass dies von sehr wenig Bildung zeugt, außer selbstgerechter Einbildung! Was für zweifelhafte Vorbilder in der Streitkultur werden diese hasserfüllten Politikerinnen und Politiker im „Hohen Hause“ für unsere Jugend wohl sein? Harte und ehrliche politische Diskussion und Kritik in der Sache sind richtig und wichtig, aber nicht auf einem solchen, personenbezogenen niederen und ungebildeten Niveau. Danke dem Landeshauptmann für seine große Mühe und Geduld, sowie auch für seine guten Erfolge für unser Land!
Gögele Ernst; Plaus
Gruß aus der Schweiz
In der Schweiz haben sie im Dezember 2023 und im Jänner 2024 50 Wölfe eliminiert. Sogar ein ganzes Rudel wurde ausgelöscht. Aus der Hauptstadt Bern hieß es: Diese Tiere waren alle eine GEFAHR für die Bevölkerung. Kein GEJAMMER von Tierschutz- Organisationen, weder Grüne, linke oder Rechte waren dagegen. Es ist nicht alles Gold was in der Schweiz glänzt, aber in der heiklen Sache wurde mit mehr HAUSVERSTAND geabeitet. Und ich bin sicher, das ist erst der ANFANG. Es gibt den leidigen Unterschied, CH ist nur von der E U umzingelt, nicht dabei...... Die neue SÜDTIROLER Landesregierung (vielleicht können die RECHTEN Landesräte umdenken, und vorwärtz mochn, wos die letzten verpennt hom) kann ja die Freunde aus Graubünden um Hilfe bitten, Weil mit REGA und AIUT-ALPIN funktioniert hervorragend. Schöne Grüße aus der Schweiz.
Herbert Marseiler; Prad /Zürich
Hias von Tanas!
Am Anfang war dies vielleicht lustig, aber mittlerweile haben die Darstellungen, Kommentare und Verleumdungen eine Dimensipn erreicht, die an Arroganz, Hinterlist und Bosheit kaum zu übertreffen sind, und verschiedenen Personen jegliche Würde rauben !
Daher die dringliche Bitte: Gleich wer dahintersteckt, unterlasst bitte diese Hetzkampanien, denn nicht Spaltung ändert unsere Welt, sondern mehr Respekt und eine positive Denkweise!
Name der Redaktion bekannt
HAIKU – Gedicht
Auf verschneitem Feld
dahin gestolpert, über
dunkle Erdenhügel.
© Helga Maria Gorfer, Schlanders
Kommentare und Anfragen an;
helga.gorfer58@gmail.com
Kreuzworträtsel
Unser Kreuzworträtsel „Wind-Rätsel“ erfreut sich großer und vermehrter Beliebtheit. Manche sagen, dass es nicht leicht sei, alle Fragen im Kreuzworträtsel zu lösen. Vor Weihnachten hat Worker Shop dankenswerterweise Gutscheine für die Rätsel-Gewinner zur Verfügung gestellt. Kürzlich hat Max Neeb den Gutschein für seine Mutter bei Petra Staffler im Worker Shop in Schlanders abgeholt.
Schloss Goldrain/Kiwanis - Der Klimawandel ist in vollem Gang. Schleichende Veränderungen sowie die Häufung und das Ausmaß von Extremereignissen nehmen signifikant zu. Die seit „Paris“ angestrebten Klimaziele werden mit großen Schäden einhergehen und sehr teuer werden. Und es schaut nicht danach aus, dass man sie überhaupt erreichen will: die ursächliche Emission von Treibhausgasen ist global und hierzulande anhaltend sehr hoch. Erste Hinweise auf das Auslösen irreversibler Veränderungen und positiver Rückkoppelungen im Klimasystem machen in der Zwischenzeit bereits alarmierend bemerkbar und gleichzeitig werden die zeitlichen Handlungsfenster trotz der bekannten Handlungsoptionen auf unterschiedlichen Ebenen, kleiner. Handlungen müssen sehr schnell, tiefgreifend und konsequent genutzt und umgesetzt werden. Als Referenten für dieses brandaktuelle Thema konnte vom Kiwanisclub Vinschgau Georg Kaser emeritierter Univ. Professor für Klima und Kryosphärenforschung gewonnen werden, welcher seit 2003 zweimal als Leitautor und dann als Review Editor an insgesamt drei Berichtszyklen des Weltklimarates (Intergovernmental Panel on Climate Change - IPCC) mitarbeitete. Seit 2017 ist Prof. Kaser Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und seit 2021 Vizepräsident des Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) in Wien.
Der Kiwanisclub Vinschgau organisiert diesen hochkarätigen Vortrag mit Univ. Professor Georg Kaser am 19.2.2024 um 19:30 im Bildungshaus Schloss Goldrain. Anschließend kann in gesselliger Runde am Buffet weiter diskutiert werden. Die freiwilligen Spenden werden für einen wohltätigen Zweck im Sinne von Kiwanis gespendet. Aus organisatorischen Gründen wird um eine Anmeldung gebeten.
Anmeldung: Ferienregion Obervinschgau Tel +39 0473 83 11 90
www.ferienregion-obervinschgau.it
Vinschgau/Südtirol - Wertschätzung zu erfahren, ist nicht nur ein grundlegendes menschliches Bedürfnis, sondern auch einer der größten Motivatoren für engagiertes und zufriedenes Arbeiten. Ein Wert, dem sich die Belvita Leading Wellnesshotels Südtirol seit jeher verschrieben haben und der das Kernthema ihrer kürzlich abgehaltenen Vollversammlung bildete. Unter dem Motto „Die hohe Kunst der Wertschätzung“ tauschten sich die 30 Mitgliedsbetriebe im Das Gerstl Alpine Retreat im Obervinschgau rege aus, diskutierten über aktuelle Entwicklungen und sammelten neue Impulse.
Mit einem Dank an die Mitglieder eröffnete Obmann Paul Zimmerhofer die Vollversammlung. Positiv gestimmt rief der Obmann die 30 Mitgliedsbetriebe auf: „Besinnen wir uns auch weiterhin auf das, was wirklich wichtig ist: Menschlichkeit, Herzlichkeit und Qualität. Lasst uns weiterhin mit Begeisterung und Leidenschaft an Innovationen arbeiten, um unsere Gäste immer wieder aufs Neue zu begeistern. Lasst uns die Dinge wieder einfacher machen und sympathischer, indem wir uns mit Hingabe um unsere Gäste kümmern.“ Beim Thema Wertschätzung hakte auch Michael Oberhofer, einer der beiden Geschäftsführer der Belvita Leading Wellnesshotels Südtirol, in seinen Eröffnungsworten ein.
Alois Kronbichler, gemeinsam mit Oberhofer Geschäftsführer der Kooperation, schloss sich seinen Vorrednern an und schlug überdies die Brücke zum wirtschaftlichen Aspekt: „Es mag sein, dass ich mir von der Anerkennung für meine Mitarbeitenden keinen wirtschaftlichen Erfolg kaufen kann. Doch Mitarbeitende, die Wertschätzung erfahren, arbeiten motivierter und engagierter, und das wiederum schlägt sich sehr wohl im Erfolg meines Unternehmens nieder.“
Die Vollversammlung der Belvita Leading Wellnesshotels Südtirol bot den Mitgliedern den Raum, sich auszutauschen, Impulse zu sammeln und neue Ideen und Strategien für die Zukunft der Kooperation zu entwickeln.
Latsch - Die Pedross Immobilien hat ein unmittelbar an das Betriebsgelände angrenzendes landwirtschaftliches Grundstück angekauft und der Gemeinde Latsch zur Umwidmung von Landwirtschaftsgebiet in Gewerbegebiet D5 vorgelegt. Die derzeitige Apfelanlage von rund 8.800 Quadratmetern kann erst nach Umwidmung aus dem geschlossenen Hof ausgelöst werden. Positive Gutachten liegen vom Amt für Raum und Landschaft und auch von der örtlichen Höfekommission vor. Der Latscher Gemeindeausschus hat mit 14. September 2023 das Änderungsverfahren des Bauleitplanes eingeleitet. Pedross hat angegeben, dass im Betrieb aufgrund der aufgetretenen Lieferkettenproblematik ein logistisches Umdenken stattfinde und so zusätzliche Lagerflächen anzustreben seien. Diese zusätzlichen Lager, so sieht es der Umwidmungsakt und der Durchführungsplan vor, seien bis 2028 auf dem zu umwidmenden Grundstück zu errichten.
Mit diesen Prämissen wurde der Antrag auf Änderung des Bauleitplanes dem Gemeinderat von Latsch bei der Sitzung am 29. Jänner vorgelegt. Und dann hagelte es Kritik und Vorbehalte. Joachim Weiss kündigte an, dem Antrag nicht zustimmen zu wollen. Die anvisierte Fläche passe zwar zum Firmengelände von Pedross, aber, so sagte es Weiss, Pedross habe wohl nicht wirklich Bedarf, weil der Betrieb eine andere Halle vermietet habe. Er verstehe zwar das Ansinnen von Pedross. Aber es gebe andere Betriebe, die Flächen suchen würden. Auch Hermann Kerschbaumer Raffeiner schlug in diese Kerbe und stellte fest, dass auf der besagten Fläche 3 oder 4 Betriebe Platz hätten. Robert Zagler sprach sogar von „Spekulation“. Er möchte nur nicht, dass die Fläche dann 20 Jahre leer bleibe. Weiss und Zagler sollten sich dann auch bei der Abstimmung enthalten. Georg Pegger, Michele Modica, Stephan Bauer und Martin Pirhofer sprachen sich für die Umwidmung aus, weil es sich ja um keine Enteignung handle und dem Gemeinderat eine Flächen-Bedarfsdiskussion gar nicht zustehe. Verkäufer und Käufer seien sich einig. Es obliege dem Gemeinderat nur, nach vorgegebenen gesetzlichen Bewertungskriterien zu entscheiden, sagte BM Mauro Dalla Barba. Die Bauleitplanänderung wurde dann mit zwei Enthaltungen angenommen. (eb)
BURGEIS/VINSCHGAU - Schülerinnen, Schüler und Lehrpersonen der Fachschule für Land- und Forstwirtschaft Fürstenburg gaben den vielen Besucherinnen und Besuchern am Tag der offenen Tür am 3. Februar 2024 einen guten Einblick in den Schul- und Heimalltag und in die unterschiedlichen Fachbereiche. Beeindruckend waren die Maturaprojekten. Eines davon zeigte die Gewinnung von „Lerget“ mit traditionellen Werkzeugen. In einem anderen Projekt hatten sich Schülerinnen und Schüler mit der Borkenkäferproblematik, mit der anfallenden Menge an Holz und mit deren Verwertung beschäftigt. Sie zeigten gezimmerte Tische, Bänke und Kistchen. Die Fachschule rüstet Jugendliche in Theorie und Praxis fürs Leben und ermöglicht auch einen Maturaabschluss, der ihnen die Türen zu den Hochschulen öffnet. (mds)
Mals/Vinterra - Die Mitgliederversammlung der Umweltschutzgruppe Vinschgau fand am 2. Februar im Bistro Vinterra in Mals statt. Anwesend war auch Hanspeter Staffler, der neue Geschäftsführer des Dachverbandes für Natur- und Umweltschutz.
von Heinrich Zoderer
Die Vorsitzende Eva Prantl konnte rund 30 der insgesamt 200 Mitglieder begrüßen. Neben einem Rückblick gab es auch den Kassabericht, eine Programmvorschau und die Neuwahl des Vorstandes. In einer Gedenkminute wurde an den ersten Vorsitzenden und Gründer der Umweltschutzgruppe Florin Florineth gedacht, der am 16. Juli 2023 verstorben ist. Der Schwerpunkt der Tätigkeit im letzten Jahr war die Biodiversität. Im März gab es in Schlanders einen Informationsabend über Neophyten in Südtirol. Eine Neophyten-Exkursion wurde im Juni mit Alois Fundneider in der Prader Sand organisiert und eine Online Fortbildung zum Thema „grün-grün“ gab es im August mit Thomas Wilhalm und Madeleine Rohrer. Ingrid Karlegger organisierte ein Herbsttreffen mit Paten der verschiedenen Schutzgebiete aus ganz Südtirol. In Zusammenarbeit mit mehreren Gemeinden des Vinschgaus wurde das Projekt „Vinschgau blüht auf“ weitergeführt. Bei diesem Projekt geht es um Insekten fördernde Maßnahmen auf öffentlichen und privaten Flächen. Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit dem „Netzwerk Blühende Landschaft (NBL)“ (Verein in Rosenfeld, Baden-Württemberg) und der Projektleiterin Klara Hansen durchgeführt. Initiiert wurde auch das Projekt „Produktion von einheimischen Saatgut“ in der Gemeinde Stilfs. Zum Thema Mobilität wurden vor den Landtagswahlen alle wahlwerbenden Parteien aufgefordert Vorschläge und Maßnahmen zur Reduktion des Verkehrs im Vinschgau vorzulegen. Die Ergebnisse wurden auf der Homepage der Umweltschutzgruppe veröffentlicht. Beschäftigt hat sich die Gruppe auch mit den Dohlenkrebsen im Krebsbach von Galsaun und Staben, mit dem Naturdenkmal Unterplatter Wies in der Gemeinde Kastelbell-Tschars und illegalen Rodungen in Schluderns. Der Themenschwerpunkt Biodiversität wird fortgeführt. Geplant ist eine Lehrfahrt in die Toskana. Bei der Mitgliederversammlung wurden zwei langjährige Mitarbeiter geehrt, die nicht mehr für den Vorstand kandidierten: Albert Pritzi und Helmut Schönthaler. Anwesend bei der Mitgliederversammlung war auch Norbert Dejori von der Südtiroler Biologenvereinigung.
Bozen/Vinschgau - Auch das geschah laut Pressedienst des Landtages am Tag der Wahl der Landesregierung am 31. Jänner 2024 im Landtag: „Landtagspräsident Josef Noggler (Bild) gab zunächst bekannt, dass er von den Fraktionssprechern aufgefordert worden sei, zum in den Medien veröffentlichten Sachverhalt bezüglich Wahlkampfspesen des LH Stellung zu nehmen: Dem Präsidium sei vonseiten der Finanzpolizei, dem “Gruppo tutela finanza pubblica”, ein Beanstandungsprotokoll zugeschickt worden, das mit 18.1. datiert sei. In dem Protokoll werde festgehalten, dass LH Arno Kompatscher in seiner Funktion als Abgeordneter Rechnungen im Ausmaß von 10.370 Euro vorgelegt habe, diese seien vom Landtag überprüft und für rechtens befunden worden. In Punkt 2 schreibe die Finanzpolizei, dass für den Wahlkampf Arno Kompatschers Rechnungen im Ausmaß von 122.519 Euro auf “Wir für Arno Kompatscher” und die Partei ausgestellt worden seien. Zum Schluss werde festgehalten, dass der Maximalbetrag überschritten worden sei und man dies zur Kenntnis zugeschickt habe. Man habe den LH nicht informiert, da man zuerst intern im Präsidium diskutieren wolle. Das Präsidium sei gestern informiert worden, man habe intern Stillschweigen vereinbart - da noch alles überprüft werden sollte und das Prozedere festgelegt werden müsse. Es sei festgelegt worden, dass es in einer der nächsten Präsidiumssitzung behandelt werde. Man werde das Ganze dann sicher auch dem LH zukommen lassen, der dann Stellung nehmen werde. In den Medienberichten kämen auch die Landtagsämter nicht gut weg, es hieße, sie hätten nicht gut geprüft. Doch Rechnungen, die vonseiten der Volkspartei bezahlt wurden, seien nicht vorgelegt worden und hätten somit auch nicht überprüft werden können.
LH Arno Kompatscher schickte voraus, dass es nicht korrekt sei, wenn er keine Zustellung erhalte, aber die Medien informiert seien. Er habe auch den Medien bereits so gesagt. Die SVP habe die Hinterlegung gemacht, es sei alles für ordnungsgemäß befunden worden. Er gehe davon aus, dass das auch so sei.
Anschließend wurde mit der Behandlung der Tagesordnung - der Debatte zum Regierungsprogramm - fortgefahren.“