Schlanders erzählt... Märchenherbst

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s20 wachtelkoenigVal Müstair - Falls Sie zwischen Anfang Juni und Mitte Juli nachts im Val Müstair unterwegs waren, haben Sie vielleicht einen lauten zweisilbigen Ruf „ärrp-ärrp“ aus einer Wiese schallen hören. Ein untrügliches Zeichen, dass sich dort der vom Aussterben bedrohte Wachtelkönig niedergelassen hat. Nur noch ganz wenige Paare brüten in der Schweiz, hauptsächlich in den Tälern Graubündens. Dieses Jahr konnten drei Tiere im Val Müstair gefunden werden, eins davon hat nun die Möglichkeit zu brüten.
Damit der Wachtelkönig eine Brut erfolgreich aufziehen kann, braucht er eine Wiese, die bis Mitte August Deckung bietet. Bei einer normalen Bewirtschaftung erfolgt der erste Schnitt viel früher. Dadurch werden die Gelege zerstört oder viele der bereits geschlüpften Jungvögel von den Mähwerken getötet. In Fuldera kann der Wachtelkönig dieses Jahr aber ungestört brüten: der Bewirtschafter der Wiese zeigte sich einverstanden, mit BirdLife Schweiz und dem Kanton Graubünden einen Vertrag für eine spätere Mahd zu unterschreiben. Der dadurch entstehende Ertragsverlust wird ihm vom Amt für Natur und Umwelt entschädigt.
Für den Schutz des Wachtelkönigs ist BirdLife Schweiz auf eine umgehende Meldung der Tiere angewiesen, damit die Landwirte vor der Mahd informiert werden können. Falls Sie nächstes Jahr von Anfang Juni bis mitte Juli den markanten Ruf des Wachtelkönigs vernehmen, melden Sie ihn an svs@birdlife.ch oder 044 457 70 20. Weitere Informationen, unter anderem auch den Ruf, finden Sie unter www.birdlife.ch/wachtelkoenig
Eva Inderwildi
BirdLife Schweiz

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Publiziert in Ausgabe 16/2016

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