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Dienstag, 03 November 2015 12:00

Alle Farben des Schnees

s19 2015Graun - Oberländer Aktionstage 2015 - Die Autorin Angelika Overath las im Rahmen der „Oberländer Aktionstage 2015“ aus ihrem Werk „Alle Farben des Schnees“ mit dem Untertitel „Senter Tagebuch“.
Wolfgang Thöni, der neue Vorsitzende des Bildungsausschusses, schilderte nach der Begrüßung kurz, wie er zur Autorin kam. Er sah bei seinem Nachbarn Richard Fliri das kleine Büchlein. Auf der Titelseite erkannte er sofort das Stadele, in welchem er vor 30 Jahren einen Monat lang gehaust hat. Er war damals als Kind in Sent als Kälberhirte verdingt. Zur Autorin gewandt: „Ich habe nach dem Lesen sofort Ihre E-Mail aus dem Internet gesucht und mit Ihnen einen Termin festgelegt. Jetzt freut es mich, dass Sie heute da sind“.
„Ich bin hergekommen mit einem Buch über ein Dorf, nicht weit von hier, im Unterengadin gelegen. Das Dorf heißt Sent. Wir kamen vor 8 Jahren aus der Universitätsstadt Tübingen in dieses kleine Dorf. Ich habe dieses Buch geschrieben, als wir gerade 2 Jahre dort waren“.
Wie der Titel schon sagt, geht es im Buch um alle Farben des Schnees, aber auch um alle Farben des Himmels und der Wolken. Und es geht um ein entschleunigtes Leben im Unterengadin, in Sent. Overath beschreibt das Ankommen in einer selbstgewählten Fremde. Hier sind es nicht die Dörfler, die das Dorf verlassen und in die Stadt ziehen. Hier zieht eine Akademikerfamilie aus Tübingen nach Sent. Es zeigt sich, dass das Ankommen für Angelika nicht ganz reibungslos funktionierte, aber trotzdem sei eine geglückte Integration gelungen. Eine Menge Grenzen musste Overath hierfür überwinden - und Missverständnisse: Das Schild „Na pavlar ils chavals“, das an der Pferdekoppel hängt, hatte sie mit „Nicht mit den Pferden sprechen“ übersetzen wollen. Aber nein. „Pavlar“ heißt füttern.
Die gut ausgewählten Textstellen horchten sich leicht an. „Es war aber ganz schwer zu schreiben, weil es an einer Nahtstelle arbeitet zwischen Fiktion, Dokumentation und Reportage. Ich habe die Form eines Tagebuchs gewählt. Ein Tagebuch ist ein Joker, eine Form, wo man alles machen darf. Es gibt hier Daten, Dokumentationen, Lokalreportagen und sogar Gedichte. Es ist ein Spagat zwischen allen möglichen literarischen Formen“.
Als Zugabe las die Autorin aus ihrem Roman „Sie drehte sich um“ und aus „33 romanische Gedichte und ihre deutschen Annäherungen“, ein bibliophiler Band im Bleisatz und Zweifarbendruck: „Poesias dals prüms pleds“. Die Lesung wurde musikalisch vom Harfenduo Benedikt Hohenegger (10 Jahre alt) und Ylvie Folie (12 Jahre) umrahmt. Unter großem Applaus überreichte Thöni nach der Lesung der Autorin einen wunderschönen Strauß Blumen. (aw)

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Publiziert in Ausgabe 22/2015

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