Administrator

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Dienstag, 14 April 2020 09:10

Zahlen die Gemeinden aus?

Schlanders/Vinschgau - Gerade in dieser Krisenzeit sind die Gemeinden vor Ort gefordert, den Kleinbetrieben, die ihre Arbeiten für die Gemeinde erbracht haben, die geschuldeten Beträge so rasch wie möglich auszubezahlen. Dies geschieht offenbar nicht immer, wie uns ein Fall in Schlanders, der nicht genannt werden will, zugetragen worden ist. Kleinbetriebe warten auf das dringend benötigte Geld von den Gemeinden, gerade in der Zeit, in der keine anderweitigen Arbeiten aufgrund der verordneten Betriebsschließungen mehr möglich sind und auch die Handwerker keine Einkünfte mehr generieren können. Der Schlanderser BM Dieter Pinggera, auf diese Problematik angesprochen, sagt zum Vinscherwind, dass ihm kein solcher Fall bekannt sei und es seien keine diesbezüglichen Lamentelen in die Gemeindestube gebracht worden. Die Gemeindeverwaltung ist auf den meisten Ebenen (außer die Bibliothek) operativ und der Gemeindeausschuss hat nach anfänglicher zweiwöchiger Pause seine Arbeit voll aufgenommen und Beschlüsse, die sich angestaut haben, abgearbeitet und nachgeholt. Ebenso operativ sind die Buchhaltung und das Bauamt. Handwerker, denen die Gemeinde Geld schuldet, sollten sich in der Gemeinde melden. (eb)

Dienstag, 14 April 2020 09:09

„Wir brauchen keine Denunzianten“

s4 BN WF024 SARTWE P 20171117163938Die Bürgermeistern auch im Vinschgau werden täglich des öfteren mit einem Phänomen konfrontiert, das man „Denunziantentum“ nennt. Denunzierende BürgerInnen schicken den Bürgermeistern Fotos von Mitbürgern, von denen „man“ der Meinung ist, dass sie sich nicht an die Verordnungen halten. Angesichts der grundsätzlichen Akzeptanz der Maßnahmen und der Disziplin der Bürger ist das „Denunzieren“ ein verwerfliches Unding. Es sei, so formuliert es der Schlanderser BM Dieter Pinggera, ein „besorgniserregender Gradmesser über die Spannungen in der Gesellschaft“. (eb)

Dienstag, 14 April 2020 09:08

Keine Touren!

Die Berufskammer der Berg- und Skiführer ruft dazu auf, die geltenden Ausgangsbeschränkungen strengstens einzuhalten und von Touren jeglicher Art Abstand zu nehmen.

Dienstag, 14 April 2020 09:07

Verschonter Vinschgau

s2 erwin 2854Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Wenn LH Arno Kompatscher von Rom fordert, dass Öffnung und Entspannung für Regionen und Provinzen in Italien unterschiedlich gehandhabt werden soll, dann muss er - konsequent - auch unterschiedliche Geschwindigkeiten in der Provinz ins Auge fassen. Betrachtet man nämlich die Infektionszahlen in Südtirol, muss man seit langem feststellen, dass der Vinschgau weitgehend verschont geblieben ist, dass es sehr wenige positive Fälle gibt. Der Vinschgau erlebt jene Phase, auf die Südtirol und Italien zusteuern möchte: eine Phase des „Containment“. Also laut Robert Koch Institut „einzelne Infektionen so früh wie möglich zu erkennen und die weitere Ausbreitung des Virus dadurch so weit wie möglich zu verhindern.“ „Containment“ ist der Zustand im Vinschgau, die einzelnen Krankheitsfälle sind dem Sanitätsbetrieb bekannt, die Leute sind in Quarantäne, jene, die mit positiv getesteten Personen Kontakt hatten, sind vorgewarnt - im besten Fall ebenfalls getestet oder in Quarantäne. Das ist der Idealzustand zu Beginn einer jeden Epidemie. In Italien und in Südtirols Osten konnte dieser Zustand nicht aufrecht erhalten werden, die Epidemie ist unkontrollierbar geworden, deshalb die Ausgangssperren, das Schließen von Schulen und Betrieben - deshalb der Lockdown. Weil es nun in Richtung Lockerung der Bestimmungen geht, ist es eine Überlegung wert, für den Vinschgau einen rascheren Übergang in Richtung Normalität- mit allen Vorsichtsmaßnahmen - zu fordern. Also Herr Landeshauptmann?

Vinschgau/Südtirol - Die „Sportgruppe für Körperbehinderte Südtirols“ gibt es seit 1990. Die Gruppe feiert heuer also das 35. Jubiläum.
Gegründet wurde die Sportgruppe einst auf Initiative des Referenten für Behindertensport im Verein Südtiroler Sportvereine VSS, Herbert Alber. „Das Ziel war es, auch den körperbehinderten Sportlerinnen und Sportlern eine sportliche Heimat zu bieten“, erklärt der Vorsitzende Markus Kompatscher. Er war Mitglied des Gründungsausschusses 1990, bei dem Burgi Walter als Vorsitzende gewählt wurde. Zwei Jahre später übernahm Kompatscher das Amt und hat es bis heute als Vorsitzender inne.
Der Verein hat rund 140 Mitglieder in ganz Südtirol und betreut 60 bis 70 aktive Sportlerinnen und Sportler. Im Vinschgau sind dies: Roland Ruepp (Schluderns), Konrad Stecher (Graun), Karl Tappeiner (Laas) und Konrad Angerer (Laas/ Val Müstair). Die Sportlern betreiben Langlauf, Handbike und Ski Alpin. Ein Zugpferd der Gruppe im Vinschgau ist der zweifache Langlauf-Paralympics Olympiasieger von Lake Placid, Roland Ruepp. Er motiviert seine Kollegen und bringt sie mit dem Bus zu Trainings und Wettkämpfen. Diese finden normalerweise regelmäßig in der Region Südtirol Trentino und in Österreich und Deutschland statt. Eingependelt hat sich, dass sich die Gruppe einmal wöchentlich zum Austausch in der „Pizzeria Wieseheim“ in Eppan trifft. Mittlerweile ist Warten angesagt. Auch die 35-Jahr-Jubiläumsfeier muss warten
Nun hoffen alle, dass die sportlichen Aktivitäten und die geselligen Treffen nach der Corona Krise wieder stattfinden können. Hauptsponsor der Sportgruppe ist die VI.P Vinschgau.
Der Dank gilt dem ehemaligen Geschäftsführer und FördererSepp Wielander und dem amtierenden Geschäftsführer Martin Pintzger, die beide ein großes Herz für den Behindertensport gezeigt haben beziehungsweise zeigen. (mds)

Dienstag, 14 April 2020 16:01

Durch Zufall zur großen Leidenschaft

Bergauf und bergab laufen, so schnell wie möglich ans Ziel kommen und seinen Körper immer wieder an neue Grenzen bringen. Genau das macht Daniel Jung. Für den Trailrunner ist das Laufen durch die Natur nicht bloß irgendein Hobby, sondern viel mehr. Sein Weg zum Trailrunning war eher ein Zufall, doch dieser entwickelte sich ganz schnell zu seiner ganz großen Leidenschaft.

Von Sarah Mitterer

Es war das Jahr 2015, in dem Daniel Jung eine Entscheidung traf, die sein Leben veränderte. Damals war der Latscher, der schon seit längerer Zeit in Naturns lebt, noch im Radsport aktiv, doch nach acht Jahren Mountainbikesport merkte er, dass seine Leidenschaft dafür immer mehr abkühlte und er entschied sich, weniger Wettkämpfe zu bestreiten. Um sich dennoch weiterhin fithalten zu können, begann er mit dem Laufsport. „Ich habe sofort viel Freude und Spaß daran gefunden und gemerkt, dass dieser Sport mir sehr gut liegt“, erzählt Jung. Schließlich wurde er so sehr davon in den Bann gezogen, dass er mit einer neuen Extremsportart begann: dem Trailrunning. Hierbei geht es nicht nur darum, den Berg hinauf und herab zulaufen. Es ist ein Lauf durch die unberührte Natur, der den ganzen Körper beansprucht. Es benötigt unter anderem viel Kondition, eine gute Koordination, Trittsicherheit und jede Menge Konzentration. Die Möglichkeiten, ans Ziel zu kommen, sind vielfältig, denn es gibt nicht einen „richtigen“ Weg, der Sportler sucht sich seinen Weg quer durchs Gelände. Darauf angesprochen, was Jung an dieser Sportart fasziniere, gerät dieser ins Schwärmen: „Ich bin bei jedem Trainingslauf, Wettkampf oder auch nur bei einer normalen Bergtour ständig davon fasziniert, welch ein Geschenk – die schöne Natur, Ruhe und Entspannung in den Bergen zu finden - wir bekommen haben.“
Natürlich gehört sehr viel Training dazu, um diese Sportart auf professioneller Ebene auszuüben. Aktuell sieht das Training des 36-Jährigen – aufgrund der Maßnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus - wie bei den meisten Sportlern anders aus als gewohnt. Da jedoch bis Juli keine Wettkämpfe auf dem Programm stehen, „ist dies kein Grund, verrückt zu werden“. So hält sich Jung aktuell zu Hause fit und versucht, auf verschiedenste Art und Weise, im eigenen Garten zu trainieren. Nur an den Wochenenden verzichtet der Vinschger soweit es geht auf das Training. Diese Zeit verbringt er normalerweise am liebsten gemütlich oder auf tollen Bergtouren mit seiner Partnerin und seiner Familie.
Angesprochen auf seine Erfolge und schönsten Erlebnisse zeigt sich Jung bescheiden: „Für mich sind die schönsten Erlebnisse das Bereisen von neuen Ländern und das dort Erlebte. Es sind dadurch so viele tolle Freundschaften entstanden, die mein Leben auf sehr positive Weise verändert haben.“ Was seine Ziele betrifft, so wünscht er sich, gesund zu bleiben und so lange wie möglich diesen Sport ausüben zu können.

Dienstag, 14 April 2020 07:33

Trailrunning

17:34.37 Stunden
In dieser Zeit absolvierte Jung im Jahr 2016 das Südtirol Ultra Skyrace-Rennen (121 Kilometer und 7554 Höhenmeter). Bis heute ist dieser Rekord immer noch unangetastet. (sam)

Dienstag, 14 April 2020 07:32

Trail = der Pfad

Trailrunning
Trail stammt aus dem Englischen und bedeutet Pfad oder Weg. Beim Trailrunning handelt es sich um eine Form des Langstreckenlaufs auf nicht-asphaltierten Wegen. (sam)

Wolfgang Platter, am Tag des Hlg. Zeno, 12. April 2020

179D3 1160C4 355D3
961D3 1129D1 492D1
467D4 233D2 1173D2
1190D1 1160D1 961D4
384D3 1267D3 960D4
1173D1 1264D2 905D3
1172D3 1160D3 1264D3
Dienstag, 14 April 2020 15:39

Kultur: Zwei Frauen

Vor einigen Monaten, noch bevor die Corona Pandemie alles zu beherrschen begonnen hatte, begleiteten uns zwei Frauen auf unserer Fahrt nach Nürnberg. Es war der 23. Februar 2020, als uns österreichische Grenzpolizisten auf englisch nach unserem Reiseziel befragten. Da wir ihnen image1 3deutsch antworteten und die alte Reichsstadt als Ziel angaben, konnten wir gleich weiterfahren. Das uns folgende Auto mit italienischem Nummernschild aber wurde länger durchsucht.
Was war geschehen? Im März konnten wir noch in Ruhe im historischen Zentrum von Nürnberg, im Hotel zu den „Drei Raben“, wohnen und in einem kleinen Reiseführer über „Nürnberger Mythen“ lesen. Darunter befindet sich auch die Geschichte von Kaspar Hauser, der 1828 in einem alten Frack auf dem „Unschlittplatz“ in Nürnberg auftauchte und seitdem immer wieder Erzähler, Theater- und Filmemacher, Psychologen, Historiker und Künstler beschäftigte. Er war Forschungsobjekt für alle, die über die menschliche Seele und den Körper nachdachten.
Kaspar Hauser aus dem Nichts, darin vergleichbar der jungen Rosa Unterweger, die von den Nationalsozialisten für medizinische Forschung missbraucht und 1943 ermordet wurde. Geboren wurde die kleine Rosa 1931 im alten Spital von Schlanders; „Barmherzige Schwestern“ waren ihre ersten Betreuer.
Am 27. August 1942 wurde Rosa Unterweger vom St. Josefsinstitut Mils in die Heil- und Pflegeanstalt Kaufbeuren (Bayern) überstellt. Dort wurde „angeborener Schwachsinn erheblichen Grades“ diagnostiziert. Wie andere Kinder aus schwierigen Verhältnissen und mit geistigen und körperlichen Behinderungen wurde auch Rosa für medizinische Experimente herangezogen.
Eine andere Frau war die hochintelligente Edith Stein aus Polen, deren Leben 1942, also ein Jahr vor Rosas Tod, in Auschwitz ausgelöscht wurde. Die Erinnerung an diese zwei Frauen begleitete unser Gespräch auf der Fahrt zur alten Reichsstadt Nürnberg. Aus Schutt und Trümmern wieder erstanden, zeigt sie aber noch schmerzhafte Spuren der Hitlervergangenheit. Noch steht das riesige Reichstagsgebäude, ähnlich hierin dem protzigen Bozner Siegesdenkmal. Noch weniger als die deutschen Neonazis können sich die italienischen Faschisten von ihrer Vergangenheit lösen, zumal sie nicht einmal ein schlechtes Gewissen haben.
P1020962Aber hier in Bayern wird überall versucht, alte Wunden zu heilen. Die Frauenkirche wurde auf der Stelle einer ehemaligen Synagoge neu errichtet. Darin befindet sich auch eine lebensgroße Statue der gelehrten und ermorderten Karmeliterin Edith Stein. Sie gilt als Märtyrerin und wurde 1987 vom Papst Johannes II., Woityla, heilig gesprochen. Die katholisch-jüdische Frauenrechtlerin hat eine ergreifende, nicht nur akademische, Vergangenheit. Als Karmeliterin bekam sie den Ordensnamen Teresia Benedicta a Cruce OCD oder „Teresia Benedicta vom Kreuz“; 1922 wurde sie durch die Taufe in die katholische Kirche aufgenommen. Sie landete am Ende ihres Lebens nach zahlreichen Wegen und Irrwegen im Schoß der katholischen Kirche. In ihrer Vita kann man lesen, dass sie ihren ungewöhnlichen Glaubensweg einst als Atheistin begonnen hatte.
„Es gibt kein richtiges Leben im Falschen“ schreibt der jüdische Denker Theodor Adorno (1903-1969), der ebenfalls von den Nazis verfolgt image1 4wurde; er hieß eigentlich Wiesengrund und war ein wichtiger Musiktheoretiker. Seine Namensänderung verbindet ihn mit dem Schicksal vieler Verfolgter, so auch der Südtiroler, deren Familiennamen nach dem Willen Mussolinis italianisiert, also ebenfalls geändert werden mussten.
Also grüße ich jetzt die Leser als Giovanni Villandri (= Hans Wielander) und freue mich trotz beengter Bewegungsfreiheit (wegen der gefährlichen Seuche) darüber, dass ich zumindest meinen Namen behalten darf.
Hans Wielander


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