Naturns - Familie am Bach“ ist der Titel eines Buches, das kürzlich in der Bibliothek Naturns vorgestellt wurde. Der Kulturreferent Valentin Stocker begrüßte unter den vielen Zuhörern den jungen Autor Marcel Zischg aus Naturns und dessen Schwester Ramona, die die musikalische Umrahmung übernommen hatte. Nun begann Marcel Zischg in seiner angenehmen Leseart, gleich dem ruhigen Dahinfließen eines Baches, Auszüge aus seinem ersten Debütband zu lesen. Alles fließt. Der Bach fließt, einmal langsam und träge, einmal quicklebendig und vor Übermut sprudelnd, dann wieder beruhigend oder bedrohlich. Er verliert sich, um dann wieder in einem Tunnel zu enden. So fließt auch das Leben. Und lange Apfelbaumreihen, blühende Wiesen, Grenzen und Mauern versinnbildlichen den Weg, den Marcel Zischg die Protagonisten in seinen Erzählungen gehen lässt. Kindheits- und Jugenderinnerungen, Phantasie und Träume verinnerlichen die Erlebnisse der Familien, von denen der junge Autor erzählt. Er führt mit seiner Prosa hinein in die Innenwelten der heute so verschiedenen Konstellationen. Er zeigt soziale Zusammenhänge und Rollenbildungen auf. Er hinterfragt Gefühle, vor allem jene der Kinder, die durchwegs die Hauptrollen spielen und Beachtung erfahren.
Marcel Zischg konnte bereits in der Bibliothek Naturns bei einer früheren Lesung das Interesse der Zuhörer wecken, die ihm dann wieder bei der Sommermatinee vor zwei Jahren begegneten. Zurzeit studiert er Germanistik an der Universität Innsbruck und machte bereits durch andere Veröffentlichungen auf sich aufmerksam. (ria)