Schlanders - Laut der geltenden Satzung besteht der Gemeindeausschuss von Schlanders aus 5 Mitglieder, BM inklusive. BM Dieter Pinggera hat seinen (vorläufigen) Ausschussvorschlag nach dieser Satzung ausrichten müssen und bei der konstituierenden Sitzung am 15. Oktober dem Gemeinderat vorgelegt. Mit 15 Dafür-Stimmen, 2 Enthaltungen und einer Gegenstimme wurden Manuel Trojer, Maria Pilser, Monika Wielander und Christine Kaaserer als Ausschussblock angenommen.
Vorläufig ist die Zusammensetzung des Ausschusses deshalb, weil die Satzungsänderung der Gemeinde bei der Sitzung im Schlanderser Kulturhaus einstimmig dahingehend abgeändert worden ist, dass ein künftiger Ausschuss aus 6 Mitgliedern bestehen wird. Diese Änderung tritt nach 30 Tagen in Kraft. Dann kann, so der Plan, mit Thomas Oberegelsbacher ein zweiter Kortscher in den Ausschuss einziehen. Der Name wurde bei der Sitzung zwar nicht genannt. Aber das dürfte der Deal sein, denn mit Manuel Trojer hat Pinggera einen Schlanderser zum Vize-BM ernannt und die Kortscher drängten vehement auf zwei Ausschusssitze.
Der Deal geht aber noch weiter. Denn die interethnische Liste „Zukunft Schlanders“ um Dunja Tassiello will, wie des Öfteren berichtet, die interethnische Zusammensetzung des Gemeinderats durch Verzicht (Ossi Kofler) und Rücktritt (Michaela Theiner) so ändern, dass zwei Italiener im Rat vertreten sein werden. Nun ist der Zeitpunkt des Rücktrittes der Gemeinderätin Michi Theiner von entscheidender Bedeutung. Wenn sie bei der konstituierenden Sitzung zurückgetreten wäre und bei der nächste Ratssitzung mit Filippo Manzella der zweite Italiener nachrückt, hätte Tassiello den 6. Ausschussplatz den Kortschern weggeschnappt. Also wird Theiner wohl erst zurücktreten, nachdem Thomas Oberegelsbacher in den Ausschuss berufen worden ist. Erst dann wird die interethnische Zusammensetzung des Rates geändert und Dunja Tassiello wird als 7. Ausschussmitglied berufen werden müssen. Die gesetzlichen Bestimmungen dafür sind nämlich der Gemeindesatzung übergelagert. BM Pinggera hätte damit alle Flanken bedient und dieses Manöver kostet dann der Gemeinde Schlanders, also den Steuerzahlern, innerhalb der Legislatur rund 125.000 Euro an erkauftem Friedensgeld mehr. (eb)
Der Gemeinderat der Süd-Tiroler Freiheit, Oliver Wallnöfer, verzichtet auf sein Gemeinderatsmandat in der Marktgemeinde Schlanders. „Ich wäre gerne bereit gewesen für das Wohl unserer Gemeinde Schlanders Verantwortung zu übernehmen“, so Oliver Wallnöfer in einer Stellungnahme, „es gibt jedoch eine Unvereinbarkeit meiner Person mit dem Amt eines Gemeinderatsmitgliedes. Diese Unvereinbarkeit war mir vorher nicht bekannt und es ist mir deshalb nicht möglich das Mandat als Gemeinderat anzunehmen“, bedauert Wallnöfer. Wallnöfer hat Schulden bei der Gemeinde Schlanders.
Kolping im Vinschgau - Die Projekte von Kolping International werden mit den verschiedenen Kolpingsfamilien vor Ort erarbeitet. Dazu sind auch Entwicklungspartnerschaften im Namen Kolpings ein Segen für alle Beteiligten – das gilt noch einmal mehr in Zeiten der weltweiten Corona Pandemie. Das Leben von Kolpingsfamilien profitiert im Besonderen von internationalen Vernetzungen.
Durch die direkte Verbindung kann leicht auf die Bedürfnisse der Menschen eingegangen werden. Jede Hilfe vor Ort versteht sich als Investition in ihre Eigenverantwortung. Sie soll die Menschen stark und unabhängig machen. Wichtig ist dabei die Bildung, aber auch die Gemeinschaft macht stark und gemeinsames Handeln schafft Veränderung. Begleitet wird die Erarbeitung, Durchführung und Auswertung der Projekte vom jeweiligen Nationalverband und dem zuständigen Projektreferenten von Kolping International. Wer spendet wird über den Verlauf des Projektes informiert. Um eine Partizipation von möglichst vielen zu gewährleisten, unterstützt Kolping International nicht einzelne Menschen. Denn die Erfahrung zeigt: durch Einzelne - Missionare und Entwicklungshelfer- bricht oft das gesamte Projekt zusammen. Lieber investiert Kolping in die Kraft und in die Initiative von Gemeinschaften – eben Kolpingsfamilien – die sich gesellschaftspolitisch einmischen und engagieren. Denn es gilt, die Strukturen der Armut zu verändern und eine gerechte Gesellschaft aufzubauen.
Otto von Dellemann
Das geliebte Nesthäkchen ihrer Eltern und der drei großen Brüdern war Christl Thoma, als sie im Jahre 1968, dreizehn Jahre nach Bruder Ernst, die 6-köpfige Familie in Stilfserbrücke vervollständigte.
von Cornelia Knoll
Die kleine Nachzüglerin Christl genoss dort ihr liebevolles Zuhause bis sie im jungen Teenealter flügge wurde und als emsige, allseits beliebte Hotelfachfrau im nahen Tourismusort Sulden ihren Traumjob fand. Viele Jahre gestaltete sie in dem Bergdorf nun ihr Dasein und ihren damaligen glücklichen Lebensmittelpunkt.
Doch irgendwann folgten schwierigere Zeiten. Wolken einer Depression drängten schleichend in ihr Leben und konnten nicht mehr ignoriert werden. Christl wusste, dass es“ So“ nicht mehr weitergehen kann.
Die 2 fache Mutter suchte mit all ihrer Kraft, all ihrem Mut nach Hilfe und fand diese bei grandiosen Psychologen und Therapeuten im Therapiezentrum in Bad Bachgart.
„Ich habe mich damals in den 8 Wochen Therapie in Bad Bachgart wirklich gut aufgehoben und endlich verstanden gefühlt“, erzählt Christl. “Hier konnte ich offen über meine belastende Situation sprechen und habe große Freundschaften gefunden,die zum Teil auch heute noch bestehen“.
Dort ist sie auch das erste Mal mit ihrer großen Malleidenschaft in Berührung gekommen, welche bis heute ihr neues Leben prägt.
Eine Therapeutin ermutigte Christl, Pinsel und Farbe in die Hand zu nehmen um ihre beängstigenden, beklemmenden Panikattacken auf die Leinwand zu bannen. Trotz großer Skepsis machte sich die Vinschgerin mutig ans Werk, mischte Farben, versuchte sich in verschiedensten Formen und Figuren und hatte schon sehr bald ihr erstes Bild erschaffen, welches ein Betrachter so beschrieben hat:
„Ein Meer von bunten Flammen am unteren Rand des Bildes, welche sich ausweiten möchten, in die erstickende Enge getrieben werden,..all ihre Farbe verlieren um urplötzlich endlich auszubrechen und schlussendlich ganz oben wieder als bunte Wolken davonzufliegen“.
Christl hatte endlich ihre eigene, wunderbare Möglichkeit entdeckt all ihre Gefühle und Emotionen in Bild und Farbe auszudrücken und konnte ab nun das Malen als eines ihrer wichtigsten Therapiemöglichkeiten bezeichnen.
Natürlich gab es auch nach der glücklichen Zeit in Bad Bachgart immer wieder psychische Achterbahnen, die alle Kraft von Christl verlangten um aus der Tiefe erneut aufzutauchen. Sie malte unzählige Bilder; malte sie vor allem als es ihr richtig dreckig ging, erinnert sie sich. Es sind genau diese Bilder die heute am meisten Gefallen in ihrer Ausstellung in der Tschengelsburg finden.
„Niemals hätte ich mir gedacht, dass ich meine Bilder, die ich in meinem kleinen Malatelier bei Tag und Nacht ganz für mich selbst gemalt hatte, irgendwann öffentlich anderen Menschen zeigen würde“, wundert sich Christl. Bis vor kurzem durften sich nur ihre Lebenspartnerin Anja, ihre beiden Kinder und einige Freunde daran erfreuen. Bis eines Tages ihr Nachbar Reinhard Zangerle vom Bildungsausschuss Eyrs zu Besuch kam, diese wunderbaren Seelenbilder sah und vollkommen begeistert davon war. Er ermunterte Christl endlich ihre Bescheidenheit etwas abzulegen und eine öffentliche Ausstellung zu versuchen, um auch andere in den Genuss ihrer Kunst kommen zu lassen.
Gesagt getan. Karl Perfler von der Tschengelserburg wurde mit ins Boot geholt und gestaltete am September in seinem Tschenglser Kulturgasthaus die Eröffnung der Ausstellung von Christls Seelenbildern.
Der Name dieser Ausstellung“ ICH BIN“. Hier ein kurzer Ausschnitt aus der Rede eines Freundes für die Eröffnungsfeier am 18. September:
„Ich bin eine Mutter von 2 wundervollen Kindern…, bin aber auch die Frau meiner Frau und ich bin eine Vinschgerin mit Fähigkeiten sowie mit schwierigen Seiten..Ich bin wie ich bin mit meinem Potential und der Freude am Gestalten.“
Diese Freude am Gestalten spiegelt sich auch in dem schönen sonnigen Heim in Eyrs wieder, wo sie mit ihrer Lebenspartnerin und Hund Clio lebt. In ihrem Malatelier und überall in der Wohnung hängen Christls namenlose Bilder. Sie zeigen dem Betrachter Landschaften aus Ocker und Gelb, dunkelblaue blinkende Himmelsweiten und tiefschwarze Meereswelten voller Farben. “Jeder interpretiert meine Bilder anders“, sagt Christl. “Mir macht es Freude zu sehen, wie jeder Einzelne etwas Anderes in meinen Bildern sieht, wie jeder wohl sein eigenes Seelenleben in meinen Bildern entdeckt“
Schnals - Kulturverein - Orgel mal 3 - Zu einer sehr gelungenen Veranstaltung, im Zeichen der drei kleinen aber feinen Orgeln im Schnalstal, lud am Samstag, den 17. Oktober der Kulturverein Schnals. Ausgehend von der Wallfahrtskirche in Unser Frau und Kurzkonzerte auf der Aigner Orgel über die Pirchner Orgel in der Kirche zur hl. Anna in Karthaus erwanderten die zahlreichen Interessierten Katharinaberg, wo schließlich die kürzlich restaurierte Behmann Orgel im musikalischen Mittelpunkt stand.
An den Orgeln niemand geringerer als drei junge aber bereits sehr erfolgreiche Organisten: Marian Polin aus Mals, derzeit als Kirchenmusiker an der Jesuitenkirche in Innsbruck und als Chor- und Ensembleleiter der „Capella Claudiana“ tätig. Weiters Lukas Punter aus Planeil und seit 2019 als Kirchenmusiker im Kloster Marienberg tätig, wo er auch mehrere Gesangsensembles gründete und für das Musikarchiv und für die Instrumentensammlung verantwortlich ist. Schließlich Dominik Bernhard aus dem Allgäu (D), der seit Oktober 2018 als Stiftskapellmeister am Benediktiner-Stift Muri-Gries in Bozen tätig ist.
Monika Gamper
Naturns/Steghof - Dem Meraner Künstler Ivo Mahlknehct ist die Ausstellung „Legenden“ im Steghof in Naturns gewidmet. „Die Gemälde des Künstlers erzählen uns Geschichten, wobei die Interpretation frei dem Betrachter überlassen wird. Manche Bildgestaltungen offenbaren ihre Inhalte direkt, andere sind versteckt oder kaum sichtbar. Der immer präsente Granatapfel als Symbol des Lebens verleiht den dargestellten Motiven ihre zeitlose Aussagekraft.“ Von Freitag, 23. bis 25. Oktober und vom 30. Oktober bis 1. November jeweils von 10 bis 20 Uhr.
www.steghof.com
Vinschgau/Ortler Skiarena - Die Schließung der Skigebiete und der Hotels aufgrund des staatlich verordneten Lockdowns im heurigen März hat alle kalt erwischt. Die Skipässe waren auf Null gestellt. Die Ortler Skiarena bereitet sich auf die heurige Saison vor - mit Notfallplänen.
von Erwin Bernhart
Mit großer Zuversicht blicken die Verantwortlichen in der Ortler Skiarena auf die kommende Wintersaison. „Weil unsere 15 Skigebiete keine Massenskigebiete sind, kann dies für uns von großem Vorteil sein“, sagt der Präsident der Ortler Skiarena Erich Pfeifer bei einer Pressekonferenz im Hotel Zentral in Prad. Zudem seien die Sommermonate, vor allem der August, gut und ohne nennenswerte Zwischenfälle verlaufen.
Ab 1. November gelten die neuen Skipässe der Ortler Skiarena. Der Kartenvorverkauf für die 15 Skigebiete hat seit 19. Oktober begonnen und für Neukäufer gilt ein Rabatt im Vorverkauf von 10 Prozent. Aber die Verantwortlichen der Ortler Skiarena haben auch an die vergangene Saison gedacht und kommen den Besitzern der Skipässe der Saison 2019/2020 mit einem zusätzlichen Skonto von 15 Prozent entgegen. Diese Skontierungen gelten bis zum 30. November.
Für die kommende Saison haben Erich Pfeifer und der Geschäftsführer Fritz Raffeiner gemeinsam mit den 15 beteiligten Skigebieten ein Regelwerk entworfen, um möglichen Einschränkungen durch die Covid-Pandemie entgegentreten zu können. Beibehalten wird, dass Kinder bis 8 Jahren in den Skigebieten gratis Ski fahren können. Die Saisonkarte der Ortler Skiarena ist vom 1. November 2020 bis zum 2. Mai 2021 gültig - eine in Südtirol einzigartig lange Laufzeit. „Sollte innerhalb dieses Zeitraumes erneut eine vorzeitige Schließung unserer Skigebiete aufgrund einer behördlichen Verordnung im Zuge von Pandemie-Notmaßnahmen erfolgen, biete wir eine Gutschrift/Rückzahlung an. Die Höhe derselben wird berechnet, indem der Preis der Saisonkarte durch die Anzahl der Monate, in denen die Karte gültig ist, dividiert wird. Pro Monat, in welchem die Karte aufgrund einer behördlichen Verfügung nicht bgenutz werden kann, erhalten unsere Kundinnen und Kunden also ein Sechstel des Preises rückerstattet oder gutgeschrieben - je nach Wahl“, schreibt die Ortler Skiarena in einer Aussendung. Von diesem Angebot ausgenommen sind Nicht-Inbetriebnahme, Betriebsunterbrechungen und/oder vorzeitige Schließungen von einzelnen Skigebieten oder Liftanlagen aus Gründen, die nichts mit Covid-Maßnahmen zu tun haben.
Das Skigebiet Schnals hat bereits geöffnet und das Skigebiet Sulden öffnet am 24. Oktober. Es gelten die bisherigen Bestimmungen, Maskenpflicht in den Kabinen, Abstand vor den Kassen.
Latsch - Mauro Dalla Barba, der neue BM der Markt-, Groß- und Bauerngemeinde Latsch, steht als Saubermann da. Den Kampf um die Sitze im Gemeindeausschuss ließ er in der erweiterten SVP-Koordinierung ausfechten (sh. Vinschgerwind 20/2020) und seine politischen Hände sind - trotz politischer Leichen - rein geblieben. So konnte Dalla Barba bei der konstituierenden Sitzung am 8. Oktober im Culturforum in Latsch einen formidablen Start hinlegen. Sein Ausschussvorschlag erhielt in geheimer Abstimmung 12 Befürwortungen, zwei Nein und drei Enthaltungen. Die drei Enthaltungen kamen von der Bürgerliste Mitanond-Insieme und wurden von Gemeinderat Sepp Kofler angekündigt. Nimmt man an, dass Thomas Patscheider von der Süd-Tiroler Freiheit gegen des Ausschussvorschlag gestimmt hat, muss Dalla Barba mit einem Heckenschützen aus den eigenen Reihen rechnen. Wenn Patscheider dafür gestimmt hat, sind es zwei. Hermann Kerschaumer Raffeiner hat als ältestes Ratsmitglied die Sitzung eröffnet. Den Rücktritt aus dem Gemeinderat von Sonja Platzer hat er ebenso bedauert wie es später Dalla Barba auch tun wird. Es habe halt „verschiedene Meinungsverschiedenheiten gegeben“. Bei der nächsten Sitzung wird dann der bereits in der letzten Legislatur nachgerückte Martin Pirhofer nachrücken.
Mit Christian Stricker aus Morter (zuständig unter anderem für die Bauern, die Energie, die Straßen und für Schloss Goldrain), Gertraud Gunsch aus Tarsch (Familien, Soziales und Friedhöfe), Maria Kuppelwieser aus Latsch (unter anderem zuständig für die Schulen, Vereine und Heimatpflege), Manuel Platzgummer aus Latsch (Ortsmarketing, Sport und Jugend) und Irmgard Gamper aus Goldrain (Wirtschaft, Tourismus und die Fraktion St. Martin im Kofel) hat Dalla Barba eine völlig neue Frau- und Mannschaft im Ausschuss.
Im Übrigen: Die Enthaltung hat Sepp Kofler von den Personen im Ausschuss und vom BM entkoppelt. Ein schriftlicher Wahlaufruf und zwar in Goldrain liege der Liste Mitanond im Magen. Im Wahlaufruf wurde dazu aufgerufen, geschlossen die Goldrainer SVP-Kandidaten zu wählen - „Jede Stimme die Oppositionsparteien zu wählen (...) schwächt dieses Unterfangen“, heitst’s im Schreiben wörtlich. Auf die Palme gebracht hat Kofler die Tatsache, dass das Schreiben vom Goldrainer Feuerwehrhauptmann, vom dortigen SVP-Ortsobmann und vom dortigen Fraktionsvorsteher unterschrieben ist. Kofler fordert auf, dass sich die Betroffenen schriftlich entschuldigen sollen. (eb)
Seit vielen Jahren ist Cellina von Mannstein (Bild mit Heiner Feuer) der Brauerei FORST bemüht, dank vieler verschiedener Veranstaltungen und Benefizversteigerungen, Spenden für Südtiroler in Not zu sammeln. 138.755 € wurden mit einer Scheckübergabe an die Hilfsorganisation „Südtirol hilft“ gespendet. Dieser Betrag konnte dank unzähliger Aktionen im Jahr 2019 und Anfang 2020 gesammelt werden. Der größte Teil der Spenden kam aus den Erlösen der 1. Ausgabe des OktoberFORST Fest und der alljährlichen Benefizversteigerung zustande.
Pressemitteilung - Die ehemalige Landtagsabgeordnete Eva Klotz erinnert in Zusammenhang mit dem Tag „100 Jahre Annexion Süd-Tirols durch Italien“ daran, dass der Vertrag von Saint Germain auf dem Londoner Geheimvertrag fußt. In diesem versprachen die Entente-Mächte Italien für seinen Kriegseintritt gegen Österreich u.a. die „Brennergrenze“ zur Befriedigung seines Kriegszieles im Sinne des „Sacro egoismo“ = Gebietserweiterung Italiens. Als einzige Begründung diente der Vorwand eines angeblich existenziellen und militärischen Bedürfnisses nach einer „natürlichen Grenze“ Italiens, also gegen jedes Recht. Zu der „Neuen Ordnung“ gemäß Programm Wilsons für die Friedensverhandlungen 1919 gehörten das Selbstbestimmungsrecht der Völker und die Ablehnung der Geheimdiplomatie. Durch Lug und Trug (Landkarte mit gefälschten geographischen Namen, Geschichtslügen) gelang es der ital. Vertretung in Saint Germain die Zustimmung der Brennergrenze gegen dessen eigenen Prinzipien zu erlangen. Er hat diese seine Zustimmung später bedauert (s. Baker: Woodrow Wilson and World Settlement, 1922, Band II, S. 146) und als Grund dafür die ungenügende Prüfung der tatsächlichen Verhältnisse angeführt.
Bis heute steht Saint Germain nicht für einen Rechtsfrieden, und Tirol hat die Teilung bis heute nicht als Recht anerkannt! Solange Süd- Tirol die Ausübung des Selbstbestimmungsrechtes vorenthalten wird, hält das Unrecht und damit der Unrechtszustand an.
Es darf außerdem nicht vergessen werden, wie viele Opfer für Recht und Gerechtigkeit seit 1919 gebracht worden sind. Dazu gehört der Freiheitskampf der 60er Jahre, der allzu oft absichtlich übergangen oder verschwiegen wird!
Dr. Eva Klotz
Ehem. Landtagsabgeordnete