Dienstag, 03 März 2015 00:00

Die radelnde Gefahr

s24 6398Schlanders/Göflan - Nur in einem Punkt sind sich die Beteiligten einig: Man muss in die Pedale drücken, denn es besteht dringender Handlungsbedarf. Die Rede ist von der Radtrasse oberhalb vom Göflaner Sportplatz bis nach Holzbrugg, die verlegt werden soll. Mehrere Gefahren sind auf dieser Etappe auszumachen, Engstellen und abschüssiges Gelände potenzieren diese Gefahren zusätzlich. Der Radweg soll deshalb beim Sportplatz Göflan auf die orografisch linke Seite der Etsch verlegt werden und erst unterhalb von Gölfan mit einer Brücke wieder an die orografisch rechte Seite angebunden werden. Einwände gegen diese neue Trassenführung liegen gleich von drei Grundstückseignern vor: Simon Tappeiner, Walter Fleischmann und Johannes Altstätter. Während letzterer verhandlungsbereit scheint, sind die beiden Erstgenannten nicht bereit ihren Grund abzutreten. Die Einwände, die jüngst anrollten: An eine ungehinderte landwirtschaftliche Tätigkeit sei mit einem Radweg nicht mehr zu denken, es bestünden Gefahren beim Mulchen, Behinderungen bei den Ein- und Ausfahrten und Einschränkungen durch die verschärften Landesrichtlinien beim Pflanzenschutz.
Es ist in der Tat kein einfaches Thema, jenes der Radwege. Noch vor einem Jahr stemmten sich neun Schlanderser Bauern gegen die Radtrasse von Schlanders nach Vetzan und sorgten beim Bürgermeister für erhöhten Puls. Dieser legte kurzerhand ein Bremsmanöver hin: Der Radweg Vetzan steht mittlerweile nicht mehr auf seiner Agenda. „Radwege lösen ungeahnte Emotionen aus“, spielte Pinggera deshalb jüngst auf die örtliche Radweg-Problematik an. In Göflan musste man sich nicht abstrampeln. Einmal handelt es sich bei der Wegetappe um eine Bezirkstrasse, zum anderen erhielten Pinggera und vor allem Walter Gurschler, der zuständige Referent, Rückenwind von der örtlichen Bauernorganisation. Die Stimmung am Ende der Diskussion bei der jüngsten Ratssitzung war deshalb eine friedliche: Das öffentliche Interesse ist prominent und erdrückend, es gibt leider keine Radtrasse, auf der kein landwirtschaftlicher Grund betroffen ist, wir haben die beste Lösung gefunden. 2,5 Millionen Euro kostet laut Schätzung die Verlegung der Fahrradtrasse, die Finanzierung läuft über die Bezirksgemeinschaft, in zwei Jahren wären die Gelder beisammen. Dann könnte bereits der Startschuss erfolgen. (ap)

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Publiziert in Ausgabe 5/2015

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