Südtirol/Vinschgau - Das Netzwerk der Eltern-Kind-Zentren Südtirols blickt auf ein besonderes Jahr zurück.
Elkis sind Orte der Begegnung. Begegnung konnte mit Beginn des letzten Jahres nur noch eingeschränkt stattfinden. Elkis gibt es aber genau deshalb, weil Begegnung wichtig und gesundheitsfördernd ist. Eltern und Kinder suchen und brauchen soziale Kontakte. Elkis haben die Herausforderungen 2020 laufend angenommen und waren motiviert von dem Anspruch, die Familien in dieser Zeit nicht alleine zu lassen.
Für das Netzwerk bestand die größte Herausforderung darin, immer wieder die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Tätigkeit in den Elkis zu prüfen und den Verantwortlichen in den Elkis Orientierung und Sicherheit zu vermitteln.
Neben den Herausforderungen gab die Krise aber auch den perfekten Anstoß zur Veränderung: Das Netzwerk entdeckte die digitalen Möglichkeiten schnell und konnte mit der Internetplattform Zoom alle Mitgliedsvereine erreichen. Ideen wurden ausgetauscht, Informationen weitergegeben und sogar die ordentliche Jahreshauptversammlung samt Neuwahlen des Vorstandes konnte erfolgreich in den digitalen Raum verlegt werden. Die durch die angeordnete Schließung frei gewordene Zeit wurde von den Elki-Mitarbeiter*innen für interne Fortbildungen und Austauschtreffen genutzt.
„Für das Jahr 2021 hat sich das Netzwerk der Elkis wieder vieles vorgenommen: Für die Mitgliedsvereine Dasein - beratend, unterstützend und motivierend bleibt die Hauptaufgabe. Es ist uns wichtig, mit den Elkis kleine Schritte Richtung Standardisierung und Qualitätsentwicklung zu gehen. Besonders freuen wir uns über das Entstehen neuer Elkis und die Gründung neuer Außenstellen. Hier wird schon eifrig daran gearbeitet, wo genau, wird aber noch nicht verraten. Die Reform des dritten Sektors und die damit zusammenhängenden Aufgaben werden einiges an Energie beanspruchen. Natürlich wollen wir an unseren Schwerpunktthemen Inklusion, Partizipation und Nachhaltigkeit weiterarbeiten. Die Zusammenarbeit mit anderen Organisationen bleibt wichtig, denn nur gemeinsam mit anderen Akteuren kann mit und für Familien ein Netz an Angeboten geknüpft werden, in dem “Familie werden und leben” gesund und freudvoll möglich ist.” Bei so einem vollen Programm können sich die Familien in Südtirol freuen: Elkis bleiben mehr denn je aktiv an ihrer Seite.
Plaus - Im Alter von 35 Jahren und 8 Monaten ist unser Plauser Dorfpferd, die Haflingerstute Lotte, Mitte Dezember 2020 friedlich eingeschlafen. Viele Jahre stand die Lotte „im Dienst“ und dies v.a. auch zur Freude der Kinder und der Pferdeliebhaber in Plaus.
Die Lotte hat es sich verdient, dass ihr ein kurzer Nachruf gewidmet wird.
Für die Kinder
Im Laufe der Jahre sind sehr viele Plauser und andere Kinder mit der Lotte ausgeritten oder haben eine tolle Kutschenfahrt mit ihr gemacht. Zuletzt im November 2019 hat die Lotte den Hl. Martin, welcher jedes Jahr von einem anderen Kind gespielt wurde, beim Martinsumzug getragen. Auch den Hl. Nikolaus mit seinen Geschenken und den zwei Engelchen hat sie viele Jahre mit der kleinen Kutsche geduldig durchs Dorf gezogen. Somit kann man wirklich sagen, dass die Lotte das Plauser Dorfpferd war! Danke der Kindergarten-Tante Karoline für die Organisation der Martinsumzüge und den Frauen für die Organisation des Nikolausumzuges.
Auf dem Acker
Viele Jahre hat die Lotte auch im Dorfmoar-Acker in Naturns mit der schweren eisernen Egge das Saatgetreide unter die Erde geeggt und im Kartoffelacker mit dem Häufelpflug, der „Orl“, die Erdäpfel gehäufelt. Damit hat sich die Lotte ihr „tägliches Brot“ selbst verdient, denn als Lohn für ihre fleißige Arbeit gab’s von der Dorfmoarbäuerin viele gute Heuballen für Lotte, und für uns Erdäpfel als Dank.
Auf der Alm
Rund 30 Jahre lang hat die Haflingerstute Lotte ihren jährlichen „Sommerurlaub“ für gut drei Monate, von Juni bis in den September, auf der Alm verbracht. Alljährlich die ersten Wochen auf Plamort oberhalb von Reschen und Graun, und die zweite Sommerhälfte im hinteren Rojental. Vom Almsommer ist sie immer gesund und gut erhalten zurückgekommen, dafür gebührt den Alm-Hirten ein großer Dank.
Gögele Ernst, Plaus
AVS Ortsstelle Mals - Dass das Jahr 2020 etwas eigenartig war brauchen wir nicht erwähnen, dennoch haben viele ihre schönsten Tage in diesem Jahr in den Bergen verbracht. Viele haben wohl gerade wegen der besonderen Umstände den Weg ins Freie und in die Berge gefunden und so mancher hat so eine neue Leidenschaft entdeckt. Vielleicht war dies rückblickend einer von wenigen positiven Aspekten der Pandemie.
Was den Alpenverein betrifft, so freute man sich Anfang des Jahres auf ein tolles Bergjahr und startete voller Elan in die verschneiten Berge. Am 18. Januar ging es trotz widriger Bedingungen auf den Äußeren Nockenkopf ins Rojental. Am 09. Februar starteten wir zum Schneeschuhwandern ins Zerzertal und am 29. Februar ging es zur Skitour nach Lü im Münstertal, wo uns auf dem Piz Terza beinahe der Wind verblasen hätte. Danach zwang uns leider der Lockdown im Tal und zu Hause zu bleiben. Am Herz-Jesu-Sonntag trafen wir uns im kleinsten Kreis auf Malettes und es galt mit dem Herz-Jesu-Feuer ein positives Signal ins Tal zu senden. Erst im Hochsommer, als sich die Situation wieder etwas entspannte, konnten wir einige der geplanten Touren durchführen. So ging es am 18. Juli nach Zinal im Wallis, wo wir auf der Schutzhütte Cabane de Tracuit übernachteten, um am Tag danach das 4.153m hohe Bishorn zu besteigen. Auch konnte am ersten Sonntag im August die Gipfelmesse auf der Spitzigen Lun (Bild) stattfinden. Wie jedes Jahr, erfreute sich auch heuer die Gipfelmesse auf unserem Hausberg großer Beliebtheit. Am 16.August brach man erneut in die Schweiz auf, diesmal um den Klettersteig „La Resgia“ bei Pontresina zu meistern. Am 05. September machten wir uns zur Oberettes-Hütte auf, wo es nach einer ausgezeichneten Bewirtung und einer gewittrigen Nacht, tags danach zur 3.296m hohen Südlichen Schwemserspitze und den Saldurseen ging. Schließlich fand am 24. Oktober auch das erste Treffen zum Projekt Schutzwald statt, welches gemeinsam mit der Forstbehörde und der Eigenverwaltung (Fraktion) Mals über die nächsten Jahre getragen werden soll. Das Projekt soll die Bevölkerung für den Wald und dessen Nutz- und Schutzfunktion sensibilisieren und informieren. Im Jahr 2021 werden weitere Treffen stattfinden, bei denen in gemeinsamer Arbeit ein Stück Mischwald aufgeforstet wird. In den Wochen vor der Adventszeit konnten wir, wie jedes Jahr, auch den Krippenbaukurs durchführen.
Alles in Allem erinnern wir uns gerne an die guten Seiten des vergangenen Jahres und erinnern daran, dass der Alpenverein für jedermann offen steht, der vielleicht im Jahr 2020 neu gefallen an den Bergen und Erlebnissen im Freien gefunden hat.
Unsere Kontakte: facebook.com/avsmals oder mals@alpenverein.it
Taufers i.M. - Geboren wurde Erwin Dariz am 19.04.1957 in Brixen. Er ist dort aufgewachsen und hatte bis vor 3 Jahren dort seinen Wohnsitz. Er studierte Malerei an der Kunstakademie in Florenz und hat dort das Studium mit „Summa cum laude“ im Jahre 1980 abgeschlossen. Danach unterrichtete er 12 Jahre lang mit Unterbrechung an verschiedenen Mittel- und Oberschulen. In diese Zeit fallen Studienaufenthalte in ganz Europa: Moskau, Leningrad, Prag, Paris, Wien, Madrid, London und Japan. Seid drei Jahren hat er seinen Wohnsitz in Taufers im Münstertal. „Hier fühle ich mich sehr wohl. Einen schöneren Platz hätte ich nicht finden können.“
Als Erwin 17 Jahre alt war hatte er einen Traum. Im Traum sah er eine Wand und in der Wand 5 Arkaden. Hinter den Arkaden war ein Raum und in dem Raum befanden sich Figuren, die aus dem Raum ausbrechen wollten. „Das war eigentlich alles“ sagt er. Erwin Dariz wollte diesen Traum in einem Bild festhalten. Am nächsten Tag hat er in der Kunstschule eine Skizze angefertigt und danach ein Bild dazu gemalt, in der Größe 1m x 20 cm. Seine Idee war jedoch ein Werk in lebensgroßen Dimensionen zu schaffen. Das war natürlich in der Schule nicht möglich. Deshalb hat er das Bild mit nach Hause genommen und parallel zum Studium 5 Jahre daran gearbeitet.
40 Jahre lang war Erwin auf der Suche nach einem geeigneten Platz für sein Lebenswerk. In Taufers im Münstertal hat er nun diesen Platz gefunden. Hier, neben seinem Wohnhaus, kann er dieses Lebenswerk jeden Tag erleben.
Peter Tscholl
Gemeinde Stilfs/Tschengls - Die Schaubachhütte in Sulden und die ehemalige Ferienanlage der Staatspolizei „Drei Brunnen“ sollen verkauft werden - mit vorgeschlagenen Preisen, als ob die Liegenschaften Gold wert sind. Ebenso soll das ehemalige Munitionsdepot in Tschengls verkauft werden.
Drei ehemalige Staatsliegenschaften werden veräußert: Es handelt sich um die Schaubachhütte in Sulden und um die ehemalige Ferienanlage der Staatspolizei „Drei Brunnen“ in Trafoi, beide im Gemeindegebiet von Stilfs gelegen, sowie um das ehemalige Munitionsdepot in Tschengls in der Gemeinde Laas. Auf Einbringung von Hochbau- und Vermögenslandesrat Massimo Bessone hat sich die Landesregierung gestern (26. Jänner) mit der Veräußerung befasst und dieser zugestimmt. Im Vorfeld hatte die Landesregierung im April vergangenen Jahres ein erstes Protokoll dazu genehmigt.
„Wir bemühen uns darum, das Landesvermögen aufzuwerten“, erklärt Landesrat Bessone. „Gleichzeitig ist es uns aber auch wichtig, nicht in die Sanierung von Gebäuden zu investieren, die wir zu institutionellen Zwecken nicht mehr benötigen. Vielmehr gilt es, diese Liegenschaften zu veräußern, bevor sie weiter an Wert verlieren, und die Erlöse daraus zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger neu einzusetzen.“
Verkaufswerte festgelegt
Zum Verkauf steht die Schaubachhütte in Sulden mit einer Fläche von 2788 Quadratmetern. Die Schutzhütte liegt auf 2573 Metern Seehöhe nahe der Bergstation der Seilbahn Sulden in der Gletscher- und Felsregion. Der Verkaufswert wird mit rund einer Million Euro angegeben.
Das Areal der ehemaligen Ferienanlage der Staatspolizei „Drei Brunnen“ in Trafoi umfasst 19.723 Quadratmeter und ist als Waldgebiet ausgewiesen. 980.000 Euro sind als Verkaufspreis veranschlagt.
Das ehemalige Munitionsdepot in Tschengls umfasst eine Fläche von 1097 Quadratmetern und befindet sich im Landwirtschaftsgebiet. Der angegebene Veräußerungswert liegt bei knapp 33.000 Euro.
Verzeichnisse für 30 Tage veröffentlicht: Die Verkaufswerte wurden vom Landesamt für Schätzungen und Enteignungen festgelegt. Es handelt sich um Schätzwerte, die sich im Rahmen einer Versteigerung erhöhen können. Die Verzeichnisse der abzutretenden Liegenschaften werden nun für 30 Tage an der Amtstafel der betroffenen Gemeinden veröffentlicht. Wer einen Vorzugstitel geltend machen möchte, muss dies innerhalb von drei Monaten nach Ende der Veröffentlichung dem Vermögensamt des Landes per E-Mail vermoegensamt@provinz.bz.it oder PEC-Mail vermoegensamt.patrimonio@pec.prov.bz.it mitteilen.
Schlanders. Nach heftigen Gewittern mit gewaltigen Sturzbächen im vergangenen Herbst stand der Dorfkern von Schlanders innerhalb kürzester Zeit unter Wasser. Erhebliche Schäden waren die Folge. Zur Verminderung der Überflutungsgefahr im Dorfzentrum von Schlanders stellte Michael Pohl bei der jüngsten Gemeinderatsitzung eine Studie vor, um plötzlich auftretende Wassermassen unter Kontrolle zu bringen. Es geht um die Sanierung und Verbesserung des Weiß- und Schmutzwassernetzes. Kostenpunkt: 700.000 Euro. (hzg)
Pressemitteilung - Als am 5. Januar in der Verordnung des LH davon die Rede war, alle Lehrpersonen müssten FFP2-Masken tragen und keine 2 Tage darauf im Rundschreiben der drei Bildungsdirektionen eben diese Sicherheitsvorkehrung nur auf die Risikogruppen beschränkt wurde, haben die vier Schulgewerkschaften ein Schreiben an die Bildungsdirektionen und die zuständigen Landesräte mit der Bitte um Klärung dieser widersprüchlichen Aussendungen verschickt. Bis heute (26. Januar) gab es noch keine Antwort.
Die Zurverfügungstellung entsprechender Schutzausrüstung fällt in die Obliegenheiten eines Arbeitgebers. Man hat an einigen Schulen den Lehrpersonen 2 oder 3 FFP2- Masken ausgehändigt. Einige Schulen haben über das Schulbudget Masken angekauft, während andere Schulen wiederum die Masken nur an jene Lehrpersonen aushändigen, welche einen entsprechenden Kurs über das korrekte Verwenden der Masken absolviert haben. Ebenso gibt es Schulen, die keine Masken ausgeteilt haben.
Interessanterweise verfügen die von den Bildungsdirektionen ausgehändigten Masken nicht über diese Zertifizierung; laut Aussage der Bildungsdirektorin Falkensteiner (Interview Rai Südtirol/Tagesschau Montag, 25. Januar 21) unter Berufung auf die Aussage der entsprechenden Verantwortlichen würden die ausgeteilten Modelle aber demselben Standard entsprechen.
Wir fordern, dass allen Lehrpersonen, die den Wunsch nach mehr Schutz haben, ausreichend FFP2-Masken zur Verfügung gestellt werden. Ebenso schließen wir uns der Forderung der Lehrverbände an: allen Lehrpersonen muss auf freiwilliger Basis die Möglichkeit einer raschen Impfung geboten werden.
Karin Wellenzohn ASGB
Petra Nock SSG
Roland Ruepp hat bei den Paralympics 2002 in Salt Lake City zweimal Gold und einmal Bronze gewonnen. Er wurde vom Staatspräsidenten Carlo Azeglio Ciampi mit der Auszeichnung „Commendatore al merito sportivo“ dekoriert. Und er speiste neben Premier Silvio Berlusconi am Tisch.
von Magdalena Dietl Sapelza
Rolands Leben veränderte sich von einer Sekunde auf die andere am Nachmittag des 19. August 1990. Als leidenschaftlicher Bergsteiger versuchte er ungesichert die neue Kletter-Übungswand nahe der Sesvennahütte zu erklimmen. Er hatte die Höhe schon fast erreicht, als er merkte, dass er dem Rand der Wand zu nahe gekommen war. Er wollte sich abdrehen. Als er sich an einem Felsvorsprung festkrallte, löste sich der Stein und Roland fiel zehn Meter in die Tiefe –kerzengerade einem Senkel gleich. „Miar hots zommgstaucht“, erklärt er.
„I hon di Fiaß nimmer gspürt unt hon schnell gwisst, dass in nimmer gean konn“. Seine Freundin Rosi, die das Ganze beobachtet hatte, rief verzweifelt um Hilfe. Sofort eilten der Hüttenwirt und andere Helfer herbei. Die Schmerzen waren unerträglich und Roland verlor das Bewusstsein. Erst im Krankenhaus Bozen kam er zu sich. Nach der Erstversorgung wurde er in einer Spezialklinik in Verona sofort operiert. Sein Rückenmark war nicht vollständig durchtrennt und konnte mit einer Schiene fixiert werden. Tage später war Roland mit der Diagnose „Inkomplette Querschnittlähmung“ konfrontiert. Er hielt sich am Wort „inkomplett“ fest und entschied zu kämpfen.
Bereits im September begann er mit der Therapie in Bad Häring. Sein Ziel war, die Fortbewegung mit Krücken zu erreichen. Rund 300 Meter könne er schaffen, das sei in seiner Situation realistisch. Das habe ihm sein Therapeut gesagt, erinnert sich Roland. Einen Rollstuhl würde er allerdings immer benötigen. Roland legte sich verbissen ins Zeug und konnte schon bald erste Schritte setzen. Viele Gedanken kreisten in seinem Kopf. Wie würde es weitergehen? Den Beruf als Elektriker kann er nie mehr ausüben, das war ihm klar. Seine Freundin besuchte ihn regelmäßig, genauso wie seine Mutter und seine vier Geschwister. Das gab ihm Halt. Die Familie sorgte auch für einen behindertengerechten Umbau seiner Wohnung. Nach der Rückkehr hatte Roland Mühe, sich zurecht zu finden. Mit seiner Einschränkung musste er erst leben lernen. Hilfreich war, dass er wenige Schritte mit Krücken machen konnte. Er übte und übte. „I bin schun poll weiter gongen, als miar der Therapeut prophezeit hot“, meint er. Doch der Rollstuhl blieb sein Begleiter. Auf Anregung eines Sozialbetreuer begann er mit sportlicher Betätigung. Zuerst drehte er seine Runden im einfachen Rollstuhl, dann in einem Sportrollstuhl. Er schloss sich einer Behindertensportgruppe an. Bei der Europameisterschaft 1993 in Deutschland hatte er seinen ersten großen Auftritt. Es lief jedoch enttäuschend, denn er beendete das Rennen als Vorletzter. Doch er ließ sich nicht entmutigen, trainierte entschlossen weiter. Wann immer sich die Gelegenheit bot, bestritt er Rennen im Langlauf und bald auch im Biathlon. Immer bessere Ergebnisse gaben ihm Auftrieb. „I hon miar olm a nuis Ziel gsetzt, sel isch mai Motivation gweesn“, erklärt er. Seine Freundin Rosi stand nach wie vor hinter ihm. 1994 wurde sie seine Frau und später die Mutter seiner zwei Kinder.
2002 ging er bei den Paralympics in Salt Lake City an den Start. Sein Olympia Debüt begann mit dem Biathlon-Bewerb. Auf Anhieb erreichte er den dritten Platz. Vom Druck befreit dachte er: „Wos iatz nou kimmt, isch olz guat, denn i hon mai Medaille.“ Als dann noch zwei Goldmedaillen in 5 und 10 Km Langlauf dazukamen, konnte er sein Glück kaum fassen. Roland wurde nicht nur daheim in Schluderns und bei Sportlergalas in Südtirol gefeiert, sondern er erhielt auch eine Einladung nach Rom in den Quirinal Palast. Dort ernannte ihn der Staatspräsident Ciampi zum „Commendatore al merito sportivo“. Anschließend genoss er ein Festessen neben Silvio Berlusconi am Tisch. Den Premier empfand Roland als sehr humorvoll und charismatisch. Ein hoher Sportfunktionär dekorierte ihn auch noch mit den CONI - Stern in Gold. „Olz viel Ehre, ober bei der Rente hon i nou nia nicht gspürt“, lacht er.
Dem Sport ist Roland bis heute treu geblieben. Auf dem Langlaufschlitten ist er im Winter unterwegs und mit dem Handbike im Sommer.
Er ist Vorstandsmitglied in der Sportgruppe für Körperbehinderte Südtirols und Sektionsleiter für Wintersport.
Roland liebt die Geselligkeit. Er ist um keinen Spaß verlegen. Ein Schmunzeln entlocken ihm jene, die ihn ironisch darauf aufmerksam machen, dass er den höchsten Titel in Schluderns trage, sogar den höheren als der Graf. Wichtiger als alle Titel ist ihm heute seine Gesundheit. Roland bemüht sich beweglich zu bleiben. Hie und da denkt er an seinen Sturz zurück und überlegt, wie sein Leben verlaufen wäre, wenn er nicht in die Wand gestiegen wäre.
Kastelbell - Kürzlich konnten die Vinschger Mitglieder der Eisbärengesellschaft ihren Präsidenten über Whats App wiederwählen. Der amtierende Präsident Martin Trafoier (seit 2013 auch weltweiter Präsident) erhielt die absolute Mehrheit. „Ich bin hoch erfreut über das große Vertrauen“, erklärt Trafoier. „Besonders freut mich, dass meine vier Mitbewerber um das hohe Amt meine Wahl nicht anfechten und mir ihre volle Solidarität zugesichert haben.“ Dank seiner Vollmachten hat Trafoier nun auch seinen Ausschuss mit Martin Pobitzer (Vize), Martin Stecher, Tobias Marseiler, Andreas Sapelza, Natasha Prantner und Judith Zangerle wiederbestätigt. Angesichts der Tatsache, dass die für die Eisbären bedrohliche Klimaerwärmung fortschreitet - das Jahr 2020 war das bisher wärmste - will Trafoier sofort wieder aktiv werden „Ich werde schnell an den neuen Präsidenten der USA, Joe Biden, schreiben. Und ich hoffe, bei ihm mehr Gehör zu finden als bei seinem Vorgänger Trump“, so Trafoier. (mds)
Morter - Die St.Vigil/Blasiuskirche in Morter wurde 1080 vom Bischof Heinrich von Chur geweiht und zählt zu den ältesten Sakralbauten im Vinschgau. Die kleine romanische Blasiuskirche steht im unteren Teil der Ortschaft Morter in einer Obstwiese. Dieses Kirchlein stand einst auf einem Hügel und war weithin sichtbar. Beim Ausbruch der Marteller Seen im Jahre 1123 wurde die ganze Ortschaft Morter von Schlamm- und Geröllmassen verschüttet und das Gebiet um dieses Kirchlein mit soviel Material aufgefüllt, dass es heute in einer Ebene steht.
Die St. Vigil/Blasiuskirche soll ursprünglich als Pfarrkirche von Morter gedient haben. Im 13. Jahrhundert ging das Patronatsrecht auf die Grafen von Tirol über. Diese hatten die Burg Obermontani auf bischöflich-churischem Grund errichtet.
Der 3. Februar ist der Gedenktag des Heiligen Blasius. Nach der Heiligen Messe wird der Blasiussegen gespendet.
Pfarrer Johann Lanbacher (Latsch): „In alten Zeiten waren verschiedene Halsleiden für Menschen eine große Gefahr. Die Legende erzählt, dass Blasius einem Knaben, der an einer Fischgräte zu ersticken drohte, durch seinen Segen das Leben rettete. Der Heilige Blasius zählt zu den 14 Nothelfern und gehört somit zu jenen Heiligengestalten die besonders hervorgehoben sind. Der Heilige wird traditionell bei Halsleiden und -beschwerden jeglicher Art und bei Zahnschmerzen angerufen.
Heute kann die Medizin in vielen Fällen helfen aber in alten Zeiten waren Menschen sehr oft hilflos und suchten Hilfe im Gebet und in der Verehrung von Heiligen. (pt)