Marienberg - Die 25 Partnerstätten der „Alpinen Straße der Romanik-Stiegen zum Himmel“ bilden ein Netzwerk, die Kultur und Kunst der Romanik mit ihren Symbolen und signifikanten Bauelementen verbindet. Es handelt sich um ein länderübergreifendes Projekt (Südtirol und Graubünden), das romanische Stätten wie Burgen, Schlösser, Kirchen, Klöster, Kapellen, geheimnisvoll-malerische Dörfer und mittelalterliche Städte in unterschiedlicher Kultur- und Naturlandschaft in den Mittelpunkt stellt. Traditionsgemäß findet im Oktober ein Tag der offenen Türen statt, an dem sich seit Anbeginn auch das Kloster Marienberg beteiligt. Neben freiem Eintritt wurden wiederum kostenlose Führungen in deutscher und italienischer Sprache angeboten. Mit drei neuen Programmpunkten konnte der Tag bereichert werden: Web- und Färbetechnik der Textilien und ihre Restaurierung in der Romanik; Führung in den romanischen Weinkeller und Führung zur Sonderausstellung „Alles hat seine Zeit – Uhren im Kloster Marienberg“. Die bekannte Restauratorin Irene Tomedi, sie hat unter anderem das Turiner Grabtuch restauriert, führte durch die Schatzkammer mit der Uta-Kasel, dem Manipel und der ersten Mitra und erklärte, wie die verschiedenen Webtechniken entstanden sind und welche Farben und Haftmittel man in der Romanik verwendet hat. Im ersten Stock sind Paramente ausgestellt, die Frau Tomedi restauriert hat. Ein Film zeigt Ausschnitte dieser aufwendigen filigranen Arbeiten an den verschiedenen Messgewändern. Das Highlight dieses Tages war sicher die Führung in den Weinkeller mit Abt Markus, dem ältesten Teil der Klosteranlage, mit einer Balkendecke aus dem elften Jahrhundert. Im Zuge der Bodenverlegung in der Eingangshalle konnten plumpe Stützkonstruktionen aus dem Keller entfernt und die romanische Decke freigelegt werden. Neben der Krypta ein weiteres Juwel im Kloster! Auch die Führungen zur Sonderausstellung „Uhren“ waren gut besetzt. „Der Tag der Romanik ist wiederum ganz gut gegangen. „Mit fast 300 Besuchern konnte die Anzahl gegenüber 2017 übertroffen werden“ zeigte sich Museumsleiterin Annemarie Schwarz zufrieden. „Was mich besonders freut ist: dass immer mehr Einheimische zum Tag der offenen Tür kommen. Früher waren es einzelne und heuer waren es sicher mehr als die Hälfte.“ (aw)
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