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Dienstag, 14 Dezember 2021 10:00

Laaser Christbaum für Bozen

Laas/Bozen - Bozens neue Einkaufsadresse im historischen Palais Campofranco am Bozner Waltherplatz, präsentiert sich im weihnachtlichen Gewand. In diesem Jahr findet kein Weihnachtsmarkt im bekannten Innenhof statt, allerdings verwandelt sich dieser in einen weihnachtlichen, stilvoll beleuchteten Kunstraum. Das diesjährige Augenmerk lag auf der Kunst, der Ruhe und dem besonderen Lichtspiel. Die bekannten UNIKA Künstler Armin Grunt, Otto Piazza, Ivo Piazza, Chelita Zuckermann und Ivan Lardschneider präsentieren ihre einzigartigen Figuren aus Holz, Stein und Metall rund um den Gingko Biloba-Baum. Und mit dabei auch ein weißer Weihnachtsgruß aus dem Marmordorf Laas: ein Christbaum ganz aus Marmor.
Zum Millennium schaffte es der Vinschger Traditionsbetrieb LASA Marmo mit einem 9 m großen und 12,5 t schweren Marmor Christbaum am Meraner Weihnachtsmarkt sogar in das Guinnessbuch der Rekorde. Nahezu zierlich dazu scheint jetzt der knapp 2,5 m große und 270 kg schwere Marmorbaum, den die Laaser im Palais Campofranco ausstellen. Geschmückt mit einem roten traditionellen Bozner Weihnachtsstern des Bozner Designers Marius Romen, trägt der Design-Baum aus feinstem LASA Bianco Classico® nun zur weihnachtlichen Atmosphäre der Hauptstadt bei. Als Hommage an den bekanntesten Baum Bozens, dem Gingko Biloba, ein Geschenk der Kaiserin Elisabeth „Sissi“ von Österreich, wird jeden Abend die Geschichte von „Sissi“ und ihrem Gingko über eine gigantische Projektion von „Lucedipinta“ an die Hauswand des Palais erzählt. Schließlich wurde der Gingko im Jahr 1889 von Sissi’s Hofgärtner im Innenhof des Palais Campofranco gepflanzt. In diese Zeit fällt bekanntlich auch der Beginn des industriellen Abbaus des Laaser Marmors und nicht zuletzt waren eben die Habsburger wohl die ersten Großkunden.

Das Videomapping findet ab 18:00 Uhr immer zur vollen Stunde statt.

Südtirol/Vinschgau/Schlanders - Die Stiftung „Onda“ (Osservatorio nazionale sulla salute della donna e di genere), welche italienweit analysiert, welche Dienste besonders für Frauen in den Krankenhäusern angeboten werden, hat gestern (2. Dezember) in Rom wieder alle Krankenhäuser in Südtirol ausgezeichnet.
Die Auszeichnung wird durch sog. „bollini rosa“, also rosa Punkte, angezeigt. In diesem Sinne kann sich Südtirol wieder über einen rosaroten Punkteregen freuen: Alle 7 Krankenhäuser sind ausgezeichnet worden.
Die Kriterien für eine besonders frauenfreundliche Betreuung sind streng: Dabei werden nicht nur klinische Angebote für Frauen abgefragt (wie z.B. Brustkrebsbetreuung, Geburtsstandards…), sondern auch die Anzahl der weiblichen Führungskräfte, die Möglichkeit, online-Visiten in Anspruch zu nehmen oder die Rücksicht auf kulturelle Besonderheiten. Aber auch, welche familienfreundlichen Angebote der Betrieb seinen Angestellten bietet, wird erhoben. Ob man überhaupt qualifiziert ist, einen Punkt zu erhalten, oder gar einen, zwei oder – Höchstpunktestand – drei Punkte erhält, berechnet ein komplexer Algorithmus.
„Wir freuen uns sehr, dass es unsere Krankenhäuser wieder geschafft haben, als besonders frauenfreundlich klassifiziert zu werden“, so Landesrat Thomas Widmann. „Es ist nicht einfach, all diese Kriterien zu erfüllen und die Auszeichnung zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Die Höchstpunktezahl von 3 ‚bollini‘ erhalten im italienischen Vergleich vor allem Universitätseinrichtungen, dass wir hier in Südtirol gleich zweimal diese erhalten haben, ist eine sehr schöne Bestätigung.“
Generaldirektor Florian Zerzer dankt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, ohne die diese Auszeichnung nicht möglich gewesen wäre: „Südtirols Krankenhäuser haben einen sehr guten Ruf, nicht wenige Patientinnen kommen aus anderen Regionen, um unsere Leistungen in Anspruch zu nehmen. Dies wäre ohne den tatkräftigen Einsatz unserer motivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht möglich. Deshalb geht mein aufrichtiger Dank an alle Frauen und Männer im ganzen Land, die jeden Tag dafür sorgen, dass Sie die beste Versorgung erhalten – was besonders in Krisenzeiten nicht einfach ist.“
Die Auszeichnung gilt für 2 Jahre, für das Biennium 2021-2023 haben in ganz Italien insgesamt 354 Krankenhäuser die rosa Punkte erhalten.
Punktevergabe:
KH Bozen: 3 Punkte (Höchstpunktezahl)
KH Meran: 3 Punkte (Höchstpunktezahl)
Krankenhaus Schlanders: 2 Punkte
Krankenhaus Brixen: 2 Punkte
Krankenhaus Sterzing: 2 Punkte
Krankenhaus Bruneck: 2 Punkte
Krankenhaus Innichen: 2 Punkte

 

Dienstag, 14 Dezember 2021 09:58

Menschen beheimaten

Kolping im Vinschgau - Wir Menschen können untereinander das Vertrauen zueinander nun einmal nicht missen, und wenn dieses erschüttert wird, stürzt ein Hauptfeiler unserer gesellschaftlichen Zustände zusammen.“-Adolph Kolping.
Mit unserer Geburt traten wir aus der Geborgenheit des Mutterschoßes. Seitdem sind wir als „unbehauste Wesen“ auf der Suche nach Beheimatung, nach einem physischen, seelischen und auch religiösen Zuhause. Wir suchen nach einem Ort, wo wir mit J.W. Goethe sagen können: “Hier bin ich Mensch, hier darf ich´s sein.“ Wir kranken daran, wir haben Heimweh, wenn wir erleben müssen, irgendwie doch immer draußen vor der Tür zu sein. Wo aber Menschen einander vertrauen, s18sp1 Menschen beheimatensich aufeinander einlassen, da geschieht Beheimatung.
Das kommende, jährliche Weihnachtsfest spricht diese unsere Sehnsucht nach Heimat und Geborgenheit an. Gott selbst ist mit seinem Sohn auf Herbergsuche. Er bittet um Einlass in unser Leben, in unsere kleine und große Welt. Er klopft an die Türen unserer Häuser und Herzen. Wird er wie damals das Schicksal erleiden, dass er auf verschlossene Türen stößt?
Das war das besondere Anliegen von Kolping, Menschen zu beheimaten; den jungen Handwerksgesellen ein „Familien-/Vaterhaus in der Fremde anzubieten. Und so betrieb er mit ganzer Kraft und mit viel Herzblut die Gründung von Gesellenvereinen und den Bau von Gesellenhäusern! Und heute?
Otto von Dellemann

Dienstag, 14 Dezember 2021 09:57

Nikolausspiel: Einzigartig in Südtirol

Naturns - Das Naturnser Nikolausspiel hat sich in den 40 Jahren seines Bestehens zu einem Ereignis entwickelt, das einzigartig in ganz Südtirol ist und sich jedes Jahr größter Beliebtheit erfreut. Der Empfang durch die Bläsergruppe auf dem Rathausplatz, das lebendige und spannende Spiel im Saal des Bürger-und Rathauses, der anschließende Geschenketausch mit dem Hl.Nikolaus – der Hl.Nikolaus teilt Nikolausbrote aus und nimmt im Gegenzug Spenden entgegen für die Unterstützung von Hilfsprojekten auf der ganzen Welt - der Lichtergang nach Hause sind bereits zu einem Stück Naturnser Brauchtum geworden. Beim Spiel begnügt man sich nicht damit, die überlieferte Nikolauslegende auf die Bretter zu bringen, sondern steckt sich zum Ziel, Themen unserer Zeit (Umweltschutz, Hunger in der Welt, Frieden unter den Völkern, zwischenmenschliche Beziehungen) einfließen zu lassen. Es ist nicht nur ein Spiel zur Unterhaltung, sondern will uns den Gedanken des Heiligen Nikolaus vom Helfen in (unmittelbarer) Not und somit vom Teilen, von der Güte und der Menschlichkeit näher bringen. So konnten im Laufe der Jahre mit Hilfe der Spenden an den Nikolaus viele Projekte verwirklicht werden, die den Menschen langfristig helfen.
Auf Grund der Corona-Pandemie ist es uns auch heuer leider nicht möglich unser Naturnser Nikolausspiel in gewohnter Weise im Bürger- und Rathaus von Naturns aufzuführen. Wir haben das Nikolausspiel aber aufgezeichnet und die Zuschauer können es am 5. Dezember 2021 Nikolausabend um 19 Uhr auf YouTube sehen. Alle weiteren Informationen zum Stück und zur Spendenaktion im Rahmen des Nikolausspieles 2021 können Sie im beigelegten Flyer nachlesen.

 

Volksbühne Naturns und Eine-Welt-Gruppe Naturns

Zur Videobotschaft kommen Sie mit folgendem Link: https://youtu.be/BBjMvD2YCko

Auf YouTube finden Sie außerdem einen Rückblick auf 40 Jahre Naturnser Nikolausspiel unter dem Link: https://youtu.be/Ont2oSyZKyY

Dienstag, 14 Dezember 2021 09:56

Kirchenkrippen

Martell - Es dauerte eine Weile bis die bildliche Darstellung der Weihnachtsgeschichte entstand und sich die wichtigsten Figuren des Weihnachtsgeschehens entwickelten.
Im Jahre 1223 war es Franz von Assisi, der statt einer Predigt, die Erlebnisse aus jener Zeit mit Mensch und Tier nachbildete. Das Thema der Geburt Christi nahm in der Folge immer mehr einen sozialen Charakter an und erreichte vor allem im deutschsprachigen Raum eine immer größer werdende volkstümliche Ausgestaltung. Die Kirche erkannte die Bedeutung und die Wichtigkeit der Krippe für das Volk und ließ die ersten Kirchenkrippen erbauen. Um 1370 entstand in Tirol im Auftrag der Habsburger Herzöge am Altar von Schloß Tirol eine der ersten Darstellungen der Geburt Christi (Tiroler Landesmuseum Innsbruck). Mit dem Beginn des Zeitalters der Aufklärung, also Ende des 18. Jahrhunderts erfolgte ein Rückschlag. Weil die Krippen in der Kirche als „Verdummungsmittel für das Volk“ hingestellt wurden, soll 1782 Kaiser Josef II, der Sohn von Kaiserin Maria Theresia alle Kirchenkrippen verboten haben. Auslöser dafür soll eine Kaminkehrer-Figur gewesen sein, die als Glücksbringer auf die Krippe gestellt wurde. Es dauerte einige Jahrzehnte bis die Krippen wieder in die Kirchen zurückkehren durften.
Zu den ältesten Kirchenkrippen Südtirols – anfänglich herrschten die gemalten Bretterkrippen vor - gehört die Bretterkrippe in der Pfarrkirche in Kortsch. Sie stammt aus der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts und wird dem Vinschger Maler Florian Greiner zugeschrieben. Weitere sehenswerte Vinschger Bretterkrippen findet man in der Pfarrkirche in Reschen, in Stilfs, Tanas, in der Pfarrkirche zur Hl. Katharina in Schluderns und in der Parrkirche von Naturns. Interessant ist die Kirchenkrippe in der Pfarrkirche in Tschars mit ihren geschnitzten Figuren aus dem Jahre 1937. Klein und außergewöhnlich ist die Krippe im „Nazarenerstil“ in der Pfarrkirche zur Hl. Walburga in Martell. (pt)

 

Dienstag, 14 Dezember 2021 09:55

„Seele aus Gold“

Buchtipp - Tiziana Turci legt mit „Herzhaut“ einen Gedichtband mit 44 Gedichten und dazu selbst gezeichnete Illustrationen vor. Das Buch mit elegantem Format ist im Verlag A. Weger, Brixen erschienen. Die gebürtige Trafoierin lebt in Meran und beschreibt sich als Geschichtenerzählerin, Kunstliebhaberin, Vielschreiberin, kreativ Schaffende, Kriegerin... Die zwischen Leidenschaft, Zartheit und „Dornen und Unkraut“ changierenden Gedichte rahmt die Autorin mit Malereien von ebensolchem Charakter.
Herzhaut
Tiziana Turci
Verlag A. Weger, 80 Seiten, Hardcover, ISBN 978-88-6563-305-2

Dienstag, 14 Dezember 2021 09:54

Orgelkonzert der Extraklasse

Schluderns - Am Stephanstag, den 26. Dezember 2021 wird es in der Pfarrkirche von Schluderns ein Orgelkonzert der Extraklasse geben. Unter dem Motto „Lasst uns das Kindlein wiegen“ wird der Cembalist und Organist Peter Waldner, der aus Mals stammt und am Landeskonservatorium und am Mozarteum in Innsbruck unterrichtet, weihnachtliche Orgelwerke des europäischen Barock zum Besten geben. Werke von Georg Muffat, Johann Sebastian Bach, Domenico Zipoli, Jean-Nicolas Geoffroy, Anton Estendorffer, Nicolas de Grigny, Franz Xaver Murschhauser und Louis-Claude Daquin kommen zur Aufführung.
Peter Waldner gilt als profunder Kenner des reichhaltigen Repertoires für die Tasteninstrumente Cembalo, Orgel, Fortepiano und der entsprechenden historischen Aufführungspraxis.

Konzertbeginn ist um 17.00 Uhr.

Schlanders/Kulturhaus und Pfarrkirche - Am dritten Adventsonntag gab es in Schlanders um 17 Uhr im Kulturhaus ein weihnachtliches Konzert und um 19 Uhr eine musikalische Andacht in der Pfarrkirche. Im Kulturhaus spielte ein Streichquartett mit freischaffenden Musikern aus der Region. Neben Matteo Bodini (Violoncello) aus Schlanders, spielten Andrea Ferroni und Josef Höhn (Violinen), sowie Katia Moling (Viola). Gespielt wurden mehrere Werke von Georg Friedrich Händel (1685 – 1759) u. a. aus der „Wassermusik“. Zu hören waren auch das „Streichquartett KV 156, G-Dur“ von Wolfgang A. Mozart (1756 – 1791), das „Minuetto“ von Luigi Boccherini (1743 – 1805), sowie das „Adagio in g Moll“ von Tomaso Albinoni (1671 – 1751). Sehr fröhlich und schwungvoll war die bekannte „Waltz Nr. 2“ von Dmitri Shostakovich (1906 – 1975). Zuletzt spielte das Streichquartett das Liebeslied „Salut d´amour“ von Sir Edward Elgar (1857 – 1934) und das „Concerto per la notte di s59 211212 Rorate Joyful Singersnatale“ von Arcangelo Corelli (1653 – 1713). Als Zugabe zu den besinnlich, fröhlichen Werken gab es noch bekannte weihnachtliche Lieder und anschließend einen großen Applaus für die vier jungen Musiker:innen. Die Roratemesse mit der Andacht am Adventsabend wurde musikalisch von den Joyful Singers unter der Leitung von Pasquale Bonfitto umrahmt. So gab es neben Kerzenschein in der Kirche auch meditative und lebendige Lieder. Dekan P. Mathew Kozhuppakalam meinte bei der Predigt, dass sich derzeit viele die Frage stellen: was sollen wir tun? Als Antwort meinte er: wir müssen dem Prinzip der Liebe folgen. (hzg)

Dienstag, 14 Dezember 2021 09:45

Bücher unterm Baum

Geschenksideen - „Wer Bücher schenkt, schenkt Wertpapiere“, wusste schon der Dichter Erich Kästner. Wer den Wunschzettel an das Christkind noch nicht geschrieben hat, findet hier eine Auswahl an nigelnagelneuem Lesestoff. Bei der Suche nach dem passenden Buch helfen auch die lokalen Buchhändler:innen gerne weiter, sie packen es außerdem liebevoll ein! Frohes Schenken wünscht Maria Raffeiner.

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Dienstag, 14 Dezember 2021 09:44

„Mit Sinn, Fülle und Freude“

Am Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott.“ So beginnt das Johannesevangelium, so beginnt das Tagesevangelium an Weihnachten. In der Tat ist es die Schilderung dessen, wie die Geschichte Gottes mit uns Menschen anfängt. Sie kommt nicht aus dem Nichts: Es gibt einen Plan! Die Geschichte Gottes mit uns Menschen ist nicht einer Beliebigkeit überlassen – im Gegenteil – alles ist exakt geplant. Was ist das für ein Plan, der Plan Gottes mit uns Menschen? Wer plant, hat in der Regel klare Vorstellungen, wer plant, hat eine Idee, die er auch umsetzen möchte. Wer plant, hat auch ein Ziel. Welche Vorstellung hat Gott, welche Idee verfolgt er und welches Ziel verfolgt er? Ein Plan muss ausgedrückt werden, in Wort und Tat. „Am Anfang war das Wort.“ Gott spricht dieses Wort in die Ewigkeit: Nichts, was geworden ist, ist ohne dieses Wort geworden. Und in diesem Wort ist nur Eines: Leben, nichts als Leben. Dieses Wort Gottes ist Leben. Nicht umsonst schliesst jede Lesung mit „Wort des lebendigen Gottes“. Plan, Idee und Ziel Gottes ist Leben, nur Leben. Und dieses Leben muss uns Menschen erst einmal gezeigt werden. Wie geht Leben, wie funktioniert Leben? Und zwar nicht irgendein Leben, sondern ein Leben, welches den Namen auch verdient: Mit Sinn, Fülle und Freude. Jesus sagt: „Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben“ (Joh 10,10). Es ist Jesus, durch welchen das Wort Gottes absolut sichtbar und damit konkret wird. Keine Theorie des Wortes, sondern menschgewordenes Leben Gottes. Genau darauf bereiten wir uns an Weihnachten vor, genau das meint das Wort Gottes am Anfang und genau auf diese Geburt kommt es an. Gottes Wort gewinnt Gestalt, und das auf sehr unkonventionelle Art und Weise. Kein Ereignis in wohliger Geborgenheit, wie wir es uns vorstellen, wie wir es gerne hätten. Nein, die Heilige Familie befindet sich auf der Flucht, die Geburt Jesu geschieht unter armseligsten Bedingungen. Kein Platz in der Geborgenheit einer Herberge ist zu finden, ein einfacher Stall muss genügen. Zu allem Überfluss ist Josef nicht einmal der Vater! Was sind das bloss für Zustände! Ja, so denken wir Menschen über andere, wenn sie so leben, wie es nicht unseren Vorstellungen entspricht. Wenn man bedenkt, dass vor nicht allzu langer Zeit sowohl auf sogenannte uneheliche Kinder als auch deren Mütter mit dem Finger gezeigt wurde! Wenn man bedenkt, dass sogenannte uneheliche Kinder bis vor wenigen Jahrzehnten vom Priesteramt ausgeschlossen wurden! Ja, wir Menschen sind gnadenlos im Urteilen und Verurteilen. Ausschliesslich Menschen sprachen und sprechen Todesurteile aus, bis zum heutigen Tag, und nicht Gott!
Aber das Wort Gottes klingt anders als unser oft erbarmungsloses Menschenwort. Das Wort Gottes ist das Wort des Lebens und der Liebe. Nur der Mensch spricht allzu oft das Wort des Streites, Krieges, Hasses und des Todes. Menschenwort und Gotteswort stehen nicht selten im krassen Gegensatz zueinander. Ganz dezent, fast diskret klingt deshalb das Wort Gottes an Weihnachten an unser Ohr. Ganz diskret führt sich Gott an Weihnachten uns vor Augen. Selbst Maria „bewahrte alles, was geschehen war, in ihrem Herzen und dachte darüber nach“. (Lk 2,19) Gott lässt seinen Sohn in eine stark verdunkelte Welt hineintreten. In eine durch Menschen immer wieder neu verdunkelte Welt. Die verängstigten Hirten sind deshalb zunächst auch erschrocken über den Engel des Herrn und den neuen Glanz, der sie umstrahlt: „Fürchtet euch nicht!“. Hineingesprochen an Weihnachten, damals und heute. Hineingesprochen in eine Welt, die immer wieder aus den Fugen gerät, weil die Menschen sich gegenseitig Angst machen, weil Menschen sich gegenseitig missbrauchen, wehtun, ja sogar umbringen. Genau in diese unsere Welt bekommen wir den Zuspruch, dass wir uns nicht fürchten müssen. Mehr noch: Der Friede Gottes wird uns im Gloria verheissen: „Ehre sei Gott in der Höhe, und Friede auf Erden den Menschen guten Willens.“ Ja genau, den guten Willen des Menschen brauchts halt auch! Gott kann uns noch so viel Frieden zusprechen: Haben wir Menschen nicht den Willen dazu, wird es nichts mit einem einigermassen erträglichen Leben. Und auch hier nimmt uns Gott ernst, weil er uns liebt: Er zwingt uns seinen Willen nicht auf. Wir selbst sind frei zu entscheiden. Wer wirklich liebt, muss auch Freiheit wollen. Das gilt für jede Beziehung. Liebe und Unfreiheit oder Zwang schliessen sich aus.
Auch dieses Jahr an Weihnachten meldet sich Gott wieder zu Wort. Gott, der nichts anderes ist, als grenzenlose Liebe. Sein Ein und Alles sendet er in diese Welt, und dies nur aus einem einzigen Grund: Damit wir Menschen das Leben haben, damit wir es in Fülle haben und mit Sinn füllen. Dafür ist jede und jeder selbst verantwortlich. Die Heilige Familie ist dafür auserwählt: Die sehr jung schwanger gewordene Maria, Josef, der trotzdem zu ihr steht und Jesus, das hilflose Kind in der Krippe. Die äusseren Umstände, mit welchen die Heilige Familie zunächst umgehen muss, sind alles andere als heile Welt. Aber es kann etwas wahrhaft Heiliges daraus erwachsen, wenn Menschen Gottes Wort ernstnehmen und dort heilen, wo die Wunden sind. Die dort trösten, wo Trauer ist und die dort lieben, wo Hass und Streit Leben vergiftet. Wer Weihnachten wirklich leben und erleben will, der muss sich auf den Weg machen, gleich der Heiligen Familie. Der muss den alten und ausgetretenen Pfad der Lebensferne verlassen: Geh hin zur Krippe und staune! Bleib aber nicht zu lange dort, sondern nimm das Licht aus der Krippe mit und trage es in Deine Welt!

von Don Mario Pinggera


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