Hanglagen an der Sonnenseite, milde Temperaturen, geringer Niederschlag und der Einsatz fleißiger Weinbauern lassen im Vinschgau erstklassige Weine gedeihen. Organisiert sind die Weinbauern seit 1981 im Vinschger Weinbauverein. Dieser zählt rund 250 Mitglieder.
von Magdalena Dietl Sapelza
Der Vinschger Wein ist derart sauer, dass er dem Trinker – ich bitt vielmals um Verzeihung - die Pfoat hinteneiniziacht“.
Das schrieb der Historiker im Jahre 1921 in seiner Studie über den Weinpatron Urban.
Doch diese Zeiten sind längst vorbei. Die Vinschger Weine sind heute bekömmliche, besonders edle Tropfen, deren Qualität Weinkenner aus aller Welt überzeugen. Die Weine punkten mit Eigenheit, mit individuellem und besonderem Charakter. Das Vinschger Weinbaugebiet reicht von der Töll bis Burgeis und umfasst 80,66 Hektar (Stand: August 2019). Zu den Haupt- Weißweinsorten zählen Riesling, Weißburgunder und Müllerthurgau, zu den Haupt-Rotweinsorten Blauburgunder, Vernatsch und Zweigelt. Dazu kommen bei den Weißen in kleineren Mengen noch die Sorten Chardonnay, Ruländer, Gewürztraminer und Frauerler (autochthone Sorte), bei den Roten Lagrein und Cabernet.
Auf der höchst gelegenen Weinbaufläche am Kloster Marienberg bei Burgeis auf 1250 Metern Meereshöhe werden seit 2011 versuchsweise Bio-Weine der Weißweinsorte Solaris und der Rotweinsorten Cabernet Cortis kultiviert. In Stilfs erzeugt ein junger Winzer seit zwei Jahren ebenfalls die Bio-Weißweine Solaris sowie Muscaris und den Rotwein Cabernet Cantor. Es handelt sich in beiden Fällen um pilzresistente Sorten.
Im Gegensatz zu anderen Regionen ist der Vinschger Weinbau nicht von großen Genossenschaften, sondern von kleinen Kellereien geprägt. Kastelbell, Latsch und Schlanders sind als DOC-Gebiete anerkannt, ihre Weinbaufläche liegt bei rund 35 ha. Im Vinschgau keltern viele kleine Weinbauern ihre Weine selbst und erzeugen dabei vielbeachtete Spitzenweine.
Der 1981 gegründete Vinschger Weinbauverein kümmert sich um die Belange der Weinbauern, organisiert Weinverkostungen, Fortbildungsveranstaltungen, Flurbegehungen, Lehrfahrten und einiges mehr.
Leo Forcher vom Rebhof in Galsaun/Kastelbell führt den Verein seit der Gründung als Obmann. Im Vorstand unterstützen ihn Matthias Bernhart (Partschins), Andreas Gruber (Naturns), Martin Schuster (Vetzan), Matthias Thoman (Kortsch), Martin Pohl (Kastelbell) sowie neun kooptierte Mitglieder darunter auch Hans Zagler von der Fachschule für Land- und Forstwirtschaft Fürstenburg. Ansprechpartner sind die Verantwortlichen des Südtiroler Beratungsringes. Bei der diesjährigen Herbstbegehung im August in den Rebanlagen der Weinbauern Theodor Mitterer und Elmar Luggin in den „Scheanen“ bei Schluderns informierte beispielsweiseThomas Weitgruber vom Beratungsring über die richtige Pflege der Reben und rief dazu auf, regelmäßig Beerenproben abzugeben, damit ein möglicher Befall der Kirschessigfliege, die Trauben ungenießbar macht, rechtzeitig erkannt wird und behandelt werden kann. Die Kirschessigfliege zählt neuerdings zu den größten Bedrohungen im Weinbau. Da gilt es achtsam zu sein, um die Ernte nicht zu gefährden.
Dass der Weinbau im Vinschgau seit jeher mit großen Herausforderungen verbunden ist, beweist auch der Umstand, dass die Vinschger Weinbauern in ferner Vergangenheit neben dem Wein-Patron Urban zwei zusätzliche Weinpatrone angerufen haben, und zwar den Bischof Valentin von Rätien und den Matscher Dorfheiligen Florinus, nach dem Motto „Doppelt gebetet, hilft doppelt“.
Heute folgen sie jedoch lieber den Tipps der Fachleute im Beratungsring.
Im Gemeindegebiet Kastelbell/Tschars wird die größte Weinanbaufläche des Tales gepflegt. Man lernte aus der Erfahrung der Alten und kombiniert es mit heutigem Wissen, Experimentiergeist und einer großen Portion Passion. Einer dieser passionierten Weinbauern ist Thomas Plack, vom Lehengut in Galsaun – das jüngste Weingut der Gemeinde.
Thomas Plack kennen viele als Apfelbauer, als Feuerwehrkommandant, als Präsident des Bodenverbesserungskonsortiums und immer mehr als Weinbauer. Vor genau 20 Jahren, übernahm Thomas Plack den Hof seiner Eltern, es blieb ihm nicht die Zeit in die Fußstapfen seines Vaters hineinzuwachsen, denn dieser verstarb 1989. Er war 19 Jahre jung, unerfahren und hatte gerade die Schule abgeschlossen. „I bin holt gwochsen mit der Soch“, sagt er heute von sich selber.
Der Weg zum Wein
Wie es früher üblich war, hatte auch sein Vater Wein angebaut und diesen selbst eingekellert, einen klassischen Vernatsch. Diese Anbaufläche übernahm Thomas Plack, doch die ersten Schritte gestalteten sich schwieriger als gedacht. An seinen ersten Versuch, Wein herzustellen, kann er sich noch gut erinnern und beim Erzählen huscht mehrmals ein Grinsen über sein Gesicht. Er selbst hatte damals kaum Wein getrunken, von Genuss, Kennen und Können war er weit entfernt. Die Trauben hat er eingebracht und nun ging es an die Verarbeitung, die er logischerweise so perfekt wie möglich machen wollte. Viel Farbe sollte sein Vernatsch erhalten, daher wollte er die Maische ganz besonders gut in den Saft einarbeiten und hatte sie mehrmals „untergestampft“, nur leider zu oft. Dadurch wurde das anschließende Trennen der gepressten Trauben vom Wein recht mühselig, erinnert er sich. Das Endergebnis war jedoch nicht schlecht, sein erster eigener Wein war geboren. Durch das Tun, durch das Fehler machen entstanden die ersten Fragen, welche Partner er brauchte, wo er sein Potential verbessern und wie er höhere Perfektion erreichen konnte. Auf all diese Fragen fand er in den folgenden Jahren Antworten. Der Wein sollte neben dem Apfelanbau nach und nach ein zweites Standbein werden. 1990 begann er die Pergl am Weinberg im Krebsenrauth zu roden und stellte auf Drahtrahmenerziehung um. Eingekellert hat er nicht mehr selber, geliefert wurde über mehrere Jahre an die Kellerei Meran. Eine treibende Kraft wurde mit der Zeit seine Partnerin Claudia. Gemeinsam wurden Weiterbildungen besucht und nach einem neuen Weg am Hofe Lehengut gesucht. 2006 konnte der gesamte Betrieb auf Bio umgestellt werden, von da an wurde zwar Bioqualität an die Kellerei geliefert, jedoch wurde kein Biowein daraus hergestellt. Er machte sich auf die Suche nach einem geeigneten Partner, den er per Zufall in Martin Aurich vom Unterorlt-Hof in Juval, fand. Dieser war sein ehemalige Lehrer für Kellerwirtschaft an der Laimburg. Vom Lehrer-Schüler Verhältnis, über eine berufliche Partnerschaft hat sich mittlerweile eine enge Freundschaft entwickelt. Am Unterorlt-Hof wird heute dieser Biowein als Lohnausbau produzieren, auf den er seit Jahren hingearbeitet hat.
2013 war wiederum ein wichtiges Jahr in der Hofgeschichte. Er setzte eine Idee um, die bereits seinen Vater damals reizte. „Schun efter hon i keart, dass i als Spinner bezeichnet gwortn bin, bsunders boll i den Wold grodet hon“. Ein Waldstück des Hofes, den „Tonner Berg“ lies er nach langem bürokratischen Wege umwidmen und verwirklichte dort einen neuen Weingarten mit Riesling. Dann, am 8. September 2015 wurde schließlich die Kellerei Lehengut gegründet, die jüngste Kellerei im Gemeindegebiet. Eine Vision und ein Wunsch wurde damit erreicht. Im selben Jahr konnte die Rebfläche vom malerischen Ansitz Kasten der Familie Knoll dazugepachtet werden. 2016 nutzte er eine Gelegenheit und holte einen Teil der Hoffläche zurück, den noch seine Großmutter verkauft hatte. Obwohl es eine große Investition bedeutete, war es eine Chance, die in erster Linie mit einem hohen emotionalen Wert verbunden war. 2018 ergriff Thomas Plack die Möglichkeit, ein kleines Juwel am Stabner Sonnenberg ebenso zu pachten und aus seinem „Dornröschenschlaf“ zu erwecken.
In den letzten 20 Jahren wuchs und veränderte sich der Hof. Den Vernatsch, mit dem Thomas Plack begann, hat er bis heute komplett gerodet und setzt nun mehr denn je auf weiße Sorten, wie Weißburgunder, Riesling und Souvignier Gris, unter Kennern eine sogenannte Piwi Sorte. „Der Vernatsch isch fir insern Biohof kuane Sorte mit Zukunft, er isch anfällig für Pilze und aufwändig in der Pflege. Die Kirschessigfliege mognen a viel zu gearn“. Als Biobauer sucht er nach Pilz resistenten und „pflegeleichteren“ Rebsorten, die den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln nicht so sehr benötigen. Seine Lagen am Galsauner und Stabner Sonnenberg bieten gute Voraussetzungen dafür. Die warmen, sonnenverwöhnten Tage und die kühlen Nächte, schmeicheln den Früchten. Das trockene Klima und der verwitterte Schieferboden unterstützen den Charakter seiner Weine.
Zurückblickend auf diese 20 Jahre Hofführung, hat sich so einiges getan: Hoferweiterung, Qualität, Bioproduktion, neue Wege, Experimentieren und Visionen entwickeln und dennoch ist da noch einiges offen. „Die Traube ist a vielfältiges Produkt und do losst sich nu einiges mochn. A Überroschung kennen mir bol a moll präsentieren.“ (bw)
Vinschgerwind: Hinter der OVEG liegen turbulente Jahre und eine bewegte Geschichte. Alles verdaut?
Markus Niederegger: Mehr als verdaut. Der Vorstand der OVEG, allen voran der Obmann haben in der Vergangenheit mit viel Weitsicht gehandelt. Ich selbst habe im November 2012 als Geschäftsführer angefangen und war gleich mit der Konzepterarbeitung beauftragt. Meine Aufgabe war nicht Äpfel verkaufen, sondern vielmehr die Struktur in Prad auszuarbeiten. Es hat mehrere Studien gegeben. Die Studie vom Raiffeisenverband hat ergeben, dass der Weg der Eigenständigkeit schwierig wird. Von der finanziellen Seite her eine Herausforderung für die Mitglieder. Nichtsdestotrotz haben unsere Berechnungen und Prognosen Jahr für Jahr zugetroffen und haben uns bestätigt. Ich muss sagen: Die Struktur in Prad ist gut gelungen und von der Logistik her optimal. Das haben uns auch Außenstehende bestätigt. Wir haben sicher den Vorteil gehabt auf der grünen Wiese bauen zu können.
Vinschgerwind: Seit fünf Jahren ist man in den neuen Verwaltungs- und Produktionsräumen in Prad. Wie ist man ausgerüstet?
Markus Niederegger: 2009 haben wir die ersten Äpfel im neu gebauten Zellentrakt in Prad eingelagert. Wir haben hier knapp 7 Hektar, verbaute Fläche sind fast 3 Hektar. Das haben wir in 10 Jahren realisiert. Wir sind extrem schnell gewachsen, haben 2013 angefangen die Verarbeitungsstruktur samt Bürogebäude hier zu bauen. Wir verfügen über eine Sortierhalle, einen Emballagenraum und eine Verpackungshalle mit dazugehörigem Maschinenpark. Wir können in unseren Zellen am Standort Prad 3.000 – 3.200 Waggon einlagern und nochmal 600 im neuen Hochregallager, Eyrs hat eine Lagerkapazität von 1.400 Waggon. Die gesamte angelieferte Tafelware läuft über die Sortieranlage, welche über 64 Kanäle verfügt. Allein bei der Sorte Golden haben wir 55 Artikel. Die sortierte Ware geht anschließend in die Umschlagzellen und ab heuer in das Hochregallager. Wir produzieren – wie alle anderen auch - nur auf Auftrag, nicht auf Lager. Die Aufträge werden im Normalfall am gleichen Tag abgewickelt. Die OVEG verfügt insgesamt über 8 Verpackungslinien und wir können hier natürlich unterschiedliche Verpackungsarten machen: gelegte Ware, lose Ware, Fruchtschalen, Beutel und Taschen. Der Auftrag wird auf eine Verpackungslinie virtuell zugewiesen und über eine Rutsche wird die Linie mit dem Verpackungsmaterial beschickt. Das heißt es landet auf dem Packtisch. Über die Entleer-station wird die Linie mit dem entsprechenden Apfel-Artikel beschickt. Das muss alles gleichzeitig erfolgen, denn sonst müssen die Verpackerinnen warten. Der Verpackungsraum ist vom Personal her am intensivsten. Da läuft viel über Handarbeit. Diese Arbeit verrichten hauptsächlich Frauen, die das tagtäglich machen und zwar 11 Monate im Jahr. Und ich muss sagen: Das ist eine strenge Arbeit, die man wertschätzen muss. Sobald alles verpackt ist, wird jede einzelne Verpackung etikettiert, läuft auf die Palettierstationen und wird entsprechend den Vorgaben des Kunden palettiert. Anschließend geht die fertig palettierte Ware vollautomatisch vom Verpackungs- in den Versandbereich. Der LKW kommt und die Palette wird verladen. Diesen Ablauf haben wir perfekt im Fluss.
Zusätzlich haben wir eine Halle für unsere saisonalen Produkte.
Vinschgerwind: Kann man sagen die OVEG ist die vielfältigste unter den Genossenschaften?
Markus Niederegger: Ja, absolut. Wir sind im Vinschgau der größte Produzent, was Gemüse anbelangt. Beim Sommerblumenkohl sind wir die Nummer 1. Im Sortiment haben wir noch Weiß- und Spitzkohl, Blaukraut, Eisbergsalat, Kartoffel, Romanesco, Pak Choi, Tomaten, Sellerie, Lauch, Melanzane, Fenchel, Artischocken. Wir haben diese Vielfalt vor allem im Obervinschgau, damit es auch möglich ist eine Fruchtfolge zu machen. Wir brauchen einen Ausgleich für die Böden. Dann geht es weiter mit den Kirschen. Wir sind der größte Kirschenproduzent im Vinschgau. In unserem Verzeichnis führen wir noch Marillen, Erdbeeren, Heidelbeeren, Himbeeren. Das ist unsere Vielfalt. Deshalb brauchen wir auch unser Detailgeschäft, das sehr gut ankommt und von den Kunden sehr geschätzt wird. Lokale Produkte, authentisch und gut. Wir vermarkten und verkaufen das, was hier bei uns wächst.
Vinschgerwind: Die OVEG wurde 1963 von 47 Bauern in Eyrs gegründet. Die OVEG heute - ein Steckbrief.
Markus Niederegger: Wir haben derzeit 243 Mitglieder. Dazu kommen 29 Lieferanten. Wir haben auf einer Fläche von 730 Hektar Apfelanbau. Auf 115 Hektar werden saisonale Produkte angebaut. Das ist nicht wenig. Der Personalstand beläuft sich auf 100 Mitarbeiter, 33 sind fix, der Rest ist saisonal angestellt. Zum Sortenspiegel: Wir haben 75 Prozent Golden. Wir sind damit sehr goldenlastig und werden das auch in Zukunft sein. Durch die Club- und Vertragssorten gehen wir in Richtung 70 – 65 Prozent Goldenanteil. Aber wir sind als Anbaugebiet für den Golden prädestiniert und es gibt wenig Alternativen für diese Höhenlage, das muss man auch klipp und klar sagen. Wenn eine ideale Clubsorte für unsere Höhenlage anbaufähig wird, dann werden wir sie anbauen. Aber die nächsten 15 – 20 Jahre wird unsere Hauptsorte der Golden sein. Die zweite Sorte ist der Pinova mit 8 Prozent, dann kommen der Gala mit 6 Prozent und der Stark mit 5 Prozent. Der Rest verteilt sich auf Clubsorten.
Vinschgerwind: Wie schaut es bei den Mengen aus?
Markus Niederegger: Da muss ich etwas ausholen. Die letzten drei Jahre waren sehr schwach von den Mengen her. 2015 haben wir eine Menge von 4.350 Waggon gehabt, 2016 aufgrund von Frost sind wir bei 4.000 Waggon stehen geblieben. Dann haben wir 2017 Frost und Hagel gehabt. 90 Prozent vom Gebiet war verhagelt, das war brutal. Da haben wir nur 3.050 Waggon Ernte eingefahren und wenn man diese Struktur sieht und wie viele Investitionen getätigt wurden, dann fehlen die Kostenträger. Das wirkt sich dann natürlich auf den Auszahlungspreis aus. 2018 hatten wir 4.000 Waggon bedingt wiederum durch Frost und Hagel. Die Bäume sind völlig aus dem Rhythmus gekommen, nach drei extremen Jahren. Positiv ist: Wir hatten 2018 eine Ernte von 250 Waggon saisonalen Produkten. Das ist schon eine stolze Menge und das sind auch ganz wichtige Kostenträger.
Vinschgerwind: Und heuer?
Markus Niederegger: 2019 werden wir eine gute Ernte einfahren. 4.800 Waggon erwarten wir heuer. Unser Potential liegt in etwa bei 5.200 Waggon, die saisonalen Produkte nicht mitgerechnet.
Vinschgerwind: 31 Cent ist für den konventionellen Golden ausbezahlt worden.
Markus Niederegger: Es fehlte 2018 einerseits die Menge und zum anderen die erste Qualität. Nur 55 Prozent waren Prima, der Rest waren alles zweite Qualitäten oder Industrieware. Es nutzt eben nichts nur den Auszahlungspreis anzuschauen. Der Auszahlungspreis ist absolut nicht zufriedenstellend, das ist klar. Ich sage aber, man muss 5 Jahre anschauen und nicht ein Jahr und wir reden hier von Schnittpreisen, das muss auch klar sein.
Vinschgerwind: Wie ist das Gemüse verkauft worden?
Markus Niederegger: Das Gemüse haben wir 2018 gut verkauft und 2019 noch besser.
Vinschgerwind: Was bekommt ein Bauer für einen Kilogramm Blumenkohl?
Markus Niederegger: Die letzten Jahre lagen wir im Schnitt zwischen 50 und 60 Cent pro Kilogramm. Genau das ist für viele eine einmalige Möglichkeit, sich vom Viehbauern zum Gemüseproduzenten und zur Dauerkultur zu entwickeln.
Vinschgerwind: Blick in die Zukunft: Wo steht die OVEG in 10 Jahren?
Markus Niederegger: Wir sind von der Struktur her sehr gut aufgestellt. Eigentlich wäre laut unserem Masterplan das Hochregallager erst für 2022 geplant gewesen und jetzt haben wir es 2019 realisiert. Wir haben in den vergangenen Jahren gewaltige Finanzierungen getätigt.
Vinschgerwind: Mit EU Geldern?
Markus Niederegger: Die OVEG hat im Unterschied zu anderen Genossenschaften, die konstant gewachsen sind, die OP-Gelder nur zu 17 Prozent abgreifen können. Den Rest haben wir zu stemmen. Zugute kommt uns die bereits über mehrere Jahre anhaltende glückliche Zinsentwicklung.
Vinschgerwind: Blicken wir weiter in die Zukunft.
Markus Niederegger: Der Anteil des Golden wird sich bei 65 Prozent einpendeln. Die saisonalen Produkte sind auch weiterhin sehr, sehr wichtig. Läuft alles nach Plan, werden wir uns innerhalb 2023 konsolidiert haben. Was wichtig ist, ist einfach die Qualität. Das muss oberste Maxime sein im Hinblick und im Einklang mit der Natur. Wir müssen unseren Mitgliedern ökonomische und ökologische Antworten geben. Für die OVEG wird es in Zukunft so sein, dass man mit den Kosten auf ein Niveau kommen wird, wo man mit den Nachbarschaftsgenossenschaften mithalten kann. Grundsätzlich muss man sagen, dass die OVEG eine Erfolgsgeschichte ist. In so kurzer Zeit möglich gemacht haben dies ein starker Obmann, ein fähiger Vorstand und aufgeschlossene Mitglieder, die uns einen gewaltigen Vertrauensvorschuss gegeben haben. Ein Dank an dieser Stelle auch an unseren Verband, ohne dem vieles nicht möglich gewesen wäre und ohne dem eine Zukunft sowieso nicht vorstellbar ist. Aber ganz wichtig sind vor allem unsere Mitarbeiter, die am Erfolg maßgeblich beigetragen haben und das auch weiterhin werden. Das macht uns schon stolz.
Interview: Angelika Ploner
Am Wochenende um den 5. Oktober 2019 feierte die Stiftung Pro Kloster St. Johann in Müstair ihr goldenes Jubiläum. Sie wurde 1969 gegründet, um die Lebensverhältnisse der Klosterfrauen zu verbessern und das 1983 in die Liste der UNESCO aufgenommene Kloster zu erhalten und zu restaurieren. Der offizielle Jubiläumsakt in der Klosterkirche war ein festliches Konzert eines Bläserquintetts der Tonhalle Zürich, gedacht als grosses Dankeschön an alle über ein halbes Jahrhundert in Müstair aktiven Menschen aus allen möglichen Bereichen. Es wurde unterbrochen durch kurze Reden und Ansprachen von der früheren Priorin Domenica Dethomas, dem Bündner Regierungspräsidenten Jon Domenic Parolini und dem Stiftungspräsidenten Walter Anderau. Über 100 geladene Gäste waren der Einladung zu dieser Dankesfeier gefolgt.
Das Datum für den Festakt wurde mit Bedacht mit dem Erntedankfest in Valchava abgestimmt. Auch die Gemeinde Val Müstair feierte das zehnjährige Jubiläum der Gemeindefusion und hat am Sonntag ihrerseits zu einem Festakt zum Thema DANKE SAGEN eingeladen. Wie es sich für eine Welterbestätte der UNESCO gebührt, konnte das Bläserquintett des Weltklasse-Tonhalle-Orchesters Zürich für ein Konzert gewonnen werden. Die Klänge lösten helle Begeisterung aus. In kurzen Ansprachen erläuterte Sr. Domenica Dethomas die mittelalterlich anmutenden Lebensbedingungen im Kloster, wie sie noch zur Gründungszeit der Stiftung herrschten. Es war dann auch deren erste Aufgabe, diese markant zu verbessern. Der Regierungspräsident des Kantons Graubünden Jon Domenic Parolini dankte für die herausragenden Leistungen der Stiftung zur Erhaltung des wertvollen Kulturgutes aus dem Frühmittelalter. Dem Stiftungspräsidenten Walter Anderau war es vorbehalten auf die zunehmende Bürokratisierung der Stiftungsarbeit hinzuweisen, die eine zunehmend grössere, aber dennoch moderate Professionalisierung der Stiftungsorgane nach sich zieht. Für sein Engagement in den letzten 30 Jahren überreichte ihm der Geschäftsführer der Stiftung Ulrich Veith im Namen der Stiftung ein ein Meter langes Bild, welches das bekannte romanische Fresko der Mittelapsis der Klosterkirche mit der tanzenden Salome abbildet.
Das Kloster geht der Legende nach auf Karl den Grossen, also auf das später 8. Jahrhundert zurück. Die reiche künstlerische Ausgestaltung aus der Gründerzeit lässt kaum einen anderen Schluss zu. In der 1200jährigen Geschichte hat das Kloster nach der französischen Revolution eine sehr wechslungsvolle Geschichte hinter sich. Zwar wurden die besonders wertvollen Fresken 1894 von den beiden Kunsthistorikern Josef Zemp und Robert Durrer neu entdeckt. Die Klosteranlage war aber damals in einem derart schlechten baulichen Zustand, dass die Lebensbedingungen des Konvents als mittelalterlich bezeichnet werden müssen. Es fehlte an Geld, für irgendeine Sanierung.
Eine Schoggitaler-Aktion des Schweizerischen Heimatschutzes zugunsten des Klosters schärfte dann 1969 das Bewusstsein im ganzen Land für die Notwendigkeit eines langfristigen Engagements zur Verbesserung der Lebensbedingungen der Klosterfrauen und die fachmännische Restaurierung dieses kulturgeschichtlich herausragenden Bauwerks. Mit dieser Zielsetzung wurde auf Initiative der damaligen Bündner Ständeräte Gion Darms und Arno Theus die überkonfessionelle Stiftung Pro Kloster St. Johann in Müstair ins Leben gerufen.
In den Anfangsjahren bestimmten dann auch Sanierungs- und Erneuerungsarbeiten im Wohnbereich der Benediktinerinnen und die Verbesserung der Infrastruktur der Landwirtschaft die Tätigkeitsfelder der Stiftung. Parallel dazu wurde die Geschichte des Klosters im wahrsten Sinne des Wortes „ergraben“. Da Feuersbrünste und kriegerische Einflüsse die Archive weitgehend zerstörten, sind die heutigen Kenntnisse der Geschichte das Resultat umfassender archäologischer Forschungsarbeiten. Im Jahre 1983 wurde das Kloster St. Johann zusammen mit der Berner Altstadt und dem Stiftsbezirk von St. Gallen als erste schweizerische Welterbestätten in die Liste der UNESCO Weltkulturerbestätten aufgenommen. Mit dieser bedeutenden Auszeichnung wurde die grösste Herausforderung für ein lebendiges Kulturgut noch akzentuiert: das
einvernehmliche Nebeneinander von Konvent sowie Wissenschaftern (Archäologen und Restauratoren) und Tourismusverantwortlichen. Der Stiftungspräsident bezeichnete dieses als wichtigste Voraussetzung für die Stiftungstätigkeit. In den 50 Jahren konnten neben der Herrichtung der Clausura und der Landwirtschaft wichtige Vorhaben realisiert werden. Dazu gehören die Einrichtung des Klostermuseums im Plantaturm, die umfassende Restaurierung der Heiligkreuzkapelle, wichtige vom Kloster genutzte Gebäudeteile, der Wiedereinbau eines vom Landesmuseum gekauften und zeitweise dort ausgestellten Hohenbalkenzimmer.
Diese grossen Vorhaben konnten nur erreicht werden dank dem Entgegenkommen von Konvent und den kirchlichen Institutionen, dem ehrenamtlich tätigen Stiftungsrat, den motivierten Mitarbeitern im Kloster und in der Bauhütte sowie einer grossen Zahl von Spendern, darunter auch der Verein der Freunde des Klosters mit über 500 Mitgliedern. Auch die verantwortlichen Institutionen von Bund, Kanton Graubünden und der Gemeinde Val Müstair haben die Restaurierungsarbeiten immer mit Wohlwollen begleitet und finanziell grosszügig unterstützt. Den vielen beteiligten Persönlichkeiten sprach der Stiftungspräsident seinen tief empfundenen Dank aus.
„Aber auch nach 50 Jahren ist in einer derart grossen Anlage kein Ende der Restaurierung abzusehen“, so Walter Anderau. Zur Zeit steht die umfassende Reinigung, Restaurierung und Stabilisierung der einzigartigen frühmittelalterlichen Fresken in der Klosterkirche als zentrales Projekt im Fokus der Stiftung. Ebenso zentral ist eine umfassende Erneuerung des Klostermuseums. Aber auch kleinere und nicht unwichtigere Arbeiten und Projekte zur Erhaltung dieser historisch wichtigen Anlage stehen immer wieder an. Nicht zu vergessen ist auch die Einrichtung einer altersgerechten Infrastruktur für die Klosterfrauen. Durch ihr fortschreitendes Alter möchten die Nonnen als Besitzer des Klosters sich behindertengerechte bewegen können und über die notwendigsten Pflege- und sanitarischen Einrichtungen verfügen können.
Ebenso bedeutend ist die Aufarbeitung und Weitergabe des Wissens, das sich in all diesen Jahren der intensiven Forschung und Restaurierung im Kloster Müstair angesammelt hat. Einerseits wird dieses Wissen in der neuen Publikationsreihe „Müstair-Studien“ veröffentlicht. Andererseits soll ein Kompetenzzentrum vor Ort entstehen, das dieses Know-how sammelt und an die Forscher und spezialisierten Handwerker weiter gibt. Müstair soll als Forschungsstandort ausgebaut werden.
Als Zeichen für das gute Miteinander der Stiftung mit dem Konvent, übergibt der Stiftungspräsident der Priorin einen Blumenstrauss mit zwölf Rosen, elf davon sind rot und symbolisieren die elf Klosterfrauen des jetzigen Konvents und die weisse Hoffnungsrose steht für kommenden Nachwuchs, damit im Kloster St. Johann in Müstair die über 1244-jährige benediktinische Tradition ungebrochen weitergeführt werden kann.
Elke Larcher
Vinschgau - Premiere im Schlanderser Rathaus: Die erste ägyptische Delegation wurde dort von Referentin Dunja Tassiello herzlich empfangen. Das Bindeglied zwischen Schlanders und Ägypten: Gianni Bodini. Der Schlanderser Fotograf und WIND-Mitarbeiter begleitete eine vierköpfige Delegation aus Marsa Alam von Bozen nach Schlanders, um ihnen den Vinschgau zu zeigen. Einer der vier: Johannes Girardi, der Owner Director des Gorgonia -Beach Hotels, ein Fünf-Sterne-Hotel direkt am Roten Meer und direkt im Nationalpark Wadi El Gemal gelegen. Der Zufall wollte es, dass Tassielo in eben diesem Hotel ihren heurigen Urlaub verbrachte und mit Girardi ins Gespräch kam. Der Kreis schließt sich mit dem Besuch in Schlanders nun doppelt. Einmal erwies man Gianni Bodini – mittlerweile ein Freund in Marsa Alam – die Ehre, zum anderen kam man der Einladung von Tassiello nach. Girardi informierte die Anwesenden im Ratssaal über das Hotel Gorgonia-Beach. Mit Projekten bemühe man sich um Nachhaltigkeit und um Arbeit für die Einheimischen. Der Nationalpark Wadi El Gemal, übersetzt Tal der Kamele, ist seit 2003 Nationalpark und UN-Schutzgebiet. Mit sanftem Tourismus wolle man den Nationalpark erschließen und dessen Bewohner die Abdabda Beduinen, ein Nomaden-Volk, das in der Wüste lebt, schützen. Und genau hier reiht sich auch das Buch von Gianni Bodini über die Wüste und die Abdabda Beduinen mit wunderbaren Bildern, ein. Wie ein Schlanderser dazu kommt ein Buch über die Ababda zu schreiben? In der jüngsten Kulturseite des WINDS schrieb Bodini dazu: „Begonnen hat das Abenteuer vor einigen Jahren, als ich dabei war ein Buch über den Europäischen Wanderweg E5 vom Bodensee nach Verona zu schreiben.... Eines Tages erreichte mich eine E-Mail, in dem mir die fotografische und textliche Dokumentation über die Adriana Nova angeboten wurde, also eine vom Kaiser Adrian im ersten nachchristlichen Jahrhundert erbaute, in die ostägyptische Wüste führende römische Straße...“
Gianni Bodini, im Herzen Abenteurer, brach sofort auf. Als Dank für wunderbare Begegnungen und Erfahrungen wird Bodini ein Kinderbuch herausgeben, dessen Erlös den Projekten rund um den Nationalpark zugute kommen soll. Große Freude war in den Gesichtern zu lesen, als Gianni Bodini den Freunden aus Ägypten ein – von seinen Fotos – interpretiertes und gemaltes Bild von Gertrud Wellenzohn überreichte. (ap)
Laatsch - Viel Know-how, großer Einsatz und modernste Maschinen findet man auf der Baustelle der Mair Josef & Co KG für das Wasserkraftwerk Rambach in Laatsch/Taufers. Ein Bild davon machte sich gestern der 16-fache Weltcup-Sieger und Super-G Weltmeister Dominik „Domme“ Paris, der vor seiner Karriere als Skirennläufer selbst auf dem Bau gearbeitet hat.
Das Kollegium der Bauunternehmer hatte unter all seinen Mitgliedsbetrieben einen Besuch des Skistars auf einer Baustelle verlost. „Wir wollen damit zeigen, dass es auf unseren Baustellen hochmodern zugeht und viele interessante Berufsmöglichkeiten geboten werden“, erklärt Michael Auer, Präsident des Kollegiums der Bauunternehmer, das Ziel der Initiative.
Das Unternehmen Mair Josef & Co. KG mit Sitz in Prad am Stilfser Joch beginnt derzeit eine Druckrohrleitung für die Rambach Konsortial GmbH, die in Laatsch/Taufers im Vinschgau ein Wasserkraftwerk errichtet, zu verlegen und die Baustelle dementsprechend vorzubereiten. Insgesamt werden über 6,1 km Rohrtrassen verlegt. Dabei werden Rohre aus Glasfaser mit einem Durchmesser von 1,2 m und einer Länge zwischen 3 und 12 m verwendet. „Die Verlegung der Druckrohrleitung ist sehr komplex, weshalb es einerseits viel Know-How und andererseits auch entsprechend leistungskräftige Maschinen braucht. Dies ist nur mit gut ausgebildeten Mitarbeitern und moderner Ausrüstung zu bewältigen. Mein Dank gilt unseren Mitarbeitern, denn sie leisten Großartiges!“, so Firmenchef Klaus Mair. Begeistert von den Leistungen der Arbeiter zeigte sich auch Dominik Paris: „Es war wieder spannend zu sehen, wie technologisiert eine Baustelle bereits ist. Technologie, Maschinenkraft und handwerkliches Können der Bauarbeiter gehen hier Hand in Hand. Südtiroler Unternehmen leisten hier wirklich großartige Arbeit und bieten spannende Arbeitsplätze. Jeder ist gefordert, sein Bestes zu geben, genau wie im Skisport!“
Mals/Informationsabend - Es war vor sieben Jahren als Magdalena Gschnitzer bei einem Taucherurlaub in Thailand einen Zackenbarsch aus einem Geisternetz befreite. Nachher schwamm der Fisch neben ihr her, so als ob er sich für die Befreiung aus den tödlichen Fesseln bedanken möchte. Immer wieder beginnt Gschnitzer ihre Vorträge mit dieser Geschichte. Dieses Erlebnis hat Magdalena Gschnitzer zu einer Umweltaktivistin gemacht und ihr Gespür für die Meerestiere und die Meeresverschmutzung geschärft. Seit dieser Zeit ist sie in Schulen und bei verschiedenen Abendveranstaltungen unterwegs, um auf die Zusammenhänge aufmerksam zu machen, zu informieren und zu sensibilisieren. Am 4. Oktober war sie in Mals und hielt gleich vier Vorträge. Drei am Vormittag in der Grund-, Mittel- und Oberschule und am Abend bei einem gut besuchten Informationsabend im Kulturhaus. Eingeladen hat die AG SOS Mikroplastik der Gemeinde Mals. SOS Mikroplastik ist ein Projekt aus dem Bürgerhaushalt, vorgeschlagen von Beatrice Raas, um zur Müllvermeidung zu sensibilisieren. Magdalena Gschnitzer zeigte beeindruckende Bilder und Kurzfilme, sie erzählte über die Folgen von Plastik und Mikroplastik, berichtete aber auch von verschiedenen Initiativen zur Müllvermeidung. Plastik ist leicht, billig und haltbar, meinte Gschnitzer. Deshalb gibt es Plastik in so großen Mengen und verschiedensten Formen. Das Problem ist nur, dass es Jahrhunderte braucht, bis es abgebaut wird. Große Mengen landen im Meer. Außerdem wird Plastik zersetzt und zu Mikroplastik. Die Meerestiere fressen das Mikroplastik und dann landet es bei uns auf dem Speiseteller. Gschnitzer erzählte von verschiedenen Initiativen, die sie zusammen mit der Meeresschutzorganisation Sea Shepherd durchgeführt hat. Mit großer Überzeugung erzählt sie, wie sie eingesperrt wurde, weil sie sich gegen das sinnlose Töten von Haien eingesetzt hat. Wir müssen von der Wegwerfmentalität weg kommen und darauf hinarbeiten, Plastik zu vermeiden, meinte die Umweltaktivistin aus dem Eisacktal. (hzg)
Schnals/Unser Frau - Bogenschießen und Speerschleudern wie zu Ötzis Zeiten - Prähistorischen Europameisterschaften im Schnalstal: Am Wochenende des 28./29. September fand im archeoParc Schnalstal neuerlich eine Etappe der Europameisterschaft im prähistorischen Bogenschießen und Speerschleudern statt. Rund 70 Teilnehmer aus Deutschland, Österreich, Tschechien, der Schweiz und verschiedenen Regionen Italiens stellten beim diesjährigen Turnier ihr Können unter Beweis.
Bereits zum achten Mal richtete der archeoParc eine Etappe der europäischen Meisterschaft im prähistorischen Bogenschießen und Speerschleudern aus.
Über das Jahr verteilt finden an verschiedenen Orten in Europa rund 30 Turniere zum prähistorischen Bogenschießen und Speerschleudern statt, weiß die Museumsleiterin Johanna Niederkofler. „Um vergleichbare Ergebnisse zu erhalten, gibt es einheitlich gestaltete Zielscheiben und Schussdistanzen.“ erklärt Ernst Gamper, Kulturvermittler im archeoParc und selbst passionierter Bogenschütze. Die meisten Teilnehmer stellen Bogen, Pfeile, Speer und Speerschleuder selbst her. Voraussetzung für die Teilnahme an der Turnierwertung ist nämlich, dass die Bögen und Pfeile bzw. Speere und Schleudern aus Materialien gefertigt sind, welche bereits in der Urgeschichte verwendet wurden.
Am Samstagnachmittag wurde der Bewerb im Bogenschießen ausgetragen. Am Sonntagvormittag war Speerschleudern an der Reihe. Die Siegerehrungen fanden jeweils im Anschluss an die Bewerbe im Freilichtbereich des archeoParc statt. An den Ehrungen nahmen unter anderem Bürgermeister der Gemeinde Schnals Karl Josef Rainer, die Präsidentin des archeoParc Schnals Museumsverein, Sonja Santer, sowie Vertreter des Sportvereins Schnals und der Waldinteressenschaft Lafetzberg, die freundlicherweise ihren Grund für die Austragung des Turniers zur Verfügung stellt. Die Veranstaltung sowie überhaupt die Tätigkeiten des Museumsvereins werden von der Gemeinde Schnals und der Provinz Bozen finanziell unterstützt. (ea)
Am 27.09. fand heuer wieder die jährliche Treffrunde statt. Hier können die Jugendlichen der ersten Klassen der Mittelschule Glurns sich alle Jugendtreffs in der Gemeinde ansehen und erleben wie und was in so einem Jugendtreff abläuft.Gleich nach der Schule fanden sich alle TeilnehmerInnen im Jugendhaus Phoenix ein, wo gemeinsam gegessen und auch abgespült wurde. Nachdem alles genau erkundet wurde ging es weiter in den Citytreff nach Glurns, wo einige Billard und Calcetto spielten während andere auf dem Sportplatz sich beim Frisbee werfen verausgabten. Im Jugendtreff der Revoluzer in Taufers klang die Runde bei einer Partie SOLO gemütlich aus.
Im Oktober kommt allerhand frischer Wind in die Treffs im Oberland: am Donnerstag, 17. Oktober (ab 16.00 Uhr) haben alle interessierten Jugendlichen die Chance Fragen an den Bürgermeister und die Gemeindejugendreferentin Andrea zu stellen. Bei Getränk und Snack (beides gratis) haben die Oberländer Kids die Möglichkeit auf einen "Ratscher" mit den beiden. Es wird sich zuerst auf dem "Sportplatzl" neben dem "Juze Hoad" getroffen.
Am Samstag, 26. Oktober (ab 15.00 Uhr) erfahren die vorher angemeldeten TeilnehmerInnen von der Referentin und professionellen Fotografin Mirja Kofler, wie man sich und andere auf Fotos in Szene setzt. Das Posten bei Instagram & co. wird genauso Thema sein wie die Selbstdarstellung in unserer digitalen Welt.