Vinschgau - Es sind ganz unterschiedliche Anliegen und Probleme mit denen sich die Menschen an die Vinzenzgemeinschaft wenden. „Derzeit zahlen wir vor allem Mieten, Sehbrillen und Strom- und Zahnarztrechnungen“, sagt die Vorsitzende der Vinzenzgemeinschaft Vinschgau Regina Marth Gardetto auf Nachfrage vom Vinschgerwind. Wesentlich angestiegen sind die Anfragen vor dem Hintergrund von Corona nicht, und doch: Die Not ist da.
Die Vinzenzgemeinschaft Vinschgau hilft schnell, unbürokratisch und vor allem still. Ohne viel Aufsehens. Nicht einfach Geld wird gegeben, es werden - wie erwähnt - Rechnungen bezahlt, Essensgutscheine oder Lebensmittelpakete verteilt. Jeder gespendete Euro wird weitergegeben. Die Vinzenzgemeinschaft Vinschgau hat auf den ganzen Bezirk verteilt sechs Konferenzen: in Graun, Burgeis, Mals, Schlanders, Latsch und Martell. (ap)
Die Kontaktdaten:
Bezirksvorsitzende Regina Marth Gardetto - Tel. 335 5856952
Vinzenzkonferenz Burgeis - Karl Moriggl - Tel. 347 9352018
Vinzenzkonferenz Mals - Martin Angerer - Tel. 0473 831271
Vinzenkonferenz Schlanders-
Herbert Habicher - Tel 348 9982644
Vinzenzkonferenz Latsch - Margit Jung Marsoner - Tel. 333 7154602
Vinzenzkonferenz Martell - Regina Marth Gardetto - Tel. 335 5856952
Terlan/Vinschgau - Die 20. Jahresversammlung des Vereins Freunde der Eisenbahn sollte zu einer besonderen Feier mit Rückblicken auf viele Erfolge und mit Ausblicken auf neue Weichenstellungen werden. Der Termin der Jahresversammlung steht immer schon ein Jahr vorher fest, genauso wie die abwechselnden Kurzreferate vom Landeshauptmann und dem Landesrat für Mobilität. Dieses Jahr sollte am 21. Jänner der neue Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider neben dem Generaldirektor der STA, Joachim Dejaco über die neuesten Entwicklungen und Projekte einer nachhaltigen Mobilität in Südtirol berichten. Durch die Coronapandemie war alles anders. Es gab keine Kurzreferate und anstatt einen vollen Raiffeisensaal in Terlan mit über 120 Personen, konnten dieses Jahr nur 30 Personen zur Jahresversammlung zugelassen werden. Mit Masken und dem gebotenen Abstand musste die Versammlung durchgeführt werden. Nach knapp 1 ½ Stunden war die Sitzung zu Ende und alle mussten nach Hause, anstatt wie sonst üblich noch recht lange zusammenzustehen, zu plaudern und eine Kleinigkeit zu essen und zu trinken. Der Vereinspräsident Walter Weiss berichtete in seinem Tätigkeitsprogramm von den 5 Vorstandsitzungen, den vielen Treffen und Aussprachen und von mehreren Feiern, die Corona bedingt in bescheidenem Rahmen abgewickelt werden mussten: 15 Jahre Erlebnisbahnhof (Staben), 15 Jahre Vinschgerbahn (Latsch), Bahnhof des Jahres 2020 (Spondinig) und 20 Jahre Verein Freinde der Eisenbahn am 28.12.2020 (Naturns). Arthur Scheidle, der Vorsitzende der Jury, gab bekannt, dass Salurn zum Bahnhof des Jahres 2021 ausgewählt wurde. Die Gemeinde hat das historische Bahnhofsgebäude vorbildlich saniert, einen Zubau errichtet und mehrere Räumlichkeiten den Vereinen zur Verfügung gestellt. Auch die Außengestaltung und die Anbindung an das Bus- und Radnetz sind recht gut gelungen. Zum Schluss konnte Walter Weiss noch die Neuauflage mit Aktualisierungen der vor 5 Jahren erstmals herausgegebenen Broschüre „Zug um Zug – 20 Jahre Verein Freunde der Eisenbahn“ vorstellen. (hzg)
Mals - Die Teesäckchen-Aktion der Kaufleute Mals brachte die stolze Summe von 3.800 Euro ein. Symbolisch wurde diese kürzlich der Präsidentin der Krebshilfe Vinschgau, Helga Schönthaler übergeben. 700 Teesäckchen waren kostenlos von den Südtiroler Kräuterrebellen Lorenz&Leander zur Verfügung gestellt worden. Eine lobenswerte Aktion in vielerlei Hinsicht.
von Angelika Ploner
Am Ende standen die stolze Summe von 3.800 Euro und zufriedene Gesichter. Die Rede ist von der Teesäckchen-Aktion der Kaufleute Mals. Weil man trotz Corona den karitativen Charakter der Malser Weihnachtsaktion weiterführen wollte, wurden in der Vor- und Weihnachtszeit von den Malser Kaufleuten Teesäckchen gegen eine Spende verkauft. Der Erlös - die eben genannte Summe - wurde vor einer Woche im Hirschen in Mals symbolisch übergeben. Doch der Reihe nach.
Die Idee zur Aktion stammt vom Ausschuss der Kaufleute Mals rund um Präsident Johann Zwick. Die Idee stieß bei Lorenz&Leander, den Südtiroler Kräuterrebellen auf offene Ohren. 700 Teesäckchen waren es bis zum Schluss, die von den Südtiroler Kräuterrebellen kostenlos zur Verfügung gestellt wurden. Eine beachtliche Anzahl und eine lobenswerte Geste, einmal mehr vor dem Hintergrund, dass die Kräuterrebellen ein kleinstrukturierter Betrieb mit begrenzten Ressourcen sind. Alle Kräuter werden vornehmlich selbst oder im Verbund mit bäuerlichen Familien im Vinschgau angebaut, getrocknet, verarbeitet und - entgeltlich - in der Lebenshilfe Schlanders verpackt. Die Bereitschaft zur Aktion war von allen Seiten von Anfang an da. Von den Initiatoren, den Malser Kaufleuten, von den Partnern der Aktion, den Südtiroler Kräuterrebellen, aber auch von den Kundinnen und Kunden, die bereitwillig spendeten und damit die Aktion zum Erfolg werden ließen. „Man muss in dieser Situation zusammenhalten und sich gegenseitig unterstützen“, sagte Lorenz Borghi bei der Spendenübergabe im Hirschen.
Helga Schönthaler, die Präsidentin der Krebshilfe, dankte und wies unter anderem darauf hin, dass die Not mit Corona gestiegen sei. „Wir können bei Schwierigkeiten relativ unbürokratisch helfen. Wir sind dankbar für jeden Euro und gehen sehr gewissenhaft mit dem Geld um.“
Harald Schuster von den Kaufleuten Mals dankte seinerseits allen für die große Bereitschaft und den Einsatz: Den Südtiroler Kräuerrebellen, den Malser Kaufleuten, den Gemeindeverwaltern, den Kundinnen und Kunden und allen, die zum Gelingen der Aktion - vor dem schwierigen Corona-Hintergrund - beigetragen haben.
Hat Covid-19 das Sparverhalten von Südtirols Arbeitnehmer/innen verändert und wenn ja, wie? Die Winterausgabe des AFI-Barometers hat hierfür eine Antwort. „Die sinkende Konsum- und folglich höhere Sparneigung spielt in den letzten 12 Monaten eine entscheidende Rolle“, sagt AFI-Praktikantin Gaia Peressini. Die Sicherheit des investierten Kapitals sowie die sofortige Verfügbarkeit desselben sind die Hauptkriterien, an denen sich Südtirols Arbeitnehmer/innen beim Sparen orientieren.
Kolping im Vinschgau - Vom Schuhmacher zum Priester und Verbandsgründer. Ein volksnaher Seelsorger und ein erfolgreicher katholischer Publizist des 19. Jahrhunderts- so lässt sich Adolph Kolping charakterisieren, der bis in unsere Zeit auch als „Gesellenvater“ bekannt ist.
In seinen Gesellenvereinen will Kolping – der am 8.Dezember 1813 in Kerpen (Nähe von Köln) geboren – jungen Menschen in bedrängter Situation Hilfestellung leisten. Hier erleben sie Gemeinschaft und Geborgenheit, allgemeine, berufsbezogene und religiöse Bildung sowie ein geselliges Miteinander. So gewinnen die Handwerksburschen persönliche Tüchtigkeit und Mut zum praktischen Christentum.
Sozialer Wandel durch Veränderung des Menschen – so lässt sich Kolpings Anliegen zusammenfassend kennzeichnen. Die Vereine schließen sich – nach der ersten Gründung am 6. Mai 1849 in Köln- zum Rheinischen Gesellenbund im Jahre 1850 zusammen. Es ist dies die Gründung des heutigen Kolpingverbandes! Bis zu seinem Tode am 4. Dezember 1865 entstehen mehr als 400 Gesellenvereine in vielen Ländern Europas. Am 27. Oktober 1991 – also vor 30 Jahren – wird Adolph Kolping als ein Sozialreformer der ersten Stunde und Wegbereiter der katholischen Soziallehre durch Papst Johannes Paul II. seliggesprochen.
Glauben wir heute noch – im Jahre 2021 - an die Zukunft des Verbandes? Eindeutig JA! Dann muss es heißen: Zukunft braucht Herkunft! Also müssen wir uns mit der Geschichte und der Person Kolping auseinandersetzen. In loser Folge berichte ich über Kolping als: Mensch, Netzwerker, Priester, Pädagoge, Publizist, Sozialreformer, Gesellenvater und Seliger.
Otto von Dellemann
Auf Planeil. Das Dorf im Schatten der Spitzigen Lun bietet eine astronomische Besonderheit: zwischen den 15. und 29. November und den 12. und 28. Jänner geht die Sonne zweimal auf und zweimal unter.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it
Corona 2021: es liegt an uns
Die Bewegungsfreiheit in ganz Südtirol ist super. Aber wenn wir, mit unseren rekordverdächtig hohen Covid-19 Fallzahlen, jetzt auch sonst unbedingt alles eiliger „öffnen“ wollen als fast alle anderen Europäer, dann könnte sich das womöglich als vorschnell erweisen.
Wir alle sehnen uns nach einer Abkürzung dieses Albtraums, womöglich auf einem „Sonderweg“. Nach Perspektiven, die uns nicht nur über die nächste Woche „retten“.
Aber gegen die Wirklichkeit der neuartigsten und massenhaftesten aller Seuchen seit Menschengedenken ist bis zur erfolgreichen Impfung der meisten von uns (bis Jahresende 2021?) allem Anschein nach keine andere Rettung möglich als mit konsequenter Selbstdisziplin sprich strikter Einhaltung der AHAL-Regeln.
Nur unsere eigene „ganz normale“ Fahrlässigkeit diesbezüglich ist es, die das gemeingefährliche Virus in uns hineinlässt und andere damit ansteckt, meist ohne es zu merken. Deshalb sollten wir aufhören, uns in solchen Zusammenhängen ständig aufzuregen über Rom oder Bozen oder Brüssel oder sonstwen, den wir „schuldig“ sprechen für unsere mehr als missliche Lage. In der Pandemie bestätigt sich: niemand auf dieser Welt ist allmächtig, alleinverantwortlich oder fehlerlos, weder in Washington noch in London, Paris, Madrid, Berlin, Rom, Wien - und in Peking, Moskau und anderen Diktaturen auch nicht.
Blicken wir also nicht dauernd nur wie gebannt voll Ärger nach Rom oder Bozen; die sind eben auch nicht allmächtig, alleinverantwortlich oder fehlerlos.
Seien wir stattdessen so grenzüberschreitend neu- und lernbegierig wie möglich: Wie schaffen das nur jene demokratischen Rechtsstaaten Asiens, die die Pandemie bereits seit einem Jahr am weitaus konsequentesten und am erfolgreichsten bekämpfen?
Taiwan, Neuseeland, Japan und Südkorea. Deren Bürgerinnen und Bürger überraschen und beschämen uns allem Anschein nach nicht nur mit freiwilliger Folgsamkeit, sondern noch mehr mit überzeugtem Gemeinsinn und entsprechender Selbstdisziplin.
Bei uns in Europa vergessen wir zu oft, dass nicht irgendjemand vermeintlich Mächtiger hauptverantwortlich ist dafür, inwieweit wir selber willens und imstande sind, die wenigen lebenswichtigen Hausverstands-Regeln zur Vorbeugung gegen das Virus wenigstens ein Jahr lang beharrlich durchzuhalten.
Hygienemasken tragen so wie Chirurgen und Pflegepersonal fast den ganzen Tag; ein bisschen Abstand von Nichtmitbewohnern halten; hin und wieder für frische Luft sorgen - das ist doch keine Folter! Das ist doch nicht schwieriger als sich z.B. im Auto und Flugzeug anzugurten, oder beim Schifahren, Radeln und Motorradfahren einen Helm aufzusetzen, oder? Angesichts wichtiger Verkehrsregeln fragt man sich ja auch nicht angst und bang: was macht das mit den Menschen? Es macht, dass sie überleben können.
Ich finde Beständigkeit beim Einhalten und Einfordern von ein paar vernünftigen Hausverstandsregeln unvergleichlich einleuchtender, und auch einfacher, als das ständige verkrampfte Suchen nach irgendwelchen Schuldigen, sprich Ausflüchten für unsere ureigenen persönlichen Unterlassungen..
Seit einem Jahr Tag für Tag Wesentliches hierzu dazuzulernen, von Corona-Fachleuten aus aller Welt, diesen „Forschungskrimi“ zu verfolgen, das finde ich erhellender, realitätsnäher und spannender als jeden Fernsehkrimi. Und sowohl nützlicher als auch aufbauender als jede Panik und jedes Hadern mit unserem Schicksal.
Nationale und regionale Sonderweg-Komplikationen sind verwirrend und schwer nachvollziehbar für die Menschen. Europas angesehenste Epidemiologen und sonstige Experten betonen das Gegenteil: die Dringlichkeit von transnationaler Geschlossenheit und Entschlossenheit im Kampf gegen die Pandemie: genauso grenzenlos wie diese.
Das Fazit der Fachleute verstehe ich so: wenn ein Südtiroler „Sonderweg“ nicht nur autonomie-symbolisch, sondern auch epidemiologisch herzeigbar sein soll, auch als Auslöser eines umso nachhaltigereren Wiederaufschwungs gerade im Tourismus, dann nur mit einer radikalen Senkung der 7-Tage-Inzidenz Richtung unter 50 und der Zahl der Toten an/mit Corona Richtung null.
Andernfalls wird auch 2021 ein weiteres verstörendes bis niederschmetterndes Jahr, mit einem Lockdown nach dem anderen, mit nur kurzen Illusionspausen dazwischen.
Zur Senkung unserer miserablen Zahlen kommen wir also einfach nicht vorbei am Primat der persönlichen Vorbeuge-Verantwortung von uns allen.
Georg Schedereit, Meran
HAIKU des Monats Dezember 2020
ausgewählt von der Haiku-Gruppe Südtirol
ganz still und verträumt
beim Gang durch den Winterwald
nur das Schrittgeräusch
Georg Frener, Neustift *
Kontakt für die Haiku-Gruppe Südtirol
im Vinschgau: helga.gorfer58@gmail.com
Ein schlauer Schachzug?
Kamala Harris hat als Vizepräsidentin beste Chancen, die erste Präsidentin der US-amerikanischen Geschichte zu werden. Sie würde das automatisch, sollte Präsident Joe Biden während seiner Amtszeit aus irgend welchen Gründen nicht mehr regieren können oder nicht mehr wollen. Sie hätte gute Chancen, wenn Biden nach vier Jahren nicht mehr antreten würde. Oder dann in acht Jahren, wenn Biden sich nach einer zweiten Amtszeit nicht mehr aufstellen darf.
Der gewählte Präsident Biden ist 77 Jahre alt - die 56-Jährige Harris könnte ihn beerben, zumindest als nächste Präsidentschaftskandidatin der Demokraten. Er könnte auch vor dem Ende seiner Amtszeit zurücktreten und sie zur ersten Frau im Präsidentenamt machen. Als Amtsinhaberin könnte sie dann in den Wahlkampf gehen.
Harris wurde am 20. Oktober 1964 in Oakland in Kalifornien geboren, wo sie in einer afroamerikanischen Community aufwuchs. Ihr Vater war aus Jamaika in die USA eingewandert, um Wirtschaft zu studieren. Ihre Mutter - eine Krebsforscherin und Bürgerrechtlerin - kam aus Indien.
Im Laufe ihrer Karriere war Harris mehrfach die Erste: Nach ihrem Studium in Washington und in Kalifornien wurde sie als erste Schwarze Bezirksstaatsanwältin von San Francisco. Ab 2010 hatte sie als erste Frau den Posten der Attorney General (Justizministerin und Generalstaatsanwältin) in ihrem Heimatstaat inne. In den US-Senat zog sie 2017 als erste Schwarze ein, die Kalifornien repräsentierte - und war die zweite Afroamerikanerin in der Parlamentskammer überhaupt.
Biden beschreibt Harris als furchtlose Kämpferin.
Giacumin Bass, Müstair
Kulturraum Rom
Thomas Pitsch teilt korrigierend mit, dass sein Buch „Kulturraum des Wildbachs Rom“ um 15 CHF im Klosterladen des Klsoters St. Johann und im Gäste- und Informationszentrum in Tschierv erhältlich ist.
Freier Zugang zu Natur und Berg muss erhalten bleiben!
Wie auch immer ein eventueller erneuter Lockdown ausfallen muss, erwartet sich die Landesberufskammer der Berg- und Skiführer, dass der freie Zugang zur Natur und in die Berge erhalten bleibt – auch über die Gemeindegrenzen hinaus. „Selbstverständlich muss sich dort dann jeder im Rahmen der Covid-Schutzmaßnahmen bewegen“, betont der Präsident der Bergführer, Kurt Walde.
„Unsere Natur und die Berge sind Teil unserer Identität und unzählige Südtirolerinnen und Südtiroler nutzen sie, um körperliche und geistige Kraft zu schöpfen“, so Walde. Dies gelte in Zeiten eingeschränkter Freiheiten umso mehr, nachdem gerade die körperliche Betätigung im Freien das Gefühl des Eingesperrt-Seins und damit auch den psychologischen Druck auf die Einzelnen zu vermindern helfe. Zudem sei eine einfache Logik zu bedenken: Je mehr man die Räume konzentriere, auf denen sich Menschen bewegen dürften, desto höher sei die Ansteckungsgefahr.
Auch deshalb müsse der freie Zugang zu Natur und Bergen auch im Zuge einer eventuellen Verschärfung der Lockdown-Maßnahmen erhalten bleiben, und zwar auch über die Grenzen der jeweiligen Gemeinde hinaus. „Jeder Einzelne ist dann natürlich gefordert, die Covid-Schutzmaßnahmen einzuhalten, Sicherheit walten zu lassen, die notwendigen Abstände einzuhalten und Ansammlungen zu vermeiden“, erklärt der Bergführer-Präsident, der in diesem Zusammenhang auch auf Aufklärung, Information und Sensibilisierung setzt: „Wer zu einer Tour startet oder einen Gipfel betritt und dort bereits andere Bergsteiger oder Tourengeher vorfindet, bleibt auf Abstand.“ Mit dem nötigen Verantwortungsgefühl sei die Wahrscheinlichkeit, sich in der freien Natur mit Covid zu infizieren, mehr als gering. „Deshalb melden wir uns weniger als Bergführer zu Wort, als vielmehr als Bürger, Bergsteiger, Naturliebhaber und Familienmenschen, wenn wir an die Landesregierung appellieren: Nehmen Sie uns bitte nicht unseren Sport oder die Chance auf körperliche Betätigung in der freien Natur!“, so Walde.
Berufskammer der Berg- und Skiführer
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger!
In der letzten Landtagssitzung wurde auch über den Landesgesetzesentwurf Nr. 4/18 „Änderungen zum Landesgesetz Nr. 3/2017 – „Organisationsstruktur des Landesgesundheitsdienstes“, eingebracht von der Oppositionspartei – „TEAM-K“, abgestimmt. Der Rat der Gemeinden hat zu diesem Gesetzentwurf ein POSITIVES GUTACHTEN abgegeben. Was besagt nun diese Gesetzesnovellierung zum LG. Nr. 3 vom 21. April 2017 für die Krankenhäuser in der Peripherie? Durch die gesetzliche Verankerung der Strukturen, so auch für das „Bezirkskrankenhaus Schlanders“, wird die Qualität der wohnortnahen, dezentralen und medizinischen Versorgung der Bevölkerung in der Peripherie gewährleistet. Der ärztliche Leiter ist die medizinisch zentrale Figur im Krankenhaus und ist verantwortlich für die medizinische Funktionalität des Hauses, so im KH Schlanders. Gerade in der Zeit der COVID-19 Pandemie zeigte sich, dass er von entscheidender Bedeutung war und ist. Die besagte Novellierung fordert nun, dass die Grundversorgungsabteilungen INNERE MEDIZIN, allgemeine CHIRURGIE und ORTHOPÄDIE/TRAUMATOLOGIE, GYNÄKOLOGIE/GEBURTSHILFE, PÄDIATRIE und ANÄSTHESIE für alle Krankenhausstandorte des Landes mit Primaren ausgestattet wird. Ohne diese Abteilungen und den Diensten kann kein Akutkrankenhaus sinnvoll geführt, die Qualität garantiert werden und für JUNGÄRZTE und PFLEGEPERSONAL attraktiv bleiben. Das Fehlen des Primararztes in den genannten Fachdisziplinen der Krankenhäuser der Grundversorgung, bedingt einen enormen Verlust an fachlicher Kompetenz vor Ort und den rasanten Qualitätsabbau in allen medizinischen Fachdisziplinen. Diese Krankenhäuser - auch unser Krankenhaus in Schlanders - werden sowohl für Fachärzte als auch für auszubildende Jungärzte uninteressant. Wenn es uns nicht gelingt gegenzusteuern, wird die Abwanderung von Ärzten und Pflegepersonal in den peripheren Strukturen weiter anhalten. Die Patienten der Peripherie werden förmlich gezwungen sein, sich entgegen dem Prinzip der dezentralen Versorgung, wohnortfern behandeln lassen zu müssen. Nach der Replik von Dr. Franz Ploner – „Team K“ wurde abgestimmt: über die Gesetzesnovellierung zum Erhalt der Eigenständigkeit des ärztlichen Leiters und dem Erhalt der komplexen Strukturen mit den entsprechenden Primariaten in den Krankenhäusern von SCHLANDERS, STERZING und INNICHEN: 16 Stimmen DAGEGEN = SVP und LEGA; 4 NICHT ABGESTIMMT = (Kompatscher, Schuler, Alfreider, Repetto); 15 Stimmen DAFÜR = OPPOSITIONSPARTEIEN. Ach ja, der einzige verbliebene SVP-Politiker im Vinschgau, Josef Noggler, hat DAGEGEN gestimmt! Trotz Wahlversprechen seitens der Lega und dem Betonen von LR Widmann im August 2019, dass er für den Erhalt der Kleinspitäler sei, hat die Mehrheit unseren Gesetzesentwurf für den Erhalt der Kleinspitäler abgelehnt. Gleiche Aussagen gab es im Wahlkampf von gar einigen Kandidaten der Regierungspartei - SVP - selbst! Die zwei REGIERUNGSPARTEIEN SVP und LEGA haben sich an die damals gemachten Versprechen nicht gehalten und somit ihre Wähler und Wählerinnen einmal mehr getäuscht und enttäuscht.
Erwin Wegmann „TEAM-K Vinschgau“
Nachgedacht Februar 2021
Immer wieder hört man den Wunsch, dass doch bald wieder „Normalität“ einkehre. Ja, der Wunsch nach „Normalität“, er ist groß. Aber welche „Normalität“ ist gemeint? Die letzten Jahre waren geprägt von einem stetigen ‚nach oben‘. Immer mehr, immer schneller – aber nicht unbedingt immer besser. Wollen wir das wirklich wieder zurück? Oder wollen wir nicht doch etwas bescheidener bleiben: Viel wichtiger sind doch Gesundheit, der Arbeitsplatz und Zufriedenheit. Und dazu braucht es den Stress der ständigen Überforderung garantiert nicht. In Corona - Zeiten korrigiert sich Vieles von selbst. So musste erst der beispiellose Sturm des Mobs in Washington auf das Capitol geschehen, dass sich sogar hartgesottene Republikaner vom plumpen Donald Trump lossagten. Dieser Präsident hat sich der eigenen Würde beraubt, indem er zum Angriff auf eine der ältesten Demokratien der Welt geblasen hat. Aber Hochmut kommt bekanntlich vor dem Fall – in diesem Fall vor einem sehr tiefen.
Ein reichlich komisches ‚Kabinettstückerl‘ leistete sich fast zur gleichen Zeit der mittlerweile zurückgetretene Landeskommandant des Südtiroler Schützenbundes. Er besang „Mamma Tirol“ mit einem Rap und lieferte damit gleich selbst die beste Vorlage für eine Parodie. Groß war und ist die Schelte, kleinlaut die Stellungnahme des Schützenbundes. Dabei wird der eigentliche Grund dieses Desasters übersehen: Jürgen Wirth Anderlan ist offensichtlich unfähig zu denken. Hätte er zuvor wirklich nachgedacht, wären die Folgen bereits dann schon auf der Hand gelegen. Und zwar sonnenklar!
Diese Tage konnte ich ein wertvolles Filmdokument ansehen, welches ein Freund von mir gedreht hat: die Fahnenweihe der Schützenkompanie Lichtenberg vom 8. August 1982. Darin sind Fragmente der Ansprache des damaligen stellvertretenden Landeskommandanten Bruno Hosp dokumentiert. Im Gegensatz zu seinen Mitrednern hatte der Mann damals schon Worte in den Mund genommen, die heute noch aktuell sind und höchst heilsam wären. Mahnende, umsichtige und vor allem kluge Worte. Worte, die nicht aufstacheln, sondern aufklären und motivieren. Als ich im Jahre 2004 in Mantua die Gedächtnismesse für Andreas Hofer halten durfte, sprach ich den Schützen zu: Ihr seid Schützen, und damit Schützen des Friedens, eines Friedens, der bei uns mittlerweile so lange währt, wie keiner jemals zuvor.
Don Mario Pinggera
Schlanders - „Basis Schlanders“ hat bereits viele öffentliche Veranstaltungen mit zahlreichen Besuchern beherbergt - bisher auf Basis von Sicherheitsprotokollen, die auch von BM Dieter Pinggera unterschrieben worden sind. Man hat sich - sicherheitstechnisch - bisher in einer Grauzone befunden, das war allen Verantwortlichen bewusst.
Das soll sich ändern. Der Ausschuss von Schlanders hat am 19. Jänner 2021 das hochspezialisierte Ingenieursteam „4 Emme Service AG“ mit der statischen Analyse am ehemaligen Versorgungsgebäude der Drusus-Kaserne beauftragt. „Für eine definitive Brandschutzabnahme des gesamten Gebäudes braucht es eine statische Abnahme“, sagt BM Dieter Pinggera. Es handle sich um eine schwierige Herausforderung, weil viele Variablen für eine endgültige Abnahme eine Rolle spielen. „4 Emme“ überprüft die Sicherheit bzw. die Anforderungen aller Bauteile in der „Basis“, vor allem auch die in den Bau integrierten alten Bauteile, um die Eignung für Veranstaltungen und diverse Nutzungen überprüfen zu können. So wurde etwa die Galerie auf ihre Belastbarkeit getestet.
Tatsächlich hat bisher der Sturm und Drang in Richtung Veranstaltungen die Sicherheitsproblematik etwas in den Hintergrund gedrängt. BM Dieter Pinggera gibt das unumwunden zu. Man habe versucht, auch in der Bauphase so viel wie möglich zu ermöglichen.
Es ist unter anderem der Geduld und des sanften Drängens des Kollaudators für Statik und Brandschutz Josef Alber zu verdanken, dass den Sicherheitsbestimmungen jene Beachtung zukommt, welche im gültigen Dekret des ehemaligen Landeshauptmannes Luis Durnwalder für öffentliche Veranstaltungen detailliert festgehalten worden sind. Auch der ehemalige VizeBM Reinhard Schwalt hat mehrmals auf die Einhaltung der Sicherheitsbestimmungen gepocht. So kollaudiere ich das nicht, soll Sepp Alber einmal in die Runde von Politik, Verwaltern und Experten gerufen haben. Der anspruchsvolle Umbau des Versorgungsgebäudes und die damit einhergehenden Expertenmeinungsverschiedenheiten sind offensichtlich nach dem Sprichwort „Viele Köche verderben den Brei“ abgelaufen.
Alber sagt, dass noch einige Umbauarbeiten vonnöten sind, die derzeit gemacht werden, damit Statik und Brandschutz den Normen entsprechen würden. Die längeren internen Auseinandersetzungen haben nun gefruchtet und „Basis“ wird künftig auf - zumindest bautechnischer - Sicherheit gebaut sein. (eb)
Latsch - Der Latscher Gemeinderat hat dem Ansinnen grundsätzlich grünes Licht gegeben, im Dorfzentrum von Latsch gebührenpflichtige Parkplätze - also blaue Zonen - einzuführen. Vorerst auf Probe.
Auf den Parkplätzen vor dem Modehaus Leoni und hinter dem Lacusgebäude, welche bislang eine Parkuhrregelung mit maximal einer Stunde Parkzeit haben, soll es alsbald 20 Minuten Gratisparkzeit und dann 50 Cent pro Stunde und eine maximale Parkdauer von 2,5 Stunden geben. In vielen Gesprächen sei auch aus den Reihen der Kaufleute der Wunsch geäußert worden, eine blaue Zone einführen zu wollen, damit der Wechsel bei den Parkplätzen forciert werden könne, sagte BM Mauro Dalla Barba bei der Ratssitzung am 25. Jänner 2021. Es soll, so ist es angedacht, am Lacusparkplatz einen Parkautomaten für beide Zonen geben.
Dieser Vorschlag für gebührenpflichtige Zonen stieß eine kontroverse Diskussion im Rat an. Um einen Wechsel forcieren zu können, brauche es strenge Kontrollen, forderte etwa Hermann Kerschbaumer Raffeiner. Joachim Weiss und Thomas Pichler sprachen sich gegen diese gebührenpflichtige Parkplätze aus. Denn, so die Begründung, Leute aus den Fraktionen müssen nach Latsch kommen, auch um in der Gemeinde ihre Angelegenheiten erledigen zu können. Da sei es schon ein Unterschied, dass jene, die in Latsch ansässig seien, für solche Dinge nur über die Straße gehen müssten. Das sei ein Stück weit ungerecht. Sepp Kofler forderte ein Gesamtkonzept für den Hauptort Latsch. Dann werde auch besser ersichtlich, ob die in Frage kommenden Parkplätze gebührenpflichtig werden sollen. Martin Pirhofer regte an, die vom BM vorgeschlagene Maximalparkdauer von 4 Stunden auf maximal 3 herabzusetzen und erntete mit diesem Vorschlag weitreichende Zustimmung. VizeBM Christian Stricker sekundierte seinem BM darin, dass es sich bei der Einführung dieser gebührenpflichtigen Parkplätze um eine Probe handelt. Wenn das klappen sollte, dann könne man nächste Schritte setzen. Bei der informellen Abstimmung war die Hälfte der Räte für eine Maximalparkdauer von 2,5 Stunden. (eb)
pr-info eTestDays
Vor wenigen Jahren hatten Elektrofahrzeuge auf Südtirols Straßen noch Seltenheitswert. Mittlerweile gehören sie zum Straßenbild dazu und haben sich als bessere Alternative zu den Verbrennern etabliert.
Eine gute Möglichkeit, einige der neuen Modelle, aber auch bereits bekannte Wasserstoff- und Batteriefahrzeuge sowie Plug-in-Hybride und E-Lieferautos vier Tage lang im Betriebsalltag zu testen, bieten auch heuer wieder die eTestDays. Alle Unternehmen und Betriebe, die Interesse an einer Teilnahme haben, können sich vom 15. Februar bis 5. März 2021 auf der Website www.greenmobility.bz.it zur Aktion anmelden. Mit etwas Glück steht dann während des Testzeitraums im Mai 2021 ein E-Fahrzeug auf dem Firmengelände.
Die Teilnahme an den eTestDays ist für die Betriebe kostenlos. Für die Ladevorgänge an den öffentlichen Alperia-Ladesäulen stellt Neogy, ein Unternehmen der Alperia-Gruppe, den ausgewählten Betrieben außerdem eine kostenlose Ladekarte zur Verfügung. Brennstoffzellenfahrzeuge können kostenlos Wasserstoff bei der Tankstelle des IIT in Bozen Süd tanken.
Die eTestDays werden von Green Mobility in der STA - Südtiroler Transportstrukturen AG organisiert und auch heuer wiederum vom SBB und den anderen Wirtschaftsverbänden (LVH, hds, UVS, HGV und CNA-SHV), dem Raiffeisenverband, dem Südtiroler Wirtschaftsring und der Handelskammer Bozen mitgetragen.
Fördermöglichkeiten für Betriebe auch im Jahr 2021
Die Südtiroler Landesregierung gewährt auch 2021 gemeinsam mit verschiedenen Fahrzeughändlern eine Ankaufprämie zur Förderung der Elektromobilität (jeweils zur Hälfte vom Land und vom Händler getragen):
• 4.000 Euro für reine Elektroautos
• 2.000 Euro für Plug-In-Hybride
Betriebe, die ein elektrisch betriebenes Kleinmotorrad oder ein elektrisch betriebenes Lastenfahrrad erwerben, kommen in den Genuss eines öffentlichen Beitrages in der Höhe von 30 Prozent der Anschaffungskosten (E-Mofas max. 1.000 Euro; E-Lastenfahrräder max. 1.500 Euro).
Die entsprechenden Ansuchen (max. eines pro Jahr) können mittels digitaler Identität (SPID) bei der Landesabteilung Wirtschaft in Bozen eingereicht werden.