Stilfs - Der neu gewählte BM der Gemeinde Stilfs Franz Heinisch steht unfreiwillig einer Frauenriege im Gemeinderat gegenüber. Der Frauenanteil hat unmittelbare Konsequenzen für die Zusammenstellung des Gemeindeausschusses. Denn Heinisch wird zwei Frauen in den Ausschuss berufen müssen. Für den erhöhten Frauenanteil zeichnet die Süd-Tiroler Freiheit verantwortlich. Unter der Regie von Simone Platzer (Bild), mit 259 Stimmen gut gewählte BM-Kandidatin der Süd-Tiroler Freiheit, tritt Andreas Eller sein Mandat nicht an, Patrick Ratt verzichtet auf ein Nachrücken, so dass mit Lisa Canestrin die 5. Frau in den Gemeinderat von Stilfs einziehen wird. So ist Heinisch gezwungen, eine zweite Frau in den Ausschuss zu nehmen. Manuela Angerer aus Trafoi ist gesetzt. Mit Maria Herzl stünde eine zweite SVP-Frau zur Verfügung, allerdings hat Herzl nur 81 Vorzugsstimmen aufzuweisen. Simone Platzer hat unmissverständöioch deponiert, dass sie für den Ausschuss bereit stehe. In der SVP ist man unschlüssig. Der neue BM Franz Heinisch sagt, dass die drei SVP-Ortsobmänner gemeinsam mit den neuen SVP-Gemeinderäten am gestrigen Mittwoch (nach Redaktionsschluss) die Marschrichtung beschließen werden. (eb)
Richtigstellung - Zuviel Ehre gegeben und zuviel Ehre genommen haben wir dem Schnalser Bürgermeister Karl Josef Rainer.
Nicht 799 Stimmen hatte Rainer bei der Wahl 2015, sondern 363. Alle Stimmen, auch jene der beiden Mitkonkurrenten um das Bürgermeisteramt haben wir fälschlicherweise einfach Rainer zugeschrieben.
Bei der jüngsten Wahl gab es für den neuen und alten Bürgermeister 492 Stimmen. Somit ist Rainer kein „halbierter Karl“, sondern hat politisch zugelegt. Wir entschuldigen uns höflichst bei Karl Josef Rainer und bitten um Nachsehen! (ap)
Val Müstair/Chur/Vinschgau - Eine Messkampagne des Amts für Natur und Umwelt bringt Klarheit: Pflanzenschutzmittel aus dem Südtirol werden tatsächlich über die Grenze bis nach Valchava hineingetragen. Allerdings nehmen talaufwärts sowohl die Zahl der nachweisbaren Pflanzenschutzmittel als auch die Mengen rasch ab, sodass nicht von schädlichen Auswirkungen ausgegangen werden muss.
Die Untersuchungen in Zusammenarbeit mit dem Naturpark Biosfera Val Müstair ergaben, dass Pflanzenschutzmittel, welche beim Obstanbau im Vinschgau eingesetzt werden, durch den Wind bis nach Valchava getragen werden. Dabei nimmt die Belastung mit zunehmender Distanz zum Vinschgau deutlich ab. Die Gesamtbelastung der 2019 gemessenen Pflanzenschutzmittel war im Bereich der Landesgrenze zehnmal, in Müstair 30 Mal und in Valchava 100 Mal kleiner als die im Vorjahr gemessene Gesamtbelastung in Kortsch im Vinschgau. Bei einigen im Ackerbau verwendeten Pflanzenschutzmitteln zeigte sich aber auch, dass Pflanzenschutzmittel nicht ausschliesslich der Verfrachtung über die Luft zugeschrieben werden können, sondern dass sie - wenn auch in geringeren Mengen - auch lokal im Münstertal eingesetzt werden.
Bei den im Münstertal gemessenen Konzentrationen von Pflanzenschutzmitteln ist die Wahrscheinlichkeit schädlicher Effekte gering. Hinsichtlich der menschlichen Gesundheit geben die Messungen somit keinen Anlass zur Sorge. Da Pflanzenschutzmittel weiträumig verfrachtet werden und bestimmte Wirkstoffe, beispielsweise auf Wasserlebewesen, auch in sehr geringen Dosen schädlich sind, besteht bei der Freisetzung von Pflanzenschutzmitteln dennoch ein grosser Handlungsbedarf.
(Mitteilung Amt für Natur und Umwelt, Graubünden)
Latsch/Morter - Mauro Dalla Barba soll gut starten. Animositäten und politische Feindschaften vor allem in der Fraktion Morter werden dafür im Vorfeld aus dem Weg geräumt. Opfer des Aufräumens ist die bisherige VizeBM Sonja Platzer.
von Erwin Bernhart
Um eine „Fehlzündung“ wie vor 6 Jahren zu vermeiden (damals hat BM Helmut Fischer mit seinem Ausschussvorschlag in der ersten Ratssitzung keine Mehrheit erhalten), hat der um die gewählten Ratsmitglieder erweiterte SVP-Koordinierungsausschuss die „defekten Zündkerzen“ im Vorfeld ausgetauscht. Der Vorschlag für den Gemeindeausschuss, den der frisch gewählte BM Mauro Dalla Barba vorgelegt hat, fand nicht die erforderliche Zweidrittelmehrheit, nicht einmal die absolute Mehrheit. Es ist dabei ausschließlich um eine Personalie gegangen: Sonja Platzer. Denn jede Fraktion ist berechtigt, eine Vertretung für den Ausschuss zu nominieren. Normalerweise ist diese Vertretung jene Person, die in der jeweiligen Fraktion am Besten abgeschnitten hat. Für Tarsch war dies mit dem sensationellen Ergebnis (auch in allen anderen Fraktionen) von Gerda Gunsch gegeben, für Goldrain war dies Irmgard Gamper, für Latsch Newcomer Manuel Platzgummer. Dann blieb noch ein Platz frei. Den wollte Dalla Barba mit der bisherigen VizeBM Sonja Platzer belegen - auch mit leichter Rückendeckung der SVP-Ortsgruppe Latsch, die damit auf einen zweiten Sitz im Ausschuss verzichtet hätte. Dalla Barba ging mit diesem Vorschlag allerdings baden - keine Mehrheit in der Koordinierung. Platzer hatte bei den Wahlen insgesamt gut abgeschnitten und hinter Gerda Gunsch am zweitmeisten Stimmen (526) erhalten. Allerdings werden in Latsch traditionell die Stimmen aufgebröselt - und zwar nach Fraktionen. Und da ist Platzer in ihrer Heimatfraktion an 4. Stelle gelandet und in der Fraktion Latsch ist Platzer ebenfalls 4. Gewählte. Der Disput in der SVP-Koordinierung dürfte kurz und schmerzlos gewesen sein. Dalla Barba musste einen zweiten Vorschlag auf den Tisch legen: Anstelle von Platzer kommt die Latscherin Maria Kuppelwieser für den Ausschuss in Frage. Dieser Vorschlag fand die erforderliche Mehrheit. So wird Dalla Barba am heutigen Donnerstag (08.10.) dem Gemeinderat den nachjustierten Vorschlag präsentieren, mit einer sicheren SVP-Mehrheit im Rücken.
Sonja Platzer indes ist mehr als sauer: „Ein derartiges politisches Verhalten der Parteigremien in Latsch ist für mich inakzeptabel, weil der Wählerwille nicht respektiert wird.“ Platzer hat mit heißgestricktem Schreiben „mit sofortiger Wirkung alle politischen Ämter“ niedergelegt und sogar die Parteimitgliedschaft gekündigt.Wählerwille sieht anders aus.
Schlanders - Der Vinschgerwind hatte es in seiner Wahlanalyse vorweg genommen: Dunja Tassiello von der Liste Zukunft Schlanders-futuro Silandro wird Referentin per Wahlgesetz. Zwei Deutsche (Oswald Kofler und Michaela Theiner) haben einem Italiener Platz gemacht und haben ihren Rücktritt bereits schriftlich deponiert. Der „trucco“ ist perfekt, denn mit zwei Italienern im Gemeinderat, steht der italienischen Sprachgruppe laut Regionalgesetz ein Referentenposten zu. Damit ist Tassiello eine von vier Frauen im sechsköpfigen Ausschuss.
Denn: Dieter Pinggera (Bild) will den Ausschuss aufstocken. Scheinbar findet sich im neuen Ausschuss niemand, der die Lücke des ehemaligen Vize-Bürgermeisters Reinhard Schwalt und der Mammutagenda Öffentliche Arbeiten zu schließen vermag- Bürgermeister inkulisve. Der neue Vize heißt jedenfalls Manuel Trojer, die Kortscherin Maria Pilser, die neu gewählte Christine Kaaser und die bereits im Ausschuss vertretene Monika Habicher sorgen zusammen mit Tassiello für eine Frauen-Mehrheit im Schlanderser Ausschuss. (ap)
Der aus dem Vinschgau stammende Karikaturist Peppi Tischler hat uns persönlich seine Karikatur zu den Malser Gemeinderatswahlen zu kommen lassen. Seit seiner Wahl regiert der neue Malser BM Josef Thurner in Mals ungeniert: „In Ausübung der Befugnisse des Gemeindeausschusses“ hat Thurner allein am 30. September 13 Beschlüsse gefasst, darunter „Maßnahmen zur Lärmreduzierung am Punibach“.
Mit Corona-Ausgleichszahlungen von 1.027.827 Euro können Südtirols Gemeinden rechnen. Die Landesregierung hat kürzlich die Auszahlung dieser staatlichen Mittel beschlossen.
Schlanders/Vinschgau/Bozen - Das Ansinnen, allen SchülerInnen die gesamte Schulwoche Präsenzunterricht angedeihen zu lassen, ist am Schlanderser Oberschulzentrum vom 7. September bis zum 30. September umgesetzt worden. Dann wurde es gestoppt - wegen der Fahrschüler. Ein Rückblick, der Fragen aufwirft.
von Erwin Bernhart
Es geht um einen Abschluss. Eine Art Friedensschluss. Das Oberschulzentrum Schlanders ist seit 1. Oktober in einem „normalen“ Schulmodus. Jedenfalls in einem Schulmodus, welcher für alle Oberschulen in Südtirol gilt - nun ohne Ausnahme.
Das Oberschulzentrum in Schlanders hat sich das Schuljahr 2020/2021 etwas anders vorgestellt und das Schuljahr hat auch anders begonnen. Denn es war sowohl der Direktorin Verena Rinner als auch den ProfessorInnen und in der Folge auch dem Schulrat ein Anliegen, den Schülerinnen und Schülern den Unterricht an der Schule anzubieten. Präsenzunterricht für alle - jeden Schultag.
Das wird vor allem aus der Optik des vergangenen Lock-Downs verständlich. Schülerinnen und Schüler waren ab März 2020 auf Fernunterricht angewiesen. Das ist die schulpädagogische Seite. Schülerinnen und Schüler war der Umgang untereinander an der Schule untersagt - staatsweit, südtirolweit, auch in Schlanders. Das ist die soziale, die psychologische Seite.
Dass sich Schulgremien Gedanken darüber machen, wie sie möglichst viel Unterricht in Präsenz anbieten können, ist ein hehrer Gedanke. Denn es gibt viele Schülerinnen und Schüler, die darunter gelitten haben, ohne Gruppe, ohne Klasse und ohne Lehrkräfte gewesen sein zu müssen. Über den psychologischen Druck können Psychologen ein Lied singen. Auch der Druck auf die Eltern war groß, wie die Wortmeldungen während des Lock-Downs bezeugen können.
Welche Überlegungen hat man sich also am Oberschulzentrum von Schlanders gemacht? Und warum ist es anders gekommen, als man sich erhofft hatte?
Die Schuldirektorin Verena Rinner lässt auf Anfrage des Vinschgerwind Überlegungen, Beschlüsse und Umsetzung Revue passieren.
Gegen Schulende habe es geheißen, sagt Rinner, dass im kommenden Schuljahr möglicherweise die Hälfte der SchülerInnen an der Schule sein werden, die andere Hälfte im Fernunterricht. Dieses Szenario wurde zwischen Mai und Juni im Lande diskutiert. Im Oberschulzentrum haben die Schulleitungsteams (Vertreter aus dem Realgymnasium RG, dem Sprachengymnasium SG, der Technologischen Fachoberschule TFO und der Wirtschaftlichen Fachoberschule WFO). bei Planungsdiskussionen Überlegungen angestellt, wie der Präsenzunterricht gestaltet werden könnte. Man hat ein Modell überlegt, dass die SchülerInnen des Bienniums in der Früh an die Schule kommen sollten und die Oberstufe nach der Pause. Der Überlegung zugrunde lag, dass ein Rhythmus gelebt werden könnte, an den sich die SchülerInnen orientieren könnten.
Bei einem Direktorentreffen während der Maturazeit in Bozen, blickt Rinner zurück, seien dann Modelle als Ideen zirkuliert, die eine Woche Präsenz und eine Woche Fernunterricht vorgesehen haben.
Rinner hat dann einen - gewerkschaftlich abgesprochenen - Planungskalender vorgeschlagen. Die ProfessorInnen konnten sich in jeweils eine Planungsgruppe Ende Juni, Anfang oder Ende August eintragen. Die jeweiligen Schulleiter waren bei allen Planungsgruppen dabei.
Die erste Planungsgruppe - auf die drei Schulhäuser aufgeteilt - hat sich mit den Vorschlägen aus Bozen beschäftigt und die Diskussionen sind in eigene Vorschläge gemündet, dass eine konstante Präsenz der SchülerInnen aufgrund der drei Häuser möglich wäre.
Ende Juli kam von der Schulamtsleiterin die Ankündigung, dass die Präsenz der SchülerInnen in den Zügen reduziert werden sollte. Auch ein Wechsel von Präsenz- und Fernunterricht wurde in diesem Schreiben angesprochen, sagt Rinner.
Die nächsten Planungsgruppen Anfang August haben sich mit den Vorschlägen der ersten Planungsgruppe und mit dem Rundschreiben der Schulamtsleiterin auseinandergesetzt. Die Diskussionen mündeten darin, den Präsenzunterricht für alle SchülerInnen zu gewährleisten.
Am gleichen Tag kam ein weiteres Rundschreiben der Schulamtsleiterin. Die Anzahl der Fahrschüler müsse für das kommende Schuljahr auf 70% reduziert werden. In Aussprachen mit den Verantwortlichen des Schülertransportes sei herausgekommen, dass maximal 70 Prozent der Fahrschüler gleichzeitig transportiert werden können und das führe dazu, dass maximal 70% der SchülerInnen gleichzeitig an der Schule präsent sein können.
Das war für die Lehrpersonen und für die Direktorin eine nicht zu ergründende Logik. Am Oberschulzentrum wurde beschlossen, das ausgearbeitete Modell, dass man nämlich die Reduzierung bei den Schülertransporten einhalte, aber auch den Präsenzunterricht für alle SchülerInnen gewährleisten wolle, an den Schullandesrat Philipp Achammer und an die Schulamtsleiterin Sigrun Falkensteiner zu schicken und diese um Rückmeldung zu ersuchen.
Die Reduzierung der Fahrschüler hat man so gelöst, dass rund die Hälfte der SchülerInnen mit den dafür vorgesehenen Schultransporten an die Schule kommt und die zweite Hälfte mit den nächsten Zügen.
Falkensteiner habe, so Rinner, zwar angezweifelt, ob die Präsenz von allen Schülern rechtens sei, aber ein definitives Nein gegenüber dem ausgearbeiteten Modell konnte Rinner im Antwortschreiben nicht erkennen. Also habe man in den nächsten Planungsgruppen Ende August das Modell verfeinert. Ein Dekret aus dem Schulamt hat es damals noch nicht gegeben.
Am 31. August hat dann der Schulrat getagt. Rinner sagt, sie wollte die Verantwortung nicht alleine tragen und deshalb solle der Schulrat über das Schlanderser Modell befinden. Fast gleichzeitig mit Beginn der Schulratssitzung ist das Dekret aus dem Schulamt eingetroffen - das besagt, dass maximal 70 Prozent der Fahrschüler tranportiert werden können. Rinner sagt, dass im Dekret nichts drinnen war, das besagt, dass auch nur 70 Prozent der SchülerInnen an der Schule anwesend sein dürfen.
Das hat sie bei der Eröffnungskonferenz am 1. September dem Plenum auch berichtet. Die ProfessorInnen im Plenum waren der Ansicht, dass das Modell funktioniert, also gestaffelter Schülertransport und Präsenz an der Schule für alle.
Postwendend kam die Anmahnung von Sigrun Falkensteiner, wie man denn die 70 prozentige Anwesenheit der SchülerInnen an der Schule gewährleisten wolle und die unmissverständliche Aufforderung, das Schlanderser Modell zu ändern. Rinner sagt, sie habe auf den Schulratsbeschluss verwiesen. Wenn dann müsse der Schulrat das ändern. Tatsächlich hat man für den 17. September eine Schulratssitzung anberaumt und Schuldirektor Gustav Tschenett, Landesrat Philipp Achammer und Falkensteiner eingeladen. In der Zwischenzeit bekommt Falkensteiner Bilder eines überfüllten Zuges. Am 11. September fällt ein Schülerzug von Meran kommend komplett aus, die SchülerInnen drängen in den nächsten Zug. Einmal fährt ein Schülerzug nur mit einer Traktion - die SchülerInnen, die nicht Platz gefunden hatten, warten auf den nächsten. Es entsteht ein Drängeln.
Falkensteiner reagiert gereizt und weist Rinner darauf hin, dass der Schulratsbeschluss ungesetzlich sei. Rinner verfügt, dass die Oberstufenklassen des Realgymnasiums noch eine Stunde später an der Schule kommen sollen, damit der Schülertansport entzerrt werden könne.
Falkensteiner schickt kurz vor der Schulratssitzung ein Mail an die Schulratsmitglieder und weist auf das Risiko „einer straf- und zivilrechtlichen Haftung hin durch Ihre Beteiligung an der Erhöhung des Infektionsrisikos der Bevölkerung im Allgemeinen und für die SchülerInnen im Besonderen (...).“
Bei der Schulratssitzung ist es nicht gelungen, Falkensteiner umzustimmen. Auch mit dem Hinweis auf autonome Spielräume. Falkensteiner sagte, dass aufgrund falscher Vorgaben geplant worden sei, dass landesweit anders geplant worden sei. Der Hinweis im Schulrat, dass innerhalb der drei Schulgebäude auch bei Präsenz aller SchülerInnen sämtliche corona-bedingten Hygienemaßnahmen eingehalten werden können, dass es im Grunde nur eine Verstärkung von zwei Fahrdiensten brauche, prallte an Falkensteiner ab.
Falkensteiner setzte sich durch. Neue Stundenplanmodelle wurden ausgearbeitet und am 25. September genehmigte der Schulrat ein neues Modell, mit dem die 70 Prozent Anwesenheit der SchülerInnen erfüllt wird. Seit 1. Oktober sind SchülerInnen gruppenweise bzw. klassenweise an je einem Tag die Woche im Fernunterricht. Der Schulrat und der Schülerrat hat diesem Modell zugestimmt. Im Elternrat war man anfangs entsetzt.
Eine nachträgliche Videokonferenz am 2. Oktober mit Landesrat Philipp Achammer, Landesschuldirektor Gustav Tschenett, der Direktorin Verena Rinner und den Bürgermeistern des Tales brachte keine Wende. Achammer verwies darauf, dass man alles tun müsse, um eine zweite Corona-Welle zu vermeiden.
Gustav Tschenett, vom Vinschgerwind um eine nachträgliche Betrachtung gebeten, sagt, dass sich die Autonomie der Schule innerhalb der vorgegebenen Rahmenbedinungen abspielen muss. Es sei in den Diskussionen seit dem Frühjahr immer darum gegangen, mögliche für das Schuljahr 2020/2021 auftretende Problematiken epidemiologisch einzugrenzen. Abstandsregelungen, Maskentragen Desinfektion usw. Wenn das auch an Schulen gewährleistet werden könne, seien doch auch andere Akteure zu berücksichtigen. So haben etwa die Verantwortlichen für die Schülertransporte in Absprache mit der Sanität rückgemeldet, dass nur maximal 70 Prozent der SchülerInnen so transportiert werden könne, dass die vorgegebenen Hygienemaßnahmen eingehalten werden können. Sonst könne der Schülertransport das nicht garantieren.
Der Schülertransport sei per se schon nicht eine normale Linie, sondern dieser werde unter verstärktem Einsatz gefahren. Auf Schlanders gemünzt heißt das, dass der erste Transport von SchülerInnen, so wie es geplant gewesen war, kein Problem darstelle. Allerdings sei beim nächsten Zug das Corona-Problem potenziert worden, weil eben der zweite Zug kein verstärkter Schülertransport sei. Das könne nicht funktionieren und das sei von vornherein kommuniziert worden und man habe von vornherie aufgefordert in eine andere Richtung zu planen.
„Der Direktorin am Oberschulzentrum Schlanders ist x Mal kommuniziert worden, dass das nicht geht“, sagt Tschenett. Er habe das Gefühl, dass das Thema noch nicht erledigt sei. Zudem sei viel Porzellan zerschlagen worden.
pr-info Vip
Dass der Vinschgau einer der traditionsreichsten Apfel-Produzenten in Europa ist, hat sich bereits herumgesprochen. Doch das sonnige Tal ist weit mehr als ein Apfelparadies! Hier fühlt sich das Gemüse ebenso wohl: Vom Karfiol bis zum Blaukraut, von den Karotten bis zu den Kartoffeln: Im Vinschgau wächst unter freiem Himmel ein wahres Gemüse-Allerlei von hoher Qualität. Der nährstoffreiche Boden sorgt dafür, dass das Vinschger Gemüse viele gesunde Mineralstoffe und Vitamine speichert.
Das Vinschger Gemüse aus dem integrierten beziehungsweise Bio-Anbau ist dabei nicht nur gesund, es punktet auch mit seinem intensiven Geschmack. Die Bauern schenken ihm nämlich viel Zeit: Es darf langsam heranreifen, somit kann sich das Aroma vollständig ausbilden. Auch die Kartoffeln haben es in sich: Seit Generationen achten die Bauern auf einen gesunden Boden, in dem sich die Knollen so richtig wohlfühlen. Die Vinschger Kartoffeln sind nicht nur nahrhaft, sie überzeugen auch mit ihrem milden, leicht erdigen Geschmack. Von mehligen Sorten bis hin zur festkochenden Kartoffel: Für jedes Gericht findet sich die passende Knolle.
Gerade jetzt im Herbst und im Winter steht bei vielen die Kartoffel wieder ganz oben auf dem Speiseplan: Ob als Beilage in allen Variationen, wärmende Suppe oder herzhafte Kartoffelblattln mit Sauerkraut, die geschmackvollen Knollen lassen sich vielfältig verwenden. Frisch vom Feld, direkt auf die Teller: Von jetzt an bis in den Winter hinein ist das lokale Gemüse und die neue Kartoffelernte in den Detailgeschäften der Vinschger Genossenschaften erhältlich.
Galtür/Vinschgau - Die Internationale Almkäseolympiade, traditionell abgehalten in Galtür, ist eine Qualitäts-Standortbestimmung für den Almkäse in den überwiegend deutschsprachigen Alpenregionen, so auch für den Südtiroler Almkäse. Am 26. September fand die 26. Ausgabe der Internationalen Almkäseolympiade in Galtür statt - die Prämierung diesmal unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Auch der Festakt mit Verkostung und Verkauf wurde aufgrund von COVID-19 leider abgesagt.
Ob hart, weich, mild oder nussig – Die Qualitätskriterien für die Teilnahme der Almkäseproduzenten aus Österreich, Deutschland, Südtirol und der Schweiz sind streng. Nur echten Rohmilchkäse aus frischer Alpenmilch dürfen die Senner der Fachjury präsentieren. Zum Bewerb zugelassen sind außerdem nur Käse, die auf einer eingetragenen, bewirtschafteten Alm hergestellt wurden. Je nach Sorte muss der Käse unterschiedlich lange reifen, um sein typisches Aroma und Aussehen zu entwickeln. Das kann mehrere Tage bis sogar Jahre dauern. Die Bewertung in den fünf Kategorien übernehmen „Käse-Experten“ aus Industrie, Handel und Ausbildung aus Österreich, Südtirol, Deutschland und der Schweiz. Anschließend vergeben sie die begehrte Galtürer Sennerharfe in Gold, Silber und Bronze.
Viele Almen aus dem Vinschgau, die sich seit Jahren diesem Wettbewerb stellen, haben auch heuer top abgeschnitten. In der Kategorie „Südtiroler Almkäse“ sind gar einige mit Gold ausgezeichnet worden. Der Käse von Elisabeth Haid von der Kaproner Alm (19 Punkte), der Almkäse von Sepp Ladurner von der Schliniger Alm (19), der Alpkäse von Josef Abertegger von der Schleiser Alm (19), der Käse von Josef Kaufmann von der Soyalm (18,5) und jener von Erich Schaffler von der Eishofalm (19).
Silber hat Florian Plattner von der Kortscher Alm für seinen Almkäse erhalten (18 Punkte).
Mit Bronze ausgezeichnet worden sind die Almkäse der Prader Alm (Käse von Carmen Hafner, 17,5 Punkte), der Höfer Alm (Wolfgang Köhl, 17,5), der Planeiler Alm (Valeria Steck, 17,5) und der Klapfbergalm im Ultental (Karin Lösch, 17,5) und der Almkäse der Hagneralm in Welschnofen (Milan Sova, 17,5).