Schlanders - Die Frage nach der Nutzung des Kapuzinerangers wird in Schlanders wohl neu definiert werden. Die Wirtschaft in Schlanders sieht eine Doppelnutzung durchaus als möglich an: Oben der von Teilen der Bevölkerung gewünschte Streuobstgarten und unten eine Tiefgarage.
von Erwin Bernhart
Auf Initiative von Manfred Pinzger und mit Einladung vom Wirtschaftsring Ortsausschuss Schlanders haben sich am 7. Dezember 2023 beim Rosenwirt knapp 60 Wirtschaftstreibende aus Schlanders eingefunden. Der Ex-BM von Lana und Neo-Landtagsabgeordnete Harald Stauder war geladen, über die Entstehung und die Auswirkungen des Kapuziner-Sprengels in Lana zu referieren. Stauder zog damit eine nicht nur dem Namen nach sichtbare Parallele zum Kapuzineranger in Schlanders. Denn mit der Einführung einer Fußgängerzone in Lana wurde auch jene Tiefgarage unter dem Kapuzinergarten in Lana gebaut, mit diversen Betätigungs- und Veranstaltungsmöglichkeiten an der Oberfläche. Das Fazit, das die Wirtschaftstreibenden in Schlanders aus Stauders Vortrag gezogen haben: Es geht also beides - eine Oberflächengestaltung, wie sie ein Teil der Schlanderser in diversen Treffen artikuliert hat und eine Tiefgarage. Kein einziger Unternehmer hatte Bedenken gegen eine Tiefgarage, im Gegenteil. Denn auf der anderen Seite haben sich die Vorzeichen geändert. Eine von den Unternehmern Franz Marx und Ulrich Innerhofer angedachte und geplante Tiefgarage im oberen Areal von Franz Verdross (beim „Schirsch“) mit günstigem Ausgang oberhalb der Lebenshilfe wird es nicht mehr geben. Verdross hat seine Zusage zurückgezogen, auch weil Immobilien Pohl am unteren Grundstücksareal eine kleinere und gegenüber der angedachten etwas ungünstiger gelegene Tiefgarage plant. Das Argument, das die Wirtschaftstreibenden bisher vorgebracht haben, nämlich ein Verzicht auf eine Tiefgarage unterm Kapuzinernager, weil eine Tiefgarage im Verdross-Areal komme, ist damit vom Tisch. Somit werden die Karten neu gemischt. Wenn, so wie es in Lana gemacht worden ist, beides möglich ist - von den einen eine gewünschte Tiefgarage und von den anderen eine gewünschte Oberflächengestaltung, dann werden auch die Argumente gegen eine Tiefgarage dünn.
Dass die Frage nach einer Tiefgarage auch für die Schlanderser Fraktionen von Belang ist, darauf hat bei der Wirtschaftsversammlung Konrad Lechthaler hingewiesen: Wer in Schlanders eine kurze Besorgung zu erledigen habe, müsse oftmals einige Runden drehen, bis ein Parkplatz gefunden werde.
BM Dieter Pinggera hat dem Manfred Pinzger eine Audienz zugesagt. Bisher kam allerdings kein Termin dafür aus der Gemeindestube.
Laas - Das Marmorfieber in Laas ist im Steigen begriffen. Die Lasa Marmo, die im Jänner noch niemand in den Lohnausgleich schicken wird, will unbedingt die Jennwand erschließen. Denn im Weißwasserbruch gehe, so sagt es die Lasa, der weiße Marmor zur Neige. Gespräche und Verhandlungen sind aufgenommen worden und im Dezember hat es am 7. und am 21. Dezember 2023 jeweils ein Treffen mit Vertretern der Lasa, der Eigenverwaltung Laas und Vertreterinnen der Gemeinde Laas gegeben. Am 8. Jänner hat die Lasa Gemeinde- und Fraktionsverwalter in den Weißwasserbruch geladen, um sich ein Bild von der Lage machen zu können. Es dürfte - allein schon wegen der Temperaturen - ein frostiges Treffen gewesen sein.
Die Eigenverwaltung Laas um Präsident Oswald Angerer und die Gemeinde Laas um BMin Verena Tröger haben sich bereits in der vergangenen Adventszeit Schützenhilfe geholt. Mit moderierenden Aufgaben beauftragt wurden die gebürtigen Laaser Gottfried Tappeiner und Othmar Thaler. Beide bringen hervorragende Expertisen mit: Wirtschaftsprofessor Tappeiner, der an der Uni Innsbruck lehrt, in den Bereichen Wirtschaft und der ehemalige Laaser VizeBM Othmar Thaler in Sachen Marmor-Gemeindehistorie. In der Gesprächsrunde am 21. Dezember vorigen Jahres waren Tappeiner und Thaler bereits anwesend. Zur Mithilfe gebeten wurden die beiden von der Fraktion Laas und von der Gemeinde Laas. Die Aufgaben von Tappeiner und Thaler sind unter anderem, das Marmorfieber in Laas zu senken, die Fakten herauszuschälen und auf belastbare Daten in den anstehenden Diskussionen zu pochen.
Denn in Laas gehen, so wie es auch in der Vergangenheit immer wieder war, rund um den Marmor wieder einmal die Emotionen hoch, die von Erpressung durch die Lasa bis zur unbedingten Erhaltung von Arbeitsplätzen, bis hin zur Befürchtung einer „Marmorlawine“ reichen. Es wird in Laas sogar spekuliert, dass die Lasa den ganzen Betrieb an Chinesen verkaufen möchte, nachdem sie die Erschließung der Jennwand erreicht hat.
„Wir werden uns die Konzepte der Lasa anschauen“, wiederholt die Laaser BMin Verena Tröger ihr bisheriges Mantra. Zur Disposition stehen derzeit vier Varianten zur Erschließung der Jennwand: zwei seilbahn-gestützte Varianten und zwei straßengestützte Varianten. Aus dem Rennen dürfte damit endgültig die Schiene sprich die Schrägbahn sein. (eb)
Prad - Nach den Weihnachtsfeiertagen fällt im Normalfall eine Menge Müll an. Überquellende Müllkübel sind Beweis dafür. So auch in Prad. Aber Prad drohte gerade in den Tagen zwischen Stefanie und Silvester zu einem zweiten Neapel zu werden: Der Müll wurde nicht abgeholt - eine Katastrophe drohte. Die „Idealservice“ aus Udine, die vor gut einem Jahr die Ausschreibung über den Mülldienst von der Bezirksgemeinschaft Vinschgau gewonnen hatte (der Vinschgerwind hat in 1/2023 berichtet), hat der Gemeinde Prad mitgeteilt, dass sie aufgrund ihres Personalstandes nicht imstande sei, den Prader Müll zu verräumen. Der Alarm ging an die Bezirksgemeinschaft und dem Bezirkspräsidenten Dieter Pinggera ist es gelungen, die Firma Tappeiner dazu zu bewegen, den Prader Müll abzuholen. Pinggera sagt, dass die Problematik nicht das erste Mal aufgetreten sei. Aber diesmal habe man der „Idealservice“ eine Vertragsverletzung vorhalten können. Firmenchef Martin Tappeiner legte selbst Hand an, um die Prader vor dem Versinken im Müll zu retten. Weil „Idealservice“ von Beginn des Jahres an selbst nicht imstande war, die Müllabfuhr für den gesamten Bezirk bewältigen zu können, wurde an Tappeiner ein Subauftrag vergeben. „Idealservice“ beseitigt den Müll im Obervinschgau, Tappeiner, der jahrzehntzelang für die Bezirksgemeinschaft den Müll gesammelt hat, ist Müllmann für den Untervinschgau. Es gibt derzeit firmen-interne Gespräche über eine neue Ausrichtung dieser Kooperation. (eb)
Schlanders - Mit einem neuen Vorstand startet das Bürgerheim Schlanders ins neue Jahr: Bei der konstituierenden Sitzung am 2. Jänner 2024 wurde der 5köpfige Vorstand bestellt. Neuer Präsident ist Harald Tappeiner, ihm zur Seite steht als Vizepräsidentin Angelika Holzknecht. Beide waren in den vergangenen Jahren bereits im Vorstand des Bürgerheims tätig, sind mit den Aufgaben vertraut und stehen für Kontinuität. Den neuen Vorstand vervollständigen als Mitglieder Konrad Lechthaler, der weiterhin tätig bleibt und die zwei neuen Gesichter Robert Peer und Sigrid Grasser.
Nicht mehr zur Wahl angetreten sind Präsidentin Monika Wellenzohn und Erich Senoner. Monika Wellenzohn hat sich als Präsidentin in den vergangenen drei Legislaturen mit viel Zeit, Herzlichkeit und persönlichem Engagement für das Wohl der Bewohnerinnen und Bewohner und deren Angehörige eingebracht und dafür viel Wertschätzung und Lob erhalten. Mit dem neuen Vorstand wird – wie bereits erwähnt – auf Kontinuität gesetzt. Vor dem Hintergrund der Pensionierung von Direktor Christof Tumler mit 1. Mai wurde darauf ein besonderes Augenmerk gelegt. (ap)
Vom Wind gefunden - Nach dem chinesischen Kalender beginnt am 10. Februar das Jahr des Drachen. Der Drache gilt in China als Symbol für Macht, Rechtschaffenheit und Wohlstand. Der Drache wird 2024 durch das Element Holz ergänzt. Holz bringt eine freundliche und kooperative Energie ein, die auf Zusammenarbeit und Entwicklung setzt, anstatt auf Konflikte und Wettbewerb. Die Farbfirma Pantone kürt „Peach Fuzz“ zur Farbe des Jahres 2024. Peach Fuzz 13-1023 ist ein samtiger, weicher Pfirsichfarbton, dessen allumfassende Aura unserem Herzen, unserem Geist und unserem Körper guttut. Der freundliche Pfirsichfarbton vermittelt ein Gefühl der Liebenswürdigkeit und Zartheit, eine Botschaft der Zuwendung, des Teilens und der Zusammenarbeit. In einer Zeit, die von Unruhe und Aufruhr geprägt ist, wird unser Bedürfnis nach Fürsorge, Empathie und Mitgefühl immer stärker, ebenso wie unsere Vorstellungen einer friedvolleren Zukunft. Diese Farbschattierung schlägt eine Brücke zwischen Jugendlichkeit und Zeitlosigkeit. So die Werbestrategen als Propheten der neuen Zeit. Außerdem gibt es 2024: Präsidentschaftswahlen in Russland, Europaparlamentswahlen, Olympische Sommerspiele in Paris, Nationalratswahlen in Österreich und Präsidentschaftswahlen in den Vereinigten Staaten. 2024 ist ein Schaltjahr, außerdem wird der 300. Geburtstag des deutschen Philosophen Immanuel Kant gefeiert. Eine seiner wichtigen Botschaften: Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! (hzg)
Das auf Campingurlaube spezialisierte Internetportal www.camping.info, das mit jährlich rund 110 Millionen Seitenaufrufen zu den führenden Campingportalen in Europa zählt, hat im Rahmen des camping.info Awards 2024 die 100 beliebtesten Campingplätze in Europa ermittelt. Zur Auswahl standen mehr als 23.000 Campingplätze aus 44 europäischen Ländern. Der Campingplatz Gloria Vallis bei Glurns hat hervorragend abgeschnitten ist in diesem Ranking auf den 7. Platz gelandet.
Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Der Parteiausschuss der SVP hat am vergangenen Montag dem ausverhandelten Koalitionsprogramm mit einer Enthaltung zugestimmt. Damit ist parteiintern der Weg freigemacht für eine Koalition zwischen SVP, Fratelli d’Italia, Lega, Lista Civica und Freiheitliche. Dass die SVP überhaupt mit den Fratelli koaliert, hat im Lande zu Protesten geführt. LH und SVP-Obmann begründen die Kohabitation mit den Postfaschisten damit, dass Versprechungen von der Ministerpräsidentin Giorgia Meloni im Raum gestellt seien, Teile der Autonomie neu, besser und geschützter zu verankern. Damit uns das italienische Verfassungsgericht nicht dauernd auf den Sack gehen kann. Jedenfalls hat sich der wirkmächtige Ausspruch von SVP-Mastermind Karl Zeller in den Parteikreisen entfaltet, dass man sich nämlich auch mit dem „Teufel ins Bett“ legen würde, wenn die Autonomie damit gefestigt werde.
Nun sind die Erwartungen hoch. Der LH, dem die Koalition - zum Teufel nochmal - sichtlich ein Gräuel ist, und die SVP werden liefern müssen - und zwar rasch. Interessant wird es zu beobachten sein, wie man Erfolge dem Volke verkaufen wird. Denn die Materie der Autonomie ist komplex, abstrakt und damit höchst kompliziert zu vermitteln.
Im ganzen Trubel untergegangen ist ein anderer Koalitionspartner - die Freiheitlichen. Wer hätte auch nur ansatzweise gedacht, dass die SVP einmal mit den Freiheitlichen koalieren wird? Also gut, die politisch zähe Ulli Mair wird Landesrätin. Das kommt einer tödlichen Umarmung gleich. Trotzdem: Allen ein „glickseligs nuis Johr“.
Laas - Vor kurzem fanden in der Maggiora Offroadarena in der Provinz Novara die letzten 2 Läufe zur RX-Rallycross Italienneisterschaft statt..
Das Rennen am Samstag wurde gegen den Uhrzeigersinn ausgetragen und Werner Gurschler konnte sich mit seinem Ford Fiesta Supercar nach den drei Vorläufen den zweiten Startplatz gleich hinter der Rallylegende Giggi Galli aus Livigno sichern. Nach einem spannenden Finale wurde Gurschler zweiter hinter Galli. Dritter wurde der neue italienmeister Marco Noris. Am Sonntag wurde im gewohnten Uhrzeigersinn gefahren und Werner Gurschler fühlte sich auf Anhieb wohl mit den Bedingungen.
Er gewann mehrere Starts gegen den Vollprofi Galli auf seinem Kia Rio Supercar und konnte sich sogar bei einem Lauf über mehrere Runden in Führung behaupten und einen Lauf sogar gewinnen. Im Finale ging er abermals in Führung, jedoch reichte es knapp nicht für den Sieg aus.
Er wurde erneut zweiter hinter dem Rallyakrobaten aus Livigno. Dritter wurde an diesem Tag Michele Andolina. Insgesamt nahm Gurschler nur an 4 von 8 Rennen teil, aber durch seine hervorragenden Platzierungen konnte sich der Pilot des Team 5 Motorsport den zweiten Gesamtplatz in der Italienmeisterschaft sichern.
Naturbahnrodeln - Nach langer Zeit findet in Tarsch auf der „Gumpfrei“ endlich wieder ein Weltcuprennen im Naturbahnrodeln statt. Am 13. und 14. Januar werden dort die besten Nachwuchs-Naturbahnrodler zu Gast sein. Am Samstag finden ab 9 Uhr zunächst die Trainingsläufe der Einsitzer sowie der Doppelsitzer statt. Um 14 Uhr wird das Rennen der Doppelsitzer erfolgen. Einen Tag später werden die Rennen der Damen und Herren im Einsitzer ausgetragen. Der erste Lauf beginnt um 10 Uhr, der Finallauf startet um 12 Uhr. (sam)