Glosse - Der Jänner war staubtrocken, saukalt, glasheiter und schneelos. Weil auf den Bergen nicht viel Schnee lag, war die Lust auf Schneestapfen auch im Keller. Skifahrer und Langläufer, immerhin, konnten auf betonhartem Schnee, erzeugt von reichlich Schneekanonen, ihrem Vergnügen nachgehen. Aber es gibt eben nicht nur Skifahrer (man sagt sogar, es gebe immer weniger davon). Warum noch keiner unserer Dorfmanager, Citymanager oder wie die auch immer heißen, die ja immer wieder was Neues suchen, draufgekommen ist, eine solche Schneekanone ins Dorf zu stellen? Für die Kinder, für die Schneestapfer, für die Rodler, einfach um den Dorfkern zu beleben? Mitten auf dem Dorfplatz? Es wär’ doch ganz einfach. Die Schneekanone könnte, so der Vorschlag eines Schneekanonenexperten, wie ein Automat funktionieren - natürlich nur mit Geldscheinen. Für fünf Euro gibt es einen kleinen Schneewirbel, für 10 Euro bläst das Gerät ein paar Kilo Schnee in die Luft. Bei 50 Euro speit das Gerät schon eine kleine Rodelbahn und für 100 Euro gibt’s eine Schneeparty. Nach oben ist dem Schneetreiben kein Ende gesetzt (außer das Wasser g’friert ab). Das Dorf wär’ belebt, die Wirt hätt’n a Freud und die Jänner, sollten sie wieder so wie der heurige daherkommen, wären erträglicher. (win)
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