Dienstag, 20 September 2011 00:00

Kulturlandschaft als Spiegelbild

Vinschgau

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Die 2. Vintschger Kulturlandschaftstage finden am 29./30. September und 01. Oktober 2011 im Großraum Mals-Schluderns statt. Die Organisatoren haben sich zum Ziel gesetzt, gemeinsam mit Entscheidungsträgern, Planern, LehrerInnen, Landschaftsnutzern, Bürgerinnen und Bürgern neue Wege im Umgang mit der Kulturlandschaft zu suchen. Der „Vinschgerwind“ hat mit Hanspeter Staffler, der gemeinsam mit Erich Kofler-Fuchsberg vor Jahren die Idee entwickelte, für die uns umgebende Kulturlandschaft zu sensibilisieren, folgendes Gespräch geführt:
„Vinschgerwind“: Welche Ziele bzw. Inhalte verfolgen die 2. Vintschger Kulturlandschaftstage?
Hanspeter Staffler: Die Vintschger Kulturlandschaftstage wollen eine Lanze brechen für unsere vielfältige Landschaft und kreative Impulse im Umgang mit dieser Landschaft setzen. Es geht dabei um eine ökologische und ästhetische Wahrnehmung der Kulturlandschaft. Vielfalt und Schönheit wird im Großen, aber auch im Kleinen betrachtet. Unsere Kulturlandschaft umgibt und begleitet uns, ist Ausdruck unseres Tuns und Handelns, erzählt uns Vergangenes und Gegenwärtiges. Als Spiegelbild der Beziehung von uns Menschen zur Natur, wollen wir in diesen drei Tagen dieses Bild und uns selber hinterfragen.
Aus Sicht der landwirtschaftlichen Nutzung steht das ästhetische Feingefühl und die ganzheitliche Betrachtung nicht immer im Vordergrund?
Eine wirtschaftliche Entwicklung kann auch einhergehen mit einfühlsamer Betrachtung der Kulturlandschaft. Davon sind wir als Organisatoren fest überzeugt. Es gibt bereits positive Beispiele, wie gewachsene Kulturlandschaft mit zeitgemäßen Ansprüchen harmoniert. Leider ist auch das Gegenteil zu beobachten. Daher wollen wir unsere Sichtweise besonders Architekten und Ingenieuren, Straßenplanern und Planern von Gewerbekomplexen sowie Bauern und politischen Entscheidungsträgern näherbringen. Eine schonende Entwicklung der Kulturlandschaft ist Südtirols große Chance!
Können, sollen und dürfen wir den Wandel der Kulturlandschaft aufhalten? Welche Alternativen gibt es? Werden diese Fragen auch bei den Vintschger Kulturlandschaftstagen diskutiert?
Kulturlandschaft ist durch Wandel entstanden. Kulturlandschaft entwickelte sich durch Veränderungsprozesse aus der ehemaligen Naturlandschaft. Der Mensch war und ist der Motor dieser Entwicklung. Es geht deshalb nicht darum, den Landschaftswandel aufzuhalten, sondern diesen Wandel mit Fachwissen und Einfühlungsvermögen so zu steuern, dass Vielfalt und Schönheit weiterhin Platz haben. Diese Fragen werden vor allem in der Podiumsdiskussion erörtert.

Interview: Ludwig Fabi

Zeitung Vinschgerwind Bezirk Vinschgau

Publiziert in Ausgabe 19/2011

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