Wenn einer wie Ulrich Veith in der Gemeinde Mals angetreten ist, Demokratie neu zu definieren, dann wird er sich auch an einer solchen Neudefinition messen lassen müssen. Wenn dann plötzlich, in Kreisen der Kaufleute etwa, von mangelnder Transparenz die Rede ist, dann wird man auch die Veith’sche Neudefinition von Demokratie hinterfragen müssen. Wenn außer Streit sein darf, dass Wirtschaftstreibende ein bestimmtes Rückgrat in einer Gemeinde sind, und wenn es einer von Veiths Träumen ist, weitere Geschäfte und Dienstleister ins Dorf Mals holen zu wollen, dann ist es ein harscher Widerspruch, wenn eingesessene Geschäftsleute vergrault und möglicherweise auf längere Sicht verunsichert werden. Das ist mit jenem Ansinnen, die Malser General-Verdross-Straße an Samstagen schließen zu wollen, geschehen. Bevor die Kaufleute gewusst haben, was geschieht, wurden schon lange Vorbereitungen getroffen, Einladungen verschickt. Das ist eine Facette in Mals.
Richtig ist auch, dass Veith eine gewisse Frischluft in die Gemeindestube und in weite Teile der Bevölkerung von Mals gebracht hat. Getragen vielleicht auch von einem bestimmten Wohlwollen. Dass Veith ein Umgänglicher ist, ein Zugänglicher vielleicht auch. Veith will bewegen, will gestalten, will mehr gestalten als verwalten. Nur eines darf Veith, bei aller Getragenheit und bei aller Neudfinition der Demokratie, nicht machen: eine Gemeinde mit einem Betrieb verwechseln.