Schlanders
Der 24. Juli 1983 ist Franz Tappeiner, dem Bezirksfeuerwehrpräsidenten Untervinschgau noch gut in Erinnerung: Sieben Blitzeinschläge hat es allein im Feuerwehrbezirk Untervinschgau gegeben, dazu kam starker Hagelschlag. Ein Waldbrand in Tschengls hielt die Feuerwehren einen Monat lang in Atem. „Es ist wichtig zu wissen, wie man sich bei Gewittern verhält“, sagte Tappeiner vor versammelten Feuerwehrmännern und eröffnete damit das erste Thema des Dreikönigsseminars, das der Bezirksverband der Freiwilligen Feuerwehren Untervinschgau jedes Jahr traditionell organisiert. Referate von Werner Verant vom Landeswetterdienst und Siegfried Wiedenhofer von der Firma Dehn Italia, die sich auf Blitzschutzsysteme spezialisiert hat, widmeten sich der Entstehung von Gewittern einerseits und den Gefahren der Einsatzkräfte andererseits. In Italien werden jährlich rund 1,5 Millionen Blitzentladungen gezählt, in Südtirol waren es etwas über 40.000, die im heurigen Sommer statistisch erfasst wurden. Folgen von Blitzentladungen können Brände, Schäden an Gebäuden, Überspannungen, Tod von Tieren und Personen oder lebenslange Schäden sein. Zieht ein Gewitter auf, ist natürlich sofort Schutz aufzusuchen. Im freien Gelände ist das nicht möglich. Deshalb gab Wiedenhofer gleich mehrere Tipps mit auf den Weg. Ein Auszug: zu Gebäuden, Bäumen, Gewässern mindestens einen Abstand von drei Metern halten, Schutz in einer Vertiefung oder einem Felsvorsprung suchen, auf keinen Fall nasse Felswände berühren, die Füße dicht nebeneinanderstellen, zusammenkauern oder die Storchstellung einnehmen, um Schrittspannungen zu verhindern, Halsketten oder Armbanduhren mit Metallverschluss ablegen, um elektrische Spannungen, die in diesen Schleifen induziert werden und zu Hautverbrennungen führen, zu vermeiden. Im weiteren Programmablauf des Dreikönigsseminars gehörte die Aufmerksamkeit der Teilnehmer den alternativen Fahrzeugantrieben, der Besichtigung derselben und den Unwettern im August 2012 im Wipptal. (ap)