Mals/Burgeis - In der Gemeinde Mals gab es bis vor kurzem die landesweit einzigen Kulturhäuser, welche als privatrechtliche Genossenschaft geführt wurden. Diese gutgemeinte Führungsform der Gründungsväter vor über 40 Jahren stellte sich in den vergangenen Jahren immer mehr als ungeeignet heraus, zumal die Kerntätigkeit einer Genossenschaft, die sogenannte Prävalenz d.h. die eigentliche Mitgliederförderung im Falle eines Kultur- bzw. Vereinshausbetriebes nicht eingehalten werden konnte. Zudem waren für die Zahlung der laufenden Kosten und notwendiger Investitionen die Umsätze der gemeinnützig ausgerichteten Kulturhäuser viel zu gering und ständig nahm die Verschuldung, der Verwaltungsaufwand und die Verantwortung für den ehrenamtlichen Vorstand zu, sodass sich keine Mitglieder für den Vorstand fanden. Deshalb machten sich die verbliebenen Verwaltungsräte in Mals und Burgeis auf der Suche nach einer zukunftsfähigen Lösung. Nachdem weder eine Fusion mit bestehenden Genossenschaften noch ein Kauf durch eine Fraktionsverwaltung möglich war, wendete man sich an die Gemeindeverwaltung. Im Sinne der Gleichbehandlung aller Mehrzweckgebäude im Gemeindegebiet beschloss dann der Gemeinderat im Herbst 2014 die Immobilien in Burgeis und Mals anzukaufen und gemeinsam mit den Vereinen vor Ort in der bisherigen Form weiter zu führen. Im September 2015 wurden dann die Genossenschaften aufgelöst, in Liquidation versetzt und der Kauf vorbereitet und kurz vor Weihnachten durchgeführt. Im Sinne der Gründungsväter und aller bisher ehrenamtlich tätigen Verwaltungen stehen dadurch beide Häuser, getragen durch ein öffentliches Interesse, für die kulturellen, informativen und repräsentativen Veranstaltungen in Mals und Burgeis weiterhin zur Verfügung. (lu)
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