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Dienstag, 13 Dezember 2016 09:26

Genug von der Monokultur

s26sp1 Mauro Stoffella 1 2014Gastkommentar - Meine Meinung - Die USA sind das Mutterland vieler Trends, die gewollt oder nicht gewollt auch Europa nach einiger Zeit erreichen. So sind die Vereinigten Staaten auch das Ursprungsland der sogenannten Malls. Das sind Shoppingcenter, die in Übersee gebaut wurden, da es dort keine historisch gewachsene Ortskerne gibt. Was jahrzehntelang ohne Rücksicht auf Grund und Boden errichtet wurde, wird seit einigen Jahren geschlossen, teilweise sogar abgerissen. Rund 500 Fälle sind auf einer eigenen Internetseite (www.deadmalls.com) dokumentiert, eine Art Wikipedia der sterbenden Einkaufszentren.
Einst kopierten die Europäer die Konsumwelten der Amerikaner, doch inzwischen hat sich dieser Trend ins Gegenteil verkehrt. Wo einst trostlose Konsumtempel standen, entstehen in vielen Us-Städten wieder Flaniermeilen und Marktplätze mit Grünflächen – das, was unsere Ortszentren hierzulande seit jeher charakterisiert und einmalig macht.
In Deutschland sagt ein bekannter Professor und Städteplaner, dass auch Einkaufszentren im alten Kontinent ihre besten Zeiten hinter sich haben. Diese Konzepte würden nicht mehr ziehen. Den Betreibern fällt es schwerer als früher, Besucher in diese Zentren zu locken, die Frequenz lässt nach. Die Kunden werden der Monokultur der vielen Ein-Marken-Geschäfte zunehmend überdrüssig.
Was nun aus Übersee kommt, ist unseren Kreisen nicht neu. Denn in Südtirol finden sich noch historisch gewachsene Dörfer und Ortskerne, wo sich Menschen treffen und Handel stattfindet. Nähe zum Kunden, Vertrauen, persönliche Beratung und lebendige Orte spielen im stationären Einzelhandel eine große Rolle. So auch im Vinschgau, wo rund 540 Handelsbetriebe ihre Produkte und Dienstleistungen auf über 50.000 Quadratmetern Verkaufsfläche anbieten.
Viele dieser Unternehmen sind Klein- und Familienbetriebe, die dafür sorgen, dass die Orte und Dörfer noch lebendig, lebenswert und attraktiv für Einheimische, Besucher und Gäste sind. Diese Besonderheit und Einzigartigkeit gilt es zu wahren, aber auch mit neuen Geschäftsmodellen weiter zu entwickeln.

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Publiziert in Ausgabe 25/2016

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