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Dienstag, 20 Januar 2015 00:00

Der kleine Weihnachtsfriede 1914

s34 human-kindness-9Sta. Maria - Der „Verein Stelvio-Umbrail 14/18“ hat am 30. Dezember Einheimische und Gäste zu einer besinnlichen Feier zum Andenken an den „Kleinen Weihnachtsfrieden 1914“ eingeladen. Die Räume des „Museums 14/18“ in Sta. Maria waren zu klein für den großen Aufmarsch der Besucherinnen und Besucher. Der Projektleiter und Organisator der Veranstaltung, Oberst i Gst David Accola, musste seinen ergreifenden Vortrag über das „Weihnachtswunder von 1914“ zwei Mal halten. Die spät erschienenen Besucher hörten sich unterdessen die weihnächtlichen Melodien einer Instrumentalformation aus Müstair an, genossen die offerierten warmen Getränke oder schauten sich in der gewölbten Vorhalle des ehemaligen Sustenhauses die einmaligen Fotoaufnahmen der Ereignisse an der Ortlerfront an.
Der Erste Weltkrieg begann im Juli 1914 und endete mit dem Waffenstillstand von Compiègne im November 1918. Die furchtbaren Kämpfe forderten 9.911.000 gefallene, 7.750.000 vermisste, 21.219.500 verletzte Soldaten und 7.000.000 zivile Todesopfer in 40 Staaten. Eine inoffizielle, eigentlich unerlaubte  Waffenruhe hatte es bereits an Weihnachten 1914 gegeben. An der Westfront in Flandern hatten sich tausende von Soldaten mit dem Ziel verbündet, dem Krieg ein Ende zu bereiten. Deutsche und Engländer wollten ihre toten Kameraden bestatten. Sie wollten gemeinsam Weihnachten feiern. Mit authentischen Berichten von Zeitzeugen und eindrücklichen Bildern hat Accola das Leben und Sterben der Soldaten in den Schützengräben des Stellungskrieges geschildert. Man hat miterleben können, wie sich hartgesottene Krieger zögernd und misstrauisch aus den nassen Gräben erhoben und sich dem Feind näherten. Dann folgte die Begrüßung, der gemeinsame Gesang, die Bescherung mit Tausch von Geschenken und zum Abschluss noch ein Fußballspiel. Dann kehrten die Soldaten wieder in ihre Gräben zurück. Am nächsten Morgen stand im Tagesbefehl der Obersten Heeresleitung der deutschen Armee: „Das Fraternisieren und überhaupt jede Annäherung an den Feind im Schützengraben ist verboten!“ Nachträglich hat man geschätzt, dass mindestens 100.000 Soldaten der Westfront am Weihnachtsfrieden (Christmas truce, weihnächtliche Waffenruhe) teilgenommen haben.
Die schlichte, besinnliche Gedenkfeier hat jede Besucherin, jeden Besucher tief gerührt. Danke David Accola und danke dem Verein Stelvio-Umbrail 14/18 für diesen Anlass.  
Claudio Gustin

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Publiziert in Ausgabe 2/2015

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