Kolping im Vinschgau - In der letzten Ausgabe berichtete ich von der Bedeutung des Kolpingzeichens -K, sowie über das „S“ im Namen Kolpingsfamilie. Diesmal Informationen über die Nachfahren unseres Gründers A. Kolping.
Nicht weit vom Geburtshaus des Gründers Adolph Kolping in Kerpen ( bei Köln) lebt und arbeitet Michael Kolping. Den Namen des Gesellenvaters tragen er und seine Familie auch heute gerne. Michael, der Urururneffe von Adolph Kolping ist heute 42 jährig als Landwirt mit seiner Familie in Kerpen tätig. Er hatte auch einen sehr klaren Berufswunsch und wollte wie sein Vater Bauer werden. Aber aus gesundheitlichen Gründen sollte es ihm verwehrt sein. Gleich wie sein großer Ahne, hat auch er sich durchgesetzt: Wo ein Wille ist, da ist oft auch ein Weg. Also diese Hartnäckigkeit liegt wohl in der Familie. Michael ist stolz auf die verwandtschaftliche Verbindung und er bekannte einmal in einem Gespräch:“ Ich bilde mir darauf nichts ein, es ist vielmehr eine Ehre für mich und meine Familie.“ Er berichtet auch, dass auf seinem Hof noch viele Erinnerungsstücke des Seligen Vorfahren aufbewahrt werden. Er weilte auch mit seiner Familie bei der Seligsprechung 1991 in Rom.
Auch die Erinnerungsstätten wie die Pfarrkirche St. Martinus- wo Kolping getauft, gefirmt und zur.Kommunion ging – sowie das Geburtshaus sind für Michael Kolping wichtig. Er stellt auch fest, dass von den vier Geschwistern des Seligen Adolph Kolping nur der Bruder Wilhelm Kinder hatte. Weiters freut es Michael, dass sein Heimatort „Kolpingstadt Kerpen“ heißt und nicht etwa „Schumacherstadt Kerpen“, nach dem in Kerpen geborenen Rennfahrer Michael Schumacher.
Otto von Dellemann
Um das Thema Brot geht es heuer und nächstes Jahr im archeoParc Schnalstal. Neben Objekten, kurzen Filmen und Texten bietet die kleine Ausstellung die Möglichkeit, sich dem Thema Brot auf spielerische Weise zu nähern. Die Ausstellung wird bis Sonntag, 7. November 2021 während der archeoParc-Öffnungszeiten zu sehen sein. Laufend aktualisierte Öffnungszeiten auf www.archeoparc.it
Dick vermummt in Daunenjacke und Schneeschuhen begegne ich ihr zum ersten Mal im Januar mitten auf der Skipiste in Sulden. Schritt für Schritt steigt sie gemächlich die Waldwege steil hinauf, summt fröhlich ein Liedchen und macht unzählige Fotos von schneebedeckten Bäumen, Bergen, Skifahrern….
von Cornelia Knoll
Sie macht hunderte Selfies mit Eichhörnchen, Selfies mit hübschen Skilehrern, Selfies mit Hüttenapfelstrudel, Selfies mit Natur pur…. Eben, Selfies mit Allem, was ihr in Sulden so in den Weg kommt…
Wer ist diese quirlige Person, die gutgelaunt und mit herzhaftem Lächeln durch die kalten, einsamen Tage hier in Sulden streift und für jeden der ihren Weg kreuzt, ein freundliches Wort findet?
Ein Dauer-Skiurlauber der Sulden freiwillig per Pedes durchstreift kann’s kaum sein? Und ein Einheimischer mit „Dauer-Strahle-Lächeln“ wohl eher auch nicht?
Nein, es ist Concetta. Besser bekannt als Tina aus Otranto, einem sonnenverwöhnten Badeort in der Provinz Lecce in Apulien, welche nun im Vinschgau ihre 2. Heimat gefunden hat.
Die Suche nach einem guten Arbeitsplatz im Tourismus brachte die perfekt zweisprachige Süditalienerin nach Südtirol. Zuerst nach Gröden, dann ins Ahrntal, ins Obervinschgau und schließlich nach Sulden in ein Familienhotel. Hier hat sie in Arbeitskollegen, in Einheimischen und auch in den immer wiederkehrenden Stammgästen, welche Tina nicht mehr missen möchten, gute Freunde gefunden.
Mit ihrem süditalienischen Schwung und ihrer Liebe zur Kommunikation mit Jedermann ist sie aus dem hoteleigenen Speisesaal kaum mehr wegzudenken und bereits zur Instutition geworden. Genauso fleißig und akkurat pflegt sie Hotelzimmer, Saunen und Bäder auf Hochglanz.
„Io amo la perfezione, la pulizia, la puntualitá“ (ich liebe die Perfektion, die Sauberkeit und die Pünktlichkeit) erzählt sie. Genau dies würde ihr an Südtirol und am Vinschgau so gut gefallen und sei ein Grund mehr, hier zu leben. Es sei alles etwas „deutscher“ hier… Beinahe so deutsch wie damals in Bonn wo sie früher 20 Jahre gelebt und gearbeitet hatte und wo sie als Süditalienerin ihre Liebe zur nordischen Lebensweise entdeckt hat.
Ich frage sie, ob ihre Lebendigkeit, ihre überquellende Fröhlichkeit und das temperamentvolle südliche Wesen hier im eher kühleren Vinschgau denn ohne größeren Schaden überleben können würde?
„Mah siiii`“…ruft sie voller Begeisterung.“ Ihr im Vinschgau seid doch keineswegs unterkühlt und auch weitaus lockerer als das übrige Südtirol“. Hier sei sie immer mitten unter netten Menschen, finde nur fröhliche Urlauber und Einheimische und könne nach getaner Arbeit diese wunderschöne Bergwelt samt einzigartiger Ruhe erleben.
An freien Wintertagen genießt Tina ab und zu auch das ausgelassene Suldener Apreskifeeling mit Veneziano, kleinem Flirt und Tanz zu Südtiroler Livemusik. “Sono mica una suora di clausura“, lacht sie schelmisch.
In den Zwischensaisonszeiten fährt Tina zurück in ihrer Heimat Otranto wo sie ihre Mutter und ihre 4 Geschwister besucht und versorgt. Sie packt nach jeder langen Winter oder Sommersaison ihre vielen Koffer und macht sich glücklich auf den Weg zurück in ihr „anderes Zuhause“ wo sie von ihrer Familie und Freunden jedes Mal sehnsuchtsvoll erwartet wird.
Kaum dort angekommen erreichen hunderte von Fotos und Selfies die zurückgebliebenen Suldner Freunde und Arbeitskollegen…. Foto von azurblauem, glasklaren Meerwasser, von hunderten Freunden, von Cafe` und Brioche am Morgen und von herrlich zubereitetem mediterranem Essen aus Tinas Küche.
Man sieht sie im Meer schwimmen, auf Parties tanzen, mit ihrer Schwester am Strand flanieren, oder im Fitnessstudio fürs Gebirge trainieren. Und all dies wie immer mit strahlendem Lächeln und größter Lebenslust auf jedem ihrer Fotos.
Auf die Frage wie sie diese, doch sehr verschiedenen Welten für sich in Einklang bringen könne, sagt sie mir, dass sie sich überall wohl fühlen würde wo es Menschen gibt.
Außerdem sei es wichtig sich an die jeweiligen Gegebenheiten anpassen zu können. Egal ob im fernen Deutschland ,im etwas unterkühlten Ahrntal, in ihrer lebenslustigen Stadt Otranto, oder eben im hochgelegenen Sulden. Überall gäbe es Schönes zu entdecken und nette Leute zu finden.
Ganz wichtig findet Tina ihre Möglichkeit zu einem selbstgestalteten Leben, in größtmöglicher Freiheit. “Amo la liberta`“,( ich liebe die Freiheit)beteuert sie.
Nun ist es Sommer geworden in Sulden. Nach der Corona bedingten Auszeit sind endlich wieder Gäste in den Hotels zu finden, welche nach dem langen Lockdown, die ersten Bergwanderungen genießen.
Auch Tina steht wieder in ihrem wunderschönen Südtiroler Dirndl, mitten im Speisesaal. Sie bedient, begrüßt, arbeitet und trägt ihr perlendes Lachen, trotz obligatem Mundschutz, weit hinaus.
Morgen Nachmittag werde ich ihr sicherlich samt Bergschuhen und Rucksack auf irgendeiner Alm begegnen. Dort wird sie fröhlich singend, Eichhörnchen und Blumenwiesen fotografieren und Fotos der wunderbaren Bergwelt zu ihrer Familie nach Otranto senden.
Aus dem Gerichtssaal - Der Vorfall liegt nun schon bald drei Jahre zurück. Aus der zeitlichen Distanz hat er einiges von seiner ursprünglichen Brisanz verloren. Damals organisierte das Umweltinstitut München am dortigen Hauptbahnhof eine für unsere Obstwirtschaft und das ganze Land nicht gerade schmeichelhafte Aktion, indem es ein in einer Obstanlage tätiges Sprühgerät mit dem Untertitel auffahren ließ: „Pestizidtirol“. Im gleichen Jahr publizierte Alexander Schiebel das Buch „Das Wunder von Mals“ mit dem Untertitel: „Wie ein Dorf der Agrarindustrie die Stirn bietet.“ Beide Vorfälle ließen beim Bauernbund die Alarmsirenen schrillen. Zu ihrem Sprachrohr machte sich der für die Landwirtschaft zuständige Landesrat Arnold Schuler. Aber nicht etwa nur in der Weise, dass er mit politischen Stellungnahmen und publizistischen Aktionen das für unsere heimische Obstwirtschaft negative Bild zurechtzurücken versuchte. Nein, er ließ sich, vielleicht auch im Hinblick auf bevorstehende Wahlen und unter dem massiven Druck der mächtigen Lobby der Agrarwirtschaft, zu Aktionen hinreißen, die er jetzt möglicherweise bedauert, die sich jedenfalls unter dem Strich als kontraproduktiv für das vertretene Anliegen erweisen dürften, auf jeden Fall jedoch mit einem Imageschaden für unser Land verbunden sein werden. Landesrat Schuler brachte nämlich, unterstützt von einer stattlichen Heerschar von Landwirten, bei der Staatsanwaltschaft Bozen Strafantrag wegen Rufschädigung sowohl gegen das Umweltinstitut München als auch gegen Alexander Schiebel ein. Die erste Aktion scheitere schon einmal daran, dass die Staatsanwaltschaft München, welche von jener in Bozen um Amtshilfe bei der Ausforschung der Personen ersucht wurde, die konkret für die Aktion „Pestizidtirol“ am Münchner Hauptbahnhof verantwortlich waren, ihre Mithilfe verweigerte. Und wissen Sie mit welcher Begründung? Die Aktion schien den Münchner Staatsanwälten strafrechtlich nicht verfolgbar, weil durch das europäische Grundrecht auf freie Meinungsäußerung gedeckt!
Das scheint mir ein schlechtes Vorzeichen für die im Oktober vor dem Gericht in Bozen anberaumte Vorverhandlung im Verfahren gegen Alexander Schiebel zu sein. Denn in seinem Buch übt er zwar manchmal auch harsche Kritik an unserer Agrarwirtschaft und an dem aus seiner Sicht hemmungslosen Einsatz von Pestiziden. Aber darauf wie Schuler und Konsorten mit Strafantrag zu reagieren und zu meinen, den Autor der missliebigen Meinung dadurch mundtot machen zu können, dass man ihn vor Gericht zerrt, zeugt von fehlendem Fingerspitzengefühl, um nicht zu sagen Phantasie- und Hilflosigkeit. Jedenfalls wird der Prozess gegen Schiebel unserem Land im deutschen Sprachraum und darüber hinaus kein positives Image bescheren. Denn Äpfel sind nun mal Lebensmittel, und man wird es dem Verbraucher nicht verbieten können, sich über die Art und Weise von deren Erzeugung Gedanken zu machen. Zudem sollte man Schiebels Buch wohl eher zum Anlass nehmen, über die Renaturierung des Obstbaus grundsätzliche Überlegungen anzustellen.
Peter Tappeiner, Rechtsanwalt
peter.tappeiner@dnet.it
Martell/Freizeitzentrum Trattla - In den vergangenen 20 Jahren gab es am letzten Wochenende im Juni in der Freizeitanlage Trattla immer das Südtiroler Erdbeerfest. Was 1999 als kleines Gartenfest begann, entwickelte sich mit den Jahren zu einem großen Freizeitevent mit 5.000 bis 6.000 Besuchern aus dem ganzen Alpenraum. Die geräumige Freizeitanlage zog Einheimische wie Gäste an, um zusammen mit den Marteller Erdbeerbauern ein buntes Fest rund um die roten Beeren zu feiern. Vor 25 Jahren wurde erstmals beim Sommerfest des Sportvereins eine Erdbeertorte mit 10 m² präsentiert. Beim Erdbeerfest 2001 wurde eine Riesenerdbeertorte von 150 m² hervorgezaubert, die es sogar ins Guinness-Buch der Rekorde schaffte. In den letzten Jahren wurde eine 24 m² große Erdbeertorte bereitgestellt und als Höhepunkt des zweitägigen Festes von der Erdbeerkönigin unter den Augen der Politprominenz und von zahlreichen Zuschauern angeschnitten und verkostet. In diesem Jahr war alles anders. Durch das Coronavirus mussten überall die großen Events abgesagt werden. Aber ganz auf das Erdbeerfest verzichten wollten die Marteller nicht. Am Samstagnachmittag, den 27. Juni, gab es im Freizeitzentrum Trattla einen Bauernmarkt mit neun Verkaufsständen. Präsentiert und verkauft wurden regionale Produkte aus dem Stilfserjoch Nationalpark. Neben frischen Erdbeeren gab es Kräutertees, Säfte, Marmeladen, Speck, Würste, verschiedene Käsesorten, Holzschüsseln und Schnitzereien. (hzg)
Zurück in die Zukunft? Rai Südtirol: „...auf der Brennerautobahn zwischen A und B Kolonnenverkehr und Stau wegen Überlastung...“
Auch am Himmel über den Vinschgau ist die Normalität zurück gekehrt.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it
Vorprojekt „Umbau Mehrzweckgebäude“
Stellungnahme der Freien Liste Taufers im Münstertal
Am 26. Mai 2020 fand in Taufers eine Gemeinderatssitzung statt. Im Laufe dieser Sitzung wurde unter anderem auch das Vorprojekt zum Umbau der Feuerwehrhalle und des Kindergartens nach einer sehr emotional geführten Diskussion mehrheitlich genehmigt. Im Vorfeld hatten über 100 Tauferer GemeindebürgerInnen die Gemeindeverwaltung in einem Brief aufgefordert, auf Grund der Größe und Tragweite dieses Bauvorhabens ein zweites Alternativkonzept in Zusammenarbeit mit der Bevölkerung auszuarbeiten. Die Freie Liste Taufers i. M. unterstützt diesen Vorschlag voll und ganz. Die leider spärliche vorherige Information an die Bevölkerung über dieses Projekt, die Art der Diskussionsleitung in besagter Gemeinderatssitzung sowie die darauf folgende Wiedergabe der Polemik in einer Bezirkszeitschrift haben klar gezeigt: der Bedarf an frühzeitiger Information, Offenheit und Einbindung interessierter GemeindebürgerInnen in unserer Dorfgemeinschaft ist groß. Die vor einigen Tagen nachträglich von der Gemeindeverwaltung organisierte Vorstellung des Projektes mittels Videopräsentation für die Bevölkerung - nach vollendeten und beschlossenen Tatsachen - hat mit Bürgerbeteiligung nichts zu tun. Wir als Freie Liste Taufers sind mit der derzeitigen Situation keinesfalls zufrieden und werden uns weiterhin für mehr Information und Bürgerbeteiligung einbringen. Nicht als „Oppositionsliste“, sondern als parteipolitisch freie Gruppe in der jede und jeder willkommen ist mitzudenken, mitzureden und mitzuarbeiten.
Christoph Wallnöfer im Auftrag der Freie Liste Taufers im Münstertal
BÄR und WOLF in Südtirol/Vinschgau
Wenn es um diese beiden Tiere geht, gehen berechtigterweise gerne die Emotionen hoch. Oft ist es genau das, was eine fruchtbringende Diskussion „zwischen Politikern und betroffenen Viehbauern „spannend“ oder „zunichte“ macht. In der Sache selbst wäre ein unaufgeregter, pragmatischer Zugang immer die erste Wahl, wenn man sich mit dem Thema ernsthaft auseinandersetzen möchte. Die Herausforderungen, die der Wolf mitbringt sind um ein vielfaches größer, als die des Bären.
DER BÄR:
Um das Jahr 1997 gab es in der Provinz Trient nur mehr 3 Bären, die im Naturpark “Brenta“ lebten. Nachdem es keine natürliche Zuwanderungen von außen gab, wurde von der Provinz Trient entschieden, „künstlich“ nachzuhelfen, um den Braunbär im Trentino vor dem Aussterben zu schützen. Über ein EU-Projekt mit dem Namen „Life Ursus“ wurden 10 Bären aus Slowenien importiert und im Trentino frei gelassen. Im Laufe der Jahre ist die Bärenpopulation langsam angewachsen, momentan schätzt man die Anzahl der Bären im Trentino auf 50 – 60 Stück. Einige dieser Exemplare halten sich auch gelegentlich in Südtirol auf. Die Anzahl der Haustierrisse, die auf Bären zurückgehen, variiert von Jahr zu Jahr stark, die Höchstzahl wurde 2007 mit 104 gerissenen Haustieren verzeichnet. Das größte „Problem“ der Bärenpopulation ist, wenn man so will, die genetische Armut. Nachdem es keine Zuwanderung gibt, stammen alle Bären von denselben Linien ab. Das wiederum bedeutet, dass es keine kontinuierliche Blutauffrischung von außen gibt, d.h., Bären müssen künstlich zugeführt werden. Kontroverse Diskussionen hat es vor allem nach Zwischenfällen mit Menschen gegeben. In Südtirol hat es keinen Zwischenfall gegeben, in Trient hingegen ist es 2013 und 2017 und letztlich zu gar einigen Zwischenfällen mit Menschen gekommen. Im Anschluss daran ist zwischen Befürwortern und Gegnern eine erbitterte Debatte darüber entbrannt, ob ein Bär, der einen Menschen angegriffen und verletzt hat, im Interesse der öffentlichen Sicherheit eingefangen oder erlegt werden darf. Im August 2017 haben Trientner Forstbeamte den Bär KJ2 erlegt, der 2015 und danach im Juli 2017 einen Menschen angegriffen hatte. Daraufhin hat es Proteste von Tierschützern gegeben, die Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen eingeleitet. Inzwischen wurden die Ermittlungen eingestellt, weil nach Ansicht der Staatsanwaltschaft der Abschuss im Lichte des Schutzes der öffentlichen Sicherheit gerechtfertigt war. Was den rechtlichen Aspekt anbelangt, so gilt, dass der Bär sowohl auf internationaler Ebene durch die Berner Konvention als auch auf EU-Ebene durch die Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie geschützt ist. Der Bär unterliegt dem Anhang IV der FFH-Richtlinie, er ist in allen Mitgliedsstaaten streng geschützt.
Liebe LeserInnen und Leser, in der nächsten Ausgabe werde ich etwas mehr über den Wolf berichten, da die Herausforderungen die der Wolf mitbringt, auch um ein vielfaches größer sind.
Wegmann Erwin, Schluderns
Verkrampfte Einführung des neuen Gesetzes?
Mit großem Interesse las ich in der letzten Ausgabe des VinscherWinds den Artikel „Die Vinschger fordern mich“, in welchem Frau Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer zur geplanten Einführung des neuen Gesetzes für Raum- und Landschaft befragt wurde.
Auf die intelligenten Fragen des Vinschgerwind folgen teils verallgemeinernde Antworten. Naja, was soll man auch konkret antworten, wenn ein Gesetz noch nicht ganz fertig ist. Weniger gefallen hat mir dann die Aussage, dass „zwei Drittel der Architekten für die Einführung des neuen Gesetzes ab 01. Juli“ gewesen sein sollen; gezielt auf diese Aussage fragte ich persönlich einmal schnell zehn Berufskollegen, von welchen erwartungsgemäß kein einziger für diese Einführung war! Fakt ist sogar, dass es im Vorfeld eine Unterschriftenaktion gegen diese voreilige Einführung des Gesetzes gab, an der mehrere hundert Architekten des Landes teilnahmen!
Bevor ich nun aber zu meinem Schlussresümee komme, noch ein weiterer Punkt, der mir nicht behagt: wenn es da heißt „ … die Angst von Seiten der Architekten und der Techniker ist weniger legitim“. Wer so etwas behauptet, scheint fernab jeglicher praktischen Anwendung bzw. Realität zu sein. Dass Unsicherheiten, Aufwände, Geduld, Nervenverschleiß, Mehrkosten in den kommenden Monaten somit an der Tagesordnung sein werden, muss hier wohl nicht weiter vertieft werden.
Mein Hauptkritikpunkt bleibt aber jener, dass der Zeitpunkt dieser voreiligen Gesetzeseinführung ungünstiger nicht hätte sein können; Die Menschen sind auf Grund der aktuellen Lage sowieso schon verunsichert, die Wirtschaft muss schauen, dass sie sich erholen kann bzw. liegen Gebliebenes aufholen kann, wie die Lage in einem Jahr sein wird ist schwer vorhersehbar, und trotzdem nun wird auf Biegen und Brechen das Gesetz eingeführt. Hierzu empfehle ich, in der besagten letzten Ausgabe des Vinschgerwind eine Seite nach dem Interview, auch den Leserbrief des „Team K“ zu lesen - sehr treffend und bürgernah.
Ich hätte mir in dieser ganzen Angelegenheit von der Landesregierung mehr Rücksicht, Verständnis und Geduld gewünscht. Aber sei’s drum, wie schließt Frau Kuenzer ihr Interview: Sie gehe jetzt einmal ’beruhigt in den Urlaub’ . - Das sollten wir glaube ich auch tun....
Architekt Günther Fritz, Glurns
Betrifft Sicherheit
Ingenieur Stephan Bauer, zuständig für den Landesstraßendienst mit Sitz in Lichtenberg und für die Bauhöfe des Vinschgaus, hat zwar den Zaun beim Bauhof in Tartsch neben dem Bauhof der GEmeinde Mals in Tartsch neu ersetzt, wo ein Gehsteig neben der Grundschule und Feuerwehrhalle in Tartsch vorbeigeht. Wusste aber nicht, dass laut Sicherheitsbestimmungen der Zaun zwischen Gitter und Erdreich nicht mehr als 10 Zentimeter betragen darf. Der Abstand ist aber teilweise 30 Zentimeter. Das stellt aber eine große Gefahr für Spaziergänger dar, vor allem für Kleinkinder. Es besteht Verletzungsgefahr für Kinder. Zudem reichen in der gefährlichen Kurve beim Michlwirt Baumäste über die Leitplanken. Das reklamieren vielen Leute. Es wäre angebracht, wenn manche leitende Beamte des Landes mit Vorbild für Sicherheit sorgen würden und mehr Menschlichkeit hätten usw.
Matthias Paulmichl, Tartsch
Gern gelesen
Sehr geehrte Damen und Herren, Vinschgerwind ist ein gern gelesenes Magazin in unserer Familie und aus diesem Grunde machten wir dieses Foto bei unserer letzten Bergwanderung auf der Berglalm im Schnalstal.
Mit freundlichen Grüßen aus Nals
Johanna Rinner mit Familie
Ein echtes Rätsel
Herr Arnold Alber zerbricht sich in seinem Leserbrief „Glückliche Bauern“ „Wind, 11. Juni 2020) den Kopf über ein Rätsel. Bauern mussten plötzlich 600 € beim Postamt abholen und dem Herrn Lehrer hat das niemand erklärt. Es muss wirklich belastend gewesen sein, beim Sonnenbaden in der Corona-Zeit nicht nur durch Arbeitslärm beim Anlegen eines Weinberges gestört zu werden, sondern auch noch solchen Gedanken nachhängen zu müssen. Ich kann dem Herrn Lehrer i.R. aber versichern, dass die meisten Bauern ihr freiwilliges Glück auch mit gemischten Gefühlen registriert haben und sich bewusst sind, dass dadurch die Südtiroler Neid-Gesellschaft großen Zuwachs erfahren wird. Ja so kann es gehen, da glaubt man endlich in pensionsgesicherter Ruhe auf der Terrasse die Sonne genießen zu können und sich über die fleißigen Arbeiter im Weinberg zu freuen und dann sowas: Reiche Bauern stehen in der Schlange, um unverschuldet unverdiente Steuergelder abzuholen. In der Hoffnung, dass sich am bisher freundlichen Umgang nichts ändert, grüßt
Helmut Tonner, Galsaun; Landwirt i.R. (in Rente) mit 490 Euro und Nicht-Empfänger
Die Krise als Chance..
in der Bauwirtschaft
Einer der Hilfsmaßnahmen der Regierung wird die Förderung von thermischen Sanierungen von Wohngebäuden sein.
Um wie gefordert ein Gebäude um 2 Klassen zu verbessern sind mehrere Maßnahmen notwendig.
Wichtig ist eine vernünftige Analyse des zu sanierenden Gebäudes. Jede Maßnahme soll auf Ihre Kosten und ihren Nutzen untersucht werden. Außerdem ist darauf zu achten, dass nicht durch die Sanierung eines Bauteils an anderer Stelle Probleme auftreten. Das Gebäude ist immer als System zu behandeln.
Beispielsweise kann beim Austausch von alten undichten Fenstern plötzlich Schimmel entstehen, weil die unfreiwillige Lüftung durch die alten Fenster fehlt. Oder nach dem Dämmen der Außenwände fangen die Fenster an zu schwitzen, weil jetzt nicht mehr die Wandecke die kälteste Oberfläche im Raum ist, sondern das Glas der Fenster.
Die Beratung eines erfahrenen Technikers ist hier immer empfehlenswert.
Sehr wichtig ist auch die Auswahl der Materialien für die thermische Sanierung. Zu jedem Problem gibt es ausgereifte baubiologische Alternativen. Oft werden sie von den Baustoffhändlern und Firmen nicht angeboten, weil ihnen schlicht die Erfahrung damit fehlt.
Vielleicht ist deshalb immer noch Polystyrol das am häufigsten verwendeten Dämmmaterial an Wänden. Obwohl mittlerweile klar ist das es beim Rückbau als Sondermüll entsorgt werden muss, das es im Brandfall hochgefährlich ist, das es durch die Kleber und Spachtelungen nicht recyclebar ist und das durch die dünne gespachtelte Oberfläche Fungizide in die umliegendes Flächen eingetragen wird und sie trotzdem nach wenigen Jahren anfangen zu veralgen.
Die Zusammenarbeit mit einem Baubiologen hilft solche Probleme von vorherein zu Vermeiden und ein zukunftsfähiges Gebäude zu Bauen. Die Verantwortung unsere Lebensräume so zu gestalten, dass sie für uns und folgende Generationen keine Belastung sondern ein Gewinn sind liegt bei uns allen: Den Bauherren, den Technikern und den Ausführenden.
Für weitere Informationen besuchen sie unsere Webseite www.baubiollogie.bz.it
Fiorentina - Steak mit Salsa verde
Zubereiten: ca. 18 - 25 Min.
Für 4 Personen
Zutaten
Fleisch:
1-1½ kg Fiorentina-Steak
feines Salz
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
Pflanzenöl (für den Grillrost)
Salsa
Je 1 Bund Blattpetersilie,
Basilikum und Kerbel
2 Schalotten
2 Knoblauchzehen
1 Scheibe Toastbrot
2 EL weißer Balsamico
150 ml Olivenöl
feines Salz
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
Zubereitung
Den Grill für starke Hitze vorbereiten. Das Steak eventuell trocken tupfen. Den Grillrost fetten und das Steak offen bei ca. 230°C von beiden Seiten anbraten, bis ein Muster entsteht. Im Anschluss die Hitze reduzieren und auf indirekte Hitze wechseln. Das Steak mit geschlossenem Deckel bei indirekter Hitze (ca. 200°C) noch 15-20 Minuten ruhen lassen und anschließend salzen pfeffern.
Für die Salsa die Kräuter waschen und trocken schütteln, die Blätter abzupfen und grob schneiden. Schalotten und Knoblauch schälen und würfeln. Das Toastbrot entrinden und würfeln. Die Kapern entstielen und grob hacken. Alle Zutaten für die Salsa im Mörser grob zerstoßen und mit Salz und Pfeffer würzen.
Die Salsa verde zum Fiorentina-Steak servieren.
Experten-Tipp: Nicht genügend Holzkohle verwenden ist ein weit verbreiteter Fehler. Der Abstand zwischen Grillgut und Glut sollte nicht mehr als 10 cm sein, da sonst ein gleichmäßiges Garen nicht möglich ist.
Martell/Projektstart - Der Trend zu regionalen und biologischen Produkten wird durch das steigende Umweltbewusstsein und durch die Coronakrise noch verstärkt. Dies meinte Kurt Sagmeister, IDM Verantwortlicher der Destination Vinschgau/Burggrafenamt am 25. Juni im Bürgersaal von Martell. IDM Südtirol lud zusammen mit der Verwaltung des Stilfserjoch Nationalparks mehrere Produzenten aus dem Park nach Martell, um ein Projekt zur Förderung von Produkten aus dem Parkgebiet zu starten. Wie Lukas Stecher von der IDM erläuterte, arbeite man bereits seit zwei Jahren an diesem Projekt. Es geht darum aus dem Nationalpark eine Modellregion für nachhaltiges Leben in den Alpen zu entwickeln und alle Produzenten von regionalen bäuerlichen oder gewerblichen Produkten zu unterstützen, die diesen Weg gehen wollen und eine engere Zusammenarbeit mit den touristischen Einrichtungen suchen. Auch Stefanie Winkler vom Stilfserjoch Nationalpark betonte, dass es der Parkverwaltung darum geht, neben dem Schutz der Landschaft auch die gewachsene Kulturlandschaft zu erhalten und ein nachhaltiges und naturnahes Wirtschaften zu unterstützen. Zusammen mit dem Ökoinstitut Südtirol wurde ein Nachhaltigkeitsfragebogen ausgearbeitet. Diesen können alle Betriebe online ausfüllen, um zu erfahren auf welcher Nachhaltigkeitsstufe ihr Betrieb steht. Zusammen mit Experten kann jeder Betrieb dann seine Ziele festlegen und einen Plan entwickeln, wie diese Ziele erreicht werden können. Das erklärte Ziel ist es, dass sich die Betriebe in Richtung Nachhaltigkeit entwickeln und mehrere Betriebe auch die höchste Stufe mit Biozertifizierung erreichen. Über eine Homepage sollen die Betriebe ihre Produkte präsentieren und verkaufen können. Nach dem Bürgermeister von Martell, Georg Altstätter, geht es nun darum, sowohl die Produzenten als auch die Konsumenten und die Tourismustreibenden von diesem Projekt zu überzeugen. Es soll langsam starten und es muss gegenseitiges Verständnis aufgebaut werden. Mehrere Produzenten betonten, dass die Zeit für ein solches Projekt günstig ist, dass es aber auch Ehrlichkeit und Glaubwürdigkeit braucht, auch klare Richtlinien und Kontrollen. Für die Weihnachtszeit ist bereits geplant einen Geschenkskorb mit besonderen Produkten aus dem Nationalparkgebiet zu präsentieren. (hzg)