Zum Valentinstag - Die Romantik des Muntpitschen. Das ewige Liebespaar: Die ersten Sonnenstrahlen küssen das Licht des untergehenden Mondes.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it
Mit dem Haushaltsgesetz gehen wieder eine Reihe von Neuerungen einher.
Nachfolgend nun einige davon im Bereich der Steuerabsetzbeträge:
• Verlängerung Absetzbeträge für:
- Wiedergewinnungsarbeiten auf Wohngebäuden mit einer Ausgabenschwelle pro Einheit von Euro 96.000,00 (Absetzbetrag 50%);
- energetische Sanierungen mit unterschiedlicher Ausgabenschwelle je nach Maßnahme (Gesamt-, Teilsanierung bzw. Austausch der Heizungsanlage, der Fenster, usw.) - (Absetzbetrag 50%-65%);
- den Ankauf von Möbel und Elektrogeräten im Rahmen von Wiedergewinnungsarbeiten die ab 1.1.2019 durchgeführt wurden, mit Ausgabenschwelle von Euro 10.000 pro Wohneinheit (Absetzbetrag 50%);
- außerordentliche Pflege und Errichtung von Gärten und Grünanlagen mit Ausgabenschwelle von Euro 5.000 pro Jahr und Einheit (Absetzbetrag 36%);
• Abschaffung der Möglichkeit den Steuerbonus für energ. Sanierung in einen Rabatt umzuwandeln. Die Bestimmung ist nur mehr begrenzt bei Kondominien anwendbar.
• Einführung eines neuen Absetzbetrages für die Instandhaltung von Gebäudefassaden in Höhe von
Der neue Fassadenbonus beträgt 90% für die im Jahr 2020 getragenen Ausgaben (ohne Obergrenze) für ordentliche Instandhaltung und Sanierung von Fassaden (Verputz-, und Malerarbeiten, Balkone). Der Absetzbetrag ist beschränkt auf Bestandsgebäude jeglicher Kategorie, gelegen in den Zonen A (historischer Ortskern) und B (Auffüllzone). Der Absetzbetrag muss in 10 gleiche Jahresraten aufgeteilt werden.
• Einführung der Verpflichtung zur rückverfolgbaren Zahlung für die Inanspruchnahme von Absetzbeträgen von 19%. Die Zahlung muss damit mittels Banküberweisung, Debit/Kreditkarte bzw. POS-Karte erfolgen. Der Kauf von Arzneimitteln, sowie für Gesundheitsdienstleistungen bei öffentlichen oder vom Gesundheitsdienst akkreditierten Einrichtungen ist davon aus-genommen.
• Einführung von Einschränkungen bei der Absetzbarkeit von Spesen für Einkommen ab Euro 120.000 mit Ausnahme von Arztspesen u. Darlehenszinsen für den Kauf oder Bau der Hauptwohnung.
„Wir haben auch hervorragende Nachwuchsorganisten“
Eigentlich habe ich mich sehr gefreut, dass die neue Bozner Domorgel auch medial präsentiert wird. Das Interview im ‚Sonntagsblatt‘ mit dem Pariser Domorganisten, Herrn Olivier Latry, hat mich allerdings nachdenklich gemacht. Lang und breit wird über die havarierte Kathedrale Notre-Dame gesprochen. Das Ganze ist ein Drama, ohne Zweifel, aber das ist uns bekannt. Es sollte in einem solchen Interview dann schon hauptsächlich um die Domorgel in Bozen gehen. Diese wird erstaunlich kurz abgehandelt. Herr Latry meint dazu, sie sei kräftig und im Raum sehr präsent. Mit Verlaub: Diese Eigenschaft teilt diese Orgel mit tausenden anderen Instrumenten. Ein etwas differenzierteres Eingehen des Pariser Domorganisten auf die neue Bozner Domorgel hätte ich mir dann doch gewünscht. Was ist zum Beispiel das Spezielle an eben diesem Instrument? Wobei ich schon bei der nächsten Frage bin. In ganz Europa gibt es unzählige Konzertreihen, welche mit international renommierten Organisten bestückt sind, was grundsätzlich auch gut ist. Für die Weihekonzerte in Bozen griff man dann tief in die Koryphäenkiste: Peretti aus Wien, Lohmann aus Stuttgart und Latry aus Paris mussten her. Lassen wir die Honorare (insbesondere jenes des Letztgenannten) einmal aus dem Spiel: Geweiht wurde die Orgel im Dom zu Bozen in Südtirol. Wieso bedient man sich für die Weihekonzerte mit Organisten aus dem Ausland? Mittlerweile haben wir doch hervorragende Nachwuchsorganisten aus Südtirol. Zum Beispiel Marian Polin und Lukas Punter, beide preisgekrönt. Letzterer gab in der Pfarrkirche Richterswil ein fulminantes Konzert! Wieso kommen solche hochkarätigen Kräfte bei uns nicht bei derart wichtigen Anlässen zum Zuge? Welches nicht vorhandene Selbstbewusstsein steckt dahinter? Dass man Leute von auswärts holt, ist noch lange kein Garant dafür, dass das Ergebnis tatsächlich besser ist. Also für die Zukunft etwas mehr Mut und Engagement bei der Mobilisierung eigener Kräfte! Übrigens ist auffällig, dass Südtiroler Kirchenmusiker und Kirchenmusikerinnen, welche im Ausland ihre umfangreichen Studien absolvierten, dann auch häufig im Ausland bleiben. Das ist schade und Vergeudung von Kapazitäten. Die letzten Jahrzehnte wurden unzählige Orgeln im Land entweder neu gebaut oder restauriert. Wäre das nicht Grund genug, sich auch der eigenen Kräfte zu versichern, sie zurück ins Land zu holen, um die Kirchenmusik zu fördern? Immer wieder heißt es, es gäbe keine oder zu wenig finanzielle Mittel für die Bezahlung. So ein Unsinn! Südtirol ist eine der wohlhabendsten Regionen in Europa! Was hier fehlt, ist der Wille, sonst nichts. Eine Kombination zwischen Kirche, Land, Musikschulen und Gemeinden könnte die Mittel ohne weiteres bereitstellen. Die Gründung der Seelsorgeeinheiten könnte dadurch aufgewertet werden, wenn jeder Seelsorgeeinheit eine Kirchenmusikerin oder ein Kirchenmusiker zur Seite gestellt würde. Jetzt wäre der Moment, die entsprechenden Schritte einzuleiten. Kürzlich schrieb Toni Ebner einen interessanten Schlusssatz eines Leitartikels: „Wenn der Aufbruch zu neuen Ufern nicht bald gelingt, wird der leuchtende Stern Südtirol verblassen.“ Das ist völlig richtig, auch und besonders, was die Kirche betrifft!
Don Mario Pinggera
ist Verfasser der Rubrik
„Nachgedacht“
im Vinschgerwind
Thema Luftverschmutzung
Der Leserbrief „Leidiges Thema Luftverschmutzung“ von Herrn Giacumin Bass, Müstair (Vinschgerwind, Nr. 2, 23.1.2020), hat mich zu folgendem Beitrag angeregt: Ja freilich, die Luftverschmutzer sind stets die Anderen, wie Flugzeuge, Schiffe usw. Es mag sein, Schiffe und Flugzeuge sind große Dreckschleudern, wer aber sind die direkten oder indirekten Verursacher für den gesamten Verkehr? Das sind wir alle durch unser Verhalten, beruhend auf Interesse- und Gedankenlosigkeit, Oberflächlichkeit, Egoismus, oder hat uns das System zu einer Konsum- und Wegwerfgesellschaft erzogen? Aber, anstelle von Schuldzuweisungen wäre es sinnvoller, vernünftiger und zielführender, jeder sollte bei sich selbst beginnen einen Beitrag zu leisten für eine bessere Zukunft. Das Diskreditieren der unbeliebten Greta Thunberg, Umweltschützer und Grüne, bringt keine Lösung. Die Gesellschaft müsste endlich in ihr Bewusstsein prägen, den Auspuffrohren aller Verbrennermotoren fließt keine Tiroler Almenluft sondern Gift, unabhängig der chemischen Bezeichnung, es ist und bleibt Gift welches wir alle zwangsweise einatmen. Zudem wäre es höchst an der Zeit, den seit Jahrzehnten anhaltenden Unfug zu beenden, vor allem die Medien sollten hier Verantwortung übernehmen, das Automobil als „Überheiligtum“ zu glorifizieren. Das Auto mag ein gutes, vor allem bequemes Mobilitätssystem sein, jedoch mit gravierenden Nachteilen, nicht allein bezüglich Luftverschmutzung. Vergessen wir nicht die noch junge schreckliche Tragödie von Luttach sowie die vielen Toten vergangener Jahre allein auf den Straßen des Vinschgaus. Traurige Beispiele, großteils als Folge des Missbrauchs der heiligen Kuh Auto.
Walter Pöder, Naturns
Deutsche Sprache, schwere Sprache?!
Ein Skandal! So oft trifft man beim Sanitätspersonal Herrschaften, die nicht oder kaum deutsch können.
Dabei ist das Aussprechen bzw. das Verstehen der Beschwerden der erste wichtige Schritt zum Erstellen der Diagnose. Die Krankenschwester als Vermittlerin kann das unmittelbare Anhören des Arztes nie ersetzen. Man verlängert den italienischen Ärzten sogar die Frist zum Erlangen der Zweisprachigkeit! Wer nicht will, wird nie deutsch lernen.
Aber : Siamo in Italia, wie ein Arzt letzthin im Krankenhaus Schlanders der Patientin gesagt hat.
Um weniger Ärzte im Krankenhaus anstellen zu müssen, sollte es unserer Vorzeigeautonomie möglich sein, die Arbeit des Hausarztes aufzuwerten: mehr Ambulanzstunden, verpflichtend eine Sekretärin zur Seite, Untersuchungen wie EKG, US, Hausbesuche...wie z.B. in Österreich. Bei manchen unserer Hausärzte sieht es da oft schlimm aus, trotzdem sie Zeit für Privatpatienten haben.
Außerdem wäre es wichtig, Personal aus dem restlichen deutschen Sprachraum anstellen zu können. Diese Leute lernen in drei Jahren bestimmt so viel italienisch, um sich gut verständigen zu können. Wo ein Wille, da ein Weg!
Waltraud Stanzel
„Ein Schritt in die falsche Richtung“
Mit Unverständnis nimmt der Südtiroler Energieverband (SEV) den am 30. Dezember 2019 gefassten Beschluss der Landesregierung über „die Aussetzung von Maßnahmen für die Gewährung von Beiträgen zur Nutzung erneuerbarer Energien“ zur Kenntnis. Im Widerspruch zu einem Gutachten des Rates der Gemeinden vom 16. Dezember 2019 setzt der Landesausschuss damit ab dem 1. Januar 2020 nicht nur die Förderung für die „Erweiterung der Erzeugungsanlagen bestehender Fernwärmesysteme“ aus, sondern streicht auch die Förderung für die „Erweiterung der Verteilerinfrastruktur von Fernwärmesystemen außerhalb der bereits abgegrenzten Versorgungsnetze“.
„Das ist wieder ein Schritt in die falsche Richtung“, erklärt dazu SEV-Direktor Rudi Rienzner. Einerseits wolle die Landesregierung ehrgeizige Klimaziele erreichen, „andererseits werden Förderungsmittel für die Erzeugung erneuerbarer Energie in kleinen und mittleren Anlagen, die in den vergangenen Jahrzehnten aufgebaut wurden, zum wiederholten Mal gestrichen“. Zudem wurden vor der Beschlussfassung in der Landesregierung weder der SEV, der in Südtirol 50 Heizwerke betreut, noch die Betreiber der Anlagen informiert oder konsultiert….
SEV-Präsident Hanspeter Fuchs,
SEV-Direktor Rudi Rienzner
Zusatz
(zum „offenen Brief an BM Heinrich Noggler“ von Josef Thöni - Vinschgerwind 1/2020 Seite 12)
Ein ähnliches Fehlverhalten kann man auch bei einigen Vertretern der Fraktionsverwaltung Langtaufers feststellen. Diese haben, zwar nicht einstimmig, mit einem Schreiben an den LH Arno Kompatscher vom 14.12.2019 mitgeteilt, daß sie nicht mehr, wie bereits am 16.01.2017 schriftlich zugestimmt, für den neuen Standort am Bergl interessiert ist. All dies nach jahrelangen zahlreichen Versammlungen, Begehungen und Beratungen bei denen eindeutig das Bergl als Favorit hervor gegangen ist und die volle Zustimmung bekam. Sollte auch noch die Gemeinde Graun in die gleiche Kerbe schlagen, dann kann man nur hoffen, dass die Südtiroler Landesregierung gemachte Beschlüsse ernster nimmt und bei der Weißkugelhütte standhaft bleibt und sich beim Projekt Langtaufers – Kaunertal auch an die Empfehlung des Gemeindebeschlusses vom 31.05.2016 hält. Langtaufers kann sehr wohl beide Projekte bitter notwendig gebrauchen. Hoffen wir weiterhin, dass beides verwirklicht wird!
Josef Plangger, Melag
Langtaufers: Landwirte sind verärgert
Des Öfteren wird versucht, die Meinung einiger weniger der Allgemeinheit aufzudrängen oder wie in diesem Fall den Schein einer einheitlichen Meinung zu erzeugen.
Anders als im Leserbrief (der vinschger Wind 02 vom 23.01.2020 Langtaufers-Landwirte sind verärgert) dargestellt, vertritt jedoch nicht jeder Landwirt und ebenso wenig jeder Tourismusbetreibende aus Langtaufers die Ansichten des Verfassers. Deshalb distanzieren wir uns vom Inhalt des Leserbriefs.
Erstellt im Namen der andersdenkenden Landwirte und Tourismustreibenden aus Langtaufers.
Hohenegger Robert, Thöni Rita, Fliri Richard, Eller Peter,
Zanini Anton, Eller Valentin, Folie Egon, Thöni Manfred,
Patscheider Siegfried, Stecher Karl
Heimatbühne Schluderns - Die neun Schauspieler/innen der Heimatbühne Schluderns bringen unter der Regie von Christl Stocker Perkmann die englischen Komödie „Wie wär’s denn, Mrs. Markham?“ von Ray Cooney / John Chapman auf die Bühne. Der Inhalt: Ein Kinderbuchverleger leiht seinem Teilhaber sein Schlafzimmer für ein Schäferstündchen. Da seine Frau dasselbe Schlafzimmer auch ihrer Freundin versprochen hat, entwickelt sich ein Knäuel von gewollten, vermeintlichen und verhinderten Seitensprüngen. Die Verwechslungen spitzen sich zu, als eine Erfolgsautorin auftaucht, um den Verlegern ihr neuestes Werk vorzustellen.
Aufführungen:
Fr. 7. / Sa. 8. Feb. (20.00 Uhr)
So. 9. Feb 17.00 Uhr
Fr. 14. / Sa. 15.Feb (20.00 Uhr) So. 16. Feb. (20.00 Uhr)
Di. 18. Feb. (20.00 Uhr)
Reservierung: 339 760 01 13
Schlanders/Vinschgau/SBB-Bezirksversammlung
von Erwin Bernhart
Die jährliche Bezirksversammlung des Bauernbundes ist immer wieder Standortbestimmung der Landwirtschaft, der bäuerlichen Befindlichkeiten, der Relation zur nichtbäuerlichen Gesellschaft, auch der Herausforderungen und Forderungen, die dringend zu bewältigen sind. Die Bauern wurden heuer am 27. Jänner im Kulturhaus von Schlanders von Landesrätin Maria Kuenzer über das neue Raumordnungsgesetz aufgeklärt und von Landesrat Arnold Schuler über die Problematiken Wolf, Pflanzenschutz und über die gesellschaftlichen Entwicklungen in Kenntnis gesetzt. Der Medienprofi Markus Sturm forderte die Bäuerinnen und Bauern auf, sich in die Diskussionen einzubringen und die Kastelbeller Gemeinderätin Monika Rechenmacher brachte einen Einblick in die Tätigkeit, in die Verantwortung und in den Ablauf in den Gemeindestuben und appellierte an die Bäuerinnen und Bauern sich den Gemeinderatswahlen zu stellen und mitzuarbeiten und Verantwortung zu übernehmen.
Vom BB-Bezirksobmann Raimund Prugger wurden nach dem Rückblick auf das Landwirtschaftsjahr 2019 bäuerliche Forderungen klar angesprochen und genau adressiert: Beim Wolf drehe man sich im Kreis, im Langes werde die Diskussion wieder losgehen. LR Schuler solle sich da bewegen. Prugger forderte die Bauern auf, bei den Wasserkonzessionen genau hinzuschauen, denn man habe nun 60 Tage Zeit für Eingaben bei den Gemeinden. Denn in der Wassernutzung sei festgeschrieben, dass die mittlere Ableitungsmenge nun die maximale sein solle. Wie geht das, fragte sich Prugger. Was ist mit dem verfallenen Führungsausschuss im Nationalpark? Was mit den Nationalparkhäusern? Die unmissverständliche Aufforderung an LR Kuenzer, beim Nationalpark endlich weiterzumachen, lockte die besonnene Landesrätin aus der Reserve: „Herrgottnochmal“, entfuhr es ihr, „den Führungsausschuss müssen wir halt neu zusammenstellen.“ Seit 4 Monaten warte man auf einen Termin im Umweltministerium. Sie verstehe schon, dass „ihr langsam stuff seids“, aber sie habe die Agenda Nationalpark vor genau einem Jahr übernommen. Das Gesetz „Raum und Landschaft“ fasse die zwei bisher getrennten Bereiche Naturschutz und Raumordnung zusammen. Der Gemeinderat werde mit diesem Gesetz aufgewertet. Denn Bauleitplanänderungen innerhalb der Siedlungsgrenzen werden ausschließlich Zuständigkeit des Gemeinderates sein. Zuvor wird es eine Leerstandserhebung geben. Der Gemeinderat wird über die Nutzung des Leerstandes zuständig sein. Gesetzlich vorgesehen sind dazu Verhandlungswege mit Raumordnungsvertrag bis hin zu Enteignungen. „Bauern bringt euch ein“, forderte die Landesrätin dazu auf, sich bei den Gemeinderatswahlen zu beteiligen.
Beim Wolf, sagte Arnold Schuler, gebe es kein Patentrezept. Ein wolfsfreies Südtirol wird es nicht geben. Es brauche aber eine Regulierung. Beim Thema Pflanzenschutz sei einiges im Umbruch. Es gebe 20 Wirkstoffe weniger, weil diese nicht mehr zugelassen worden sind. Bei den Abstandsregelungen werde es neue Entscheidungen aus Rom geben und um Injektordüsen komme man nicht vorbei. Das sei effizient, das haben auch Messungen in Mals ergeben. Probleme machen invasive Schädlinge, wie etwa die marmorierte Baumwanze. Mit Nützlingen wie der Samuraivespe wolle man dem Schädling begegnen. „Es muss gelingen, den Beruf des Bauern als wichtigsten der Welt zu kommunizieren“, forderte Schuler im Hinblick auf die wachsende Kritik aus der Gesellschaft. Schuler lobte die Vielfalt der landwirtschaftlichen Produkte im Vinschgau als einmalig in Südtirol. Trotzdem gebe es die heftigsten Diskussionen im Vinschgau.
Schlanders/Podiumsdiskussion - An eine große Umfahrung im Obervinschgau wird nicht gedacht und die lokale Politik hat kein Interesse an einem Tunnel nach Bormio. An der Umsetzung der Verkehrsstudie von Knoflacher wird gearbeitet, es geht weiter, allerdings langsam. Das waren wichtige Aussagen von BM Ulrich Veith und dem Bezirkspräsidenten Andreas Tappeiner beim Informationsabend über Verkehrsprojekte im Vinschgau.
von Heinrich Zoderer
Es ist der Umweltschutzgruppe Vinschgau wieder gelungen, eine lebendige und informative Diskussion über die vorliegenden Verkehrsprojekte im Vinschgau zu organisieren und damit mehr Klarheit über die weitere Entwicklung zu gewinnen. Der Verkehrsexperte Helmuth Moroder referierte über vier Verkehrsprojekte: die großräumige Umfahrung bzw. Untertunnelung von der Forst bis Rabland, die Untertunnelung des Stilfserjochs, die Aufwertung der Stilfserjochstraße und die großräumige Umfahrung im Obervinschgau. Anschließend betonte der Wiener Verkehrsexperte Hermann Knoflacher, der 2005 ein Verkehrskonzept für den Vinschgau ausgearbeitet hat, dass die Bevölkerung entscheiden muss, ob sie eine Politik für das Auto oder für die Menschen haben will. Bei der anschließenden Podiumsdiskussion diskutierten die drei Bürgermeister Veith, Tappeiner und Gunsch Koch, zusammen mit dem L. Abg. der Grünen, Hanspeter Staffler mit den beiden Experten über die Verkehrsprojekte. Moroder zeigte auf, dass der Autoverkehr seit 2002 um 20% zugenommen hat und in Töll dreimal höher ist als am Reschenpass. Mit der Bahn können heute 7.000 Personen am Tag transportiert werden. Das bedeutet 5.400 Autos weniger. Nach der Elektrifizierung kann die Transportkapazität auf 17.000 Personen gesteigert werden. Damit kann die Bahn die Straße spürbar entlasten. Moroder warnte davor, die Stilfserjochstraße als UNESCO Werterbe zu erklären. Professor Knoflacher sprach sich ganz klar gegen einen Straßenausbau, auch gegen Ortsumfahrungen aus. Der Autoverkehr muss eingeschränkt und verlangsamt, der öffentliche Verkehr, der Rad- und Fußgängerverkehr stark gefördert werden. Er plädierte für Tempo 30 in Ortschaften und eine strenge Parkplatzbewirtschaftung. Roselinde Gunsch Koch berichtete, dass es in der Gemeinde Taufers nach einer 10 jährigen Diskussion gelungen ist Tempo 30 einzuführen und den Durchzugsverkehr damit zu verlangsamen. Hanspeter Staffler meinte, dass der Vinschgau entscheiden muss ob er in die Bahn oder in die Straße investieren will. In der Diskussion wurden Bedenken gegen Tempo 30 geäußert, der Rückbau der Umfahrung Laas gefordert und daran appelliert, bei der Stilfserjochstraße ein Mobilitätskonzept zusammen mit den Anrainern zu erstellen. Der Kammerabgeordnete Albrecht Plangger meinte, dass man im Vinschgau mit dem öffentlichen Verkehr generell gut unterwegs sei, aber einige Buslinien und Citybusse noch verbessert werden könnten. Außerdem ist geplant, die Staatsstraße in der Latschonder gegen Steinschlag zu sichern und eine Zugverbindung in die Schweiz zu errichten.
Haider Alm - Wenn die Sportler des Dynafit Vinschgau-Cups beim Nachtrennen am 7. Februar ihr Ziel auf der Haider Alm ereichen, erwartet sie eine Zuschauerkulisse der besonderen Art. Eine imposante 20-köpfige Publikumsgruppe aus Schnee wird sie begrüßen. Die Skulpturen haben 30 Schüler der Fachschule für Steinbearbeitung in Laas während eines dreitägigen Aufenthaltes geschaffen. Betreut von Projektleiter Elias Wallnöfer (Bildhauer in Laas), Lehrern und Skigebiet-Mitarbeitern schufen sie verschiedene Figuren, deren Modelle sie maßstabgerecht bereits während der Vorbereitung in der Schule kreiert hatten. Während Marmorskulpturen für die Ewigkeit stehen, überdauern Schneeskulpturen nur einige Monate. „Die Schüler lernen die Teamarbeit im Freien, sie kommen mit Schnee in Berührung und schärfen das Bewusstsein für die Vergänglichkeit“, sagt Wallnöfer. Sein Dank gilt den Verantwortlichen der Schöneben-Haideralm AG und dem Mitarbeiterteam im Bergrestaurant für die Gastfreundschaft. Zum Abschluss des Kunstprojektes überreichte der Geschäftsführer Helmut Thurner den Künstlern jeweils eine Freikarte für einen Skitag im Skigebiet Schöneben-Haideralm. Eine Publikumsgruppe aus Schnee begrüßt die Gäste nicht nur auf der Haideralm sondern demnächst auch auf Schöneben. Dort sind derzeit die beiden Künstler Urban Plagg und Herbert Folie am Werk.
Die Zusammenarbeit zwischen Schöneben-Haideralm und der Fachschule für Steinbearbeitung in Laas hat sich heuer zum zweiten Mal bewährt. (mds)
von Albrecht Plangger - Die Wahlen in der Emilia Romagna sind geschlagen. Der Durchmarsch der Lega bzw. des ehemaligen Innenministers Salvini ist gestoppt. Wie von mir richtig „getippt“ hat dort der amtierende Landeshauptmann das Rennen gemacht. In Kalabrien hat die Forza Italia-Kandidatin der Berlusconi Partei ein sensationelles Ergebnis gebracht. Für Salvini heißt es nun, dass er mit seinen Partner reden und verhandeln muss, da er alleine zu schwach ist. Letzthin wurde auch der Termin für das Verfassungsreferendum am 29. März festgelegt, um die Anzahl der Parlamentarier um 345 Personen zu reduzieren. Im Parlament waren 96% dafür. Wie es das Volk sieht ist offen. Es gibt kein Quorum. Es wird sich zeigen, wer dann effektiv zur Wahl geht: jene, die die Reduzierung wollen oder die Wähler in jenen meist peripheren Bezirken, die durch die Reduzierung ihren politischen Ansprechpartner verlieren. Erst kürzlich haben wir im Parlament über die Aufwertung der Berggebiete diskutiert. Es wurden viele Forderungen aufgestellt, aber es wurde auch festgestellt, daß mit der Reduzierung eben 345 Gebiete im Berg ohne politische Vertretung in Rom bleiben werden. Die Städte und urbanen Zentren würden gestärkt und die Berggebiete automatisch geschwächt und ohne politische Vertretung werde man auch von den Sparmaßnahmen, die mit der Reduzierung zusammenhängen, nichts spüren. Positiv in Rom zu bemerken war letzthin der Besuch des österreichischen Nationalratspräsidenten und ehemaligen Innenministers Wolfgang Sabotka in Rom. Senatspräsidentin Casellati und der Präsident der Abgeordnetenkammer Roberto Fico haben einen erfahrenen Politiker und „Freund Südtirols und Verfechter dessen Anliegen“ kennengelernt, der sich auf diesem Tapet gut bewegen kann. Auch wir haben den ausgeglichenen Politiker kennengelernt, der nun ganz anders ist als der Innenminister, der vor Jahren – als Höhepunkt der Flüchtlingskrise – einen Zaun am Brenner und am Reschen errichten wollte. Ich war persönlich positiv sehr überrascht.
Südtirol ist in diesem Sommer Gastgeber des Euregio Sport Camps für sportbegeisterte Jugendliche der Jahrgänge 2006, 2007 und 2008. Es findet vom 12. bis 19. Juli in Mals im Vinschgau statt.
60 sportbegeisterte Jugendliche zwischen 12 und 14 Jahren aus den Ländern der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino haben auch in diesem Sommer wieder die Gelegenheit, im Euregio Sport Camp gemeinsam verschiedene Sportarten auszuüben und beim sportlichen Austausch neue Freunde zu gewinnen. Diesmal findet das Sport Camp in der Sportoberschule in Mals im Vinschgau statt.
In der Woche vom 12. bis zum 19. Juli stehen beim Euregio Sport Camp 2020 Sport und Abenteuer im Mittelpunkt. Ein besonderer Schwerpunkt wird dabei auf dieLeichtathletik gelegt. Außerdem werden viele verschiedene Ausgleichssportarten praktiziert. Stolpersteine, wie beispielsweise Sprachbarrieren, werden durch gemeinsame Erfahrungen und durch die Unterstützung von Trainerinnen und Trainern in den jeweiligen Muttersprachen Deutsch und Italienisch aus dem Weg geräumt.
Gemeinsame Ausflüge und Bergwanderungen runden das abwechslungsreiche Programm ab, unter anderem wird ein 3-D-Bogenschießen am Erlebnisberg Watles angeboten. Die Kosten für die gesamte Woche im Euregio Sport Camp belaufen sich auf 150 Euro, Betreuung, Unterkunft und Verpflegung inklusive.
Das Büro der Europaregion ersucht interessierte Eltern, ihre Kinder über das Online-Formular auf der Homepage www.europaregion.info/sportcamp anzumelden. Anmeldungen sind ab Montag, 3. Februar, 9 Uhr möglich. Sollte die Anzahl der Anmeldungen die verfügbaren Plätze übersteigen, kommt ein Auswahlsystem zur Anwendung. Die Kriterien hierfür werden gegebenenfalls auf der Homepage veröffentlicht.
LPA/jw
Aktiv werden. Neue Wege gehen. Mut fassen, etwas zu tun, dieses Motto hat sich die Dienststelle für Selbsthilfegruppen zum Jahresanfang gesetzt und bietet in Schlanders ein Seminar zum Aufbau von Selbsthilfegruppen an. Interessierte können sich noch bis 1. Februar 2020 anmelden.
Bürokratische Formalien müssen bei der Gründung einer Selbsthilfegruppe keine beachtet werden,
aber häufig wissen Interessierte einfach nicht, wie und wo anfangen. Damit Menschen am Anfang
dieses Weges nicht alleine gelassen werden und aus den Erfahrungen anderer lernen können, bietet die Dienststelle für Selbsthilfegruppen im Dachverband für Soziales und Gesundheit eine Starthilfe in Form eines praxisorientierten Seminars an. Im Seminar wird die Möglichkeit geboten, Selbsthilfegruppenarbeit direkt zu erleben, kennenzulernen und zu üben. Es werden grundlegende Informationen zu Arbeitsweise, Anliegen und Zielen einer Selbsthilfegruppe vermittelt, organisatorische Fragen (wie z.B. die Suche nach Räumen) geklärt und auf die Gestaltung der Gruppenarbeit und die Rolle des Gruppenbegleiters eingegangen.
Als ehemaliger Teilnehmer am Seminar erinnert sich Robert Peer, vom Netzwerk Demenzfreundlicher Vinschgau: „Im Seminar habe ich viele wertvolle Erfahrungen und sinnvolle Inputs erhalten, wie Selbsthilfegruppen aufgebaut und begleitet werden können.“
Im Seminar „Mut zum Tun“ im Bürgerheim St. Nikolaus von der Flüe in Schlanders, wird das nötige
Rüstzeug vermittelt, damit die Gründung einer Selbsthilfegruppe gut gelingen kann. Das Seminar
beginnt am 14. Februar. Anmeldungen sind noch bis 1. Februar möglich.
Informationen und Anmeldung bei der Dienststelle für Selbsthilfegruppen, Tel. 0471 312424 oder
info@selbsthilfe.bz.it.
Niemand auf der Welt steht allein mit seinen
Problemen da. Es gibt immer auch andere
Menschen, die Ähnliches erleben oder
mitgemacht haben, mit denen man Erfahrungen
austauschen und sich gegenseitig unterstützen
kann. Gemeinsam geht eben vieles leichter.
Deshalb gibt es Selbsthilfegruppen.