Schlanders/Vinschgau
Eines wurde den Anwesenden beim Vortrag von Helmuth Renzler zum Thema „Diagnose Krebs – gibt es finanzielle Hilfen“ bewusst: Um zu Hilfen zu kommen, muss man sich gut informieren, und einen kleinen Durchblick durch den Dschungel der entsprechenden Gesetzgebung gewinnen. Und es braucht Durchhaltevermögen und kompetente Partner, die sich in Rentenangelegenheiten auskennen. „Patienten wissen fast nichts über ihre Rechte“, so Renzler. „Dabei gibt es mehr Unterstützungsmaßnahmen, als man denkt“. Beispielsweise könne eine Arbeitsunfähigkeitsrente oder ein Invalidengeld durchaus erreicht werden. Man müsse nur den richtigen Weg einschlagen und die einzelnen Situationen und die entsprechenden Ansuchen individuell abwägen. Renzler forderte dazu auf, sich in jedem Falle ausführlich über alles aufklären zu lassen. Der Haken an der Sache: Informationen einzuholen ist für Krebspatienten in seelischen Tiefs, oft ein schwieriges Unterfangen. Sie haben meist nicht die Kraft, die Hürden zu überwinden und deren Angehörige sind ebenfalls überfordert. Die Zeit für Ämtergänge und Kontrollen reicht für viele Schwerkranke oft nicht aus und die dringend benötigten Hilfen kommen zu spät. Vor Ort kümmern sich Mitarbeiter der Patronate um Hilfesuchende und versuchen Betroffenen zu ihrem Recht zu verhelfen. Doch oft beißen sich die Fachkräfte in der Peripherie an den oft komplexen Bestimmungen, den Barrieren und den langsam ziehenden Amtsschimmeln in Bozen die Zähne aus, wie ein Partonats-Mitarbeiter im Vinschgau erklärte. Renzler ging in seinem Vortrag auch auf die Neuerungen im Rentensystem ein und stellte fest: „Das Ganze ist derzeit nicht überschaubar.“ (mds)