Bozen/Vinschgau - Bei den Fragestunden im Landtag gibt es immer wieder Anfragen zur Post. So auch bei der aktuellen Fragestunde am Dienstag, den 16. Jänner 2018. Es war Hannes Zingerle von den Freiheitlichen, der das Thema Post aufwarf und dazu LH Arno Kompatscher einige Fragen stellte. Auszüge aus dem Protokoll:
Positive Veränderungen bei der Post konnte Hannes Zingerle auch nach dem Abkommen zwischen Staat und Land nicht erkennen: „Bedienstete der Post berichten uns allerdings von nach wie vor bestehenden Engpässen und von unzumutbaren Arbeitsverhältnissen. So konnten Bedienstete im laufenden Jahr nur drei Wochen Urlaub nehmen und an Weihnachtsferien ist erst gar nicht zu denken. Vermerkt wird, dass private Unternehmen bei der Postzustellung anscheinend eine Vorzugsschiene genießen.“ Zingerle fragte dazu: Was ist in den rund acht Monaten seit der verkündeten Übernahme der Post durch das Land konkret geschehen? Wie viele neue Stellen wurden bisher besetzt, nach welchen Kriterien und für welchen Zeitraum? Wo leisten diese Personen Dienst? Ist es zumutbar, dass Bedienstete über Jahre ihren Urlaub nicht aufbrauchen und den Erfordernissen bzw. Verpflichtungen einer Familie nicht nachkommen können? Gibt es bezüglich Postverteilung tatsächlich Anweisungen, dass gewisse Produkte bei der Verteilung eine Vorzugsschiene genießen und Bedienstete dafür auch an Samstagen eingesetzt werden?
In den acht Monaten seit Vertragsunterzeichnung sei vieles geschehen, antwortete LH Arno Kompatscher. Mit neuen Bewerbungsvoraussetzungen und lokalen Wettbewerbsveröffentlichung habe man neues Personal finden können. 100 hätten sich gemeldet, 70 hätten sich beworben, 25 seien inzwischen eingestellt worden. Kein weiteres Postamt sei geschlossen worden, gerade sei Steinmannwald wieder eröffnet worden. Die 130 Postämter sollten dauerhaft erhalten bleiben. Man arbeite auf Hochtouren an der Wiedereröffnung des Verteilungszentrums in Bozen, das im April seinen Dienst aufnehmen solle. Dadurch könne die Zustellung in Südtirol wesentlich schneller erfolgen. Man könne nicht ein über lange Jahre problematisches System von einem Tag auf den anderen ändern. Der Postkoordinator werde ein Südtiroler sein und demnächst ernannt. Und er werde autonome Gestaltungsbefugnis haben und nicht dauernd Mestre fragen müssen. In Italien werde die Post nicht mehr alle Tage zugestellt, in Südtirol würden Zeitungen und einige andere Sendungen täglich geliefert, auch samstags. Mitte Februar würden im paritätischen Komitee mit dem Generaldirektor weitere Details zum Personal geklärt, auch zum angestauten Urlaub. Bisher habe das Land noch keinen Cent aus dem Vertrag überwiesen, gezahlt werde erst nach Leistung. Der Vertrag sei befristet, wenn das Land nicht zufrieden sei, könne es sich nach anderen Möglichkeiten umschauen.
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