Samstag, 16. November | 19.30 Uhr | Prokulus Museum - Konzert: CD Vorstellung „Café Zimmermann“ mit Anne-Suse Enßle/ Blockflöten, Reinhard Führer/ Cembalo Originalmusik und Transkriptionen für Blockflöten und Cembalo. Im Februar nutzten Anne-Suse Enßle und Reinhard Führer die hervorragende Akustik des Prokulus Museums und nahmen ihre neue CD „Café Zimmermann“ auf. Am 16. November dürfen wir uns auf das Nebeneinander von Orginal und Transkription freuen. Freier Eintritt.
Im Oktober feierte Kolping International 50 Jahre Entwicklungszusammenarbeit.
Neben den verschiedenen Projekten stand und steht das sich gemeinschaftlich Organisieren und mit vereinten Kräften etwas verändern, im Focus des Tuns. Das erlebten von Anfang an die Teilnehmer der ersten Kolpingprojekte in den siebziger Jahren in Sao Paulo/Brasilien. Ihr Wunsch nach gemeinsamen Handeln führte zur Gründung erster brasilianischer Kolpingsfamilien und bald begeisterten die Ideen Kolpings immer mehr Menschen. Ab Ende 1972 entstand so in Brasilien – und damit erstmals außerhalb Europas – ein lebendiger Kolpingverband. Nach und nach entstanden aus den sozialen Nöten der Menschen heraus dann weitere Projekte: Kindergärten, Frauenförderung, Kleinkreditprogramme, landwirtschaftliche Förderung sowie der Bau von Zisternen in Dürregebieten.
Dieser Erfolg ließ Mitte der 1970er Jahre in weiteren lateinamerikanischen Ländern den Wunsch nach Kolping aufkommen: Argentinien, Chile, Mexiko, Bolivien und Peru. Inhaltliche Schwerpunkte waren auch hier zunächst berufliche Aus- und Weiterbildung sowie der Aufbau eines handwerklichen Mittelstandes. Es folgte die Unterstützung kleiner Handwerksbetriebe durch Kleinkredite. Bis heute zeigt dieser Ansatz in Lateinamerika große Erfolge: tausende Handwerker haben den Sprung in die eigene Existenz geschafft.
Seit nunmehr 50 Jahren unterstützen die Kolpingsfamilien aus Europa und Nordamerika Aktivitäten und Projekte von Kolping in den Teilen der Welt, die durch besondere Armut gekennzeichnet sind.
Otto von Dellemann
pr-info Herbstmesse Bozen - Vom 21. bis 24. November gibt’s wieder vier Tage Information, Unterhaltung, Genuss und Kauferlebnis bei der Herbstmesse - mit Arredo, der vielfältigsten Einrichtungsschau der Region, dem großen Gesundheitssektor Sani&Vital und der Südtiroler Freiwilligenmesse sowie der begleitenden Biolife. Arredo ist DIE Informationsplattform zum Thema Einrichten und Wohnen in Südtirol mit einer großen Auswahl von rund 80 Betrieben aus der Region, besten Vergleichsmöglichkeiten und attraktiven Messepreisen.
Ob Tiny-, Mini-, Small- oder Microhouse - gemeint ist stets Wohnen auf kleinstem Raum. Ein Trend, welcher in Europa zunimmt - teils als Alternative zum allzu teuren Wohnraum, teils als Wunsch nach Freiheit und Mobilität. Erleben kann man dieses Wohngefühl in einer Ausstellung originaler Minihäuser und einem spannenden Besichtigungsparcour von sieben Wohn(t)räumen auf jeweils 2 x 2 Metern.
Herbstmesse und Biolife: Donnerstag 21. bis Sonntag 24. November von 9:30 bis 18:30 Uhr. Donnerstag und Freitag Eintritt frei!
www.herbst.messebozen.it
von Heinrich Zoderer
Der schwarze Hut und der Rucksack sind zu einem Markenzeichen geworden. So ist Roland Rieder im Vinschgau unterwegs, mit dem Zug und zu Fuß. Seit Jahren arbeitet er am Filmprojekt: „Der geheimnisvolle Vinschgau“. Es ist sein persönliches Projekt. Eine Spurensuche im Vinschgau, ohne Auftraggeber, ohne Sponsoren. Vor drei Jahren konnte er bei den Filmfreunden in Prad den ersten Teil vorführen. Nun ist auch der zweite Teil fertig und wird am 15. November beim Filmabend der Filmfreunde Prad und Stilfs gezeigt. Roland ist ein Einzelgänger, auf der Suche nach der Seele des Vinschgaus, auf der Suche nach mystischen Landschaften und magischen Plätzen. Die raue Landschaft, der Sonnenberg, Annaberg, der Tartscher Bühel, die Schludernser Au und die Wasserwaale zählen zu den Lieblingsplätzen. Fasziniert ist er auch vom kulturellen Reichtum: die romanischen Kirchen, Burgen und Schlösser, Kloster Marienberg, der Turm im Reschensee und die Stadt Glurns. Es sind Perlen des Vinschgaus, die er mit dem Fotoapparat zu allen Jahreszeiten und bei unterschiedlichem Wetter einfängt. Sein ganzes Leben lang hat er fotografiert und gefilmt. Entstanden sind Bildergeschichten über die Schönheiten und die Vielfalt in der Landschaft und in der Kultur. Sein geschultes Auge bleibt für wenige Sekunden hängen beim Blick ins Tal, bei alten Weiden, fließendem Wasser, quakenden Fröschen, den Haflinger Pferden und blühenden Apfelanlagen. Als Wanderer zieht er in seinem Film „Spuren der Vergangenheit“ durch das Tal und animiert die Zuschauer mit ihm in Gedanken mitzuwandern. Es ist ein ruhiger Film mit sanften Übergängen, kräftigen und stimmungsvollen Bildern. Im Hintergrund ertönt meditative Musik u.a. von Ennio Morricone und Pink Floyd. Es ist ein langer, aber keineswegs langweiliger Film: 1 Stunde und 34 Minuten. Roland Rieder hat Regie geführt, den Text geschrieben, gefilmt, gesprochen und vertont. Alfred Habicher und Othmar Paulmichl haben ihn bei der Wanderung gefilmt. Bereits 2012 hat Roland Rieder einen Dokumentarfilm über den Vinschgau gedreht. „Von Kastelbell nach Mals – Zugfahrt durch die Natur- und Kulturlandschaft des oberen Vinschgau“. Es geht um die Bahngeschichte, Dörfer, Landschaften und kulturelle Veranstaltungen. Gelegentlich führt er den Film bei Seniorengruppen vor. In einer ¾ Stunde präsentiert er auch mit diesem Film Bilder einer faszinierenden Talschaft.
Roland Rieder lebt seit seinem 15. Lebensjahr im Vinschgau, zuerst in Prad, seit vielen Jahren in Kastelbell. Geboren ist er im Pustertal und die ersten Lebensjahre hat er in Terenten verbracht. Sein Vater stammt aus Morter, die Mutter aus Terenten. Die Mittelschule hat er im Vinzentinum besucht und eigentlich wollte er studieren. Dazu kam es nicht. Er lernte Bäcker und Konditor bei seinem Vater in Prad und übernahm nach dem frühen Tod des Vaters nach seiner Lehrzeit die Bäckerei. Die Mutter führte den Brotladen. Nach dem Militär arbeitete er für mehrere Jahre bei der Firma Hoppe in der Schweiz, später als Vertreter für Drucksachen. Kurze Zeit war er auch in der Küche im Bildungshaus Schloss Goldrain beschäftigt. In den letzten Jahren bis zu seiner Pensionierung arbeitete er beim Camping Sägemühle in Prad. Während sein berufliches Leben recht sprunghaft war, war seine Leidenschaft für das Fotografieren und Filmen ungebrochen. Sein Onkel war Fotograf in Terenten. Von ihm hat er den ersten Fotoapparat erhalten. Damit konnte er schwarz-weiß Fotos machen. Ende der 60er Jahre gründete Roland mit anderen Jugendlichen aus Prad das Diamant-Film-Team. Zusammen mit Paul Thöni und Ludwig Veith wurde innerhalb von 2 Jahren mit einer Super-8-Kamera der Spielfilm „Schatten der Freiheit“ gedreht. Später entstand zusammen mit Othmar Paulmichl der Film „Virus“, ein stimmungsvoller, mystischer Film. Über diese Jugendgruppe hat sich Roland schnell und leicht in Prad integriert und seinen Pustertaler Dialekt abgelegt. Er hat sich mit Geschichte, Kunstgeschichte und Heimatkunde beschäftigt, Bücher gelesen und sich so als Autodidakt ein Wissen angeeignet. In Zukunft möchte er Kurzfilme machen. Gerne würde er die schönsten Bilder seiner großen Bildersammlung auch als Buch über den Vinschgau herausgeben. Aber dazu müsste er zuerst einen Verleger finden.
Kulturhaus Karl Schönherr - Schlanders - Die sehr erfolgreiche japanische Violinistin Tomoko Mayeda und der ebenso erfolgreiche österreichische Pianist Johannes Wilhelm sind am Samstag, den 7. Dezember zu Gast im Kulturhaus Karl Schönherr. Sie spielen Sonaten für Violine und Klavier von J.S. Bach, Franz Schubert und Ludwig van Beethoven.
Tomoko Mayeda hat schon viele internationale Preise gewonnen. Sie ist eine gefragte Geigerin bei Festivals, spielt in bedeutenden Orchestern mit und tritt mit namhaften Pianisten auf. Ihre zahlreichen Konzertreisen führen sie durch Europa und ihre Heimat Japan.
Auch Johannes Wilhelm, der Univ. Prof. für Klavier am Mozarteum Salzburg, wurde bei Wettbewerben mehrfach mit Preisen ausgezeichnet. Aufgrund seines umfangreichen Studiums ist er als vielseitiger Musiker gefragt. Er spielt europaweit in vielen renommierten Orchestern und Chören. Als Solo-Pianist trat er u.a. in Berlin, Prag und Salzburg auf. Seine Hingabe jedoch gilt der Kammermusik.
Karten sind im Büro des
Kulturhauses und an der Theaterkasse vor der
Aufführung erhältlich.
Vormerkungen:
Telefon 0473 732052 oder kulturhaus@schlanders.it
Unterstützt vom Amt für deutsche Kultur, der Marktgemeinde Schlanders, der Raiffeisenkasse Schlanders, der Stiftung Südtiroler Sparkasse, Rechtsanwaltskanzlei Dr. Pinggera und Genusshote Goldene Rose.
Aus dem Gerichtssaal - Seit ich am Ende der Rubrik meine Mailadresse angegeben habe erhalte ich regelmäßig Post. Das ist erfreulich, denn so bekommt man mit, wie die Leser „ticken“. Die Zuschriften sind nicht immer nur freundlich. So meinte ein Partschinser, der den kritischen Bericht über das von der Gemeinde ausgebübte Vorkaufsrecht am denkmalgeschützten Ansitz Montelbon gar nicht goutierte: “Was mischt du dich in unsere Angelegenheiten? Steck deine Nase in euren Schlanderser Dreck, der stinkt ja schon zum Himmel!“ Nun, sollte dem so sein, dann würden auch die Schlanderser ihr „Fett abkriegen“, aber bis dahin betrachten wir das „Einmischen“ nicht nur als demokratisches Recht, sondern sogar als unsere Pflicht! Einem anderen Schreiber, offenbar einem Landwirt, stieß der letzte Beitrag über den „Malser Weg“ sauer auf: „Wäre ja noch schöner, wenn wir in unserem Grund und Boden nicht mehr machen könnten, was wir wollen, und uns vom Bürgermeister vorschreiben lassen müssen, wie wir zu wirtschaften haben!“ Na bravo, als ob nicht jeder Normalverbraucher sein Leben lang sich mit Vorschriften herumschlagen und „von der Wiege bis zur Bahre Formulare“ auszufüllen hätte. Und wie bei der kleinen Parzellenstruktur auf der Malser Haide und bei den dortigen Windverhältnissen ein Nebeneinander von Obstbau und Grünlandwirtschaft funktionieren soll, die ja bekanntlich zusammenpassen ungefähr wie der Teufel und das Weihwasser, das hat mir bisher noch keiner erklärt!
Aber eigentlich sollte auf Wunsch und Anfrage eines Lesers die Frage beantwortet werden, ob in ländlichen Gegenden das Halten von Hennen und Gockeln auch in Wohngebieten erlaubt ist. Die Gerichte neigen der Auffassung zu, dass dort auch das Krähen eines Hahns hingenommen werden muss, weil dies ortsüblich ist und deshalb den Bewohnern zugemutet werden kann.
Peter Tappeiner, Rechtsanwalt
peter.tappeiner@dnet.it
Bozen/Vinschgau - Im Herbst 2019 bringt Mila - Bergmilch Südtirol ein neues Highlight in die Kühlregale: SKYR MIX. Die Produktneuheit wurde kürzlich präsentiert.
Das innovative Produkt mit vielen Proteinen und wenig Fett zeichnet sich durch das harmonische Zusammenspiel aus Mila SKYR und köstlichen Müsli- und Fruchtkombinationen aus. „Ein nahrhafter und zugleich leichter Snack für zwischendurch, zum Frühstück, oder als vollwertige Mahlzeit“, so Robert Zampieri bei der Vorstellung.
Burgeis - Bei der Tagung des Beratungsringes Berglandwirtschaft BRING am 08. 11. 2019 in der Fürstenburg stand das Thema „Tierwohl in der Berglandwirtschaft“ im Zentrum. Nur wenn Tiere richtig gehalten werden, sind sie gesund und sorgen für Leistungen, die den Landwirten Wertschöpfung bringen und auch den Anforderungen der Konsumenten entsprechen.
von Magdalena Dietl Sapelza
Eine Kuh, die neben Futter und Wasser Licht, frische Luft, Freiräume und Platz zum Ruhen hat, wird auch gute Milchleistungen bringen. Und Tierhaltung wird für Konsumenten immer wichtiger. Noch hat Milch aus Berggebieten einen Bonus, auch weil die Werbung eine heile Viehhaltung suggeriert. Diesen Bonus gelte es nicht zu verspielen, unterstrich Prof. Matthias Gauly. „Immer mehr Konsumenten fragen nach und informieren sich vor Ort. Erst wenn das Tierwohl gegeben ist, sind sie auch bereit, mehr für die Milch zu bezahlen. Und das ist eine Chance für die Berglandwirtschaft.“ Es sei also unerlässlich, die Tierhaltung zu optimieren. Laufställe müssten qualitativ hochwertig sein. Viele Laufställe seien falsch konzipiert. Auch die Anbindehaltung könne verbessert werden, wobei Tiere genügend Freiräume und zusätzlichen Auslauf haben müssten, um nicht zu erlahmen. „Mitarbeiter der Uni Bozen haben die Viehhaltung auf Bergbauernhöfe analysiert und versuchen Impulse zur Verbesserung zu geben. Über die Kuhsignale informierte Irene Holzmann. Die Kühe fühlen sich bei einer Temperatur zwischen 5 und 15 Grad am Wohlsten. Ab 20 Grad leiden sie in stickigen Ställen oft unter Hitzestress. Wenn Kühe nicht in den Boxen liegen, dann zeigt das, dass diese zu klein sind. Die Wassertränken (18 Grad Durchlauftemperatur) müssten die richtige Höhe haben. Wie ein tiergerechter Stall aussieht, informierte Johann Zingerle aus Vintl, der im Sinne des Tierwohls gebaut hatte. Sophia Kienzl zeigte auf, wie sie mit der Zucht von biologischen Puten ein neues, wirtschaftlich attraktives Standbein auf ihrem Hof in Schnals aufbauen will. Markus Moriggl, Direktor der Raiffeisenkasse Obervinschgau, sprach für alle Raiffeisenkassen des Tales. Er ist überzeugt, dass die Berglandwirtschaft durch ökologisch-modernes Wirtschaften beste Chancen hat auch in Zukunft zu bestehen
Am 8. Juni 1924 wurden George Mallory und Andrew Irvine nur 300 Meter unterhalb des Gipfels des Mount Everest zum letzten Mal gesehen. Hatten Mallory und Irvine vor ihrem Tod den Gipfel erreicht und waren somit die wahren Erstbesteiger des Mount Everest? Elf Jahre lang begibt sich Jochen Hemleb auf Spurensuche, bevor er zum Initiator der „Mallory & Irvine Research Expedition“ wird und im Frühjahr 1999 zum Mount Everest reist. Eine packende Detektivgeschichte… Vortrag mit Jochen Hemmleb, Donnerstag, 21. November 2019, 19 Uhr in der Bibliothek Rabland (Eintritt frei)
Buchtipp - Patrick Tschan: Der kubanische Käser (Zytglogge Verlag, Basel 2019, 185 S.)
Ein Hasenfuß ist der Noldi Aberhalden aus dem Schweizer Toggenburg nicht. Dass er Söldner im 30-jährigen Krieg auf der Seite der Spanischen Habsburger wird, ist ihm zwar vor lauter Liebesschmerz im Suff passiert, aber dann beweist er sich. In der Schlacht von Tirano gegen die Bündner Protestanten wuchtet er eine Kanonenkugel mit bloßen Händen weg, damit rettet er seinem Kommandanten das Leben. Als Kugelfang-Noldi wird er wie ein Held gefeiert, er darf zur Belohnung an den Hof des spanischen Königs. Für höfische Sitten ist der einstige Kuhhirt allerdings nicht gemacht, lieber sind ihm Ratzliliedli, schwyzerdütsche Kraftausdrücke und die ein oder andere Marquesa. Amüsiert ist seinem Treiben zu folgen, wie wenn er der schweizerische Münchhausen wäre. Der König hat bald genug vom kernigen Burschen, er lässt ihn nach Kuba verschiffen. Dort fühlt sich Noldi ordentlich verloren, nur gut, dass er als Armeeleistung Rinder züchten muss und bald mit dem Wetter, den Bewohnern und dem karibischen Tauschhandel vertraut wird. Fleiß oder Hausverstand richten kombiniert mit einem Jodler eben einiges.
Autor Patrick Tschan schickt die Leser auf eine höchst vergnügliche Zeitreise. Nebenbei erfährt man Historisches, kommt mit Schweizer Volksmusik in Kontakt und macht einen literarischen Käsekurs. Noldi, der Pfundskerl mit der weichen Seite, erweckt viel Sympathie. Etwa mit seinen Lebensweisheiten. Sie lassen komplett vergessen, dass der Roman im 17. Jahrhundert spielt, so griffig sind sie.
Maria Raffeiner