Schlanders/Martell/Vinschgau - Am 24. und 25. Mai wird sich der Vinschgau - und vor allem Schlanders und Martell - im Ausnahmezustand befinden: Der „Giro d’Italia“ rollt an. Der Vinschgerwind hat mit dem Kopf des Organisationskomitees Matthias Tschenett (im Bild) gesprochen.
Vinschgerwind: Was wird in Martell und Schlanders am 24. und 25. Mai los sein, wenn der „Giro d’Italia“ anrollt?
Matthias Tschenett: Am Freitag, den 24. Mai erwarten wir so zwischen 15.30 und 16.30 Uhr die ersten Radfahrer in Schlanders, wo auch die Zwischensprintwertung „Mela Val Venosta” auf dem Programm steht. Zwischen 16.30 und 18.00 Uhr ist die Ankunft im Zielgelände im Martelltal vorgesehen. An diesem Nachmittag wird in Schlanders ein „Giro-Dorf“ mit Großleinwand rund um den Kulturhausplatz Karl Schönherr eingerichtet. Später so von 17.00 bis 24.00 Uhr findet in der Fußgängerzone dann eine „Giro-Party“ statt. Am Samstag werden die Radfahrer ab 9.00 Uhr am Kulturhausplatz registriert und die Sieger der Zwischensprintwertung „Mela Val Venosta” geehrt. Um 10.55 Uhr fällt dann der Startschuss beim Sparkassenplatz in Schlanders und der „Giro“ fährt durch die Fußgängerzone weiter bis zu den Drei Zinnen.
Einige Zahlen und Fakten zum „Giro d’Italia“.
Es sind 22 Fernsehstationen im Einsatz, die 325 Stunden im Fernsehen den „Giro d’Italia“ übertragen. Durchschnittlich sehen pro Tag in Italien rund 1,7 Millionen zu, die Rekordquote liegt bei 3,7 Millionen Zusehern. 1086 Journalisten begleiten das Event, 178 italienische Tageszeitungen, 67 internationale Tageszeitungen und 502 Fotografen halten das Ganze in Bildern fest. Dazu kommen viele andere Medien: Radio, Facebook, Onlinemedien usw. Die Wertschöpfung wird mit ungefähr 6 Millionen pro Etappenort beziffert, davon 1,8 Millionen kurzfristig mit 1.600 akkreditierten Mitarbeitern, Übernachtungen und Vorortausgaben. 4,2 Millionen soll dann der mittelfristige Werbeeffekt einbringen.
Stichwort Mobilität: Was gilt es für Einheimische und Gäste an beiden Tagen zu beachten?
Die Straßen, auf denen die Route des „Giro” verläuft, werden im Normalfall zwei Stunden vor Durchfahrt gesperrt und nach der Durchfahrt des letzten Fahrers wieder geöffnet.Im Martelltal tritt bereits zwei bis drei Tage vor Ankunft des „Giro” ein Fahrverbot in Kraft. Davon ausgenommen sind Einwohner und Gäste mit Buchungsbestätigung. Am Freitag werden die Straßen im Martelltal ab zirka 13.00 Uhr für den Verkehr gesperrt und gegen 19.00 Uhr wieder geöffnet.
Parkplätze in Zentren oder dort, wo sie gebraucht werden, werden schon früher für Gäste und Einheimische gesperrt und bei Bedarf geräumt. Für Anrainer werden Ausweichparkplätze in der nahen Umgebung eingerichtet. Einheimische und Gäste mit den Zielen Schlanders, Latsch, Goldrain oder Martelltal werden gebeten, an den Renntagen die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen, da speziell in diesen Orten sehr wenig Parkplätze zur Verfügung stehen.
Interview: Angelika Ploner