Mittwoch, 25 Juli 2012 00:00

1987 – Gestaute Angst

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Welche Gefahr von einem Stausee ausgehen kann, erlebte Martell vor 25 Jahren. Der juristische Streit rund um das Unglück ist mittlerweile beigelegt. Die Schäden sind beseitigt und neue Sicherheitsmaßnahmen am Staudamm wirksam. Einen offiziellen Endbericht zur Katastrophe gibt es nicht.  Nur aus Erzählungen, bruchstückhaften Schilderungen lässt sich der Ablauf rekonstruieren.

von Philipp Trafojer

Es regnet und regnet in diesem Hochsommer des Jahres 1987. Es regnet so viel, dass die Bewohner der Alpentäler unruhig werden. Fünf Jahre sind seit den Pfingstunwettern im Jahr 1983 vergangen, die massive Schäden angerichtet haben. Und jetzt regnet es wieder: tagelang und heftig. Hinzu kommen beunruhigende Nachrichten aus anderen Alpenregionen: Durch einen Bergsturz im Veltlin sterben Ende Juli mehr als 50 Menschen, ein Fluss wird zu einem See aufgestaut, der nun zu brechen droht. Es droht eine Flutwelle, vergleichbar mit jener aus dem Vajont-Stausee, die im Jahr 1963 Longarone völlig zerstört hat.

Publiziert in Ausgabe 15/2012

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