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Montag, 23 August 2021 09:26

„Kerzenwart“ geehrt

Burgeis - Hermann Steck ist passionierter Imker und seit 50 Jahren Mitglied im Südtiroler Imkerbund. Er war jahrelang Obmann der Malser Ortsgruppe, und er ist noch heute „Kerzenwart“ für die Bezirkskerze im Imkerbezirk Obervinschgau. Diese stattliche Kerze lagert bei ihm daheim. Sie wird bei festlichen Anlässen, bei Umzügen und bei Beerdigungen eines Mitglieds mitgetragen. Jede Ortgruppe hat auch seine eigene Ortskerze. Bei einem Imkertreffen am Bezirksbienenstand in Burgeis erhielt Steck kürzlich von seinem Nachfolger, dem Malser Ortsobmann Ludwig Thoma, und dem Obmann des Imkerbezirkes Obervinschgau Othmar Patscheider eine Ehrenurkunde überreicht. Beide dankten ihm für seinen unermüdlichen Einsatz in der Imkergemeinschaft. „Eigentlich hätte die Ehrung bei der Imkervollversammlung übergeben werden sollen, doch die Corona Pandemie hat diese leider verhindert“, erklärt Patscheider. Auch die geplanten unterschiedlichen Informationsveranstaltungen im Bezirksbienenstand mussten leider ausfallen. Dort züchten Imker Königinnen der Carnica Rasse, die dann in der Belegstelle bei Trafoi (Reinzucht Schutzzone) von den Drohnen begattet werden. Der Vinschgerwind hat darüber berichtet. (mds)

Montag, 23 August 2021 09:24

Glänzende Aussichten

pr-info 27. GRödner Kunstmesse UNIKA 2021 - St. Ulrich

Das erste Septemberwochenende ist wiederum UNIKA-Zeit! Im Tennis Center in St. Ulrich/Runggaditsch zeigen an den vier Ausstellungstagen (02. - 05.09.21) 31 UNIKA-Mitglieder, darunter 19 Bildhauer, 9 Maler, 1 Fotograf und 2 Drechsler (1 davon Intarsien-Drechsler), über 230 vielfältige Kunstwerke. Von UNIKA eingeladen sind auch die jungen Kreativen in Person 1 jungen Malerin, der 3 Spezialisierungsschüler und weiterer 10 Kunstlyzeumsschüler:innen. Erstmals mit an Bord sind alle 4 UNIKA-Frauen und 12 Mitglieder der Innung der Südtiroler Gold- und Silberschmiedevereinigung (SGS). Der Eintritt am Vernissagenabend (Mittwoch, 01.09.21, ab 18 Uhr im Tennis Center Runggaditsch) und an den 4 Folgetagen dieser exklusiven Ausstellung ist NUR mit gültigem GREEN PASS bzw. gültigem PCR-Test erlaubt.

Kunst als Brücke – nach wie vor
Ohne Kunst geht gar nichts. Eine Brücke für die Kunst und die Kunst als Brücke zum Handwerk, zur Handwerkskunst, zum Kunsthandwerk, so versteht sich die UNIKA-Philosophie.

- UNIKA 2021: 27. Grödner Kunstmesse mit über 230 Werken von 31 UNIKA-Künstler*innen, jungen Kunststudenten*innen bzw. engagierten, kreativen jungen Künstler*innen. Heuer erstmals mit dabei: 12 Mitglieder der Innung Südtiroler Gold- und Silberschmiede (SGS), die in Zusammenarbeit mit UNIKA-Künstern besondere Stücke erarbeitet haben. All dies zu sehen: vom 02. bis 05. September 2021, Tennis Center St. Ulrich/Runggaditsch. Öffnungszeiten: Do – So 10:00 – 19:00 Uhr. Besucher unter 18 Jahren haben freien Eintritt. Ausstellungsticket: 9 Euro.

- Kostenloser Shuttledienst an den 4 Ausstellungstagen (Do-So) ab Antoniusplatz/St. Ulrich nach Tennis Center/Runggaditsch und retour alle 30 Minuten.

- VERNISSAGE: Mittwoch, 01. September 2021, ab 18:00 Uhr. Musik: TEL TIPES / Barbershop ladin

- UNIKA’s LONG NIGHT: Freitag, 03. September 2021, 20:00-23:30 Uhr):
Buchpräsentation Andrea Baffoni „Dannati romantici“.
Konzert: Duo aus der Südtiroler Folkrockgruppe Mainfelt. Eintritt: 10 Euro (Ausstellungsticket einschl. 1 Getränk).

- Ausstellungskatalog UNIKA 2021: 10 Euro an der Kasse

- Informationen:
www.unika.org
GREEN PASS erforderlich
(unter 12 Jahren kein Greenpass erforderlich)

Text: Beatrix Unterhofer/byou

Dienstag, 24 August 2021 16:02

Bundespräsident besucht die Firma LICO

Müstair - Der Schweizer Bundespräsident Guy Parmelin besuchte im Rahmen seines Besuches im Val Müstair mit seiner Delegation auch die Firma LICO. Diese vertreibt international innovative Bodensysteme.

von Magdalena Dietl Sapelza

Es war eine große Ehre für die Firma LICO in Müstair. Der Schweizer Bundespräsident Guy Parmelin besuchte das Unternehmen am 31. Juli 2021 anlässlich seines Besuches im Val Müstair. Dort war er am Tag zuvor mit dem neuen Bischof von Chur, Joseph Maria Bonnemain zusammen getroffen. Begleitet wurde Parmelin von einer Delegation, der neben anderen die Gemeindepräsidentin des Tales Gabriella Binkert Becchetti und die Schweizer Unternehmerin und Nationalrätin Magdalena Martullo Blocher angehörten. Die beiden Firmenchefs Edwin und Alfred Lingg begrüßten die Gäste am Firmesitz. Edwin Lingg gab kurz Einblick in das Unternehmen. Er hatte den Betrieb 1989 in Müstair gegründet und in kleinem Stil mit der Produktion von Korkböden begonnen. Später stieg auch sein Bruder Alfred Lingg ein.
Der Erfolg stellte sich schnell ein und beflügelte zu immer neuen Investitionen. Der Betrieb wurde ständig vergrößert. Innovative Produkte eroberten den Markt. Diese werden heute - mit Hilfe vieler Tochterfirmen - überall in der Welt vertrieben. Die Böden stehen für eine neue Art von Fertigfußböden aus innovativen und natürlichen Materialien. Die Firma LICO beschäftigt rund 120 Mitarbeiter:innen, die zum Großteil als Grenzpendler:innen ins Münstertal kommen. Edwin Lingg sprach das Problem der derzeitigen Materialknappheit an. Diese habe oft mit Spekulationen zu tun. „Die großen internationalen Player machen uns kleineren das Leben schwer. Und ich fordere die Politik auf, dagegen zu steuern“, so Edwin Lingg. Beim Rundgang durch die Lager- und Produktionshallen, gewannen der Bundespräsident und seine Begleiter:innen einen Einblick in den Produktionsablauf. Nach einem anschließenden Imbiss wurden im Konferenzraum des Unternehmens noch gemeindepolitische Themen diskutiert. Es ging um Zukunftsprojekte für das Münstertal, um die Aufwertung des Projektes Biosfera, um die Neuerschließung des Skigebietes Minchuns durch eine neue Bahn und einiges mehr.

Montag, 23 August 2021 09:22

Flohmarkt für Kinderbekleidung in Mals

Nach einem Jahr Pause findet am 10. und 11. September 2021 wieder der Flohmarkt für Kinderbekleidung im Kulturhaus Mals statt.
Wer gut erhaltene Kindersachen verkaufen möchte, kann gerne eine Verkaufsliste in der Bibliothek Mals am Freitag 27.08.21 von 9 – 10.30 Uhr oder am Montag, 30.08.21 von 15 – 16.30 Uhr abholen!

Montag, 23 August 2021 09:21

Unterschied: wallfahren und pilgern!

Kolping im Vinschgau - Eine Frage, die auf den ersten Blick spitzfindig erscheint. Dennoch lohnt sich ein zweiter Blick, denn nicht selten herrscht ein bisschen Verwirrung um die beiden Begriffe
Die häufig synonyme Verwendung der beiden Begriffe ist nicht ganz richtig. Pilgerreisen gehen zurück auf das Mönchstum der Antike und des Mittelalters. Pilger waren und sind allein unterwegs und dies nicht selten zu großen Zielen: Rom, Jerusalem, Santiago. Der Weg zu diesen eher weit entfernten Orten war lang und beschwerlich. Zur Reisevorbereitung gehörte, dass der Pilger seine persönlichen Angelegenheiten regelte, da die gesunde Rückkehr von diesen Stätten nicht immer gewährleistet war. Das Ziel des Pilgerns ist auch und gerade das Gehen des Weges selbst. Im s18sp1 Unterschied FOTOübertragenen Sinn ist der Pilgerweg immer auch ein Weg zu sich selbst.
Eine Wallfahrt wiederum ist eine konkrete Unternehmung, die Menschen an einem besonderen religiösen Ort führt. Der Sicherheitsaspekt war zunächst ausschlaggebend für die Entwicklung der Wallfahrten, die überwiegend in Gruppen und zu einem feststehenden Ziel erfolg(t)en.
Während beim Pilgern der „Weg das Ziel ist“, rückt beim Wallfahren das individuelle Ziel in den Mittelpunkt. Wallfahrer wollen ganz bestimmte Orte aufsuchen, um genau dort Gott und seinen Kräften nahe zu sein. Hier bitten sie um Hilfe und kehren dann gestärkt nach Hause zurück.
Pilgerweg und Wallfahrt sind natürlich kein Widerspruch. Es gibt auch beides in einem, wenn die jeweiligen Charakteristika bei den verschiedenen Etappen entsprechend hervortreten. Aus beiden spricht wohl die Sehnsucht der Menschen nach gelingendem Leben, nach Sinnstiftung und Zielgebung.
Otto von Dellemann

Dienstag, 24 August 2021 15:02

Einsatz für den „Vinschger Sonnenberg“

Raimund Niederfriniger hat Leidenschaft in Beruf und Alltagsleben zum Hobby gemacht

von Christine Weithaler

Er ist 1968 geboren und als Bergbauernbua in Tanas in einer Großfamilie mit fünf Geschwistern aufgewachsen. Seine Kindheit war bescheiden aber schön. Auch war sie religiös geprägt, da der Vater Messner war und die ganze Familie in diesen Dienst mit eingebunden wurde. Er besuchte die Pflichtschule in Tanas und Laas, begann 1984 eine Lehre als Maurer und ist seit 1996 als Forstarbeiter tätig. Raimund errichtete in Tanas sein Eigenheim und lebt dort mit seiner Frau und den drei Kindern. Seit seiner Jugend bringt er sich im Dorfleben ein und hatte einige Führungspositionen inne. Besonders freut er sich, dass durch die Mitarbeit vieler, der Tanaser Besinnungsweg errichtet wurde, die Elektrifizierung des Glockengeläute in der „Herz-Jesu“ Kirche realisiert und die Kirche zu St. Peter restauriert wurde. Er blickt wohlwollend auf unzählige Veranstaltungen und Aktionen zur Aufwertung der Natur- und Kulturlandschaft zurück. Zurzeit ist er Dorfchronist, Ortsbeauftragter des Heimatpflegevereins und im Bildungsausschuss Laas ehrenamtlich tätig. Zudem hat Niederfriniger eine große Leidenschaft für den Vinschger Sonnenberg. Zum einen, weil er geschichts- natur- und heimatverbunden ist und zum anderen wurde sein Interesse für dieses Gebiet durch seine Tätigkeit als langjähriger Forstarbeiter geweckt.
Der Anblick vieler aufgelassener Höfe wie Lagar, Zuckbichl, Madatsch, Zieder uvm., stimmten ihn nachdenklich und war einer der Beweggründe sich vermehrt für diese Talseite einzusetzen. So entstand als erstes die „Denkfabrik Vinschger Sonnenberg“. Daran beteiligten sich viele Gleichgesinnte weit über den Vinschgau hinaus und brachten gute Vorschläge ein. Mit Herzblut wurde eine Dokumentation über die Talseite erstellt und viel Sensibilisierung- und Überzeugungsarbeit geleistet. Diese Aktionen weckten die Aufmerksamkeit in der Bevölkerung allgemein, den örtlichen Vereinen, dem Bildungsausschuss und der Gemeinde- und Fraktionsverwaltung. Auch die Forstbehörde und verschiedene Ämter der Landesverwaltung, sowie Leader wurden hellhörig. 2015 kam es zu den Tanaser Dorfentwicklungsgesprächen, welche vom Bildungsausschuss Laas koordiniert und von Ludwig Fabi, dem Leiter der Anlaufstelle der Vinschger Bildungsausschüsse, geschickt geleitet wurden. Dabei wurden fünf Arbeitsgruppen wie Wahrung von Kulturerbe, Erholungs- und Überlebensraum, lokale Produkte und Mobilität gebildet. Alle genannten Organisationen wurden bei der Umsetzung der ausgearbeiteten Vorschläge voll eingebunden. Seitdem sind sechs Jahre vergangen und es kann auf einige gemeinsam verwirklichte Projekte zurückgeblickt werden. Naherholungsgebiete samt Wanderwege wurden aufgewertet, es fanden geführte Natur- und Kulturwanderungen am Sonnenberg statt, Vorträge zu Flora und Fauna wurden abgehalten. Es wurden Flurnamenkarten erstellt, Holzzäune und Trockenmauern vermehrt errichtet, der Citybus aktiviert und auf das gesamte Gemeindegebiet Laas ausgeweitet. Die weltliche und kirchliche Geschichte vom einzigen Bergdorf am Vinschger Sonnenberg wurde publiziert und der Sensationsfund von den Massengräbern auf „Kreuz“ aufgearbeitet. Zudem wurden die „Tanaser Weistümer“ in Buchform herausgegeben und im vergangenen Jahr im Rahmen eines Kulturabends in Tanas vorgestellt. Weiters wurden einige Wegkreuze saniert, das Wetterkreuz auf „Gin“ errichtet, ein Sonnenberglogo entwickelt und einige Werbeaktionen dazu gestartet. Dies war sehr spannend für Raimund und so trägt er aus Überzeugung das „Sonnenberg T-Shirts“. Er freut sich darauf, dass in Zusammenarbeit mehrerer Einrichtungen und Freiwilligen am historischen „Geieregg“ ein Geier geschnitzt wurde und die „Halbwegkappelle“ im Frauenwald saniert wird. Für den Frühsommer 2022 ist eine Naturwanderung mit Thomas Wilhalm, Botaniker am Naturmuseum Bozen, geplant. Wunsch des Tanasers ist es, die Bevölkerung auf die krassen Gegensätze und die Einzigartigkeit der Nörder-, Tal- und Sonnenseite des Vinschgaus aufmerksam zu machen. Weiters wünscht er sich, dass die Menschen den Wert dieser Gebiete schätzen lernen und dementsprechend handeln.
Er freut sich, dass es im Nationalpark Stilfser Joch verschiedenste Einrichtungen zu Natur und Kultur gibt. Dieser Umstand stimmt ihn zuversichtlich, dass auf der gegenüberliegenden Talseite ein Sonnenbergzentrum entstehen kann. Sicher ist, dass er sich dafür mit viel Herzblut einsetzen wird.

Montag, 23 August 2021 09:19

Großes Potenzial in Mals

Mals - Anfang August waren die Malser Vertreter des Handels- und Dienstleistungsverband Südtirol beim Bürgermeister der Marktgemeinde, Josef Thurner, sowie dem Wirtschaftsreferenten Andreas Pobitzer zu Besuch: hds-Ortsobmann Johann Zwick, hds-Bezirkspräsident Dietmar Spechtenhauser, Harald Schuster (hds-Bezirksausschuss Vinschgau) sowie die hds-Bezirksleiterin Karin Meister brachten ihre großen und kleinen Anliegen vor. Ziel des Treffens war es, bessere Rahmenbedingungen für die lokale Wirtschaft zu schaffen und den Ortskern langfristig zu stärken. „Mals hat großes Potenzial, da es seit jeher als Knoten- und Kommunikationspunkt im Dreiländereck fungiert und deshalb eine wirtschaftlich wichtige Rolle einnimmt. Diese Entwicklungsmöglichkeiten müssen besser genutzt und ausgeschöpft werden“, unterstrichen Zwick und Schuster. Angesprochen wurde die Belebung der Leerstände im Ortszentrum und sowie notwendige Fassadenerneuerungen. Frequenzbringer an den Ortsrändern z.B. das Schaffen neuer Handelsflächen sollen vermieden werden. Aufgegriffen wurde ebenso die geplante Initiative der Gemeinde, die Mals für (Jung)Unternehmer und Neugründer interessanter machen soll: Der offizielle Beschluss der Gemeinde mit Unterstützungsmaßnahmen soll demnächst verabschiedet werden.
Bezirkspräsident Spechtenhauser hob auch die sich im Aufbau befindliche Akademie für Orts- und Stadtentwicklung im hds hervor. Sie soll Entscheidungsträgern in Gemeinden und Tourismusorganisationen das notwendige Know-how vermitteln, um Lösungen für konkrete Probleme in der eigenen Gemeinde zu finden, aber auch zu gemeindeübergreifenden Themen informieren und sensibilisieren. Neben dem Fachwissen der Abteilung Orts- und Stadtentwicklung - kann auch die hds-Geoanalyse als computerbasiertes Analyseinstrument genutzte werden. Dieses kann für die Entscheidungsfindung in den Orten und Städten Südtirols hinzugezogen werden.

Aus dem Gerichtssaal - Wir haben im letzten Beitrag zu erklären versucht, wie der Prof. Tappeiner zur zweifelhaften Ehre eines Strafverfahrens im Zusammenhang mit dem sog. Rentenskandal gekommen ist, nämlich so ungefähr wie die sprichwörtliche Jungfrau zum Kind. Mindestens genauso arg, wenn nicht ärger, hat es in diesem Zusammenhang die damalige Präsidentin des Regionalrates, die Frau Rosa Thaler, erwischt. Dabei hatte sie das ganze „Unternehmen“ auch mit Rückendeckung ihrer Partei gestartet und in der besten Absicht, die Kosten der Politik zu senken und die Bezüge der Altmandatare, auch deren Leibrenten, zu deckeln. Natürlich konnte sie die zu deren Gunsten bereits angereiften Ansprüche nicht beschneiden. Diese Möglichkeit hatte der Landtag für spätere Generationen von Abgeordneten. Wohl aber hatte Frau Thaler in Zusammenwirken mit dem Präsidium des Regionalrates die Möglichkeit, die Kosten der Leibrenten durch eine Einmalzahlung bezifferbar zu machen und auch zu senken. Die Errechnung dieser Summen erfolgte nach allen Regeln der Versicherungsmathematik: Höhe des Rentenanspruchs (ca. 6.000 Euro monatlich nach Steuer), Dauer des Abgeordnetenmandates, Lebenserwartung des Begünstigten, Abzinsfaktor. Unter dem Strich erbrachte die von Rosa Thaler und dem Prof. Tappeiner angewandte Berechnung, deren Ergebnis den einzelnen Altmandataren (ca. 100 an der Zahl) zur Option vorgelegt und von den meisten auch akzeptiert wurde, eine Einsparung von ca. 50 Millionen für den Rententopf der Region. Als jedoch einige Einzelbeträge in der Öffentlichkeit bekannt wurden, war die Hölle los. Das Ganze lief dann nur noch unter dem Schlagwort von den „Politikerprivilegien“. Und obwohl das Gesetz die breite Zustimmung auch der Opposition (!) gefunden hatte, wollte es plötzlich niemand mehr gewesen sein. Auf wessen „Mist“ dann die Idee mit der Einleitung eines Strafverfahrens gegen Rosa Thaler und Gottfried Tappeiner gewachsen ist, konnte ich aus den Akten nicht schlüssig und eindeutig herauslesen. Offiziell ermittelte zuerst die Staatsanwaltschaft Trient und später die von Bozen gegen beide wegen Amtsmissbrauchs und Betrugs zum Schaden der Region in der Größenordnung von Euro 10.800.000. Im Zuge des Verfahrens platzten dann die Anschuldigungen buchstäblich wie Seifenblasen. So machte der Kronzeuge der Anklage, ein „Luogotenente“ der Finanzwache, die peinliche Aussage, er könne sich nicht erinnern, wie sie bei der Schadensberechnung auf den Betrag von Euro 10.800.000 gekommen waren, es hätten aber genausogut nur 2.000 Euro sein können. Als „Rohrkrepierer“ erwies sich dann schließlich das „Schlachtross“ der Anklage, nämlich die Behauptung, Prof. Tappeiner hätte den Abzinsfaktor von 0,81 des ursprünglich von Rosa Thaler konsultierten Triestiner Versicherungsexperten Visentin „gefälligkeitshalber“ auf 2,81 nach oben „korrigiert“. Im Zuge der Hauptverhandlung klärte dann der als Zeuge geladene Visentin den scheinbaren Widerspruch: Er hatte in seiner Berechnung die Inflation nicht berücksichtigt. Hätte er das, was versicherungsmathematisch notwendig gewesen wäre, getan, dann hätte das zum identischen Ergebnis und zu den gleichen Beträgen wie die von Prof. Tappeiner errechneten geführt. Damit fiel das ganze Gebäude der Anklage wie eine Kartenhaus zusammen. Auch der Staatsanwalt musste auf vollen Freispruch plädieren. Das Ergebnis ist bekannt.
Das Problem der Beschuldigten war, dass es in der aufgeheizten Stimmung unmöglich war, den ganzen Vorgang rational und auch als Sparmaßnahme zu erklären. Und den anderen Akteuren in der Partei und Politik kam das Strafverfahren nicht ungelegen, hatte man doch zwei Sündenböcke gefunden, auf denen man den ganzen Frust der „Wutbürger“ abladen konnte. Die schlechteste Figur machte dabei allerdings die Staatsanwaltschaft, die Äpfel mit Birnen verwechselte, indem sie einen Inflationsausgleich als Schwindel unterstellte und die Justiz als verlängerten Arm des Volkszorns missbrauchte.
Peter Tappeiner, Rechtsanwalt
peter.tappeiner@dnet.it

Dienstag, 24 August 2021 16:01

Gespräch am Feuer

Schloss Sigmundskron - Reinhold Messner ist ein Publikumsmagnet. Er ist nicht nur der berühmteste Bergsteiger, erfolgreicher Buchautor und kreativer Museumsmacher. Er ist vor allem ein Geschichtenerzähler, der das Publikum fesseln kann. Spannend und lebendig waren die Fragen und das Gespräch am Feuer.

von Heinrich Zoderer

Obwohl das Wetter unsicher war, strömten am 3. August viele zum Schloss Sigmundskron, um beim ersten Gespräch am Feuer mit Reinhold Messner dabei zu sein. Um 18:30 Uhr warteten bereits 50 Personen vor dem Eingangstor und lange nachdem um 18:45 das Tor geöffnet wurde, strömten die Menschen hinein. Sie reihten sich ein an der abendlichen Museumsbesichtigung, aßen gemütlich im Restaurant und warteten geduldig, bis um 21 Uhr der obere Hof, die Arena, geöffnet wurde und sich die vielen Besucher:innen auf der Wiese vor dem Feuer auf mitgebrachten Decken niedersetzten. Es waren vor allem Gäste aus Deutschland und Österreich, insgesamt mehr als 200, die Reinhold s14 4875Messner sehen und hören wollten und die Gelegenheit nutzten, um ihm eine Frage zu stellen. Angesagt war ein Gespräch mit dem Publikum. Rund 30 Fragen, viele von Kindern gestellt, beantwortete Messner in rund 90 Minuten. Es sind Fragen über die Einsamkeit, die Angst und den Mut beim Bergsteigen, über den Yeti, seine Vorbilder, die Ausrüstung, sein Training, seine Buddha Figuren auf Schloss Sigmundskron. Gefragt wurde auch ob er wirklich nur vier Zehen habe, wie sein neues Leben aussieht, ob er immer noch Wanderungen macht und wieso er nach dem Tod seines Bruders Günther das Bergsteigen nicht aufgegeben hat. Sein Schlüsselberg ist der Nanga Parbat. Hier hat er seinen Bruder verloren, Erfrierungen erlitten, so dass sieben Zehen amputiert werden mussten, er hat den Berg auch im Alleingang bestiegen. Mit seinem Bruder hat er weitere Expeditionen geplant, er hat sich entschieden weiter in die Berge zu gehen und manchmal hat er das Gefühl, dass ihn sein toter Bruder bei seinen Abenteuern begleitet. Über 3.500 Berggipfel hat Messner bestiegen, einige mehrmals und von verschiedenen Seiten. Messner erzählt von der Angst vor der Expedition, der Dunkelheit und dem langen Warten im Zelt, bis die Schneestürme vorüber gehen. Eigentlich will er selber kein Vorbild sein und hat auch keine Vorbilder. Dann nennt er doch Paul Preuß, einen der größten Alpinisten seiner Zeit, der 1913 mit 27 Jahren tödlich abstürzte. Im Zelt schläft man schlecht, man hat aber lebendige Träume. Er erzählt von der Durchquerung der Antarktis, über seine Museen, die Kommerzialisierung des Bergsteigens und die Freiheit in den Bergen. Aber er spricht auch von der Verantwortung. Sieben Lebensphasen hat es bisher durchlebt, zusammen mit seiner neuen Frau Diane Schumacher will er ein neues Abenteuer eingehen, die „Final Expedition“. Er will Bergbegeisterte treffen und in der ganzen Welt Vorträge über die Faszination der Berge halten. Jedenfalls wird er nicht zu Hause sitzen bleiben und durch das Fenster das Wetter beobachten. Zum Glück blieb am 3. August alles trocken, am Ende des Gesprächs gab es noch Fotos und wer wollte konnte sich auch ein Autogramm geben lassen.

Montag, 23 August 2021 09:06

Wirtschaftsinfo

s12 5610Nachkauf Studienjahre –
Zusatzrentenfond

Der Nachkauf der Studienjahre ist ohne Obergrenze von der Einkommensteuer-Grundlage abzugsfähig. Dies wurde von der Einnahmenagentur mit der Auskunft Nr. 298/E/2020 bestätigt. Die freiwilligen Zahlungen für den Nachkauf der Studienjahre, die freiwillige Weiterzahlung der Beiträge nach Rentenantritt und die Zahlungen für die Anrechnung der Rentenjahre bei anderen Pensionskassen sind immer ohne Obergrenze abzugsfähig. Sollten Sie zudem in eine Zusatzrentenkasse einzahlen, dann können diese Zahlungen bis zu einem Betrag von 5.164,57 Euro pro Jahr in Abzug gebracht werden.
Befreiung RAI – Gebühren
Grundsätzlich können Personen, die das Alter von 75 Jahren erreicht haben und zusammen mit der/dem Ehepartner*in im Vorjahr ein Einkommen von 8.000 Euro nicht überschreiten, die Befreiung von den Rundfunkgebühren RAI beantragen. Die Befreiung steht für das gesamte Jahr zu, falls der 75. Geburtstag vor dem 31. Januar desselben Jahres liegt. Liegt der 75. Geburtstag zwischen dem 1. Februar und dem 31. Juli, wird die Befreiung lediglich für die zweite Jahreshälfte gewährt. Falls die Befreiung besteht, aber die Rundfunk-Gebühren bereits in der Stromrechnung angelastet sind, kann ein entsprechender Rückerstattungsantrag eingereicht werden. Neben der genannten Befreiung aus Alters- und Einkommensgründen ist auch dann eine Befreiung möglich, falls
a) in der Wohnung in der ein Stromanschluss für Wohnzwecke besteht, kein eigenes TV-Gerät oder das eines Familienangehörigen steht.
b) die TV-Gebühr über den Stromanschluss eines anderen zusammenlebenden Familienmitglieds bereits abgerechnet wird. Die eFormulare und weitere Hinweise hierzu finden sich auf der Internetseite der Agentur der Einnahmen:
https://www.agenziaentrate.gov.it/portale/Schede/Agevolazioni/Canone+TV/
Frist vorausgefüllte Steuererklärung
Am 10.05.2021 hat die Steuerbehörde die vorausgefüllte Steuererklärung Modell 730 (sog. „730 precompilato“) online gestellt. Steuerpflichtigen können seither Einsicht nehmen und eventuell Ergänzungen an der Steuererklärung vornehmen oder dieselbe ohne Änderungen annehmen und versenden. Die Versendung der Steuererklärung Modell 730 „precompilato“ muss bis 30. September 2021 erfolgen.


Warning: count(): Parameter must be an array or an object that implements Countable in /www/htdocs/w00fb819/vinschgerwind.it/templates/purity_iii/html/com_k2/templates/default/user.php on line 260

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