Hubert Schönweger zählt mit seinem Lokal ,,Taufenbrunn“ zu den zahlreichen Gastronomen in der Gemeinde Partschins. In einem Gespräch verrät er uns, wie ein typischer Tag als Eismacher aussieht und klärt uns über die Sonnen- und Schattenseiten seines Handwerks auf. Zudem gibt er uns einen kleinen Einblick in die Geschichte seines Familienbetriebes ,,Taufenbrunn“ im Dorfkern von Partschins.
von Jacqueline Kneissl
Hubert Schönweger wurde am 4. April 1959 geboren. Heute lebt er in Partschins, wo er auch arbeitet: In Zusammenarbeit mit seiner Frau Hanni führt er dort seinen Familienbetrieb, Cafè, Eisdiele und Appartments ,,Taufenbrunn“. Die Leitung seiner gastronomischen Lokalität ist jedoch nicht seine Hauptbeschäftigung, Hubert ist nämlich auch der hauseigene Eismacher. Zu diesem Beruf kam der Partschinser Gastronom durch seinen Vater Ludwig Schönweger. Dieser begann im Jahr 1970 mit der Eisproduktion, somit wurde Hubert schon früh in die Welt des Eismachens eingeführt und konnte schon als Jugendlicher seine Leidenschaft zum Handwerk erkennen. Der Beruf wird bei einem Eismacher mit entsprechender Voraussetzung gelernt. Die Ausbildung wird mit einer Abschlussprüfung vor der Kommission des Berufsverbandes abgeschlossen.
Hubert Schönwegers typischer Tag als Eismacher beginnt sehr früh am Morgen, indem er die Eisgrundmasse, welche unter anderem aus Vollmilch, Eigelb usw. besteht und bereits am Vortag im Pasteurisierer erhitzt, abgekühlt und gereift ist, je nach Eissorte in der Eismaschine rührt und für die Vitrine bereit macht. Danach kann es auch schon verkauft werden, egal ob als einzelne Eiskugel auf der Waffel oder mit Früchten verfeinert in einem sommerlichen Eisbecher.
Am Beruf des Eismachers schätzt Hubert vor allem die Zufriedenheit und das Lob seiner Gäste. Besonders die glücklichen Kinderaugen beim Eisschlecken motivieren den Partschinser sehr. Als leidenschaftlicher Eisesser fallen Hubert Schönweger Unterschiede in der Qualität eines Eises gleich auf. Genau aus diesem Grund legt er besonders großen Wert auf hochwertige Zutaten, um ein qualitatives und wohlschmeckendes Eis zu kreieren. Wenn seine Akribie bemerkt und kommentiert wird, inspiriert das den Partschinser Eismacher sehr in seinem Tun. Was er an seinem kreativen Beruf als Eismacher jedoch nicht so gerne mag, ist die Bürokratie. ,,Aber das geht wahrscheinlich nicht nur uns Eismachern so, die Bürokratie betrifft jedes Berufsbild“, tröstet sich Hubert.
Seine ganze Kraft und all seinen Ehrgeiz steckt Hubert Schönweger in seine Berufung und sein Gastlokal ,,Taufenbrunn“. Dessen Geschichte beginnt im entferntesten Sinne bereits im Jahr 1958. Damals eröffneten seine Eltern das Cafè ,,Schweitzer“ in Partschins. Mit dem stetigen Anstieg und Wachsen des Tourismus in Südtirol entschieden sich diese 1980 dazu, das ,,Taufenbrunn“ im Zentrum von Partschins erbauen zu lassen. Dieses wurde schließlich im Jahr 1982 eröffnet. Seitdem konnte sich das Cafè, die Eisdiele und die Pension einen guten Namen aufbauen, vor allem seitdem es von Hubert, seiner Frau Hanni, deren Tochter Isabella und deren Schwiegersohn Timmy Tappeiner geführt wird. Derzeit ist Hubert Schönweger dabei, seinen Schwiegersohn in das Handwerk des Eismachens einzuführen, sodass dieser den Beruf in der Familie weiterführen kann. Huberts und Hannis zweite Tochter heißt Sofia und lebt seit dem Jahr 2011 im skandinavischen Finnland, wo sie ebenfalls in einer Eisdiele arbeitet und dort über mehrere Jahre erfolgreich Eis machte.
Hubert Schönwegers Lebensmotto ist ,,Gut essen und trinken und zufrieden sein mit dem, was man hat!“, dieses Motto lebt er vor allem in seinen zwei liebsten Freizeitbeschäftigungen: Zum einen liebt er das Reisen und Weltenbummeln. Das Aus-dem-Koffer-leben und das Aufbrechen in neue Abenteuer begeistern ihn vor allem in seinem Heimatland Italien. Die Appenninhalbinsel ist ein mitteleuropäisches Land mit langer Mittelmeerküste, welches die westliche Kunst, Kultur und vor allem Küche nachhaltig geprägt hat. Zum anderen schlägt sein Herz für sein Hobby, die Musik. Über 20 Jahre war er Mitglied der Musikkapelle Partschins. Heute bereitet ihm das Musizieren mit der ,,Partschinser Gosthausmusig“ besonders viel Freude.
Die Berghütte Maseben in Langtaufers ist der Geheimtipp des Vinschgaus.
Weit weg von Lärm und Stress, dem Sternenhimmel nahe.
In Langtaufers, dem Seitental, welches von Graun in Richtung Osten zum Weißkugel-Massiv verläuft, gibt es ein spezielles Naturphänomen: lange Schatten. Weil das Tal in Ost-West-Richtung ausgerichtet und der Untergang der Abendsonne ein besonders langer Prozess ist, wirft die Abendsonne von allem sich der Sonne Entgegenstellendem besonders lange Schatten. Wer also am Abend talauswärts unterwegs ist, lässt seinen langen Schatten hinter sich. Taleinwärts geht der lange Schatten vor einem her und wird immer länger.
Den Sonnenuntergang in Langtaufers zu erleben, ist also eine spezielle Sache. Noch spezieller wird es, wenn man den Sonnenuntergang in Gesellschaft hoch oben an der orografisch linken Seite des Karlinbaches erlebt. An der Waldgrenze dort steht die Berghütte Maseben.
Die Berghütte Maseben erweist sich als exklusive Geschichte, fernab von Hektik, Lärm und Stress. Seit dem 11. Juni 2016 ist die Berghütte Maseben für den Sommerbetrieb geöffnet und bleibt dies bis Ende Oktober.
Genießen Sie in unserer Hütte die Wärme und das Gefühl von Geborgenheit inmitten der Berge. Beim Frühstucksbüffet mit zahlreichen regionalen Produkten können Sie sich die nötige Kraft fürs Wandern oder für das Biken holen.
Am Abend genießen Sie unser Salatbuffet und ein 3-Gänge Menü zubereitet mit regionalen und saisonalen Produkten.
Der Personentransport ist gewährleistet, fragen Sie nach den Uhrzeiten. In der romantischen Stube im Feuerschein werden regionale Spezialitäten serviert. Für Gruppen oder Jahrgangsfeiern oder Ähnlichem ist die Berghütte Maseben ein idealer Platz für Geselligkeit und für das Feiern.
Mit 22 Betten, mehrere Doppelbettzimmer mit Dusche und WC können Gäste nahe dem Sternenhimmel übernachten, die einmalige Ruhe genießen und für den Alltag auftanken. Der Hüttenwirt Alessandro Secci und sein Team heißen Wanderer und Bergsteiger, Mountainbiker und Nordic-Walker, einfach alle Sportbegeisterten und all jene, die Erholung suchen, herzlich willkommen.
Infos und Reservierung:
Berghütte Maseben
Langtaufers
Tel. 0473 63 31 06
347 2237090
www.maseben.it
Der neue Barbarossa Trail am Latscher Nörderberg verspricht Trailvergnügen der extra Klasse (S1-S2). Anspruchsvolle Passagen sind dabei, ein tolles Panorama und natürlich wird etwas an Kondition verlangt. Denn: Der Genuss bei der Pizzeria Riesen in Tarsch will erst verdient werden.
TOURENINFO: Der Uphill startet in Latsch. Von hier aus erwartet die Biker eine anspruchsvolle Auffahrt, denn gleich zu Beginn geht es konstant bergauf Richtung Tarscher Alm. Die Tour führt über den normalen Fahrweg bis zur Talstation des Sesselliftes Tarscher Alm und von dort über den Forstweg immer mäßig ansteigend bis kurz vor der Bergstation. Es ist ein anspruchsvoller Anstieg und fordert mit einer Höhen differenz von insgesamt 1.300 Höhenmetern konditionell so einiges.
Kurz unterhalb der Bergstation steigt der Barbarossa-Trail rechts ein, Biker orientieren sich an die ausgezeichnete Beschilderung. Nun sorgt der Trail für jede Menge Abfahrtsspaß auf dem neuen Barbarossa Trail der seinen Namen den Trailbauer und Traildoctor Gabriel Tappeiner verdankt.
Mit einer Länge von 4,5 km und einer Höhendifferenz von 600 Metern schlängelt er sich durch dichten Wald. Wunderschöne Trails über wurzelige Waldsteige mit schönen Querpassagen und abwechslungsreiche Kurven lassen Bikerherzen höher schlagen und sorgen immer wieder für großen Fahrspaß.
Trailinfos: An der Talstation Tarscheralm angekommen können Biker wählen und entweder über den alten Forstweg bis nach Tarsch fahren oder den teils groben, etwas verblockten, Rotbrunntrail (S3) nehmen. Beide Varianten bescheren größtes Abfahrts-Vergnügen.
TIPP: Und jetzt haben sich die Biker eine Belohnung verdient: Die Einkehr in der Pizzeria Zum Riesen. Ein Genuss.
Ein kühler Drink, leckere Pizzaspezialitäten aus dem Holzofen im herrlichen kleinen Sonnen-und Schatten-Garten genießen, das ist der krönende Abschluss. Mirjam und das Riesen-Team freuen sich!
Schluderns - Jedem der jungen Kicker wurde täglich nach der Ankunft in der Früh Fieber gemessen. Sorgsam mussten sie ihre Hände desinfizieren. Jeder hatte seine eigene Wasserflasche von zuhause mitgebracht. Und jeder bekam seinen eigenen desinfizierten Ball. Bei Spielen auf dem Rasen wurde peinlichst darauf geachtet, dass die Abstände eingehalten wurden. Offen war nur ein WC, das nur einzeln betreten werden durfte. Versiegelt waren die Duschen. Es war also alles anders gewohnt. Doch es hat geklappt. Zwei Wochen lang (vom 15. bis 26. Juni von Montag bis Freitag) wurden 62 Kinder der Jahrgänge 2007 bis 2012 (alle aus der Spielgemeinschaft Schluderns, Glurns und Prad) vormittags von 10 Trainer und Betreuer des Schludernser Sportvereins betreut. Der SVS hatte sich bereit erklärt, die vom der Landesverwaltung angeregte Sommerbetreuung anzubieten. Speziell ging es dabei um unterschiedliche sportliche Aktivitäten auf dem Sportplatz mit viel Bewegung bei unterschiedlichen Ballspielen. Sportpräsident und Koordinator der Betreuungsprojektes Raimund Lingg. Zu Gast war einmal auch der Skisport-Konditionstrainer Patrick Renner, den der Trainer Hans Daniel Fahrner aus Prad eingeladen hatte. Regelmäßig wurden Trinkpausen eingelegt, und es gab für alle Teilnehmer auch belegte Brote, die täglich frisch abwechslungsweise von den Lebensmittelgeschäften im Ort geholt wurden. Die Kinder hatten ihren Spaß und deren Eltern waren entlastet. „Mehrere Mütter haben sich nachher herzlich bei mir bedankt“, sagt Lingg. (mds)
Biathlon - Immer wieder erhalten Vinschger Wintersport-Trainer die Chance im internationalen Spitzensport zu arbeiten. Einer davon ist Andreas Kuppelwieser. Der Latscher, der viele Jahre lang in der Sportoberschule von Mals als Biathlontrainer fungierte, arbeitet seit fast einem Jahr für Swiss Ski als Assistenztrainer der Schweizer Biathletinnen und fühlt sich in seinem Team sehr wohl. „Es ist eine tolle Gruppe!“, schwärmt Kuppelwieser, der vor kurzem mit den Schweizer Damen und der Cheftrainerin Sandra Flunger zu Gast in Martell war und dort ein einwöchiges Trainingslager absolvierte. Der 7-köpfige Kader bestehend aus den Schwestern Selina, Elisa und Aita Gasparin, Lena Häcki, Flavia Barmettler, Irene Cadurisch und Susi Meinen gastierte im Hotel Waldheim Martell. Neben den Trainingseinheiten im Marteller Biathlonzentrum absolvierte das Team Schießübungen am Goldrainer Schießstand und trainierte auch auf dem Latscher Sportplatz. Eine Radtour (oder mit Rollskiern) auf das berühmte Stilfserjoch durfte ebenfalls nicht fehlen.
Weitere Nationalmannschaften zu Gast in Martell
Im Biathlonzentrum von Martell herrscht momentan Hochbetrieb. Neben den Schweizer Damen trainierten dort zuvor bereits das Team der italienischen Biathlon-Nationalmannschaft (Herren- und Damen) sowie die Schweizer Herren. Das Herrenteam aus Deutschland absolvierte ebenfalls ein Trainingslager auf der Groggalm. .
Der Biathlonweltcup beginnt Ende November mit den Bewerben im finnischen Kontiolathi. (sam)
Lange Zeit war es unklar wie die abgebrochene Fußball-Meisterschaft gewertet wird. Viele fragten sich: Gibt es trotzdem einen Auf- und Absteiger? Die Antwort darauf erhielten die Teams Mitte Juni. Während es in diesem Jahr weder in den Amateurligen noch in der Landesliga einen Absteiger gibt, dürfen die Tabellenführer aufsteigen. Zu den glücklichen Teams gehören gleich drei Vinschger Mannschaften: Plaus, Morter und Prad.
Von Sarah Mitterer
Endlich geschafft! Der ASV Plaus steigt erstmals in die 1. Amateurliga auf. Das Team spielte eine nahezu perfekte Hinrunde, doch im Frühjahr schien es lange Zeit so, als würde die Coronakrise den Plausern einen Strich durch die Rechnung machen und als müsse das Team in der neuen Meisterschaft wieder von vorn anfangen. Mitte Juni, fast genau ein Jahr nach dem bitteren Aus bei den Entscheidungsspielen, erhielten die Plauser die erfreuliche Nachricht, dass die Tabellenführer aufsteigen können. Somit war der Traum vom Aufstieg in die 1. Amateurliga endlich Wirklichkeit geworden. Der Sprung in die höhere Liga war mehr als verdient. Mit sechs Punkten Vorsprung auf das zweitplatzierte Team aus Kastelbell sicherte sich Plaus den Herbstmeistertitel. In elf Spielen ging man lediglich ein Mal nicht als Sieger vom Platz. Die harte Arbeit und die starke Hinrunde wurden somit doch noch belohnt und diese besondere Meisterschaft endet für die Plauser mit einem Happy End. In der neuen Saison trifft Plaus in der 1. Amateurliga unter anderem auch auf zwei Vinschger Konkurrenten: Schluderns und Schlanders werden auch in der kommenden Spielzeit in dieser Liga am Start sein.
Von der 3. in die 2. Amateurliga steigen gleich zwei Vinschger Mannschaften auf. Morter und Prad belegten am Ende der Hinrunde punktgleich den ersten Platz. Das direkte Duell gewann zwar Morter, doch am Ende fiel der Verband die Entscheidung, dass die beiden Tabellenführer in die 2. Amateurliga aufsteigen dürfen. Während es für Prad eine Rückkehr in die 2. Amateurliga ist, betreten die Morterer Neuland und bestreiten zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte die Meisterschaft der 2. Amateurliga. Vinschger Fußballfans dürfen sich über den doppelten „Vinschger-Aufstieg“ freuen, denn es erwarten sie viele brisante Duelle, da gleich sechs Teams (Morter, Prad, Kastelbell, Goldrain, Oberland, Mals) aus dem Vinschgau werden in dieser Liga antreten werden.
Fußball - Martin Gander, der Toptorjäger des ASV Prad, wird in der neuen Saison für den SSV Naturns in der Landesliga auf Torjagd gehen. Für den Prader ist es eine Rückkehr, denn bereits vor zwei Jahren streifte er sich das Trikot der Gelb-Blauen über. (sam)
Landesliga - In der Landesliga werden in der kommenden Saison wieder drei Mannschaften aus dem Vinschgau antreten. Es sind dies die Teams aus Naturns, Partschins und Latsch. (sam)
Wolfgang Platter, am Tag des Hlg. Ulrich, 4. Juli 2020
Die Benediktiner-Patres vom Kloster Marienberg führten und unterhielten über viele Jahrzehnte das Humanistische Gymnasium in Meran. Dieses Gymnasium war damals ob seines hohen Niveaus als Eliteschmiede überregional bekannt und wurde von Schülern aus dem historischen Tirol von Kufstein bis Ala besucht. Mit der faschistischen Lex Gentile wurde in Südtirol der Unterricht in der deutschen Muttersprache verboten und das Benediktiner-Gymnasium schloss 1928 seine Tore. Die umfangreiche Sammlung von Lehrmitteln, Unterrichtsbehelfen und Anschauungsmaterialien wurden in das Kloster Marienberg gebracht und dort in Sicherheit verwahrt.
Mit dem Bau der neuen, unterirdischen Klosterbibliothek im Herrengarten und der Einräumung des großen und wertvollen Bücherbestandes in die neuen Räume sind die Räume der alten Bibliothek frei geworden. Abt Markus und seine Mitbrüder haben diesen Klostertrakt in den letzten Jahren und Monaten einfühlsam und unter Einhaltung aller Auflagen des Denkmalschutzes bei Planung, Aufsicht und Bauleitung durch Arch. Dr. Werner Tscholl mustergültig sanieren und restaurieren lassen.
Schuldepot in den Räumen der vormaligen Bibliothek
Zusammen mit Dr. Helmut Moser darf ich derzeit bei der Sichtung, Ordnung, Systematisierung und Katalogisierung des umfangreichen naturwissenschaftlich-physikalischen Kabinetts aus dem vormaligen Benediktiner-Gymnasium helfen: Eine riesige Mineraliensammlung, weiters Sammlungen von Schmetterlingen und Käfern, Muscheln, Schnecken und Korallen, Stopfpräparate von Vögeln und Säugetieren, Reptilien in Alkohol, aber auch handkolorierte Schau- und Lehrtafeln, mikroskopische Dauerpräparate zu Botanik, Zoologie und Humanhistologie, Versuchsgeräte für den Physik- und Chemieunterricht sind Teil dieser Unterrichtsbehelfe. Die Marienberger Sammlung umfasst zudem ein Herbarium aus der Zeit um 1860-1870 mit ca. 4000 Pflanzenarten der Sporen- und Blütenpflanzen. Zu der Einordnung und Bedeutung des sogenannten Treuinfels-Herbariums (benannt nach einem der Hauptsammler Abt Leo Maria Treuinfels, geb. 1848 in Triest, gest. 1928 in Burgeis) sei wiedergegeben, dass die Flora der Blütenpflanzen in den Alpen ca. 4.500 Arten umfasst. Damit ist das Marienberger Herbar eine fast vollständige Sammlung der Alpenpflanzen, enthält aber auch Pflanzen aus der Mediterranflora und aus weiteren Florenregionen. Mit seinen Angaben nebst den Artnamen zu Standorten und Fundorten der Pflanzen in lateinischer Sprache ist das Herbarium ein Kulturgut und eine Wissenschaftsquelle. Bis jetzt nur als Teilausstellungen gezeigt oder noch gänzlich unbekannt, sollen die Schätze aus dem Meraner Gymnasium in den frei gewordenen Räumen der alten Marienberger Bibliothek auf- und ausgestellt und damit den Interessierten und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
Die bisher nur einem begrenzten und kleinen Kreis von Interessierten und Experten bekannten Marienberger Schätze sind ein wertvolles Kulturgut. Die nunmehr verfügbaren Räume der alten Bibliothek ermöglichen die Präsentation dieser Kleinodien. Weitblick, Überzeugung und Verwurzelung vor Ort von Abt und Mönchen, ganz im Sinne der stabilitas loci, der Verbundenheit mit dem Ort im Geist der Benediktinischen Ordensregel, sorgen dafür, dass diese Kulturschätze dem Vinschgau erhalten bleiben und nicht in städtischen Museen zentralisiert, aber den interessierten Menschen und der Wissenschaft vor Ort zugänglich werden. Im heurigen Spätherbst soll es soweit sein. Dafür gebührt der Klostergemeinschaft von Marienberg Dank und Anerkennung.
Als wirtschaftlich attraktiver und lebenswerter Standort zeigt sich Mals in diesem Sonderthema. Den wirtschaftlichen Erfolg der ansässigen Unternehmen bestimmt auch die Nähe zur benachbarten Schweiz und zu Österreich. Auffallend: Der öffentliche Sektor spielt eine gewichtige Rolle.
von Angelika Ploner
Der Wirtschaftsraum Mals lebt von der Nähe zur Schweiz und zu Österreich. Viele Malser Betriebe pflegen wirtschaftlich gute Beziehungen. Aufträge aus den Nachbarländern füllen vielfach die Auftragsbücher. Ein Vorteil. Einerseits. Die Kehrseite der Medaille: Viele Fachkräfte wandern aus. Das ist ein großes Problem. Viele Unternehmer beklagen einen enormen Fachkräftemangel. Nichtsdestotrotz: Laut WIFO, dem Wirtschaftsforschungsinstitut der Handelskammer Bozen waren im vergangenen Jahr 2019 insgesamt 569 Betriebe im Gemeindegebiet von Mals registriert. Das ist eine beeindruckende Zahl. Der überwiegende Teil in Mals sind Klein- und Mittelbetriebe. Industriebetriebe gibt es kaum, die Tischlerei Telser mit Sitz in Burgeis ist da die Ausnahme.
Die größten Arbeitgeber. Der Türenhersteller ist gleichzeitig auch der größte Arbeitgeber hier. Und: das traditionsreichste Unternehmen. Über 110 Jahre alt ist die Tischlerei Telser, 1908 wurde in Burgeis mit der Eröffnung einer kleinen Tischlerwerkstatt der Grundstein für das heutige Unternehmen gelegt. Die Tischlerei Telser in Burgeis beschäftigt 90 hochqualifizierte Mitarbeiter und prägt die Unternehmenslandschaft hier maßgeblich. Weit über die Grenzen hinaus hat sich der Türenspezialist einen Namen gemacht und ist die erste Adresse, wenn man auf der Suche nach qualitativ hochwertigen Türen ist.
Zu den größten privaten Arbeitgebern zählt auch das Ingenieurbüro Patscheider & Partner. 50 Personen arbeiten derzeit verteilt auf die drei Sitze in Mals, Bozen und Schwaz, allein 30 davon in Mals, heißt es auf Nachfrage bei Patscheider & Partner.
Die EWOS-Group ist der dritte im Bunde und zählt ebenfalls zu den größten privaten Arbeitgebern in der Gemeinde Mals.
„Der aktuelle Stand beläuft sich auf 33 Mitarbeiter“, heißt es bei EWOS auf Nachfrage vom Vinschgerwind.
125 Betriebe im Sektor Handwerk und Dienstleistungen zählt man im ganzen Gemeindegebiet Mals. Knapp 82 Prozent der Betriebe beschäftigen im Schnitt 1 bis 5 Mitarbeiter, knapp 17 Prozent hingegen 6 – 29 Personen. Die meisten Betriebe in Mals verstehen sich als Unternehmen vor Ort und pflegen nicht nur gute Kontakte mit ihren Kunden, sondern bieten den Mitarbeitern Lebensraum.
Das Baugewerbe ist in Mals auffallend stark vertreten. Betriebe, die im Hochbau Zuhause sind, Bauunternehmen, gibt es geballt und verstreut auf das gesamte Gemeindegebiet. Geballte Fachkompetenz in der Baubranche zeichnet Mals demnach aus. Abseits davon ist ein bunter Branchenmix hier zu finden.
Der Großteil davon sind familiär geprägte und geführte Betriebe, die mit Herzblut, Fleiß und Einsatz aufgebaut wurden und sich heute erfolgreich am Markt behaupten - auch in schwierigen Zeiten - wie in den vergangenen Wochen und Monaten.
Mals ist gewerblich vielfältig, Werkstätten sind da, Tischlereien, Schlosser, Einrichtungshäuser, Elektriker, Fliesenleger, Heizungsinstallateure, Ofensetzer, Friseure oder zahlreiche Dienstleister. Die Branchenbreite ist in Mals zweifelsohne da und zeigt sich auch in der Handwerkerzone Mals.
Die Handwerkerzone Mals. In kleinen Schritten hat sich die Handwerkerzone Mals entwickelt und ist zu dem geworden, was sie heute ist: ein repräsentativer Querschnitt der Malser Wirtschaft.
Auf das Jahr 1974 gehen die Anfänge der Gewerbezone zurück. In diesem Jahr hat man die ersten Grundflächen zugewiesen, später in den 90er Jahren folgte die Erweiterung, Anfang 2000 dann der dritte Schritt: die Ausweisung weiterer Grundflächen. Es sind vor allem kleinere und mittlere Betriebe, die das Gesicht der Handwerkerzone Mals bestimmen. Attraktiv macht sie - wie erwähnt - ein breiter Branchenmix, ein vielfältiges Leistungsspektrum, das vom Tischler, über Dienstleistungsbetriebe bis hin zum Brautmodeatelier reicht. Handwerksbetriebe und Dienstleister gehen Hand in Hand und haben sich über die Ortsgrenzen hinaus einen guten Ruf erworben. Insgesamt haben rund 30 Unternehmen in der Handwerkerzone Mals ihren Sitz, vorwiegend familiengeführte Unternehmen, die sich eine Fläche von rund sechs Hektar teilen.
Der Gewerbepark.
Zur Handwerkerzone Mals zählt auch der - noch recht junge - Gewerbepark. Unter einem Dach haben sich rund ein halbes Dutzend Betriebe zusammengefunden. Am 20. Oktober 2007 wurde der Gewerbepark offiziell eröffnet und eingeweiht. Betriebe aus ganz unterschiedlichen Sparten haben ihren Sitz dort. Initiator war Paul Peer von der PEWAS Bau KG.
Die Ideen dahinter: verschiedene Betriebe unter einem Dach, Einsparung von Gewerbegrund und Synergieeffekte nutzen. Die Idee hat gefruchtet, die Betriebe im Gewerbepark arbeiten sehr erfolgreich.
Der öffentliche Sektor. Ähnlich wie in Schlanders ist der Anteil des öffentlichen Sektors in Mals hoch. Zum Oberschulzentrum Mals zählen das FoWi, die Fachoberschule für Wirtschaft, Fachrichtung Verwaltung, Finanzwesen und Marketing, das SOGYM, das soziale Gymnasium und – einzigartig in Südtirol – die Sportoberschule mit den Disziplinen Ski Alpin, Ski Cross, Biathlon, Langlauf, Rodeln/Naturbahn, Rodeln/Kunstbahn, Snowboard, Snowboardcross. Direktor Werner Oberthaler auf Nachfrage vom Vinschgerwind: „Wir haben insgesamt 122 Personen als Lehr- und Verwaltungspersonal im Dienst (Anmerkung d. R. Stand 25.06.2020) und zusätzlich sechs Lehrpersonen derzeit nicht im Dienst. Die Schülerinnen und Schüler inklusive Neueinschreibungen für das Schuljahr 2020-21 belaufen sich auf 520.“
Zum Oberschulzentrum gesellt sich in der Schullandschaft in Mals die Fachschule für Land- und Forstwirtschaft Fürstenburg in Burgeis. „Wir haben in der Direktion 117 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, 297 Schülerinnen und Schüler zwischen Fürstenburg und Kortsch und externe Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei den angebotenen Weiterbildungen. Weiters sind der Direktion drei Schülerheime angeschlossen“, erklärt Monika Aondio Direktorin der Fachschule Fürstenburg und der Fachschule für Hauswirtschaft in Kortsch. „In der Fürstenburg sind 50 Schülerinnen und Schüler untergebracht mit zwei Vollzeiterziehern, im neuen Heim sind 100 Schülerinnen und Schüler untergebracht mit drei Vollzeiterziehern, in Kortsch hingegen sind 30 Schülerinnen und Schüler untergebracht mit 1,5 Vollzeiterziehern. Für den Mittagsdienst ist zusätzlich ein Vollzeiterzieher beschäftigt“, erklärt Monika Aondio weiter.
Hinzu kommt auch der Schulsprengel Mals: Dieser hat - so heißt es auf Nachfrage aus dem Schulsekretariat - insgesamt 99 Beschäftigte.
Diese Zahl schließt alle Lehrpersonen der Grundschule und Mittelschule, das Sekretariatspersonal und die Schulwarte mit ein. Der Schulsprengel Mals hat neun Schulstellen: Die Grundschulen Mals, Tartsch, Burgeis, Matsch, Laatsch, Schleis, Planeil und Schlinig, sowie die Mittelschule Mals.
In die Reihe der wichtigen öffentlichen Arbeitgeber stellt sich natürlich auch das Seniorenheim Martinsheim Mals.
99 Mitarbeiter beziehen dort ihren monatlichen Lohn, fünf Mitarbeiter befinden sich derzeit in Mutterschaft oder Elternzeit. Auf Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird großer Wert gelegt. „Wir haben deshalb einen hohen Anteil an Teilzeitarbeitsverhältnissen. 38 Mitarbeiterinnen arbeiten in Vollzeit, 61 Mitarbeiterinnen in Teilzeit“, erklärt Direktorin Roswitha Rinner. Der Großteil der Beschäftigten ist weiblich. 2019 waren ca. 95 Prozent im Martinsheim weibliche Arbeitnehmer. 73 Prozent kommen aus den Gemeinden des Einzugsgebietes, aus Mals, aus Graun, aus Taufers, aus Glurns, 25 Prozent aus dem Bezirk und 2 Prozent außerhalb des Bezirks. Auf Aus- und Weiterbildung wird im Martinsheim viel Wert gelegt.
In den vergangenen Jahren wurden insbesondere Schulungen zum Thema „Aromapflege“ und Teamentwicklung organisiert und angeboten. Auch Qualität wird im Martinsheim groß geschrieben - daher ist für 2020 die Erstzertifizierung mit dem Qualitätssiegel RQA der Südtiroler Seniorenwohnheime geplant. „Zudem streben wir die Erlangung des Zertifikats audit familieundberuf an“, sagt Rinner.
Die Ferienregion und der Watles. Die Gemeinde Mals zählt wie Schluderns, Taufers i. M. und Glurns zur Ferienregion Obervinschgau mit Direktorin Karin Meister. 150 Auslastungstage verzeichnete die Ferienregion Obervinschgau im vergangenen Jahr. 148 Betriebe in den vier Gemeinden gibt es im Bereich der Gastronomie und Hotelerie. Der Erlebnisberg Watles, der Hausberg der Gemeinde Mals, spielt im touristischen Angebot der Ferienregion eine besondere Rolle. Im Sommer ist der Erlebnisberg Watles Wanderparadies und Kindereldorado mit Spielsee. Im Winter familienfreundliches Skigebiet im Dreiländereck mit angeschlossenem Langlauf-Nordic-Center Schlinig.
Günther Bernhart, Präsident Ski- und Erlebnisberg Watles
Ein Tag am Erlebnisberg Watles als besonderes Ausflugsziel für Groß und Klein: Von Prämajur oberhalb Burgeis erreicht man, über einen gemütlichen Wanderweg im Wald, oder mit dem Sessellift, die Bergstation und die Plantapatschhütte mit dem atemberaubenden 360° Panorama und Blick auf König Ortler. Beim Spielesee mit Holzfloß, Erlebnisrutsche und vielem mehr können sich die Kinder austoben, während die Eltern nebenan auf den Holzliegen entspannen. Die großzügige Sonnenterasse der Plantapatschhütte lädt zum Verweilen und Genießen der regionalen Küche ein. Auch ist die Bergstation ein perfekter Ausgangspunkt für viele weitere Wanderungen wie z.B. zur Sesvennahütte, der Uinaschlucht, einer Teilstrecke des 360° Wegs bis zur Bruggeralm oder einer einfachen Familienwanderung zu den Pfaffenseen und der Watles Spitze. Bogenschießausrüstung kann direkt an der Bergstation ausgeliehen werden, um damit den 3D-Panorama-Parcours mit insgesamt 28 Tieren und einem Einschießplatz auszuprobieren. Die Abfahrt im Watles Rider zurück zur Talstation sorgt für den abenteuerlichen Abschluss eines besonderen Tages. Mindestens genauso vielfältig sind die Aktivitäten im Winter am Erlebnisberg Watles. Das Skigebiet ist besonders für Familien geeignet und zählt zu den sonnigsten Skigebieten Südtirols. Außerdem finden Freunde von alternativen Wintersportarten wie Schneeschuhwandern, Rodeln, Langlaufen und Paragleiten perfekte Voraussetzungen für einen besonderen Wintertag.
TIPP: Heuer neu die Sommer – Saisonskarte für Erwachsene 50€,
für Senioren & Studenten 35€ und für Kinder 15€ (bis JG 2008)
Günther Bernhart, Präsident des Ski - & Erlebnisberg Watles
(Touristik & Freizeit GmbH)
Der Einzelhandel. Mals ist in jedem Fall einen Besuch wert. Die Kaufleute sind sehr rührige. Die Malser Weihnachtslotterie – die einzige im ganzen Vinschgau – ist Ausdruck dieser Rührigkeit. Der Einzelhandel bietet Vielfalt und einen bunten Mix, aufgeteilt auf die Fraktionen. Es gibt in Mals alles, was Kundinnen und Kunden brauchen, ein Angebot, das keine Lücken kennt. Die Geschäfte werden mit Herz geführt. Das gilt auch für das gastronomische Angebot. Es gibt eine gediegene Auswahl an Restaurants und Lokalen, Genussadressen, die einiges zu bieten haben und verstreut auf das Gemeindegebiet mitsamt seinen Fraktion sind. Auch Geheimtipps sind dabei. Und: Wohl keine Gemeinde hat so viele Fraktionen wie Mals, pulsierende Fraktionen, ein Blick auf diese lohnt sich. Matsch etwa ist das erste Bergsteigerdorf Südtirols.
Quellen: WIFO-Handelskammer Bozen, lvh, Gemeinde Mals, Seniorenheim Martinsheim, Arbeitsmarktforschungsinstitut, Betriebe von Mals, Ferienregion Obervinschgau, SSP Mals, Direktion Fürstenburg, Osz Mals.