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Dienstag, 25 Juli 2017 00:00

Die fliegenden Pfarrer

s30sp23 836Sulden/Trafoi/Stilfs/Gomagoi - Vor 20 Jahren als ich geweiht wurde, wollte ich ein normaler Dorfpfarrer sein. Doch nun scheint es so, als wäre ich nie schnell genug um als Pfarrer überall gleichzeitig zu sein“, schmunzelt Pfarrer Öttl. „Wir übriggebliebene Pfarrer werden nun wohl auch fliegen lernen müssen“!
Ab 01. September 2017 wird der Pfarrer der Gemeinde Stilfs auch Pfarrer von Prad-Agums. Ab 01. Dezember muss Öttl die Gemeinde Stilfs abgeben, welche er dann zusammen mit Lichtenberg nur mehr als Pfarrseelsorger betreut.
Große Veränderungen stehen also für die Fraktionen von Stilfs an, die nun vor der Aufgabe einer Neuorganisation stehen, keinen eigenen Pfarrer mehr haben und denen wenig Zeit bleibt diese Umstrukturierung termingerecht zu bewerkstelligen.
Bis Ende Oktober sollte nämlich in jeder Stilfser-Fraktion ein Pfarrverantwortlicher in Gestalt eines Laien gefunden werden, welcher dem Pfarrseelsorger zur Seite steht. Dieser wird vom Bischof ernannt; erhält pfarrliche Vollmachten in Teilbereichen der Seelsorge und ist für ein Team freiwilliger Kirchenmitarbeiter, sowie der Pfarrverwaltung zuständig.
Dies sei die einzige Möglichkeit um den pfarrlosen Dörfern eine Zusammenlegung zur Großpfarrei zu ersparen und einer Auflösung entgegen zu wirken, betonte Bettina Holzner vom Seelsorgeamt Bozen in ihrem Impulsreferat im Haus der Berge in Sulden, zu welchem alle betroffenen Einwohner eingeladen worden waren.
Frau Holzner appellierte, selbst auch Verantwortung für das Kirchengeschehen zu übernehmen und sich mit seinen Talenten einzubringen. Das alte “Pfarrer-Bild“ würde sich nun durch den Priestermangel zwangsläufig überall verändern und die Verantwortung für die Kirche auf mehreren Schultern verteilt werden.
In der abschließenden Diskussion wurden Bedenken zwecks dieser neuen verwirrenden Situation geäußert. Einige fragten warum die Kirche so lange geschlafen hätte, wo doch vor 10 Jahren die Zeichen der Umwälzung schon da waren? Auch Besorgnis über das zukünftig große Arbeitspensum des Pfarrer Öttls wurde geäußert. „Jo, wie wellen Sie des alls schaffen Herr Pfarrer?“ fragte eine Teilnehmerin „Des geat decht nia?“ „Tja,des wear i woll miassn schoffen“, schmunzelte Pfarrer Öttl. „In Gröden schnitzeln sie leider nu koane nuien Pfarrer“!
Doch auch Hoffnungsvolles wurde geäußert. Altpfarrer Josef Hurton, welcher mit 89 Jahren noch täglich Messen in Sulden hält und somit Pfarrer Öttl hilfreich zur Seite steht erzählte :„Bereits vor 28 Jahren bereitete sich Sulden auf eine Zukunft ohne Pfarrer vor. Damals glaubten wir dass ich wohl der letzte Pfarrer in diesem Ort sein würde“. „Doch dann kam Pfarrer Öttl und wurde unser neuer Pfarrer. Und so wird Gott uns auch weiterhin nicht alleine lassen und uns auch durch diese schwierige Situation führen“. (ck)

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Publiziert in Ausgabe 15/2017

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