Menschen - Josefa Tappeiner Stecher
Die 89-jährige Josefa, genannt Peppa, öffnet jeden Morgen die hölzernen Fensterläden ihres urigen kleinen Geschäftes an der Prader Hauptstraße und legt einige Wollpackungen vor die Tür. Dann stellt sie sich in ihrem bunten Reich aus unzähligen Wollknäueln hinter die Theke und nimmt ihr Strickzeug in die Hand. Sie legt es beiseite, wenn Kunden kommen. Meistens steht sie. Nur selten setzt sie sich auf die obere Sprosse der Staffelei. „I strick viel, denn di Woll isch ollm mei Freid gwesn“, sagt sie. Vor 20 Jahren hat sie sich nur noch auf Wolle und Garne spezialisiert. Vom ehemaligen Gemischtwaren-Sortiment sind nur nur noch die Spirituosen geblieben. Vor ihr auf der Theke liegen selbst gestrickte Socken als Muster. „I hon olm lei oan Sock do liegn, damit si nit Fiaß kriegn“, scherzt sie. Hie und da sei schon etwas weggekommen, erzählt sie.