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Montag, 17 April 2023 13:16

Bezirksfeuerwehrtag in Graun

FF-Bezirk Obervinschgau - Der 68. Bezirksfeuerwehrtag Obervinschgau am 16. April 2023 in Graun begann mit der Festmesse zelebriert von BFV-Kaplan Florian Öttl. Die anschließende Tagung stand im Zeichen eines ausführlichen Rückblicks und des Dankes. Im Bezirk stehen 838 aktive Wehrmänner:frauen bereit wenn’s brennt. 32.132 Einsatzstunden haben diese im vergangenen FF-Jahr geleistet, sei es bei Bränden, technischen Hilfestellungen oder sonstigen Einsätzen. 246 Stunden investierten sie in Aus- und Weiterbildung. Das und vieles mehr berichtete der Bezirksfeuerwehrpräsident Klaus Obwegeser. Er dankte allen Aktiven für ihren selbstlosen Einsatz, den Ausschussmitgliedern und all jenen, die das Feuerwehrwesen stützen. Seinen persönlichen Arbeitsaufwand als Präsident im verwaltungstechnischen Bereich bezifferte Obwegeser mit eineinhalb Stunden täglich. Es sei vieles zu tun und zu organisieren, was nach außen hin kaum ersichtlich sei. Er könne aber auf sein Team im Vorstand zählen. Bezirksfeuerwehrinspektor Peter Theiner ließ in seinem Rückblick Bilder sprechen. Von den 153 Bränden waren mehrere Waldbrände. Besonders schwierig waren die Löscharbeiten am Frauwaal bei Prad. Von den 370 technischen Hilfeleistungen bezeichnete er den Einsatz beim tödlichen Autounfall in Langtaufers als den dramatischten, weil sich Retter und Opfer kannten. Hart ins Gericht ging Theiner mit jenen, die den Herz Jesu Sonntag dazu genutzt hatten, ihren riesigen Reisighaufen als größtes Herzjesufeuer Tirols zu entsorgt. Theiner lobte die FF-Bootsgruppe Reschen, die immer wichtiger werde. Der Bezirksjugendreferent David Waldner vermeldete über 3.000 Übungs- und Sportsstunden mit Jugendlichen. Das Wort ergriffen Hausherr BM Franz Prieth, Landesfeuerwehrpräsident Wolfram Gapp, LR Arnold Schuler, Bezirkspräsident Dieter Pinggera, Andreas Platter von der Forstverwaltung und Hermann Wolf vom Landesfeuerwehrverband Landeck. Für Auflockerung sorgte der humorvolle Auftritt des ehemaligen FF-Arztes Helmut Rauner mit Pfarrer Florian Öttl. Gedankt wurde der Feuerwehrärztin Bettina Skocir zum Abschied mit einem Blumenstrauß. Höhepunkt der Tagung war die Ehrung verdienter Wehrmänner. (mds)

 

Verdienstkreuz in Gold mit Auszeichnung: Roland Stecher (Reschen), Verdienstkreuz in Gold: (Manfred Thöni (Burgeis), Anton Stecher (Glurns), Leo Eller (Langtaufers), Bernhard Köllemann (Langtaufers), Serafin Stecher (Reschen), Richard Hirschberger (Schleis), Manfred Gruber (Schleis) und Lorenz Fliri (Taufers i. M.); Verdienstkreuz in Silber mit zwei Sternen: Stefan Winkler (Glurns).

Kastelbell/Tschars - Im „Kesslwirt“ in Tschars ist die 15. Kastelbeller Spargelzeit am 13. April 2023 eröffnet worden. Ab da und bis Ende Mai werden die Kastelbeller Spargel, angebaut auf etwas mehr als einem Hektar von der Köfelgut-Familie Pohl, am Markt sein und im Besonderen in den Gastronomiebetrieben der Gemeinde Kastebell-Tschars, im Sterne Restaurant Kuppelrain, im Gasthof Gstirnerhof, in der Pizzastube zur Sonne, in den Restaurants Himmelreich und Kesslwirt, in feiner und vielfältiger Art und Weise angeboten werden. Begleitet werden die Spargelgerichte von Kastelbeller Weinen von den Weinhöfen Köfelgut, Lehengut, Marinushof und Rebhof.
Mit einem symbolischen Spargelanstich hat der Präsident des Toursimusvereines Kastelbell-Tschars Manfred Prantl, Christina Bernhart in Vertretung der Raika Untervinschgau und Köfelgut-Spargelbauer Max Pohl die Spargelwochen eröffnet.
Die Bedeutung und die Wichtigkeit der bemerkenswerten und seit 15 jahren anhaltenden Zusammenarbeit zwischen Spargelanbau, Winzern und Gastronomiebetrieben unterstrichen unisono BM Gustav Tappeiner und hgv-Obmann Manfred Pinzger. „Wir Vinschger brauchen uns nicht zu verstecken. Wir haben Alleinstellungsmerkmale“, sagte etwa Tappeiner.
Die Eröffnungszeremonie ausklingen ließen die Anwesenden bei den von den Winzern vorgestellten Weinen und bei den vom Kesslwirt zubereiteten Spargelspezialitäten. (eb)

Montag, 17 April 2023 13:14

„Wir sind Ganzjahresdestination“

Graun - Eines wurde bei der Vollversammlung der Ferienregion Reschenpass deutlich: In der Gemeinde Graun wird gemeinsam an einem Strang gezogen. Erstmals in der Geschichte hielten mit 210.000 Nächtigungen im Sommer und 203.000 im Winter die beiden Saisonen 2022 die Waage und mit insgesamt rund 414.000 Nächtigungen konnte man an die Spitzensaison von 2019 andocken. „Es geht nur gemeinsam“, sagte die amtierende Präsidentin Deborah Zanzotti, und: „Wenn wir die Vereine nicht hätte, könnten wir nichts tun.“ Von einem Top-Jahr sprach auch der Geschäftsführer Gerald Burger, der auf eine nicht enden wollende Liste an Veranstaltungen und Tätigkeiten zurückblicken und auch vorausschauen konnte. Dass man bei der Südtirol Guest Card noch nicht mitmache, sei den noch vom Land zu erfüllenden Forderungen geschuldet.
Lob für die umsichtige Finanz- und Kassenführung kam von Aufsichtsrat Ignaz Bernhart in seinem Kassenbericht, der das Gebahren für das Jahr 2022 als „in ruhigen Gewässern“ bezeichnete.
Ohne Beanstandungen wurden Abschlussrechnung mit vorgetragenem Verwaltungsübershuss von 328.000 Euro und Haushaltsvoranschlag 2023 genehmigt.
In seinem Grußwort verpackte BM Franz Prieth neben dm Lob für die Tätigkeiten auch diverse Anliegen und Zukunftspläne der Gemeinde Graun, davon vieles, was den Tourismus betrifft. Die gemeinsame Zusammenarbeit betonte auch die Geschäftsführerin der benachbarten Ferienregion Obervinschgau Katharina Fritz. Christian Maas, Präsideten der Schöneben AG, wies auf den heurigen Rekordwinter hin und kündigte, neben vielem anderen, eine Sommerrodelbahn bei der Haideralm an. Thomas Strobl stellte aufgrund der Ganzjahresdestination Überlegungen an, dass man beim Personal Ganzjahresstellen anbieten könnte. Der LTS-Geschäftsführer Hubert Unterweger betonte, dass es künftig Aufgabe der Tourismusvereine sein werde, die Tourismusgesinnung zu pflegen. (eb)

Bozen/Mals - Der Wettbewerb „Gemeinsam für unsere Zukunft“ wurde von den Südtiroler Raiffeisenkassen gemeinsam mit der Plattform Land heuer zum ersten Mal ausgeschrieben. Insgesamt wurden 51 Projekte eingereicht.
Ziel des Wettbewerbs ist es, innovative und nachhaltige Projekte für den ländlichen und urbanen Raum in Südtirol zu fördern. Bei der Siegerauswahl legt die Jury großes Augenmerk darauf, dass die Projekte nicht nur im Bereich der Ökologie nachhaltig sind, sondern auch für ökonomische und soziale Nachhaltigkeit stehen. Unter den 51 eingereichten Projekten befanden sich 15 Projekte von Genossenschaften - ein Zeichen dafür, dass Genossenschaften zu den treibenden innovativen Kräften im Land zählen.
Kürzlich wurden die drei Siegerprojekte bei einer Abschlussveranstaltung auf der Haselburg in Bozen prämiert. Insgesamt wurden 30.000 Euro (1. Preis: 15.000 Euro, 2. Preis: 10.000 Euro und 3. Preis: 5.000 Euro) ausgeschüttet.
„Die Entscheidung über die Siegerauswahl war nicht einfach. Daran kann man einmal mehr sehen, dass wir in Südtirol ein großes Potential an engagierten und kreativen Menschen und Unternehmen haben, welche zu einem lebenswerten Südtirol beitragen,“ betonte Robert Zampieri, Generaldirektor des Raiffeisenverbandes Südtirol. Dem pflichtete der Geschäftsführer der Plattform Land, Ulrich Höllrigl bei: „Die Förderung und das Sichtbarmachen von innovativen Ideen tragen auch zukünftig zu einem lebendigen ländlichen Raum bei.“

Das Siegerprojekt:
1. Bistro Vinterra: Das Projekt der Sozialgenossenschaft Vinterra stärkt regionale Kreisläufe und verringert somit den ökologischen Fußabdruck. Ferner werden Arbeitsplätze für sozial Benachteiligte geschaffen. Diese werden betreut und begleitet, sodass sie gestärkt im Arbeitsmarkt integriert sind und Wertschätzung erfahren. Nach einer schwierigen Anfangsphase ist es gelungen, das Bistro auf eine wirtschaftlich stabile Basis zu stellen und Überschüsse zu erwirtschaften. Die Sozialgenossenschaft bindet eine Vielzahl von Akteuren in ihre Tätigkeit ein; durch die Lieferung von regionalen Produkten profitieren sowohl der ländliche als auch der urbane Raum. Die geplante Installation einer PV-Anlage, zu der das Preisgeld beiträgt, stärkte die Jury in der Entscheidung, diese als Gewinner zu küren.

Dienstag, 18 April 2023 16:00

Obmann bestätigt

Tschars/Vinschgau - Matthias Bernhart aus Partschins bleibt für die nächsten drei Jahre Obmann des Vinschgauer Weinbauvereins. Er wurde bei der Jahresvollversammlung am 22. März 2023 in Tschars einstimmig wiederbestätigt.

von Magdalena Dietl Sapelza

Bestätigt wurden auch die beiden Obmann-Stellvertreter Elmar Luggin (Schluderns) und Hans Zagler (Mals), sowie die Vorstandsmitglieder Matthias Thoman (Kortsch), Florian Schönthaler (Schlanders), Martin Schuster (Vetzan), Reinhard Massl (Vetzan), Heiner Pohl (Kastelbell), Martin Gapp (Naturns), Gruber Andreas (Naturns) und Roland Fieg (Staben/Juval). Zu Rechnungsrevisoren sind Andreas Forcher (Kastelbell) und Reinhard Unterweger (Tschars) ernannt. Kooptiert ist Martina Kafmann vom Bezirksamt für Landwirtschaft in Schlanders. Bei der Versammlung blickte Bernhart s8 9155auf die vielen unterschiedlichen Aktivitäten des Vereins zurück. Ein Hauptaugenmerk galt der Aus- und Weiterbildung, die seit der Gründung des Vereins 1981 fester Bestandteil der Tätigkeit sind. Organisiert wurden beispielsweise ein Einkellerungsseminar, sechs Beratungsnachmittage mit Ulrich Pedri von der Laimburg, Flurbegehungen, Dorfverkostungen in Kastelbell, Vetzan, Kortsch und Naturns, bei denen rund 150 Vinschger Weine verkostet und besprochen wurden. Organisiert wurde eine Bezirksweinkost in Zusammenarbeit mit der Bauernjugend und im Spätsommer 2022 auch eine mehrtägige Lehrfahrt in die Wachau für Interessierte. Die rund 300 Mitglieder im Vinschgauer Weinbauverein von Partschins bis Schluderns bewirtschaften Weinberge auf einer Fläche von rund 80 Hektar. Sie können mittlerweile mit edlen, qualitativ hochwertigen Tropfen punkten, die dem internationalen Vergleich standhalten. Der Vinschger Weinpionier und langjähriger Obmann des Vereins, Leo Forcher, regte deshalb an sich dafür einzusetzen, dass das DOC-Gebiet, das derzeit Kastelbell, Latsch und Schlanders umfasst, erweitert wird. Höhepunkte 2023 werden die Lehrfahrt ins Cambratal im Spätsommer sein und die Blauburgundertage am 18. und 19. November im Hotel Sand in Tschars. Wie jede Vollversammlung war auch die jüngste kombiniert mit einem Fachvortrag. Pedri referierte über die Anwendung von Bentonit, einem Gesteinsmehl aus Mineralerde, das Eiweiß aus dem Wein bindet und für eine klare Konsistenz sorgt.

Montag, 17 April 2023 13:11

Wieder mehr Helfer-Hände

Erfreuliche Zahlen konnte der Verein freiwillige Arbeitseinsätze EO (VFA) am 6.4.2023 bei seiner Mitgliederversammlung vorlegen: Sowohl die Zahl der Helfer als auch jene der Einsatztage ist 2022 im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen. Sorgen bereitet der Rückgang bei den Gesuchstellern. Die Zahl der Helfer ist nach einem deutlichen Rückgang im Jahr 2021 voriges Jahr wieder leicht gestiegen – von 1935 auf 1979. Von den Spitzenwerten(2014 waren es 2414 Helfer), ist der VFA damit zwar noch weit entfernt, aber ein Aufwärtstrend ist erkennbar.

Montag, 17 April 2023 13:09

Viele Forderungen

Graun - Mit kaum zu überbietendem Selbstbewusstsein hat der Grauner BM Franz Prieth (Bild) Forderungen und Vorhaben der Gemeinde vorgetragen. Anlass war die Vollversammlung des Tourismusvereines Reschenpass (sh. Seite 10). Einmal ging es um die Südtirol Guest Card. Die Touristiker der Gemeinde Graun zögern einen Beitritt zu dieser GuestCard hinaus. Als Grund dafür nannte Prieth, dass man den Eindruck habe, dass das Geld dafür, also die vorgesehenen 53 Cent pro Nächtigung, direkt nach Bozen geschickt würden, ohne dass die Peripherie etwas davon habe. „Wir sind in der Peripherie nicht so gut aufgestellt, ähnlich wie das Ortlergebiet oder Schnals, weit weg von einer Zugverbindung“, sagte Prieth. Es sei ein erfolgreicher Prozess im Gange, um „für die Gemeinde Graun etwas rauszuholen“. Ein großes Thema seien etwa die Skibusse. Die Skibusse in der Gemeinde Graun würden mit mehr als 200.000 Euro Kosten zu Buche schlagen. Diese Finanzierung solle das Land übernehmen, so eine der Forderungen. Denn nur so könne man gewährleisten, dass ein Teil der Gelder für die GuestCard in der Gemeinde blieben. „Wir werden die Bushaltestellen ausbauen“, gelobte Prieth. Zugeben musste Prieth, dass die 11 kostenpflichtigen Parkplätze in der Gemeinde rund eine halbe Million Euro an Einnahmen im Jahr generieren.
Beim geplanten Hallenbad in Graun sei man nach zwei Jahren und 20 Varianten mit der Planung „fast durch“. Die Finanzierung stehe und die Baukomission habe bereits so gut wie zugestimmt und nun komme das Projekt in den Gemeinderat. Beim Landesprojekt Weißkugelhütte ist der Vertrag für die Grundverfügbarkeit von der Fraktion Langtaufers nach langen Verzögerungen unterschrieben worden und man sei bemüht, für heuer einen Pächter für die alte Hütte zu gewinnen. Und beim großen Projekt Turmareal sei man ebenfalls dahinter. Die Machbarkeitsstudie sei, nach Einigung mit dem Landesdenkmalamt und dem Vermögensamt des Landes, in der Ausschreibung. (eb)

Freitag, 14 April 2023 14:28

„Die Mitte“ stellt sich vor!

Heute präsentierte sich die Bewegung „Die Mitte“ im Zuge einer Pressekonferenz am SVP-Sitz. „Die Mitte“ besteht aus einem Kreis von Parteimitgliedern, für die das Zusammenführen und der Interessenausgleich der verschiedenen Strömungen im Vordergrund steht. 

Die Südtiroler Volkspartei als Sammelpartei steht für das gemeinsame Bewusstsein, dass jedes politische Handeln nur im Sinne des sozialen Zusammenhalts und des Gemeinwohls gelingen kann. „Es liegt im Wesen der Südtiroler Volkspartei als Minderheiten- und Sammelpartei, dass Interessen zusammengeführt werden. Initiativen, die das nochmals unterstreichen sind deshalb zu begrüßen“, eröffnete Parteiobmann Philipp Achammer die Pressekonferenz. 

„Die Bewegung „Die Mitte“ ist eine Gruppe von Personen, die diesen Grundsatz in den Vordergrund stellt und voranbringen will. „Die Mitte" setzt sich zum Ziel, den Ausgleich und das konstruktive Miteinander innerhalb der unterschiedlichen Strömungen der Südtiroler Volkspartei zu stärken und entschieden für ein Gleichgewicht der Kräfte einzutreten", erklärte Landesrat Arnold Schuler bei der heutigen Pressekonferenz zur Vorstellung der „Mitte“, die sich für eine 360°-Politik einsetzt. 

 

„Unsere Gruppe, bestehend aus vorerst 33 Personen, steht stellvertretend für viele, die diese Politik vertreten und sich für das Allgemeininteresse einsetzen. Das Werteverständnis der "Mitte" richtet sich nach dem SVP-Grundsatzprogramm aus, das Leitlinie politischen Handelns sein muss", betonte Martha Stocker.

 

„Wir fordern, alle Programme der Partei und ihrer Organisationen, besonders aber die politische Praxis künftig wieder vermehrt nach dem Allgemeinwohl auszurichten“, meldete sich auch die Junge Generation der Südtiroler Volkspartei, vertreten von Julian Nikolaus Rensi, zu Wort. 

 

„Die Bewegung „Die „Mitte“ will „sensibilisieren, sich aktiv einbringen und jene unterstützen, die die Werte der „Mitte“ vertreten“, erklärte auch die Bürgermeisterin Verena Tröger und sprach sich für den Zusammenhalt in der Partei aus.

 

Abschließend betonte Landeshauptmann Arno Kompatscher: "Nach durchaus konfliktreichen Zeiten begrüße ich es, wenn sich jetzt innerhalb der Südtiroler Volkspartei engagierte Funktionäre und Mandatare kurzschließen, um das Allgemeininteresse wieder vor das durchaus legitime Interesse einzelner Gruppen zu stellen sowie den Ausgleich und die Kompromissfähigkeit als Markenzeichen unserer Sammelpartei verstärkt in den Vordergrund zu rücken.“

 

Bozen, 14. April 2023

Beim Verkehrsgipfel zwischen Südtirol, Tirol und Bayern unterzeichneten LH Mattle, LH Kompatscher und Ministerpräsident Söder eine Erklärung für ein digitales Managementsystem am Brennerkorridor. 

Eine gemeinsame Erklärung für ein digitales Verkehrsmanagementsystem am Brennerkorridor ist das Ergebnis des ersten Treffens von Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher, Tirols Landeshauptmann Anton Mattle und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder am heutigen Mittwoch (12. April) in der Festung Kufstein. "Wir freuen uns auf eine stärkere Zusammenarbeit zwischen Tirol, Südtirol und Bayern. Mit dem intelligenten, digitalen Verkehrsmanagement haben wir einen gemeinsamen Standpunkt – nun sind die Nationalstaaten gefordert", sind sich die Regierungschefs einig.

Weniger Staus, mehr Verkehrs- und Versorgungssicherheit für Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer und die Bevölkerung, weniger Zeitverzögerungen, bessere Planbarkeit im Sinne des freien Warenverkehrs und aufgrund von geringerem "Stop-and-Go"-Verkehr auch weniger Lärm-, Luftschadstoff- und Klimagasemissionen – das alles soll ein intelligentes, digitales Verkehrsmanagementsystem bringen. Geplant ist, dass eine bestimmte Zahl an LKW zu bereits vorab gebuchten Zeitfenstern (Slots) den Brennerkorridor passieren dürfen. Die Landeshauptleute aus Südtirol und Tirol sowie Bayerns Ministerpräsident haben sich auf eine 14 Punkte umfassende Erklärung zur Realisierung eines solchen Verkehrsmanagementsystems geeinigt. 

Die heutige Erklärung zur Einführung des Verkehrsmanagement-Systems mit buchbaren Slots fußt auf einer im Auftrag von Südtirol durchgeführtenMachbarkeitsstudie. Dazu unterstreicht Landeshauptmann Arno Kompatscher: "Durch die Prüfung der rechtlichen und technischen Machbarkeit eines digitalen grenzüberschreitenden Verkehrsmanagements wollten wir unseren Beitrag leisten, um einen Lösungsweg aufzuzeigen, welcher die Situation für die Bevölkerung, die Umwelt und auch für die Wirtschaftstreibenden verbessern kann. Voraussetzung dafür ist, dass die Entscheidungsträger entlang des Brennerkorridors an den Verhandlungstisch zurückkehren. Dies ist der dringendste Apell, den wir heute aussenden möchten. Auch zwischen Bayern, Tirol und Südtirol waren wir nicht stets einer Meinung, aber in vertrauensvoller Zusammenarbeit konnten wir uns auf eine gemeinsame Vorgehensweise einigen. Deshalb hoffen wir nun auf die Bereitschaft der staatlichen Ministerien, Verhandlungen über eine gemeinsame grenzüberschreitende Korridorpolitik zu führen. Der Brenner Basistunnel zeigt eindrücklich auf, welche Errungenschaften möglich sind, wenn Mitgliedsstaaten und die Europäische Union an einem Strang ziehen."

Ziel: Erste Gespräche mit Rom, Berlin, Wien innerhalb Juni

Das heute in Kufstein verabschiedete Positionspapier soll nun an die Nationalstaaten Österreich, Italien und Deutschland herangetragen werden. Wien, Rom und Berlin entscheiden über die Umsetzung auf Basis eines dafür notwendigen Staatsvertrags. Neben dem mittelfristig umsetzbaren Verkehrsmanagementsystem wird gemeinsam auch an kurzfristigen Maßnahmen wie einem verbesserten Datenaustausch gearbeitet. Der nächste Schritt ist ein Konzept zur technischen Umsetzung des Systems. Experten werden damit beauftragt und sie werden von Anfang an Entscheidungsträger in allen drei Ländern sowie Frächter und Wirtschaftstreibende mit einbeziehen. Anschließend geht es um die Ausarbeitung eines trilateralen Staatsvertrags zwischen Österreich, Italien und Deutschland, dem alle Staaten zustimmen müssen. Ziel ist es, noch im ersten Halbjahr 2023 die Gespräche auf nationalstaatlicher Ebene aufzunehmen.

"Das hohe Verkehrsaufkommen ist für die Menschen in unserem Land eine enorme Belastung. Deshalb ist der heutige Tag ein Meilenstein im Umgang mit dem Transitverkehr für Tirol, Südtirol und Bayern: Wir schlagen neue Töne an und arbeiten konstruktiv und gemeinsam an einer Lösung der Transitproblematik. Für uns hat der Schutz der Menschen entlang des gesamten Brennerkorridors oberste Priorität. Mit dem heutigen Vorstoß erhöhen wir den Druck gegenüber Wien, Berlin und Rom. Wir wollen eine Lenkungsmaßnahme, die die Kapazitätsgrenzen des Brennerkorridors berücksichtigt. Mehr Sicherheit für alle, mehr Gesundheitsschutz für die Bevölkerung und bessere Planbarkeit für den Gütertransport – all dem wird dieses System gerecht“, sagt Tirols Landeshauptmann Anton Mattle, der seine Amtskollegen aus Südtirol und Bayern nach Kufstein eingeladen hat. "Um die Verkehrswende zu schaffen, bleibt die Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene unser oberstes Ziel“, sieht Mattle eine neue Art der Zusammenarbeit.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder betonte: "Wir machen ein smartes Angebot zur Besserung der Verkehrssituation auf der Brenner-Transitachse. Wir wollen dauerhafte Entlastung für die Anwohner und gleichzeitig den Erhalt des Güteraustauschs. Der Brenner steht sonst vor dem Kollaps. Unser Vorschlag: Ein digitales Verkehrsmanagement mit intelligenter Verkehrssteuerung. Durch kostenfreie Zeitfenster-Slots könnte der Lkw-Verkehr länderübergreifend besser fließen und die Autobahn nicht überlasten. Das ist eine moderne Alternative zu Blockabfertigung und Durchfahrtsverboten. Heute ist Startschuss zur Entwicklung dieses Systems. Nach langer Funkstille senden unsere Länder wieder gemeinsam. Jetzt müssen die Bundesregierungen handeln. Die zentrale Alpen-Verbindungsachse ist eine gesamteuropäische Aufgabe."

"Unsere Notmaßnahmen  – die verschiedenen Verkehrsbeschränkungen - entlasten Straßen, Luft und Menschen in Tirol. Aber sie stellen unsere Nachbarn auch vor große Herausforderungen. Für Tirol ist klar, dass gemeinsame Lösungen jedenfalls wesentlich effizienter und nachhaltiger sind", sagt Landeshauptmann Mattle. Er ist überzeugt davon,  dass durch das länderübergreifende Verkehrsmanagementsystem die Menschen entlang des gesamten Brennerkorridors entlastet werden. "Es braucht neue Maßnahmen, mit dem Ziel, die Bevölkerung zu schützen und Verkehrssicherheit zu gewährleisten. Tirol ist offen für europäische, nachhaltige und gemeinsame Lösungen“, sagt der Tiroler Landeshauptmann.

Basis für Verkehrsleitsystem: Zusammenarbeit, Datenaustausch

Um auf das Verkehrsaufkommen möglichst rasch reagieren zu können, soll der Datenaustausch zwischen den österreichischen und deutschen Autobahnbetreibern sowie der Polizei verbessert werden. "Wir schlagen vor, dass der Datenaustausch zwischen Deutschland, Österreich und Italien am Brennerkorridor institutionalisiert wird. Nur dann kommen wir dem Ziel, eine gemeinsame Korridorpolitik zu betreiben, ein Stück weit näher" sagt Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider, der aufgrund eines Rom-Termins in Kufstein nicht dabei sein konnte.

Schienenverkehr muss so einfach werden wie Straßenverkehr

Dass langfristig kein Weg an der Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene vorbeiführt, darin sind sich die Regierungschefs einig. Demnach wurden auch die Zulaufstrecken zum Brenner Basistunnel, die Korridormaut und die Harmonisierung des Schienenverkehrs diskutiert. Das Pilotprojekt "Brenner ohne Grenzen", das von der Tiroler EU-Abgeordneten Barbara Thaler initiiert und von ihren Kollegen Markus Ferber aus Bayern und Südtirols EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann unterstützt wurde, ist bereits ein klarer Auftrag für einen einheitlichen europäischen Eisenbahnraum: Der Schienenverkehr muss so einfach wie der Straßenverkehr funktionieren. Dafür braucht es den Abbau nationaler Regeln und Betriebsvorschriften. Dazu zählen für die drei Regierungschefs beispielsweise keine Bremstests beim Grenzübertritt oder eigens reservierte Slots für Güterzüge über den Brenner. "Um die Attraktivität und vor allem die Kapazität der Schiene zu erhöhen, gibt es bereits jetzt einiges an Potential auf der Bestandsstrecke. Wir setzen uns bei den zuständigen Infrastrukturbetreibern mit Nachdruck dafür ein, dass die Zeit bis zur Inbetriebnahme des Brennerbasistunnels genutzt wird, um die Betriebsabläufe auf der Schiene grenzüberschreitend zu harmonisieren. Jegliche Harmonisierung, die nun angegangen wird, hilft, die zusätzlichen Kapazitäten des BBT möglichst effizient zu nutzen", sagt Südtirols Landeshauptmann Kompatscher.

O-Ton Pressekonferenz 

O-Video Pressekonferenz

red/uli/gst

Aus dem Warnlagebericht des Landeswarnzentrums geht hervor, dass am morgigen Donnerstag (13. April) in einigen Gebieten Südtirols mit Schneefall bis in die Tallagen zu rechnen ist.

Dem Warnlagebericht des Landeswarnzentrums in der Agentur für Bevölkerungsschutz kann entnommen werden, dass ab Mitternacht verbreitet Regen einsetzt und teils auch Schneefälle im Tal zu erwarten sind. Die Schneefallgrenze sinkt auf 900 bis 1200 Meter. In höher gelegenen Tälern und auf den Bergen wird es winterlich. Im Sterzinger Raum werden circa fünf Zentimeter Schnee erwartet, am Brenner können bis zu 20 Zentimeter fallen. In den Dolomiten und im oberen Pustertal stellt sich die Lage ähnlich dar, es werden bis zu 20 Zentimeter Schnee erwartet; am Reschen werden es voraussichtlich knapp 10 Zentimeter sein, legt Meteorologe Philipp Tartarotti vom Landesamt für Meteorologie und Lawinenwarnung dar.

Aufgrund dieser Vorhersage und der erwarteten Verkehrslage kann es vereinzelt oder zeitweise zu Behinderungen im Straßenverkehr kommen. Deshalb gilt laut Bewertung des Landeswarnzentrums für die Gebiete im oberen Vinschgau, im Wipptal und im oberen Pustertal morgen (13. April) die Warnstufe Gelb.

Vorsicht im Verkehr, auf schneebedeckte Fahrbahnen achten

Die Mitarbeiter des Landesstraßendienstes sind in den vom Schneefall betroffenen Landesteilen in Bereitschaft, die Fahrzeuge sind einsatzbereit. Die Bevölkerung ist angehalten, in den angegebenen Gebieten im Straßenverkehr besonders aufmerksam zu sein und darauf zu achten, dass die Fahrzeuge mit Winterausrüstung ausgestattet sind, unterstreicht der Direktor des Landeswarnzentrums Willigis Gallmetzer.

Warnlagebericht

Das Landeswarnzentrum in der Agentur für Bevölkerungsschutz veröffentlicht täglich den Warnlagebericht, in dem das Gefährdungspotential von Naturgefahren auf der Grundlage von vier Alarmstufen bewertet wird. Die Warnstufe Gelb für Schneefälle im Tal weist morgen auf geringes Gefahrenpotential für kleinräumige Ereignisse hin. Auch wo im Warnlagebericht die Warnstufe Grün aufscheint, sind lokale Schäden und Unannehmlichkeiten nicht auszuschließen.

Informationen zum Warnlagebericht: warnungen.provinz.bz.it

Informationen zu Verkehr und Mobilität, Wetter und Lawinen

Informationen zur Verkehrssituation gibt es laufend aktualisiert auf den Seiten der Landesverkehrsmeldezentrale und auf www.suedtirolmobil.info. Stets aktuelle Online-Informationen gibt es zudem unter folgenden Links zur Wetterlage, zur Lawinensituation und zum Zivilschutzstatus.

mac


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