Schlanders erzählt... Märchenherbst

Maerchenherbst24

 
 
Mittwoch, 09 Januar 2013 00:00

„Was mich zum Laufen bewegt“

Interview mit Michael Burger

s67sp1_499Vinschgerwind: Waas bewegt Sie zum Laufen?
Michael Burger: Es gibt viele Sportler, die sich - wie ich - am Morgen vor dem Wettkampf oder kurz vor dem Start fragen: „Warum mach’ ich das eigentlich?“ Die Antwort darauf sollte einfach sein: „Weil es Spaß macht und weil ich die Herausforderung mag.Ein Grund für die Teilnahme an Wettkämpfen ist der Wunsch, die eigene Leistung zu verbessern. Wenn man sich aber im Vorfeld zu viele Sorgen macht und Angst hat zu versagen, wird es schwer, eine gute Leistung abzugeben.

Haben Sie Angst zu verlieren?
Wenn man erfolgreich ist, muss man sich als Sportler auch die Freiheit nehmen dürfen, zu verlieren. Niemand verliert gerne, aber manchmal klappt es einfach nicht. Manchmal bemüht man sich zu sehr und verliert deshalb. Wichtig ist in solchen Momenten, Familie oder Freunde zu haben, die einem den Rücken stärken und jede Leistung akzeptieren, egal wie gut oder schlecht.

Wie verhalten Sie sich vor dem Start?
Vor dem Start hat es keinen Sinn, sich zusätzlich verrückt zu machen und sich zum Beispiel über das Wetter aufzuregen. Man kann es nicht ändern. Für schlechtes Wetter kann man sich vorher Strategien überlegen, mit denen man dann gut durch den Wettkampf kommt.
Auch die Ausreden der Sportkollegen, die immer meinen, sie hätten nicht gut trainiert, wären nicht fit, nicht in Form etc. sollte man einfach überhören und auch nicht kommentieren. Es ist viel besser, „bei sich“ zu bleiben und an sich zu glauben. Es ist wichtig, Vertrauen in die eigene Wettkampfvorbereitung und Leistungsfähigkeit zu haben. Ein guter Sportler zeichnet sich dadurch aus, dass er sein Selbstvertrauen während eines Wettkampfs beibehält. Die Zeit vor dem Start ist viel Kopfsache, man sollte versuchen, die richtige Mischung aus Vorspannung und souveräner Gelassenheit zu finden.
Der Körper ist in „Alarmbereitschaft“, er ist „kampfbereit“. Nervosität ist ganz normal, besonders dann, wenn es „um die Wurst“ geht, wie bei wichtigen Wettkämpfen oder Prüfungen.

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Welchen Tipp können Sie anderen Sportlern geben?
Zur Vorbereitung hilft es, sich eine Packliste zu machen und am Abend zuvor die Tasche zu packen und alles zur Sicherheit abzuhaken. Am besten sollte man auch schon überlegen, was man frühstücken möchte und alles bereit legen. Dann sollte man in Ruhe schlafen gehen. Der Weg zum Wettkampf sollte bekannt sein, aber planen sie trotzdem genug Zeit ein, um auf jeden Fall rechtzeitig am Start zu sein.
Wenn man mit der Mannschaft unterwegs ist, gibt es Mannschafts-Rituale. Oder es genügt schon die gemeinsame Vereinskleidung. Das Gemeinschaftsgefühl hilft, sich zu beruhigen.
Wie sich die Nervosität zeigt, wie stark sie ist und wann sie kommt, ist vor jedem Wettkampf unterschiedlich und sie ist verschieden von Athlet zu Athlet. Wichtig ist, dass man die Nervosität „im Griff hat“ und dass man eine Wettkampf-Vorfreude entwickelt, um den Tag und den Wettkampf zu genießen.
Wenn der Kopf signalisiert „Ich schaffe das!“, dann schafft man es auch. Es ist wichtig, sich auf die Herausforderung zu freuen. Und dann einfach nach dem Motto zu starten: In der Ruhe liegt die Kraft!

Interview: Leonardo Pellissetti

Publiziert in Ausgabe 1/2013

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