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Fakten versus Meinungen zum Thema Sprachenlernen in Sonderklassen im Fokus einer Pressekonferenz – Spitzen der Bildungsdirektion und Sprachwissenschaftlerin geben Antworten auf aktuelle Diskussion

BOZEN (LPA). Bildungsdirektor Gustav Tschenett, Landesschuldirektorin Sigrun Falkensteiner und Andrea Abel, Professorin für germanistische Sprachwissenschaft an der Freien Universität Bozen und Leiterin des Instituts für angewandte Sprachforschung von EURAC Research Bozen, haben heute (3. September) Antworten auf Fragen wie "Was sagt die Wissenschaft zu separater Beschulung?" oder "Welche Ansätze zur sprachlichen Bildung gibt es?" gegeben. Dabei belegten die Bildungsverantwortlichen unter anderem durch Ergebnisse der Lernstandserhebungen, dass deutschsprachige Kinder der Bozner Schulen keine schwächeren Leistungen als jene in anderen Schulen erzielen. 

"Es geht uns darum, eine sachliche Diskussion zu führen, denn in der öffentlichen Debatte ging es bisher um alles – nur nicht um den Auftrag der Schule“, hielt Bildungsdirektor Tschenett fest. Dieser sei folgender: "Wir haben die Aufgabe Inklusion zu fördern und Respekt vor Vielfalt zu pflegen. Dies ist keine persönliche Entscheidung oder Meinung, sondern der gesetzliche Auftrag aller in Schule beteiligten", führte Landesschuldirektorin Falkensteiner aus und erinnerte daran, dass Schule eine Gemeinschaft sei, in der es um die Vermittlung sozialer Kompetenzen gehe: "Wir tun gut daran, die Schule als Gemeinschaft so abzubilden, wie wir die Gesellschaft erleben."

Sprachwissenschaftlerin Andrea Abel ging auf die Nachteile separater Beschulung ein, hob die höhere Wahrscheinlichkeit für frühzeitigen Schulabbruch hervor und wies auf den Mehrwert von Sprachenvielfalt und Mehrsprachigkeit hin. "Es gibt keine wissenschaftliche Evidenz dafür, dass Sonderklassen ein erfolgreiches Modell darstellen", hob Abel hervor. Man dürfe niemals das Wohlbefinden der Kinder und Jugendlichen aus den Augen verlieren. Aufgrund der zunehmenden Heterogenität, die eine Herausforderung sei, brauche es einen Ausbau an räumlichen und personellen Ressourcen, betonte die Sprachwissenschaftlerin.

Außerdem wurden verschiedene, in Südtiroler Schulen bereits erprobte, didaktische Ansätze präsentiert, welche die individuellen Lernprozesse von Schülerinnen und Schülern unterstützen. Zudem wurde die Ressourcenzuteilung vonseiten der Landesschuldirektion thematisiert und das Unterstützungsangebot der Pädagogischen Abteilung vorgestellt. 

Weitere Informationen sind auf dem Landeswebportal unter https://deutsche-bildung.provinz.bz.it zu finden.

red/ck

Dienstag, 03 September 2024 12:43

IG FREIE KULTUR – GI CULTURA LIBERA

Bozen, 03. September 2024 – Die Gründung der IG Freie Kultur stellt einen bedeutenden
Meilenstein in der Entwicklung der Südtiroler Kulturlandschaft dar. Die Initiative vereint
bereits über 30 Mitglieder (u.a. DingsDo Festival, Gör Collective, Spazio Ama, Riot Club
Culture, Basis, HOSPIZ, Culture Assault, Teknonstop) und wächst weiter.
Bezirksübergreifend setzt sich die IG Freie Kultur für eine bessere Rahmenbedingung für
eine offene, kreative und zugängliche Kulturlandschaft ein.
Die Gründung war notwendig, da die freie Kultur in Südtirol zunehmend unter Druck steht,
wie aktuelle Herausforderungen beim Ost West Club in Meran und bei den
Teknonstop-Veranstaltungen in Altrei und Kaltern zeigen. Die IG Freie Kultur vernetzt
Kulturinitiativen aber auch einzelne Kulturschaffende in ganz Südtirol, fördert eine vielfältige
Kunst- und Kulturszene und engagiert sich aktiv im kulturpolitischen Diskurs.
Die IG Freie Kultur versteht sich als Plattform und Beratungstelle für zeitgenössische,
politisch unabhängige und nichtkommerzielle Kunst- und Kulturarbeit. Im Mittelpunkt
stehen dabei die Förderung von Meinungsvielfalt, die Schaffung alternativer
Öffentlichkeiten sowie der Fokus auf soziale Interaktion, Partizipation und
zivilgesellschaftliches Engagement.

Freie Kultur: Fundament einer demokratischen Gesellschaft
Freie Kultur ist nicht nur ein Konzept, sondern das essenzielle Rückgrat einer offenen und
demokratischen Gesellschaft. Sie garantiert den freien Zugang zu Kunst und Wissen und
fördert eine Kultur, die unabhängig von kommerziellen und institutionellen Interessen gedeiht.
Freie Kultur wird von Künstlerinnen und Künstlern, Kulturschaffenden, Vereinen,
Kollektiven und Einzelpersonen getragen – all jenen, die den kreativen Austausch und die
kulturelle Vielfalt ohne Einschränkungen leben und verteidigen.

Strategische Vision für Südtirol
Unser Ziel ist es, Südtirol als Modellregion für freie und kreative Kultur zu etablieren. Die
IG Freie Kultur verfolgt die Vision, unabhängige Kulturinitiativen zu stärken und die kulturelle
Landschaft durch soziale Innovation optimal weiterzuentwickeln. Wir möchten Kultur als
unverzichtbaren Bestandteil des sozialen Lebens verankern und neue kulturelle Freiräume
schaffen, in denen seelisches Wohlbefinden entstehen kann und Arbeitsplätze schafft.
Als kulturpolitisch gestaltende Organisation setzt sich die IG Freie Kultur kontinuierlich für die
Verbesserung der Rahmenbedingungen freier Kulturarbeit in Südtirol ein. Unsere
Forderungen sollen sowohl im Regierungsprogramm der Provinz Südtirol als auch in den
städtischen und gemeindlichen Kulturämtern verankert werden.

Politische Forderungen und internationale Vernetzung
Die „IG Freie Kultur“ fordert von der Politik eine umfassende Anerkennung und
Unterstützung freier Kulturinitiativen. Dies umfasst die Bereitstellung von Fördermitteln, die
Schaffung günstiger rechtlicher Rahmenbedingungen sowie den Abbau bürokratischer
Hürden.
Ein wichtiger erster Schritt ist der kürzlich erarbeitete Beschlussantrag, der den politischen
Vertretern des Südtiroler Landtags übermittelt wurde und Mitte September zur Abstimmung
steht. Ziel ist es, die Anerkennung der Freien Kultur auf politischer Ebene zu stärken und
finanzielle Fördermöglichkeiten für die Organisation der IG Freie Kultur zu sichern. Darüber
hinaus fordern wir die Einführung eines Nachtbürgermeisters, der sich gezielt um die
Verbesserung des Nachtlebens und der Clubkultur kümmert. Das langjährige Ziel eines
Kulturbetriebs samt Veranstaltungsraum und Pool für Kreativ- Kulturwirtschaft in der
Landeshauptstadt Bozen soll ebenfalls realisiert werden. Zudem streben wir eine stärkere
europäische Vernetzung an, um die freie Kultur in Südtirol international sichtbarer zu
machen, den Austausch zu fördern und von Best-Practice-Modellen anderer Regionen und
Städte zu profitieren.

Kernprinzipien und Grundsätze
Die „IG Freie Kultur“ basiert auf fünf zentralen Prinzipien:
● Offenheit: Unsere Gemeinschaft setzt sich für Transparenz, Partizipation und den
freien Austausch von Ideen ein.
● Freiheit: Wir verteidigen das Recht auf kulturelle Freiheit und die Möglichkeit, Kultur
ohne kommerzielle Einschränkungen zu schaffen und zu erleben.
● Vielfalt: Wir fördern kulturelle Vielfalt als Grundlage für Innovation und
gesellschaftlichen Fortschritt. Wir unterstützen soziale und geschlechtliche Vielfalt,
damit sich alle gleichermaßen anerkannt und inspiriert fühlen.
● Gemeinschaft: Unser Netzwerk basiert auf Zusammenarbeit und gegenseitiger
Unterstützung, um eine starke, solidarische Kulturbewegung zu schaffen.
● Nachhaltigkeit: Wir engagieren uns für nachhaltige Praktiken in der Kulturproduktion
und -verbreitung, um eine zukunftsfähige Kulturlandschaft zu gestalten.

Aufruf zur aktiven Mitgestaltung
Wir laden alle Künstlerinnen und Künstler, Kulturschaffenden, Vereine und Kollektive ein,
sich aktiv an der Gestaltung der freien Kultur in Südtirol zu beteiligen. Nur durch
gemeinsames Handeln können wir die kulturelle Landschaft nachhaltig verändern und
stärken.
Die „IG Freie Kultur“ ruft alle Interessierten dazu auf, sich der Initiative anzuschließen und
aktiv zur Schaffung einer lebendigen und vielfältigen Kultur beizutragen. Kontaktiert uns
direkt unter vereinigungfuerfreiekultur@gmail.com

 

 

Fondazione del gruppo d’interesse per la cultura libera: Un passo decisivo per un paesaggio culturale aperto e innovativo in Alto Adige
Bolzano, 3 settembre 2024 – La fondazione del gruppo di ’interesse “Cultura Libera”,
rappresenta un momento significativo nello sviluppo del paesaggio culturale altoatesino.
L’iniziativa riunisce già oltre 30 membri attivi di diverse associazioni ( DingsDo Festival, Gör
Collective, Spazio Ama, Riot Club Culture, Basis, HOSPIZ, Culture Assault, Teknonstop) e
questo numero continua a crescere. Il gruppo Cultura Libera si impegna a livello provinciale
a migliorare le condizioni per un terreno culturale fertile e stimolante, creativo e accessibile.
La fondazione del gruppo di interesse è stata necessaria poiché la cultura libera in Alto
Adige è sempre più sotto pressione, come dimostrano le attuali difficoltà affrontate dall’Ost
West Club a Merano e da Teknonstop ad Anterivo e Caldaro. Cultura Libera si prefissa di
promuovere iniziative culturali e di connettere singoli operatori culturali in tutto l’Alto Adige, di
promuove una scena artistica e culturale diversificata e di partecipare attivamente al dibattito
politico e culturale.
Il gruppo di interesse “Cultura Libera” si propone come piattaforma e centro di consulenza
per il lavoro artistico e culturale contemporaneo, politicamente indipendente e non
commerciale. Il fulcro delle attività è la promozione della diversità di opinione, la creazione di
spazi pubblici alternativi e il focus sull’interazione sociale, la partecipazione e l’impegno
civico.

Cultura Libera: Fondamento di una Società Democratica
La Cultura Libera non è solo un concetto, ma il pilastro essenziale di una società aperta e
democratica. Garantisce l’accesso libero all’arte, alla conoscenza e promuove cultura che
cresce indipendentemente dagli interessi commerciali e istituzionali. La Cultura Libera è
sostenuta da artisti, operatori culturali, associazioni, collettivi e singoli individui – da tutti
coloro che vivono e difendono lo scambio creativo e la diversità culturale senza restrizioni.

Visione Strategica per l’Alto Adige
Il nostro obiettivo è fare dell’Alto Adige una regione modello per la cultura libera e creativa. Il
gruppo Cultura Libera persegue il progetto di rafforzamento delle iniziative culturali
indipendenti e di sviluppare ulteriormente il paesaggio culturale attraverso l’innovazione e la
stimolazione sociale. Vogliamo stabilire la cultura libera come parte imprescindibile della vita
sociale e creare nuovi spazi culturali dove si possano favorire il benessere mentale e la
creazione di nuovi posti di lavoro.
In quanto organizzazione impegnata politicamente, il gruppo Cultura Libera lavora senza
sosta per migliorare le (condizioni quadro) ? del lavoro culturale libero in Alto Adige. Le
nostre proposte devono essere integrate sia nel programma di governo della Provincia di
Bolzano sia negli uffici culturali a livello comunale.

Richieste Politiche e Rete Internazionale
Il gruppo Cultura Libera chiede alla politica un riconoscimento e un sostegno per le
iniziative proposte . Queste comprendono la messa a disposizione di fondi, la creazione di
condizioni giuridiche favorevoli e la riduzione degli ostacoli burocratici.
Un importante primo passo è la recente mozione che è stata presentata ai membri del
Consiglio provinciale dell'Alto Adige e che sarà votata a metà settembre. L’obiettivo è
rafforzare il riconoscimento della Cultura Libera a livello politico e garantire opportunità di
finanziamento per il gruppo Cultura Libera. Inoltre, chiediamo l’elezione di un sindaco
notturno, che si occupi specificamente del miglioramento della vita notturna e della cultura
dei club. A lungo termine vogliamo realizzare anche l’obiettivo di un’impresa culturale, con di
spazi per eventi, nella città di Bolzano. Inoltre, puntiamo a rafforzare le reti europee per
rendere la cultura libera in Alto Adige più visibile a livello internazionale, favorire lo scambio
con altre realtà e beneficiare dei modelli di successo di altre regioni e città.

Principi Fondamentali
Il gruppo di interessi Cultura Libera si basa su cinque principi centrali:
Franchezza: La nostra comunità si impegna per la trasparenza, la partecipazione e
lo scambio libero di idee.
Libertà: Difendiamo il diritto alla libertà culturale e la possibilità di creare e vivere la
cultura senza restrizioni commerciali.
Diversità: Promuoviamo la diversità culturale come base per l’innovazione e il
progresso sociale. Sosteniamo la diversità sociale e di genere, affinché tutti si
sentano ugualmente riconosciuti e ispirati.
Comunità: La nostra rete si basa sulla collaborazione e sul sostegno reciproco per
creare un forte movimento culturale solidale.
Sostenibilità: Ci impegniamo per pratiche sostenibili nella produzione e diffusione
culturale, per creare un paesaggio culturale che salvaguardi il futuro.

Invito alla Partecipazione Attiva
Invitiamo tutti gli artisti, operatori culturali, associazioni e collettivi a partecipare attivamente
alla definizione della cultura libera in Alto Adige. Solo attraverso l’azione collettiva possiamo
trasformare e rafforzare in modo sostenibile il paesaggio culturale.
Il gruppo Cultura Libera invita tutti gli interessati a unirsi all’iniziativa e a contribuire
attivamente alla creazione di una cultura vivace e diversificata. Contattateci direttamente
all’indirizzo mail: vereinigungfuerfreiekultur@gmail.com

Die deutschen Schulen, besonders in den Städten, werden von Schülern nicht deutscher Muttersprache geflutet, und die deutschen Schüler stehen dabei mit dem Rücken zur Wand. Die deutsche Goethe-Schule in Bozen wollte daher nun eine eigene Schulklasse mit Kindern ohne Deutschkenntnisse einrichten, doch wurde dieses Modell von Landeshauptmann Arno Kompatscher abgewürgt. Stattdessen fordert Kompatscher die Einführung von gemischtsprachigen Schulklassen durch die Hintertür von italienischen Schulen! Von der Süd-Tiroler Freiheit wird Kompatscher für sein Vorpreschen scharf kritisiert. Und sie zeigt auf, wo die wahren Probleme liegen und wie diese zu lösen sind.

 

Landeshauptmann Arno Kompatscher sieht offenbar weder das Problem noch die Ursache und folglich ist auch sein Lösungsvorschlag völlig abwegig und steht klar im Widerspruch zum Autonomiestatut. Das Autonomiestatut sieht klar und unmissverständlich ausschließlich und ausnahmslos muttersprachlichen Unterricht vor, d.h. entweder in Deutsch oder in Italienisch, und zudem muss die Unterrichtssprache auch die Muttersprache der Lehrkräfte sein. Wenn man hingegen, so wie Kompatscher, von gemischtsprachigen Klassen an italienischen Schulen träumt, dann ist es kein weiter Weg mehr zu gemischtsprachigen Klassen auch an deutschen Schulen. Will Kompatscher die Gefahr, dass die deutsche Schule durch die gemischtsprachige Schule über kurz oder lang verdrängt werden könnte, bewusst in Kauf nehmen? Interessieren ihn die wahren Probleme überhaupt nicht? 

 

Ein Problem beginnt schon damit, dass die deutschen Schulen, im Vergleich zu den italienischen, unterproportional mit finanziellen Mitteln ausgestattet sind. Es braucht mehr deutsche Schulen und mehr deutsche Lehrkräfte! Und dies nicht erst seit gestern, sondern seit Jahren! Warum bleibt hier die Landesregierung untätig? Ein weiteres Problem ergibt sich dadurch, dass Schüler, ohne Deutschkenntnisse nachweisen zu müssen, einfach so in die deutsche Schule gelassen werden – dies, obwohl eine paritätische Kommission dafür zuständig wäre zu entscheiden, ob solche Kinder auf Grund ihrer Sprachkenntnisse besser dem deutschen oder italienischen Unterricht folgen könnten. Sollten keine der beiden Sprachkenntnisse ausreichen, müssten diese Kinder dringend in eine Vorschule geschickt werden, in der ausschließlich die Sprachbeherrschung erlernt wird.

 

Die hier kurz dargelegten Probleme ließen sich sehr einfach lösen, doch dafür braucht es den Willen der Landesregierung. Aber diese ist, in der Person Arno Kompatschers, ja nicht einmal in der Lage, die Probleme zu erkennen. Stattdessen zieht er es vor, die verfahrene Situation dafür zu instrumentalisieren, für die gemischtsprachige Schule eine Lanze und damit auch der deutschen Schule das Genick zu brechen. Dieser Landeshauptmann wird für die Süd-Tiroler immer mehr zu einer Gefahr!

Die Umwandlung der ehemaligen Drusus-Kaserne in Schlanders in das heutige Social Innovation und Creative Hub BASIS Vinschgau Venosta ist ein international gern gesehenes Beispiel für gelungene Nach- und Weiternutzung auf vielen Ebenen. Nun soll das Projekt im Rahmen der diesjährigen September-Ausgabe des Symposiums interventa “Ein Symposion zur ruralen Baukultur zwischen Tradition und Innovation” in Hallstatt (Salzkammergut) einem breiten Publikum aus Expert:innen und Interessierten nähergebracht werden.

Schlanders/Hallstatt, 02.09.2024 – Der Spagat zwischen Neubau und Nachnutzung, Funktion und Ästhetik, Tradition und Innovation in der Architektur und ihren verwandten Bereichen war und ist ein brisantes Thema, das besonders mit wachsendem Nachhaltigkeitsbewusstsein der Bevölkerung und Verantwortlichen stets aktueller wird. Hier versucht die interventa 2024 Lösungen und Synergien zu finden, die im Rahmen der “Kulturhauptstadt Europas Bad Ischl im Salzkammergut” vom 19.09. bis 22.09.24 stattfindet. An vier Tagen erörtern internationale Expert:innen aus verschiedensten Bereichen, darunter Architektur, aber auch Philosophie, Soziologie, Gastronomie, bildender und darstellender Kunst, die Zukunft der Regionalentwicklung rund um die Themen Landschaft, Architektur und Alltagsstrukturen.

Als europaweites Vorzeigebeispiel für gelungene Um-, Nach- und Weiternutzung von aufgelassenem (Militär)Bestand ist BASIS Vinschgau Venosta geladen sich auf verschiedenen Ebenen bei der interventa einzubringen. Geschäftsführer und Visionsgeber Hannes Götsch wird am 20.9. einen Impulsvortrag zu und über das Projekt BASIS im Rahmen des Themenbereichs „Neue Lebenswelten“ halten und anschließend an einem moderierten Gespräch teilnehmen. BASIS Vinschgau Venosta strebt stets nach internationaler Vernetzung und Zusammenarbeit und freut sich bereits auf diese weitere Gelegenheit, das Projekt und den Innovationsstandort Schlanders im Vinschgau vorzustellen und Schnittstellen und Austausch zu finden und zu pflegen.

Um mehr über BASIS und ihre neuesten Aktivitäten zu erfahren: https://linktr.ee/basisvinschgauvenosta

Liniendienste mit Bus und Bahn für Schulbeginn organisiert - Auch Fahrdienste für 4000 Kinder und Jugendliche außerhalb der Dörfer fast flächendeckend startklar

BOZEN (LPA). Damit Kinder und Jugendliche ab 5. September sicher zur Schule und wieder nach Hause kommen, ist im Mobilitätsressort des Landes nun alles für die regulären Bus- und Bahndienste (Liniendienste) bereit. "Es gilt, unsere Kinder und Jugendlichen bedarfsgerecht je nach Anzahl und verschiedenen Unterrichtszeiten zur Schule und wieder zurück nach Hause zu bringen. Dafür haben unsere Fahrplantechniker und auch die Konzessionäre auf Hochtouren gearbeitet", sagt Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider. Wo dringend erforderlich, werde nachgebessert.

Fahrdienste für 4000 Kinder und Jugendliche an entlegenen Orten

Für die rund 4000 Schülerinnen und Schüler, die nicht auf die normalen Liniendienste zurückgreifen können, weil die Haltestellen zu weit vom Wohnort entfernt sind, gibt es die Schülerverkehrsdienste. Diese werden vom Konsortium Südtiroler Mietwagenunternehmer KSM erbracht und aufgrund der beim Amt für Schulfürsorge zusammenlaufenden Daten vom Landesamt für Personenverkehr organisiert. 

"Der Schülerverkehr ist eine wichtige Dienstleistung, vor allem um die Kinder und Jugendlichen, die in Weilern oder auf einzelnen Höfen wohnen, sicher und pünktlich zur Schule und zurückzubringen", betont auch Landesrat Philipp Achammer. Das Land investiert jährlich rund 8 Millionen Euro in diese Dienste, was pro Schüler etwa 2000 Euro ausmacht.

Dank intensiver Vorbereitungen sind Fahrpläne und Dienste bereits organisiert. "2024 wurden die Dienste so früh wie noch nie an das Konsortium KSM übermittelt", erklärt Ressortchef Martin Vallazza. Damit sei sicher gestellt, dass nahezu alle Schüler rechtzeitig zum Schulstart befördert werden können. Ende August waren bereits 98 Prozent der Transporte abgedeckt. Für jene Kinder, die zum Schulbeginn noch nicht transportiert werden können, gibt es eine Entschädigung in Form des Fahrgeldes.

Das Konsortium KSM, das über 200 Mitglieder in nahezu jeder Gemeinde Südtirols zählt, garantiert einen direkten Kontakt vor Ort.

Der Lizenzstopp für Mietwagenunternehmer -  wegen dem Landesrat Alfreider mehrmals in Rom interveniert hatte  - war, wurde kürzlich vom Verfassungsgericht aufgehoben. Damit können Gemeinden nun wieder Lizenzen für Mietwagen mit Fahrer ausschreiben, um den Transportbedarf abzudecken.

Getrennt organisiert wird der Fahr- und Begleitdienst für Schüler mit Behinderung, der über das Amt für Schulfürsorge des Landes abgewickelt wird.

san

Schülerzahlen erstmals rückläufig – Bildungslandesräte wünschen guten Schulstart

BOZEN (LPA). Am Donnerstag, 5. September, enden für Südtirols Kindergartenkinder, für Schülerinnen und Schüler die Sommerferien. Für insgesamt 89.209 Kinder und Jugendliche beginnt das Schuljahr 2024/25. Der Geburtenrückgang ist auch in Südtirols Schullandschaft ersichtlich: Im Schuljahr 2023/24 begann für 90.958 Kinder und Jugendliche das Schuljahr, im Jahr davor  für 90.366 (Schuljahr 2022/23) und im Schuljahr 2021/22  für 90.454.

Achammer: "Klassengemeinschaft als soziales Netz"

Die Kindergärten und Schulen mit deutscher Unterrichtssprache zählen im kommenden Schuljahr insgesamt 64.026 Kinder und Jugendliche. 11.302 werden einen Kindergarten besuchen, 20.478 Kinder die Grundschule. 11.472 Schülerinnen und Schüler wurden in die Mittelschule eingeschrieben. 12.346 Jugendliche werden eine deutschsprachige Oberschule besuchen, 8428 eine Berufs- oder Fachschule. 

Bildungslandesrat Philipp Achammer weist zu Schulanfang auf die soziale Funktion des Schulwesens hin: "Viele Schülerinnen und Schüler freuen sich wieder auf ihre Klassengemeinschaft. Denn gerade diese Gemeinschaft ist ein wichtiges soziales Netz für Kinder und Jugendliche." Er wünsche allen Kindergartenkindern, Schülerinnen und Schülern sowie Lehrpersonen, Schulführungskräften und auch den Familien und Eltern ein erfolgreiches Bildungsjahr.

Galateo: „An didaktischer Kontinuität und Innovation festhalten“

Insgesamt 22.244 Kinder und Jugendliche besuchen im Schuljahr 2024/25 eine Bildungseinrichtung mit italienischer Unterrichtssprache. 3166 Kinder ab drei Jahren gehen in den Kindergarten, 6083 Kinder besuchen die Grundschule und 4143 eine Mittelschule. In italienischsprachige Oberschulen wurden 6895 Schülerinnen und Schüler eingeschrieben. 1957 Jugendliche besuchen eine italienischsprachige Fach- und Berufsschule. 

Im Vergleich zum Vorjahr habe die Anzahl der Schülerinnen und Schüler zugenommen, freut sich Bildungslandesrat Marco Galateo, der zudem auf sechs neue Schulführungskräfte und 68 weitere Lehrkräfte verweist, die mit unbefristetem Arbeitsvertrag arbeiten. "Wir wollen an der didaktischen Kontinuität und an Innovationsprozessen festhalten. Ich wünsche allen, Schulführungskräften und Lehrkräften, dem Verwaltungspersonal, allen Schülerinnen und Schülern sowie deren Familien einen guten Schulstart und danke gleichzeitig allen, die die Kinder und Jugendlichen auf ihrem Werdegang unterstützen", betont Galateo.

Alfreider: „Individuelle Förderung im Mittelpunkt“

In die Kindergärten und Schulen der ladinischen Täler wurden insgesamt 2939 Kinder und Jugendliche eingeschrieben. 609 von ihnen besuchen einen Kindergarten im Kindergartensprengel Ladinia, 1183 Schülerinnen und Schüler eine der Klassen der Grödner oder Gadertaler Grundschulen. 629 Einschreibungen zählen die Mittelschulen der beiden Täler. 490 Jugendliche nehmen am Unterricht einer Oberschule und 28 einer Berufsschule teil. Bildungslandesrat Daniel Alfreider wünscht allen einen guten Schulstart, viel Freude und Harmonie bei der Arbeit: "Möge es ein Jahr voller positiver Erfahrungen und persönlicher Weiterentwicklung werden. Die Schülerinnen und Schüler stehen im Mittelpunkt und sollen individuell begleitet und gefördert werden. In jedem von ihnen steckt großes Potenzial, egal ob besonders begabt oder mit Förderbedarf."

ck

Dienstag, 03 September 2024 16:56

Fraktionen sind Dorfkulturen

Vinschgau/Südtirol - Die Eigenverwaltungen Bürgerlicher Nutzungsrechte, im Volksjargon als „Fraktionen“ bezeichnet, verwalten rund ein Fünftel der Waldfläche und ebensoviel Weidefläche Südtirols. 117 Eigenverwaltungen werden von einem Komitee verwaltet und rund 70 von Gemeindeausschüssen. 2020 hat man den Verband der Eigenverwaltungen gegründet, um mehr Gewicht im politischen Geschehen zu erlangen.

von Erwin Bernhart

Eigenverwaltungen Bürgerlicher Nutzungsrechte (EBNR) haben nicht nur einen sperrigen Namen, sie sind auch äußerst komplexe Gebilde. Ihre Geschichte reicht bis tief ins Mittelalter zurück, ist mit Streitigkeiten in Gerichtsprotokollen dokumentiert. Grundsätzlich ging und geht es um gemeinsame Wald- und Weidenutzung, gemeinsame Nutzung von Wegen, Brücken und Zufahrten, von Wassernutzungen.
Das Wirrwarr in den verschiedenen Gemeinschaften hat sich durch die Jahrhunderte hinaufgezogen und war vor allem vom Geist der lebensnotwendigen Erhaltung von Höfen geprägt.

Nach dem 1. Weltkrieg blies mit der Annexion Südtirols durch Italien und dem Aufkommen des Faschismus ein anderer Wind durch das Land. Mit der Zwangsfusion von Gemeinden in den 20er Jahren ging die Frage nach einer gesetzlichen Regelung der Gemeinschaftsgüter einher. Der Faschismus ging dabei von allen Bürgern aus, so dass Gemeinschaftsgüter nicht nur der örtlichen Bauerngemeinschaft zur Verfügung stehen sollten, sondern eben allen Gemeindebürgern. Das zu den Gemeinnutzungsgütern erlassene Gesetz von 1927 ist in Teilen noch in Kraft. Mit der Abtrennung Südtirols haben die drei Landesteile Tirol, Südtirol und das Trentino bis heute verschiedene Wege in den Regelungen der Gemeinnutzungsgüter genommen. In Nordtirol hat es nach dem ersten Weltkrieg zu einer starken Privatisierung in Richtung Zuteilung der Nutzungsrechte an einzelne Bauern gegeben, im Trentino ist die Anzahl der Gemeinnutzungsrechte geschrumpft und bekommt durch die jüngsten Gemeindefusionierungen wieder Aufschwung. In Südtirol hat sich trotz politischer Verwerfungen eine beachtliche Anzahl von Fraktionsverwaltungen bis heute erhalten.

Im Corona-Jahr 2020 wurde aus dem bis dahin bestehenden und 2009 gegründeten Arbeitskreis Eigenverwaltungen Bürgerlicher Nutzungsrechte ein Verband gegründet. Eine Genossenschaft ist entstanden, nach dem Vorbild des Gemeindenverbandes. Von den 117 Eigenverwaltungen Südtirols sind mittlerweile 80 Mitglied im Verband. Verbands-Präsident ist seit Anbeginn Oswald Angerer, der 2022 bestätigt worden ist. Angerer, seit 2012 Fraktionspräsident der Eigenverwaltung Laas, weist darauf hin, dass es in Südtirol mehr als 100.000 Fraktionisten gibt. Denn alle, die 4 Jahre in einer Fraktion ansässig sind, sind auch „Fraktionisten“ und damit aktiv und passiv wahlberechtigt. Das ist eine erhebliche Anzahl von Nutzungsberechtigten in Südtirol.

Die Gründung eines Verbandes für die Eigenverwaltungen lag länger in der Luft, aber es gab so etwas wie einen Brandbeschleuniger. LH Arno Kompatscher hatte zu Beginn des Jahres 2020 mit einem Gesetzesvorschlag die Eigenverwaltungen in Alarmbereitschaft gesetzt. Knackpunkt in Kompatschers Vorschlag war, dass die „Fraktionen“ Güter unentgeltlich an die Gemeinden abführen sollten, wenn der Bedarf gerechtfertigt war. Kompatscher kommt als ehemaliger BM aus einer Gemeinde, war Präsident des Gemeindenverbandes. Seine Sichtweise auf das „Unentgeltliche“ kann nur aus dieser Optik verstanden werden. Für die Fraktionen im Lande war Kompatschers Vorschlag ein NO-GO und ein Warnsignal. Der Verband der Eigenverwaltungen wurde schneller als geplant gegründet, um gemeinsam Stärke gegenüber der Landespolitik zu demonstrieren.
Aber: Weil die Fraktionen statistisch, flächenmäßig, statutarisch, juridisch, rechtlich nicht leicht fassbar, einordenbar und übersichtlich sind, will sich in der Landesverwaltung niemand recht um die Gemeinnutzungsgüter kümmern. Die Anlaufstellen sind auf diverse Landesstellen verteilt, es fehlt an einer kompetenten und verlässlichen und möglichst umfassenden Struktur. Der Verband der Eigenverwaltungen möchte das ändern, möchte im besten Falle finanzielle Zuwendungen für eine solche Struktur von Seiten des Landes. Ähnlich dem Gemeindenverband, sagt Oswald Angerer, der jährlich mit rund 3 Millionen Euro aus dem Landeshaushalt finanziert wird. Dieses Anliegen hat der Verband der Eigenverwaltungen von Beginn an formuliert. Mit mehr als 100.000 Fraktionisten im Rücken.
Wie schwer man sich mit den Eigenverwaltungen tut, beweist ein Briefwechsel zwischen dem Bauernbund und dem damaligen Landesrat Arnold Schuler aus dem Jahr 2015. Der Bauernbund, der 2009 bei der Gründung des Arbeitskreises Bürgerliche Nutzungsrechte entscheidend mithalf, ersuchte den damaligen Bauern-Landesrat Schuler, er möge doch dafür Sorge tragen, eine „einzige Anlaufstelle in der Landesverwaltung, die den Fraktionsverwaltungen in allen Belangen weiterhilft“ zu schaffen.
Schuler lehnte damals mit „leider sind die Personalressourcen in der Abteilung Landwirtschaft bis an die Grenzen ausgeschöpft“ despektierlich ab.

Offensichtlich will die „Fraktionen“ niemand recht haben. So muss man sich selbst behelfen. Derzeit wird der Verband der Eigenverwaltungen mit solidarischen Mitgliedsbeiträgen finanziert, gestaffelt nach Fraktionsgrößen. Mit den rund 63.000 Euro jährlich können eine Sekretariatsstelle finanziert und einige Fortbildungen organisiert werden. „Wir sind damit am Limit. Außerdem bräuchten wir Juristen, wir benötigen gediegene Rechtsberatung“, sagt Oswald Angerer. Denn die Verwaltung von Wälder und Weiden ist das eine. Das Potenzial ist ein anderes, ein weitaus lukrativeres.
Die Eigenverwaltung von Laas, der Oswald Angerer vorsteht, als Beispiel, welches sich mit vielen anderen Fraktionen überschneidet und doch einen wesentlichen Unterschied ausmacht: Die Waldbewirtschaftung ist auch aufgrund des Borkenkäfers derzeit höchst defizitär, „eine Katastrophe“, wie es Angerer formuliert. Die Weidebewirtschaftung, im Falle Laas die Bewirtschaftung der Almen im Laaser Tal, aufgrund des Wolfes höchst bedroht. „Spätestens dann, wenn sich ein Wolfsrudel gebildet hat, ist die Zeit von derzeit rund 1.000 Schafen, 130 Geißen und 100 Rindern im Laaser Tal vorbei“, sagt Oswald Angerer voller Sorge. Auch immer wieder vorbeiziehende Bären sind höchst problematisch. Die Jahrhunderte alten Almkulturen sind durch die Anwesenheit von Wolf und Bär akut bedroht.
Auf der anderen Seite sind die Marmorbrüche im Laaser Tal im Eigentum der Eigenverwaltung, mit erheblichen Einnahmen. Unterm Strich ermöglichen diese Einnahmen die Ausschüttung von rund 50.000 Euro pro Jahr an die Laaser Vereine. Laut Landesgesetz von 1980, welches die Eigenverwaltungen regelt, können die Fraktionen bis zu 10 % der laufenden Einnahmen an lokale Vereine abgeben und 30% des Verwaltungsüberschusses sind der Landwirtschaft vorbehalten.
Dass das Landesgesetz von 1980 überarbeitet und in Teilen angepasst werden soll, ist nicht nur ein Wunsch des Fraktionsverbandes, sondern auch notwendig. Denn das 1980-er Gesetz müsste auch dem Staatsgesetz von 2017 angepasst werden, Und dieses Staatsgesetz hat es in sich. Denn dieses „beißt sich“, so Angerer, an einigen Stellen mit dem Landesgesetz. So heißt es im Staatsgesetz, dass die Eigenverwaltungen „personalitá giuridica di diritto privato ed autonomie statutaria“ haben. Laut Landesgesetz 1980 sind die Eigenverwaltungen aber öffentliche Körperschaften. Oder noch eine „Bombe“: Das Staatsgesetz definiert als Gemeinschaftliche Güter auch „i corpi idrici sui quali i residenti del comune o della frazione esercitano usi civici“. Also wem soll das Wasser in einer Fraktion bzw. in einem Gebiet gehören, welches grundbücherlich als Gemeinnutzungsgut angemerkt ist? Das hätte dann auch mit den Umweltgeldern zu tun, die von den Betreibern der Großableitungen abzugeben sind. Wem gehören dann die Umweltgelder?

„Das sind Dinge, die in einem neuen Landesgesetz genau definiert werden müssen“, sagt Oswald Angerer. Angerer stellt sich auch andere Dinge vor, die geregelt werden sollten. Etwa, dass den Fraktionen neue Einnahmequellen ermöglicht werden sollten. Schließlich fallen mit der Verwaltung von Wald und Weide mehr Spesen als Einnahmen an. Angerer denkt dabei an Wohungsvermietungen, wenn eine Fraktion über ein geeignetes Gebäude verfüge. Oder an eine von der Fraktion ausgeübte Parkplatzbewirtschaftung, wenn geeignete Flächen zur Verfügung stünden.
Schließlich haben es einige Fraktionen geschafft, in den Genuss von Erträgen aus E-Werken oder aus Photovoltaikanlagen zu kommen. Dafür musste das eigene Statut geändert und angepasst werden.
Oder eine andere Überlegung von Angerer: Derzeit werde mit bis zu zwei Vorzugsstimmen die Fraktionsverwaltung gewählt. Ob man dies nicht der Entscheidung der einzelnen Fraktionen überlassen sollte? Jedenfalls ist man im Fraktionsverband dabei, eine Mustersatzung auszuarbeiten.

Weil viele der derzeitigen Landtagsabgeordneten keine Ahnung von der kulturhistorischen Bedeutung der Eigenverwaltungen haben, sei es unumgänglich, entsprechende Lobbyarbeit zu leisten, sagt Angerer. Durch Aufklärung wolle man ein Verständnis dafür wecken, welche Verankerung die Eigenverwaltungen in der Bevölkerung hätten und welchen Bedarf an Erneuerung sie anmelden, damit Dorfgeschichten und ihre Gemeinnutzungsgüter in die Neuzeit überführt werden können.

Dienstag, 03 September 2024 16:11

Hotel zum Verkauf

Schnalstal - Verzwickt und zugenäht: Die Vermögensverwaltung der Provinz hat eine Markterhebung veröffentlicht: Das Hotel Grawand samt Bergstation der Seilbahn Kurzras-Grawand steht zum Verkauf. Wie das? Das Hotel Grawand gehört der Provinz, ein Oberflächenrecht ist nicht (mehr) im Grundbuch angemerkt.

von Erwin Bernhart

Michl Ebner bzw. seine Athesia dürften beim Kauf der Schnalstaler Gletscherbahnen im Jahr 2014 eines nicht gecheckt haben: Dass das Oberflächenrecht für das Hotel Grawand grundbücherlich zeitgerecht zu velängern sei. Denn im August 2020 kam von Seiten der Athesia eine Klageschrift auf „Bestellung eines Erbbaurechtes (in ital. „un diritto di superficie“) zu Gunsten der Schnalstaler Gletscherbahnen AG“. Die Klage wurde beim Landesgericht Bozen abgewiesen. Es behängt derzeit ein Berufungsverfahren von Seiten der Athesia. Das Hotel Grawand gehört dem Land Südtiol. Denn alles, was auf dem Boden der Provinz gebaut worden ist und keine Anmerkung im Gundbuch hat, ist Landesbesitz.
Derweil hat die Vermögensverwaltung der Autonomen Provinz eine Markterhebung für den Verkauf des Hotels Grawand samt Bergstation der Gletscherbahn veröffentlicht. Interessensbekundungen können bis Dienstag, den 10. September 12 Uhr abgegegben werden. In der Markterhebung ist genau aufgelistet, welche Bauwerke und Zubehörsflächen und mit welchen Belastungen die Liegenschaften zu erwerben sein werden. Das Vermögensmt betont in der Marktsondierung, dass der Betrieb der Seilbahn „ein öffentliches Interesse der Provinz Bozen“ darstellt. Denn die Ermächtigung zur Benutzung der Landesliegenschaft für die Schnalstaler Geletscherbahn bleibt bis 9. September 2033 aufrecht. Ebenso bleibt das Hotel zur vollen Verfügbarkeit bei den Gletscherbahnen bis zum 1.1.2029.
Und die Lage ist noch um einiges verquickter. Denn das Hotel Grawand ist an Infrastrukturen angeschlossen, welche Flächen im Eigentum der Schnalstaler Gletscherbahnen durchqueren. Die Stromleitung samt Wasserkraftwerk, die für die Heizug des Gebäudes notwendig sind, gehören den Gletscherbahnen.
Der Schätzpreis, den die Vermögensverwaltung ermitteln hat lassen: 6.631.000 Euro.
Athesia, die beim Kauf der Gletscherbahnen das Hotel Grawand 2014 anteilsmäßig mitbezahlt haben dürfte, steht vor der Entscheidung, das Hotel ein zweites Mal kaufen zu müssen. Außer das Oberlandesgericht gibt der Bestellung eines Oberflächenrechts zu Gunsten der Schnalstaler Gletscherbahnen Recht. In Schnals löst Ebners Fauxpas für das Oberflächenrecht erstauntes Schmunzeln aus. In Schnals zirkuliert seit langem der Spruch, dass Schnals zu „Ebners Afghanistan“ werden könnte. Gott bewahre.

Dienstag, 03 September 2024 09:54

Energie-Treffen mit LR Brunner

Prad/Vinschgau - Bei einem kürzlich im Suldenbachwerk von Prad stattgefundenen Treffen zwischen dem Landesrat Peter Brunner, dem Ressortleiter Alexander Gruber und den Mitgliedern der „Initiative Energie Vinschgau“ wurden den „Klimaplan Südtirol 2040“ unterstützende Maßnahmen angesprochen. Die Initiative forderte dabei die Wiedereinführung eines kontinuierlichen Energietisches, der sich mit den offenen Energiefragen und den Klimazielen befasst. Projekte auf Grundlage der Erreichbarkeit der Klimaziele sollen ausgearbeitet und verwirklicht werden. Im Bezug auf Agri-Photovoltaik stellt die „Initiative Energie Vinschgau“ klare Forderungen. Es sollte eine zeitnahe Umsetzung von 2 Pilotanlagen (Obst und Beeren) für Agri-PV umgesetzt und von der Initiative in Absprache mit den entsprechenden Landesämtern oder der Laimburg koordiniert werden. Schließlich habe die Thematik der Agri-PV vor allem durch die Initiative Energie Vinschgau in Absprachen mit LH Arno Kompatscher den Weg in das Koalitionsprogramm gefunden. LR Peter Brunner wurde auch um Unterstützung für den Bau eines Pumpspeicherkraftwerkes im Gemeindegebiet Prad gebeten. Der Landesrat möge dies vor allem hinsichtlich Nationalparkplan und generelle Klimaziele und der Notwendigkeit von lokal zur Verfügung stehenden Ressourcen (Speicherbecken anstelle von Batterien) voll unterstützen. Die Initiative forderte auch Investitionskostenbeiträge für innovative Technologien bei den Fernwärmebetreibern. Südtirol hat 76 Fernheizwerke, die meisten von ihnen wurden vor 20 Jahre errichtet. Die Förderung einer technologischen Weiterentwicklung wäre demnach ein sinnvoller Beitrag. Auch die drei im Vinschgau bestehenden Biogasanlagen sollten nachhaltig finanziell unterstützt werden, nachdem die staatlichen Beiträge ausgelaufen sind. (eb) 


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