Burgeis/Laatsch/Schluderns
Ende Juni weilte der geistliche Oberhirte der Nachbardiözese Chur, zu welcher auch der Vinschgau bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts gehörte, im Oberen Vinschgau. Zusammen mit dem Administrationsrat der Diözese stattete Bischof Vitus Huonder neben dem Kloster Marienberg auch der Fürstenburg einen Besuch ab. Die Fürstenburg interessierte die Delegation besonders, war sie doch 500 Jahre lang die Residenz, Wohnstätte und manchmal auch letzter Zufluchtsort, vor allem in der unruhigen Zeit der Reformation, für die ehemaligen Fürstbischöfe von Chur. Viele Bischöfe gaben im Laufe der Jahrhunderte Um- und Ausbauarbeiten an der Burg in Auftrag und verliehen ihr das heutige Aussehen. Im Zuge der Säkularisation verlor das Bistum Chur aber alle Rechte und Besitzungen im Vinschgau und Schloss und Güter gingen an Österreich über. Am darauffolgenden Tag, dem Fest der beiden Apostelfürsten Petrus und Paulus, feierte Bischof Huonder dann in der Pfarrkirche von Laatsch, welche dem Churer Diözesanpatron, dem hl. Luzius geweiht ist, den Festgottesdienst. Der Bischof erinnerte während seiner Predigt an die Wichtigkeit der Priester und Priesterberufungen für die Weitergabe des Glaubens. „Aber nicht nur die Priester, sondern alle Gläubigen sind aufgefordert, Zeugnis für den Glauben abzulegen, gerade in einem modernen Europa, das geneigt ist, Gesetze gegen die christlichen Werte und Glaubensvorstellungen zu erlassen“, unterstrich der Bischof in seinen Ausführungen. Das 60-jährige Priesterjubiläum des Papstes, das er am Fest Peter und Paul beging, nahmen viele Diözesen in der Welt zum Anlass 60 Stunden eucharistische Anbetung für die Priester und Priesterberufungen zu organisieren. Der Bischof freute sich, dass man in seiner Diözese weit mehr als die 60 Stunden zusammenbrachte. Nach der Festmesse überreichte Pfarrgemeinderatspräsident Robert Wolf dem Churer Oberhirten ein Foto, das bei seinem letzten Besuch, anlässlich der 100-Jahr-Feier der Laatscher Pfarrkirche im letzten Jahr, entstand. Nach einer Führung durch die Churburg und einem stärkenden Mahl in Schluderns brach die hohe Gesellschaft wieder Richtung Chur auf. (pa)