Heimatbühne Tschengls
Zum 75-Jahr Jubiläum beschenkt die Heimatbühne Tschengls sich und ihr Publikum mit einer Freilichtaufführung. Der Anger des ehemaligen Gasthaues im Flederbacherhaus unterm Goasplatz wird mit dem Theaterstück Braunschlag (Theaterfassung von Stefan Vögel) belebt. Der Inhalt: In der kurz vor dem Ruin stehenden Gemeinde Braunschlag hecken der Bügermeister und der Dorfwirt den Plan aus, mit einem Wunder Pilger und damit Geld in die Gemeinde zu locken. Das Vorhaben gelingt, wird aber rasch zum Albtraum. Fast möchte man meinen, dass das Stück Tschengls auf den Leib geschrieben ist - verfallendes Gasthaus, ehedem Pilger im Dorf. Unter der Regie von Nadia Schwienbacher glänzen die Schauspieler:innen allesamt durch lebendiges und mit Verve vorgetragenes Spiel. Mit sparsamen Bühnenbild und geschickt genutztem Platz, mit gekonnt eingesetzten Licht- und Toneffekten wird ein schwarzhumoriges, gesellschaftskritisches Stück zum Besten gegeben, das man gesehen haben muss.
Mit Häppchen und Getränken wird das Publikum vor und nach dem Stück bewirtet. In einer von Herbert Raffeiner und Erwin Tarneller verfassten Festschrift werden die 75 Jahre Heimatbühne Tschengls 1949 – 2024 festgehalten. (eb)
Weitere Aufführungen
Sa. 10.08.2024
So. 11.08.2024
MI. 14.08.2024
jeweils 20.30 Uhr
Reservierung: 3762367469 (17 – 20 Uhr)
Stilfs/Festival - Vom 26. bis 28. Juli war das Bergdorf Stilfs Bühne eines besonderen Festivals mit den Stilzern als Hauptakteure.
von Heinrich Zoderer
Auf den Plätzen, vor den Brunnen und in den Gassen gab es bis Mitternacht Musik, Lichtinstallationen, Theater, Lesungen, Wanderungen, Tanz, eine Performance, eine Uraufführung, eine Audioinstallation und reichlich zu essen und zu trinken. Die Gruppe Flouraschworz und das Musik-Trio mit Ernst Thoma präsentierten auf ihre besondere Art die Korrnrliadr. Im alten Gemeindehaus zeigte Peter Grutsch Filme über Stilfs. Die Theatergruppe s´Lorgagassl erinnerte in ihrer beeindruckenden Freilichtaufführung „Stilz brennt!“ an den großen Dorfbrand von 1862. Interessant waren die Lebens- und Dorfgeschichten vieler Stilzer über das Schmuggeln, die Stilfserjochstraße, die Almwirtschaft, die Elektrifizierung, die Ortlerfront, die Besiedlungsgeschichte, die Stilzer Küche, das Brauchtum und die Entwicklung des Skisports. Am Samstagabend trafen sich einige Personen um 22 Uhr in Müstair, um in der Nacht den Schmugglermarsch von der Schweizer Seite über den Piz Chavalatsch zur Oberen Stilzer Alm und hinunter bis nach Stilfs zu machen. Am Sonntag wurde in der Pfarrkirche das Requiem „Ewige Ruhe“, komponiert von Herbert Paulmichl vom Kirchenchor Fulpmes-Telfes aufgeführt. Clara Mayr vom Kunst- und Kulturverein Wegmacher öffnete das Pfeiferhaus und die Galerie am Gomperle und zeigte Malereien und Skulpturen verschiedener Künstler:innen. Viele Personen aus nah und fern kamen nach Stilfs und genossen die Kultur und Kulinarik und das gute Wetter. Dieses Jahr ging es beim Festival um die Vergangenheit unter dem Titel „Erbe“. Gespannt sind alle was im nächsten Jahr geboten wird. Dabei geht es um die Identität und die Frage: wer sind wir?
Outdoorspiel Winkingerschach: Outdoor-Klassiker aus Skandinavien
Wikingerschach, Schwedenschach, Kubb – das Outdoor-Spiel trägt viele Namen und dient unter anderem auch als Inspiration für das bei Festivalbesuchern beliebte Trink-Spiel „Flunkyball“. In der Ursprungsvariante spielen zwei Teams gegeneinander und versuchen mit Wurfhölzern die gegnerischen Holztürme auf der anderen Seite des Spielfelds zu treffen. Gelingt ihnen das, muss das betroffene Team erst die eigenen Türme auslösen, bevor es wieder auf die Türme der Gegner werfen darf. Das Team, das es als erstes schafft, alle Türme der Gegner umzuwerfen muss zuletzt noch die Figur des Königs in der Mitte des Felds treffen – dann hat es gewonnen.
Kosten: Etwa zwischen 10 und 50 Euro
Outdoorspiel Indiaca: Handliches Freizeitspiel ohne großen Aufbau
Ein handtellergroßer Ball, in dem ein paar Federn stecken – mehr braucht es nicht, um Indiaca zu spielen. Der Indiaca-Ball wird in die Luft gewirbelt, die Handteller sind dabei die Schläger. Ziel ist es, den Ball nicht auf dem Boden aufkommen zu lassen. Spielen könnt ihr eins gegen eins, in Teams oder in einer Gruppe nach dem Motto „jeder gegen jeden“. Wie euer Spielfeld aussieht, ist auch euch überlassen: Habt ihr Lust, über ein Volleyballnetz zu spielen, oder soll es bestimmte Bereiche geben, in denen der Ball fallen muss, um zu punkten? Eurer Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.
Kosten: Zwischen 10 und 20 Euro
https://www.swr3.de/aktuell/service/spiele-fuer-draussen-sommer-100.html
Outdoorspiel Boule: der Klassiker aus Frankreich
Das Image von Boule ist ein bisschen verstaubt, auch wir denken da zuerst an meist etwas ältere Männer, die in einem Park um die allseits bekannte Kiesbahn stehen. Fakt ist aber auch: Wenn man die Boulekugeln dann doch mal wieder auspackt, macht es mehr Spaß als anfangs gedacht!
Der Freizeit-Klassiker kommt aus Frankreich; dort wird das Spiel auch als anerkannter Sport gespielt und heißt dann „Petanque“. Wer sich also gegen Familie, Freunde und Nachbarn regelmäßig durchsetzt und seine Kugeln am nächsten an die Zielkugel wirft, kann vielleicht sogar bald meisterschaftsboulen gehen!
Kosten: Etwa zwischen 15 und 50 Euro
Juval - Martin und Gisela Aurich haben in jahrelanger und mühevoller Arbeit aus vernachlässigten Anlagen am Unterortlhof von Reinhold Messner blühende Weinberge angelegt und mit ihrer Expertise in den vergangenen Jahrzehnten wesentlich zur Qualitätshebung der Vinschger Weine beigetragen. Die Weine vom „Castel Juval“ und die Edelbrände genießen einen außerordentlich guten Ruf, weit über die Grenzen des Vinschgaus hinaus. Martin und Gisela Aurich ziehen sich nun zurück und haben im Laufe des vergangenen Jahres mit Raphael und Christine Burki neue Pächter in die Hofangelegenheiten eingeweiht. Im Rahmen eines Freundes- und Familienfeier auf Unterortl haben Martin und Gisela Aurich kürzlich Raphael und Christine Burki symbolisch drei alte „Reber“ als Hofübergabe überreicht. Diese „Reber“ hatten die Aurichs zu Beginn ihrer Arbeit am Unterortlhof von Luisa Nischler als Symbol für Gedeihlichkeit überreicht bekommen. (eb)
Weißwasserbruch - Der Wettergott hat es gut gemeint. Am 20. Juli organisierte die LASA Marmo zum fünften Mal den Tag der offenen Tür im Weißwasserbruch auf 1.567 m ü.d.M. Das sog. „Bruchfest“ zieht viele Besucher aus nah und fern an; über 250 nutzten die Möglichkeit des Shuttle-Dienstes, andere bewältigen das letzte Stück des Fußweges von Laas oder vom Bremsberg aus über die sog. „Brüchlerstiegen“, die extra für diesen Tag geöffnet wurden. Novum dieses Jahr: der Bruch konnte selbständig erkundet werden. Nach einer geologischen Einführung am Brucheingang durch Geologe Dr. David Wilhelm ging es in den Stollen hinein. Ein Videofilm zeigte den Abbau vor Ort. Mitarbeiter und fachkundige Marmor Plus Führer und Führerinnen beantworteten die zahlreichen Fragen der kleinen und großen Besucher. Die LASA Marmo bedankt sich beim Sportclub Laas, der Bergrettung Laas, der Freiwilligen Feuerwehr Laas und der Genossenschaft Marmor Plus für die tatkräftige Unterstützung.
Partschins - Matthias Schönweger trifft Peter Mitterhofer: Jubiläumsausstellung des Künstlers im Schreibmaschinenmuseum in Partschins
Neben Peter Mitterhofer ist auch er ein großer Sohn der Gemeinde Partschins, wie Mitterhofer für viele auch er Außenseiter, „Spinner“, einer, der sich - wie einst der große Erfinder – nicht anpassen will, mit seinen Aussagen „aneckt“, sich kein Blatt vor dem Mund nimmt.
Mitterhofer konnte seinen Ruhm als Schreibmaschinenerfinder nicht mehr selbst erleben, Matthias Schönweger hat in diesem Jahr – als international bekannter und renommierter Künstler – seinen 75. Geburtstag gefeiert, zu dessen Anlass die Universität Innsbruck und Kunst Meran im April mit einem Symposium sein Lebenswerk gewürdigt haben.
Mit seiner Hommage an Peter Mitterhofer, den 2003 veröffentlichten Roman „von und zu Peter & Paul“ zeigt Schönweger seine Seelenverwandtschaft zum Erfinder auf. So war es nur eine Frage der Zeit, den Künstler und den Erfinder in einem Haus zu vereinen: ab 23. August wird das Schreibmaschinenmuseum zur Bühne des vielseitigen Künstlers, der mit seinen kreativen Ansätzen als Schriftsteller, Bildhauer, Maler, Grafiker und Aktionskünstler die Grenzen zwischen verschiedenen Kunstformen verschmelzen lässt und in seiner Auseinandersetzung mit Alltagsgegenständen, kombiniert mit einem intelligenten – in Ironie und Sarkasmus getauchten – Wort- und Sprachspiel die Welt als Mikrokosmos präsentiert, der nicht zuletzt Spiegelbild und moralische Instanz unserer selbst wird.
Die Eröffnung der Sonderausstellung mit dem Titel „Buchstaben – in Wort und Bild“ am 23. August um 18 Uhr wird, nach einer Einleitung von Sonja Steger, von einer kurzen Leseperformance des Künstlers begleitet. Dauer der Ausstellung ist bis 31.10.2025
Tschengls - Eine so große Feier wie zu ihrem 100sten Geburtstag am 31. Juli 2024 hatte Antonia Niederfriniger Wwe. Kurz, genannt „Franza Kasper Touna“ noch nie erlebt. Aus allen Richtungen strömten die Geburtstagsgäste in die geschmückte Tschengelser Pfarrkirche, Verwandte, Bekannte, Nachbarn, Freundinnen und Freunde. Das Gotteshaus war bis auf den letzten Platz gefüllt, als P. Jolly Joseph Chakkalakkal vor den Altar trat. „Dass jemand den 100. Geburtstag feiern kann, ist ein besonderes Geschenk“, so der Pfarrer. „Man kann Gott nur für das lange erfüllte Leben der lieben Antonia danken.“ Die Sängerinnen und Sängern des Kirchenchores Tschengls unter der Leitung von Sepp Gurschler umrahmten den Gottesdienst mit berührenden Liedern. Die zahlreichen Gratulanten warteten dann vor der Kirche und drückten der Jubilarin der Reihe nach die Hand, oder nahmen sie in den Arm. Die Laaser Bürgermeisterin Verena Tröger gratulierte im Namen der Gemeindeverwaltung.
Das anschließende Grillfest im Heimathof bot eine gute Gelegenheit, Erinnerungen auszutauschen und die vielen Jahre Revue passieren zu lassen. Antonia Niederfriniger Kurz, die „Touna“ ist Mutter von drei Kindern und Großmutter von vier Enkelkindern. Sie lebt mit ihrer Tochter Maria in der Familie ihres Sohnes Sepp, umsorgt von ihrer Schwiegertochter Margareth Telser. Ein Schicksalsschlag hat Touna geprägt: Maria war im Alter von neun Monaten an einer Hirnhautentzündung erkrankt und wurde dann zu ihrem Sorgenkind. Mutter und Tochter bilden seither ein unzertrennliches Duo, das seit jeher einem festgelegten Tagesablauf folgt.
„Touna“ ist geistig frisch. Sie weiß, was sie will. Auch körperlich ist sie noch recht rüstig. Gelegentlich benutzt sie ihren Stock und hie und da auch den Rollator.
Die vielen Gratulanten, die von ihrer Familie fürstlich bewirtet wurden, genossen das außergewöhnliche Fest. Zu den Geburtstagsüberraschungen zählten unter anderem der Besuch der Kindergartenkinder und das Ständchen der Musikkapelle Tschengls.
Mögen der lieben „Touna“ noch viele gesunde Tage im Kreise ihrer Lieben beschert sein. (mds)
Schlanders/Basis - Basis Vinschgau überrascht nicht nur in der Drususkaserne immer wieder mit neuen Initiativen, sondern belebt auch das Dorf mit außergewöhnlichen und verrückten Ideen. Am Donnerstag, den 25. Juli wurden der Dorfplatz und die Fußgängerzone zum Konzertsaal. Ein „fliegendes“ Klavier wurde von 10 bis 12 Uhr durch die Fußgängerzone Schlanders gezogen. Prof. Funkstein alias Fabio Zindaco spielte auf dem Klavier. Alle waren eingeladen zum Mitreisen, Zuhören, Mitsingen oder einfach nur zum Schieben. Das Klavier wurde vom Publikum von der Basis in die Fußgängerzone und durch den Wochenmarkt geschoben. In den Konzertpausen fand am Klavier ein Musikkurs statt. So wurde der öffentliche Raum durch die sanften Klänge eines Klaviers aus den 1920er Jahren in einem neuen Licht erlebt. Am Abend gab es noch eine Performance und ein DJ Set des Künstlers auf dem Kulturhausplatz in Schlanders, bevor Basis Vinschgau den Film „Ernte teilen“ im Rahmen der dritten Movie Night vorführte. (hzg)
St. Johann in Müstair - Am 19. Juli gastierte das renommierte „ensemble histoirefuture“ mit dem musikalischen Projekt „Musica Transalpina“ in der Klosterkirche von St. Johann in Müstair. Unter der Leitung von Matthias Klenota ging das Ensemble den Spuren berühmter Barockkomponist:innen auf Reisen nach. Den Zuhörenden bot sich eindrückliche Instrumentalmusik und spannenden Reisetexten der Zeit um 1600. Am Wochenende vom 10. und 11. August wartet ein weiteres musikalisches Highlight im Kloster auf die Besuchenden. Die kanadische Pianistin Angela Hewitt wird im Rahmen der Konzertreihe „Misteri Müstair“ in der Klosterkirche St. Johann in Müstair in zwei Konzerten Goldberg- Variationen von Bach darbieten. Als eine der weltweit führenden Konzertpianistinnen spielt sie als Solistin mit großen Orchestern in ganz Europa, Amerika, Australien und Asien. Mit ihren Interpretationen der Musik von J.S. Bach hat sie sich zu einer der bedeutendsten Interpretinnen des Komponisten unserer Zeit etabliert. Die Goldberg-Variationen stellen einen Höhepunkt der barocken Variationskunst dar. Am 17. August findet zum ersten Mal im Val Müstair eine Museumsnacht statt. Die Museumsreise startet in Valchava im Museum Chasa Jaura geht über Santa Maria in das Museum 14/18, die Muglin Mall und in der Via Paclera zum Kloster St. Johann Müstair zurück. Die Orte sind mit einem kostenfreien Shuttlebus verbunden und der Abend klingt in der Bar des Hotel Chalavaina aus.
Weitere Infos und Ticketreservierung unter events@muestair.ch und www.muestair.ch