Laas/Stilfserjoch Nationalpark - Nach dem anspruchsvollen „Ortler Höhenweg“ wurde am 5. September auf der Oberen Laaser Alm der neue „Marmorrundweg“ entlang der Baumgrenze in Stilfserjoch Nationalpark eröffnet.
Zur Eröffnung wanderten Gemeindepolitiker:innen, Gemeindesekretäre, Forstbeamte, Forstarbeiter, Vertreter des Nationalparks, des Tourismus, des IDM, der Lasa Marmor, Vertreter:innen der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) der Bezirksgemeinschaft Vinschgau, die Architektin Heike Pohl, von der Carabinieri Station Schlanders Capitano Marco Issenmann und der Maresciallo von Schlanders, der Ressortdirektor Frank Weber und die beiden Lt.Abg. Helmut Tauber und Hanspeter Staffler zur Oberen Laaser Alm auf 2047 m Meereshöhe, wo bei strahlendem Wetter der neue Marmor Rundweg eröffnet wurde. Nach der Begrüßung durch die Laaser BMin Verena Tröger, erläuterte der Marteller BM Georg Altstätter den Werdegang dieses gemeindeübergreifenden Rundweges um den Gebirksstock der Laasergruppe in den Gemeinden Martell, Latsch, Schlanders, Laas, Prad und Stilfs. Die Idee eines Rundweges entlang der Baumgrenze, vorbei an mehreren Almen, in unmittelbarer Nähe vom Marmorwerk in Göflan, vorbei am Marmorwerk in Laas, über das Madritschjoch auf 3.123m, dem höchsten Punkt des Rundweges, vorbei an der Zufallhütte und dem Berggasthof Stallwies, entstand bereits 2016. In sechs Tagesetappen kann der 80 km lange Weg von trittsicheren und geübten Wandern bewältigt werden. Es gibt insgesamt 10 Zustiegsmöglichkeiten mit Informationstafeln über den gesamten Wegverlauf und 30 Orientierungs- und Thementafeln entlang des Weges. Auf den Thementafeln findet man Informationen, verfasst von Wolfgang Platter, über den Marmor, den Wald, das Wild, die Berglandwirtschaft, Sagen rund um das Ortlergebiet und andere Hinweise über die Landschaft, das Klima und die Besonderheiten im Nationalpark. Das Projekt wurde zu 80% über zwei Leaderprojekte, welche das Forstinspektorat Schlanders bzw. die Gemeinde Martell einreichten, finanziert. Die Gesamtkosten betragen 450.000 Euro. Der Verlauf des Rundweges hält sich weitgehend an bereits bestehenden Wanderwegen. Einzelne Wegabschnitte mussten verbreitert und durch Holzzäune und Sicherungsseile besser abgesichert werden. Außerdem wurde eine einheitliche Beschilderung angebracht. An besonderen Kraft- und Aussichtsplätzen werden noch Bänke, Tische und Fernrohre zum Verweilen und Genießen angebracht. Hanspeter Gunsch, Amtsdirektor vom Nationalpark, kündigte bei der Feier an, dass als dritter Weg im Nationalpark der „Bartgeierweg“ vom Vinschgau über Ulten ins Trentino geplant wird. (hzg)
Latsch - Am Samstag 4.September 2021 organisierte das Seniorenwohnheim Annenberg Latsch und die Vinzenzkonferenz Latsch in der Spitalskirche eine Liturgie mit Pater Urban Stillhard. Der Lederer Altar feierte sein 500jähriges Jubiläum. Zu hören war ein Konzert mit Lukas Punter an der Orgel und Gregorianischen Gesängen der Schola Griesesnsis, Ltg. Fr. Arno Hagmann.
Lukas Punter aus Planeil begleitete auf der Orgel gekonnt die Gregorianischen Gesänge. „Die Orgel ist ein kleines, feines barockes Orgele und hat 6 Register. Sie ist zwar etwas heikel zu spielen aber der Klang ist sehr schön“ sagte Punter. Hermann Theiner aus Latsch erzählte Wissenswertes über den Flügelaltar, der in der „aufgewühlten Zeit“ Martin Luthers um 1515/20 entstanden ist.
Theiner erzählte über den Aufbau des gotischen Altars. Der Altaraufbau mit Predella, zentralem Mittelschrein, seitlichen Flügeltafeln und abschließendem Gesprenge entspricht einem klassischen gotischen Schnitzaltar. Die ursprüngliche Predella, der Unterbau des Altars ging leider verloren. Sie wurde im Jahre 1897 durch einen barocken Tabernakel ersetzt. Theiner sprach über die „Werktagsseite“ des Flügelaltars, die gemalten Außenflügel. Die Tafelbilder mit Szenen aus der Passionsgeschichte sind eher bescheiden, unscheinbar und sehen etwas düster aus. Oben auf der linken Seite sieht man den Ölberg und darunter die Darstellung Jesus Christus vor Pilatus. Rechts oben ist die Geiselung und darunter die Dornenkrönung zu sehen. Beeindruckend ist das Bild vom Ölberg mit der untergehenden Sonne. Der ehemalige staatliche Denkmalpfleger Nicolò Rasmo sah in dem Ölbergbild die italienische Renaissance.An der Vorderseite der Flügel zeigt sich die ganze Schönheit des Altars. Im Mittelschrein thront der Gnadenstuhl, flankiert von Johannes dem Täufer und dem heiligen Wolfgang. Die Flügelreliefs zeigen die Verkündigung, die Geburt Christi, die Beschneidung und die Anbetung der Könige.
Hermann Theiner meinte „mir geht ein wenig der Himmel auf“ als die Flügel des Altars geöffnet wurden. Nicht umsonst gehört der Lederer Altar zu den schönsten Flügelaltären unseres Landes und nicht umsonst verdankt die Spitalskirche dem Altar den Ruf als Kunstdenkmal ersten Ranges.
Anschließend an die Liturgiefeier gab es ein gemütliches Frühstück im Garten der Sinne des Annenbergheimes. (pt)
Vinschgau/Südtirol - Die Vinzenzgemeinschaft Vinschgau bittet um Decken für Obdachlose. Die kalte Jahreszeit steht vor der Tür und für die Obdachlosen in Bozen werden dringend warme Decken gebraucht. Mehrere Dutzend Menschen müssen bei kalten Temperaturen im Freien übernachten und klopfen beim Vinzibus um eine warme und schützende Decke an. Paul Tschigg, der Vinzibus-Vorsitzende arbeitet seit vielen Jahren mit den Vinzenzgemeinschaften in Südtirol zusammen. Heuer hat er sich an die Vorsitzende im Vinschgau Regina Marth Gardetto gewandt und um Hilfe gebeten. In Zusammenarbeit mit den Vinzenzkonferenzen vor Ort hat Gardetto flächen-deckend im Vinschau eine Deckensammlung auf die Beine gestellt.
Saubere und gut erhaltene Decken können vom 01. bis zum 12. Oktober 2021 an folgenden Stellen oder Personen abgegeben werden:
- Vinschgauer Oberland bei Alfons Wallnöfer und Robert Stecher
- Mals, Burgeis und Umgebung im Obst- und Gemüsegeschäft Plagg in Mals
- Prad und Umgebung telefonisch unter 340 1870905
- Latsch und Umgebung in der Kleiderkammer Latsch oder bei Margit Marsoner
Tel. 333 7154602
- Martell bei Regina Marth Gardetto Tel. 335 5856952
Die Decken werden dann von Paul Tschigg vom Vinzibus abgeholt und an die Obdachlosen und Bedürftigen in Bozen verteilt. (ap)
Weitere Informationen unter
335 5856952 (Regina Marth Gardetto).
Prad/Bürgerversammlung - Zur ersten Bürgerversammlung lud die neue Gemeindeverwaltung Prad am 13. September. Im Mittelpunkt standen die beiden geplanten Projekte: Betreutes Wohnen Plus und das Trinkwasser.
von Heinrich Zoderer
Die Bürgerversammlung im Nationalparkhaus Aquaprad konnte auch online verfolgt werden. BM Rafael Alber gab einen Überblick über die durchgeführten Tätigkeiten. Die Corona-Pandemie und die heftigen Schneefälle im Winter waren große Herausforderungen. Die Mensaerweiterung, Umbauarbeiten beim Schloss Lichtenberg, die Citybuslinie Lichtenberg-Prad-Schluderns, das Vorprojekt in der Sportzone, die Sozialpädagogische Nachmittagsbetreuung, der Umzug der Kita in die Räume der Mittelschule und das neue Raumordnungsgesetz waren weitere wichtige Themenfelder. Sehr intensiv hat sich die neue Gemeindeverwaltung mit zwei alten Themen beschäftigt, wobei bereits die alte Gemeindeverwaltung unter dem BM Karl Bernhart wichtige Vorarbeiten geleistet hat: das Pilotprojekt Betreutes Wohnen Plus und das leidige Trinkwasserproblem. Bereits die alte Gemeindeverwaltung bemühte sich um eine 24-Stundenbetreuung in Prad. Dabei musste ein ganz neues Konzept erarbeitet und sowohl die Landesregierung, als auch die Bezirksgemeinschaft und die Nachbargemeinden Stilfs und Schluderns davon überzeugt werden. Nach intensiven Absprachen hat nun eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Vertretern der Gemeinde und Fachexpert:innen ein Konzept ausgearbeitet, das sich „Betreutes Wohnen Plus“ nennt und eine Ergänzung zum begleitenden und betreuten Wohnen darstellen soll und gleichzeitig in Südtirol ein Pilotprojekt ist. Wie die Vize-BMin Michaela Platzer ausführte, geht es darum, die Präsenz in der Nacht und an Wochenende durch Fachpersonal zu garantieren. Mit Hilfe des Landesrettungsdienstes und durch technische Hilfen soll eine Nachtwache, nicht aber ein Nachtdienst eingesetzt werden. Außerdem sollen durch einen geplanten Zubau 16 Zimmer dazukommen. Beim Thema Trinkwasser hat sich die Gemeindeverwaltung auf die Suche nach neuen Trinkwasserquellen gemacht und ist dabei in Sulden fündig geworden. Wie BM Alber und der zuständige Referent Alois Lechner erklärten, soll das Trinkwasser von den Rosimquellen aus Sulden erschlossen werden. Eine 16 km lange Wasserleitung bis Prad ist notwendig. Kostenpunkt: 4,9 Mill. Euro. Die Arbeiten sollen zusammen mit dem Bau der Druckleitung und des geplanten Radweges errichtet werden. Außerdem sollen zwei Laufkraftwerke (Kostenpunkt: 640.000 Euro) gebaut werden, was Rendite von 120.000 bis 140.000 Euro im Jahr bringen könnte. Stilfs soll an dem Projekt beteiligt werden. Sicher und lebendig moderiert wurde die Bürgerversammlung von Daria Habicher.
Fotoausstellung: Baustelle Südtirol Siedlungsgrenzen – grenzenlos? 31 Jahre Chronikarbeit in Südtirol: Mit der Fotoausstellung „Baustelle Südtirol“ soll die Siedlungsentwicklung der letzten hundert Jahre in all ihren Aspekten veranschaulicht werden. In Schlanders wird die Ausstellung am, 1. Oktober um 18:00 Uhr eröffnet. Gleichzeitig werden an diesem Tag die Chroniken von 2018 und 2019 vorgestellt. Außerdem wird Vittorio Curzel einen Dokumentarfilm zur Drususkaserne und den Wechselwirkungen mit dem Dorf Schlanders und dem Vinschgau vorstellen.
Kolping im Vinschgau - Adolph Kolping dürfte wohl der erste deutsche katholische Priester gewesen sein, der hauptamtlich im sozialen Bereich wirkte. Damit war der Seelsorge, die gerade um die Mitte des 19. Jahrhunderts in Gefahr stand, sich auf individuelle Tröstungsversuche zu beschränken, der Weg in das moderne, soziale Leben geöffnet. Mit Fug und Recht kann Kolping deshalb als einer der Vorreiter der ersten Sozialenzyklika der Kirche „Rerum novarum“ von Papst Leo XIII. bezeichnet werden
Kolping erlebt am eigenen Leibe- als Handwerksgeselle -was man zur Jahrhundertmitte die „soziale Frage“ nennt. Es ist die Arbeiterfrage und bezeichnet die große wirtschaftliche Notlage der unteren und mittleren Bevölkerungsschichten. Als Priester fühlt er sich angesichts der sozialen Probleme und ungerechten Verhältnisse auf den Plan gerufen. Zur Lösung der sozialen Frage propagiert er nicht wie sein Zeitgenosse Karl Marx den Klassenkampf und die Diktatur des Proletariats. Nicht der revolutionäre Umsturz der bestehenden Verhältnisse ist seine Devise, sondern sozialer Wandel durch Veränderung des Menschen! Gesinnungsreform hat für Kolping Vorrang vor Strukturreform. Er ist überzeugt: durch Bewusstseins- und Verhaltensänderung des Einzelnen kommt es zu einer Besserung der Gesellschaft. Er setzt an der konkreten Lebenssituation und sozialen Lage der Menschen an. Stichworte wie: religiös motivierte allumfassende Persönlichkeitsbildung und berufliche Bildung sind entscheidend! Und heute?
Otto von Dellemann
Xaver Hernandez, gebürtig aus Valencia/Spanien spielt „Raffele“, hat dadurch vor einem Jahr Gernot Niederfiniger über Facebook kontaktiert und beide sind seit dem nicht nur übers Internet befreundet.
von Christine Weithaler
Der 24-jährige verbrachte seit seiner Kindheit jedes Jahr im Meranerland ein bis zwei Monate Urlaub. Mit seinen Eltern hielt er sich in Schenna, Dorf Tirol und Auer auf. Dort hat er viele Bekannte. Er studierte Englisch und unterrichtet diese Sprache mittlerweile an Mittel-und Oberschulen in Südtirol. Er spricht mit seinen Schülern fast ausschließlich Englisch. Xaver schrieb seine Bachelor- und Masterarbeit über die Sprachähnlichkeit des Südtiroler Dialekts mit dem Englischen. Beim Unterrichten stößt er in den teils stark in Herkunft und Mentalität gemischten Schulen nicht nur auf sprachliche Barrieren. Interessiert verfolgt dies der junge Lehrer. So beobachtete er letztes Schuljahr in der „Multikultischule“, an der er lehrte, wie die unterschiedlichen Kulturen, Nationalitäten und Traditionen auf einander treffen. Ihm scheint und dies findet er schade, dass sie sich mehr und mehr abgrenzen anstatt sich zu ergänzen. Er selbst geht gerne offen auf Menschen zu. Seine große Leidenschaft, die Musik, hilft ihm dabei, Kontakte zu knüpfen. Er spielt über 20 Instrumente wie Klarinette, Querflöte, Schwegelpfeife und Okarina, um nur einige zu nennen. Er komponiert und musiziert alpenändische und irische Volksmusik. So war er von 2011 bis 2014 bei der Musikkapelle Tscherms und mit dieser unterwegs. Dort lernte er den Musik Rhythmus „Marcato“ kennen, welcher nur im Tiroler Raum, Österreich und Deutschland existiert. Das macht ihn zu etwas Besonderem weltweit und vor allem für Xaver interessant. Er spielt auch „Raffele“, eine Scherr-Urzither, die typisch für den Allgäu und Südtirol, speziell dem Burggrafenamt und dem Vinschgau, ist.
Der Musikant hat erfahren, dass Gernot Niederfrieniger aus Mals dasselbe Instrument spielt, ihn daraufhin über Facebook kontaktiert, und seitdem sind sie nicht nur virtuelle Freunde. Sie verstanden sich auf Anhieb. Der junge Mann fühlt sich sehr verbunden mit dem Obervinschger Musiker. Beide musizieren aus Leidenschaft. Unterwegs packen sie ihre mitgebrachten Instrumente aus, ganz spontan unterhalten sie Gäste auf Almen oder Freunde bei Gernot zu Hause, Gäste in Gasthöfen oder Besucher des Bauernmarkts am Mittwoch im Sommer in Mals. So ist der gebürtige Spanier in den Vinschgau gekommen. Ab Anfang September wohnt er in Mals und unterrichtet dort für ein Jahr an der Oberschule. Nebenbei komponiert Xaver selbst Stücke. Oft fallen ihm in den unverhofftesten Momenten, z.B. beim Zugfahren, kurze Melodien ein. Er notiert sich ein paar Noten und arbeitet zu Hause an ihnen weiter. Gern ist er in der Natur unterwegs, liebt es, in den Bergen zu wandern und zu musizieren. Er ist in Südtirol zu Hause, hier sind seine Freunde und Bekannte. In Valencia ist er aufgewachsen, dort hat er seine Eltern und Großeltern, aber daheim fühlt er sich in Südtirol. Xaver lernt leicht Sprachen. Seine Muttersprache ist Englisch, durch seinen Großvater lernte er Katalanisch, das Hochdeutsche kam erst vor ein paar Jahren dazu. Vor gut einem Jahr nahm er den Meraner Dialekt an. Unterhält man sich mit ihm, so ist es tatsächlich, als spräche man mit einem Tiroler. Beim Kennen lernen sagt er einfachheitshalber, er komme aus Meran, erst in einem zweiten Moment erwähnt er seine spanischen Wurzeln. Der junge Mann fühlt sich nämlich als Tiroler mit mitteleuropäischer Mentalität. Er ist sehr spontan, gesellig und spielt auch Karten. Besonders das 6er- Watten hat es ihm angetan. Alles, was „nicht ganz normal“ ist, interessiert ihn, denn er ist, wie er selbst sagt, „auch nicht ganz normal“. Xaver ist sehr aktiv und viel unterwegs.
Letztens hat er in Salurn einen „Huangort“ organisiert. Verschiedene Volksmusikgruppen aus dem Unterland und Burggrafenamt haben sich zusammengetan und gemeinsam „aufgespielt“. Es war toll, in solch geselliger Runde zu musizieren und zu feiern, findet Xaver. Er möchte vermehrt Menschen durch solche Veranstaltungen zusammenführen und unterhalten. Sind es auch nur wenige Münzen, die im Hut landen, ist es trotzdem schön, gemeinsam zu musizieren. Natürlich werden auch Honorarnoten entgegen genommen, aber in erste Linie wird aus Freude gespielt.
Solche Volksmusikabende wären auch im Vinschgau möglich. Vielleicht dürfen wir in nächster Zukunft Xaver dabei einmal live erleben.
Vinschgau/Tschengls - Die Tschenglsburg mit Kulturwirt Karl Perfler ward als Ort auserkorn, das neue Buch ARUNDA 101 „Geschichten aus dem Vinschgau“ vorzustellen. Das Buch ist in Zusammenarbeit mit dem Vinschgerwind entstanden, hat Künstlerporträts, kulturelle, soziale und wirtschaftliche Überlegungen, Interviews und Lokalgeschichten zum Inhalt, mit vielen Fotos von Gianni Bodini. Als Herausgeber zeichnen Hans Wielander, seit 45 Jahren treibende und drängende Kraft bei der ARUNDA, und Erwin Bernhart, Chefredakteur des Vinschgerwind, verantwortlich.
Aus dem thematisch breit gefächerten Fundus der im Vinschgerwind erschienen Kulturseiten, aus den zahlreichen Interviews, Bildern und Artikeln hat Hans Wielander Neues entstehen lassen und der Abfolge der Texte und Bilder einen beschwingten Rhythmus gegeben. In die Auswahl gekommen sind Beiträge von Hans Wielander selbst, von Paul Preims, Heinrich Zoderer, von Magdalena Dietl Sapelza, von Ludwig Fabi, Peter Tscholl, Angelika Ploner, von Wolfgang Platter, Erich Kofler Fuchsberg, Michael De Rachewiltz, Markus Mahlknecht, Jacques Guidon, Frieda Seissl, Elke Larcher, Elke Wasmund, Cornelia Knoll und Helene Dietl Laganda.
In der Auswahl spiegeln sich nicht nur die unglaubliche Vielfalt der Themen, sondern auch eine bemerkenswerte Autorenpallette. Das Buch ist ein Geburtstagsgeschenk, zum 15-jährigen des Vinschgerwind und dieses Geschenk will der Vinschgerwind seinen Gönnern und Förderern zueignen, was zu gegebener Zeit seine Ankündigung finden wird.
Mit jugendlichem Elan grafisch aufgearbeitet ist das Werk von der Vinschgerwind-Grafikerin Elena Kaserer, unter fachkundiger Anleitung von Ulrich Wielander. Ulrich Wielander hat mit seinen wertvollen Erfahrungen die Entstehung des Buches maßgeblich begleitet, so dass ein ansehnliches, neugierig machendes, kurzweiliges Buch entstanden ist.
Das Buch ist in der Arunde-Redaktion (info@arunda.it) und im Buchhandel erhältlich.
Geschichten aus dem Vinschgau; ARUNDA 101 - Vinschgerwind; Hg. Erwin Bernhart, Hans Wielander; ca. 200 Seiten; ISBN 9788894564815
Juval/Schnals/Südtirol - Ötzi - der Mann aus dem Eis - ist ein Superstar. Dem Ötzi ist Aufmerksamkeit gewiss. Wenn noch dazu Reinhold Messner gemeinsam mit dem Tourismusverein Schnals mit Zeitzeugen an das Datum der Ötzi-Entdeckung, an den 19.09.1991 erinnern, dann ist der mediale Fokus brennend. Messner hat dazu gemeinsam mit dem Schnalser Tourismusverein mit Präsident Walter Zerpelloni und Direktor Manfred Waldner an der Spitze am 15. September 2021, also 30 Jahre nach dem Ötzi-Fund, zu einer Pressekonferenz mit Zeitzeugen und Politprominenz ins Schloss Juval geladen. Mit großer Neugier sind viele Presseleute der Einladung gefolgt und die Berichterstattung über Ötzi, über das Schnalstal, über das Ötztal, über Südtirol, über Reinhold Messner, der wenige Tage nach dem Ötzi-Fund im Zuge seiner Südtirolumrundung mit Hans Kammerlander an der Fundstelle vorbeigekommen ist, also die Berichterstattung hat große Ausmaße angenommen. Reinhold Messner, selbst weltbekannter Superstar, helfe das Bild vom Ötzi und damit auch Bilder von
Schnals und Südtirol weit in die Welt hinauszutragen, sagte TV-Präsident Walter Zerpelloni. In der von Andreas Tschurtschenthaler, dem PR-Verantwortlichen in der IDM, moderierten Reihe von Zeitzeugen war es Messner, der die Bedeutung des Ötzi-Fundes hervorhob: „Wir sind dankbar, dass wir ihn haben. Mit Ötzi können wir unsere Erzählungen bis in die Vergangenheit von 5.300 Jahre zurückdrehen.“ Walter Leitner, zur Zeit des Ötzi-Fundes Assistent von Professor Spindler und heute Archäologieprofessor an der Uni Innsbruck ist nach wie vor Ötzi-begeistert. Ötzi sei ein globales Unikat, ein Fenster in die mitteleuropäische Steinzeit. LH Arno Kompatscher war zur Zeit der Ötzi-Entdeckung ein Jungspund und beim Immatrikulieren und auf der Suche nach einer Studentenwohnung in Innsbruck. Zu Wort kamen der Schnalser BM Karl-
Josef Rainer, der damalige Kommandant der Finanzpolizei Giulio Piller, Herbert Niederkofler, damals Carabinieri-Maresciallo in Schnals.
Während das Catering-Team von der Goldenen Rose in Karthaus im schönen Schlossgarten von Reinhold Messner köstliches Schnalser Slow-Food aufgetragen hat, wurden im Schlosszimmer Zeitzeugen in Wort und Bild aufgenommen, um deren Erlebnisse und Aussagen der Nachwelt erhalten zu können. (eb)
Rifair - Seit drei Jahren bewirschaften Anja Schwarz und Philipp Andersag die Rifairer Alm auf 2146 Metern Meereshöhe. Und seither wird der Almabtrieb in besonderer Weise zelebriert. In der Früh reisen Kolleginnen und Kollegen aus dem Ultental mit Kränzen, Girlanden, originelle Spruch- und Bildtafeln und großen Schellen an. Viele der Schellen zeigen den Namen der jeweiligen Stifter. Einer davon ist der Spitzenskirennläufer Dominik Paris. Die im Tal ankommenden Kühe, werden dann in Gemeinschaftsarbeit vor dem Weiler Rifair geziert. Das war auch heuer so. Gegen Mittag erreichten die Kühe, mit kräftigen Schellengeläute samt Sennin, Senner, Hirten und Angehörige der Alminteressentschaft den Platz vor der Feuerwehrhalle. Dort wurden sie von Bauern und zahlreichen Schaulustigen erwartet. Während sich die Tiere in einer Wiese stärkten, feierten die Anwesenden bei Speis und Trank den gelungenen Almabtrieb. Ein Küchen- Schank- und Servierteam kümmerte sich mit großem Einsatz um die Gäste. Den Sommer auf der Rifairer Alm verbrachten heuer 36 Kühe, 9 Jungrinder, 4 Pferde und 4 Schweine. Dazu kamen noch vier Ziegen und einige Hühner. Die Alm ist mit keinem Zufahrtsweg erschlossen. Es steht nur eine Materialseilbahn zur Verfügung. Trotzdem ist die Freude am „Almen“ lebendig. (mds)