Schlanders
Will man das Stromnetz von der Selnet tatsächlich übernehmen, wird es größeren politischen Druck der Vinschger Bürgermeister brauchen. Gottfried Niedermair, der Präsident des Schlanderser E-Werks legte bei der jüngsten Ratssitzung den Räten einen Situationsbericht zur Übernahme im Gemeindegebiet von Schlanders dar. Dieser dürfte sich wenig von den anderen Vinschger Gemeinden unterscheiden und müsste die Gemeindeväter im Tal aufrütteln. „Wir haben bis jetzt keine Netzpläne, keinen Verlauf der Leistungstrassen und keine Zahlen zu den Kapazitäten von der Selnet ausgehändigt bekommen.“ Das einzige Zugeständnis, das man bei einem Treffen jüngst gemacht habe, ist jenes, dass sich Techniker des E-Werks mit Technikern der Selnet anfangs Februar an einen Tisch setzen, um Informationen technischer Natur auszutauschen. Mehr aber auch nicht. Unterlagen, ließ man Niedermair und Direktor Hubert Variola wissen, würden keine ausgehändigt. Im Raum steht einzig die vage Summe von 380.000 Euro, die für die Übernahme der zwei Berggebiete, Sonnen- und Nörderberg und Kortsch bezahlt werden soll. Wieviel Geld aber in das Sanierung des Netzes investiert werden muss, darüber kann ob der stockenden Informationspolitik von Seiten der Selnet nur spekuliert werden. Zur Erinnerung: Mit dem 1. Jänner vergangenen Jahres ist das gesamte Netz der Enel an die Selnet übergegangen. In Schlanders sind damit Kortsch und die Berggebiete Sonnen- und Nörderberg von der Enel zur Selnet gekommen, in anderen Gemeinden des Vinschgaus waren es weit mehr Fraktionen. Seit dem Übergang bemühen sich die Vinschger Bürgermeister, um eine Übernahme dieses Stromnetzes. Die Beschlüsse in den Gemeindestuben sind gefasst worden, mehr hat sich bislang aber noch nicht getan. (ap)