Die Nahversorgung zu sichern und damit Südtirols Bevölkerung den Zugang zu Produkten des täglichen Bedarfs auch in ländlichen Gebieten zu garantieren, gehört zu den Zielsetzungen der Landesregierung. 2014 hat sie Sondermaßnahmen eingeführt, um den Detailhandel in ländlichen Gebieten und in strukturschwachen Ortschaften zu stärken. Am 30. Dezember hat sie auf Vorschlag von Landesrat Philipp Achammer diese Förderung der Nahversorgung für die Jahre 2020 und 2021 verlängert.
Laas/Schluderns - Im Lauf eines Jahres sind es an die 100 Freiwillige, welche mit verschiedenen Aktivitäten für Abwechslung für die Heimbewohner der Altersheime von Laas und Schluderns sorgen. Sie unterhalten, geben Anregungen und knüpfen soziale Kontakte zum Wohle und in den Diensten der Heimbewohner und sind somit ein wichtiger und wertvoller Pfeiler und Begleiter in der Betreuungsarbeit. Darunter fallen viele Freizeitaktivitäten und Dienste, welche von Spaziergängen, Karten- und Gesellschaftsspielen, Musik-, Film-, und Informationsveranstaltungen bis hin zu Begleitdiensten bei Visiten im Krankenhaus und Messner Diensten reichen. Kurz vor Weihnachten waren die Freiwilligen zu einer Adventfeier nach Laas geladen. Dabei wurden die zahlreichen Anwesenden mit dem Kabarett-Programm „Lost Christmas“ unterhalten, kulinarisch verwöhnt und mit einem Weihnachtsgeschenk für ihren wertvollen Dienst von der Direktorin Sibille Tschenett gewürdigt. (lu)
Walter Habicher ist einst als Friseurgeselle von Laatsch ins Burggrafenamt gezogen und hat sich mit dem „Salon Walter“ in Algund eine Existenz aufgebaut. Seit seiner Pensionierung hält er sich wieder regelmäßig in seinem Heimatort auf, wo er ein Haus gebaut hat.
von Magdalena Dietl Sapelza
Sein erstes Geld und zwar 10 Lire bekam Walter als Bub von Alois Federspiel, dem legendären „Storchen Lois“. „I hon ihm gmiaßt di Rösser hebm, dass er im Wirtshaus hot kennt af’n Häusl gean“, lacht er. 10 Lire gab es für ihn auch als „Keglbua“, wenn ein Kegler alle Neune getroffen hatte. „100 bis 150 Lire hon in an Sunnta oft zommprocht, “, erinnert er sich. Walter sparte das Geld und kaufte sich nur selten ein Eis für 30 Lire. Als „Zuhirte“ bei den Kühen auf der Sommerweide im Calvenwald winkte er den aus der Schweiz kommenden Autofahrern zu, weil er wusste, dass so mancher anhielt und ihm eine Schokolade schenkte. Erste Schweizer Franken verdiente er sich in Sent als Kleinhirte von 172 Kälbern. „Noch 10 Tog hon i olle kennt, dr Hirt hot in gonzn Summer braucht “, betont er.
Walter war der Jüngste von sechs Kindern der Familie Habicher. Die Eltern betrieben eine kleine Landwirtschaft und der Vater arbeitete als Gerber in Mals. Nach Abschluss der achtjährigen Volksschule trat Walter seine Friseurlehre bei Alois Rauner in Mals an. Als Geselle zog er nach Meran und sammelte Erfahrungen in unterschiedlichen Salons, bis er die Friseurin Margit Erlacher kennenlernte und mit ihr 1969 den „Salon Walter“ in Algund eröffnete. Er betreute vorwiegend die Herren und sie die Damen. Beide heirateten 1973. Zwei Jahre später hielten beide den Meisterbrief in den Händen. „Die Deutsche Welle isch selm modern geweesn“, sagt er. „Miar hobm fünf bis sechs Dauerwelln in Tog gmocht.“ 1975 kam Sohn Patrick zur Welt und sieben Jahre später Sohn Alex. Neben ihrer Aufgabe als Eltern hielten Walter und Margit ihren Salon in Schuss und folgten den neuesten Friseur-Trends. Fortbildungskurse, angeboten von den Firmen, die ihnen die Friseurprodukte lieferten, führten sie nach Berlin, Rom, London und Paris.
Walters Fachwissen öffnete ihm die Tür in die Gesellen- und Meisterprüfungskommissionen für Friseure in Meran, denen er lange Zeit angehörte. Jahrzehntelang gestaltete er auch das Algunder Dorfleben mit, als Mitglied im Gemeinderat, im Sportverein-Ausschuss und im Pfarrgemeinderat.
Zu seinen Hobbys zählen seit jeher das Skifahren auf „Schöneben“, das Radfahren, das Tennisspielen, das Bergwandern und vor allem das Tanzen. Es vergeht kaum eine Woche in der er mit seiner Frau nicht irgendwo tanzt, sei es im „Gasthof Gstör“ in Algund, in der „Dancing Lounge Exclusiv“ in Lana oder bei Auftritten der Gruppe „Die Vinschger“, deren großer Fan er ist.
Ein weiteres Hobby von Walter ist das Sammeln von Bildern, geschaffen von Vinschger Künstlern. Mittlerweile besitzt er 29 originale Malereien beziehungsweise Zeichnungen bekannter Größen wie beispielsweise Karl Plattner, Paul Flora, Peppi Tischler, Luis Stefan Stecher, Robert Scherer, Jörg Hofer. Auch Werke der Laatscher Künstler Esther Stocker, Julia Frank und Sven Sachsalber befinden sich in seiner Sammlung. Die Beziehung zu seinem Heimatort hielt Walter immer aufrecht. Er übernahm auch sein altes Elternhaus und zahlte seine Geschwister aus. Die gesetzliche Möglichkeit zur Kubatur-Verschiebung nutzte er dann zum Bau eines modernen Hauses im Laatscher Ortsteil „Preer“. Dort verbringt er nun fast jedes Wochenende und genießt vor allem die Aussicht. „Fa do aus siich i zehn Dörfer, 14 Kirchn unt vier Schlösser“, erklärt er. Etwas lästig sei der Vinschger Wind, der oft kräftig bläst. Zu seinen Hobbys zählen inzwischen auch die Gartenarbeit und das Beobachten von Sonne und Mond. „In Wintr geat pa miar do di Sunn zwomol auf, zersch übern Looser Spitz unt norr nouamol übern Glurnser Köpfl“, sagt er.
Den Friseursalon in Algund führt mittlerweile sein ältester Sohn. Und aus dem „Salon Walter“ ist der „Salon Habicher“ geworden.
Heimatbühne Kastelbell - Dass eine Seefahrt lustig, vor allem aber gesund sein soll, bewahrheitet sich auf der Fahrt dieses Kreuzfahrtschiffes wahrlich nicht. Dass sich Passagiere untereinander nicht vertragen, passiert immer wieder. Aber dass es mit einem Mord endet, damit hätte niemand gerechnet. Dann verschwindet auch noch die Leiche! Und das auf hoher See! Weit und breit keine Polizei!
Margarete, die Köchin, liebt Krimis über alles und fühlt sich berufen, diesen Fall auf eigene Faust zu lösen. Durch ihre etwas eigene Art, diesen Mord aufklären zu wollen, entstehen lustige und amüsante Situationen mit Lachgarantie!
Aus dem Gerichtssaal - Den Rückmeldungen der Leser nach zu schließen erfreut sich die Rubrik „Aus dem Gerichtssaal“ einer gewissen Beliebtheit. Das ist erfreulich und schmeichelt natürlich meiner Eitelkeit. Durch die Kontakte mit den Lesern lassen sich auch Fehler korrigieren. So ist mir in meinem letzten Beitrag eine arge Peinlichkeit passiert: ich habe den Tiziano Terzani 84 Jahre alt werden lassen. Eine Leserin wies darauf hin: ja, dann müsste er ja noch am Leben sein! Fast ein Jahr zurück liegt der Beitrag über den tödlichen Rodelunfall am Rittner Horn. Ein klassischer Fall von Selbstverantwortung, der auf Dritte abgeschoben werden sollte und der zum Glück als solcher auch von der ermittelnden Staatsanwaltschaft erkannt wurde und für die Betreiber der Aufstiegsanlagen ohne rechtliche Folgen blieb. Nicht wie der des Bauern aus dem Gadertal, der auf seinem Privatweg einen elektrischen Weidezaun aufgestellt hatte, an dem ein Mountainbiker „hängen“ blieb. Der Zivilrichter in Bozen meinte, der Bauer hätte den Draht durch Anbringen von Fähnchen kenntlich machen müssen. Die Frage, was der Radfahrer überhaupt auf dem Privatweg des Bauern verloren hatte, ließ der Richter leider unbeantwortet. Ein reges Medienecho fand der Fall der deutschen Urlauberin, die auf einer Alm im Stubaital von einer Mutterkuh auf die Hörner genommen und getötet wurde. Der Fall ist zwar noch nicht ausjudiziert, aber der Almbetreiber wurde in 1. Instanz zu Schadenersatz in Höhe von ca. 400.000 Euro verurteilt, und dies obwohl die Wanderer durch mehrsprachige Schilder darauf hingewiesen wurden, dass auf der Alm Mutterkühe weideten, zu welchen Menschen und Hunde Abstand halten sollten.
Zu keiner mir bekannten Reaktionen hat der Beitrag über das verunglückte Vorkaufsrecht der Gemeinde Partschins am Hälfteanteil einer Wohnung in einem denkmalgeschützten Gebäude geführt. Das Vorrecht wurde ohne erkennbaren Grund und mit einer vom Gericht als „leere Phrase“ abgetanen Begründung ausgeübt. Vom wirtschaftlichen Standpunkt aus betrachtet war das ganze Unternehmen eine Schnapsidee. Der „Spaß“ hat die Gemeinde gut und gerne an die 20.000 Euro an Spesen gekostet, die immerhin aus Steuergeldern stammen. Sind die Partschinser immer so geduldig, wenn jemand ihr Geld beim Fenster rausschmeißt?
Lebhaftere Reaktionen folgten hingegen auf die Beiträge zum „Malser Weg“. Mittlerweile zieht er einen ganzen Rattenschwanz an Gerichtsentscheidungen hinter sich her. Der Kasus schreit nach einer außergerichtlichen Lösung; ein Schlüssel dazu liegt zurzeit noch ungenutzt im Landhaus in Bozen.
Von den Lesern goutiert werden Beiträge über beschissene Gerichtsvollzieher und Geschichten aus der Zeit, als Schlanders noch ein Gericht und einen „Tschumpus“ hatte. In der nächsten Rubrik wollen wir der Frage nachgehen, ob die Schließung der peripheren Gerichte eine gute Idee war und ob die als Begründung angeführten Einsparungen überhaupt bestehen. Bis dahin verbleibe ich mit den besten Wünschen für das Neue Jahr Ihr
Peter Tappeiner,
Rechtsanwalt
peter.tappeiner@dnet.it
Tschengls/Vinschgau - Auf der Tschenglsburg fand eine Veranstaltung zur Zukunft der Weidewirtschaft statt. Mehr als sechzig Zuhörer, unter ihnen viele Tierzüchter, sahen sich mit drei Haltungen konfrontiert:
Aufklären
Max Rossberg stellte sich als Vorsitzender der „European Wilderness Society“ (EWS) vor und erklärte die Tätigkeit dieser österreichischen Organisation, die zur Aussprache eingeladen hatte. In beratender Funktion hat Rossberg oft mit dem Thema Wolf zu tun. In vielen Regionen habe man sich gut damit arrangiert, in anderen sei der Umgang unklar. Bei uns ließen sich mangelnde Strategien auch durch die historische Entwicklung erklären, über Jahrhunderte sei der Wolf gejagt worden. Anderen Teilen Mittel- und Südeuropas attestierte er Wolfsbestand und Herdenschutz. Anhand von Beispielen (Dresden, Lausitz) zeigte Rossberg die unproblematische Koexistenz von Menschen, Landwirtschaft und Wölfen auf – wobei die Kosten für den Herdenschutz dort in voller Höhe vom Staat übernommen werden, nicht nur jene von Wolfsrissen.
Auch wenn dieses Gleichgewicht in Südtirol noch nicht funktioniert, gelten ausnahmslos EU-Naturschutzrichtlinien (FFH-Richtlinie: Flora/Fauna/Habitat), die den Wolf als schützenswert einstufen. Dafür sind auf EU-Ebene die Umweltminister zuständig, ohne Mitsprache der Agrarministerien. Südtirol bezeichnete Rossberg als „mitten in den Highways von Wölfen“. Gäbe es den Wolf nicht, würde schon der nächste Feind der kleineren Nutztiere (Schafe, Ziegen) lauern: der Goldschakal. Dieses fuchsähnliche Tier hat den Wolf zum natürlichen Feind. Für Südtirol sieht Rossberg die Lösung im Herdenschutz: „Es geht nicht mehr ohne.“ Nur durch Methoden wie Behirtung, Schutzhunde und Zäune sei eine Weidewirtschaft weiterhin möglich. Um der Landwirtschaft unter die Arme zu greifen, wurde ein EU-Projekt vorgestellt, zu dem sich Südtiroler Bauern anmelden können. Im deutschsprachigen Alpenraum sichert ein Budget von 5 Millionen Euro eine Herdenschutzausbildung für 1000 Landwirte. Es soll u.a. Zaunmaterial getestet und der Umgang mit Herdenschutzhunden erlernt werden. Dennoch seien langfristige Lösungen gefragt, auf Landesebene und international, denn „den Wolf werden wir nicht mehr los“, gab der Referent zu bedenken.
Anpacken
Aus der Praxis sprach der Nordtiroler Landwirt Thomas Schranz, er lebt in Tösens im Oberen Gericht. Er erzählte von den vielen Hürden und Tücken des Herdenschutzes, der mit sehr viel Arbeit verbunden ist, ihn hat er aber trotz Rückschlägen vor der landwirtschaftlichen Kapitulation bewahrt. Sein Plädoyer für eine gezielte Weideführung auf den Almen schloss er mit Berichten von der oft mühsamen Suche nach Unterstützern (Wildbach, Tourismus, Politik) und mit der Nachricht, 2020 ein gemeinschaftliches Projekt auf die Beine zu stellen. Es sollen 800 Schafe auf die Almweide, von einem Hirten betreut und im Nachtpferch geschützt. Das Fleisch wird dann Teil des regionalen Kreislaufs, wofür es Abnehmer aus der Gastronomie braucht. Diesem Erfolg geht Schranz‘ jahrzehntelanger Einsatz für die Almbewirtschaftung und Erfahrung im Herdenmanagement voraus.
Anmahnen
Die dritte Haltung nahmen besorgte Stimmen aus dem Publikum ein, schon während des Vortrags von Max Rossberg stellten sie Herdenschutz durch Zäune im schroffen, hochalpinen Raum in Frage, forderten die Anpassung der FFH-Richtlinien und stuften das abendliche Zusammentreiben der Schafe aufgrund der Größe mancher Almgebiete als unmöglich oder wegen der Übertragung von Krankheiten als gefährlich ein. Zweifel bestanden auch im Einsatz von Zäunen ohne zusätzlichen Schutz von Hunden. Auch hieß es, dass sich der Vortrag an die falsche Adresse richte, Landespolitiker müssten in dieser Materie unterrichtet werden.
Rossberg ließ während der emotional geführten Diskussion anklingen, dass es zwei Möglichkeiten gebe: Den festgefahrenen Konflikt unter Menschen fortzusetzen oder Lösungsansätze zu suchen. Auf die Bedenken der Zuhörer antwortete er mit der Chance, Maßnahmen zu erlernen, damit die landwirtschaftlichen Betriebe ihre Herden bestmöglich vor Raubtieren schützen und beweidete Almen erhalten können.
Maria Raffeiner
2018 wurden in Südtirol Wolfschäden durch Risse von Nutztieren im Ausmaß von 8.420,00 € vergütet.
2019 wurden in Südtirol
ca. 70 Schafe, 1 Widder, 9 Lämmer, 1 Rotwild, 1 Ziege von Wölfen gerissen und zwei Schafe verletzt.
(Quelle: Amt für Jagd und Fischerei)
Dezember 2019: Mehrere Wölfe wurden in Südtirol gesichtet und gefilmt, einer wurde überfahren.
Fachschule für Hauswirtschaft Kortsch - Am „Tag der offenen Tür“ am 14. Dezember 2019 herrschte ein reges Kommen und Gehen.
Begrüßt wurden die Gäste am Eingang von der Direktorin Monika Aondio und ihrem Stellvertreter, den Schulleiter der Fachschule für Hauswirtschaft und Ernährung in Kortsch Andreas Paulmichl. Schülerinnen und Schüler verteilten Informationsmaterial. Der Rundgang durch die Fachschule war für unzählige Besucherinnen und Besucher am „Tag der offenen Tür“ am 14. Dezember 2019 nicht nur sehr informativ, sondern er regte auch die Sinne an. An mehreren Stellen waren Verkostungsstationen aufgebaut. Es gab selbst gemachte Schokolade, Säfte, Käse, Kaffee und Kuchen. Dass die Fachschule längst nicht nur Mädchen anspricht, demonstrierte der Schüler der 1. Klasse Florian Gamper aus St. Martin im Kofel an der Nähmaschine. Aus verbrauchten Herrenhemden fertigte er originelle Schürzen. Die Fachschule für Hauswirtschaft und Ernährung Kortsch mit angeschlossenem Heim bietet Mittelschulabsolventinnen und -absolventen eine drei- beziehungsweise vierjährige praxis- und berufsorientierte Vollzeitausbildung in den Bereichen Hauswirtschaft und Ernährung an.
Das Berufsbildungsdiplom nach der 4. Klassen schafft die Voraussetzung für ein fünftes Bildungsjahr, das zur Matura führt und ein Weiterstudium an Universitäten ermöglicht. (mds)
„Die Abenteuer des kleinen Panda Luu“ heißt das erste Kinderbuch von Lisi Lang, welches im Dezember 2019 im Verlag edition AROB erschienen ist.
„Der kleine Panda Luu ist schüchtern aber auch mutig – und auf seinen kleinen herzförmigen Fleck auf der Brust mächtig stolz “, beschreibt Lisi Lang, Redakteurin der
„Neuen Südtiroler Tageszeitung“ den kleinen Panda. Die Kurzgeschichten sind für Kinder im Alter von 4 bis 10 Jahren konzipiert, als Vorlesebuch vor dem Einschlafen.
Kolping im Vinschgau - Vor wenigen Tagen erlebten wir den Jahreswechsel. Ein neues Jahr begann- eine neue Zeit?
Adolph Kolping sagt: „Die Zeit an sich betrachtet, ist völlig wertlos; sie erhält den Wert für uns erst durch unsere Tätigkeit in ihr.“ Ja, die Zeit an sich betrachtet- das wäre lediglich die monotone Abfolge von Zeiteinheiten, der stete Wechsel von Sekunden und Minuten, von Stunden, Tagen und Wochen, Monaten und Jahren.
Treffend formulierte es der Dichter Friedrich Schiller: „ Dreifach ist der Schritt der Zeit: zögernd kommt die Zukunft hergezogen, pfeilschnell ist das Jetzt entflogen, ewig still steht die Vergangenheit.“
Adolph Kolping wusste um den Wert der Zeit. Aufgrund schwieriger Lebensbedingungen und gesundheitlicher Beeinträchtigungen konnte er nur mit zeitlicher Verzögerung den ihm von Gott zugedachten Weg einschlagen. Zeitlebens musste er immer etwas aufholen. Er war immer tätig. Er ahnte wohl, dass er nicht allzu viele Jahre zur Verfügung hatte: er starb 52jährig.
Ja, die Zeit, unsere Zeit erhält ihren Wert für uns erst durch unsere Tätigkeit in ihr, so Kolping. Immer wieder erhalten wir die günstige Gelegenheit die wir nutzen sollten: auch in diesem Jahr! Nutzen wir diese Möglichkeit. Da entscheidet sich, was zu unserem Heil oder Unheil gereicht. Letzten Endes geht es um „kleine“ Tätigkeiten. Niemand verlangt von uns Großes. Es muss nur getan werden: gerade als Kolpinger sind wir gefragt. Immer ist jetzt die beste Stunde! Also TÄTIG sein - auch in diesem Jahr.
Otto von Dellemann
Am Nördersberg. Der Winter hat hier länger alles im Griff. Von weitem gleichen die „Plantagen“ einer geheimnisvollen Schrift, die sonderbare Geschichten erzählt.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it