Montag, 20 Juli 2015 12:00

Heuernte auf „Plomadeng“

s11 154241Laatsch - In Zeiten der Not, als die Wiesen und Felder nicht immer den erwünschten Ertrag lieferten, machten sich noch vor rund 50 Jahren Laatscher Kleinbauern bereits zu mitternächtlicher Stunde auf, um den auf 1700 m hoch über dem Dorf gelegenen „Plomadeng-Boden“ zu mähen. Nur so konnten sie sich die besten Plätzchen sichern und mit der mühevollen Arbeit in den frühen Morgenstunden beginnen. Gegen Abend wurde das „bourschtige“ Heu auf einen Holzschlitten geladen oder mit einem Seil zu einem Bündel gebunden und zu Tal gezogen. Dort diente es zur Streckung des eingebrachten Futters, damit es im Frühjahr nicht die all zu große „Heunot“ gab. Doch bald schon nahm niemand mehr diese Strapazen auf sich und das Gras auf „Plomadeng“ blieb stehen. Vor vier Jahren machte es sich Alois Adam aus Laatsch zur Aufgabe, auf eigene Kosten den Boden wieder zu mähen. Allerdings nicht mehr von Hand, sondern mit seinem Rapid. Größtenteils wird das Heu heute unter einigen mächtigen Fichten gelagert und im Winter an die Wildtiere verfüttert und nicht mehr wie in früheren Zeiten an die Nutztiere. Auch dieses Jahr hat sich der „Dorl Lois“ wieder die Arbeit gerne angetan und den ca. 2 ha großen Boden in vier Stunden gemäht. Bei der Ernte gingen ihm, wie auch in den letzten Jahren, wieder einige Fleißige zur Hand. Die Tradition der Heuernte auf „Plomadeng“ wird also fortgeführt und ein weiteres Stück Kulturlandschaft gepflegt. (pa)

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Publiziert in Ausgabe 15/2015

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