Schlanders erzählt... Märchenherbst

Maerchenherbst24

 
 
Dienstag, 24 Juli 2018 09:26

Sonderausstellung im archeoPark

s34sp23 Sonderausstellung ArcheoParkSchnals/Unsere Frau - Im Mittelpunkt des archeoParkes Schnalstal steht Ötzi und die Lebensweise der Menschen in den Alpen vor 5.300 Jahren. Durch Sonderausstellungen gelingt es der Museumsleiterin Johanna Niederkofler und ihrem Team immer wieder besondere Aspekte in den Mittelpunkt zu stellen und eine Beziehung zur Gegenwart herzustellen. Am 24. Juni konnte die Sonderausstellung „Birkenteer und Lärchenterpentin“ eröffnet werden. Wie die Museumsleiterin, aber auch Mario Broll, der Abteilungsdirektor der Forstwirtschaft bei der Eröffnung erläuterten, geht es um wichtige Nebenprodukte des Waldes, die sogenannten Sekundärprodukte, die in der Geschichte aber eine große Rolle gespielt haben. Für uns ist der Wald vor allem Erholungsraum und Holzproduzent. Im Laufe der Geschichte war nicht nur das Holz ein wichtiges Produkt aus dem Wald, sondern auch Harze, Laub, Nadeln, Rinden, Pilze und verschiedene Pflanzen, die als Heilmittel, Nahrungsmittel, Isolationsmaterial oder Ausgangsmaterial z.B. für Klebstoffe verwendet wurde. Bereits Ötzi trug einen Behälter aus Birkenrinde, einen Zunderpilz zum Feuermachen und Birkenporlinge als Heilmittel bei sich. Der Birkenteer gilt als Klebstoff aus der Steinzeit. Im Mittelalter waren die „kleinen“ Rohstoffe aus dem Wald ganz wichtig z.B. als Wagenschmiere, als Schusterpech, bei der Herstellung von Pechruten zum Vogelfang oder von Farben in der Malerei. Kleinhäusler waren als Harzsammler im Wald unterwegs. Dass auch heute noch verschiedene Nebenprodukte des Waldes genutzt werden, zeigten sehr anschaulich Mauro Iori aus dem Trentino und Michael Amort aus Altrei. Beide sind Lörgetsammler. Mauro Iori bohrte eine Lärche an und zeigte wie das Harz der Lärche  gesammelt und dann für Salben weiterverarbeitet wird. Bei der Eröffnung wurde auch vorgeführt wie aus Lärchenholz Schindeln gemacht werden und wie ein Schindeldach aufgebaut ist. Die Sonderausstellung kann bis am 4. November besichtigt werden. Bis dahin werden noch verschiedene Begleitveranstaltungen und Sonderführungen angeboten. (hzg)

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Publiziert in Ausgabe 15/2018

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