„Süd-Tirol hat ein Sicherheitsproblem!“
Vor wenigen Tagen wurde im Gemeindegebiet Schlanders eine Frau von zwei Männern brutal angegriffen. Peter Gruber, Landesjugendsprecher der Süd-Tiroler Freiheit, spricht sein Mitgefühl aus und fordert härtere Strafen und konsequentere Abschiebungen von kriminellen Ausländern.
Nach der Vergewaltigung eines 15-jährigen Mädchens in Bozen am helllichten Tag vor einigen Wochen, ist dies nun der zweite gewaltsame Übergriff auf eine Frau in Süd-Tirol in kürzester Zeit. Sowohl bei der Vergewaltigung in Bozen als auch bei der versuchten Vergewaltigung in Schlanders handelt es sich bei den Tätern mit großer Wahrscheinlichkeit um Personen mit Migrationshintergrund.
„Das Sicherheitsgefühl der Bürger im Land hat sich in den letzten Jahren zunehmend verschlechtert. Immer wieder machen Migranten in Zusammenhang mit brutaler Gewalt und kriminellen Handlungen Schlagzeilen. Es muss hier endlich härter durchgegriffen werden!“, fordert Gruber.
„Kriminelle Ausländer müssen nach Strafvollzug konsequent abgeschoben werden. Auch die Strafen für solch gewaltsame Übergriffe müssen härter werden. Zudem muss die Polizeipräsenz an neuralgischen Punkten wie beispielsweise den Bahnhofspark in Bozen ausgebaut werden.“ erklärt der Landesjugendsprecher der Süd-Tiroler Freiheit.
Wenn ein Staat oder ein Land nicht fähig ist Rechtsstaatlichkeit sicherzustellen, Straftäter ausfindig zu machen und in angemessenen Maßen zu bestrafen, dann verlieren die Menschen das Vertrauen in die Staatsorgane. Selbstjustiz kann dann schnell zur Antwort werden. So weit soll es die Politik nicht kommen lassen. Es ist nun höchste Zeit zu handeln!
Peter Gruber,
Landesjugendsprecher der Süd-Tiroler Freiheit
Traktoren Aufmarsch zum Weltumwelttag
Am 5. Juni ist Weltumwelttag. Wie passend der martialische Auflauf der Bauern heute im Stadtzentrum von Bozen um der Anti-Wolf-Kampagne Nachdruck zu verleihen. Von überall kamen die schweren Gefährte. Traktoren, sie zu nennen ist eine schönfärbende Beschreibung dieser dieselbetriebenen Ungetüme. Protestieren ist ein Grundrecht, aber liebe Bauern nehmt euch ein Beispiel an der Schülerinnen und Schüler, die auch am Landhausplatz protestierten aber mit Öffis anreisten und nicht die Atemluft der Menschen mit Abgasen belasteten. Sie protestieren auch für einen echten Klimaschutz. Die Bauern hingegen fühlen sich als Richter und entscheiden wer in der Schöpfung Platz hat oder nicht. Nochmals am Weltumwelttag für ein wolfsfreie Land zu protestieren und dazu mit einer Traktor-Parade aufzufahren ist ein Spiegel einer Gesellschaft, deren wachsende Teile von Blindheit und Arroganz befallen sind. Wir stecken in einer gewaltigen Wahrnehmungskrise. Wir wollen uns nicht eingestehen, dass der Mensch der wahre Wolf auf der Erde ist. Der Wolf handelt aus Instinkt, Menschen hingegen handeln aus Überlegungen heraus, wobei das Profitdenken zum grundlegenden Handlungsprinzip wurde. Was diesem in die Quere kommt, wird bekämpft.
Mit Bildern von zerrissenen Schafen wird zur Hetzjagd getrommelt. Niemand erwähnt, was den Schafen ohne dem Wolf erwartet. Werden sie zu Tode geküsst? Nein, sie werden geschlachtet. Warum zeigt niemand die Bilder von Schlachthäusern, von grausamen Tiertransporten? Dazu einige Zahlen und Fakten: Jährlich verbluten 300 000 Rinder ohne Betäubung. So wird bei fünf bis neun Prozent der Rinder in Deutschland der sogenannte Entblutestich gesetzt, obwohl die Tiere wegen eines schlampigen Bolzenschusses nicht betäubt sind. In Anbetracht von 3,3 Millionen geschlachteten Rindern verbluten allein in Deutschland pro Jahr rund 300 000 Tiere bei vollem Schmerzempfinden. Hinzukommen kommen jährlich Millionen von anderen Tieren.
Aber die Bilder, was wird uns präsentiert? Ein paar gerissene Schafe.
Mit der Klimakrise fahren wir den Planeten an die Wand und vergessen, dass wir keinen Ersatzplaneten haben. Der Fleischkonsum und die industrialisierte Landwirtschaft zählen zu großen Verursachern des menschengemachten Klimawandels. Dieser stellt die größte Herausforderung für unsere Zukunft. Darüber müssen wir reden und auf die Straße gehen - aber ohne Traktoren.
Nochmals: die größte Gefahr ist der ökologische Kollaps. Der Mensch ist dabei Täter und Opfer zugleich.
Norbert Lantschner
Lösungsgeld II
Ich möchte eindeutig darauf hinweisen, dass die Einsätze von biologischen und von chemisch-synthetischen Pestiziden im Endeffekt dasselbe bewirken. – ich wiederhole – Vergiftung des Futters der Nützlinge. Auch wenn von Pflanzen, Früchten, biologische Gifte schneller abgewaschen und in den Boden schneller abgebaut und in die Luft schneller aufgelöst werden, sie befinden sich trotzdem weiterhin schädigend in der Umwelt.
Ich möchte eindeutig darauf hinweisen, dass es nur eine richtige Lösung für genanntes Problem gibt. Sie heißt Biodiversität, Vielfalt, Mischkultur mit Fruchtfolgen und Ruhepausen. Bitte diese einzige und umwelt-verträgliche Anbauweise landesweit verbreiten!
Paul Gruber, Mals
von Albrecht Plangger - Die Europawahlen sind geschlagen. Die Lega konnte ihre Stimmen im Vergleich zu den letzten Parlamentswahlen im Februar 2018 verdoppeln und somit 9 Mio. Italiener an sich binden, während die 5 Sterne Bewegung die Hälfte ihrer Stimmen verloren hat. Wir stehen nun wohl vor einer Regierungskrise. Niemand weiß wohin der Salvini will. Will er Neuwahlen provozieren, indem er seinen Bündnispartner mit Lega-Forderungen überhäuft, oder begnügt er sich mit mehr Kompetenzen oder einigen zusätzlichen Ministern, damit das politische Kraftverhältnis wieder passt ? In dieses undurchsichtige Szenario hat sich nun auch noch Ministerpräsident Conte eingebracht. Er hat seinen beiden Vize-Regierungschef´s ein „Ultimatum“ gestellt, mehr Loyalität und ein unmissverständliches Bekenntnis zur Fortsetzung des Bündnisses und eine Beendigung der fruchtlosen Flügelkämpfe eingefordert. Somit wird es spannend. Sollen die Neuwahlen noch im September stattfinden – d.h. vor der Erarbeitung des heurigen äußerst schwierigen Haushaltsgesetzes – dann muß es in der Woche nach Pfingsten „krachen“. Vielleicht organisiert auch jemand einen „Unfall“ bei den anstehenden Vertrauensabstimmungen zu den Gesetzesdekreten „sblocca cantieri“ (soll die Arbeitsvergabebestimmungen lockern und die ausufernde Bürokratie abbauen) oder beim „DL crescita“ (soll mehr wirtschaftliches Wachstum bewirken). Erschwerend dazu kommt noch, daß die EU auch ein Vertragsverletzungsverfahren wegen „Überschuldung“ gegenüber Italien einleiten will. In Zeiten solcher Unsicherheit ist die parlamentarische Arbeit schwierig. Der Senat behandelt z.B. den „DL sblocca cantieri“, wir in der Abgeordnetenkammer den „DL crescita“. Finanzmittel für die notwendige Finanzmitteldotierung der jeweils vorgeschlagenen Maßnahmen gibt es zur Zeit aber nur für ein Dekret. Die Wahl fiel auf den „sblocca cantieri“. Somit wurden bei uns die diesbezüglichen Abstimmungen um zwei Wochen verschoben. Das Ergebnis der Wahlen hat offensichtlich zu einem „Stillstand“ geführt. Was nun Ministerpräsident Conte ?
Erdbeerfest Martell - Am 29. und 30. Juni feiert das Südtiroler Erdbeerfest sein 20. Jubiläum. Familie und Genuss stehen neben der Erdbeere im Mittelpunkt. Die Südtiroler Erdbeerkönigin Jasmin freut sich auf die heurige Erdbeersaison, welche aufgrund der Witterungsverhältnisse etwas später startet. „Ab Mitte Juni kann mit den ersten Erdbeeren gerechnet werden“, erklärt die Königin. Traditionell wird auch heuer am Samstagnachmittag die Riesenerdbeertorte angeschnitten. Dabei wird die aktuelle Erdbeerkönigin von ihren Vorgängerinnen unterstützt. Schon zu Mittag haben die Gäste die Möglichkeit verschiedene Erdbeersorten zu verkosten und ihren Favoriten zu bestimmen. Nicht zu kurz kommen wiederum die Liebhaber von guter Musik. Konzerte von Musikkapellen und verschiedenen Gruppen erwarten die Gäste. Einen Höhepunkt gibt es am Sonntag: Nathalie Trafoier, Südtirolerin des Jahres 2018 wird ab 14.30 Uhr mit verschiedenen Prominenten, ein wunderbares Dessert zaubern. Da das Südtiroler Erdbeerfest ein Fest für die ganze Familie ist, gibt es folgendes zu entdecken: Kinderschminken, Clown, Bastelecke, Spielplatz und Minigolf - Geführte Wanderungen auf dem Südtiroler Erdbeerweg - Schnupperklettern in der neuen AVS Kletterhalle - Bauernmarkt mit typischen Produkten aus dem Nationalpark Stilfser Joch.
Schlanders/Vinschgau - Der Kiwanis-Club Vinschgau steht nunmehr wieder mitten in seiner hilfreichen und auch interessanten Vereinsaktivität, nachdem die Ämterübergabe vom Latscher Vorstand auf die Gruppe Schlanders-Mittelvinschgau schon vor etlichen Monaten vollzogen wurde. Das Programm sieht zahlreiche Arbeitsmeetings vor, ebenso Vortragsmeetings und Kontaktveranstaltungen mit den umliegenden Clubs bzw. Paten-Clubs. Beim Eröffnungsmeeting konnten die Kiwanierinnen und Kiwnisfreunde einen interessanten Reisebericht über Südostasien miterleben.
Mit dem Club Landeck-Imst wurde das traditionelle Törggelen veranstaltet. Präsident Herbert Müller konnte eine zahlreiche Delegation aus dem „Oberen Gericht“ im Gstirner-Keller in Kastelbell begrüßen. Weiters berichtete Frau Magdalena Gschnitzer aus Sterzing über Lösungsvorschläge für plastikfreie Weltmeere. Die Kiwanisclubs Südtirols unterstützen Gschnitzer für ein Filmprojekt zu diesem Thema.
Am 10. Mai wurde wieder das traditionelle Grillfest der Lebenshilfe Vinschgau im Schloss Goldrain veranstaltet, wobei die betreuten Gruppen aus Prad und Schlanders mit Grillessen und von den Kiwanisfrauen hergestellten Süßigkeiten bewirtet wurden.
Bedürftigen Menschen und vor allem Kindern wird rasch und unbürokratisch geholfen. So wurden die Schlanderser Tafel, der Vinzenzverein und die Langtauferer Bergrettung, die noch nicht über ein eigenes Rettungsfahrzeug verfügt, unterstützt.
Ein Vortrag von Leo Andergassen, ein über Südtirols Grenzen hinaus bekannter Denkmalpfleger und Kurator auf Schloss Tirol, rundete das Club-Angebot mit einem Vortrag über Schloss Goldrain und das Adelsgeschlecht der Grafen Hendl ab.
Am 26. Mai hat der Theaterverein „Der Kreis“ dem Kiwanisclub eine „Lysistrata“-Benefiz-Aufführung zur Verfügung gestellt. Der daraus erzielte Erlös wird an in Not Geratene weitergegeben. Einige Neumitglieder konnten im Club aufgenommen werden. Wer Interesse hat, sich um eine Mitgliedschaft beim Club zu bewerben, möge sich gerne beim Vorstand melden. Der Club hat europaweite Kontakte und pflegt auch den gesellschaftlichen Aspekt nach Kräften.
Herbert Müller
Mals - Die Schließung der Bahntrasse zwischen Schlanders und Mals bis zum 29. September 2019 wird am Bahnhof Mals für umfangreiche Umbauarbeiten genutzt. Kürzlich haben der Malser Ingenieur Ronald Patscheider und die beiden Mitarbeiter der Marx AG Alexander Marx und Simon Wallnöfer im Beisein von BM Ulrich Veith die Anrainer am Bahnhof Mals über die geplanten Baumaßnahmen informiert. Patscheider, der mittlerweile bei 9 Bahnhöfen die Bahnsteigverlängerung mitbegleitet hat, wird Ansprechpartner vor Ort sein. Die Firma Marx AG hat als Capogruppo die Qualitätsausschreibung gewonnen. Derzeit laufen die Arbeiten für die Verlängerung der Remise (auf 135 Meter). Dafür wird die Böschung in Richtung Hallenbad mit einer Pfahlwand verstärkt. Dazu müssen Geleise verlegt werden. In einer weiteren Phase werden die Bahnsteige geöffnet, um notwendige Verrohrungen vornehmen zu können. Die Bahnsteige werden zudem um 40 Meter verlängert. Diese Bahnsteigverlängerung soll bis Ende September abgeschlossen sein, weil dann der Zugdienst wieder aufgenommen wird. In einer dritten Phase wird in Richtung Tartsch ein notwendiges Parkgleis installiert. Insgesamt soll diese Phase der Bauarbeiten 2,5 Millionen Euro kosten und in einem Jahr abgeschlossen sein. (eb)
Gomagoi/Trafoi - Auf der jüngsten Sitzung wählten die Mitglieder des SVP-Ortsausschusses Gomagoi/Trafoi Roman Zischg (Bild) zum neuen Ortsobmann. Diese Wahl unter der Leitung vom SVP-Bezirksobmann Albrecht Plangger war notwendig geworden, nachdem Thomas Reinstadler aus persönlichen Gründen das Amt niedergelegt hatte. Roman Zischg wurde einstimmig gewählt. Die weiteren Mitglieder sind: Georg Ellmer (Stellvertreter), Manuela Angerer (Gemeindereferentin), Fabian Brenner (JG-Vertreter), Roland Brenner (Gemeinderat und Mitglieder der SVP-Bezirksleitung), Ruth Ellmer, Christina Thöni Kuntner (Frauenvertreterin) und Josef Ortler (kooptiert).
Vinschgau - Das Echo war sehr positiv. Diese Bilanz zogen Vertreter des Geflügelzuchtverein Vinschgau kürzlich über den ersten Geflügel- und Kleintiermarkt im vergangenen April in Eyrs. Von 22 angemeldeten Standbetreibern waren 19 anwesend. Besucherinnen und Besucher strömten aus dem ganzen Tal in die Moosburgstraße. Einige kamen sogar aus dem Nonstal, dem Pustertal und aus dem Bezirk Landeck. Der Besucherandrang war bereits um 9.00 Uhr riesengroß, und zwei Stunden später waren die meisten Hühner verkauft. Die Tierschutzrichtlinien wurden eingehalten und die Käufer über artgerechte Hühnerhaltung informiert. Der Markt soll künftig jährlich am letzten Samstag im April in Eyrs stattfinden und um einige Attraktionen erweitert werden, wie Streichelzoo, kulinarische Ecke mit Eierspeisen und anderes, getragen von örtlichen Vereinen.
Die Geflügelzucht haben mittlerweile einige Vinschger Bergbauern als wirtschaftliches Standbein für sich gewählt. Zusätzlich gibt es viele Hobby-Hühnerhalter. Der GZVV will beide Seiten vertreten und den Geflügelzüchtern auch bei bürokratischen Fragen weiterhelfen. „Geflügelzucht kann Wertschöpfung bringen, muss aber nach den Prinzipien der Nachhaltigkeit betrieben werden“, erklärt Reinhard Zangerle aus Eyrs. Bergbauern, die Eier von freilebenden Hühnern verkaufen, gibt es bereits mehrere im Tal. Masthühnchen-Züchter fehlen, obwohl die Nachfrage vor allem nach Bio-Hühnchen da wäre. Ein Grund dafür ist die fehlende Infrastruktur zum Schlachten. Der nächstgelegene für Geflügel adaptierte Schlachthof befindet sich in St. Martin in Passeier. Doch dessen Kapazität ist begrenzt. Täglich sind dort wegen zu kleiner Kühlkammern nur 30 Schlachtungen möglich. Die Schludernser Weihnachtsgänse werden beispielsweise nach den schlechten Erfahrungen im Schlachthof Brixen künftig in einen Schlachthof nach Augsburg gebracht. „Es ist ein Nonsens, die Tiere durch die Gegend zu karren. Wir müssen die Möglichkeit schaffen, hier zu schlachten“, betont der Produzent von Bio-Eiern Johann Gurschler aus Schlanders. Seit langem werde die Möglichkeit diskutiert, den Schlachthof Mals für Geflügelschlachtungen anzupassen. Von bereitgestellten 200.000 Euro war schon die Rede. Doch es scheint Sand im Getriebe zu sein. „Es bewegt sich derzeit nichts, jedenfalls redet man nicht mit uns vom Verein“, so GZVV-Präsident Michael Böttner. Die Diskussion müssten weitergehen, fordert Zangerle. Es gehe schließlich um eine wichtige Struktur für die Regionalentwicklung. (mds)
Galsaun - Mit großer Freude wurde am Ostportal des Kastelbeller Tunnels der symbolische Tunnelanstich vorgenomen. Der 2,5 Kilometer lange Tunnel soll bis 2022 fertiggestellt sein.
von Erwin Bernhart
Es sei ein besonderer Tag für die Gemeinde Kastelbell und für den Vinschgau, sagte der Kastelbell BM Gustav Tappeiner am 31. Mai. Vor dem Tunnelportal in Galsaun hatte sich viel Prominenz, darunter der neue Landesrat für Mobilität Daniel Alfreider und die BM von Latsch Helmut Fischer, Naturns Andreas Heidegger und Martell Georg Altstätter, und die Arbeiter der Baufirmen mit dem Capogruppo der Bietergemeinschaft E.MA.PRI.CE aus der Nähe von Treviso und dem Juniorpartner Passeirer Bau GmbH aus St. Martin in Passeier eingefunden. Längst überfällig, sagte Tappeiner, sei der Tunnelbau und mit nachhaltigen Vorteilen für die Lebensqualität der Gemeindebevölkerung. 57 Koordinierungssitzungen seien dem Bau vorausgegangen, reibungslos und konstruktiv seien diese verlaufen. Tappeiner erinnerte daran, dass der Gemeinderat von Kastelbell-Tschars am 4. Mai 2004 das Umfahrungsprojekt gutgeheißen habe. Tappeiner fügte hinzu, dass aufgrund der Sicherheit auch die Absicherung der Latschander zwischen Kastelbell und Latsch in Angriff zu nehmen sei.
Fluch und Segen sei die Mobilität, sagte LR Daniel Alfreider. Die Mobilitätsbedürfnisse hätten sich im Laufe der Zeit geändert. Und obwohl mit der Vinschgerbahn eine Alternative zur Verfügung stünde, habe sich das Verkehrsaufkommen auf der Straße ständig erhöht. Deshalb sei es wichtig, dass man nicht nur rede, sondern auch entsprechend baue. Dazu brauche es aber breiten Konsens für solche Projekte. Bevor der Naturnser Dekan Rudolf Hilpold die Barbarastatue und die Baustelle segnete, zählte der Abteilungsdirektor Valentino Pagani die Eckdaten zum Tunnelbau auf. Im Schnitt passieren 13.300 Fahrzeuge pro Tag die Gemeinde Kastelbell, zu Spitzenzeiten 17.300. Deshalb sei die Umfahrung in Kastelbell notwendig. Mit 2,5 Kilometern Länge sei der Tunnel der zweitlängste im Lande, mit 4 Pannenbuchten und 4 Fluchtstollen. Man sei bestrebt, das Landschaftsbild bei der Gestaltung der Tunnelportale aufzunehmen, im Westen etwa mit der Farbgebung angelehnt an jene von Schloss Kastelbell. Mit 75,2 Millionen Euro werden die Kosten veranschlagt. Die neue Umfahrungsstraße weist eine Länge von insgesamt 3,3 Kilometern auf.
Mit einer symbolischen Sprengung, gezündet von LR Alfreider, wurde der Tunnelanstich angedeutet und damit die Baustelle offiziell freigegeben.
Laas/Buchvorstellung - Über die Geschichte der Industrialisierung Südtirols gab es bisher keine umfassenden Publikationen. Nun hat Hansjörg Telfser aus Kortsch im Rahmen eines Forschungsdoktorates in den letzten vier Jahren in den verschiedenen Archiven Material gesammelt und das Ergebnis seiner Recherchen in zwei Büchern veröffentlicht und am 30. Mai in der Remise der Lasa Marmo einem interessierten Publikum vorgestellt. Der erste Band behandelt die Industriegeschichte Südtirols, der zweite Band beschäftigt sich mit den verschiedenen Industrieprojekten in der Kleinregion Laas und Prad. Nachzulesen sind spannende Geschichten über den Ausbau der Wasserkraftwerke, die Industrieansiedlung in Bozen und Meran, aber auch über internationale Verflechtungen, den Versuch der Italianisierung, von großen Versprechungen neuer Arbeitsplätze und gescheiterten Projekten. Am 16. September 1981 wurde den 65 Arbeiterinnen und 6 Arbeitern der Blusenfabrik Bohne in Prad mitgeteilt, dass der Betrieb geschlossen und alle entlassen werden. Am 18. Oktober 1984 meldete die Krumm-Alpina in Laas Konkurs an. Der bundesdeutsche Betrieb hinterließ einen Schuldenberg von 6,5 Milliarden Lire, über 80 Personen wurden arbeitslos. Das sind zwei besondere Ereignisse in der Industriegeschichte des Vinschgaus. Dabei begann alles ganz hoffnungsvoll. In Prad wurde die erste Gewerbezone im Vinschgau ausgewiesen und nach der Eröffnung der Blusenfabrik Bohne 1962 sollten bald 300 Arbeiterinnen beschäftigt werden.
In der Krumm-Alpina sollten laut Vertrag aus dem Jahre 1970 sogar bis zu 400 neue Arbeitsplätze entstehen. Die beiden bundesdeutschen Betriebe erhielten große Flächen mehr oder weniger gratis, kamen in den Genuss von Steuerbegünstigungen und Fördergeldern und sperrten den Betrieb nach wenigen Jahren zu. Neben der Geschichte dieser Industrieprojekte erzählt Telfser auch die sehr komplexe Geschichte des Marmors, von den Kalköfen und vom Magnesitabbau in Prad, der Ansiedlung der Firma Hoppe in Schluderns und Laas, der Firma Isoblock und Polyfaser in Prad und vom Großprojekt zur Bonifizierung der Auen und Möser des Mittelvinschgaus. (hzg)
Zwischen Nauders und Pfunds ist die Finstermünzstrasse bis voraussichtlich Ende Juni gesperrt. Die B 180 Reschenstraße ist zwischen Nauders und Pfunds-Kajetansbrücke wegen Instandhaltungsarbeiten für den Verkehr GESPERRT. Eine Umleitung führt über die B 185 Martinsbrucker Straße (A), die H 27 Engadiner Straße (CH) und die B 184 Engadiner Straße (A). Sattelkraftfahrzeuge, Omnibusse über 13 m Gesamtlänge und Fahrzeuge mit Anhänger müssen großräumig über den Brenner ausweichen. (aw)