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Letzte Woche haben an die 30 gewaltbereite Jugendliche mit Migrationshintergrund den Nikolaus- und Krampusumzug in Naturns angegriffen. Sie warfen Eisblöcke auf die Krampusse, zerrten sie an den Hörnern zu Boden und spuckten auf Besucher. Einer Person wurde sogar ein Zahn ausgeschlagen. Und was sagt der Naturnser Bürgermeister Zeno Christanell? Statt sich hinter die eigene Bevölkerung zu stellen und den Vorfall zu verurteilen, verharmlost er ihn. Die Krampusse seien lediglich „gefuchst“ worden. Die Gemeinderäte der Süd-Tiroler Freiheit in Naturns sind schockiert von dieser Aussage und werden deutlich.

Für die Gemeinderäte der Süd-Tiroler Freiheit Naturns, Natascha Santer Zöschg, Michael Lochmann und Dietmar Rainer, ist klar: „Gewalttätige Vorfälle wie diese dürfen nicht akzeptiert und müssen verurteilt werden, unabhängig davon, von wem die Gewalt ausgeht!“

Bürgermeister Christanell übt sich bereits in Erklärungsversuchen, ohne die Jugendlichen mit Migrationshintergrund überhaupt zu kennen und zudem noch vor einem von ihm angekündigten Treffen mit Sicherheitskräften. Schon jetzt versucht er sich in Rekonstruktionen des Vorfalls, in sozial begründeter Ursachenforschung und in Ablehnung von vermeintlichen Forderungen politischer Parteien. „Sind hier Wünsche die Väter vieler Gedanken?“, fragen die Gemeinderäte der Süd-Tiroler Freiheit. Für sie ist die Realität jedenfalls eine andere.

Sie werden noch deutlicher: „Bürgermeister Christanell scheint vergessen zu haben, von wem er gewählt wurde und wessen Interessen er zu vertreten hat. Es sind nicht die Interessen derjenigen, die von außerhalb ins Dorf kommen und sich nicht angemessen zu benehmen wissen, sondern die der Naturnser Bevölkerung, des Krampusvereins und aller friedlich feiernden Bürger!“

Kritisch hinterfragt werden muss auch die Berichterstattung einiger Medien, die bewusst nur über „gewalttätige Jugendliche aus dem Burggrafenamt und Bozen“ berichten und damit alle Jugendlichen pauschal verurteilen.

Die Gemeinderäte der Süd-Tiroler Freiheit Naturns fordern Realitätssinn statt frommen Wunschdenkens, Ruhe statt importierten Unfriedens und Einsatz der politischen Führung für die Belange der eigenen Bevölkerung.

Natascha Santer Zöschg, Michael Lochmann, Dietmar Rainer,
Gemeinderäte der Gemeinderatsfraktion Süd-Tiroler Freiheit Naturns

Mittwoch, 13 Dezember 2023 09:10

Jahresrückblick 2023

von Erwin Bernhart und Angelika Ploner

Dienstag, 12 Dezember 2023 14:33

Sportverein Laatsch feiert 50. Geburtstag

Laatsch - Zummhockn und zruckschaugn“, unter diesem Motto feierte der Sportverein Laatsch am 7. Dezember 2o24 das runde Jubiläum. Auf den Tag genau vor 50 Jahren war der Verein gegründet worden. „Es ist ein Fest der Laatscher für Laatscher“, betonte der amtierende Sportpräsident Martin Pinggera. Er und sein Team hatten für die Gäste der Jubiläumsfeier in der Mehrzweckhalle eine wohlige Umgebung geschaffen, unter anderem mit Strohballen als Sitzgelegenheiten. Die Wände waren mit Erinnerungsfotos ausgekleidet. Weitere Fotos in Folien geschützt dienten als Unterlagen auf den Stehtischen. Ein Menü mit Köstlichkeiten, vorbereitet auf alten Holzherden, stand bereit. Einen humorvollen Rückblick trugen Simon Paulmichl und Michael Pinggera vor. Und zur Unterhaltung spielte die Musikgruppe „The Hillbilly Family“. In seiner Begrüßung zeigte Martin Pinggera anhand seiner persönlichen Erfahrung auf, welche Bedeutung der Sportverein für ihn und für viele andere gehabt hatte. „Ich habe Fußball gespielt, Skifahren gelernt, bin laufen gegangen, habe Karate geübt“, so Pinggera „Und ich wünsche mir, dass auch unsere Kinder das erleben können, was wir erlebt haben.“ Die Stimmung im Sportverein Laatsch war sets gut. Das beweist, dass in den 50 Jahren nur vier Präsidenten tätig waren. Der Gründungspräsident Gebhart Erhard war neun Jahre lang im Amt. Ihm folgten Ignaz Blaas mit 23 Jahren und Joachim Reinstadler mit 12 Jahren. Martin Pinggera ist seit sechs Jahren Präsident. Gedankt wurde den Ausschussmitgliedern, den Förderern und auch den treibenden Kräften bei der Gründung. Neben Gebhart Erhard sind dies Rudolf Paulmichl, Albert Pegger, Robert und Meinhard Reinalter. Sepp Rinner war „Geburtshelfer“. Aufgebaut wurde der Verein mit bescheidenen Mitteln und in Eigenregie. Erst später kamen Sponsoren dazu. (mds) 

Dienstag, 12 Dezember 2023 14:32

Noch ein Monat bis zum IBU Cup in Martell

Martell - In der vergangenen Woche hat im finnischen Kontiolahti der IBU Cup 2023/24 mit der ersten von insgesamt acht Etappen in diesem Winter begonnen. Die zweitwichtigste Wettkampfserie im Biathlon kommt in einem Monat und unmittelbar nach dem Jahreswechsel auch nach Martell, wo zwischen 4. und 7. Jänner insgesamt sechs Bewerbe ausgetragen werden.
In den vergangenen Wochen haben mehrere Nationalteams die optimalen Schneeverhältnisse genutzt, die im Martelltal herrschen, und im Biathlonzentrum Grogg fleißig trainiert. Mitten unter ihnen natürlich auch Lokalmatador Felix Ratschiller, der mit seinen Kolleginnen und Kollegen der italienischen B-Auswahl an seiner Form – sei es auf den Skiern, sei es am Schießstand – gefeilt hat.
Anfang des neuen Jahres ist Martell dann auch gleich Schauplatz der vierten Etappe des IBU Cups, der nun von Kontiolahti nach Idre Fjall in Schweden und Sjusjoen in Norwegen weiterreist, bevor die aufstrebenden Skijägerinnen und Skijäger in der ersten Jänner-Woche in die Südtiroler Biathlonhochburg kommen werden. Das Wettkampfprogramm des IBU Cups in Martell sieht am Donnerstag, 4. Jänner jeweils einen kurzen Einzelwettkampf (Short Individual) für Frauen (12,5 km) und Männer (15 km) vor. Am Dreikönigstag stehen im Biathlonzentrum Grogg zwei Sprints auf dem Programm, während die traditionsreiche Marteller Biathlonwoche am Sonntag, 7. Jänner mit den packenden Verfolgungswettkämpfen abgeschlossen wird. Am Mittwoch, 3. Jänner und Freitag, 5. Jänner stehen zudem die beiden offiziellen Trainingstage an.
„Die Vorbereitungen für den IBU Cup in Martell laufen bereits seit Wochen auf Hochtouren. Wir haben das Glück, dass wir ein eingespieltes Team sind und mittlerweile jede und jeder genau weiß, was wann in die Tat umzusetzen ist. Es macht Spaß in so einer motivierten Gruppe mitzuarbeiten. Wir werden neuerlich alles daransetzen, dass sich die Biathletinnen und Biathleten, ihre Trainer und Betreuer, sowie die Medienschaffenden und Gäste bei uns wie zu Hause fühlen“, verspricht Georg Altstätter, Bürgermeister von Martell und Präsident des OK Biathlon Martell.
Gespannt blickt das OK Biathlon Martell übrigens nach Brezno-Osrblie (Slowakei), wo von 24. bis 28. Jänner 2024 die Offenen Europameisterschaften über die Bühne gehen werden. Denn in etwas mehr als einem Jahr wird das Team um Georg Altstätter selbst erstmals die kontinentalen Titelkämpfe ausrichten, und zwar vom 28. Jänner bis zum 2. Februar 2025.

Dienstag, 12 Dezember 2023 14:31

Alles bereit für „La Venosta“

Langlaufen - Am 16. und 17. Dezember geht im Langtauferertal die nächste Ausgabe des Langlaufrennens „La venosta“ über die Bühne. Die Veranstaltung gehört zu den Ski Classics. Am Samstag findet der Massenstart statt, bei dem es eine Strecke von 37 Kilometern zu bewältigen gilt. Am Sonntag wird das Einzelzeitfahren ausgetragen, dabei müssen die Teilnehmer eine Distanz von 10 Kilometern absolvieren. Zu Gast im Vinschgau werden einige der besten Langläufer der Welt sein. Unter anderem werden auch die beiden Titelverteidiger aus Schweden – Ida Dahl und Emil Persson – wieder am Start sein. (sam)

Dienstag, 12 Dezember 2023 14:30

Silber und Bronze in Brixen

Kunstturnen - Ende November waren die Latscher Kunstturnerinnen zu Gast in Brixen und nahmen dort an der VSS/Raiffeisen Einzelmeisterschaft teil. Die Nachwuchsturnerinnen von Carla Wieser konnten mit ihren Leistungen überzeugen und sicherten sich zwei Mal einen Podestplatz. Vanessa Mombello gewann in der Kategorie Unterstufe/Mittelschule die Silbermedaille. Edriona Bega sicherte sich bei den Oberschülerinnen den dritten Platz. Zufrieden mit ihrem Abschneiden konnten auch Maria Mantinger, Valentina Thaler, Julia Tappeiner, Maria Alber, Mathilda Tschenett, Lara Mitterhofer, Nina Adamjakova, Klara Pircher, Alessia Paone, Hannah Platzer, Lea Trafoier, Greta Pedross, Claudia Mantinger, Letizia Rainer und Josefine Rinner sein. (sam)

Mittwoch, 13 Dezember 2023 09:06

Nun werden die Akkus aufgeladen

Von der Oberliga bis zur 3. Amateurliga ruht der Ball nun für einige Zeit, denn alle Fußballer dieser Ligen haben sich nun in die Winterpause verabschiedet. Nun hat die Zeit der Erholung begonnen. Die Teams können neue Kräfte tanken und haben nun etwas Zeit sich optimal auf die Rückrunde vorzubereiten. Doch wer kann sorgenfrei die Winterpause genießen und wer wird von Abstiegssorgen geplagt? Hier ein kurzer Überblick:

Von Sarah Mitterer

 

Oberliga
Zeit für Ruhe und Erholung bleibt für Partschins und Naturns nicht. Beide Mannschaften befinden sich nach Abschluss der Hinrunde in der Abstiegszone. Naturns überwintert mit 12 Punkten auf Position 14, mit einem Zähler weniger auf dem Konto befindet sich Partschins in der Tabelle direkt dahinter. In der Anfang Februar beginnenden Rückrunde müssen beide Vinschger Mannschaften mächtig zulegen, um nicht sofort wieder in die Landesliga abzusteigen.

 

Landesliga
Mit starkem Fußball begeisterten die Latscher in der Hinrunde ihre Fans und machten im ganzen Land von sich Reden. Die Mannschaft gehört zu den großen Überraschungen der Liga und überwintert an der sensationellen dritten Position. Auf den neuen Herbstmeister aus Brixen haben die Schwarz-Weißen zwar elf Zähler Rückstand, aber auf Position 2 fehlen den Latschern lediglich vier Punkte. Knüpft das Team ab Mitte Februar an seine Hinrunden-Leistung an, dann ist auch Position zwei keine Utopie.

 

1. Amateurliga
In einer ganz anderen Position im Vergleich zum Vorjahr befindet sich Schluderns. Während man im Frühjahr knapp am Aufstieg in die Landesliga scheiterte, wird man in der Winterpause nun von Abstiegssorgen geplagt. Die fünf bisher gesammelten Punkte in dreizehn Partien bedeuten aktuell den letzten Platz in der Liga. Etwas besser lief die Herbstmeisterschaft für Plaus das mit 14 Punkten Platz 11 belegt. Darauf ausruhen darf man sich jedoch nicht, die Abstiegszone ist nicht weit entfernt.

 

2. Amateurliga
s74 gstrein koflerPunktegleich mit dem neuen Herbstmeister aus Algund beendet Kastelbell-Tschars die Hinrunde. Aufgrund der schlechteren Tordifferenz müssen sich die Vinschger mit Platz 2 begnügen. Schlanders belegt mit vier Punkten Rückstand auf die Spitze Position 4. Eine Position im Mittelfeld sicherten sich Mals, Prad und Goldrain. Morter und Laas überwintern mit dem Abstiegsgespenst im Nacken.

 

3. Amateurliga
Vinschgaus stärkste Mannschaft in dieser Liga ist jene aus Eyrs, die mit 17 Zählern von Position 4 aus in die Rückrunde starten wird. Oberland und Prad B werden im Frühjahr vom Mittelfeld aus den zweiten Teil der Meisterschaft in Angriff nehmen. Schlusslicht der Liga bildet Schluderns B.

Dienstag, 12 Dezember 2023 14:28

Die Oberliga startet zuerst

Fußball - Während die Spieler der Oberliga bereits am 4. Februar wieder auf dem Platz stehen müssen, beginnt für die Mannschaften der 3. Amateurliga die Rückrunde erst Ende März. (sam)

Dienstag, 12 Dezember 2023 14:27

Kellerduelle zum Abschluss

Oberliga - Naturns und Partschins trafen am letzten Spieltag der Hinrunde auf zwei weitere abstiegsgefährdete Teams. Während Naturns mit einem 3:1 Sieg gegen den Bozner FC wertvolle Punkte sammeln konnte, musste Partschins mit der Niederlage gegen den Tabellenletzten Lana einen herben Dämpfer im Abstiegskampf hinnehmen. (sam)

Wolfgang Platter, am Tag des Hlg. Ambrosius, 7. Dezember 2023

Der Heilige Ambrosius, dessen Namenstag am 7. Dezember in unserem Kalender steht, ist der Schutzpatron der Imker. Ambrosius wurde 339 in Trier geboren und starb im Jahr 397. Seine sterblichen Überreste sind unter dem Hochaltar des Mailänder Domes begraben. Vom römischen Kaiser Valentinian 373 zum Statthalter Oberitaliens ernannt, wird der noch nicht getaufte Ambrosius, als er den Streit der arianischen und athanasianischen Parteien über die Bischofswahl schlichten will, selbst zum Bischof gewählt, getauft und bestätigt: Ein Kind soll seinen Namen aus der Menge heraus nachdrücklich gerufen haben. Um den Heiligen Ambrosius gibt es zahlreiche Legenden. In seinen Darstellungen wird jene des Bienenschwarms über der Wiege des Kindes besonders oft aufgenommen: Die Bienen träufeln Honig in den Mund des Kindes und fliegen davon, ohne es zu verletzen. Die Bienen haben Ambrosius die „honigsüße Sprache“ seiner späteren Schriften, seiner s73 parkHymnen des „ambrosianischen Lobgesanges“ vermittelt, mit denen er den Aufbau der Liturgie bestimmt und den Kirchengesang einführt.
Die Imkerinnen und Imker feiern ihren Schutzpatron jetzt im Advent vielerorts mit einem Rorate-Amt. Der Namenstag des Heiligen Ambrosius ist mir Anlass, den heutigen Beitrag den Honigbienen und - weiter gefasst- den Insekten als Blütenbestäuber zu widmen.

Sind Honigbienen Konkurrenten von Wildbienen?
In Fachkreisen gibt es Einschätzungen, dass die Honigbienen den Wildbienen zu Nahrungskonkurrenten werden und damit zum Rückgang der Wildbienen beitragen. Dies hat auch bei uns mancherorts dazu geführt, dass vereinzelt Aufstellungsverbote für Honigbienen-Völker ausgesprochen wurden. Verunsicherung, Unverständnis und Frontenbildung sind aus diesen Einschränkungen der Aufstellungsorte entstanden Vorweg: Die Einschätzung, dass Honigbienen als Nutztiere die Arten von Wildbienen gefährden, teile ich nicht. Wenn die Lebensräume und deren ökologische Ausgestaltung passen und nicht zu Monokulturen mit nur kurzzeitig verfügbarer Futterquelle werden, ist Platz für beide, Wildbienen und domestizierten Honigbienen.

Wir leben auf einem Planeten der Insekten. Sie waren erdgeschichtlich die ersten Lebewesen, die sich durch Fliegen den Luftraum erobert haben. Seit mehr als vierhundert Millionen Jahren bevölkern sie unsere Erde und werden dies wohl auch bis an ihr Ende tun. Ob Wüste, Hochgebirge, Ozean oder Antarktis, es gibt keine ökologische Nische, die sie nicht erobert haben. Mit mehr als einer Million beschriebenen Arten sind über 60% aller Tierarten Insekten. Würde man eine riesige Waage bauen, alle Insekten der Erde auf eine Schale legen und alle anderen Lebewesen auf die andere, so wären die Insekten tatsächlich schwerer als Elefanten, Wale und Konsorten. Allein die Ameisen als Klasse der Insekten bringen es zusammen auf etwa die gleiche Biomasse wie die über 8 Milliarden Menschen zusammen.
Insekten sind emsige Dienstleister unseres Ökosystems. Ohne sie würde das Ökosystem Erde nicht funktionieren. Insekten bereiten uns den Boden auf, sie sind unsere Müllabfuhr und für die Bestäubung der Pflanzen unabdingbar. Schlaue Köpfe haben berechnet, dass wir ohne Insekten nicht einmal sechs Monate überleben würden. Etwa 80 % aller Pflanzen sind auf Insektenbestäubung angewiesen. Insekten sind damit für uns eine Art Überlebensversicherung. Dies sollten wir uns vergegenwärtigen, wenn wir den Planeten der Insekten mit ihnen teilen.

Dramatischer Rückgang
Ehrenamtliche Insektenkundler des Entomologen-Vereines Krefeld haben über den langen Zeitraum von 1989 bis 2016 an insgesamt 63 verschiedenen Standorten und Lebensräumen in Deutschland die Insekten mit Fangfallen erhoben, ausgewertet und gewogen. Die Auswertung der erhobenen Daten ergab einen Rückgang der Insekten-Biomasse (Gewichtes) in den 27 Jahren der Erhebung von 76 %. Die sogenannte „Krefelder Studie“, aber auch weitere Studien zeigen einen besorgniserregenden Rückgang der Insekten in Masse und Arten in den letzten Jahrzehnten. Was der Asteroi-deneinschlag für die Dinosaurier vor 66 Millionen Jahren in Yucatan Mexiko bedeutete, nämlich deren Aussterben in der Folge des Einschlages, könnte auch die Insekten im Menschenzeitalter des Anthropozäns bevorstehen.
Der Begriff Insekt stammt übrigens vom lateinischen Wort „insectum“, was so viel wie eingeschnitten bedeutet. Die Einkerbungen gliedern Insektenkörper deutlich in die drei Körperabschnitte Hinterleib (Abdomen), Brust (Thorax) und Kopf (Caput). Insekten werden deswegen auch als Kerbtiere bezeichnet.

Evolutionärer Erfolg
Für den enormen Erfolg der Insekten im Laufe der Erdgeschichte sind mehrere Eigenschaften verantwortlich. Einmal haben sie mit ihrem Chitinpanzer ein sehr festes Außenskelett. Dieser Panzer macht Insekten im Verhältnis zu ihrer Größe sehr kräftig und widerstandsfähig und schützt sogar vor Austrocknung. Zum anderen ermöglicht ihre geringe Körpergröße, dass Insekten in Lebensräume vorstoßen, die für Wirbeltiere unzugänglich sind. Auch mit Futtermangel kommen sie sehr gut zurecht, da sie einen sehr geringen Energieverbrauch haben. Insekten waren die ersten Lebewesen, die sich den Luftraum zunutze machten. Durch ihre Flugfähigkeit können sie sich über sehr weite Strecken verbreiten und vor bestimmten Bedrohungen einfach fliehen. Ein weiteres Erfolgsgeheimnis der Sechsbeiner ist, dass sie sich sehr schnell fortpflanzen können. Einige Insekten können sich bei günstigem Klima und guten Nahrungsverhältnissen innerhalb weniger Wochen vertausendfachen.
Auch ihr vielfältiges Nahrungsspektrum ist ein Grund, warum die Insekten allen anderen Tieren zahlenmäßig so sehr überlegen sind. Viele Insekten sind Allesfresser, nicht wählerisch und verspeisen einfach alles, von Pflanzen und Fleisch über Aas bis hin zu Kot. Auch den unverdaulichen Faserstoff Zellulose können einige Insektenarten dank spezieller Darmbakterien abbauen. Außer etwa Borkenkäfer, Termiten oder Holzwürmern nutzt kein anderes Tier Holz als Nahrungsquelle. Selbst vor Bienenwachs, einem widerstandsfähigen Naturstoff, machen einige zähen Burschen nicht halt: Die Larven der Großen Wachsmotte (Galleria melonella) fressen sich genüsslich durch die Waben. Diese Widerstandsfähigkeit brachte Wissenschaftler auf die Idee, den Wachsmotten andere Nahrung anzubieten. Und tatsächlich konnten sich deren Darmbakterien auf das Abbauen von Polyethylen einstellen, dem Stoff, aus dem Plastiktüten bestehen. Mehlwürmer schaffen Ähnliches, sie können den Kunststoff Polystyrol, aus dem etwa Styropor besteht, vollständig abbauen. Vielleicht können uns die Insekten bei der Rettung vor der Plastikwut helfen, bevor wir vollends unter dem eigenen Plastikberg ersticken. In seinem äußerst lesenswerten Buch „Mikroorgasmen überall“ (eichborn Verlag Köln 2021) schreibt der deutsche Musiker, DJ und studierter Ökologe: So oder so, sollten wir uns klarmachen, dass Insekten unsere unglaublich genialen und wertvollen Verbündeten sind. Wir sollten uns bewusst werden, dass Ekel ihnen gegenüber nur Ausdruck unserer völlig verschobenen, verrückten Wahrnehmung ist. Insekten sind unsere Freunde, und wir sollten anfangen, ihnen wieder auf Augenhöhe zu begegnen. Jedes noch so kleine Geschöpf ist ein kostbares Element in einem System, indem auch wir nur Rädchen sind. Insekten sind die Basis, das stabilisierende Gerüst dieses Systems. Geht es ihnen schlecht, geht es auch uns schlecht. Höchste Zeit, sie lieben zu lernen und ihnen wieder den Raum und Respekt zu schenken, den sie verdienen.“

 


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