Prad - Am 19. September lud die Vereinigung Demenzfreundlicher Vinschgau in Kooperation mit der Bezirksgemeinschaft zu einer öffentlichen Fortbildung zum Thema Demenz in die Werkstatt für Menschen mit Behinderung in Prad. Bezirkspräsidentin Roselinde Gunsch begrüßte die TeilnehmerInnen mit dem Verweis auf den Weltalzheimertag am 21. September, widmete die Veranstaltung der kürzlich verstorbenen Sonja Hölbling und lud zu ihrem Gedenken zu einer Schweigeminute ein. Primar Philipp Klomstein, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie an der Klinik Maria Ebene in Vorarlberg, mit Schwerpunkt Alterspsychiatrie und Alterspsychotherapie, trug anschaulich und anekdotisch über den Stand der Forschung, die Herausforderungen in der Betreuung demenzkranker Menschen, sowie möglicher Zukunftsaussichten vor. Die Demenz hat sich mittlerweile zu einer Volkskrankheit entwickelt, deren Ursachen vielfältig und deren Auswirkungen, bedingt durch den demografischen Wandel, immer größer werden. So gibt es ca. 13.000 Demenzkranze in Südtirol, ca. 46 Millionen weltweit. Tendenz steigend. Humorvoll versuchte Klomstein, anhand von Erzählungen aus seinem Berufsalltag, die Auswirkungen der Demenz aufzuzeigen, auch wenn, und das ist das größte Problem an der Krankheit, es bis dato noch keine Heilungsmöglichkeiten gibt. Der Primar machte klar, eine wirkliche Vorbeugung gibt es nicht und es kann jeden treffen. Belastend ist die Krankheit nicht nur für den Betroffenen selbst, sondern auch für das gesamte Lebensumfeld. Ein gesunder Lebensstil kann helfen, eine Garantie ist aber auch dieser nicht. Die Demenz, welche als psychische Störung eingestuft wird, liegt mittlerweile auf Platz vier in der Häufigkeitsrangliste. Die Therapie besteht meist in der Gabe von Psychopharmaka, welche Symptome abschwächen, bzw. verdecken können. Die Demenz an sich bleibt dabei allerdings irreversibel. (uno)
Stilfs/Pfeiferhaus - Im Rahmen des PNRR Projektes „Stilfs-Resilienz erzählen“ ist auch geplant jedes Jahr einen Künstler bzw. eine Künstlerin für ein Monat nach Stilfs einzuladen, um hier ungezwungen künstlerisch zu arbeiten, das Dorf und seine Menschen zu erleben und zu reflektieren.
von Heinrich Zoderer
Künstlerresidenz nennt sich diese Form der Kunstförderung. So etwas gibt es in Deutschland, Österreich und der Schweiz, auch im benachbarten Val Müstair und auf dem Rimpfhof oberhalb von Schlanders. Marie Capesius aus Luxemburg, die in Berlin Fotografie studierte, war die erste Künstlerin, die ausgewählt wurde, im September im Pfeiferhaus wohnte und das Dorf und das Dorfgeschehen gefilmt und fotografiert hat. Am 27. September luden die Gemeinde Stilfs, Daria Habicher, die Koordinatorin der PNRR-Projektgruppe und die Künstlerin zur Ausstellungseröffnung ins Pfeiferhaus. Dieses Künstlerhaus ist die Wohn- und Arbeitsstätte von Clara Mayr, einer jungen Künstlerin aus Ritten. Marie Capesius ist eine besondere Fotografin. Sie arbeitet mit einer Polaroid Kamera und erzeugt vor allem kleine Schwarz-Weiß-Bilder. Die Bilder sind oft nicht ganz klar erkennbar und ermöglichen so viele Interpretationen. Intensiv hat sich die multimediale Künstlerin mit dem Thema Psychogenealogie beschäftigt. Im Mittelpunkt dieser Methode zur Familienforschung steht die Idee, dass nicht nur genetische, sondern auch psychische Erbschaften von einer Generation zur nächsten weitergegeben werden können. Es ist die Familiengeschichte, der unsichtbare familiäre Rucksack, der auf das eigene Leben drückt, oft in unbewusster Weise. So zeigt Capesius nicht Einzelbilder, sondern fasst drei Bilder zu einer Bildgeschichte zusammen und kommentiert diese mit einem kurzen Text zum Nachdenken. So lautet ein Text zu den drei Bildern: „Familiengeheimnisse. Die Väter essen saure Trauben und den Söhnen werden die Zähne stumpf. Schmutzige Wäsche wäscht man zu Hause“. Wie Capesius bei der Ausstellungseröffnung erzählte, wollte sie raus aus der Stadt, hinaus aufs Land, umgeben von Bergen und Natur. Und genau das hat sie in Stilfs am Fuße des Ortlers gefunden.
Schluderns - Am vergangenen Wochenende wurde in Schluderns die Kindertagesstätte „Kleine Ritter“ offiziell durch Altpfarrer Alfred Gander eingeweiht. Zum Festakt gekommen waren die Stellvertreterin von LH Arno Kompatscher, Landesrätin Rosmarie Pamer. Die Kita befindet sich im Erdgeschoss der Grundschule und umfasst das bisherige Lehrerzimmer und einen Klassenraum. Für die Unterbringung des neuen Lehrerzimmers wurde im Obergeschoss des Schulgebäudes ein Zubau in Holzbauweise errichtet.
Bürgermeister Heiko Hauser blickte kurz auf die Baugeschichte zurück und unterstrich die Wichtigkeit dieser Struktur, die notwendig geworden war, weil in immer mehr Familien beide Elternteile berufstätig sind. In der Kita werden künftig bis zu 20 Kinder betreut. Geführt wird die Kita von der Sozialgenossenschaft Kinderfreunde und den Betreuerinnen Julia Asper und Jenny Rainalter.
Die Gesamtkosten des Projektes beziffert Hauser mit 650.000 Euro. Die Gemeinde bestritt die Ausgaben fast gänzlich mit Eigenmitteln. BM Hauser bedankte sich bei allen, die zum Gelingen der Kita beigetragen und den Bau begleitet haben, so bei der ehemaligen Direktorin Karin Mazzari und bei der amtierenden Karin Schönthaler, bei der Vizedirektorin und Gemeindereferentin Sonja Abart, beim Gemeindesekretär Christian Messmer und seinem Team, bei den am Umbau beteiligten Firmen, bei der Sozialgenossenschaft Kinderfreunde mit deren Obfrau Sonja Weis und einigen anderen.
Für musikalische Umrahmung sorgten Ilenia Hauser und Carla De Filippis mit ihren Geigen. Mattia De Filippi überraschte die Gäste mit einem Wiener Walzer am Keyboard. (mds)
Das Tierheim Naturns - 2020 nach Ulten verlegt - war als Übergangslösung gedacht. Alle Versprechen der Politik, einen neuen Standort zu finden, verliefen im Sand. Die Situation ist untragbar. Die vielen Tiere -oft von verstorbenen Besitzern- finden bei Privaten keinen Platz mehr. Es braucht dringend eine Lösung. Um die Politik zum Handeln zu bewegen, wurde nun eine Unterschriftenakton gestart. Unter https://chng.it ITZRQxQQdx kann die Petition online angesehen und unterschrieben werden.
Sehr geehrter Herr Erwin Bernhart!
Die beinahe regelmäßigen, mir scheint von Hass getrieben, jedenfalls in den meisten Fällen von Inkompetenz, gepaart mit reichlich Unwissenheit geprägten Leserbriefe vom Herrn Herbert Marseiler, Prad/Zürich, stören mich schon seit geraumer Zeit und ich erlaube mir zu erwähnen, derlei Geschreibsel sind einem seriösen, gut gestalteten Blatt bzw. Journalismus unwürdig. Auch der in der letzten Ausgabe unter dem Titel „Bis dato kein Gejammere“, ist an Unsachlichkeit kaum zu überbieten. Er schreibt von angeblichen freien Abschüssen von Wölfen in der Schweiz und stellt, bezüglich den Gefahren für Menschen, den bedauerlichen, tödlichen Zwischenfall in der Nachbarprovinz Trient, gegenüber. Wolf mit Bär vergleichen ist schon sehr fragwürdig. Ein ausgewachsener Bär kann eine Person mit einem einzigen Prankenhieb ins Jenseits zu befördern. Der leider tödliche Ausgang für den jungen Sportler - wofür der Bär als Alleinschuldiger betrachtet wird - ist über alle Maßen unfair. Bären sind keine blutrünstige Großraubtiere, und was der Südt. Bauernbund einschließlich der HGV stets zu suggerieren versucht, Bären würden auf Wanderwegen nur darauf warten, Wanderer und Touristen anzugreifen, sind primitive sowie Angst verbreitende Märchen. Mein Vater (1907-1981) sowie auch der seit vielen Jahren in Naturns lebende ehemalige, mit über 90 Jahren inzwischen verstorbene Schuhmachermeister Hans Unterholzner, beide aus dem Ultental stammend, haben stets bestätigt, dass sie weder von ihren Eltern sowie Großeltern, also wohl über 200 Jahre zurückgreifend, jemals davon gehört haben, dass im Ultental ein Mensch von einem Bären angegriffen und verletzt worden wäre. Hätte das jemals zugetragen, welche Schauermärchen würde man heute noch davon erzählen? Die Gegend, wo es diesen bedauerlichen Zwischenfall gegeben hat, ist mir nicht bekannt, nur ist für mich unbegreiflich, bestätigt jedoch meine Einschätzung, leider zu viele Menschen haben jedweden Bezug zur Natur verloren und ebenso viele betrachten die Natur als Sportgerät und haben auch noch die überhebliche Einstellung, die Natur einschließlich Tiere haben sich dem Menschen unterzuordnen bzw. sie hat dem Menschen zu dienen bzw. gut für zur Ausbeutung. Wer sein Leben schätzt und nicht zu hohen Risiken auszusetzen möchte, wählt nicht Forstwege für Trainingsläufe, wo sich Bären aufhalten. Einen Bär erschrecken und dieser sieht den Täter davonlaufen, ist wie ein Todesurteil, noch dazu wollte sich der Sportler mit einem dicken Ast zur Wehr setzen. So viel Unwissenheit und Leichtsinn auf den Rücken von Tieren austragen, mit vermeidbar traurigem Ausgang, wird dann großzügig missbraucht, um Hass und Hysterie gegen Tiere zu verbreiten.
Nun, ich schreibe Ihnen diese meine Einstellung nicht um Sie oder sonst wen belehren zu wollen. Der Hintergrund ist folgender: Vorhin war der Schwiegersohn Kurt meiner Frau und Ehemann von Selma Mahlknecht hier Bücher abzuholen. Kurt Gritsch, Historiker und Konfliktforscher, lebt und unterrichtet bereits seit Jahrzehnten im Kanton Graubünden und lebt nunmehr mit Selma seit mehreren Jahren in Zernez. Ich habe ihm den oben erwähnten Leserbrief gezeigt und gefragt ob ihm der Autor ev. bekannt ist, er verneinte und hat den Text gelesen. Sein Kommentar: der gesamte Inhalt ist total falsch und entspricht nicht im Geringsten den Fakten. Auch in der Schweiz wurden Abschussverfügungen gegen Wölfe stets von Tierschützern angefochten bzw. gab es Proteste und wurden sogar am Gericht verhandelt.
Würde mir wünschen, Ihre von uns geschätzte Lokalzeitung könne künftighin auf solch fragwürdige Leserbriefe verzichten. In diesem Sinne verbleibt mit besten Dank für Ihre Aufmerksamkeit mit freundlichen Grüßen
Walter Pöder, Naturns
Kluge Konsumenten
Kluge Konsumenten sind es, welche nicht wahllos sich hineinstürzen, in die jeweils neue Saison mit all deren verlockenden news in allen Bereichen. Die vielleicht zu Hause ihre Kleider-Schuhschränke erst durchforsten. Bei der Gelegenheit diese auf die kommende Jahreszeit einrichten. Aussortieren, was nicht mehr geliebt, bzw. tragbar ist. Der damit geschaffene Überblick nämlich ist es, welche bewusstes Einkaufen erst möglich macht. Manchen „Schrankleichen“, fehlt oft nämlich schlicht das passende Ober/Unterteil, um gerne und überzeugt wieder getragen zu werden. Komplettieren der eigenen Wohlfühl-Garderobe nennt sich das Konzept. Dieses braucht wie alles, was funktionieren sollte, ein wenig gut geleistete Vorarbeit. Kluge Konsumenten übrigens sind es auch, welche sich nicht mit ihrem Laptop aufs Sofa verziehen und dort munter „Shopping“ betreiben. Es gibt ja schon zu viele Massen an Menschen, welche Massen an Waren ohne schlechtes Gewissen, Tag für Tag durch die Gegend karren lassen. Noch gibt es nämlich in unseren gut strukturierten Dörfern und Städten sowas wie Geschäfte, die man betreten darf. Sich gut beraten oder auch nicht beraten lassen kann. Feinfühlige Bedienstete merken sofort, was angesagt ist. Ein gewisser gesunder Ausgleich zw. Online-Shopping und stationärem Konsum fühlte sich recht gut an.
Claudia Leoni-Pinggera. Latsch
Kleiner Angelus Ferner. Jahr ein, Jahr aus (seit 1978) besuche ich diesen Gletscher. Auch er wird immer dürrer und runzeliger und irgendwann wird er nicht mehr da sein, oder ich schaffe es nicht mehr herauf zu kommen. Und so kann eine alte „Freundschaft“ enden.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it
Psychologie
Alle meine Gefühle
Gefühle geben uns Orientierung für uns selbst und beeinflussen so die Beziehungen, die wir zu unseren Mitmenschen pflegen. Je deutlicher und differenzierter es gelingt, Gefühlen nachzuspüren, sie zu benennen und mitzuteilen, umso lebendiger fühlen wir uns.
Zuversicht
„Wie lange muss ich denn noch warten?“ „Das wird schon werden!“ – Dieser Ausspruch macht deutlich, dass es sich bei Zuversicht um mehr als nur ein flüchtiges Gefühl handelt. Vielmehr beschreibt sie eine vertrauensvolle Grundhaltung dem Leben gegenüber. Es ist eine Art Lebenskunst, die uns selbst in schwierigen Zeiten hilft, unsere innere Heiterkeit zu bewahren. Mit Zuversicht leugnen wir nicht den Ernst der Lage oder spielen bedrohliche Situationen herunter. Stattdessen schöpfen wir Zuversicht aus uns selbst und bewahren dadurch Freude, Berührtheit und Wendigkeit. Ich sehe die Schattenseiten meines Lebens klar, lasse mich jedoch nicht von ihnen lähmen. Mit Zuversicht fühle ich mich verbunden mit allem, was mich umgibt. So wie wir uns im Meer von den Wellen tragen lassen, dürfen wir uns zuversichtlich dem Leben stellen.
Mit dem Schicksal zu hadern und erfahrene Ungerechtigkeiten zu beklagen, bringt uns selten weiter – der Preis dafür ist schlicht zu hoch. Selbst wenn wir glauben, im Leben falsch abgebogen zu sein, können wir jederzeit neue Wege einschlagen. In der nächsten Stunde oder am nächsten Tag haben wir die Chance, unsere Zukunft neu zu gestalten. Dabei reicht es manchmal, den eigenen Blickwinkel zu erweitern. Indem ich das Schwere anerkenne, bewahre ich das Vertrauen und die Verbindung zu allem Freudigen in mir. So relativiere ich die Ereignisse – zumindest ein Stück weit. Zur Zuversicht gehören Lächeln, Wohlwollen, Interesse und eine gewisse Nonchalance, wenn man so will.
Elisabeth Hickmann
Einzel-, Paar- und Familienberatung
www.beratung-hickmann.it
Tel. 333 269 0799
beratung@hickmann.it
Schluderns/Vinschgau - Beim Haflinger Festival und bei den Südtiroler Ritterspielen in Schluderns boten freundliche Damen Vinschger Äpfel zur Verkostung an. Es handelte sich um die beiden Apfelbotschafterinnen Andrea Kuppelwieser Spechtenhauser und Irmgard Sapelza Astner aus Schluderns. Beiden sind Obstbäuerinnen und werben seit 2021 im Auftrag der VI.P (Verband der Vinschgauer Produzenten für Obst und Gemüse) bei unterschiedlichen Anlässen für die verschiedenen Vinschger Apfelsorten, die entsprechend der Reifung in der jeweiligen Jahreszeit ausgewählt werden. Beim Haflingerfestival verteilten sie beispielsweise die Sorten Pinova und Cosmics Crips, bei den Ritterspielen die Sorten Cosmic Crips und Golden Delicious. Mit ihren Werbeständen standen die beiden Botschafterinnen bereits vor Supermärkten in Rovereto, Florenz, Terni und Viterbo. Dort machten sie den Konsumentinnen und Konsumenten die Vinschger Äpfel schmackhaft. Die Beiden bieten von Ende April bis Ende Oktober auch jeden Dienstag Führungen durch die Obstanlagen an. Die unter dem Motto „Der Südtiroler Apfel in seiner Bergwelt“ laufen. Start ist um 16.00 Uhr im VUSEUM Schluderns. Eine Anmeldung ist in den Tourismusbüros der Ferienregion Obervinschgau erforderlich.
Organisiert werden die Apfelführungen von IDM Südtirol in Zusammenarbeit mit dem Südtiroler Apfelkonsortium. Bei ihren Rundgängen durch die Obstanlagen (rund 90 Minuten) geben die Botschafterinnen Einblicke in die Arbeiten der Obstbauern. Sie informieren über nachhaltige Produktion, über biologische und integrierte Anbauweise, über Sortierung und Lagerung in den Obstgenossenschaften, über Logistik und Verkauf, aber auch über den Nährwert der Äpfel und deren positive Auswirkung auf die Gesundheit. Themen sind auch die Bewässerungsformen, der Frost- und Hagelschutz und einiges mehr.
In Südtirol sind rund 50 ausgebildeten Apfelbotschafter und Apfelbotschafterinnen tätig, die eine Ausbildungen in Theorie und Praxis absolviert haben und sich regelmäßig weiterbilden. Die Führungen finden überall in Südtirol statt, wo es Apfelanbau gibt. (mds)
Schnals - Mit dem dreitägigen „Nomad-Fest“, einem Festival zeitgenössischer Performances im Rahmen der Transhumanz, ist das PNRR-Projekt „Transhumanza“ der Gemeinde Schnals erstmals an die Öffentlichkeit getreten.
von Erwin Bernhart
Schnals und Enneberg haben als einzige Gemeinden Südtirols PNRR-Projekte (Linea B) in einer Finanzierungshöhe von je 1,6 Millionen Euro erhalten. Gefördert werden sollen die Wiederbelebung, Aufwertung und Verwaltung des großen historischen, künstlerischen, kulturellen und traditionellen Erbes in diesen Gemeinden. Betreut von VizeBMin Sonja Santer hat sich Schnals Kulturhilfen von organisatorischen, künstlerischen und wissenschaftlilchen Seiten geholt und mit dem Projekt „Transhumanza“ das immaterielle Kulturerbe von Schnals als Kristallisationspunkt diverser Veranstaltungen und Investitionen gewählt. Zentrales Anliegen sei es, so Santer bei der Pressekonferenz am 13. September im archeoparc, die Ortskerne zu beleben. Für das Projektmanagement wies Riccardo Cicolini (forTeam srl) darauf hin, dass das Nomad-Fest Tore öffnen und ein Bewusstsein für die kulturellen Schätze schaffen werde. Das Fest werde ein Jahr lang dauern. Durch die neuen künstlerischen Inputs möchte man der Abwanderung entgegenwirken. Der künstlerische Leiter Agostino Riitano (Immagina srl) erklärte die Wahl des künstlerischen Formates damit, dass über die Kunst viele unsichtbare Elemente rund um die Transhumaz sichtbar gemacht werden, das Warten etwa, die Bezirhung Mensch-Tier usw. Auf das Geflecht von Veranstaltungen, Forschungen, Bildungsaktivitäten ging der wissenschaftliche Leiter Gianni Berardino (PanSpeech srl) ein. Dabei soll der archaeoparc als Zentrum eines Inventars kulturellen Erbes, verteilt auf drei von der Gemeinde angekauften Gebäude, bleiben. Die umzubauenden Gebäude sollen mit modernster Museumstechnik auch in einem internationalen Netzwerk eingepfegt werden.
Mit dem „Nomad-Fest“ vom 13. bis 15. September hat das PNRR-Projekt erstmals öffentlich sichtbare, kulturelle Zeichen gesetzt. Mit der „Masterclass zur Klangforschung“ wurden unter der Leitung von Luís Costa seit Ende August Klänge im Schnalstal aufgenommen. Das Kollektiv „funduk“ hat das Nomad-Fest am 13. September in Karthaus eröffnet, das Theaterkollektiv O Thiasos TeatroNatura hat eine wandernde Performance über die „Metamorphose der Nymphe Io“ von Ovid gezeigt, das Theaterkollektiv Silence Teatro mischte sich in Vernagt unter die rückkehrenden Schafe, mit Lukas Lobis und Arianna Porcelli gab es eine performte Seerundwanderung und am Abend des 15. September beschloss Akemi Takeya und Sebastian Bauer das Fest musikalisch.
Schlanders/Vinschgau - Mit einem Exzellenzdiplom in der Tasche, vielen Eindrücken und Erfahrungen und strahlenden Augen kehrte der Kandidat der Maler und Lackierer Christoph Auer von den World Skills 2024 aus dem französischen Lyon zurück. Zur Freude – auch – von Experte Bruno Giongo aus Schlanders, von dem er trainiert wurde und des Berufsbildungszentrums Schlanders. Dort bereitete sich Christoph Auer im August auf die World Skills vor. Trainiert wurden Schnelligkeit, Genauigkeit, Sauberkeit – kurzum alle Fertigkeiten, die ein Maler können muss: von Farben mischen, lackieren, spritzen über tapezieren bis hin zu handwerklich künstlerischen Fähigkeiten und Kreativität. 22 Stunden Zeit – aufgeteilt auf vier Wettbewerbstage – blieb den Kandidatinnen und Kandidaten Zeit, um die Herausforderungen zu meistern.
Schon allein die Teilnahme ist ein riesen Erfolg und eine gewaltige Herausforderung, die Auer und alle Südtiroler Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Bravour gemeistert haben. (ap)