Dienstag, 10 Januar 2012 00:00

Rabenschwarz und polarisierend

Theatergruppe Kortsch

s22_4110

Mit dem Stück „Die Hinrichtung“ von Bernd Späth hatte der Regisseur der Theatergruppe Kortsch, Konrad Lechthaler, eine rabenschwarze Komödie gewählt, die er vom Vinschger Autor Peppi Feichtinger zuspitzen ließ. Ein Experiment, das neugierig machte, aber schließlich polarisierte und im Publikum für angeregte Diskussionen sorgte. Der Inhalt: Die Handlung dreht sich um den Henker Emerenz Reichelmeier (Franz Steiner), der den Mörder Lorenz Demleitner (Martin Rechenmacher) köpfen soll. Doch der Galgen ist morsch, der Strick und die Fallvorrichtung funktionieren nicht. Kurzum, die Hinrichtung  will nicht gelingen. Der Auftritt der angeheiterten „Adler-Kumpanen“ und Freunde des Henkers dreht das Hinrichtungszeremoniell ins Absurdum und öffnet einen kritischen Blick auf die Vereinskultur, oft niveaulos und berauscht. Besonders in diesem Abschnitt des Stückes wird Feichtingers Handschrift deutlich. Die Handlung, absonderlich und makaber, forderte die Zuschauerinnen und Zuschauer. Teils mit gemischten Gefühlen, schmunzelnd und schaudernd gleichermaßen, verfolgten sie das Geschehen auf der Bühne. Die Darsteller zeigten sich von ihrer besten Seite und überzeugten in ihren Rollen. Farbtupfer in der zwölfköpfigen Männerriege war die Reinigungsdame Paula, pantomimisch gekonnt in Szene gesetzt von Magdalena Pohl. (mds)

Publiziert in Ausgabe 1/2012

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.